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Dresdner Nachrichten : 21.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188002211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-21
- Monat1880-02
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.02.1880
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«-«navrinove». »o. yedru«. Die Pione dei»iotz, den Fremden und Botschaftern zu notinciren. daß sie au» Dragomans Botschaften, die zur Prit- s»na der neuen türkmchrn Iustizgrsetze »edildeteAom- Mission nur insoweit an» erkenne. al« die Prüfung sict> auf die BrrelnbarliM« reit brr neuen Geirde »mt den zivischm der Türkei und den Mächten de- Nrbenben Verträge» be schränkt: die Piorte müßte weitere Kommtssionö - Jn- aercnz In die tragischen Gesetze alö init der Plvr- trn - Souveränität und Unabhängigkeit koNtblrent entschieden zurückweisrn. Loppvl L 6v., 8eklv86-8t.rn886 14, iMstvnakor ck,r 8>>urorgaLL0^^ FFokl-rsIernmuoe. Nriodt-LolvsrLmmv Pari». 20 Februa». „HavaS" meldet. das, die erlöste »2<erbaitu»g einet russischen Unter tiaurn we° gen Erimtieiung «etire« Iteritiräi eine .seil lang Schrrierigleite» verur- sachte, GegcmoS» tlg scheine ieiigeitcltt, dasj sich der selbe Hartmcnni nenne, russischer Untertha» sei und des SNoSkauer »Atten takcS verdächtig scheine DacAuöliererungsverla». gen ,el orflciell gestellt, betürte aber noch der ord nungtzmäßige» Rcgutjt- tioue» gewisser Schritt stucke, die augenblicklich erwartet werden. Das- Druck und Etaentbum der Herausgeber: Lerantworti. Rebacteur: ^ niedrere Deputlrtc sich iür LAepae» 4K in Dresden. Hetwei«!» ln Dresden. seine Freilassung verweil- --«-^->^-0«.^.^ Der, sei unbegründet. - Die Antwort deö Zaren auf daö Glückwuuschtelegramin Grevv'ö lautet: l^n- nnä Vsrkauk »vor Ltsstspapivl'v, pfsniitirisf«,» Ich vanke ihnen herzlich iür die airögedrücktcn Gciühle Der Geist deö Bösen wird ebenso wenig /iaiisn 6ta ^n8/.udlm>" ullor Oc>u,wll8. vusuluvIOmüs z müde, wie, die Gnade und »Vorsehung. Gr zähle «er» aus die Svinpatiben aller braven und Lonlroiv cker Vsrloosung itllsv ^Vörttrpupiopo. ^Uv8 uuuü ^ outerr Nlenschen. uuk brivtlicliei» Oümivüstvils für Weeksel. , Hag-Statt für Politik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenliste. Mitredacteur. vr. L«tl »>«»«» Für das Kcuill.: ».»«tvt» Witterungsaussichten: Veränderlich, mild, noch etwas windig. 21. Für den Monat Mär; werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstrahe 13, zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 95 Pfennigen angenommen. Politisches. Man kommt nachgerade zu einer gewissen Ermüdung, wenn man all' die sich lreuzenden und sich widersprechenden Telegramme und Correspondenzen verfolgt, welche sich an das Attentat in Peters burg knüpfen. Cü sei daher zuin Verständniß der Situation nur das Wichtigste nachgetragen. Ein Mann, dem nian Leichtfertigkeit im Behaupten so wenig wie Redseligkeit zuzutrauen gewohnt ist, der „große Schweiger" Moltke, soll im Reichstage zu Berlin ge äußert haben, eö läge seinerÄeinung nach nicht sowohl ein Attentat, als vielmehr lediglich ein Unglückssall vor. Nun — das ist stark, und wenn nicht Moltke diese Worte gesprochen hätte, einemAndcrn würde man sie nicht nacherzählen nrögen, ohne Gefahr lächerlich zu werden. Zn einem Wachlokal des KarserpalafleS, unmittelbar unter dem Speisezimmer des Zaren, soll Dynamit und 'Nitroglycerin auf bewahrt worden sein, und dieses wäre zufällig zur Stunde des Diners explodirt? Allerdings, eine Correction erfuhr die erste Meldung von der Entdeckung einer 200 Nieter langen Mine bereits: man hat keine Spuren einer solchen gefunden und nimmt an, daß man es einfach mit einer Dynamitexplosion mittelst einer Thomas- uhr zu thun hat. Entgegen der Annahme eines bloßen Unfalles stehen alle andere» Nieldungen. Die „Kölnische Zeitung" bringt den Abdruck einer nihilistischen Proklamation: die Parteigenossen möchten ruhig sein, Dies sei mißglückt undJeneö, man werde es nun besser machen und ehe der Morgen deS 2. März anbreche, werde -r. X. (das sind die Initialen für den Kaiser in der nihilistischen Proscriptivnsliste) ein todter Mann sein. Der 2. März ist der ZubiläumStag des 25 jährigen Regicrungsiubiläumü des Kaisers Alexander. Die Mahnung klingt fürchterlich ernst. Am 14. April 1878 schoß Ssolowjeff, nachdem General Trephoff, Gouverneur Krapotkin und Polizeipräsident Mensenezw ermordet worden waren und diese Frevel keine Wandelung der kaiserlichen Politik herbei geführt hatten, auf den Monarchen selbst; am 1. December miß glückte das Atteirtcttauf den kaiserlichen Eisenbahnzug, am 17. Februar flog das kaiserliche Speisezimmer im Winterpalast in dieLust. Was wird geschehen ehe der Morgen des 2. März graut ? Ob die Nihi listen durch die Abdankung Kaiser Alexanders li. und die 'Nachfolge Alexanders kl l. für ihre Ideen etwas erreichen, ist mehr als fraglich und selbst die „Franks. Ztg " betont, daß nach allen solchen Gewalt- thaten nur die Reaktion gestärkt erscheine. Ob aber Diejenigen, welche wir Nihilisten nennen, alles nur unklar Mißvergnügte sind, oder aber eine klarbewußte neue politische Partei, die ernstlich an die Rekonstruktion der grundfaulen russischen Zustände denkt, das kann erst die Zukunft lehren. Der „K Z." schrieb man vor dem Attentat: „Der Zar Ist von all den Unglücksiällen und Erschütterungen der letzten Zeit lcdhat beeinflußt worden. Seine Gesuntbclt wankt, seine Stimmung ist trübe, seine trübere Krait gewicbc». Die persönlichen und öffentlichen Sorgen wachsen täglich, ohne Aussicht, daß man ihrer Herr werden könnte. Mein, Ich unsere Zustände vollständig in ihren böic» Leiten schildern wollte, wüßte ick, nicht, wo beginnen. Die Ntbilisicn ruben nicht und taffe» »Niemande» ruben; ibre Auiruie folgen einander fast un unterbrochen trotz der Bemühungen der Polizei, sie zu Verbindern, trotz der Berhaituugr», der Entdeckungen von Druckereien. Die etwas derbe Faust Gurko'S vermag eben io wenig etwas aus zurichten als der Eiier Surow'S. Bis in die obersten Spbären bat der Nihilismus seine Anhänger. In den Gemächern der Palastdamc der Kaiserin, Gräfin Peinin, >» ihrem Bettzeug versteckt, wurden unlängst »ibIli - st Ische Schrtitcn gefunden, welche diese Dame als Mit- vcrlchworene der Revolution erwiese». Sie wurde nach 'Archangelsk verbannt. Ohne allen Zweliel aber Ist der Hoi damit nicht von dem Nivtllsmuö gereinigt worden, und gegen diese nibllittiiche» Würdenträger kan» nur in den seltensten Fällen etwas auö- gerichtet werten. Dabei lebt die bobc Gcsellichait leichtsinnig und verschwenderisch in den Tag hinein, spielt »nt den, revolu tionären Feuer. Biele allerdings schlage» auch an ibre Brust mit dem Bekenntniß. daß sie, ble obere Klaffe, a» diesen Zustän den die MItichuld tragen. Der Kaufmann in sorgenvoll und vorsichtig; die »Massen des niederen BeamtenibumS. der kleinen Leute bilden daü Gros des Nihilismus; daS eigentlich niedere Bolk endlich, welches biSber immer die sichere Stütze des Zarcn- thumS bildete, beginnt schon mit geringerer Abneigung und Lci- benscbcfft aui bleNcvoluticnSmänner zu bücken. »Alles lfl mutbloS und träge. leichtsinnig, nur die Nibil stcn habe» den Muth nicht verloren. Der »Beamte arbeitet weniger alö jemals, ist aber datür bedacht, sich persönlich sür die kommenden Dinge vorzuvcreiten. vor »Allem, indem er durch »Bestechungen Geld sammelt. »Nie mals ist die »Bestechung io schamlos betrieben worben alö gegenwärtig. Die Lust Ist knüllt von großen Erwartungen, Niemand kümmert sich um daö Heute, Alles blickt gespannt am die morgende» Ereignisse. Biele er warten Bleies von dem 2ffiährlgen Reglerirngs-Inblläum des Zaren. Biele fürchten, »Böses sich ereignen zu sehe» vor diesem Zeitpunkte. Es ist eine schwüle, verhängnißvolle Zeit; möge bald cme Lösung dieser Spannung in der Atmosphäre lommen." Mit aller Härte, mit der beispiellosesten Polizeidictatur, mit tausendfachen Verbannungen nach Sibirien ist gegen die Nihilisten nichts erreicht worden. Wird man nun, nach diesem Attentat, die Güte und »Nachgiebigkeit amvenden, wird dom in allen Schichten corrumpirten Volke jetzt eine Verfassung gewährt werden? — Schwerlich! Der Reichstag wird, wenn diese Zeilen in Druck gehen, seine completen drei »Präsidenten haben. Abgesehen hiervon ist es still in den ReichSbotenkreiscn. „Er" hat noch keinen Fuß in das Haus an der Leipzigerstraße gesetzt und das hat Viele verdrossen, um so mehr als nian mit Sicherheit eine jener elektrisch aufzuckenden Be leuchtungen der auswärtigen Politik des 'Reiches erwartete, in welchen der Fürst von jeher Bedeutendes geleistet hat. Herr v. Kar dorss meinte: „Gegen die Franzosen nicht, wohl aber gegen die Nihilisten brauchten wir mehr Soldaten." Es wäre pikant, vom Fürsten Bismarck selbst zu hören, daß unsere Liebesdienste gegen Rußland in einer Vermehrung der Armee gipfeln sollen, um im Nothfall dort den Polizeidienst verstärken zu können. Denn nur so kann's Herr v. Kardorff gemeint haben, daß wir der dortigen Ne gierung eventuell beizuspringen hätten; die Nihilisten denken schwer lich an Krieg mit uns, da sie im eigenen Lande vollauf zu thun haben, Alles umzugestaltcn — wenn sie ja zur Gewalt gelangen sollten, lieber Bismarck's Abwesendbleiben coursiren viele Gerüchte. Nicht unglaubhaft soll er sich mit Tabakstudien eingehend beschäfti gen, d. h. über dem »Monopol brüten, da er die Einführung des Tadakmonopols in Deutschland neuerdings wieder allen Ernstes für nöthig halte. »Nach der Ansicht des Kanzlers werden die kleineren zur Vorlage gelangenden Steuerprojecte, wie die Brau- und Börscn- steuer, wohl ausreichen, um das Deficit hinwegzuschaffen und eine entsprechende Verkürzung der Matrikularumlagen herbeizuführen. Allein um sein, des Kanzlers, Programm betreffs der Uebcrweisung der Grund- und Gcbäudesteuer an die Kreis und Communalver- bände betreffs eines umfassenden Steuererlasses zu erfüllen und so die bei der Reform des Zoll- und Steuerwesenü rm Vorjahre abge gebenen »Versprechungen zur Wahrheit zu machen, würde es neuer und großer Steuerquellen bedürfen, von denen nach der Meinung des Kanzlers daü Tabakinonopol in erster Linie in »Aussicht zu neh men wäre. Man traue nicht etwa erfolgenden ofsiciöjen Dementis. Nachdem der Reichstag in voriger Session das Tabaksteuergesctz an genommen, wurde als Parole ausgegeben, daß nun für lange Zeit die deutsche Tabaksabrilation und der Tabathandek vor Beunruhig ungen und Projekten geschützt sei. Bekannt ist, daß der 'Rücktritt Hobrecht S wesentlich damit zusammenhing, daß er, ein Gegner des Tadakmonopols, in der Tabaksteuerkommission die hohen Zoll- und Steuersätze der Bundesrathsvorlage nicht durchzmetzeu vermochte. Der Reichskanzler begnügte sich damals, um nur Geld für das Reich zu erhalten, mit den übrigen Zoll- und Steuersätzen, erklärte aber damals schon privatim, daß er das nur als eine »Abschlagszahlung betrachten könne und den Uebergang zum Monopol stets im Auge behalten werde. Jetzt, wo die Mehrausgaben des Reiches, trotz der erhöhten Zölle und Steuern, neuer Deckung bedürfen, ist der Reichs kanzler auf sein „letztes Ideal", das Tabakinonopol, zurückgekommen und abermals droht dem biederen deutschen Staatüsteuerzahler ein beizender Tabak für schweres Geld. Neueste Telegramme ver..Dresdner Nachrichten." »Berlin, 20. Februar. Der Reichstag überwies die Rechnungöüberslct'tcn pro 1878/70 ter Rechiiungö-Prüiunas- Eoiiimiffioii, genebmigte mit unerheblichen Amendements in erster und zweiter Lesung den Gescsenkwurt üdcr die SchiffSmclduiigeii bei den deutschen Konsulaten und wählte mit !02 von 202 Stirn- men (worunter '.»4 unveschrieve») den sächsische» »Abgeordneten Hoirath »Ackermann zu seinem zweiten Biccpräsidcntcn. B erlin, 20. Fedrnar. In beiden Häusern des Land- tagtz verlas der Miniffer v. Eulcnburg eine Kabinclsordre deö Königs, welche den Landtag bis zum zweiten »Werktag nach dem Schluß oder der Vertagung der jetzigen »Rcictiotagosciflon. eventuell biü 20. Mai vertagt. M ü n ck» e u . 20. Februar. Der Landtag genehmigte den Borschußkccdil iür die außerordentlichen HcercSbebürfnIssc nach dem Auöschußantrag mit 141 gegen :i Stimme», ferner den definitiven Kredit iür außerordentliche Heeresbedüriniffe mit dem »Anträge bcü Abgeordnctcn Fugger sbetreffs des »Ausdaneö der Festung Ingolstadts mit Um gegen II Stimmen. Bor der »Abstim mung erklärte der Kriegsminister. er tonffatire mit »Vergnügen, daß die Bertragsverpflichtuiigeii gegen das »Reick» vem Jahre I87ll zum ersten »Male im Hause eine offeneAucrteinniiig gesun de» haben. Man habe ihm die Eriüüung der Pflichten gegen das Reich wobt schwer, aber nicht unmöglich gemacht; er erkläre sick) mit dem »Antrag Fugger'o einverstanden. Die Kammer lehnte wiederholt mit 70 gegen 7ff Stimmen die vom Ncick'Srath bewil ligten 20,000 M. iür die »Würzburger Jubiläumsfeier ab. Bukare st, 20. Februar. Heute Mittag empfing der Mini ster des »Aeußcrn die diplomatischen »Agenten Frankreichs. Eng lands und Deutschlands und nahm die ikcntiich lautende, die Unabhängigkeit Rumäniens betreffende anerkennende Note der selben an. Sodann tbeilte der delglscbc diplomatische Agent dem Miuiiicr bcü Acußcrcn die Bereitwilligkeit »Belgiens, die Unab bängigkeit Rnmänienö oificiell anzuerkcnncn, mit. Nachmittags überreichte Wichte dem Fürsten in feierlicher »Audienz das »Beginn- bigungSichreibcn als devollmächtiatcr englischer Minlstcrrcffvcnt. Locales nnv Sackmichrs. — Gestern Nachmittag besuchte I. M. die Königin in Be gleitung der Hofdame Gräfin v. Einsiedel daü aui hiesiger Lilicn- gaffe gelegene Asvl für erwachsene tau bst um me Nt ädck» e ». Die hohe Protektor!» verkehrte mit den Achlitiiincn In bekannter leutseliger Welse, besichtigte eingehend die von Ihnen gefertigten weiblichen Arbeiten und svrach sick» lobend darüber auö. Nachdem Ihre Maiestät alle Räume deck Achitz In Augen schein genommen hatte, verabschiedete sie sich hultvollst von den durch den hohen »Besuch sehr erfreuten taubstummen Mädchen. — Landt a g. Gestern traten beide Kammern zu Sitzungen zusammen und erledigten die dandwurmarligen ^agceordnungen verhüitnißinäßig ra>ch. Die I. Kammer genehmigte melnere Nachträge zu den »Budgets 1870 77 und 1878 70. Zn einer DiScuision kam eö nur bezüglich ter Sächs.-Tbüringlichen Eisenbahn, welche iür Rcvaraturcn u. tcrgl. eine ansehnliche Nachfordeeung erheischt, die aus ben beim »Aiffwaiibc iür Vollen dung und vollständige Ausrüstung der Ehemnitz-Komotauer nie Zwlckau-Lengeicic Falkenstcinrr Eisenbahnlinie» gemachten Er- sparnlffc» van 070,000 Mk. gedeckt wurde. Der Referent Adg. Seiler wlrö daraus bin, daß er schon früher aui den schlechte» baulichen Zustand der Säctis.-rbür!ng. Bahn «von welcher er Ndiacent ist» aufmerksam gemacht. FinanzmsnIstcrv.Könncritz legte die Gründe der UebcOchreitung dar, die namentlich in dem schlech ten Zustande der runnel ihre Ursache habe. »Abg. Seiler be merkte, früher habe man ihm vorgchaltcn, daß die Techniker die Sache la besser versieben müßten als der Laie. Der Antrag deö Abg. Kökert u. Gen. aus Einsührung eines kürzeren BcrkahrenS bei Grundst 0 ckSzusammenlcgungen wurde aui »Vor trag deö Präs. v. Erlegern der Regierung zur Erwägung über wiesen. v. Tauchnitz hoffte, daß diele Erwäauva zu Gunsten deö Antrggö ausfglic und v. Sehönderg-Boruttz brachte einen ein ander Mal zur Entscheidung kommend u »lliilrag ein, dahin ge- bciid, daß die »Beiiimmungen über da» Fortkommen der Olvil- slaatobikiicr in ccm Gesetze über die Tagegelder und Reisekosten der Eivilttaatsdieuer auch aus die Specialkommissäre bei Grundslücközuiainmenlcgungen anzuwcnden seien. Durch die hohen Kosten, welche die Lpecialcommissäre eriordcrtcii, würde die Sache sehr vertbcuert. Die »Winkel sehr iitstel lcr- Pctiilon wurde hier, wie In der 2. Kammer, aui sich beruhen gelassen, während die Petition Pampci'S über die Noll) agc der »Bockwa-Oberhohndorier K » a p ps cha > IS ka s s e der Regierung zur Kciminißnahme überwiesen wart. Der Rcicrcul «»Baron r. »Burgkl erklärte sich gegen eine Zusammenlegung der Kaue». Er bedauerte, daß das AgilatlonSgewiebe auch in bergmännischen Kreiien Eingang gesunden und man die 'Bergleute als Märlürcr I hliistellc. Es sei ia wahr, daß die Arbeit res »Bergmanns schwer sei, aber sie sei dock» immer eine freiwillig gcwäickic'Bcichäitignng. jOvcrickicnk v. Mctzsch berichtete über die Petition des Bauer»- Vereins zu Luga bei »Bautzen unb Gen. Die Leutchen ver langen weiter nichts, als: l> Aushebung der Fortbildungsschule, wenigstens der obligatorischen, 2l Inspectio» und Revision der ländliche» Bollsschuleu durch die Geistliche», :i) Vorherrschen der Rrligivnslebre im Unterricht, 4- daß Derjenige, ter sein neuge borenes Kinh nicht tauicn lasse, streng bestraff werde, auch diese Straic rückwirkende Krait l abe aus Die, welche hiermit noch in Rückstand verblieben lind »ub »ach erhaltener Auffordcruna dazu sich weigern, ff) baß jede Ehe, welche nicht durch den Geistliche» geschloffen, als uiigiltig betrachtet und die Führung der Standes- bückier wiederum den Herren Geistlichen übertragen werve. Die »Petition sagt u. A„ der vieigelühmte Fortschritt unserer Zeit sei nichts weiter alS ein Uebergang auö dem Ehristeuthum zum Hcidenthum. Der Referent bedauerte, daß aui die »Petition, deren kirchlichen und lohalcn Inhalt er lobte, nicht eingcgangcn werde» könne, da die berührten Punkte zumeist zur Kompetenz des »Reiches gehörte». »Adg. Seiler gab bedauernd zu. daß heute eine andere Bchanbluug der Petition lals dieselbe aui sich beruhen zu lassen) z. Z. nicht möglich sei. Schon zeige sich der Schaden, welchen die modernen Einrichtungen aui de» sittlichen Zustank der Jugend geübt. Dem nächste» Landtage würde nutz alle» Laiidesthcilcn eine Fiuth von »Petitionen gegen die vb'.tt gatorische Fortbildungsschule zugchc». »Abgeordneter Pcltz fand bie »Petition iür um so beachtlicher, als sic nt bt ans materielle» Interessen bervorgegange». Redner äußerte seine volle Zustimmung zur »Petition. Bürgermeister Hirschberg ent gegnctc, daß daS Eivilehcgcseiz nicht die nachtheilige» Folgen ge habt, die man ursprünglich davon beiürchtet; es habe selbst in sofern segensreich gewirkt, als sich die Zahl der Eoncubincn danach vermindert habe. v. Watzdorf-Sollschwitz verwendete sich für eine Vermehrung ter Rcligions - Stunden In der »Volksschule. Obechoiprediger Or. Kohlschütler schloß sich diesem »Wunsche an. ohne die eiitgegciisieheiidcn Schwierigkeiten zu verkennen. Vor »Allem wünschte er, daß der Unterricht über haupt in echt christlichem Sinne ertdeilt werde. Bom RkgierungS- tische wurde eingehendste Erwägung der Frage ter »Vermehrung der Rciigionsiiunden zugesagt. Daraus ließ die Kummer vic Petition aus sich beruhe». Die übrigen zur Erledigung gelangten Petitionen waren weniger von Interesse. — Die 2. Kämmet nahm ein Gesetz au, welches bestimmt: daß bei der »Berechnung von Renten, die iür die Hinterlassencn der bei Zwickau vcrungl ü cktc n B e rg I eut e durch »Vermittelung des Eentrul-HillS'Eomitcö bei der Sächsischen Atterörente»- bank erworben werden, die gesetzlich angcorknclc Herab setzung der Rente» um ist Proc. zur Deckung unvorher gesehener Auöiälle und alö Acguivaient tür de» »Vcrwal- tungöauswand nick't stattflnte <Nei. Abg. Gradl). »Abg. Lieb knccht stellte dabel iür nächste Woche eine Interpellation über das KnappschattSwese». die Brückenberg-Katastrophe und daö Hsstpflichlgeietz in Aussicht. Die Gcsctzentwür'c über Erhöhung der Erblebatt bst euer und der GclichtS- gevührcii iür die freiwillige Rechtspflege wurden an die Fi- nanzdcputation überwiesen. Der s. Z. »ntgethcflte »Vertrag des Kgl. Hausiiiinlslcrlumö mit dem FlScuS über die Dresdner StaIlamts>vicscn und die Domäne »Pillnitz wurde genehmigt und dem LandtagsauSschuß zur »Verwaltung der Staatsschulden aus die Jahre 1870 77 Zustlfication ertheill Schließlich ließ die Kammer zwei »Petitionen (s. T.-r,. in gestr. »Nummer) aui sich beruhen. - Die AuSiübrung neuer Staatscisenbahnbaute» ril bisher unter Leitung hierzu von der Regierung besonders ernannter Kommissare criolgt und besiehe» zur Zeit in Sachse» »och zwei § taatöclicnbahn-Bcttivcrwaltungcti, welche dermalen bclde ihre» Sitz in Dresden haben. Dem Vernehmen nach beabsichtigt ma» jetzt die »ach den »Beschlüssen der Kammer küuitig noch auszu- sührcnkc», an sich unbedeutenden Sckundärbabncn in gleicher Wcüe durch die König!. Gcricraldircktivn der sächsischen Ltaats- clsenbabne» ausiübrcn lassen zu wollen, wie solches bcrciiv mit mehreren Neubauten ter Fall gewesen ist. Durch die Königl. Gencraltircttion sind biö jetzt die Umbaue bcr Bahnheie »Plauen. Rcick enbach i. B., Riesa. Zwickau u. s. w.. inglcichen die Neu bauten der Linien „Lommatzsch-Nossen, Gaschwitz-Plagwitz. Leip ziger »Verbindungsbahn. Linienveriegung bei Attcnbnrg" geleitet worden. Für die obige Maßnahme sollen lediglich Sparsamkeits- grünte den »Ausschlag gegeben habe», da solchenfalls die jetzt be stellenden besonderen Bauverwattungen selbstverständlich amge- hobcn werten könnten, wodurch allerdings eine Ersparniß an Berwaltilngskostcn sich erzielen lasse» dürite, ahgejcbcn von den große» Borthciien, welche cS gewähren muß, wen» diejenige »Be hörde, weiche kümtig den Betticb auf den neu z» crba enden Linien zu leiten bestimmt ist, aucki de» »Bau, dieGnnitcrwcrbung u. s. w. von Aniang an In Händen bat. — »Vor einigen Tugen-ist eine ledige Fabrikarbeiters» auö der Oschatzcr Gegend wegen »VerglitungSivmvkomen nebst ivrem sechs Wochen alten Kinde im Krankenhaus«: ausgenommen worden und kort vorgestern »Nachmittag auch verstorben. Es soll stch ergeben habe», daß der Genuß von »Phosphor ihren Tod herbcigcsnhrt hat. — Daö „Dr. I." theilt in Bezug aui die cingeiülnten K a - p it ul a n tc 11 scki u l eu Folgendes mit: Die Kapiluiantcn- ichulen, welche auö listigeren llnterosfizicrcii und Geircilcn be stehe». erhalten ihre »Ausbildung nur du« cki ist ziere der betreffen de» Regimenter. In diesen Schulen wertenEiemeniarkenninisse und militärische »Wiiienschaitcii gelehrt. Eine ähnliche Einricht ung besteht de! jedem Artillerie-Regiment. Dicie Schulen. Re- > gimentiffchulen genannt, verfolgen erstens dieselben Grund,ätze j wie bei der Infanterie, bereiten aber ble Schüler zum »Betuche «der Oberieuerwerkerschnle ln »Berlin vor. Die Endresultate sind ^ daber, nanienklich in Malhcmatik und Artilicriewiffenschaiten. be deutend höher gestellt und die Schulen selbst von längerer Dauer. ' Bon ca. »20 Schülern erhalten gewöhnlich nur 2 biö ü die Be- i sähigimg zur Obcrkcuerwerkerschulc. Ein solches BefähigiiiigS- I Zeugnis, ist die erste Auszeichnung iür einen die Rcgiiiiciitöschule besuchenden Artillcrie-Untrrvsftztkr. Zeichnet sich ein Gefreiter
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