Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 30.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188406301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-30
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.06.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lrvrlau. W.Tu»t R»»dr«r«gatta. Albttlm Skiff mit 6 Längen leicht ge« wonnen. Tageblatt fiir Uokitik, Kulkihilloiiz, KMslsvkikkir, ISrAHMI, I«mte»lille. 6rv8«tsa l-»Ksr äeutseker, oogrl. u. kn»u pLI-filMSflVN 7o»ktie-8slfsn. Lebt LSI». unä j «ixsnvs kadrUiLt. Lcdto Dtdl8rI,v>»r»vI»«tOv« 3 Kt. 50 kl. u. 1 M. f »ttrstvll, kcUviiwm«, I Spiegel u. lollette-^rUkel.I WerküriMl «an»« L!ol»t«av, I*I»o»b«n ote. 6orrsets ^.uskübrunxsn. 8oUäo krvies. 6Lr. Löruv. NetlmerMße 26, erke Mge. ^ l l-i^i. i i rrv, il ^ p rr X iik k/i r/k Spscisl-ssdolk Kspi'ijzt.LßummInlLIeM-kckst-VsfsckIuls^Äkutrmrekn «-»t-^ULdi e/Oi'. K/«<i'rLe^s'ri-t/<sse -l^ Vvaelittlta-Looat V»v»ttvo, H»rtvi>vtr»t,sv Xr. 8. Lur xvtLlIiLsn UeLehtniix xrovsv L.u8iV!Üfl von 8lLut>'-8vI»a- I»Io»v» io Link, Llsksuix uuä Lupksr, «oviv allo Kattuvxon H»o«I-W »> I»e>tviop«I n 8^v»ii»«I-^p»»apat«, bält sieb -^.rboitsujockor ^.rt nsst rur ^uslüiirunff v. Oravir- stens ompkoblsn. L^I»grtI»ir»n K»v«tv fflorlrv vni, INl«^or, iiöviKl. üotttpvtlivLv Drvsävu, am Ll«or,Uvi»tI»or. LosMnskirtr»ess 1, Me KWerfteßc. Kart.«. 1. Ft. L,««» ttoscrwrkistrLrse 1, Filir WserNßc, M.I. Fl. LtsUvr Kr Awwer-vevoraUoll n. 8txl-IvübsI, LusstsUnnK von Mustvr-Limwenl ei chte« >> Ni«-« Hmes Nr. 182. 2s.,.hrz«u,. «M«« e»pi.! D««»-». 1884. Montag, St». Juni. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Pariü. In Folge de» andauernden Unwohlseins des an der Ebolerine erkrankten Konseilpräsiventen Ferc» vertagte die Dcputir- tenkaminer die Bcrothung über die Revision der Versassung aus Montag. Zahlreiche Devutirte haben in Vorschlag gebracht, die Feier des 14. Juli zu verschieben, ui» ein unter den gegenwärtigen Umständen getährliches Zusammenslrömcn zahlreicher Mcnschen- massen zu vermeiden. — Der Konieilpräsident Fern) hat den Ge sandten Patenotre angewiesen, sofort durch daö unter dem Admiral Courbet stehende Geschwader die schärssten Reprcffalien in Anwen dung bringen zu lassen, fall» China nicht sofort Genngtlmnng sitr den Zwischenfall von Langson leiste. — Nach einer Depesche des „Temps" auS Haipbon, de» 20.. haben die Feindseligkeiten anlüß- lich des Zwischenfalls bei Langson wieder in vollem Umsang be gonnen. Ein von Swongtong abgesandter Transportdampser bringt 05 Verwundete nach Hanoi und Haiphon. General Regner setzt seinen Vormarlch fort, doch ist derselbe wegen des gebirgigen Terrains schwierig, zumal die GcbirgSslüssc aus ihren Usern ge- treten sind. Toulon. Die neuesten Meldungen bezeugen eine Verschlim merung der Lage; die Cholera beginnt sich in der Umgebung von Toulon zu verbreiten. Die privaten Mittheiluizgen nimmen nie mit den amtlichen Berichten, sie sind stets viel pessimistischer als die letzteren, welche immer beschönigen und abwicgcln. Am 27. käme» 7 Sterbesälle vor. darnnter 1 Unteroffizier, und 62 Fälle sind in -Hier sind heute 6 Cholcra-Er- Vchandlung Marseille. Sonnabend, krankungen konslatirt worden. Madrid. Sonnabend früh wurden in Gorona zwei Ossiziere, rveläw an den zorlllaistischen Umtrieben betheiligt waren, erschossen. In den Dörfern Tourris. Pierreseu und Six-Fours bei Toulon kam, am 17. je ein Cholcra-Todessall vor. Gramer, Delegirtcr des Ministeriums, besuchte die Touloncr Gcsüngnisse und Spitäler. Man beschloß die Fortschafsung eines Tbcrlcs der Fnhastirte». Fünfhundert Marinesoldatcn werden morgen nack Ccpet, hundert Mann nach Cap Brun befördert. Die Doktoren Straub und Roux setzte» die Sccirung der Verstorbenen fort. Die Touloner Kans- lcnte verlangen -in dreimonatlich'S Moratorium -für ihre fällige« Forderungen. Die Touloncr Depesche von 11 Uhr Nachts meldet die plötzliche Erkrankung Brouardel, des von der Regierung aus Paris öahingesandten berühmten Arztes In Toulon ist die Be völkerung vollkommen der Meinung, die Clwiera sei die asiatische, und die Acrzte von Toulon erklären, es sei eine direkte Einscklep- pnng durch die „Sarthe" ersolgt. Zn der Nacht von« Donnerstag und gesleu« bis Abends kamen acht Sterbesälle vor. Die Total- zisscr der inS Spital aufgenommenen Kranken beträgt 80, und zwar 70 im Militär- und 10 in« Civilspilal. Den MarmeurS wird kciiicrlci Urlaub gestattet, damit sic die Krankheit nicht Verschleppen. Der Korrespondent der Lantcrne schickte seinem Blatte eine chifsrirte Depesche, worin er anzcigt, der Maire von Toulon habe an den Minister eine Depesche des Inhalts gerichtet, den Berichten des vr. Brouardel sei nicht zu glauben; die Situation sei bedenktich, die Aerzte «vollen nicht die Wahrheit sagen, weil sie glauben, das Ucbcl begrenzen zu können, und dann bliebe noch Zeit, über den wahren Charakter der Krantheit zu sprechen. Die Theater in Tou lon wuiden geschlossen. Die Bevölkerung bietet Hilfeleistung für den Ambulan «dienst an Die Cafes sind leer, die Bahnhöfe über füllt. Obwohl der Seine-Präsekt und der Polizei-Direktor von Paris kategorisch erklärten, in Paris sei noch kein verdächtiger Fall vorgelommen, so dag nicht einmal Verhaltungsmaßregeln affichirt zu werden brauchte», und obwohl bei Ausnahme eines Kranken in einem Spital der Arzt erklärte, derselbe leide einfach an Diarrhöe zirkulircn Gerüchte, i>« der Lobau-Kaierne, hinter dem Hotel de Ville, sollen Erkrankungen an Eholcrine oder Cholera vorgekommcn sein. Handel und Verkehr leiden auch in Paris durch die Erschwerung des Post- und Balmdienstcs. Die zahlreichen Fremden, die sich hier aus hielten. sind zun« größten Theile abgereist. Rkw.Holk. S8.8MN. Mcl» v.«v. Roilirr WmienvkizenSS, »r. Juni nominal, »r. Juli S8-/,. Pr. AugnU 09'/,. Mais n>!cw> Lv'/,. Fracht 9'/,. Dresden. SO. Juni. — MS Generalniaior v. Fabrice im Hochsommer 1866 von Schloß Hetzendorf bei Wien von König Johann nach Berlin entsandt wurde, um die militärische Stellung des Königreichs Sachsen in dem zu gründenden norddeutschen Bunde zu regeln, da begann der jenige Theil der Laufbahn deS jetzigen Jubilars, welcher die Viel seitigkeit ,einer Begabung bezeugte, ibn selbst aber auf dasbohePiedestal stellte, das seinem Wirken für Sachsens Wohlfahrt und Deutschlands Größe die breite Unterlage bot. Es war eine der schwierigsten Missionen, zu deren Ausführung der sächsische General iu Berlin cintras. Sachsen war der einzige Staat, mit dem das siegreiche Preußen noch nicht Frieden geschlossen hatte. Sachsen war von preußischen Truppen besetzt, das vaterländische Heer, zwar geschlagen, aber nicht cutniuthigt, fern an der Donau: das Land verlangte dringend nach Frieden; der König war zu allen Opfern bereit, der Sieger stellte hohe Forderungen — schien ihm doch selbst die aus der «Lclilacht vonKömggrätz gerettete Existenz eines eigenen König reichs Sachsen eine zu große Nachgiebigkeit. Den lovalsten An erbietungen Sachsens setzte mail in Berlin Kälte und Mißtrauen entgegen. Und nun sollte ein militärischer Unterhändler auch noch für das Heer des besiegten Sachsens emeMflitärkcmvcntion erlangen, die demselben eine größere Selbstständigkeit gewährte, als Preuszen seinen Verbündeten, Mecklenburg und Braiinschwcig emränmcn wollte. General v. Fabrice machte sich jedoch entschlossen ans Werk. Er brachte zunächst die umfänglichen und schwierigen Verhandlungen mit General v. PodbielSki zum Abschluß: da aber der König von Preußen den Vertrag nicht genehmigte, mußte v. Fabrice neue Unterhandlungen mit General v. Stosch aus einer anderen Basis beginnen. Die Grimdzüge dieser neuen Militärkonvention zwischen Preußen und Sachsen wurden endlich genehmigt und General voll nabrice brachte sic dein König Johann selbst nach Töplitz. Erst letzt erfolgte der Friedensschluß. Der eine der damaligen Fricdens- untechändler. der inzwischen verstorbene Minister v. Friesen hat später in seinen „Erinnerungen" bezeugt, daß Sachsen dem geschickten und energischen Vorgehen seines (Jricsens) treuen, festen und uner müdlich thätigcn Mitarbeiters v. Fabrice den größten und wichtigsten Theil verdankt.^ Was für Sachsen damals "zu retten war, hat in der Hauptsache Herr v. Fabrice gerettet »nd Preußen hat stch später überzeugt, daß das geeinte Vaterland dabei nicht schlecht gefahren ist. Die Pmönlichkeit des Generals v. Fabrcce war es, die den preußischen Militärciutoritäten das für eine 2. «bedingt unbedingt notlgvcndiac Vertrauen ciiiflößle. " ober gedeihliche Zukunft Nicht minder gelang .um KrieaSininlster und im Dcccmber >r ernannten sächsischeil Pa sch " es dem am 21. Oktober I8iA,»„> desselben JahreK zum Generallieutencmr ernannten .. trioten, die raschere Räumung Sachsens durch preußische Truppen durchzusetzcn. ES loa ihm min zunächst ob. die Reorganisation der Konigl. Sächsischen Armee, die jortan als 12. Armeekorps dein nord- ' gen Bunde asigehörte, durchzusuhren. Mit größter Energie machte er sich an die schwierig mit vcm Alten zu Aufgabe: es kam daraus an, voll- bisherige beim Sachsenvolke geicpail, oie meierve- uno ua>u»veiirverl)alininc. me n innig, Ausrüstung und Bekleidung, das Exerzicrrealeu bildeten die hauptsächlichsten Seiten Vieser Riescuausgadc. mit den sehr erheblichen Steigerungen des Militäraufw> lemciit u. s. w. . , i>e. Verbunden sehr erheblichen Steigerungen des Militäraufwaiides riesen diese Neuerungen manche Unzufriedenheit hervor, die Minister von Fabrice glücklich zu beschwichtigen wußte. Bis zum 1. Oktober 1867 ollle die Neuorganisation des sächsischen .Heeres nach preußischem Nüster vollendet sein: es gelang seiner Thatkrast^ sie bereits ein Vierteljahr früher durchzusühren, so daß die preuisischen Truppen bereits am 1. Juli daö Land räumten. Dank dieser Umgestaltung war es möglich, daß das sächsische Heer beim Ausbruch des Fran- Sachsenö der" nach', , . , reich mit dem Sitze in Rouen resp. Sois>>. Als solcher fand sein ' die linvc« ^" ' "' Abreise des liliuiicrei««) wurvc vein ^i-cnrrur v. Fabrice di schwierige Aufgabe zu Theil, den Grasen v. Bismarck zu vertreten und die Friedensverhandiungcn mit der sranzvsischcn Regierung ein- zilieite». Er trat mit der Negierung der Nationcllvcrtheidigung in Bcpollmächtigten, I ' zuiverfen und Truppen zu erfüllen, dafür hat ihn Jules Favre Desence Nationale" ein herrliches Denkmal rühmt nicht blos die elegante und vornehme t sympathischen Gesichtszüge, die lentseli« tzt. Der Franzose heinung, die offenen u««d snmpathischei« Gesichtszüge, die leutselige und dabei würdevolle Höflichkeit des d-mtschen UntechMdtztzs. synderu.beuiettt ibabet. daß dies Alles nur >cur unvollkoimnen me Große semes Charakters und seiner seltenen Geistesvorzüge bekmrde. v. Fabrice habe ein unglaub liches Talent entwickelt, die Schwierigkeiten der Lage zu beseitigen und Alles aufs Glücklichste durchaesührt. Der deutsche Kaiser, der König von Sachsen und oas dankbare Vaterland zeichneten nach der Rückkehr in die Heimath den so verdienten Staatsmann ans: Herr v. Fabrice hcfand sich unter Denen, die aus der Kriegskostenenlichä- digung eine namhaste Dotation erhielten. Daß ibm außerdem die höchsten Orden zu Theil wurden, bedarf kaum der Erwähnung. Bei dem Feste der goldenen Hochzeit des Königs Johann, 10. November 1872,wurde Kriegsmmistcr ».Fabrice zum General der K cwalerie ernannt — er war der erste Soldat mchtfürstlicher Abstammung, der im aktiven Dienste zum General befördert worden ist. Als König Albert den Thron seiner Väter bestiegen, behielt er den um sein Hans und sein Vaterland so hochverdienten Soldaten und Staatsmann umso lieber als den ersten der Räthe seiner Krone bei, als Herr v. Fabrice in der Errichtung der großartigen Militärbautcn Dresdens seinen inan- ilichtachen Verdiensten ein neues beizufügen in Angriff genommen halte. Wir können über diesen Theil der Thätigkeit des jetzigen Jubilars kurz hiiiweggehen: es genüge zu erwähnen, daß in der Albertstadt bei Dresden großartige Militäretablissements geschaffen wurden, die als muftcrgiltig anerkannt sind und aus die sanitären Verhältnisse des Heeres die glücklichsten Einwirkungen ausüben. So ist auch in der Eniwickelung der Geschichte Dresdens der Name Fabrice für alle Zeiten verflochten. Er ist der intcllectuclle Urheber dieses Planes uno sein energischer Dum,sichrer. Wenn in einigen Jahrzehnten Dresden eine ganz andere Gestalt gewonnen und in verjüngter Schönheit prangen wird, so sei es nicht vergessen, daß es Herr v. Fabrice war, der oie Grundbedingungen hierfür schuf und dein die Nenschöpfungen überhaupt den Raum verdanken. Auch für andere Garmsonstädte Sachsens wurden unter ihm neue große Kasenienbauten ansgcsührt, nicht minder ist das Barackelflager und die Soldatenstadt bei Zeithain eine Fabrice'sche Schöpfung. Seit 1876 wurde der Kriegsminister v. Fabrice an Stelle des ansgeschie- denen Herrn v. Friesen mit deni Vorsitze des Gesaiiuntministcriiims, im Februar 1882 mit der Leitung des Ministeriums des Auswärtigen betraut, zugleich sungirt er auch als Ordeirskanzler. So große, fort gesetzte uno vielseitige Dienste und Verdienste blieben nicht ohne hohe Auszeichnung — nicht weniger denn 24 Orden schmücken seine Brust, die meisten sind Großkreuzc auS deutschen und außcrdeuischcii Staaten; die Kriegsdekorationen sind darunter besonders zahlreich vertreten. Der Kaiser zeichnete den Jubilar 1882 nach den Kaiser manövern durch seilte lebensgroße Büste in Marmor auS. Welcher Ehren und Auszeichnungen den trefflichen, verdienten Mann jetzt bei seinem Ehrentage warten, wird der morgige Tag zeigen. Die schönste Auszeichnung aber gicbt ihm gewiß das erhebende Gefühl, als guter Sachse uno deutscher Patriot allezeit seine Pflicht redlich erfüllt zu haben. — Die Lausitzer Vierstädte beabsichtigen morgen Sr. Exu dem Herrn Kriegsminister v. Fabrice eine Glnckwunschadrcsse zu übersenden. Auch wird Herr Bürgermeister I)r. .Haberkorn voir Zittau als Präsident der 2. Kamnier der Feier persönlich anwolmen. — Friedrich Zieger, der Vicepräsidcnt deS Senats der Genossen schaft „Europäische Moden-Akademie" in Leipzig, ladet im Einver- ständniß mit dem Direktorium genannter Genossenschaft z» einer Gcdächtnißseicr ein, welche dem Andenken des am 24. Mai d. I. verblichenen Elircndirektors und Patrons der Gcnossenschast „Europäische Modenakademie", Herrn Gustav Ad 01fMüilcr, am Sonntag den 6. Juli d. I. 12 Uhr Mittags präcise im Fcst- saale der Akademie zu DreSdcn-N-, Nordstrafic 32, gewidmet werden soll Nach Schlux der Feier ist ein gcmeinschastlichcr Gang an das Grab des tl,euren Verblichenen in Aussicht genommen. Man giebt sich der Hoffnung hin, daß die hohen Dcidienste des tapferen Kämpfers für die Hebung des Schneidergewerbcs und des Hand werkerstandes ttbeibaupt den Freunden und Fachgenoffen des Ver blichenen Veranlassung sein werden, die Feier durch zahlreiches Erscheinen zu vcrlieirlichcn. Es «st in Aussicht genommen, die Dresdener und Berliner Sckneidcrinnungssahne, mit Trauerflor versehen, bei der Feier aufzustellcn. — Die sämmtlichcn hiesigen Innungen beabsichtigen zu Ehren deS Hrn. RcichStagSvicepräsidentcn Geh. -Hosrath Ackermann am nächsten Sonntag einen großartigen Fackelzug zu veranstalten. — Außer unserem weltbekannten Belvedere hat sich im Lause der Zeit der „Englische Garten", im Centrum der Stadt, umgeben von schönen Gärten an der Friedrichs-Allec-Promcnade und der Zukunfts-Ringstraße, ganz nahe dem Centralpnnkt der Pferdebahnen am Georgplatz, zu einer BrdcuNlng als großstädtisches Restaurations-Etablissement emporgeschwrmgen, die chm, ganz ab gesehen von den selbstverständlichen Qualitäten eines Restaurants ersten Ranges, schon ferner Lage nach in Dresds» znkommt. An der verkehrsreichen Vcrbinduirg zwischen der stureren Altstadt und de» wohlhabenden, eleganten äußere» Vorstädten mit ihren Villen nick Jreiiidcnvierieln gelegen, dicht neben der altehrwürdigen Kreuzkirche und dem Dresdner Börseu-Maminons-Tcinpel hatte der Englische Garten von Haus aus die Bestimmung, das vorzugsweise src- guentirte Restaurant an der projektirten Ringstraße zu werden, deren Errichtung ja blos noch eine Frage der Zeit ist. Aber auch ohne die Verwirklichung dieser günstigen Aussicht hat ge-, riairntes Etablissement unter der nunmehr Ichährigen Di rektion seines tüchtigen und taktvollen Chefs die Probezeit glänzerch bestanden und sich eine täglich wachsende Kundschaft unter besten Gesellschaftskreisen gesichert. Enlsprcchend den hiesigen Verhältnissen hat Herr Schumann, dessen rcichsortirtes Weinlager (aus der ältesten und renoinmirtestcn Nvthwestisimia von Bordeaux heransforrrnrt) mit vollem Recht empfohlen werden kann, einen mit dem feinsten Komfort aiisgestattetcil preiswerthen billigen Mittagstisch, Kouvert >r M. 1. 50. eingerichtet, der sich mit den ähnlichen Darbietungen der besten Pariser Restaurants vergleichen läßt. Die Küche des Hauses, nach der Waiseiihansstraße gelegen, vermittelt zugleich einen schon vielfach benutzten Verkehr nach Außen. Die für Familienkreise so gecigneieii, behaglich eingerichteten Räume der ersten Etage haben sich beim seinen Publikum schnell beliebt gemacht und sind nament lich im Winter ein bevorzugtes Rendez-Vous »ach Theater, Konzert und sonstigen Abeuduntcrln" Haltungen Sommer die eleganten, Abends in der Residenz , während rnr splendider Gasbeleuchtung er glänzenden Gartenanlagen mit ihren geschützten Veranden, Lauben und Prachtzeltcn ganz besonders für die nunmehr bis zu später Nachtstunde erwärmten Sommelabende einen sehr angenehmen Aufenthalt bieten. — Bei der gestern stattgehabterr Wahl des Kirchenvorstairdcs Kreisstcuerralh Zenker» Stadtrath vr. Minckwitz, Klempnerme-jlec Türcke, Posamcnriermeister Neumann. Privatus Heuer, Oberlehrer Roux, Oberlehrer Groß und Kaufmann Gotthold Becker. angckommcne Dresdner Arzt vr. Bischofs aus dem Wege der Besserung. Der Gelenkrheumatismus, der ihn strr Lette sesihielt, ist im Weiche». — Das groß« Sintenis' sche Bauland an der Stephanien- straße ist bei der am 24. d. Mts. stattgehabten gerichtlichen Ver steigerung um 50,000 Mark der Sächsischen Diskontbank hier zugcschlagen worden. — Vor einigen Tagen spielte sich im Stenke'schen Restaurant auf der Reißigersiraßc ein Vorgang ob, der ganz dazu geeignet war, den Lcbensfaden eines Gastes infolge der grenzenlos leicht sinnigen Handluiigsmcisc eines ebenfalls als Gast dorthin gekom menen Restaurateurs vollends zu zerreißen. Der letztere befand sich nicht blos im Besitze eines kleinen Rausches, sondern führte auch eine Leiter mit sich, die er inr Verlause einer scherzhaften Un terhaltung dem betreffenden Manne, einem Stricsener Einwohner, um den -Hals warf und diesen sodann Rücken an Rücken gelehnt, über das Gastzimmer trag oder vielfach schleppte. Im Begriff, sich der schweren Last wieder zu cntlcdigcn, brach der Stricsener be- simnmgS- »nd regungslos zusammen und nur den sofortigen An strengungen der Anwesende», den anscheinend Strangulirtcn wieder in's Leben zurückzurufcn, war die Verhütung eines tragischen Aus ganges zu verdanken. — Am gestrigen Tage wurde auf den Hänichener Stein kohl c n w e r k c n der unter 24 Bewerbern von dem Direktorium und von dem Knappschastsvorstandc des.Hänichener Stcinkohlenbau- Vercins gewählte neue Kuappschastsarzt, vr. moä. Max Jäger, vor versammelter Belegschaft in sein verantwortliches und schwieriges Amt eiugesübrt. So hat nun die reich bevölkerte Gegend von Hänichen die Beruhigung, zwei in voller Manncskrast stehende, tüchtige Acrzte zu besitzen. — Gestern (Sonntag) Vormittag traf die Pirna er Artillerie von den Schießübungen ,n Zcithain wieder in ihrer Garnison ein. — AuS Königstein wird gemeldet, daß in der dortigen Celluloscsabrik durch den Elckrotcchniker Göllnitz die erste elektrische Beleuchtungsanlage mitEdison-Glülflampen eingerichtet worden ist. Auch die Strohstoffsabrik des Herrn Unger zu Dohna besitzt eine solche Einrichtung. — Das Okfizierscorps des Kgl. Sächs. 3. Jnf.-Rcg. Nr. 102 in Zittau hat am Sonnabend de« dortigen Lchützeilgesellschaft aus Anlaß ihres MOjährigcn Jubelfestes einen werlhvollen silberne», innen völlig vergoldeten Becher durch .Herrn Oberst v. Reicher als Ehrengeschenk überreichen lassen. — Am 3. Juli wird in Vereinigung mit der OrtS-Postanstalt in Kitliitz (Sachsen) eine mit Fernsprecher versehene Telc- graphen-BetricbSstclle init beschränktem Tagesdienst eröffnet werden. — P 0 st. InBciersd 0 rs (Oberlausitz) wird am 7. Juli eine Postagentur eröffnet werden. Die neue Poilanstalt erhält ihre Verbindung durch ein täglich zweimal zwischen Beicrsdorf(Obcrlausitz) und Löban (Sachsen) verkehrendes Privat-Pcrsoiiensiihrwcn mit Postsackienbesörderung. welches aus Beiersdorf um 5 Uhr Vorm, und 2 Uhr Nachm., auS Löban um 7 Uhr Vorm, und 4 Uhr Nachm, abgesertigt wird. — Ein höchst unangenehmes Hiiiderniß stellte sich vorgestern einem Brautpaar in Leipzig ans der Fahrt nach der Kirche da durch entgegen, daß von dem Wagen, in welchem sich das Paar befand, plötzlich ein Hinterrad abgrng und die Insassen dadurch in eine sehr schiefe Lage kamen. Zum Glück war ein andcrer Wagen bald zur Stelle, so daß die Betreffenden nach überwundenem Schreck den Rest des Weges ungehindert zurücklcgcir konnten. — Am Sonnabend wurde in einem nm KönigZpIatz in Leip- z i g gelegenen Gastliause eine Studentenpankerci von der Polizei aufgehoben und sämmllichcs Paukzcug konsiszirt. — Die Verletzung des kürzlich im Scheibenparkc zu Leipzig ausgefundcnen jungen Mannes ist glücklicherweise, wie sich später herausstcllte, keineswegs besorgnißcrrcnd. Auch wird gemeldet, daß der Verwundete, selbst stark betrunken, in eine Schlägerei verwickelt worden und infolge seiner Trunkenheit im Parke liegen ge blieben ist. — In der Nacht zum Sonnabend hatpsich in einem Hause der Blankcnaucrstraßc in Ehcmiritz ein 28 Jahre altes lediges Frauenzimmer aus dem Fenster ihrer drei Stack hohen Wohnung in den Hof herabgcstürzt und blieb sofort todt. D«e Bedauerns werthc bat den Schritt im Fieberwahn«! vcfllsührl. — Stützcngrün. Nicht wenig Aussehen erregte vor einigen Tagen das plötzliche Verschwinden der Inhaber der Firma Kreistg und Klötzer im nahen Schönheide. Sie sollen ein gon-anständiges MinuS Hintersassen baden; ein Herr auS Kilchberg soll allein gegen oder über 30,000 M. zu fordern haben. — Endlich haben wir oaS erhoffte Heuwetter. Wie beschwerlich sür die meisten unscrcr Oeconomen die Heuernte ist, darf ich Ihnen wohl erzählen. Da ei ans unseren
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite