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Dresdner Nachrichten : 10.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188012107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-10
- Monat1880-12
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- Dresdner Nachrichten : 10.12.1880
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SWSL'2 i«a. I»krr»»U. . »t«»»ttIt»Uch , «1« Id Hs,k^ »urch die «»» « »trrt 7»-!»«. Nu«,». 10 3VOOO etn»«l,«dl»r »«, tk »lacht sich dt» »e »tchl „«lchmdltch. Jn>»»I«u.An»»dme »»«»ttrt» ch«»I»»Il«t» u. «»-l» tu Ham- >-ukg. Nnlln. Iüi»n. s-tpjl-. Balcl. "IrrilüU. Jrailkfun a. M. — «u». Mo», i» ««rlui, Wik», Äiuatliri. Frinffurt a. M.. üüit»- chk«. — 1»»d« ch «o. ta ZranNurt «. w. — Bureaux d ..Anvattde», »««»'. - «»,»», e»iu>«, v!»tUtr » 0«. I» Pall«. Tageblatt für Politik. ttnterIialtn>ig,GeschästsvtrkkI,r. Sörseiideriltit, Fremdenlisle. si<—rr—^ Aolislliilitzlliaarkii gsüs ich, Uta morno l-olralo gau/ ckvr Dürriotwuug vou tßüoüv A uuck llltus »v»chnou 2U üüuuuu, ru ü! sH Ituck omi'lollt» Lulolla ^u bockoulanck vnnits-iigtan Ll-oiü'-u 0 ,c I», ^ i> Ii. I- >» i>8«, Uau8- u. Rüokvu ItuLar, ^ .!» Amicktoiiütrussa «> uuck 7 (UaiW RUrLtoutrol». zß —>>—< --—V->—^ -A l te n b u r g. Das bisherige Resultat der RcickStagtz- ilichwahl beträgt: Kämpffcc (Fortschritt! 6391 und Grobe (»at.- liber.» ll 18 Sltmmeu. — Vodrüävr LovH>8> z!s emnloickon üullovull>tallttuck>-t, XVmünaAstcm ilir ralaiilluitistv^ ^ uuck grüsstos vou ulivn in iür 1-»aü o-iusolllaMuckou ^ .ViUlioIu. >> Irt >^t» . i^k !,I« I'r« idttt. tz! I'ir>L.6i8lli»880 >1. 5, 1)1 etilen, Paris, Die Kammer beschloß , die Güter der Kongrcgg- tionen den fiSkaiiichcn Vorschri>teu zu unlenome». Der President der .Kommission schlug de» Werlo der Guter aui 5lm ÄiiUtone» SW«0: A»»r»t« «»«»»»»«, r» »t» «»»», » Uhr »»»rainr««», L«lU!!»,»d>»Mitt°b»IiÜhr. tzl Tli^stadi nu> au WochkiUaaen: gr ,chl»llerg»ssi v!r. S dl« Äachm. chUhi Drr Raum einer etnjdalttheu PetiljeUe loneiU-Psge, <tl„»cl»llhl die Zelle Ult Ptzc, Wne »aranlle llll"d»h »»chll rt»>»c llricheluen der Inserat» irtrd Ulchl gcgeve». ÄnrwärUjte AliiionccnFUullrri-' ns« und u»bek»nnien?>zrmen und Pcuonr» lNlcriren wir nur grtziil Pea>>umerai,da,Z«l,luu» durch RliciMlirtkil rdcr Pdjirw«Lli!uup, eicht L-Ildrn tritt n tL Pine, Ln- lerntc tür die Mouldki - Nummer Er nrchcttttm sieiituuedic hiktii «cllc U» ii>Il>e, Au^rixiii: i« ^ - — iL-ssin Nkslilkm-rheliter. Heb kLltenfgnger von ttamvln.! >7-^»— : ^ tss^^rrÄkLsÄDj Kranes a» und lührle auS. dasj die Kongecgüttouen verlicimlich- len. idr Bermdgeu auzuueben, um dasielbe der Besteuerung zu ciuchdeu. «r:31S. Witterung vom I, Tezbr.: Saronieier nach Vikar «üiold, Wallltrabe >» «Addr.SU.I i 7«a Mtll,. teil »eitern li! Mtll, aciaiien. L!wruuiutt0igr, u, Meauul,: <>^»W.. uiedr. Temp. üar!ü,, düchile Lemp. n "iiü. Lgcii-inllnd. ÄcdrNi, vte,rru. ^ VluSslchien für den >«>.Dezember: PcränderNche Bewölkung,! leichte Vtiedenchläge, etwas kubier, zeitweise windig. Vvltttsche«. Selten haben wir von einem hochgestellten Staatsmann»: eine so herzerquickende Ncde gelesen, wie die >var, welche der Statthalter ,on Elsaß-Lothringen, Feldmarschall v. Manteuffel, soeben in Straß burg gel-alten hat. Wer diese, in der Tagesgeschichte ersichtliche Ansprache, unbefangenen Äuge« durchlieft, verspürt gewiß so Et was, wie dag Rauschen deS deutschen Waldes. Edwin v. Man- teufsel, geboren zu Dresden, eine der stolzesten Säulen des preußi schen Heeres, hat im Laufe seiner politisch-militärischen Dienstleist ungen sein spezifisches Preußenthum zu einem deutschen Patriotis mus geläutert, der in allen seinen Kundgebungen aus lauten Wieder hall in den Herzen seiner Stammesbrüder rechnen darf. In chm vereinigen sich der unbeugsame Organisator des Heerwesens und der kluge Staatsmann; keine glücklichere Wahl konnte Kaiser Wilhelm treffen, als er diesen ausgezeichneten Krieger als Statthalter an die Spitze von Elsaß Lothringen stellte. Sein kerndeutsches Wesen, seine Jovialität, sem bei einem Soldaten so seltenes Ausgeknöpstsein haben ihm in der kurzen Zeit seines elsüssischen Vicetönigthums die Sympathien der grollenden und zurückhaltenden Bevölkerung erobert. Ihn unterstützte dabei sein persönliches Wohlwollen und die mit Milde gepaarte Gerechtigkeit, die aus allen Amtshandlungen hervor leuchtet. Einsichtsvoll wie er ist, verlangt und erwartet er nicht, daß die neuen Reichsbrüder im Handumdrehen ihre Gefühle ver gessen. Er beansprucht sogar nicht Sympathien für die Zugehörig keit zum deutschen Reiche, wohl aber fordert er Anerkennung des thatsächiich bestehenden Zustandes. Hinter aller Milde zeigt er einen festen unbezwinglichen Willen, Elsaß-Lothringen dein Reiche rmabrcißbar anzuglicdcrn. Manteussel haschte nicht nach Popu larität, als er in der Straßburger Rede den Willen bekundete, in Elsaß-Lochringen allmälig die verfassungsmäßigen Rechte und Frei heiten aller anderen deutschen Bundesstaaten einzuführcn. Unsere neuen und doch so alten Landsleute verdienen nicht inehr unter der Diktatur zu stehen. Sie haben ihre 'Reife fiir freiheitliche Einrich tungen durch die Besonnenheit, Mäßigung und Würde b luudet, in die sie sich trotz einzelner Dem widersprechender Thorsachen, in die neue Ordnung der Dinge fanden. Im Sturm kann das nicht gehen Aber die Elsaß-Lothringer haben sich, das sei ihnen nichi vergessen, im Ganzen den Aufreizungen unzugänglich erwiesen, welche die französische Kriegspartei, die nach Frankreich Ausgewan derten und speziell Gamlretta unermüdlich probieren. Die klugen Elsaß-Lothringer handelten dabei nur in eignem Interesse; sie sagten sich, daß, wenn aus ihrem Lande ein Deutjch-Benetien gemacht würde, lvegcn dessen der Krieg ausbrüche, ihr Zand vor Allem der Schauplatz der Schrecken und Zerstörungen des Krieges werden würde. Es ist bemerkenswerth, daß Manteussel ertlärtc: sowohl Fürst Bismarck wie der Kaiser billigten vollkommen sein Streben, die Reichslande voll verfassungsmäßig zu verwalten. Das ist ein» dankenSwerthe Eröffnung. Wir übrigen Deutschen wünschen am allerwenigsten, daß in Elsaß-Lothringen die Diktatur willkürlich weiter schalte. Manteuffel hat da die Stimmung der Bevölkerung dies wie jenseits des Rheines viel richtiger erkannt, als gewisse nationalliberale Zeitungen, gegen die sich seine Rede besonders richtete. Möchte vor Allem nun Straßburg sein Schmollen aus geben. Straßburg war unter den Franzosen eine in Fcstnngs mauern fest cingcschnürtc Provrnzralstadt; heute, wo seine Wall» ntedergelegt, ist eü eine wervende Großstadt! Einen tieferen Ton muß man anftimmen, kommt man von dieser frischen Manteuffelrede auf die Deficite in Preußen und im Reiche und dir neuen Steuern zu sprechen. Zunächst übersteigt es schon die Kräfte eines gewöhnlich Sterblichen, sich in diesen verzwick ten Finanzverhältnisscn zurechtzufinden. Ein Staatsbudget wie das preußische, da« zugleich einen Ucbcrschuß von IckMillioiien und ein Deficit von 30 besitzt, ist schon eine Kuriosität. Ein Reichs budgct aber, das eine weitere Anleihe von 36 Millionen verlangt, um die nicht vorhandenen Mittel für die Erhöhung des Militäretatc» herbeizuschaffen, während man andererseikS mit einem Steucrbouguet »cm etwa 100 Millionen vor den Reichstag tritt, um Ucberschüssc an die Einzelstaaten zur Abminderung der direlten Abgaben zu ver theilen, das ist noch seltsamer. Die Zerfahrenheit, Konfusion und Unentschlossenheit unter allen Parteien des preußischen Land tages ist unter sothanen Umständen ganz natürlich; Niemand weiß sich einer gleich trostloS-verbohrten Lage zu erinnern. Das Schwan ken des FinanzministerS Bitter macht die besten Freunde de« volks wirthschastlichen Reformwerkes des Fürsten Bismarck stutzig und entmuthigt sie. Unter dem Druck dieser Verhältnisse wäre es das Vernünftigste, wenn die Regierung aus den Steuererlaß von 14 Millionen verzichten würde. Davon ist aber nicht die Rede ; sie hält allen Einwendungen gegenüber wenigstens für ein Jahr den Steuererlaß aufrecht, um dem Volke einen Vorgeschmack von den Seligkeiten eines solchen Erlasses zu bieten. Wohl bekomm's! Der neue russische Finanzminister Abaza faßt seine großen Pläne, das Finanzwesen neu zu ordnen, eigenthümlich genug an. Man schreibt ihm große Fähigkeiten und Energie zu. Auch die bisherigen Finanzminister Rußland» waren geschickte Leute; unter schwierigen Verhältnissen wußten sie stets Rath und hielten den Kredit ihre» Reiches trotz der gewaltigen Schuldenlast und der Entwertung des NubclkurseS ausrecht. Sie lebten aber immer von der Hand in den Mund und begegneten meistens durch Erhöhung der Eingangszölle der sonstigen Jinanzmisstre. Der neue Minister Abaza steuert, trotz der gegenthciligen Versicherungen, ziemlich in dem gleichen Kielwasser. Verständig erscheint zwar seine Abschaffung der Salzsteuer, da bei der Mißernte in vielen Theilen Rußlands und dm unerhört hohen Brodpreisen es dem Volke unerschwinglich würde, auch noch jeve« Krümchen Salz zu versteuern; aber um den VtaatSeinnahmeauSfall von 13 Millionen Rubel zu decken, erhöht Wbvza di« LingangSzölle um weiter« 10 Proc. lDa» gestrige Tele gramm, das diese Nachricht brachte, war rrrthümtich aus Berlin statt aus Petersburg datirt.!. Unsere deutsche Industrie, »gegen die sieb diese Maßregel richtet, hat kein Mittel, sich »gegen die neue Beein trächtigung zu wehret«. Wenn die englische 'Regierung nun Mittel ergrcist, um die dem Ausbruche nahe Empörung Irlands gewaltsam nieberzuschlagen so bars sie der Zustimmung der Mehrheit der Engländer gewiß sein Die unerwartete Rückkehr des Hauptagitators Parnell nach Irland, seine zum Bürgerkriege und zur Los»cißung von England direkt aussordernden Reden lassen an vem Ernste der Lage leinen Zweifel übrüg. Diejenigen Rathgcber der Krone Englands, die von Gewalt maßregeln abriethen und eine Reform der Landesgesetzgebung vor schlugen, sind >n die Minderheit gedrängt. Letztere ioinntl zu spä> Thalsache bleibt es, daß die abscheuliche Mißverwaltung der Smaragd msel durch die englischeLandanstoiratie, ihre empörende Aussaugung des Landes die einzige und berechtigte Ursache der Revolution brlvel Ein hervorragender Engländer, der seinem Vatcrlande in Indien, Ehina und Abyssinien wcrthvolle Dienste geleistet hat.Gordon-Pascha sprach diescr Tage offen aus, daß tein Volk der Erde, weder Bulgaren, noch Armenier oder Chinesen und Inder so geknechtet und ausge sogen werden, wie die unglücklichen Irländer. Gordon ha: die halb» Welt gesehen und ist urtheilssahig, wie Wenige es sind. So cm englischer Lord Hause in England mit absoluter Gewalt über Leie und Leben, Familie und Eigenthum seiner Landeingesesseuen. Di» Sklavenhalter Nordamerikas waren milde Herren nn Verhältnisse zv der Tyrannei der englischen Lords, die sich durch die unbarmherzig» Knauserei noch besonders verächtlich machten, rnit der sie den letzten Schilling den armen Lehmhupsern von Heuerlingen abschundcn England erntet, was es «n Irland gesäet. Neuest« Tetekramme oer „TreSSner Rack»r." v 9. Dccbr. BerIin. AbgeordnetenbauS. Bcratvung des Kultus buegctö. Or. Windtborkt bedauert, daß ihn die Notb ckvingc. die Klagen über die kirchlichen Zustände, »amcntltcb die der kalb» tischen Kirche, auch veucr wieder auSiprechen zu müssen. Die Mcilgescde seien l» ivrcn Wirkungen noch" ungcichwächt ln Kralt; >ic »ärren den Zweck, die Kirche unter die Eeivau des Staated zu bringen, die katbvlische Kirche nieder mnerse». Lausende bon Ptnrrcicn seien erledigt. Ulm Geistliche, die das Verbiechcn begingen, Kranke zu troffen, werde Zagd gemacht wie aul Wild: ganze Kompagnien würden gegen dieselben inv »Zeit gellchrt. Die Zustände der Schule» leien unerguicklich: an de» Hochschule» bensche der Ungmube. Die Regierungen seien vermeii, die Uiffcrlbancn zu schüren, waS die Pflicht iv sich schliere, trclc Rellgionöüvimg zu gestatten, ielbn wenn feierliche Versprechungen nicht boilägen. ES ici allerdings der Versuch gemacht worden, eiucMiiterimgberbcizuiabron, »wer eö war jener Versuch nicht die Gewäbrnng eines zu fordernden Rechts; man wollte »ruk der Kirche eine Kirche nick» ron Gotteö. sondern von Ministers Gnaden machen. Man wollte sic ver dorren lassen unter den starren Iotmalikäteii polizei licher Vorschriften. Man vave teurer nickst nur die Ein- napmen der Geistlichen gesperrt, welche der Staat ireiwillia gewährte, sondern auch die, welche er zu gewäbrcn verpflichte! war; darin zeige sich io recht die bewußte Gewalt. Wenn man im Mai und Juni d. I. zugab. daß die Maigcictze zu weit geben, warum ist keine Verlage ln diese! Beziehung gemacht worden? Daö laste doch nickst aui guten Willen schließen. Die Vermebrnng von Now und Verbrechen seien Folgen der Matgcictzc. Er werte gegen das Ende der DiSku'sion beantragen, daß taS Spenden der Sterbe sakramentc u. s. w. strastoö bleibe. Dann: tolle nicht ge sagt sein, daß altes klebrige belieben bleiben solle. Er trage den Minister, ob die Regierung beabsichtige, die abacb, ock'c- nen Vervanklungen mit dem päpstlichen Sluhle wieder auszu- nebmcn? Das Eciitruin ici aui passiven Widerstand be schränkt, welcher berechtigt sei gegenüber Gesetzen, die das Gewissen einschnürcn. Soweit ein freier Mann, ein Ebrltt, die Gewtzc befolgen kann, ll nt er es. Dem Minister sage er: mit Halbbeitcn sei nichts gctban. sBciiall im Eentruinn Eultuominiiier v. Puttkamcr: De» Interessen der katholische» Kirche schadet nichts mcbr alö Uebertreidmig. Die Regierung bedauere mit dem Vorredner, daß sic bezüglich eines Ausgleichs in kirchenvolitischer Hinsichk nickst weilcr gekommen sei. Tic Schuld liege nicht aus Seite der Regierung. WaS haben denn Wiudthorst »nd seine Freunde dazu beigctragcn. einen solchen ober die gedclll-icbe Wiedcranin.chme der üir iiotbwendig erachteten Verhandlung zu ermöglichen? Die s. Z. geforderten diskretionären Gewalten seien nolbwendig gewesen im Hinblick ans die unverantwortliche Stellung der Gegenpaltci. Der avisirte Antrag des Aba. Windthorst stehe mit den Fundamenten der Maigcietze im Widerspruch Die Regie rung halt es mit ihrer Würde und der der preußischen Monarchie nur vereinbar, eine znwartrnde Haltung eiiiznnci'men und die bestehende,i Gesetze mit möglichster Milte ui handbadc». L reie die Möglichkeit der Wicdcraninabme der Verhandlungen an die Rcaierung heran, so werde sie steh ibrer Pstickst nickst entziehen. <Dravo!)1)r.Petri: In bielenLandeSlheilci! hätte eö zu viclGeisiliche gegeben; sie hätten deöbaio zu wenig zu thun gehabt und sich deshalb zu viel Mi» Politik lbeschältigt. Die Anzeigepflickst -ei der Kardmalptinkk; die Vcitreicr der katholischen stircbc billigte» sie in anderen deutschen Ländern und in der Rbelnprovinz habe sie früher vcreinbariermaßcn bestanden. Rom habe nie danach gclragt, wenn es sich um seine Herrück'klgelüste bandcltc. ob Lausende ohne die Tröstungen der Religion bleibe» lPinI l im Eentrum». Der Vorwurf wegen der Verwaisung der Psarreien treffe die, welche ihn erhoben baden. «Bravo.» vr. Langer- hanns: Die evangelische Kirche sei viel schlimmer daran als die katholische, wie die Zurückweisung der von den Gemeinden gewählten Geistlichen de> Vrcstcstanttii-Vercinö- partei durch geistliche Staa'öbcdördcn beweist iHascn- ciever». Er wirst dem Kultusminister vor, daß derselbe durch untergeordnete Organe die bestehenden Gesetze nabe untergraben lasse». Stengel nimmt sein: «die ireiconscrvative» Partei gegen die Angriffe Or. Windthorst S in Schutz. JatezewSlh stählt meh rere Fälle auf. die beweisen sollen, daß die Regierung weder Milde noch Rücksicht gegen die katholische Kirche übe. EultuSminister v. Puttkamco erklärte dagegen, die Regierung habe die Milderungen, die gesetzlich zulässig seien, Freitag, 10. December. 7s. lciiic'owcgo gegen caS L c! ulanisick'tSgcictz polcmisirt. Strömungen innerhalb der Kirche sei er nicht veraniwoliUch zu machen. Der Abgeordnete Seystartb gegen den kulloS- ministerielle» Erlaß über daö öffentliche Austrctcv der Lehrer. Durch diese Verfügung werde die Autorität der Lehrer auiü Aergste clichüttett und die Beruköstcutigkett erstickt. Wenn Fehler bestehe», !o müßten vleieihen gerade in diesem Falle alö Interna betrachtet werde». Die Lehreivcrciiie hätten sehr viel Gutes bentrkt: io hätte» bst preußische» Lehrer- ocreine sich seiner Zeit gegenüber den Bestrebungen auf Be seitigung deS Rcligloiiouiitcictichlo einstimmig iür Beibehaltung desselben und zwar iür conseist» nellen Religioiisnntec' licht ausgesprochen. In anderen Ländern würden die Lehrer» vereine durch den ?taat unterstützt. Kultusminister v. Putkamer: Von denjenigen Lehrcroercinen, die sich systemalisch vom orga nischen Ganzen lvSzuiö'en suchen, sei die Rede in dem Erlaß, nicht von Pestalozzi-Vereinen und dergleichen, welche aul dem Wege der Se!b1!hil«e wohltbärige Zwecke fördern. Er habe daraus zu scheu. Laß in der Volksschule Ordnung aufrecht erhalten werde. Die Vo ksichuic sei neben der Armee iedemaUS die wichtigste Institution des preußischen LtaateS. Man bürst den Lehrern nicht gestatten, einen Staat tin Staate zu Hilde». Wenn man die Lebrerprcsse durctstese, » erde man finden, daß caS s. Z. von ihm über einen Thcil der Lehrer abgegebene lltlbeil noch hinter der Wirklichkeit zurückbleide. nnörkc iür die Lcorer. DieVolkssti ullehrer hätten zum Lbeil die khnen gebührende Stellung iiock» lange iiine, waö besonders auch anö der Al« und Weile der L tt'N.bcrtbeilung hervvrgehe (Un geheure Heiterkeit,. Die Vviksichullehrcr hatte» die Lozial- dcniokt.stie am eifrigsten bckämpit. Was ihre Beziehungen zur FortichccklSpaltcl betreffe, so bedaure er. baß sich die Lehrer iiock, gar nicht in dem Unnunge der Fortschrittspartei angeichlosseu, wie b>es woh! wümchenöwertb sei. Grundrecht: Mit Ver katholische» Kirche sei kein Staatswclst». tzaS nickt aus rbcotratst ober Pricsterhcrrschmt bastre, vereinbar. Daß daö Ecuttum keinen >uocku!> vivoittii suche, sondern »ur die vollständige Unterwerfung des ; taalcs tortcre, daö sei eö, waö er ihm zum Vor- wur> mache. Eö solle bescheidener werten. Rickcrt weilt nach, »'aß der Ministcr irübcr sein abiprecheneeS Urtveil aul den ge lammten Lehrcrslano ausgedehnt, nicht bioö vor. einzelnen Leh rern gesprochen bade, wie beute. Minister v. Puttkamcr: Wenn icine heutigen Worle sein trüberes Urrveil ein- schränken könnten, so nehme er dieselben zurück; er gebe keiner Pression nach, möge dieselbe von einer Seite kommen, von weicher immer. Strosscr: Die Aeußcrung vr. LangerbannS: „Die orthodoxen Geistlichen würden um so ze- lotiscvcr, je größere Huib ihnen von Cbcn her zu Theil werbe", sei die größte Beleidigung, die jemals tm Parlament gegen einen Stand geäußert worden sei. Ei hechelt sännntlichc Redner durch. Ur. Windthorst gegen die Meinung GumbrcchtS. daß cvent. aktiver Widerstand gegen den Staat erlaubt icln könne. Wenn der von ihm avliirte Anirag dazu führe, die Geictzc i» ihren Fundamenten zu erschüttern, so konttatire er, daß eö tm Ist. Jahrhundert in Preußen Gesetze gebe, welche das Spen den der h. Sakramente mit Strast belege». Er iordcre de» Minister auf, die in Wien gepflogenen kirchenpol tischen Vcrhandllniaei, mstzutbeilen. Ter Minister ziehe eö vor, mit verichräniken Armen dazunebc» und die Noth der katholischen Mitbürger mit anzuschen, nur um seine Würde »ich» zu veigcben. ,Großer Beikall und Zischen.» Minister v. Puttkamcr weist dle- stn Vvrwurs zurück im Hinblick auf seine diesbezügliche ohätigkelt während seiner Amtöiührung. «Bravo.» 11p. Windlhorsi wiederholt sein Verlange» am Verlegung deS ge lammten Materials über die Verhandlungen mit dem päpstlichen Stuhle. Gegen die Katholiken würde eine Hätte geübt. Die TiSlnssion wird geschlossen. Berliner Börse. Die Börse trug heute eine durchaus feste Tendenz zur Schau, doch fehlte eö wiederum an größeren Umiätzen. Die voraussichtliche Dividende der Krcdit- nstalt wird sehr günstig tapirk. Kredttaktieii, ziemlich belebt, 2 Matt, Franzose» ' -- und Lomb-ütm 2'- Mark bcsscr. Eisenbahnen neigend, liainemiich Ltterr., bon denen Elve- ihalbahn 5. Nordwestbahn :» Mk. gewannen. Banken sehr lest. Fonds still, behauptet. Montanwerlhc matt. Sächsische In dustrien weichend. Lokales nnd Sächsisches. 'Als Nachfolger des Herrn Major v. Ehrcnstein in den Posten eines F l ü g e l a d j u tant e n Sr. Majestät deö König» nennt man zwar viele Name»; am meisten Aussicht soll jeboch Herr v. S chimpss baden, früher Rittmeister be! den Garve- rcitcrn, jetzt Haupimann tm Generalstabe, ein höchst wissenschaft lich gebildeter Offizier. im sächsischen Gesandten ln Berlin. Herrn V.Nostitz- Wallwitz, land gestern ein kleineres Diner statt, an welchem der russische Botschafter. Herr von Saburow und Gemahlin, der französische Botscl a ter Grai St. Vallier, der spanische Gesandte Gras Benomar und Gemahlin, der würtcmbetgische Gesandte Freiherr v. Spitzcmberg und Gemahlin, sowie einige Herren dev diplomatischen Eorpö sich betheiligken. - Mit königlicher Genehmigung haben von den beiden P n ra I l eI st ra ßcii zur Lachsciiallce die östliche den Namen ..Elsässer Straße", die westliche den Namen „Lothringer Straße", sowie die zwischen der Blumenstraße und der Picnaischcn Chaussee, welche westlich der Fürstenstraßc, nächst dieser die Blascwltzerstraßr nur/'iKmiwMi'e hk-li Rain«-» . Kreiitzerstraük" «I-Httitk», lasten. Emeritirten Geistlichen würden wieder zugekührt, wenn sic dies beantragten, lieber Haltung i» der Generalsynode sei ver Abgeordnete Lnngerhanns ganz falsch or'enttrt; er «der Ministers zulässig die gesperrten Einnahme» ! seihe» seine Or. bade dnrchschneidct, den Namen „Kreutzcrstraße" erhalten. — OeffentlicheSitzung der Stadtverordneten am 8. d. In der Ham, stacke wirk die Sitzung durch Beratbuna der Voranschläge iür daö Armen-Amt und iür daö Wasserwerk pro >8ß>l anSgcmllt. ES werten als Zuschüsse für dag näckstc Iah! bewilligt: iür die Hauptarmenkasse 241.-.»22 Matt, für da» Waüciihauö B.mll Matt, für das Versorgbauö '.»'.»K-ld Mark, für daö Asyl «ür Sieche Skt.Ml Mark und iür die ArbeitSaiistalt I ttt.chstä Mark. Die Einnahmen dieser Anstalten, denen aller dings nach obigen Ziffern weit höhere'Ausgaben aegenüberstevcn, betragen: Hauptarmenkcisie 24^11 Mark. Waisenhaus 2N.8U Matt. Versorgbans ltt.877 Mark. 'Alp! tür Siecke E«. Mark. Ardeitögnstait <>4,n>0 Mark. — Im Voranschlag tür das Wasser werk sind mehrere Positionen von den Liadtberordneten geändert worden; der 'Abschluß wird mit Vck«>.2-t<> Matt Einnahme und 621,182 Mark Ausgabe, also eine»! Ucberichiiß von 21.758 Mk. genehmigt. Mit den durch daö Wasserwerk erzielten Uebericküsten sind zuvörderst nach und nach alle .verstcUnngSlosten deö Wertes und alle trüberen DencttS zu decken. Statutarisch ist s. Z. teit- , gestellt worden, daß diese» Werk niemals für die Start eiu clntreten, „erwerbendes" werden darl, so daß bann, wenn alle Kosten deS- unb die gemachte Anleihe gedeckt sein werben und mehr einkommt. als der Betrieb kostet, dieses Mehr zu den Betrieb»- kosten geschlagen und sonach der Wafserprel» tür die Abnehmer «m Verhältnis» billiger werde« m„ß Vor her Hand lieg' «-,»
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