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Dresdner Nachrichten : 22.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-22
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.11.1885
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G„v»» u «vd.. LSti ««st. Drrtdcu. MllSdsit« l As NaliimN: i>2M»4Ä» N »».»iouerab nuran Wo<ixnwL«n dt« » yd» Nachm Die UvaUW Nk»»- uilk lca » Silben' lb BI» tu, Mon- iaa» odfr nqrdÜeiiiaokn 20 Pt„ Km« Äa antik >ur daö itticht'läaiflc schrinkN der Isitcrate Nord Nicht acht» Au>nv>niiac' Iiitcrüvna «... krüak o?ae» Prämiincraiidocadlun« durchBrieiinarlcn od Pollkiniabiun« tzntkrair nrlnnc» an: Annoncrn- Burranr von Haa'eiiilein u Bvaln Kud Moisi (paobk» Lv.. Iiwalidkn da»! "Niilin S'drliv. Ä Bant vallc.B Arndl Bc>lin>v..A.H>e»ier ibamdura.Pti'li« Tcpüo. »ZurRuck >adk kinae« Monosinvic teini Äer lnndtichkr» Hagekkatt für ^okiiik, MMlilna. HkÄäsls«erkk»r. UckiikmU Inmdcnlillc. üs.ssöUe^ Z LllKKll- j tteilLllstiklt Oro«,i!cn, l'iit^ervl»!»«sv 48, U. 8gi eeli/elt: lü—12 uu<> 8—1 1 Ur. ckulias 8ovLaiivll, ö Lw Leo 40. kstrolsum-I^LvLxön. LerrsQ-Lronlöuektsr. 8 -» - s ^ ^ ederwaaren-Specialität! ^ LerrLarä HM§er, L HVtl« »rut5«r Siti »««v S, Lunäelmt ilvm .Vltiucilüt. ^ üji«8tl«kkk>»kl! l Qa> > v Attst-»d1: M>»rie>»>tr>»ttc 27 >,»- Ai»»lirnsi^»sir 1v. LlrusUrdt: Zgrini-iliiNr-'i»: «Htadt diorttli». N Da iu ueuc-ror '/>o! u»8 ult»-» mögliebvu l'abnlcen Ruiiioc-Ibmu-Doeßon nnltitueliei,, noleiio als Sabril;,'ito iniell >uc,im.-m divotom em>st'>HI-'n ivoräou, Lo ooko sei, i»j>'I> Lu >Ior lörlclärnug gouisthijZ, ilnus icd uur kür üis mit äeu einssvieobeuell IVortsu: Llarsutt« Vr. E-insl. ckngcir »^»«.Inmi?» Deolcou t-ürautio loioto. >«tutt.ir»»i'4, clon t. .1 in 18si5. s)^> 4^ Diu Xi tlorlaM 6io8vr Leklul- uncl Itviso-Voekon bollnäot «ich Ix-i 8e>>I«inv X'aolik. im Rvust. ir»tl«l»a»«> 326. 30. Ziihryling. Aullage: 41,500 Lrpl. Au«IIch»kn tür drn 2,'. Novbr.: Südwind pn» minlrcrr Siärkc bri durchschnin- lich acriiiurr Bcwiilkuna, >>l»>c wriknllichc'Nicdcria iäsik. Tcmpcralur piachio unter Null. Bcmcrkuna: Lr^llichc lind .»ciiwrilr Nedrlbildnng. Dresden. 1885. LvMttag, 22. NoVbl'. Lriaiiiwortlichtr RedaNcur tür Politische- vr. Emil Bieren in Druden. Der Neichstans Eröffiiuiiasredc hatte man r'huc jede Span nung entgi'gengeielien. Sie hat inderthat auch keine Ueberraichungen gebracht. Äon groheni Werthe sind jedoch die Äeujjernngen über die ausivärligen Angelegenheiten. Sie liaden die srenndlichste Aus nahme gesunden. Die Erössnnngsrede erklärt deziiglich der deutschen Unternehmungen und Erwerbungen in sremden Welttheile», das; hieliiber ein besriedigender Abichlus; mit den betheiligten answär^ ligen Mächten erzielt worden ist; wo noch Etwas daran fehle, würde das baldigst eingeholt sein. Es kommen dabei England, Frankreich. Spanien. Portugal und Zanzibar in Jrage. Das deubche Äolk ickvpst hieraus die Beruhigung, das; seine kolonial- polttik aus keinem Punkte der Erde zu bedrohlichen Berwickelungen nihren wird Ten bedenklichsten svall dieser Art lieferte bekanntlich der -tawlincnstreit. Er ist vergleichsweise bcigelegt „infolge der Bermitlelung Sr. Heiligkeit des Papstes". Es ist seit langem nicht genhehen, das; in einer deutschen Thronrede der Perlon des Papstes gedacht wurde. Obwohl in Deutschland die Mcinung allseitig sich dahin kimdgab, das; die Karvlincnin'eln eines Krieges mit Spanien nicht wcrlh seien, so hat es doch die Protestanten besremdet, das; der Inhaber des päpstlichen Stuhls als Bcrnnttler angeriisen iverden liiuhte Pta» steht seht vor der vollendeten Thatiache und kann, nnbeichadet dieses Gesichtspunktes zugcben, daß die Anrusung des PapneS wenigstens praktisch den erwarteten Erfolg gehabt hat. Ob nach andere unerwünschte? Das kann nur die Zukunft ausweisen. Z» ganz besonderem Tanke ist aber Europa der Aeichslags-Erofs nmigsrede für denjenigen Schluhpassus vcrpslichtct, der beinahe mit drohend gehobenem Arme die kleinen Ruhestörer aus der Balkan- Halbinsel zurückrust. Serben und Bulgaren werden bedeutet, daß sie die durch die Großmächte vor 7 Jahren beschlossenen Berlräge zu respekttren haben, und daß die Großmächte diese Achtung ihrer Berlräge sichern werden. Die Gefahr eines ncnen großen Orient kriegs ist damit beseitigt, wenngleich das Blutvergießen der Balkan- slämme noch eine Zeit lang fortgehen sollte. Was die innere Politik Deutschlands anlangt, so besteht die lln lchstagSerössnungsrede in der Hauptsache in der Auszählung längst ugekundigter oder erwarteter Vorlagen. Diejenigen von sinanzieller Tragiveite sind nicht erfreulicher Natur: Ein großer Mehrbedarf s»c Militärzwecke, für daS Landheer wie die Flotte! Ein beträcht liches Steigen der Matrikularbeiträge derEmzelstaaten trotz der cr- pähien Erträgnisse der Zölle und Steuern! AlS Deckungsmittcl schlägt die Rede die Reform der Branntwein- und der Zuckerstcucr vor Es sind dies zwei längst aus der Mitte des Reichstags heraus erhobenen Verlangen. Die ReichSregierung verschließt sich endlich mm auch ihrerseits nicht weiter diesen gerechten Forderungen. Aber die Worte, in denen dies geschieht, sind recht unbestimmt und zu puchis verbindlich. Keine greifbare Versicherung, daß mau in Berlin mit den Ausluhrprämien silr Zucker brechen und beim Spiritus die Fabrikatsleuer einsühren will! Man wich gut thun, sich nickt der Hoffnung hinzugebeu, daß die Zuckrrsteuer-Resorm mit der Berei cherung der Zuckersabrikanten auf Kosten der Gesammtheit der Be völkerung ausräumen, und daß eine ergiebige Branntweinsteuer vor- geichlagen werden soll In allen Nachbarländern sucht nian den Schnapskonlum durch eine hohe Steuer einzuschränken. So bezahlt dcr Hektoliter Alkohol in England 330 M., in Holland 180, in Rußland 120, in Schweden 62. in Frankreich 60. — in Deutschland nur 17'?- Bi. Ta nun in einer Literflasche Branntwein nur der dritte Theil aus Alkohol besteht, so beträgt die Steuer auf die große Literflasche Schnaps nur 6 Pf. Da wundem wir uns noch, daß die meisten Insassen der Zuchthäuser und Irrenanstalten durch den SchnapStcusel ins Verderben geführt worden sind! Wichtiger last noch als das. was die Rede bezüglich der sonstigen Vorlage mittheilt, ist Dasjenige, was nicht in ihr steht. Wie schwer werden die Reichsbeamten ourch das Schiveigen über Vorlegung dcö Pensionsgcsetzes enttäuscht sein I Diese Lücke wird zedocb rasch von den Konservativen ausgefüllt, die bereits den An trag ans ein Ekvil-NeichSbcanitenpensionSgcsctz — unabhängig von dem Militärpensionsgelctze — cingebracht haben. Die Fortsetzung der Sozialrcsorm soll sich flaut der Eröffnungsrede) nur beschränken aus die Ausdehnung der Unfallversicherung auf die Arbeiter in Land- und Forstwirthichatt. Kein Wort über ein Arbeiter- schutzgesetz! Dasselbe würde doch nicht bloS die Zahl der Unfälle, sondern auch die der Erkrankungen gar» beträchtlich herabmindern. Es ist betrübend. Nichts über die Soimtagsruhc. Nichts über Einschränkung der Frauen- und Kinderarbeit zu vernehmen. Auf fallend ift es. daß die erwarteten Vorlagen wegen Revision dcr Strachrozeßordnung und Abänderung d« Paßgesetzes nicht angekündigt wurden. Auch schweigt sich die Rede über das Sozialistengesetz und die Erneuerung das Militärseptennats aus. So weit hierbei die Absicht vorwaltrt, aufreizende Debatten dem Reichstage fernzuhalten, ist sie gewiß anerkennenswerth. ES fehlt sa ohnehin nicht an Konfliktstoff. Die Diätenvrozesie des preu ßischen FiSkuS. der Ausschluß der katholischen Missionare auS dem deutschen Kolonicilgebietr. die trotz deü ReichstagsbeschlusseS erfolgte Ausrechterhaltung des ExpatriirungsqesetzeS, das Verlange», dem Kaiser bezüglich dcr Verordnungen m den Kolonien eiue Art Un- nmschränktheit zu verleiben — da» allein schon läßt heftige Ausein andersetzungen erwarten. Hierbei nimmt überall daS Centrum eine ausschlaggebende Stellung ein. DaS Centrum aber wird seht von dcr ReichSregierung nicht mehr als eit» freundliches Element l»ehan- delt, wie noch lxi dem Zolltarif und der Sozialrcsorm. sondern als eine schlechterdings teindselige Partei. Aus dieser Lage der Dinge erklärt sich, daß man ,etzt bereits von einer Auflösung dcö Reichstags spricht. So weit Ind lvir noch nicht, können aber leicht dahin kom men. Ohne das Eentrnm ist weder eine Mehrheit für noch gegen die Regierung möglich. Von dem Eeuttuin hängt daher der Cha rakter. der Beelau' und da« Eigcdliiß der letzt ängebwcheneli Reichs- tagsseisiwn säst ausschließlich ab. So recht glückverheißend sind da her die Zeichen nicht, unter den« der Reichstag jetzt zusamm'n- getreten ist. Mit der vollständigen Uistecwemmg des Fürste» Alexander von' Bnlggrien unter den Sultan ist eure cnlscl,erdende Wendung zum Besseren aur dem Balkau-Kriegsichauvlatze emgetreten. D. h. diplo mnliicl, betrachtet. Serbien hat nun nicht den leisesten Vorwand mehr für seinen Friedensbriich. Tie stiückkehr seines Feindes Alexan der zur Berlragslreue »öilstgte den Serbenkönig, sofort iciiieir Mi uisler des Auswärligc». Garaichgiü». ins Hanplguartier zu berufen, um zu der veränderten Sachlage Stellung zu nehmen. Unler web cbem Bonvcindc wird Serbien mm noch das frivole Blutvergießen svllwtzeii ? Die Türtei sieht iiiiolge der Krasteiilhaltuiig. die sie an den Tag gelegl, starte» da als 'eit lange Sie hgt gezeigt, daß sie noch nicht zmn Falle rei» ist. Ans den Rath des deutschen Geiand len Hai der Sultan m Maecdoiiicn und in Epirus io bedeutende Streilkrätte ungehäuit. dag nirgends mehr die iantasievollen Griechen Luit zum Losschlugeu verwirre». Somit hat sich die diplomatische Situation allcrurlcu wesentlich verbessert. Auch militärisch. Denn die Niederlagen der Serben ermögliche» Europa ein lciclstercsZurückwcisen ihrer Bcrgrößerimgs- und Raubgclüiie. Versuchen wir ec-, uns ein Bild vo» dem Stunde derFeindieligteiicu zu machen, so lassen wir diejenigen Kriegsdepeichei, bei Seite, die inzwischen überholt und tueöweise widerlegt worden sind. Drei Tuge tämpsen Serben urrv Bulgaren um Elivuica. ES ist den Serben nicht nur nicht ge lungen. sich der dortigen bulgarischen Slellungcn zu bcnrächligen, sondern die Bulgaren sind ihrerseits bereits zmn Angnsf vorgegangcn lind haben die irüberen Angrestcr überall zrirückgeworien und zwar so. daß König Milan 'ein Hanptgnarlicr wieder nach Pirot, d. l>. ans serbucbeS Gebiet zurückveilegeu mußte. Verwundete serbische Ostizierc erzähle», Fürst Alexander sei überall in erster Feiierliuie gesellen worden und habe eine wahre Tollkühnheit be wiesen. Die Verluste der Serben sind enorm und übersteigen die zugestandeneu Zistern Um das Dreifache. Slivmea ist durch Anleg ung von Verschanzungen iu weiter Ausdehnung zu einem kleinen Plenum geworden. Die Serben geben ihre» Mißerfolg nuolcrn zu, uls sie bereits Schuldige herausgesuilden habe». Der Angriff der Toimudivisioii solle erwlgt sein, ohne die Bereinigung mit anderen Divisionen ubziiwarteu. Tuber stellen sie den General JvanovilS, der ohne Berehl angearjssen habe, und de» Oberst Mrseoviis wegen Fahrlässigkeit beim Vowosteirdienste vor Kriegsgerichte. In aller Eile ruien sie auch den General Leschjairm. der die bulgariche NorL- armee iu die Piannc gehauen halte, zur Verstärkung des Königs herbei. Gleichwohl iit die Gefahr für Bulgarien und namcnllich dessen Hauptstadt Sofia noch nicht beseitigt. Es kann auch möglich sein, daß der Hauplangrifs der Serben au; Sliviiica hauptsächlich den Zweck hat. die bulgarichen Strcikkrälte dnielbst iestzuixageln, da mit m der Zwischenzeit die Uiiigehiiiigskolonncu von 'Nord und Süd sich Sofia nähern. Den serbischen Depeschen, die diesen Enolg bereits in dunkle» Wendungen verkünden, ist aber nicht zu trauen. Hat sich doch bereits die von ihnen gemeldete Uebergabe dcr Dv- nauscslung Widdin als Lüge herausgestcllt. Der bulgariche Kom mandant daselbst müßte cm Benäther sein, wenn er dicicS starke Bollwerk einer Feldarmee übergeben hätte, die keine Belagerungs geschütze bei sich führt. Gegen den Einmarsch einer Landarmer tan» sich Widdlii einfach durch Ocffnen der Schlcußcn seiner Fcst- ungsgräbe» schützen, die das Land meilenweit ringsum unter Dn- namvasser setzen. Frankfurt a. '!»., 01. Novlir. i!i.cd>« LI>',:!7. «laalodaiin >. »!ou>- »ardcn >»!> ,. Galizicr SUZ-,. c-a»picr 6.7' . »pror. Unqar. Goldrcmc 7!» ». <»>»lll,ardi,a«n —. Dtc-como ltitz'.. rarmilädicr —. Fcst. Wien,!». Noucmbcr. l5rkdit Li aaiobaiin 27u.eu. coiubardru l ü,7S. Nordwestb. —. Marlnoten <11.77. Nun. Srcdit 2'U>,7,>. — gcü, Paris, 2l. Noobr. Schlutz. Neiilc 80.07. Äiilciiie 108.22. Italiener 20,27- Ltaaiabalm öö2.öo. Loniliardr» 28!,77>, da, Prioeilalc» . soanicr S7. Lest. GolLrenic —. l5»>N>lre 021,00. Lilonianc» aol.oo. gcst. London, 21. November, Lorm. II live I» Mi». c?o»iole Ino I872cr Rüsten SL-». Iialicncr So Lottlbnrdc» II .. Konv. Türke» lv >». ivroe. funvirte Amerikance 1270,. iproe. Unaar. «stoldeenie 72' ... Lcsterr. lstoid reine 87. Prellst, lkoniols lotst,, vanpicr 01',. Lllonmndank 27' ,. Lucz- Aeiien 83",. Piatzviscout —. — Slimmuna: !Zcst. Weiler: sta». vres 1 au , 21. 'November, Nachm. tGrleridcmaelii. Lbirilus pr. Ion Liier 100 Pror. vr. 'November-December 27,20. vr. Arril-'Mai 22.0». Mai-gn»i 22.00. Weizen »r. 'November —. Noagen vr. November Tcecmbcr !22,0o, Pr. Avril-Mai 120.00, pr.'Mai-Juni 110,00. Nüdol loco Pr. 'November 10,2o, Vr. Nov.-Dec. 402-0. pr. Aprii-Mai 47g>0. Zink s.ftcr. — Wcncr: Kali. S « r t t i n . 21. 'Nopcmacr. 'Nachm. I Uvr. uOclreideniarkli. Weizen man. loco 140-142, pr. 'Noveoiber-December 17,0.0». pr. April-Mai >00..-». Noaac» mal«, loco 126—128, vr. Siovembkr-Tecember I2i..>0, pr. April Mai iHI.O". RUbül mail, loco vr.'Nopemvcr Dccimvcr 41.70, pr.'Aprii-Mai lO.oo. «piriino fest, loco 28,10, pr. Novrnibcr-Dccin.bcr 28,20, pr. Tcckiiiber-gannor 28,2", pr. Aprii-Mai 40,10. Petroleum loco 8,4". RtnkstrTelenranime ver „TresvntrNachr."vom21.Novbr. Berlin Beim Reichstag ist ein Gesetzentwurf über die Ab- dnderung d-S Biehseuchengcictzcs cnigegangen, ferner zwei Schreiben äcS Reichskanzlers, in welchen die Genehmigung zur slrairechtlicheii Verfolgung zweier Zeitungen wegen Beleidigung des Reichstages beantragt wird. Tieielbcn wurden der GeschäslsordmmgSkommisslon überwiesen. Bei der Ueberucht der Reichsausgabe» und Einnahmen im Jahre 1884?85 bemängelte Rückert die bedeulenden Elatüber- schreitungen beim Marmelat. sowie die umfänglichen Arbeitcrenl- lassungen aus den Wersten, »eruer die überniäßiae Inanspruchnahme der Marine für die Kolonialpolitit. v. Helldvrsf Bedra rechkicrlmte die Uebcrschreitunge», die durch die Verhältnisse geboten seien. Die Regierung würde nichts taugen, wenn sie nicht angesichts dieicr Verhältnisse den Mull, gehabt hätte, den Etat zu überschreiten. Die Uebersicht wurde der Rcchnungstomiiliisinil überwiesen. Es folgte die erste Beralhimg des Gesetzentwurfes, betreffend die Für sorge ttir Beamte und Personen des Soldatenstandes infolge von Bcmebsunsälle». Schräder lireii.s äußerte einige Ausstellungen, auf welche der Staatssekretär v. Völliger erwiederte, daß ans dem Versicherungsgebiete weitergegangen iverden solle, dag cs aber augenblicklich mi Interesse der Sache liege, den Nahmen mehl zu weit zu erstrecken. ES handle sich hier um die Beseitigung der Verschiedenheit in der Behandlung dcr Beamten, die unter das lln- sallSaesetz fallen, und solcher, die nicht unter dasselbe lallen. Waö den Auöichluß solcher Beamten von der Pension anlanac. dicldeu Unfall durch ein Verschulden herbcisührten, welches ilwe Entlassung zur Folge hatte jo seien silr Beamte in: Interesse de« Dienstes strengere Bestimmungen nöthig. v. Balliger wies ferner die An nahme zurück, als sei der Eifer dcr Bundesregierungen kür die Sozialretorm erlahmt. UeberdieS sei cs Wunsch und Wille des Kauers, daß die Sozialreform gefördert wcrde. Wem» die Vorlage wegen Altersversicherung noch nicht emgcbracht sei, so wolle man erst feststellen, ob die Altersversicherung auf die bisherige Organi sation übertragen werden kann. Sozialpolitische Vorlagen sollten nicht auSbleiben. Aus Antrag des Aba. Buhl wird die Vorlage an eine Kommission verwiese». Nächsten Dienstag wird mitderÄeiath- una des Etats begonnen werden. Die konservative Partei brachte den Ennvurf eines Bcamtenpensiviisgcsetzes ein, daß im Wesentlichen mit der früheren Regierungsvorlage indentisch ist, die bekanntlich an der Frage der Osfiziersdesteueruiia scheiterte. Dem sozialdemo kratischen Arbeiterschutzgesetzentwurs sind Resolutionen beigegeben, in denen die Berufung einer Konferenz der Industriestaaten zur Feststellung einer internationalen Arbeiterschutzgeletzaebuiig, sowie Erhebungen über Arbeiterlöhne gefordert iverden. Die sozialdemo kratischen ReichStagöabgeordneten erlassen einen öffentlichen Auiruf zu Sammlungen für den Diätensond zur Entschädigung sozial demokratischer Abgeordneter. — Das Ziel einer Verständigung in der Karolinenstaae ist angeblich daraut gerichtet, daS Spanien nur den Besitz von Kap und einer zweiten Insel, auf welcher Spanien die Besitzergreifung versuchte, deutscherseits zugestandeu werden soll, während Deutschland die übrigen Inseln unter seinen Schutz nehmen würde. Die Berliner Börse eröffnest still, aber fest. Spekulative Banken höher und gefragt. Eisenbahnen aut behauptet.. Berll- wrrke zeigten kleine Abichwächunaen. Fremd« Renten ruhig. Serben hoher. Hväter ermattete die Haltung allgemein, Banken Ware» angeboren, Eisenbahnen schwäche:. Montanwcrthe weichend. I Die Nachbörse war wieder fest. In» Kassaverkehr herrschte Festia- i keit vor. nur Banken waren schwächer, sächsische Gtickmafchinen und ' Schönherr höher. Privatdiskont Ai- . Lokales »nd Sächsisches. — Heute Morgen 7 Uhr hal sich Se. Mai. der K ö n i g. einer Jagdemladilng Sr. Durchlaucht des regümenden Fürsten Renß j. L., folgend, nach Schloß Thallwitz bei Wurzen begebe», iviro von dort am Ticustag Abends im Jagdschlösse Wermsdon eiiumien und am Sonnabend, den 38. d. M. hierher zurücktehre». Ihre Mai- die Königin begleitet Sc. Majestät den König bis Wurzen und be- gicbt sich sodann nach Leipzig, Iritl im dorllaen Kgl. Palast ab, um am Montage Bormittags ihre Reise nach Baden Baden zn einem kurzen Besuche der Fra» Herzogin v. Hamilton geb. Pmueisin von Baven, großherzgl. Hobest, svrlzmetzcn und gedenkt am l. Tezbr, wieder in der Villa in Strehlen einznrressen. — Se. Kgl, .Hoheit Prinz Friedrich August folgte am Donnerstag einer Einladung des Rittmeisters v. Arnim nach Peres bei Zwenkau zur Jagd. — Im Aufträge Sr, Majestät des König« hat sich Oberil- j lcninant v. Ißendorti nach Bückcbmg begeben, mn Sr, T urch- laucht dem Fürsten zn Schaumburg-Lippe antaßlich ver am 33. d. M. statlfiiidcnden Feier des Anährigen Regierungsinbllanins ein allerhöchstes BeglückwünschnngSichreibei! zu überbrmgcn. - Ter Reichsaiiwalt L len gl ein in Leipzig erhielt das Ritterkreuz 1. Kl. de« banrischou Verdienstordens vom hl. Michael, dcr Rechtsanwalt beim Reichsgericht Justizraili Patzti in Leipzig das Ritterkreuz l. Kl. de« grotzherzoglich hessischen Verdienstordens Phllipp's des Großmüthigen. - — Tie große silberne Medaille „Für Treue in der "Arbeit" er hielt dcr Werkmeister Vcrnvt in Rcichenba ch. — Ter k o >ijvativc Verein hält nächsten Dienstag in Renner'« weißem Saale eine Plenarversammlung ab, in weicher. der Haiiplaeaensland der Tagesordnung der Bericht des .Herui Dr. ' Osterloh über die Thätigkeit des gegenwärtigen Ltadwerordnetcn- Kollegiums und über die vevorstehenden Stadtverordnetcnwahlen sein wird. Dabei wird die Kandidatenliste borgelegt werden, welche von der Wahlkommissiou des konservativen Vereins amgeslellt worden ist. Daß Herr Oberregierunasrath v. Bernewitz die ihm angetragcnc Kandidatur ans dienstlichen Rücksichten abgelehnt hat, ist lebhaft zn bedauern, denn derselbe war früher (vor seiner Ecneiinung als Amts- hauptmann zu Annaberg) sehr thätiges uud einflußreiches Mit glied des Kollegiums. — Abg. Starke Hai. uocerflützt von einer Anzahl Abgeordneter aller Parteien, bei der 2. Kammer den Antrag eingebrachi. die Re gierung um Erwägung zu ersuchen. obdemMangel an Aerzlen in den ärmeren Theilen des Landes, neben den eingesetzten Subven tionen für dort praktizirendc Aerzte, durch Errichtung von Stipendien an dcr Lcmdesuniversitär sür Studirende dcr Medizin, an welche eine Verpflichtung zur Niederlassung aus eine Anzahl Jahre in einem von der Regierung zu bezeichnenden Orte zu knüpfen sein würde, abgeholien werden könne. — Gestern Morgen nach 6 Uhr verkündete in "Alt- und Reu stad! große Rcveille den N amenstag Sr. Mas. des K önig s. In Altstadt ward die Rcveille vom Horinstenkorps des Schlitzen legimenls 108, in Neustadt vom Tambourzug und Hauibvisten- korps des I. Ären.-Reg. Nr. IM ausgesührt. In der Kgl. Villa zu Streblen wurde sodann Sr. Mai. von'dem Trompeteriorps dcs Gardereitcr' und l. Feldartillerie Reg. Nr. 12 eine Morgenmusit gebracht. Tie Kapellen führten ein sehr gewäbltrs Programm erst M einzelnen Vorträgen, dann vereinigt aus und erschien Se Mai. am Schlüsse persönlich und sprach den Kapellen Dunk iür die gut ausaeiührlen Leistungen aus. Mittags wurden mi hiesigen Kgl Rescdcnzschlossc zur Beglückwünschung emp'angen : Die Vorsitzenden Staatsministcr im Geiamintministcrmm Grat v. Fabrice, der Mi uisler des Kgl. HauscS und der Mmisterialrakh in diesem Ministe riuni, die Herren der Kal. Hofstaaten, die Kgl. Leibäruc und der Bischof mit der Hosgeistlichtcit. Mittags Ml Uhr iand ParoleauS- gabe mr die Garnison Dresden m Verbindung in>t dcr Wachkparadc auf dem Theaterplatze statt, an welcher Se. Kgl. Hoheit der kom mandirenbc General Prinz Georg, die dienit're:en Herren Ge nerälc und Omzicre und die UnterMzicrc der Garnison mi Parade anzuge thcilnahincn; im gleictieii Anzuae >var auch die Wachkparadc 'chiencn. Außer dem ?Nusikkorps des Wachtregimcnls -3. Grcua dier-Reg. Nr. 10D konzcrtirtc auch dasjenige des Schützenregiments Nr. 108 auf dem Paradeplatze — Bei der königlichen Hossagd in Moritzburg wurden 86 Stück Schwarzwild (Keiler und Bacher) und 39 Stück Rothwild (Hirsche und Damwild) zur Strecke gebracht. "Bezüglich des Hellen hames, welches vielfach fälschlich „Hellerhaus" genannt wird, er fahren wir, daß dasselbe ein Rundoavillon und tür Jagdzwccke er richtet, ans dein sogenannten Hellenberg inmitten der stralstcutörmig auSeiuanderlauienden eliemaligen 8 Parsoreejagdalleen dcr Wild bahn gelegen ist. Hier Pflegte vor länger als M Jahren der Jagd Marqueur oder Eclaircur zu stehen und den Parsorcrjägern und Piqueurm durch Fahne.,,sihwenken das Zeichen zu gehen, wohin sich das gehetzte Wildstück gewandt habe. Das Hell- oder HellciihanS wurde gleichzeitig mit der Wiedereinrichtung der Parforcejagd in Sachse» 17<2 als Jagdpavillon crbaur und mag seinen Namen von öeiwrvur, aufllaren. erhellen^ herleiten. — Daß in maßgebenden Kreiien die Frage dcr Errichtung einer städtischen höheren Töchterschule m Dresden - Neustadt lebhaft vcutilirt wird, hat in vielen "Familien dieses großen Stadt- theiles lebhafte Beiriediauiig erregt. ES ist kür diese Schulgctttuna ein ebenso lebhaftes Bedürfnis; vorhanden, als seinerzeit für die Gründung des kgl. Gumliasiuvis. Es würden auch die suiaiiziellcn Schwierigkeiten nicht bedeutend sein, da die Schulgelder (gegenüber den Vvlksschulen- den Hauptthrü der Ausgaben decken könnten.
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