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Dresdner Nachrichten : 09.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-09
- Monat1880-09
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 09.09.1880
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vresSsv, 1880. Uu»» I» «I,e. »«»«,, svooo »n«»l. DI» «initlandter m— «rs«t»t« «ich» iiq SiedacU«» «ich« »«»»lndllch. WjllU«»i>,i»u,lnvam. »>r».»«rlln. Wien. «ki»il,.«,Iel, «rekau. Vraiilsur» a. M — 0l»d. N»f>« in «erlin, Lei»»!», Wie«, ffranlturt a M.. Mü». che».—Ln»»«» V». in ^raiillurt D.V». — vurca»r l> „Alttia»»«»» — Ilern», l.»ll»te,UulUe» » 0». in Pnri». LS. SkQrNws. Silernr, »r^e» » §» »»d«. » U», e.nnl.,,di««ii,°^L,u»,. SB ««»»«dt nur „ wüLknl«,»,: K>oiier,»1I, «r.5 »i» Nnch«. «Uh». mm einer einl»,l««^» Wtkrhnltmlg, Geschäftsverkehr. LSrsenbericht, Fremdenliste. Vas ümik8v8vkrLLt von ii»vüi»«I«t -lei» X« Iila«u»-8tr«t»,o Lt>, Loks clor Lpororgasso. Losorxuiil; unck Vorvortliunir von Patenten im ln- mut ^uslanckv. liokistrirnnl; von fabrlkmsrkvn u. ' «ustorsokutr. -luslellirlto über aUs katout- ^ngolvireulivitvn. tkngiaiid. In einem Koblenbergwerr zu Sebäml unweit Duci'ai» länd gestern Vormittag eine Explosion schlagender Wet ter statt. Während der Explosiv» waren 180 Bergleute in der Grube, wovon die Vkehrzahl wahrscheinlich umgckomincn Ist. 0tt° Vk°IS. 6otiloss-8trsseo 12, l. —>.—,—> > e n r. ü nie UtttVW. — Der Rnu« ' ' ' vewteUek, di, i «« «»ktniir Uir'dn» «iq», »N».ine« der Sn,«»» wird »iq, ,«,,d,n. SuNvSrtlze «nnoneen.dlusiriin« »on und unbelnnntengirme» und Penonen mierireu wir nur nenen »rSnumernndn-An^iunndur» Eaamacle,, oder P«1in»,al,iu»». A»t Sud», I»„en ,S P„e. I». »«rat« iür di« Montan» - Nummer —' "" bi« LrruL»ilk»drstWe (uuek Ivilnveieo) in allen Orössou in der Linäorvvagou-I'ndrilr von «. L. ILültzvn, liönlgsdellekersteassv 72, «oeltr-tllee 4, rivlngerstrasre 8. Hluüxrstionen gratis unck pranoo. Rr.ZSz. Witterung vom 8. Gepibr.: Barometer nach Vikar «ölold. Wullstrabe I» lAbds a na - - „ z,; - - - >»1 Milt., seit gestcni leinp >U » üu.. >,i!chl,e --U» W. » ->! ..°L'LL ! Donnerstag, K. September. «»>««>«,». Vorsichtig läßt die Neichsregierung die öffentliche Meinung be treffs neuer Steuern an den Puls greifen. Zunächst fallt dem be kannten Abg. v. Kardorf die Aufgabe zu, in einem Zeitungsartikel die Räthlichkeit einer mäßigen Erhöhung der Spiritussteuer zu be fürworten. Das giebt einer anderen offiziösen Feder den scheinbar unerwartet kommenden Anlaß zu erzählen, wie Fürst Bismarck be absichtige, nach Durchführung der Brausteuererhöhung an die Er höhung der Branntweinsteuer zu gehen. In Wirklichkeit steckt man die Fühlhörner bloS aus, um das Publikum an den Gedanken neuer und höherer Steuern zu gewöhnen. Das wäre doch eine verkehrte Welt, wenn man erst das Bier theuer machen und nachher versuchen wollte, ob sich die spiritusbrennenden Großgrundbesitzer nicht auch gütigst zu einer kleinen Erhöhung der Branntweinsteuer bereit finden lassen würden! Umgekehrt hat vielmehr jede Aenoerung betreffs der indirekten Steuern ihren Ausgangspunkt bei der Erhöhung der Steuern auf Spiritus und Zucker zu nehmen. Beide Steuern sind im Verfalle, d. h. sie ergeben den Aeichskassen lange nicht mehr die Erträge, die sie nach der Masse beider Produkte liefern müßten. Die Technik in der Herstellung von Spiritus und Zucker ist so vervoll kommnet worden, daß den Steuerbeamten bei ihren unvollkomme nen Meßinstrumenten große Steuerbeträge entgehen. Die Brenne reien verwenden jetzt sehr häufig billigen amerikanischen Weizen, aus dem sich ein weit vorzüglicher Spiritus Herstellen läßt, statt der Kartoffel, die zu steigenden Preisen von den Engländern aufgekauft wird. Wer würde dem Großgrundbesitz diesen doppelten Nutzen auS verbesserter Technik und ausgiebigerem Brennmaterial, verbun den mit einer einträglicheren Berwerthung einer Massen-Knollenfrucht, nicht von Herzen gönnen? Aber diese Blüthe einer Industrie darf nicht auf Kosten der Gesammtheit erfolgen; die Prämien, welche das Reich für ausgeführten Zucker und Spiritus diesen Industrien zahlt, sind zu hoch. Auch kann ein Staat unmöglich die Augen vor den sittlichen Gefahrkn verschließen, die eine zu ausgedehnte Erzeugung billigen Schnapses mit sich führt. Aus dem Elsaß z. B. erschallen sehr laute und recht begründete Klagen über den seit der Annexion ungemein verbilligten Schnaps» Die französische Gesetzgebung be steuerte den Spiritus ziemlich hoch; die entgegengesetzte deutsche brachte den Elsässern, die bi» dahin Wein und Bier billig genossen, den verlockend billigen SchnapS und damit die Branntweinpest. Ließe sich der Reichstag bereit finden, vor Allem die Biersteuee zu verdoppeln (zweimal scheiterte schon ein solches Gesetz), so würde er sich geradezu an der VolkSwohlsahrt versündigen, denn eine nach trägliche kleine Erhöhung der Branntweinsteuer lwenn's ja die ost preußischen Junker dazu kommen ließen!) könnte den Schaden gar nicht wieder gut inachen. Was nützen alle Predigten der Frommen über die zunehmende Trunksucht, waö die Nachweise von Vorständen der Irrenhäuser und Gefängnisse, daß der namhafteste Theil der ihrer Fürsorge anvertrauten Unglücklichen und Verbrecher direkt durch den Branntwein auf die Bahn der GeisteSnacht und der Sünde getrieben wurden, wenn die Gesetzgebung nicht das wirksamste Mittel ergreift: die Höherbesteuerung des Branntweins? Darum setze man eher die Viersteuer herab, um mit billigem Biere den Branntwein konsum zu bekämpfen, und fange, braucht man immer wieder neue Steuern, zunächst bei den Schnapsbrenncrn an! Die deutschen Bundesregierungen bereiteten Material vor, das dazu dienen sollte, eine Herabminderung der hohen Gerichtsgebühren zu bewirken. ES fanden in einer Reihe von Bundesstaaten Er hebungen darüber statt, die, wie Jedermann im Voraus wußte, die berechtigten Klagen wegen der Höhe dieser Gerichtslostcn vollinhalt lich bestätigten. Das preußische Justizministerium (andere gewiß auch) war mit diesen Erhebungen bereits ziemlich weit vorgeschritten. Auf einmal erscheint ein Erlaß des Reichskanzler», der in diese Be wegung Stillstand bringen soll. Es heißt: zu einer allgemeinen Er mäßigung der eigentlichen Gerichtskosten liege vorläufig keine Ver anlassung vor, hingegen könnte man wohl einmal der Frage näher treten, ob eS angezeigt sei, eine Verminderung der Schreibgebühren und der Gerichtsvollzieher herbeizuführen. Das fatale «zue, wel ches Fürst Bismarck damit in diese Bewegung hinein wirst, hat zu nächst die bedauerliche Wirkung, daß dem nächsten Reichstage noch keine Vorlage über Herabsetzung der Gerichtsgebühren zugehen kann. Um lo mehr ist es Pflicht, sowohl des Reichs- und der Landtage, wie der Presse, die Bewegung in Fluß zu erhalten, damit endlich der enormen Verteuerung der Rechtspflege, die sehr häufig bis zur Kon fiskation des Rechts des Einzelnen führt, begegnet werde. Die Gambettisten drängen immer energischer die Negierung, sie möge nun auch die nichtjesuitischen Mönchs- und Nonnenorden auflösen. Die Unterwürfigkeitserklärungen von etlichen 60 Oberen von Trappisten und anderen Orden könne unmöglich die Ausführung der Märzdekrete aufhalten. Man solle auch nicht warten, bis ein allgemeines neues VereinSgesrtz erlaffen sei. Denn dieses müsse das absolute Verbot geheimer Gesellschaften enthalten und dem unerträg lichen Mißbrauch der todten Hand steuern und da sei e» richtiger, die Orden, die doch nicht unter einem solchen Gesetze bestehen lönntm, lieber jetzt schon aufzulösen. Es scheint in der That, als beabsichtige Freycinet, nach und nach zur Schließung der Orden zu schreiten. Wenn jedoch so laut über da« Verderbliche der Anhäufung von Grundbesitz in der todtenHand deklamirt wird, so soll man nicht vergessen, daß Gambetta hier unter dem Einflüsse der Börscn- republikaner und speziell der Juden steht. Ein ungebührlich an schwellender Großgrundbesitz in den Händen der Kirche, die Auf saugung kleiner Tagelöhnergärten, Häuslernahrungen und Bauern güter durch reiche Klöster hat ihre schweren sozialen Bedenken; aber da« Güterschlachten durch die Makler, das Aufkäufen des zersplitter ten Grundbesitze» durch die Börsenkönige, das Verjagen des Bauern von Hau« und Heerd behufs Neubildung von fürstlichen Besitz ung«, der Rothschild«, Pereftr», Erlanger» und der sonstigen Neuaristolratie ist auch kein Segen für ein Land. Das ist nicht minder eine „todte Hand", die sich knöchern und erdrückend über ein Land legt. Da nun, wie bekannt, die Kirche Nichts herauSgiebt, was sie hat, so ist ihr reicher Besitzthum ein Dorn im Auge der gewisser Börsenrepublikaner, die darüber herfallen möchten, um dann ohne üoncurrenz über die Schätze Frankreichs verfügen zu können. So nothwendig als Gegengewicht die Erhaltung ausgedehnter Besitz- thümer in der Hand de» Staates, der Kirche und unabhängiger Private ist, so gerechtfertigt andererseits ist die Forderung, daß die bisher von den Klöstern genossene Steuerbefreiung von Grundbesitz und mächtigen Industrien wegfalle. Endlich ist der Schluß des englischen Parlamente» erfolgt. Die Ausbeute seiner Arbeiten ist nur gering. Einige wenige innere Reformen wurden unter harten Kämpfen durchgesetzt und der oft gehörte Vorwurf, daß Gladstone eine radikale Umsturzpolitik treibe, ist ungerecht. Das neue Hastpflichtgesctz gewährt den Arbeitern Englands noch lange nicht die Sicherheit und den Schutz, den die Haftpflichtgesetze Deutschlands und Frankreichs bieten. Da»Begräb- nißgesetz würde uns immer noch als ein Ausbund von Unduldsam keit erscheinen, denn eS gestattet die Beerdigung von Andersgläubigen auf confessionellen Kirchhöfen nur unter sehr drückenden Bedingungen. Das Jagdgesetz endlich, das dritte Ergebniß der langen ParlamentS- arbeiten, giebt den Pächtern das Recht. Hasen und Kaninchen auf ihren erpachteten Grundstücken zu schießen. Gewiß sind das Alles nur sehr bescheidene Reformen im Innern. Um so revolutionärer trat allerdings Gladstone in seiner auswärtigen Politik auf. Er hat die Zerstörung der Türkei offen als Grundgedanken verkündigt. Nicht wie ein besonnener Staatsmann, sondern ivie ein leidenschaft lich erregter Parteiführer proclamirt er die Zertrümmerung eines Reiches, unbekümmert um die ernsten Folgen solchen Thun». Zittere Byzanz! diese Arie aus Belisar hört man sogar auS der Thronrede herauLklingen, mit welcher das englische Parlament entlassen wurde. Man kommt fast auf die Vermuthung, daß je magerer das Ergebniß der inneren Politik Gladstone'» ist, er e» um so nöthiger hielte, drohende Worte nach Außen zu richten, um seinen Landsleuten zu schmeicheln. Ein Ministerium, wie das Gladstone'», das in seiner kurzen Lebensdauer so viele Niederlagen aufzuweisen hat und bei jeder Nachwahl die Zahl seiner Gegner wachsen sieht, ist der Ver suchung allerdings sehr auSgesetzt, in der äußeren Politik sich Lor beeren zu sammeln. Wie großsprecherisch feiern die Engländer den General Roberts, weil dieser mit europäischen Truppen schlecht be waffnete und undisciplinirte Halbbarbaren zerstreute! Die revo lutionäre Politik Gladstone'» ist der Türkei nicht deshalb gefährlich, weil England Soldaten schicken könnte — diese braucht es in Irland bald selbst nöthiger, wo man einer Fenierverschwörung, die 100,000 eingetragene Mann zählt, auf die Spur gekommen ist — sondern weil Gladstone die Russen zur fortwährenvcn Beunruhigung der Türkei aufmuntert. Glücklicherweise erfolgt jetzt die Uebergabe Dulcignos an die Montenegriner wirklich, so daß die famose Flottendemonstration sicb verüberflüssigt. Reueste Telegramme ver „Dresdner Rachritktteu." Berlin, 8. September. Der Großbcrzog von Hessen und der Herzog von Oambridge treffen morgen trüb, der tSroscheizog von Mecklenburg-Schwerin morgen Abend und der Kronprinz Rudolf von <eücrreicb am nächste» Sonntag früh vier ein. - Sliö des Paykow scheu Raubmordes dringend verdächtig wmde außer dem lOIädrigcn Schncibcrgei'cUen Alexan der Bezschinskt) auch dessen Eoncudinc, die 20jährige Schilka, cingezogen. Vcrlin, 8. September. ES verlautet, Gladstone verhan dele mit dein russischen Chef des äußeren Amtes, GierS, wegen einer englisch-russischen Actio», sallö daS Vorgehen der Mächte erfolglos bleibe. >« assel. 8. September. Der BergmannStag beschloß, den nächste» BergmannStag <1888» in Dresden abzuhalten. England. Wir der „Daily Telegraph" aus KonstantI - nopel meldet, bat die Pforte den 7. d. Abends den Botschaftern eine Note übcrrclLt. I» welcher sie die Mächte davon benach richtigt. daß. Dank den Bemühungen des GencralgonverneurS von Skutarl. Riza Paschaö, die Albanesen die Abtretung von Dulcigno acccptlrt baden und Riza Pascha infolge dessen beauf tragt worden sei. die Stadt und den Distrikt an die Montene griner zu übergeben. Sine anderweitige Bestätigung dieser Mel dung liegt noch nicht vor. Berliner Börse vvm 8. September. Zu Anfang der heutigen Börse schien sich die Situation günstig zu gestalten; die Stlnnnnng war ziemlich lebhaft. Später aber schlug, die Börse eine weichende Richtung eln, der Verkehr erlahmte und die Courfe wichen. Von den leitenden Papieren schlossen Ercditactien Mk.. Franzosen 1' Mk. besser als gestern. EonsolS gaben 80 Pf. nach, was sehr bedeutend Ist und, ebenso wie die EourSelnbnken auf gste» ankeren Gebieten der herr schenden Geldknapphelt zngeschrleben werden muß. Daneben wurde die diesige Börse noch dadurch ungünstig beeinflußt, daß eines der ersten Häuser beträchtliche Summen täglichen Geldes ans dem Markte nahm. Nngarrente, Ansangö sehr hock, gab gegen Schluß auch nach. Ebenso bestand für Banken «m Allgemeinen weichende Tendenz. Leipziger Dißconto und Dresdner Bank etwas höher, Leipziger Lrebit >/« Pror. niedriger. Montanwrrthe und Eiienbahnen ziemlich behauptet, letztere zum Theil etwas hvher. Sächs. Jndustrlcrn nahmen Im Allgemeinen an der weichenden Richtung Theil; doch erhöhten sich Hartmann um 1"/« Proc.. Zimmermann und Schönherr um >/- Proc. Eontinental-Pferdcbahii gegen Ende voriger Woche ü Procent niedriger. Lokales «nd Sächsisches. — Se. Mai. der König und S. K. H. Prinz Georg haben In Begleitung deö Herrn KriegSininlstcr v. Fabrice, dcSGeneral leutnant v. Earlowltz, deS Chef- des GeneralstabevOberste» von Holileben und anderer Militärs am Dienstag und Mittwoch de» Manövern In der Umgegend von Leipzig bcigewohnt. Sodann besuchten die hohen Herrschaften mit I. M. der Königin die türkische Ausstellung. Die Rückreise nach Pillnitz und Hosterwitz rrtolgte gestern Nachmittags 2 Uhr. Majestäten der König und dieKöniain werden sich in der r. Hälfte des September, wie mein uns aus auter Quelle versichert, nach den herrlichen obcritaiientschen Seen begeben. Ebenso wird Prinz Georg, kgl. Hobcit, nebst erlauchter Gemahlin und einein Thciie seiner Familie emen Herbstauöslug nach der Schweiz untcrnchincn. — Der Kaiser hat den k. s. Major a. D. Rittergutsbesitzer Hannibal v. LüttIchau zu Dresden und de» k. s. Prciniec- leittnant a. D. Maioratöbcjitzkr Earl Graten v. Bressier aut LauSke bei Pommritz aus Vorschlag des Hcrrenmclsterö Prinzen Earl zu (Lhrcnrittcrn deö Iohannttcr-Ordenö ernannt. -- Prinz Ehrittian von SchleSwig-Holstein-Sonder- burg-Auguslenburg und Frau Gemahlin Prinzessin Helene sind hier ctngctroffe» und im „Grand Union Hotel" abgetreten. - 2« der Armee baden mehrere Besördcrnngen stattgefunde». Auch wurde der Ehctarzt dcS Dresdner Garntson- lazareth», Oberstabsarzt Or. Kltcn, mit der Wahrnehmung der dtvisionsärztischen Funktionen bet der Division Nr. 2:i beauttragt. — Nachdem seit dem Tode des Herrn HofkapcllmcisterKicvS die Leitung der M »lik in der kathoIischcn Kirche ab- wechselnd von den beiten ersten Eoncerkmeistcrn Lauterbach und Rappoldi bewirkt worden war, ist diese Leitung jetzt den beiden ersten Kapellmeistern Schuch und U>. WüUner dom I. Oktober übertragen werden. Der Aukgang dieser viclbcstiittencn Frage in ein Duumvirat odcr Condominat sinder fasl ungetpeilten BcitaU. — Der sächsische Abgeordnete Ur. R entzsä), der sich um Durchführung deö Schutzzollsystems nnv damit um die deutsche In dustrie große Verdienste erworben hat, dementirt die Nachricht, daß er gesonnen sei. der nalionalllbelaien Partei wieder bcizu- trcten. Wir haben diesen Voitöwirth immer nur mit Verdruß unter einer wesentlich sich auü Freihändlern zusammensetzcnden Partei gesehen; um so willkommener ist seine iexigc Erklärung. — Undank i st der Welt Lohn! Diese harte Wahrheit ist in den Herzen einiger Bürger recht empiundcn worden in den Tagen, da ganz Dresden sich der ieieriichen EnrhüUung der Germania-Statue freute. Den ersten Anlaß zur Errichtung dieses Denkmal- bat s. Z. der „Verein sür patriotische Dankbarkeit" ge boten. Fünf Tage vor dem Frankiurter Frieden, am 28. Februar 1871, gründete sich dieser Verein ans einer großen Anzahl acht barer Dresdner Bürger, um möglichst auS der Mitte der Bürger schaft selbst heraus die Mittel zur Herstellung eines Dankes- MonumcntS herbcizuschaffen. Der Verein scheute kein Opfer an Geld und Mühe, um seinen Zweck trotz vieler ungünstiger Ein wirkungen zu erreichen. Es gelang ihm, von gegen 8200 opier- frendlgen Gebern, unter denen sehr viele Unbemittelte mit ganz kleinen Beiträgen, 2l,88tt Mk. zu sammeln. Hiervon wurden über .',200 Mk. iür Ausstellung der Viktorien aus der Brücke ver ausgabt und über Ik.ooo Mk. an hie stäbtische Hanptkasse als Beitrag zur Denkmais-Aussührung der Germania abgeliefert. Obwohl ein Ertolg seiner eigenen Bestrebungen In naher Aus sicht stand, schloß sich der Verein, frei von icdem Soiiterinteresse und um alle Zersplitterung zu vermeiden, dem großen Werk, das letzt vor imö stchk, an. Man hat eS nun bcl der DenkmalS- Enthüllnng nicht einmal sür nötblg befunden, die Vorstanbö- Mitglicder jenes patriotischen Vereins zur Feier einzuladen und hat sogar Im Amtsblattc in der Form einer Geschichte dcS Denk mal- de» Beitrag deö Vereins aus 10,000 Mk. verkleinert. „Es ist leichter", schreibt man uns, „160,000 Mk. aus der städtischen Kasse bewilligt zu erhalten, als 21,000 Mk. durch Prlvatspenden zu sammeln — eine Summe, die sich noch höher beiause» haben würde, wenn man damals dem Verein für patriotische Dankbar keit von gewisser Seite nicht so viele Schwicrlgkclten in den Weg gelegt hätte." — Unter de» Postbeamten macht sich eine Bewegung kund, behnsS Aulstcllung einer Rang! ist e iür die Post-und Telegraphen-Verwaltung, damit die Beamten über ihre Avance- menlsverhältnisse Klarheit erbalten. — die oberste Postbchörde hat zwar die dahin gehende Petition vom 12. März >880 im Reichstag sür unausführbar erklärt, dennoch wurde bereits lm Jahre 1846 eine solche Rangliste sür Preußen vom Postsclrctär Georges in Braunschweig herauSgegebcn. welche den Wünschen der Postbeamten entsprach. Die französische Postverwaltung bringt dur-b die .,liovnv cke» postos ot toio^raiiüos" regelmäßig alle Anstellungen, Beförderungen, Entlassungen. GchaltSrerbcsse- rungen u. s. w. Warum sollte In Deutschland nicht dasselbe wie in Frankreich zn ermöglichen sein und hierdurch der Wiederho lung vielfacher und unbegründeter Beschwerden von Postbeamten von vornherein ein Damm gesetzt werten? — Der Fürst von Rumänien hat bei seinem Aufenthalt In Dresden ln der Niederlage der Meißner Porzellan- Manufaktur sür seine Konak- (Paläste) In Bukarest und Sinai reiche Elnkänie gemacht, die sich ans 5000 Bk. beziffern sollen. Er wählte große hohe Spiegel mit kostbaren Rahmen. Uhren und allerhand Schaustücke und Taselanffätzc auS. Außerdem gab er Auftrag zur Herstellung eine- vollständigen Taiesservlecv iür 24 Personen nach sogen, vienbrandcnttciiier Muster iwobl das kost barste, waö Meißen zu ilciern im Stande Ist). Dieses Service wäre werth, aui einer — KönigStascl zu sichen. Oder ist es dazu vielleicht schon bestimmt k — In der Dienstag-Nacht 11 Uhr Ist inPirna ein scheußliches Verbrechen verübt worbe». Der Fleischer Tbomaö hat seine iüns Kinder Im Alter von 21—10 Jahren sehr schwer, zwei davon bedenk lich, verwundet, sowie seine Frau und dann sich leibst ermordet. Allem Anscheine nach wollte derselbe seine ganze Familie ums Leben bringen, ist aber jedenfalls durch heiligen Widerstand daran verhindert worden. Zerrüttete VcrmögcnSvcrhältnlsse und Krank heit sollen das Motiv zur That gewesen sein. Ein Telegramm auv Pirna meldet noch: rer Mörder wendete bei seiner Unthat ein Beil an; sich selbst tödtete er durch Adcröffncn. Die That wurde erst am Mittwoch Morgen 7 Uhr entdeckt. Ganz Pirna Ist in Aufregung; die Gerichte erschienen sofort: alle Acrzte sind bemüht, die schwer verwundeten Kinder am Leben zu erhalten. — ES werden setzt von der königi. Staatsanwaltschaft zu Plauen l. B. 800 Mk. Belohnung Demjenigen geboten, welcher die Ermittelung de» Urhebers de» in der Nacht zum 13. Auguste, bei RovewIsch auf den Gemüsehändler K. F. VoigtanS Falken- stetn und dessen Sohn unternommenen Ranbanlallö vcrbeitttbrt. - Am 7. September beschlossen die Juden ihr Reu lab lösest. Da- sind bekanntlich sehr ernste Tage für daS ganze Volk, denn am Neujahrösrft wird von Gott beschlossen, wer im nächsten Jahre sterben solle und am VersöbnungSfcste werden die Beschlüsse deö Himmels besiegelt. Kein Wunder, daß jeder JSraelit In den zehn Tagen, die zwischen dem Neu» jahröscste und dem sogenannten „langen Tag" liegen, eitrigst be müht ist. den letzten Rest der sündigen Gesühle und Anwand, lungen von sich abzuwälzcn und sich mit dem Richter aller Rich ter zu versöhnen, aus daß er nicht unter die Zahl Derjenigen komme. deren LooS es Ist. dis zum nächsten Herbste, bis zum Jahre 5641, zu seinen Vätern eingehe» zu müssen. - Mit dem Herannahen de- Herbstes scheint daSSchmug« gelaeschäft wieder flott in Gang zu kommen. Die Zahl der Objekte, die sich zum Paschen eignen, hat sich außerordentlich vermehrt r die Schmuggelei ist lukrativer geworden, und da die
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