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Dresdner Nachrichten : 28.04.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-04
- Tag1881-04-28
- Monat1881-04
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.04.1881
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Vr««Son 1881. bl Martin »r«t« »>«>i durch .^nzeln, io via«. Auflog« 38000 «rcmpl. tziir die Mich nulcrftle ma Nick' !lne «umm. iaot« eii,a«londi«rMa< >«>> sicki die Rcdactio» !>» vndiiidlicl. ünieraien-ftnnabmc auiivüri«: »7 ' ^ ' - - ». va^Ier ü, i dura. vrrltn, vten.Lridiig. «>esl«u. granljurla. M. — «u» M.s» — " " »»- >«>. ft« in »erlin. .vambura. hianklurl a .-A ' — Wien, Mün chen.- »audtZd ft», ingmnkftirt a. M. — «urenur d. „AuvaUden- »nnt".— ii»r>», U»ai«»,UuUI«r ck C«. In Pari». Politik. Aiiterhattu«g,Geschiistsverkthr. WrsniberichstFremdtiiliste. N ULrtmanv L §LLM, 17, vi8-ä-vi8 ckon» Küiiikl. Tokios». N R u: 2 ^8»-»s I>'«brik«tt!on ui,«»rl-r -trtiknl im «rüsston -l»8«8wb«, D ! «! -7 r». iä si» iniilli» 8rüiffc«n vuIIKo»»nviw8tI>U8ti»u»);8ve-rIÄhi on ^ ^ ^ ? Lie« »s b'Ldrikrstion un8< r,'i M unck ei» in!>II<» 8rü,R,ar vuIIKommvuk'8li,>r8ti'lj«»M;vvrtÄli>'vn « tussou uns liiilsirktlioli .Vusrvakl I»»l llilliM» l'ivisou svlbst ijj knj Klemmt,>n t-ll»kii»l<-u »U88ei-gv»»ölinlivfie Voettivil« «. «. IIölL' » l,eli»clvt stellscff/.I inckom ne» orlmutoi» 0> >in6s>»clc K (in lit Kvr^lV U88V ^7,. L«. 5adr8»N8. JiUerai« werdin Marieiilirat« N »>» Nach», ftatdr i»»»n»nimen. So!Uilna»bt«M»tagSt8M>r. gn ?!e>isladtnura» Woiiienianeni ar. Nl u i-raatz« )!r.1in«Na,»m.llUNr. — Der Nnnm einer cinidnlligen P»iiicii-Ioneii^P,.,e.Llngcsaudt die hrilc M Pjze. Sine Garaniie iiir di» nachll- tilziqe i!rsch,nne» der Inierolc wird »i chi ge ge de ». Anzwäriige Aiin.'ncen« Ansirage von NIIS nnde!n»nle»,;ir>n>n nur, >8erio!'k» inicrirkn lvir nur gegen 'Nr»»»n>cra»»o-,1ai,l»»gdnrl> j»cie;»iar!rn «d-r P»iie>:i,a»i»n-... Ätzt Tilden koiie» Id Pige. 2n- leriUk iiir die Moni Äummcu »die Michcincm ilettiage dic 'giitt' »eile Pigr. Sir Kindkmageil-Iabrik --E ^ Sas Magari» sür Diimril von x'erzL ß) 8«e«tr»««v > L. «i >»< ii >«' ^ i- !8 V L i,»«- ZI r«-,»>»«; ^ emxkeli», siiLelilvolle Lvl« iiloi >>iott, ,„j, iiusL<'i»!en 'is jj,-8»tnen iiii ^'»n/ I>i>Ii-!vn i'is iLvn. Z I ri it»x LL« Mt « , S r,^ h X, . S. « ii„ A ' i!?!---!<^ Nr. 118. Lcrioliiunü icincö Anspruel'cü »b. Vo » do n. Brndlmigd steht I'IiisiciitlKI) j Salo »tchi. Derwisch Pnscha ruckte in PriSrch ein, nach- einer »liMche» Ci>csehco>i»vcrnn^ von der bei» er die Atbcinesen, weiche vie Eiiiipässe beseht hielten, jsc- I schicen Hütte. Witterung vom27.Adr»: Barowetcr nach Otiar Aö vld, Wolisiratelü.iAbdz.g».) ivtz MiU.. feilgeNern <1 Mi», gesin-gen, Tdcniwmrlrfr.n. Idianm.: <» W.. uicdr. 2c,np. »o Ä«.. tzöchtzc 2cn,d. >>>/o ° W. diord Zliesi-Wino. Bedeckt. Aussichten tllr den 28. Slvrll: Wolkla, zeitweise »usklürenb, etwnö warmer, abnehmenbe Nlc0er>chl»iie. Tounerstag, 28. April. Für die Monate Mai und F«»i werden Abonnements ans die „Dresdner Nachrichten" in der Expedition, Martenstrlche Rr. L», z» I Mark 7S Pfq., sowie fiir auswärts bei den Postämter» zn I Mark 84 Pfg. angenommen. Politisches. Mit einer ^ansaroimdc haben die Hraniosc» am 23. April 1881 den tunesischen Feld;»» hc»o>nien, die umvillkürlich an die Nnpo- lconischc Fanfaronnde vor Laarbriicten 187» ceinnert. Poe nchi Ta»cn schon behaupteten die Pariser Blatter, man habe nach den Schüssen, die von Tabarea auü aus die srauzvsnchc 8orvette ,.>)»-nc" gefeuert worden seien, „dieses Mubcrncst auf einer ^elscn- inscl sofort beseht". Erst acht Tage später ist aber diese Besetzung wirklich erfolgt und zwar, wenn man der italienischen Presse glauben darf, nachdem die Tuncsen die Hnsel verlassen hatten. Mit der Blokndc der Stadt ölcrf (nicht 8clf, wie tcle- graphirt wird) wird es nicht viel anders werden. General ^ogcrot dachte sic gestern „cinzunchmcn". Ader schon inLcron's tunesischen Reisen wird Kerf, das 8occa Veeleria der Römer zu Eartliagesischcn Zeiten, lediglich als ein Steinhaufen geschildert, der mit einer Rundmaucr umgeben ist, in welche vier Thore gebrochen sind. Rur 3000 Einwohner nisten dort, unter welchen Herr Logerot 300 Zuden antrcssen wird. Tic Bevölkerung lebt vom Stehlen und vom Harem vermiethcn an die durchziehenden Bcduincnstämmc. Gewiß ein einträgliches Gcsckstisr, aber offenbar nicht geeignet, eine tapfere Gegenwehr der Bewohner vorzubcrcitcn, falls, statt Beduinen cinnial — Franzosen kommen. Als vor 5—6 Jahren der fran zösische Konsul einige ihn besuchende französische Landsleute auf das Kastell führte (Kerf hat wirklich ein Kastell) und die Geschütze der Wälle zum Scherz „richten" wollte, brachen sofort die Lafetten entzwei, sie waren buchstäblich vermodert. Tic Liederlichkeit der tunesischen Armeeverwaltung mit drei multiplcirt, giebt ein Bild von der Bedeutung Kerfs. Bisher (von Bona-Arrhas aus) sind die Wege noch passabel. Erst von Kerf ab, wo die Felsenberge immer näher zusammcnrückcn und jeder Pfad fast aufhört, wird das Dorrückcn der Franzosen sehr schwer, da die Hinterhalte einzelner Beduinentrupps weit gefahrdrohender sind (inan denke an die Kämpfe mit Ab del-Kader) als alle „Festungen". Aus Petersburg kommen die widersprechendsten Nachrichten, daß die Mitthcilung der Dail» News über die Ministcrkonfcrenz betreffend der Bcrfassungsfragc apokryph gewesen sei, ist absolut nicht anzunchmen. Aber daS Resultat» das nach den einzelnen Reden „für" und „wider" alle Fernstehenden so ausfaßten, als habe Alexander III. bestimmt sich für eine Legislatur ausgesprochen, scheint erneuten Zweifeln Platz gemacht zu haben. „Der Kaiser ichwankt" — das ist so ziemlich der Kern aller Meldungen von der Newa. Deutlich sind dreierlei Strömungen am Petersburger Hose unterscheidbar. Großfürst Wladcmir (Bruder des Kaisers) ist gegen jede Konzession und will die schärfste Strenge gegen jede Sorte Neuerer augewendet wissen. Der Finanzminister Abaza ist sür halbe Maßregeln, der bestehende ernannte NeichSralh soll nur verstärkt werden durch 20 vom Lande gewählte Mitglieder. Loris Melikoff aber, der energische Armenier, vertritt die dritte Strömung, er hält Alles verloren, wenn der Kaiser jetzt zögert, die Verfassung zu geben und einer frcigewähltcn Volksvertretung die Begrenzung der unsäglich spitzbübischen und dcpravirten Bcamtenwirthschaft zu unterstellen. Als leitenden Faden behalte der Leser im Auge, daß eine telegraphische Meldung vom Rücktritt Loris Mclikoff's das Scheitern aller freisinnigen Hoffnungen bedeutet. Ilm die düstere Ungewißheit »och zu steigern, wird der Presse auü Gatschina ein ernstliches Unwohlsein der Kaiserin signnlisirt. Tie Kaiserin ist seit dem Attentat ungemein nervös und hat sehr viel infolge bnstcrischer Anfälle zu leiden, die wegen der andern Umstände, in denen sic sich befindet, große Besorgnisse erregen. Sie hat sich sein eifrig der Begnadigung der Angeklagten angenommen. Ter Kaiser gab keine direkte Antwort und vertröstete sie auf später. Tic Kaiserin erfuhr, daß die Begnadigung nicht genehmigt worden sei, erst dann, als das Urthcil bereits vollzogen war. Sic verfiel aber mals in heftige Krämpfe, und man spricht davon, daß eine Früh geburt cingctrctcn und daß die Kaiserin infolge dessen sehr heftig erkrankt sei. Der Kaiser soll untröstlich sein und sich von den Ar beiten so viel als möglich Zurückgezogen haben. Mit der Gründung des „Königreichs" Rumänien und der brennenden Begier der anderen Gernegrosnuacht an der Donau, Serbiens, ebenfalls Königreich zu werden, ist der Staatcnwandlungü- prozeß aus der osmanischcn Halbinsel keineswegs abgeschlossen: auch „Albanien" möchte „frei" werden. Fm gewöhnlichen mensch lichen Leben erwirbt sich nur das Recht zur Freiheit, der sich be herrschen kann und fähig ist der Allgemeinheit zu nützen. Freiheit ohne Zucht und Schranke, die Freiheit des Egoismus, ist ein abge schmackter Begriff. Aber in den halbwilden Ländern am Balkan fängt man das Bauen nicht von unten au, nicht mit den Pflichten ocr Gemeinden und Erziehung des Einzelnen, sondern sic bauen oas Haus vom Dach aus abwärts. Ali Pascha, der vom Glück «erlassene türkische Feldherr, 1876 gegen die Montenegriner und 1877 unter Mchemed Ali gegen die Russen, will König werden von Albanien. Er war ein albanischer Feudalherr und als solcher der Pforte nur scheinbar unterthan und hat schon mehrere Putsche innugurirt, denen die ottomanischc Regierung mit bekannter Bummelei zusah, ohne energisch cinzuschreitcn. Erst nuin wo Ali abermals nach dem Königopurpur eines selbstständigen Albaniens oie Hände ausstreckte, schickte man den alttürkischen General Derwisch Pascha gegen ihn aus. Dieser, der im Lügen indes, großen Ruhm genießt, behauptet, mit !X)g» Mann die 15.000 Albanesen Ali's vernichtet zu haben. Ali hat nie so viele Streiter gehabt und Derwisch wird sie wohl nicht alle todt gemacht haben. 2lber uns einem Königreich Albanien hat es nun wieder eine Weile Ruhe. Enaland zehrt von der Trauer um Bcaconsficld-DiSraeli, den man m,i fast königlichen Ehr«, begrub und"für den Gladslonc, sein Nachfolger und Gegner, ein Standbild in Westminstcr zn errichten beim Parlamente beantragt. In Disraeli ist zweifellos Englands fähigster Staatsmann zu Grabe gegangen. Aber in die Klagen um ihn, welche die deutschen Zeitungen erbeben, mischt sich allzusehr sie Einsicht, daß das vereinigte Fudciithum. die Goldliga und die Freihandelstlieoretitcr Deutschlands durch ihn wesentlich ermuthigt worden waren. Dafür mögen Roth- und Schwarzschi Id, Bleich und andere Röder mit zwiefach schwarzer Binde gclien — das deutsche Reich hat gerade an Disraeli wenig verloren. Schlimm genug, daß seine und unsere Wege nach 1871 sich vielfach berührten. In Deutschland ragt momentan ein Ereignis; über kleinere Vorgänge hervor. Wohl die Secession der Konservativen- Ach nein! Die Opposition Ehren-Wagencr's gegen seinen früheren Brodherrn und Ehcs Bismarck wird nicht allzu scharfzahnig aus- lallen. Nein, der Eintritt Hamburgs i» den Zollverein ist die Sagesparole. Wenn sic erst offiziell mitgetbeilt ist, wird man über die Motive klarer sehen als jetzt. Für den Landvel-kchr mit.Hamburg ist die Verengung des zollfreien Gebietes irrelevant. Statt am Bahnhof wird künftig i» St. Pauli die Revision der Eintretendeu erfolgen und wer dort Nichts zu thun hat, bleibt in.Hamburg ganz unrevidirl. Wer die Kosten der nölliigen Zollgrenzen- und >dafcn- iicubauteu tragen soll, ist noch unbekannt. Die Höhe der Beträge, um welche es sich bei der Einfügung bandelt, wird vielfach unter schätzt. "Nach einem vorläufigen Uebcrschlag handelt es sich um eine Suminc von annähernd !)0 Millionen Mark für Stromarbeitcn, Errichtung von Lagerhäusern, Tunis, Vertiefung von Kanülen re. Für diese Beträge kann nur eine ganz ininimalc Verzinsung aus den Schiffsahrtsabgaben in Aussicht genommen werde», da eine wesentliche Erhöhung der jetzigen Abgaben dem Verkehr entschieden nackstheitig werden würde. Wie weit und in welcher Form das Reich sich an der Suminc bcthciligt, wird sich zeigen. Sechs Fahre Uebergangszcit ist den Hniuburgcril zugcstandcn und innerhalb dieser Zeit sollen sic jährlich 15 Millionen Mark Aversional- anoten zahle». Neueste Telegramme ver..DreSvuer Natlir.' v. 27. April. Berlin. Reichstag. Bei Eröffnung der Sitzung sind knapp >;«> Volksvertreter zugegen, die unter großer Unruhe die Begründung des Antrages aui Bctbelligung Deutschlands an der Eilorichung der Polargcgenkcn durch Ur. rvileniutz anberc». Marinechei Slosch erklärt, daß dicMarineverwaltung bereit sei. illr dir Angelegenbeit elnzutrcten. soweit dies die disponible» Mittel zulassen. Staatssekretär v. Bötticher empfiehlt den An« trag auch, kann aber nickst zusagen, daß demselben sofort cnt- iprochcn werde» könne. Wenn man erwäge, daß seitens der an deren Regierungen bioher noch keine delitinintc» Erklärungen ro> gelegen und daß sich die Höhe der Kosten gar nicht übersehen lasse, werte man die von der Regierung geübteVersickst billigen. Nachdem noch der Anlragtteller tlr. Vtrchow der Regierung kür ihre Erklärung gedankt, wird der Antrag cinstimmig angenommen. Die Beschlußfähigkeit teS Hguies ist inzwischen knapp hergesteltt. so daß »lan der Abstimmung über das TruntenheitSgesetz ruhig cntgcgensehcn kann. Das Gesetz wird gegen die äußere Linke einer Ilglicrerigen Kommission überwiesen. Dann findet daS Küstenfrackstschiffiahrtsgeictz in der Regicrungtziassung »Annahme. Gegen de» Entwurf ciiicö Aichungßgesetzcs spricht I)r. Reichen- ipcrgci-Krcield, der sich besonders gegen die Aichnng der Fässer erklärt. Nach längerer Diskussion wird Verweisung an eine Kommission beschlossen. Stumm wünscht Wie ercinlührung der Bezeichnungen Ecntner und Pfund, um die bestehende Doppcl- bczcichniing zu beseitigen. Staatssekretär v. Bötticher stellt eine diesbezügliche Vorlage in Aussicht. Die Beratdung über den Gesetzcntwurt betr.Ocffcntlichlcit unbGcschästSiprgcheteö Landeö- auSschuiseö von Elsaß-Lothringen wird fortgesetzt, v. Wernigerode iiir Einführung der deutschen Sprache als GeichäitSspmche. Die große Mehrheit der dortigen Bevölkerung spreche deutsch, »ur gelle das Deutsche nicht als hoffähig. Plärrer Minierer iEftasser Protestlers: Aus de» von Verlegenheit zeugenden Motiven gehe hervor, daß die gebotene Oeffentlicistelt ein zwcitclhastes Geschenk sei. Warum bietet man die nicht verlangte Tcffentlichkcit und verweigerte bie gewiderte immu- niiö «parlamentarische Unverletzlichkeit)? Durch die Einiühriiug dcS Deutschen als Geschältsivrache werten die lothringischen Mitglieder des LaiidcS-AuSschusseö mundtodt gemacht. Unter- siaatSsekrctär t)r. v. Mahr: Der vorliegende Entwurf sei ein weiterer Scknitt tn der organische» Fortentwickelung Elsaß-Lothringens. DaS Land bedürft zunächst vor »Allem der Beruhigung. 1)r. Marguardsen iür die Vorlage, ür. Si monis (Protestlers begründet einen Antrag ans Streichung der Morte: „Die Gcschäitösprache ist die deutsche" »ub auf paria- mcntai ische Unverletzlichkeit der Mitglieder des LaiiceSauöfthusscs. v. Puttka»ic»-Fsta»stadt: Die eliässische Bevölkerung habe ein Reckst darauf, daß die Verhandlungen ihres gesetzgebenden Körpers in der Landessprache, welche die deutsche ist, geführt werden, v. Schorleiner-Alst beantragt, daß de» Mitgliedern des Landcsauöschusscs. die nach ihrer ausdrücklichen Erklärung der deutsche» Sprache nickst mächtig sind, der Gebrauch der fran zösischen gestattet werde. Schließlich wird die Regierungsvorlage unter Ablehnung der einzelnen Amenvemcnls gegen Ecntrum. Protestler und Polen angenommen. Die Sitzung wird auf morgen vertagt. iGerichtSkostengeletz.) Berti». Die Proviiizial-Eorrespoudenz sagt am Schlüsse ciucS „"Anwalt des kleinen Mannes" betitelten Artikels, Blömarck bat fick; mit der Fürsorge iür den kleinen Mann, den er gegen die Fortschritts - Partei und deren verderbliche wirthschaftliche Prinzipien zu schützen unternommen, die letzte große Lebcns- auigabe gestellt. Die Meinungen über die von ihm vorgeichlagcnc» Mittel mögen noch vielfach unter den Parteien schwanken, aber diese Unsicherheit unv Ungewißheit wird den! Kanzler nickst beirren, von dem mit reiflicher Uedcricgung und tnnlgstcr UeLerzeugling gesteckten Ziel fick, abbrlngen zu lassen^ sür ihn ist cs unabweiSIichc Pflicht, die Interessen und Bedürfnisse des kleinen Mannes in die Hand zu nehmen und somit die Grunt- lagcn des Staats vor der Erschütterung durch Stürme zu be-I wahren, welche nicht ausbleiben können, wenn die Pflichten praktischen Ehristentlmmö den Armen gegenüber außer Ackst ge- ^ lassen werde». Daö Blatt schreibt: Nochmalige Landtagbsesston ftnvet nickst statt. j Paris. Die Kolonne Ritter verdrängte die KriunirS a»S Dzebeladeta. Die Kolonne Vincendon besetzte und bcftsiigte die Stellung aus dem Plateau ans dem rechten Uftr des O.ucbicnan-i IllsscS nach verschiedenen Geiecksten mit den Krumlrö. Unter vcn Feinden sollen ftch viele tunesische Reiter und Iniantcrilien befinden. - Die Franzosen beichten aus Tabarca daö kleine Fort. Tbcile der KrumirS aus dem Fcstlante feuerten, wurde» indessen durch Artillerie vertrieben. - A»S Tran meldet man: Die von den LcheikS des Stammes Tulcdsidi vei suchte Bewegung gegen Gerhville wurde durch Vorsichtsmaßregeln vereitelt. ! Part ö. Emile Girardi» ist heute Morgen 8 Uhr gestorben. London. Der Bei) von Tunis protestirte in einer Depesche an Granvllle gegen die Grenzverletzung durch Frankreich. Er erbot sich, die französischen Beschwerte» der Enticheidnng der Mächte zu unterteilen und erklärte, Tunis habe als ein Theil dev isttonianischen Reiches Anspruch am den Schutz der Mächte, deren gute Dienste der Bev anruit. Der Bev beiabl den Gou verneuren von Kiff und Beia, diese Städte den Franzosen zn übergeben, dabel aber iormclt zu protettircu. London. (Unterhaus.) Als das wegen der Eidesleistung mit dem Hause in Kollision geralhenc Mitglied Bradlangh heule wiedcrcrschien und sich weigerte iortzligehcn, wurde er gcwg ciam Guter die Schranke gebrachst. Gtadstone erklärte, er könne La- boucherc'o Bill, bie Jedem eine Eidesleistung oder Eitcsilatl- erklärung gefüllte, angesichts der Dringlichkcik der Lanbdlll leine Förderung zn Thcil werben lassen. Noribcote belonlc die Nothwcndlgkeit, die Vrviauirung des Eides zu verhindern. Die Negierung sei verpflichtet, raS HanS dieser Schwierigkeiten zu entreiße». Gladstone schlug vor, Lahoucherc's Bilt c>M die morgende Tagesordnung zu stellen und erklärte, cs sei nickst die Pflicht der Regierung, sondern der Opposjilo», eine Löiung der Schwierigkeiten vorzuschlagcn, wclcke trotz der Vorschläge und Vorsicht der Regierung von der Tpposilion bervorgeruft» würde». Berliner Börse. Die Haussebewegung hielt unter dem Einfluß günstiger nuswärtwer Notirliiigcn auch heute an und erfaßte weitere Gebiete, während in österreichischen Bahnen, die gestern im Vordergründe standen, heute bas RcallsmionSbebiiriniß übcrwog. Starke Steigerungen Mackste ganz besonders der Schluß. Crcditactien blieben «>'/!.- M. bester. Franzosen setzten niedriger ein, schlossen aber schlicßiichMk. Höver, während Lombard. > 2 M. schlechter notiren. Oekt. Bahne» durchweg gedrückt, während stir deutsche gute Meinung. Tbcrschlesische waren 3 Proc. Höver gekragt. Prioritätcn still, deutsche seit, österreicb. etwas avgeschwächt. Fonds gleichfalls still, deutsche behauptet, Russen matter. DaS Hauptinteresse concentriiste sich aui Banken, die zum Theil reckst erheblich stiegen, so DlScontoaeiellschast um 2. deutsche Bank um 2>,e Proe., preuß. Bodcncrctit. Dresdner Bank. Leipziger Erekit re. Bergwerke fest: Lgurghütte l^/iProc. höher. Industrie» meist behauptet. Lokales und Sachnsches. — Gestern haben ZI. KK. HI. Prinz unv Prinzessin Georg nebst Familie die Villa in voslerwitz bezogen. — Die gestern genannten, t» Dresden cingeiroffeuen Fürst lichkeiten kamen sämmtlich zu der vorgestern hier tm Palaio Sr. Durchlaucht dcö Fürsten von Schönbnrg - Waldenburg ilatt- gcliintenen Taufe der jüngsten Tochter Sr. Dmctilauckst des Prinzen Ernst von Schönburg-Walbcnburg. Der 2auffeleriich- keit wohnte ein Theil keö hiesige» hohen Adels, sowie Se. Erc. Skaatsminlstcr 1)r. v. Gerber und mehrere hervorragende Per sönlichkeiten bei: die Tausrcde hielt Herr Eonsistorialrgth Super intendent l)r. Meier. — Der Werktührer in der Dresdner Papierfabrik Bernhard Karl Lang erhielt wegen 25jährigcr ununterbrochener Arbeits leistung an einer Stelle und vorzügstcher Fübrung von der Könjgl. Krciöbaiiptmaniischast ein BclobigungSdckict ausgestclir und vorgestern durch den Herrn Oberbürgermeister 1)r. Stübet aiisgehänvlgt. — Wie die „Nat.-Ztg." melket, würde die sächsische Regie rung noch vor den nächsten Reichstagöwablcn im BundeSrgtvc beantragen, daß über das Gebiet der Stadt Leipzia den Be stimmungen dcö Sozialistengesetzes gemäß der kleine Be lagerungszustand verhängt werden soll. In Abgeord- netenkrcisc» wurde vielfach die Rede, welche rer sächsische Minister von Nostltz-Mallwitz vor einigen Tagen bei Gelegen heit des Geburlstaaö des Königs von Sachsen gehalten, mit dieser Angelegenheit in Verbindung gebracht. — Zur diesjährigen La n dweh rn bung in der Zeit vom 13. vez. 14. bis 25. Juni bat der Jahrgang 1872 der Lanb- wchrtmantcrie und Schützen zu üben. Diejenigen Mannschaften, die im vorigen Iabrc nnrer dem Hinweis, ihre Ucbimg im näch sten Jahre abzuhalten, tlöpenstrt worden waren, werden in erster Linie cingczogen, bez. auch diejenigen, die noch gar leine Hebung abgclelslct haben, also zunächst die Landwehrleme aus dem Jahrgange 1871. — Aus den sächsischen Staatsbahnen wurden im März 1,330,075 Personen und 706,750 Tonnen Gürcr befördert. Die März-EInnabme betrug 4,860,111 Mt., dle Einnahme des ersten Quartals ds. Is. 14,846,226 Mark. Das gestimmte An lagekapital der sächi. Staalökalmc» beziffert sich au! 572,834,106 Mark, also pro Kilometer aus 301,362 Mark. - Heute wird die Leiche res Herrn Direktor Albst, Sebövl nach Gotha übcriühit, um dort, dem auödlückiichcn Wunsche des Verewigten gemäß, verbrannt zn werden. — L. t). Fl nchtige Reisebertchte ausItalIen. Zum Osterftste strömen noch jetzt viele Tausende von Pilaern nach Rom. obwohl da jetzt weit weniger zu leben ist, als zu jeder anderen Jahreszeit. Früher cntialtete da die laiholistl'e Kirche den ganzen Pomp ihrer höchsten Feste: der Papst ccie- btlrle das Hochamt im Petersdoi», durchzog, in einem Sessel getragen, daS mittlere Längöstck iff des gigantischen BauwcikcS nnd trat dann an das eine Fenster des Vorbaues, um der auf dem weiten Pctcrsplatze z» viele» Tansende» nicbcrgcknietcn Menge, orki ot nrln. den Segen zu ertbcilcn. Am Tage zeigte man von rer Galerie einer Kapelle der PeteiSkirche den Gläu bigen und Neugierigen allerhand Knöchelchen, Ho'zst'Iilter, Lcln- irandlhcilchcn und andere wundersame Rcllgliicn und am "Abend erglänzte der Petertzkom in der großartigsten Beleuchtung. Von alledem ist seit 1871 nicht mehr die Rete. Seitdem die moderne StaatSwriShrtt den Papst res letzten Restes seines Bcsttzthnmö beraubt bat, die Truppen des italienische» Königs In Rom ein» zogen und daS grün-weiß roibe Banner aui dem Quirinal auk- pfianzten, beschränkt sstn die weltliche Gewalt dcS Papnco aut die Verfügung über den Palast, die Garten und b e Samm lungen j»> Vatikan. Immer »och ein Besitz von weitester A»ö- tel'nung und entzückende» Inhalts — ich komme später darauf zurück — aber kein Vergleich gegen früher. So »ntcrstchctdet sich lür dle Fremden rle Edarwochc in Rom nebst lc» Oster- telertagen gegen die übrige Jahreszeit nur zu ihrem Nachibeile. Alle Muften sind geschlossen, die Gemälde >» de» Kirche» mit schwarzem Flor verhäng:, die Hotels übcrffiUt. die Preise (üc allerhand Andenken a» die ewige Stadt verkoppelt, der Papst lür die Wall'abrer schwerer denn je zu scheu. Höchstens hat man noch den Bortbcil. eher denn sonst zu einer Musikautstiv- rung tn de» Hauptkilchcn zn komme». Lcldir cnliprachcn die Lcistungcn der Länger rer PeterSkirchc nicht den Erwartungen. Ter Evor In der katholischen Kirche z» Dresden zähst nicht »ne frischere Stimmen, kontern singt auch besser, als die einst so berühmte Ssttinschc Kavcllc. Der (rühere Parst bat sic ver kümmern lasse» und der jetzige kümmelt sich mehr um die lirch. stchcn Dinge. alS um den Wohlgeiang seiner Kapelle. Weit gediegener singt der Ehor in der Latcrankirche: er hat einen shinpathischen Tenor und ist offenbar geschulter. Immerhin
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