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Dresdner Nachrichten : 29.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-29
- Monat1880-01
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- Dresdner Nachrichten : 29.01.1880
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eute ein Gesetz »u. drtr. ,» Pfandrecht an den Eisenbahnen zur Zwangö- Vollstreckung in vlcirlbcu. Mtvriv. 2V. Januar. Die Gerichte zu Barcelona ließen aus Grund aus» gesunden» Bapirre sechs wegen snternatlonaliNi» sä,er Umtriebe verdächtige Personen verhalle». Silben. -78. Januar. TrtcoupiS lehnte au» An- rathr» der Oppolitionö. Mitglieder die Bildung eine- neuen Kabinett, ad, weil die Majorität sedlen würde. ^ Loppvl L 6«. s»» St-is«i»«I»Ll t 8ak1oLÄ-8lrn88v 1-1, ^goiiühor ckoe Epnroi ^-aSLc. ^ Tageblatt für Uolitik, Anterhaltuiig,Geschäftsverkehr. Lorsenliericht, Fremdenlifte ivlttredaeteur: 1)r Lin» Druck und Eiarntbum brr Herausgeder: Verantwvrtl. Redakteur. Tür das Fcuill.: Lnetnt» IR»rin»»n». » LL«z«rIn»r^» iu Dresse». Llvturicl» Lulilonlt in Dre«"-«n. ^n- unci Verkant aller 8l»»t»pspivrv, pfsnlldi-isfv^ " " ' it-lle ji Motion etc eVuLLalilnus; aller 6oupon8. Vnsntffoltlivlle j Oontrolo ävr Vsrloosung »Iler >Vcat!,püriere. .Vlies uuok ) nul'Iirletllelieni >Vej»e. llomioilskoilv für Weclissi. 8 Konftantinopel. 88. Januar. Die Glorie toll erklärt haben, sie betrachte die von der »crbiiä'en fftegierung be treffs tcö muselmännischen Bcsttztbums In den neu einvcricidtcn Gebieten ge- troffcncn Maßnahme» als null und nichtig und un geschehen. weil sic n.it -AititA :n, des Berliner Vertrages im Widerspruch ständen. KLlWMvr l tu xräsbder ^U8>valll vorkautv veßvll vorgerückter 8aisou nu softr ermüssigtcm I'roiscu 8L'^irLt>i-, i!> t'na^^r^c 40. ?! m.ss. S».Aatzrg I88ft. Für die Monate Februar nnd März werde« Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" iu der Expedition, Martenstratzc Nr. IS» zu I Mark »O Pfa.» sowie für auswärts bei den Postämtern zu L Mart 84 Pfg. angenommen. Politisches. Zwischen dem deutschen Botschafter in Paris, dem Fürsten Hohenlohe und dem französischen Ministerpräsidenten Freycinet sind dieser Tage wiederum die herzerhebcndsten Freundschaftöversicherungen ausgetauscht worden. Freycinet gab seinen ersten Empfangsabend, bei dem Alles erscheint, was auf hohen gesellschaftlichen Rang Anspruch macht. Auch das Ossizier-Corpü der Pariser Garnison war zahlreich vertreten und zwar in Folge eines vertraulichen Rundschreibens, das der Gouverneur von Paris, Baron Aymard, erlassen hatte. Darin waren die Generäle aufgefordert worden, ihre Offiziere zum Besuche der Soireen Frcycinet's aufzumuntern, „um den Vertretern der auswärtigen Mächte zu imponiren." Ein oppositionelles Blatt hatte sich die Bosheit erlaubt, dieses vertrauliche Rundschreiben zu veröffentlichen. Diese Jndiscretion hat überall Sensation erweckt: bei den Republikanern tugendboldige Entrüstung, bei den Monarchisten kichernde Schadenfreude. Eine Untersuchung gegen den „pflicht vergessenen General" ist eingcleitet, allein es kommt nicht heraus, welcher Epaulettist der betreffenden Zeitung das vertrauliche Blatt zugesteckt hat, da in Frankreich nicht, wie bei uns, ein Zeugnißzwang existirt. Für uns ist das Skandälchen recht lehrreich. Es zeigt, wie viel Komödie auch in der Republik mit dem Heerwesen gespielt wirb. Man commandirt die Offiziere in die Salons des neuen Minister präsidenten in dem naivenGlauben, ihreUniformen würden die fremden Botschafter verblrfstn! Hoffentlich spielt der Premier Freycinet mit der» FreundschastSbetheuerungen, die er an den in seinen» Salon erschienenen Fürsten Hohenlohe richtete, nicht ebenso Komödie! Er wollte damit bekunden, daß die Vermehrung des deutschen Heeres auf die guten Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland nicht störend einwirken würde. In der That weiß alle Welt, daß die deutschenRüstungcn nicht aufFrankreich gemünztsind. Die französische Republik könnte sich uin die ganze Welt ein unsterbliches Verdienst erwerbe», wenn sie mit dem guten Beispiel der Entwaffnung vorangmge. Frankreich ist das einzige große Reich, das aus Menschenalter hinaus von keinem Nachbar bedroht ist. Will Frankreich nicht selbst den Krieg, so denkt kein Staat daran, sein Schwert mit demDegen Frankreichs zu kreuzen. Und dock, Hort man in Frankreich niemals ein Wort über die ungeheuere Militärlast. Fm Gegenthesi wetteifern alle Parteien darin, dieselbe zu vermehren. Es wäre rühmlicher für die Republik, der Welt ein gutes Beispiel in entgegengesetzter Züchtung zu geben. Die alten Militärmonarchicii Preußen,Rußland und Oesterreich denken nicht daran, ihren Völkern den Kriegüpanzer lockerer zu schnallen; die junge Republik würde, wenn sie hierin voranschritte, sofort einenStillstand der militärischen Ueberrüstungen allerorten herbeiführen. So lange dies nicht der Fall ist, betrachten die Völker das diplomatische Idyll, das Freyeinet und Hohenlohe ausführen, als Nichts mehr, denn ein niedliches Schaustück. UebrigenS folgt auS der deutschen Militärvorlage noch keines wegs, daß der Weltsriede in den nächsten Zähren bedroht sei. Man kann im Gegentheil sagen, wenn Deutschland von einer unmittel baren Kriegsgefahr bedroht wäre, würde die Reichsregierung nicht zu dem bedenklichen Mittel greifen. Neuformaiionen vorzubereiten, die erst in Jahresfrist begonnen werden und welche erst nach einer Reihe von Jahren zur Verstärkung der deutschen Armee führen können. Die ganze Müitäroo, läge ist einzig eine Vorsichtsmaßregel gegen-Rußland. Wenn die inner-» Zustände dieses Reiches so zerrüttet sind, daß das Zarenregiment seinen Untergang voraussieht, dann — so schlußfolgert man in Berlm — wird es zu dem letzten Rettungsanker wankender Despotien greifen und einen Krieg mit dein Auslande beginnen, um die hochgehende Volksbewegung abzuleiten. Dieser Zeitpunkt liegt aber noch fern. Einstweilen regiert noch nicht der Thronfolger, jene Verkörperung des PanslavismuS, welche durch diesen sich des Nihilismus zu bemeistcrn hofft. Zunächst freilich herrscht in Rußland die Familiensorge vor. Die Kaiserin erwartet ihr letztes Stündlein im südlichen Frankreich. Die galoppirende Schwmdsucht, die ihre Lungen verzehrt, gestattet kaun, den Transport der schwer geprüften, edlen Fürstin, die keinen sehnlicheren Wunsch hat, als in ihrem Adoptivvaterlande zu sterben. So großartige Vorbereitungen auch zu diesem Transporte der armen Kranken getroffen werden, so erscheint er den Aerzten doch immer noch als ein zu großes Wagniß. Von Cannes bis Petersburg — welche Reise! Von jenem herrlichen Fleckchen Erde am Mittelmeere bis zu der kaltprächtigen Metropole am finnischen Meerbusen ist die halbe Längenausdehnung durch Europa. Mittelst unterlegter Lokomotiven danert die Reise von Cannes nach Paris 12, von da nach Berlin 20, von hier nach Petersburg 36 Stunden; aber selbst eine ununterbrochene Fahrt von fast drei Mal Tag und Nacht in dem mit allen, Comfort ausgestatteten, als Krankenstube eingerichteten, gleichmäßig durch wärmten Salonwagen ist der Transport einer Todtkranken ein Wagniß. Wie, wenn die Dulderin unterivegcntz ihren letzten Seufzer aushauchte? Das Regierungsjubiläum des jetzigen Zaren am 2. März wird die edle Fürstin kaum erleben. Durch die Verhandlungen des sächsischen Landtages über die Weberpetilionen aus den» Mnlscngrunde ist die beschämende Tat sache ans Tageslicht gekommen, wie traurig cs doch in vielen Thei- len unseres engeren Vaterlandes mit den ErwcrbüverlMtmssen zahl reicher braver Menschen bestellt rst. Es war ein Wettlauf traurigster Art, als die Abgeordneten aus den verschiedensten Gegenden des Landes sich mit Schilderungen des NotbstandeS aus ihren Wähler- WitterungSauSsichten: Wenig Aenderung. kreisen meldeten. Aus der Lausitz wie aus dem Voigtlande und Erz gebirge tönten, wenn auch nicht so schlimme Klagen, wie aus den Schönburgischen Rezeßherrschaften. Bald sind es die Handwcber, bald dieSpitzenllöpplcrinncn, bald das Fabnkpersonal in Färbereien, bald das in Druckereien. Arbeitslosigkeit, Hunger, Noch und Sorge aller Art suchen die Aermstm heim. Der Staat ist bereit, seinen leidenden Bürgern helfend — wir möchten sagen — beizu springen, wenn nicht die büreaukratische Schablone sich der raschen Hilfe widersetzte. Der Beschluß des Landtags, ebenso wie die Ver handlungen selbst werden gewiß — es bedarf dazu keiner Anfeue rung — ein schnelleres Tempo erzielen. Im Gegensätze zu den Nothstandsdcbatten überSchlesien in beiden Häusern des preußischen Landtags haben die Verhandlungen über den Nothstand in einigen Theilen Sachsens nicht mit schrillen Missionen geschlossen. Dort ließ die Regierung Lurchblicken, sie habe absichtlich deshalb so lange mit der Einbringung der schlesischen Nothstandsvorlage gewartet, um bis dahin die Privativohlthätigkcit tüchtig ins Zeug gehen zu lassen. Außerdem schlachteten dort die Parteien den Nothstand für ihre Parteizivecke aus. Die Großgrundbesitzer wurden und nicht ganz ohne Grund zum guten Thcil für den -Nothstand verantwort lich gemacht; die schlesischen Magnaten versicherten ihrerseits, sie seien daran so unschuldig wie die neugeborenen Kinder: Schnaps- genuß, Wucher und Polenthum seien die Ursachen der -Roth; selbst der frühere Minister Friedenthal widersehte sich weitgreifenden Kulturanlagen, wie Drainagen, Flußrcgulirungen und Sekundär bahnbauten. Im Gegensätze zu diesen gegenseitigen Anklagen waren i»r sächsischen Landtage die Parteien so ziemlich einig, wo die Ur sachen des Nothstandes zu suchen seien: der Minister wie der Ver treter der Sozialdemokratie fanden die Hauptursache in dem Todcs- kampse der Handweberei gegen die Maschnienweberci Der Wink des Abg. Bunde aus Ergreifung lohnenderer Fabrikationszweige ver dient alle Beachtung. Der Herr Minister v. Nostitz-Wallwitz sprach aus seiner genauen Kenntniß der gewerblichen Verhältnisse die Be reitwilligkeit des Staates zur Hilfeleistung aus. Ob nicht der Staat die Pflicht hätte, durch berufene Organe die Bevölkerung zu neuen lohnenden Erwcrbszweigen heranzuziehen? Bater August und Mutter Anna haben durch Beispiel, Aufmunterung und Zureden manche Industrie in Sachsen ins Leben gerufen, die Jahrhunderte lang der Bevölkerung Nahrung bot. Auch heutigentags sollt« sich der Staat nicht so fern halten von dem Richtunggeben der Industrie. Ist es nicht traurig, zu vernehmen, daß die neuen Zölle, welche das Reich für die Spinnereien ringest, hrt hat, nicht dazu gedient haben, daß die Spinner zur Fabrikation feinerer Maaren übergingen? Es hat nicht ein einziger Spinner in Deutschland sich vom alten Schlen drian cmanzipirt, sondern überläßt die Herstellung feinerer Garn nummern demAuslande. Diehöheren Baumwollgarnzölle hattcnnicht oie Absicht, den Spinnern die Taschen zu füllen, sondern auch, durch Erweiterung ihrer Etablissements zu Feinspinnereicn vielen Tausen den von Arbeitern Gelegenheit zu neuer Thätigkcit zu geben. Die Grobspinner schöpfen das Fett von den neuen Garnzöllen ab, statt daß sie in industricreichen Gegenden Arbeit und Verdienst schafften. Soll der Staat nicht berechtigt sein, den Herren, denen er den Säckel füllt, auch dann und wann eine Direltive zu Gegen leistungen zu geben? Neueste Telegramme vrr „Dresvnrr Nachrichten." Berlin, 28. Januar. Der Reichsanzciger publizirt eine von gestern datirte kaiserliche Verordnung, die den Reichstag auf den 12. Februar einberuft. Berlin, 28. Januar. In dem Schiedsgericht, wohin die nächstjährige Industrie-Ausstellung der gesammtsächsischen Lande kommen solle, entschied der Obmann, Gewerbevereins-Vorstand Walter, sich für Halle. Halle hat also gesiegt, Dessau ist unterlegen. W ie». 88. Januar. Die drei der deutschen Nationalität angebörenben Minister, v. Strcmavr. h. Korb nnd v. Horst haben ibre «Entlassung genommen. Idee Nachfolger geboren der Ilavisch- klerikalen Paciei an. Die Namen sind noch nicht bekannt. Kalkutta, 88. Januar. General Roberts besuchte vor gestern Lataband. Er hat Beleb! gegeben, alle englischen Posten mit clniiu'natltchen VcbcnSmilteln und Munition zu versehen: eS wird ei» neuer Angriff der Aigbanenstämme gegen Emde des Monats befürchtet. DaS Gerücht voin Tode Mahonied Khanö ist bisher unbestätigt. New - Bork. 28. Jan. DaS Obergericht deö Mainestaateö entschied aus die ihm von den Fusionisten neuerdings unterbrei teten Fragen, daß die fusionistische LegiSiatur nicht als legale Körperschaft anzuerkennen sei, erklärte vielmehr die republikanische Organisation für die aftcin rechtmäsi ge Vcgicsiatur. — AuoHali» sax wirb gemeldet, dciß tgselbst Vorbereitungen tin Gange seien, tür eine neue amerikanische Norbpolwrschungtz-Expedition unter Leitung l)r. Ein» Besseis. welcher an der von Kapitän HaUS ge leiteten Expedition iin Schiffe PolariS thellgenoiinncn hat. Locales and Sächsisches. — Der Oberkriegogerichtöräth Grim m e r ist zun, Genercil- auditeur und der Eorpöauditeur Justizratb St ehr Hofs von Holderberg zum Oberkriegsgerichtorath bcsörtert worden. Herr Otto R. Pabtt in An nab erg ist zum Eonsulcir- agenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika ernannt worden. — Abermals taucht die Melkung von einer Verlobung zwi schen der Prinzeß Mgtdilde und dein Kronprinzen Rudolsvon OeNcrreich guf. Wie das „W. Zgbl." sich aus Prag telcgraphircn läßt, reist ber österreichiievc Kronprinz zu diesem Behnfc in ivcnig Tagen nach Dresden. Der genaue Tag hangt von der vom kgl. Hole in Dresden zu erthciienden Antwort ab. Bei seinem vorigen Aufenthalt in Dresden bat Sc. ka scrUehc Hoheit der Kronprinz Rudolf die ihm schon damals gerüchtweise zugcdachte prinzitchc Braut nicht gesehen. — Landtag. Die erste Kammer erledigte gestern einige Etats dev Ministeriums des Innern «Kunttansialten, LanteS-Hetl-, Straf und Versorganstalten. statistisches Bureau, allgemeine Ausgaben» durchweg nach den Beschlüssen der zweiten Kammer sRet. Bürgermeister M arttni). Die Frage des Strai, Vollzug» bcrübrte der DevutationSbericht nur flüchtig. Indem er Lrestie«. Donnerstag, 2S. Ainniär. sich für daö gemischte Lvstcm deö progressiven Stra'vollzugs auSZclienhaft undGemeinschaltShaft kombluirt» anSiprlcht. Eine vcltilon der Hanövesitzervereine in ve pzig und »ichrerc» anderen Orten aus Erlaß zweier die Zwangooeüstreetung auüHhpoldctci:- bricien betreffender gesetzlicher Beiiimmungcn ließ die Kammer out sich bcrube». Am eine Frage deö Bürgermeister V öv r ant- wertete Rcscrent v. E r t eger n. daß nach seiner persönlichen Ansicht auö gerichtlich rckognoSzirten Urkunden die ZwangSvoll. ttrcekung ebenso stattzuftnden habe, wie auö gerichtlich oder no. taricll au«geno»nnenen. Ein gleiches Schlcklal wie die oben ge dachte Petition hatten die Petitionen der verw. Falke zu Dresden um Erhebung ber staatlichen Unterstützung und E. Flictrieh'v auö Zwenkau und Gen. gegen daö Hausschlachten, über welche Freiherr v. Fink kurz und bündig Vortrag erstattete. Endlich zeigte Obcrschenk v. M e tz s ch an, daß eine Beschwerde A. A. Mühlbaufcn'ö von hier wegen einer ihn» vom Rathe ver weigerte» Schankkonzession formell unzulässig sei. — Ernst Obcndoricr in Neubau bei Freibcrg hat sich mit der Bitte an de» Landtag gewendet, bei her Regierung beantragen zu wollen, baß aut dem Wege ber Gcsekgebung die Erhebung der iämmtlichen Eommunal an lagen nur nach dem Ein kommen, und zwar analog naev dem Einkommensteuergesetze bewirkt »rerde. Es läßt sich nicht in Abrede stellen, daß dieser Antrag von einem sehr richtigen Gedanken aubaebt. Eine im Princip gereckte Steuer wie die Einkommensteuer wird natur gemäß weniger Härten bieten, alö eine Steuer. die gleich von vornherein die Lasten ganz ungleichmäßig verweilt, wie z. B. unsere Dresdner Miethzinügroschen und Grnndwertbtzabgaben. -Andererseits würde dieser Antrag wieder die Aulonomic der Ge meinden beschränken oder gar völlig vejcitigen. und dies ist der Grund. der die Petitionödeputakion der 2. Kammer veranlaßt» vorzuschlagen, die -Petition aui sich berui en zu lassen. - Die Rechenschaftöteputation ha« üocr daö Dekret, die Ver legung der Dreödner Militär - EtablissementS betr., Bericht erstattet und schlägt vor, sich mit dem gewährten Rechen schaftsberichte iür befriedigt zu erkläre». Die Deputation bat eine thunlichst umfassende Besichtigung der'Anlage vorgenommen und dabei den Eindruck gewonnen, daß Plan und Ausführung der obersten Leitung (Kri göminlster v Fabrice» wie den auSführm- de» Organen zu hoher Ebre gereichen. Sie anerkennt, daß die Räume, namentlich in den Kasernen, in sehr zweckmäßiger und der Ordnung und Reinlichkeit. darum aber auch der Gesundheit förderlicher Wctie diSponirt sind. Sie konstaiirt endlich, daß nach von zuständiger Seite ihr gewordener Auskunft ein Hauptzweck der Verlegung, die Verbesserung ber Gesundheit der Truppen, sich bereits zu eriüllen scheint, indem der Krankenbcstanb ein wesent lich geringerer als irü Albertstadt betrifft, sö ^aS die kirchlichen Bedürfnisse der . ... ^ Handlungen mit dem Neustädtec Kircvenvorstante noch nkMWkMbschluß ge'angt. Die Deputa tion ist der Meinung. daß'rlp-<m ReichSbauSdaltöetat für die kirchlichen Bedürfnisse deö sächsischen Armeekorps eingestellten Mittel mlnbcstcnö kür daö Personal eigener kirchlicher Ver sorgung auörcichen. Die ca. dreißig Bezirks - E > ns ch ä tz ungs kom Mis sionen unserer Statt sind bereits wieder zusaminengetrelen. ES zeigte sich, daß sich daö Einkommensteuer-System schon weit mebr clngelebt bat als Im vorigen Jahre, denn weit mehr Per sonen haben Heuer ibr Einkommen dcklarirt, alö früher, wo weit mehr von den Eomniissioncn abgcschätzt werden mußten. Auch wird es sehr bemerklich. baß die Deklarationen gewissen» Hafter bewirkt werde», wie früher. Natürlich bleibt immer noch mancher Ouerulant übrig und manche greifbare Unterschätzung deö eigenen E nkommeno. doch — im Ganzen ist größeres Ver ständnis, und gewissenhaftere Befolgung des neuen Systems un verkennbar. Der mek-rerwähnte Consumverein der städtischen Beamten hat unsere Dresdner Detaillltten dazu gebracht, daß sie einen Verein in's Leben ruten und mit diele,» eine Phalanx bilden werden gegen ihre bedrobtcn Interessen und um ben Uebcr- grlffcn der Grossisten entgegen zu treten. Zu diesem Schutz- und Trutzbündniß sind bereits die Statuten entwerten und gedenkt tick der Verein nächstens unter der Acgide deö Herrn Kcinftnänn -Adler zu kpnstituiren. - Für daö Jabr 1880 sind folgende Ve rgü tun gösä be iür die Natural-Vervffcgung ver einzuguartierenten Mannschaften tcö Heeres scstgesetzt worden: tür volle Tagcökost mit Brod 85, Pi., ohne Brod 70Pi.; iür Mittagökost allein 4g Pf., ohneVrod :i8PI.; für Abcndkolt allein 2t» Pt., ohne Brod 21 Pf.; sür Morgenkost allein ist Pf., ohne Brod I I Pf. - Wie ber ..Pirn. Anz." erzählt, hat vor einiger Zeit ein Bewohner eines Dorfes bei Licbstadt ein längeres Sendschreiben an den Felbniarschall Graten v. Moltkc gesandt und den selben darin ersucht, mit seinem mächtige» Einfluß beim Kaiicr dahin zu wirken, baß eine Verminbcrnng der deutschen -Armee cintreten möge. Obichon der Brieisckreibcr nur dem arbeitende» Stande angchört. hat ihm der grelle Stratege doch geantwortet und diese Antwort lautet: „Wer theilte nickt den innigen Wunsch, die schweren Militäriasten crlcicktert zu sei en, welche vermöge seiner Weltstcllung in Milte der mächtigsten Nachbarn, zu tragen Deutschland gcnkthlgt ist. -Nickt die Fürsten und RegErungen verschließen sich ihm, aber glücklichere Verhältnisse können erst eintreien. wenn alle Völker zu der Erkenntnis, gelangen, daß jeder Krieg, auch der siegreiche, ein nationales Unglück ist. Diese Ueberzeugung herbclzuiühren, vermag auch die Macht unseres Kaisers nickt; sie kann nur auö einer besseren religiösen und sittliche» Erziehung der Völker hervorgehen, eine Frucht von Jahrhunderten weltgeschichtlicher Entwickelung, die wir Beide nickt erlebe» werden. Mit sreunblichem Gruß G. von Moltke." — Der Jahresbericht pro über daö kirchliche Leben der A n n en - G em ei n de lautet sehr befriedigend. Der Kirchen- bcsuch war erfreulich. die Kommunikantcnzabl ist gegen baö Vor jahr merklich gewachsen; Tauftn und kirchliche Trauungen, die ansangS verweigert wurden, sind nachgehoit worben; dergleichen Verzögerungen oder gar Verweigerungen treten zwar auck, wieder aus, dock gegen früher nur In abnehmender Zahl. Die Cymbal» gelber, nach deren Ertrag man vielleicht einigermaßen aut den Kirckenbesuch schließen dar;, betrugen 1877 in Summa 1345 M., 1878 I!182 M. nnd 1870 waren sie aus >576 Mt. gestiegen. — Nach geschehener Wahl bilden nunmehr den Vorstand des Dreödncr Gcwerbevcrei» ö folgende Herren: Ktm. A. Walter, Stadtratl» I. Eristomni, 1. Sekretär Schuldirektor Elauß, 2. Sekretär Oberlehrer Herz. Kassirer Kaufmann Weller. Bibliothekar G. Brückner, RecknungSiavrer A. MarkowSky. Den Vcrwaltnngörath: vr. E. Geißler. C. Tbomaß, H. Krone. Prof. Ur. Sußdori. Direktor H. Büttner. O. Friedrich, I. Nagel, A. Hanö, E. Kirback, L. Baeumcker. A. Teiß, O. Richter. — Nach neuerem Berichte ist ber „Anzeiger iür Rabenau. omSborl und Umgegmd",weder krnstSzlrt noch droht dem
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