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Dresdner Nachrichten : 09.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-09
- Monat1880-04
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 09.04.1880
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Rk. 100. 2^. Witterungsaussichten: Neblig jedoch trocken, ziemlich lühl, später slellemveisc ausllärend. DrtödtN. AktlEllü, 9. Politisches. D«r unfreiwillige „Held" der Katastrophe im Bundesrathe soll der königl. sächsische Geheimrath Held sein. Derselbe habe, so heißt es, die vier Stimmen des Königreiches Sachsen für den preußischen Vorschlag: auch die Quittungen der Post zu besteuern, abgegeben. Daü verlangte seine Dresdner Instruktion. Nun hatte er aber noch eine Instruktion aus Weimar. Er führte stellvertretung-weise die Stimme des Großherzogthums und gab, ebenfalls correct seiner Weimarischen Instruktion entsprechend, Weimars Stiinme gegen den preußischen Vorschlag ab. Diese Weimarische Stimme, für Preußen abgegeben, hätte die Stimmen zum Stehen gebracht; so brachte sie aber Preußen in die Minder heit. Wenn man in der verschiedenen Stimmenabgabe einen Uebelstand finden will, den man dadurch beseitigt, daß man die Kleinstaaten itöthigt, selbst abzustimmen, so wird sich Niemand Dem widersetzen. Bisher wurde die Stellvertretung eines Staates durch den anderen fortwährend und ohne Nachtheil geübt. Preußen fand darin sogar seinen Lortheil, weil es sehr häufig für Andere die Stimmen abgcbcn mußte. Aber nicht die Majorisirung Preußens ist eS, was hauptsächlich den Fall interessant macht, sondern der Umstand, daß im Bundesrathe die Neichsbchörden gegen einander stritten. Die Vertreter des Reichsschatz. und des inneren Amtes, die preußischen Minister Bitter und Hofmann, befürworteten, um Geld in die Kassen zu bekommen, auf's Lebhafteste den Vorschlag, auch die Postquittungen der Stempelpflicht zu unterziehen. Da traten zwei andere Reichsbeamte in den Bundesrath, Dr. Stephan und der neuernarmte Geheime Oberpostrath vr. Fischer und zerfleischten den Standpunkt ihrer »Neichscollegen Hofmann und Bitter. Eie wiesen nach, daß das Reich gar nicht berechtigt sei, von Geldsendungen, die aus dem Auslande kommen, noch eine Nebenabgabe in der Form eines Stempels zu erheben. Das verbietet der Weltpostvertrag. Dieser Grund schlug Lurch und da die Kleinstaaten ohnehin nicht viel Lust haben, die Stempelschraube so scharf anzuziehen, war es da ein Wunder, daß sie dem fröhlichen Klange des Posthornes folgten und mit der Neichspost gegen daS NeichSschatzamt und Preußen stimmten? Der Zustand freilich, daß die Neichsbchörden einander bekämpfen, eröffnet «ine seltsame Perspektive. Jedenfalls wäre es dringlicher, hierin Ordnung und Einheit zu schaffen, als sich mit Plänen zu tragen, das Stimmrecht der Kleinstaaten zu beschneiden: Denn wenn man einmal es für erlaubt hält, Weimar oder Neuß seine Stimme in, Bundesrathe zu nehmen, wie lange dauert es, daß man es auch für einen unnöthigen Luxus erklärt, daß Sachsen und Baicrn Stimmen haben? Das Ausland in diese verwickelten Bundcsrathsabstimwungcn einzuwcihen, wäre ein vergebliches Unterfangen. Europa wird es nicht begreifen, daß ein Man« wie Bismarck über eine Postanweisung stolpern sollte. Ursache und Wirkung stimmen nicht zu einander. Auch der Gedanke, daß die Kanzlerkrisis nur die Wirkung haben soll, den Reichstag gefügig zu machen, die unpopuläre Quittung^ itempelsteuer überhaupt zu bewilligen, ist abzuweisen. Die Klein staaten im Bundesrathe beeilen sich zwar Hals über Kopf ihren Schnitzer wieder gut zu machen und aus der brennend heißen Situation von unfreiwilligen Rebellen gegen den Reichskanzler in die angenehmere Lage loyaler Reichsstützen zurückzukehren. Aber, wenn sie auch die Postanweisungen mit ihrem patur peeouvi gestempelt haben werden, so wird der Reichstag doch den ganzen Quittungsstempel ablehnen. Nein, alle Welt fühlt, daß das Demissionsgesuch des Fürsten Bismarck andere Ursachen hat. Was? Am I. April Huldigungen von allen Seiten, einen Besuch des greisen Kaiser Wilhelm, Glückwunschschreiben vom Zaren und von allen russischen Großfürsten, ja sogar quock ckuuü llvov vertat! von dem Papste selbst und am 6. April Entlassung, weil Weimar, Bückeburg und Bremen im Bundesrathe geglaubt haben: Stepharr verstehe die Sachen besser als seine Neichscollegen Bitter und Hofmann? Im Hintergründe der Reichskanzlerkrisis liegen ernstere Dinge, als lleinstaatliche Radirungcn an der Stempelsteuer. Die „Volks-Ztg." stellt die Alternative auf: Postanweisung oder Gortschakoss? In den Berliner Hofkreisen weht ein entschieden russischer Wind. Gortschakoss ist immer noch nicht entlassen. Die Monarchen tauschen die stärksten Ireundschastsbetheuerungen aus. Sollte etwa....? Der Reichstag hat also dem preußischenKultusminister v.Putt- kamer in der Orthographiefrage Recht gegeben. Sein einseitiges Vorgehen fand die Billigung der Reichstagsmehrheit. Die Konser vativen stellten sich ganz auf den partikularistischen Standpunkt: man dürfe die Verfügung eines Einzelstaats nicht tadeln. Ganz schön! Nur verfahre man immer so konsequent und schone nicht blos den preußischen Minister, sondern auch die der Kiemen! Am allerwenigsten aber verdiente Puttkamcr noch Lobqualm für sein ver fehltes, unwissenschaftliches Vorgehen; seine gründlich verpfuschte „Rechtschreibung". Aber bei uns fragt man nicht nach den inneren Gründen, sondern ordnet die Dinge, wie sie in die Partcischablone paffen. Wenn nun aber es in der Ordnung ist, daß ein Einzelstaat eine eigne Rechtschreibung einführen darf, so möge auch der sächsische Unterrichtsminister die seinige veröffentlichen. Fertig im Schub fache des Geheimrathü liegt sie ja! Blinder Eifer schadet nur, das erfahren die heißblütigenMagya- ren mit ihrem Deutschcnhasse soeben recht deutlich. Ihr Beschluß, das deutsche Schauspielhaus zu schließen, muß rückgängig gemacht werden, da der jetzige Direktor ein kontraktliches Recht aufs Weiter spielen hat. Ja noch mehr! Es hat sich hcrausgestellt, daß auf dem Pester RathhauS die Akten, welche die stiftungsmäßige Ver pflichtung der Pester Stadtkommune zur Erhaltung eines deutschen Theaters enthalten, auf räthselhafte Weise verschwunden sind. Es geht überhaupt eigenthümluh in Ungarn zu, wenn es sich daruni handelt, den nicht magyarischen Nationalitäten schwere Beeinträchti gungcn zuzufügen. Zu den jetzt aus die Seite gebrachten Pester Stadtakten bildet das Verbot der deutschen Sprache in der Pester Gemeindevertretung ein schmachvolles Gegenstück. Bekanntlich ist die Stadt Ofen (Buda) auf dem rechten Donauufer in einem deut schcn Sprachgebiet, einer deutschen Sprachinsel gelegen, wie cs mehrere in Ungarn giebt. Die meisten Einwohner in dieser ansehn lichen Stadt 100,000 Seelen, wie auch in Nr Umgegend sind Deutsche; in ehren Straßen, in den Wagen der Pferdebahn, unter Personen aller Stände, hört man in der Regel keine andere Sprache reden. Gegenüber in Pest wohnen auch Tausende von Deutschen, unsere Sprache erschallt auch dort oder wird verstanden, wenngleich mit größtem Eifer daran gegangen worden ist, Pest nicht blos neu, groß und schön, sondern vor allen Dingen auch durchaus magyarisch zu machen. Um dem Stesanoreiche eine größere Zierde zu geben, wurden vor sieben Jahren Ofen und Pest zu einer einzigen Gemeinde unter einem Bürgermeister zusammengelegt, wobei es in der üblich gewordenen Weise herging. Als im Pester Reichsrath cs sich fragte, welche Sprache in dem Pest-Ofner Gemeinderath gesprochen wcrdensollte, dadurftcndie siebenbürgischenAbg. einenAntrag, cs bei dem bisherigen zu belassen, überhaupt nicht verlesen; der Minister entfernte sich zitternd, die Magyaren tobten wie die Unsinnigen, bis der Präsident erklärte: es sei soeben beschlossen worden, daß in der Gemeindevertretung nur ungarisch gesprochen werden dürfe. In Wahrheit hatte die Kammer gar nicht abgestimmt. So wurde die deutsche Sprache aus dem Ofcn-Pester Gcmeindcrathe vertrieben, so wurden die deutschenPost-,Eisenbahn und Telegraphenbeamten ver trieben, zum Schaden der Sicherheit und Pünktlichkeit des Dienstes, so will man jetzt auch das deutsche Schauspiel aus einer wesentlich deutschen Stadt vertreiben. Der Mongolenstaat Ungarn thut sich mit diesen Unterdrückungen nur selbst den größten Schaden; denn so wie uns Deutschen geht es auch den Slovaken, Serben und Rumä nen. In Ungarn giebt cs unter 14 Mill. Einwohnern nur 4—5 Mill. Magyaren; diese knechten die Mehrheit auf alle Weise. Es steckt darin kein Fünkchen Verstand, denn der Tag der Abrechnung kommt auch für diese mongolischen Schnurrbartwichser. Deutschland hat Ungarn von dem 200jährigen Türkenjoche befreit, zum Dank vertreiben die Magyaren deutscl-e Lehrer, Post- und Eisenbahn beamte und Schauspieler. Der cynischc Uebermuth dieser Ungarn wird sich zeitig genug ausgetobt haben. Die Geldmächte müßten nur wissen, wie dieses Volk Aktenstücke auf die Seite bringt, um sich ihren Verpflichtungen zu entziehen, so würden sie die Schulden- wirthschast Ungarns nicht länger unterstützen. Der Bankerott der Staatsfinanzen Ungarns ist so wie so nur eine Frage der Zeit. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 8. April. Kaiser Wilhelm beantwortete das Ent lassungsgesuch des Reichskanzlers mit folgender Eabinetsordre: Auf JhrGesuch vom 6. April erwiedere ich Ihnen, daß ich die Schwierig leiten zwar nicht verkenne, in welche der Konflikt von Pflichten, welche Ihnen die Rcichsvcrfassung auserlcgt, Sic mit der' Ihne» obliegenden Verantwortlichkeit bringen kann ; daß ich mich aber da durch nicht bewogen finde, Sie Ihres Amtes um deshalb zu ent heben, weil Sie glauben. der Ihnen durch Artikel 16 und 17 der Reichsverfassung zugewiescnen Aufgabe in einem bestimmten Falle nicht entsprechen zu können. Ich muß Ihnen vielmehr überlassen, bei mir und demnächst beim Bundesrath diejenigen Anträge zu stellen, welche eine verfassungsmäßige Lösung eines derartigen Kon fliktes der Pflichten herbeizuführcn geeignet sind. Wilhelm. Berlin, 8. April. (Privattclegramm.) Gras Wilhelm Bis marcks des Abg.) Jungfernrede bezüglich des Wuchergesetzcs war anfangs fließender, zuletzt sprach derselbe besangen. Als Graf Bis marck sprach, übergab Präsident Graf Arnim den Vorsitz dem Vice- präsidenten Ackermann, der erstmalig prnsidirte. Seltnerweise fehlte Abg. Graf Moltke, der morgen zur Militärdebattc sicher kommt. Berlin. 8. April. Im Reichstage wurden die Berichte derReichoschultenkominiiffon der Reckmungökommission überwiesen. Es koigte die erste Bercsthung des W uchergcsetzentwurs o. Bel der schließliche» Abstimmung über die vom Grälen »Wilhelm Bismarck beantragte Kommissionsberathung ergiebt sich kle Be- schkußunfäbigkeit teS HauscS. Die Sitzung wird deshalb abge brochen. Morgen zweite Lesung der Militärnovelle. Dar ». stadt. ?. April. Man spricht von einer gestern an den Großhcrzog gelangten Depesche aus Petersburg, nach n elchcr der Zar gestern. a>s er ani kurze Zelt leine mit dem Tode ringende Gemahlin verlassen wollte, von einer schweren Ohnmacht velaUcn wurde. Ko verlautet, das, die projektiere Uevcrsictclung deö Kaisers Alexander nach Livatia auigcgeken sei. und daß. wenn die zu gcwärtlgcnde Katastrophe in der kaiserlichen Familie eln- getrcten sein werke, der Zar «ür längere Zeit der Gast seines Schwagers, des Prinzen Aleranber von Hessen, zu sein gedenke. Wien, 8. April. Dle Unterzeichnung der Eisenbahn- Eoncekiion zwischen Serbien und Oesterreich crwlgt morgen. Paris. 8. April. Das „Journal deö DobatS" schreibt, Frankreich habe sich sowob! In finanzieller Hinsicht, als auch im Innern hinlänglicherholt, um an dem gemeinsamen EiviltsatlonS« werk der europäischen Nationen wieder tbellnehmen zu können. Dav Blatt fordert Frankreich auk. in Attika, Asien und Australien fruchtbare GcbirtStheile, welche noch valant seien, z» besetzen. La dieselben eines TaaeS von hervorragender Wichtigkeit sein könnten. London, 8. April. Den „Dativ News" wird aus Rangoon vom 7. d. M. gemeldet, niedrere chinesische Kaufleuke hätten die »Nachricht erhalten, daß Tblbo an den Blattern gestorben sek und man den AuSbruch eines Bürgerkrieges befürchte. London. 8. »April. Die Liberalen gewannen In den Graf schaften Donegal. Earmcrrthon und Soutb-Lkicetter ie l Sitz. Locale« aad SSÄMae«. — Dem Oberstleutnant von Potenz im st. Infanterie- Regiment >05 «st die Ernennung zum Ebrenrltter des kgi. prcuß. JobannItcr-OrdenS und daS diesbezügliche »Abzeichen geworden. — Der königl. Hottnunddäckrr A dam ist ani sein Ansuchen von Sr. Kgl. H. Prinzen Georg auch zum prinziichen Hofmnndbäcker ernannt worden. Der t. t. esiccrcichisch-uiigarisck.c Bolscha'ter Gras Beust erhält im Hotel de Laxe zahlreiche Betuche von sciuen irüheren Bekannten und Frennoc». Glai Bcuil überrascht alle Weit durch Frische und Lebhaftigkeit. Die Jahre scheine» an ihm isst spur los votübcr gegangen zu sein. Ietcn'alls macht seine Erscheinung einen gesünderen EtnLcuck als die seines SchwiegetivbneS. de» Hcrrn FinanzmiiiisierS v. Köuncris. dcsie» Gesundheit un ausgesetzte nächtliche Arbeiten etwas aiterirt zu habcn scheinen.? - Die TageSoitnung zur vorgestrige» öffentlichen S ta d tvc r o r t ne t e n s t tz u n g druck lc zwar BicieS, aber nicht viel. waö a!igc>»cil,eo Interesse errege» könnte. Der »Vor sitzende, »Adb. Emil Lebmanu, gedachte zunächst in längerer Rede des hclmgegangeue» Bülgermelitero Or. Hcrlcl; die Mitglieder teS Kollegiums erhöbe» sich i,i licsiick» zum Zeichen der Hoch achtung vor dem Totte» von ihren »Plätzen. Da die stjährige Annellaugozelt deö Herr» Stattratb Hendel in einem halben Jahre abiauicu würde, so machte sich nach den einschlagrnlen Bestimmungen schon jetzt wrmcll seine Wiederwahl nöthig. die, wie vorauozuichcn war, denn auch criolgtc und nun iür Lebens zeit gilt. Die Majorität, der er die Wiederwahl dankte, war nicht >o zahlreich, aiö man hätte erwarten sollen; von 58 an wesenden ätadtdcrordiicle» hatten nicht »reuiger als 12 l e e r e Zettel eingelegt, :t hatten sich ganz unklar, einer logar so aubgc- trückt, daß der »Vorsitzende Anstand nahm, den »Wortlaut vorzu- leicn. 5 halten ihre Stimmen aus die Herren »Adv. E. Lehmann, Stattralh Baumeister Richter, Or. Mtnkwitz. Stattralh Kletzsch- mar und sogar bis nach Hainichen, aus Bürgermeister Oehl- schlägcl geworle», io daß nur 58 von 58 Zettel deutlich: Stabt» latv Hendel enthielten. - Hinsichtlich rer Fußwegverdreilcrung an der »Nordwestseite der katholleben Hosklrche laßt baSKollegium bei der bekannte», ihm im Februar gewordenen hinhaltenden Antwort keine Beruhigung, sondern beantragt erneut, LerSladt- rath möae iür »Besserung deü Wegübelö sorgen, ja sogar thunlichst die »Beseitigung der dicken steinernen Kegel veranlassen. Hoffent lich kommt tao katholische Konsistorium den Wünschen deSPubli- kumö, die sich In diesem »Anträge auesprcck en. entgegen; denn, ohne die Straßenpstasterel sachlich sluhlrt zu haben, kann Jeder sich an Ort und Stelle überzeugen, daß ein genügender Trottoir- weg sehr leicht herzustelleu ist, ohne daS »Niveau der jetzigen Platten zu erhöhen und einen unschönen Anblick der Kirche zu veranlassen, aber — von den dicken Kegel muh man sich trennen können. »Nun. es wird schon werde». — Die Durchführung der »Aibrcll'töttraßc auf der Strecke zwischen der Plrnaischen- und Grunaersttaße I» der fahrplanmäßigen »Breite von 17 »Bieter wird als dtingcndes Ortobcdüi inlh anerkannt. Waö sich bis jetzt dieser Verbreiterung entgegensetzte, ist ein schmaler, zu gar nichts zu brauchender Arcalslrciien aui der östlichen Seite der Straße, der Herrn Kammerherrn von Wutbenau gehört, welcher ihn nur deshalb in seinen »Besitz gebracht hat. uni b!e Verbauung her »Aussicht seines Hort gelegene» Grundstücks «ür immer zu hindern. Die Seitens deS Rakbeo mit dem Herrn Kammerherrn gepfloge nen »Verhandlungen haben zu keinem erfreuliche» Resultat führen könne», hcnn, ehe d<r Hei r Besitzer nur einen »Breis zu bezeichnen fick» hcrbeilaiicn wollte, sollte sich die Stadt iür alle Zeiten ver pflichten. die östliche Seite der AlbrechtSstraße nur mit »Villen zu bebauen und ibn der. sein Grundstück von allen späteren Schleu- ßcnbaukostcn zu entlasten. Der »Vortrag dieser Forderung erregte Heiterkeit. DcrArcalstrciien ist nun beamtlichcrieitv aui46i>0M. tarlrt worden und diese Summe wird die Unterlage iür die wei teren, gesetzliche» »Vornahmen bilden. - Schlieülich wird von mebr rc» Stadtverordneten der Antraa cingebracht: der Stakt- rath möge den iür die städtischen öffentlichen Elementarschulen iür daS Lommerhalbjahr neuerdings aus früh 7 Ubr festgesetzten »Beginn dcö Unterrichts wieder auihebcn, da die kleinen Kinder der unteren Klassen bei oit weitem Schulweg in der noch rauhen lieblichen Morgenluft sich keinen Nutzen iür die Gciunddeit er holen könnten. Ter »Antrag fand Annahme und wurde dem RechtSauSschuß überwiesen. St.-V. Schultirector H eger be grüßte den »Antrag mit Freuden und konstatiere, daß. obschon die Einrichtung erst seit Tage» bestehe, koch bereits zahlreiche »Beschwerden von Eltern, Vormündern und selbst Aerzten etngr- lauicn seien. — Tie »Verpflichtung der Obmänner der freiwilligen Armenpffkge fand gestern Nachmittag im Stadtverordi eten- saale statt. - Unseren Leiern wird gewiß noch im Getächtniß sein» welch trauriger VortaU sich vor 6—8 Wochen in der Lcmdes- Jrren-Anslalt zu Hochwettzschen abspielte, aiö der dortige dirigirende »Oberarzt vr. Huppert in Geistesstörung verfiel. Dieter unglückliche Man» , welcher sich vordem seinem Beruie mit der ganzen Auiopicrung und Liebe hingab, warb bekanntlich in der Heilanstalt Sennenstein untergebracht und dort hat ihn am vergangenen Sonnabend der Tod von seinen Leiden erlöst; er ist übrigens bei vollem Bewußtsein und in den »Armen der Seinen gestorben. — Die tgl. Amtöbaupt,iian»schait Dresden hat kür die Ort» schatten ihres »Verwaltungsbezirkes rechts der Elbe eine Hunve- ivcrre aui 12 Wochen angcortnet. »Veranlassung dazu ist da» Auftreten eines in Klopscha getödteten ttcmtcn HunkeS. bei dessen Lektion sich die Tollwutb definitiv ergeben hat. — Während sich unsere städtische WohliahrtSpolizei auf Hundeiperrc» ;c. beschränkt, veröffentlicht die »Berliner Polizei, die einschließlich der WobliahrtSabtheilung königlich ist, mittelst »Verordnung die Kennzeichen dcr HundSivutb, welche durch langjährige Erfahrungen der dortigen königlichen Thier- arznciichule sich berauSgestellt haben (die kgl. Dresdner Amtö- hauvtinaniiichait hat bekanntlich s. Z. eine ähnliche »Belehrung erlassen». Danach entsteht die Tollkrankhelt in jeder Jahreszeit, bei jeder Tempcratur und zwar entweder direkt durch unbekannte Uriache oder durch Anftccken mittelst BlsieS von tollen Hunden. Hunde mit WoliSklauen, Hündinnen und castrtrte Hunde können auch durch »BIß angesteckt werten. Kein toller Hund ist wasser scheu. Der Durst ist zwar gering, aber alle tollen Hunde lecken oder trinken Wasser, Milch .»c., einzelne sind sogar durchs »Wasser gejchwommen. Nur eie tollen Hunde, deren Kaumuskeln so erlchlafft sind, daß ihnen das Maul offen siebt. lassen etwa« Speichel oder Schleim <nicht Schaum» aus dem Maule stießen. Unrichtig ist endlich, daß «olle Hunte Ungezogenen Schwänze« stets geradeaus laufen. Wirkliche Merkmale der HundSwutb sind: »> Die Hunde zeigen zuerst eine »Veränderung in ihrem gewohnten Benehme», indem manche von ihnen mehr still, traurig oder ver drießlich werde», mehr gis sonst sich in dunkle Orte legen: ankere dagegen sich mehr unruhig, reizbar und zum »Beißen oder Fort» laufen geneigt zeigen, d» Viele wntbkranke Hunde verlassen In den ersten Tage» der Krankheit daö Haus Ihrcö Herrn und lausen mehr oder weniger weit davon, sie kehren aber dann, wenn sie nick t hieran gebindert werden, nach etwa 24 VIS «8 Stunden wieder zurück. c> Die meisten dieser Hunde verlieren schon in den ersten >' Tagen der Krankheit den »Appetit zu dem gewöhnlichen Futter, aber sie verschlucken von Zelt zu Zeit andere Dinge, welche nicht c»S Nabrung dienen, wie z. B. »rde. Tork.
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