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Dresdner Nachrichten : 09.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188607097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-07
- Tag1886-07-09
- Monat1886-07
- Jahr1886
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- Dresdner Nachrichten : 09.07.1886
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u a, Elite'Paianli« ioe Srichrmen der . «rlcdkme^, nicht aeaebkn. vlu»' iertionSnuilräae «eacn! dowdluna durch Brles- ,. sjoiikimamuiio. -nlerate , ammiliche renonnnnie -l>>- «neen-Ikrpkdllionkn an. tzür Ruck- Lh» rm-ek. Mannlcrwte lcme v«r- " bindlichkeit. Tageblatt für Uotitik, l, KeschMsverf:el)r. MrkilöeM Irem-enüße. ^xollo-Ls'iks, d«»1« mIIKorto IoII«tt«n- oelke, 5v» jeäar N»»N5frau ans «iur» I ^Vttrn.'.w vmpfnlilon. DinoUu, retniat. L'cLebt nn> er- , sviltln dlcHittt inn»r,n r»r»A. l»»r vpr ^«etko ,mä 1»»t »tat' .tailnral» in vialaa ?»n>»Iion l»atiobt unl nnont- botir'.ial» kromaekt. krvi« pro ?:»akot - 8 LtUek — L0 I'soanjx«. Hygienische Geseil- schast )n vresden. > La k»d«u in jsä«m ' «,s»ron Vr«8«vki»»et>»st Irisches RrrseL Lä I^sLE, K0VIS Silo Sorten zunxes >l«.. billigt 13. kLtoNtLnVLlt 6s.r1 ?r. ^.sieLsIt, v» «««Ien, HH elnltk^tirn»»«« 2, natzo dem vippoldjsrvaldkror' klato, besorgt und vorvortliot Latonto a^Ior Uändor bekanntlich prompt und billigst. Artdur kisedvr. «"7^'L KöneeLl-vvdll palvnilelop arlikel. LpsolalllÄt: keuer-Lnollitlktoren, bevirbvte Nnndfsuorrpntrs Gr entstehend« LiLnde in allen b'ttllsn. I. Leieren»: Xrupp tvLssvll. Usberoabine patent. Artikel rnm Verkant io gen» Osutscvland. It-H vaod ör. ttnna, miläegts 8s!ts üir Lilläsr. Ho.fLxotIlsKS, DrSLä^, Ab- StÄvK so Ptz. -UW ^ «L.^n«i.on. Freitag,9. Futt. Np. 190. 31. Inhrgang. Auslage: 42,000 Politisches. Wenn ein niit rhetorischen Gaben anSgcstattetcr Agitator vor einer ihm zujnbclnden Volksmenge seine Ideen von dem sozia listischen Zukunitsstaate entwickelt, wenn er in den verlockendsten Farben das Glück der völligen Gleichberechtigung Aller schildert und mit sophistischer Gewandtheit allen etwa zn machenden Ein wendungen im Voraus zu begegnen sucht, da sollt cS zuweilen sogar dem kritischen Zuhörer nicht leicht, sofort den richtigen Gesichtspunkt zu finden, von dem auö das die Sinne der Zuhörer gefangen haltende Trugbild in Nichts zerfließen muh. Wie viel schlimmer ist noch der einfache Arbeiter daran, dem cS nicht gegeben ist, die Sonde der Kritik an das eben Gehörte zu lege», und der darum gem gewillt ist. Alles für baare Münze zn nehmen. WaS man wünscht, das glaubt man gern, und sollte der Arbeiter nicht wünschen, sein ei gener Herr zn sein, selbst Unternehmer zn werden und den Untcr- nehmergewinn cinzuslreichcn, den seht der Fabrikherr, wie ihm der Agitator cinzurrden gewußt, gegen jedes Recht der Menschlichkeit allein beansprucht? Worte Helsen hier wenig, um ihn von der Unmöglichkeit einer allgemeinen Durchführung dieser Idee» zn überzeugen, eS müssen Thatsachen sprechen. Und solche That- sachen bietet uns gerade das republikanische Frankreich, welches ja der Entwickelung der sozialistischen Ideen um ein gutes Stück naher steht, als die monarchischen Staaten. Bei den häufigen Ar beitseinstellungen der französischen Bergleute ist mehrfach die Fmde- rung ausgestellt worden, die Gruben den in ihnen beichästigrcn Arbeitern zum Eigenthmn zu überweisen. Der Deputate Baslh, früherer Bergmann, seht Schcmkwirth in Tenain, Urheber und Leiter der vor zwei Jahren stattgehabtcn großen Arbeitseinstellungen in den Kohlengruben des Norddcpartcmcnts (welche Zola in seinem „Germinal" so meisterhaft schildert), hatte den förmlichen Antrag gestellt, mit den Gruben in Tccazcvillc den Anfang zn machen. Die Besitzerin, eine mit 6hr Millionen Francs Aktienkapital bc gründete Gesellschalt, sollte durch einfache Entziehung der Konzes sion enteignet und die Gruben und Werke alsdann durch die in genossenschastlichen Verbänden vereinigten 3000 Arbeiter betrieben werden. Die anderen Berg- und Eisenwerke Frankreichs sollten daraus nacheinander an die Reihe kommen. Tie sozialistischen Tagcsblcitter schildern seitdem jeden Morgen und Abend die Glück seligkeit. welche entstehen wird, wenn ihr Lieblingssatz „In miuo an winenr" (das Bergwerk dem Bergmann) einst verwirklicht sein wird. Gegenüber diesem hübsch ausgedaehien Plan ist cs angebracht, aus die Zustände in den Eiscngrnben des Thaies Vic-DessoS, im Ariegc-Tepartcment, zu verweisen. Diese dielen nämlich ein schon über ein halbes Jahrtausend altes Beispiel des von Len Sozialisten geträumten Bergwerksbetriebes dar. Im 13. Jahrhundert verlieh ein Graf von Foix acht Gemeinden des ThalcS Vic-DessoS das Eigenthum der sEiscngruben zn Rancie, oder vielmehr daS ans schlicßlichc Recht zu deren Ausbeutung. Dieses Besitzrecht darf nicht veräußert, noch durch Dritte ansgeübt werden, so zwar, daß ein Mitbesitzer sich bei der Grubenarbeit nicht durch andere ver treten lassen kann. An dem Besitzrecht ist jeder Einwohner dieser acht Gemeinden persönlich bcthciligt. Der Staat führt unentgeltlich durch seine Bergbeamten die Oberaufsicht über die Grubenarbeit. Das Eisenerz von Ranciö ist von ausgezeichneter Beschaffenheit und wird daher schlankweg von den benachbarten Eisenwerken ge kauft. ohne daß Zwischenhändler dabei nölhig waren. Der Absatz ist also gut und ohne Kosten. Betrachten wir nun den Betrieb. Die Arbeiter, sämmtlich Mitbesitzer der Grube, haben dieselbe nie anders denn als milchende Kuh behandelt, nie etwas für dieselbe ausgegcben. Die Grube mit ihren zahlreichen Stollen entbehrt daher aller Vorrichtungen und Vervollkommnungen des Betriebes, welche sonstwo längst einacsnhrt sind. Die Absteifungen und Stützen werden nur nvtbdürstig bewerkstelligt, so daß ieden Augen blick der Betrieb durch Unfälle beeinträchtigt und thcilweisc unter brochen wird. Tie Stollen befinden sich in vollständigster Vernach lässigung. Nicht einmal der Weg von der Grnbc bis zur nächsten Fahrstraße ist mit einer gleichmäßigen Steigung versehen und aus- gebaut worden. Warum auch? Sämmtlicheü Erz wird aus dem Rücken der Bergleute, zugleich Bergwerksbesitzer, aus den Stollen und bis zur besagten Fahrstraße getragen. Nicht die mindeste Ver besserung kann anSgetührt werden, weil die Bergleute sich nicht zu einer Arbeit verstehen wolle», deren Ergebniß nicht sofort in Geld umgesetzt und verthcilt werde» kann. Hierzu sind die Leute auch thatiüchlich zu arm. Sie verdienen heute, im Jahre 1886, genau noch ebensoviel wie im Jahre 1811, nämlich 2,23 FrcS. den Tag. Bei den Bergleuten der anderen Gruben der Gegend hat sich dcrLvhn seither verdoppelt, beträgt überall in Frankreich durch schnittlich 1,50 Fees. Die Bergleute »r Rancie sind dabei durchaus nicht frei in der Verwendung ihrer Zeit und der Frucht ihrer Arbeit. Sic sind zu gleicher Arbeitsleistung verpflichtet. Jedes Jahr setzt die Äcnvsscnlchaft dieser Bergleute und Grubenbesitzer durch Mehr heitsbeschluß, unter Gciichinigung des Präfekten, fest, wie viel Er; jeder derselben täglich hauen darf. Gegenwärtig beträgt diese Menge 220 Kilo. Ebenso wird der Preis des Erzes festgesetzt, weicher gegenwärtig ans 10 Frcs. die Tonne steht. Damit nicht genug. Ter Bergmann, welcher seine Tagesaufgabe gelöst, seine 220 Kilogramm gehauen hat, darf deshalb keinen Augenblick früher nach Hause geben oder sonstwie die ihm verbleibende Zeit benutzen. Er muß so lange in der Grube bleiben, bis die Feierstunde schlägt und daS Tbor sich öffnet. Nicht einmal zuerst darf er durch dasselbe gehen, denn er hat bei dem Ansgange den ihm durch das LooS angewiesenen Platz in der Reihe. Jede Woche wird dieser Platz anders durch das LooS bestimmt. So will cS die Gleichheit, die Gleichberechtigung dieser in ihrer eigenen Grube arbeitenden Bergleute. AlleVerstlche dcrBchörden, das in ganz roher Weise betriebene Bergwerk einigermaßen zu heben, sind stets an dem Widerwillen der von eifersüchtiger Glcichheitsmachcrci beherrschten Besitzer ge scheitert. Keiner will zugeben, daß eineArbeitStheiliing stattsindet, weil Jeder fürchtet, dadurch der Gefahr der Zurücksetzung zn ver fallen. An Anschaffung von Maschinen und sonstigen, Geld ersor- Sltteruni>»a«»0a«» für den 0. Juli: WeslicMid uo« mittlerer Stärke bei durch- fibnittllch starker vewölkuiig, mit zeit- n»d stellenweise» Nicderschiiisie». Tcmpc- ramr kälter, «emerkun»: Neigung zu auiig,breitete«» Gewittercrscheiuungcn. derndcn Einrichtungen ist nicht zn denken. Deshalb liefert dieses Erzlager, welches bei ordentlichem Betriebe eine Goldgrube sein würde, kaum den zehnten Theil des Erzes, das aus ihm gezogen werden könnte. Es rst fast als ein »»gehobener Schatz zu bezeich nen. Tic jetzigen Besitzer verelenden auf diesem Reichst»»». Sie sind an die Grube gebunden. Selten wagt einer, anszuwandern oder einen andere» Beruf zu ergreifen. Denn dadurch würde er sei» Be- sitzrecht verliere», in Acht und Bann gerathe». Durch die schlechte Ernährung und fortwährende Beschäftigung von Vater auf Sohn in dem schlecht eingerichtete» Bergwerk sind diese Bergwerkbesitzer körperlich heruntergekommen, fast entartet. Sv sicht ein sozialisti sches Ideal in der Wirklichkeit nnS! Dresden, 1886. Netteste Telegramme der ..Dresdner Nackir." vom 8. Juli. Berlin. Ter „Ncichsaiizeigcr" puvlizirt die Wahlen von vier nicht ständigen Mitgliedern dcS NcichsversichernngSamteS, sämmtlichc Gewählte sind Süddeutsche »nd Westdeutsche, ausge nommen die Stellvertreter der von den VcrusSgenosseiischaftS-Pvr- ständcn gewählten Mitglieder, wozu Berliner genommen wurden. — Einer Meldung ans Erfurt zufolge wurde dort der Tvppcl- mördcr Keller fcstgeiiommcn. — Das hiesige Centriimsorga», die „Germania", führt den Kampf gegen daS Ministerium Lutz fort. ES behauptet, ihr seien Vorgänae bekannt, die hinter den Coulissen gespielt hätten. Sie sei aus Quellen unterrichtet, gegen die ein Dementi dcö Kalünets Lutz gar nicht aiiskvmmcn könne, weil es an jene nicht im entferntesten heraueeiche. Das Schicksal des Ent- lassniigsgestichs des Ministeriums sei schon Anfangs des JahrcS be stimmt gewesen, ja es bilde allein die Grmidlagc des ganzen Ent mündigungsverfahrens. Für heute will die „Germania" nicht denl- licher werden, sie verspricht aber, zur rechten Zeit das ganze Mate rial zu publizircn, Berlin, Die „Nordd. Allg." veröffentlicht das Antwort schreiben dcS Priiizregeiiteii Luitpotd a»s das vom Kronprinzen über- brachte Kondoicnz'chreibcn des Kaisers, worin der Regent seinen a»s- richligsten und innigsten Dank ansspricht, das? der Kaiser den Kron prinzen zur Bertre.tiing bei den VeisetziingSscicrlichkeiien cntznndt habe, in dem der Kader die dem verewigten Könige gewidmeten, ans die nahe Verwandtschaft des preußische» und bayrischen Königs hauses begründeten sreiiiidschnsllichei' Gesinnungen au» itm, den Regenten, übertragen wolle, Ter Kaiser möge sich überzeugt halten, daß auch der Regent seinerseits nichts sehnlicher erstrebe, als die Ausrcchterhaltnng und Befestigung der so glücklich bestehende» in nigen und vertraneiisvvllen Beziehungen, welche zum -Heile Deut schlands die Kronen Preußens und Baycrns verbinde, Berlin. Am der Tagesordnung der heutigen Bnndcsraths- sitzung stand ii. A. die Abänderung des Pate»tge>etzcs. In Bnn- desrathskreiscn gilt der Wiederziisammentritt desReichstags erst im November für wahrscheinlich. Dem Buiidcsrachsansichusse ging eine Mittheilung über eine» bevorstehenden »inscnigrcichcn Wechsel in der Besetzung der Bcrnss-Konsnlate zu. Bfrüssel. Belgische Konsul»! bestätigen die Nachricht von der Entdeckung beträchtlicher Goldiiiiiieir »n Kaimbolay-Gevieie. Die Konsuln sprechen von einem neuen Kalifornien und halten einen Rückgang des Goldpreises für wahrscheinlich. Paris. Ter Minister der Posten schloß mit den Messagencr maritimes einen Vertrag, wodurch der bestehende Dienst geändert und hauptsächlich gewidert wird, daß nur in Frankreich gebaute Schiffe in Dienst gestellt und nur sranzösische Kohlen verwendet werde» dnrsen. Ter Vertrag hebt dieVvrthcile ani. welche in den Frachtsätze» den englischen Erzeugnissen zum Nächst,eile der sranzö- sischen Waaren gewährt waren Der Vertrag tritt Ende 1888 in Kraft, — Tic Emnahmcii des Staatsschatzes waren im Juni um 3V» Millionen geringer als die Voranschläge des Budets. Die Einnahmen des 1. Semesters von 1886 betrugen 38 Millionen weniger als die der gleiche» Periode des Vvriahrcs. DaS Defizit rührt besonders von der Zuckm'leiicr her, Paris-, Eardinal Erzbischof Guibert liegt in den letzten Züge», er ist seit gestern bewusstlos, — Das englische Auswärtige Amt schlägt in der -Hebriden Afsaire. einen entschiedenen Ton an. Es verlangt die sofortige Zimickzichnng der ans den neue» -Hebriden gelandeten stanzösischen Truppe». Frcycinet verzögert die Antwort bis nach den englischen Wahlen. Berliner Börse. Gerüchte über bevorstehende chinesische Geschulte verursachten cnstangs eine feste Haltung, bald trat indes? eine Abschwöchiiiig ein, die aber nur vorübergehend war. Die be sagten Gerüchte kamen namentlich Kommandit und Bergwerken zu Gute. Ans Kreditaktien wirkten Gerüchte über die türkische Ta- bakSgesellschast ungünstig. Dieselben erholten sich indessen später wieder. Von spekulativen Bahne» waren Ostpreußen und Maricn- bnrgcr im Vordergründe, österreichische Bahnen fest, von fremden Muten Russe» behauptet, Italiener ans Eholeranachrichten schwächer. Im Kassaverkehr war die Tendenz allenthalben lest. Für Industrien bestand lebhaftes Interesse. Lcsterrcichischc Prioritäten sehr still. Privatdiskont l?/s Proz. ffr, nkk» r « a. M.. «. Aull. Sredtt LI. Via-«»»«,» 181-,.. Lom- tardni SIN/,. Galizier NiLM, Sgl»»« 72,iw. ivrac. Ilnaar. Goldrente 8K,<X>. Gotthardb. —. Dresdner Bank —. Diöronio AS,7«. Ruhig. Wie». 8. Hu». Kredit 27i>.c>». StaatSdab» —. Lombarde» —. Galizier —. Elbeihal Ung. Gold 1»S,eä. StaatSbahn —GeschästSloS. Part». 8. Juli. Schluß. Rente 83.V«. «»leihe 1,0.75. Italiener 00,20. StaatSdahn 1L8V.. Lombarden 202'/,. da. vrlorNSte» —d Sdanicr K07,. Sghhter 002,00, Ottomanen 512. Sleicc «»leibe —. Ruhig. London, 8. In», Porm. II Nhr 10 Mt», kkonsol» I01>,. 1870er Rügen 08»,. Italiener 08>,'„ Lombarde» 0'/,,. Kon», Tiirke» 11'/,.. Ihroc. sundictc jlmerikaucr 128".. Ihroc. Ungar, Goldrrnie 80'/,. Oefterr. Gold- rentc 01, Prrnst. Konto!» lOO. Giibdicr 71'',. Nrnc Gghhtcr 01>,. Garant, kghhtcr 00« ,. Ottomanbanl 10 .. Snez-Acttrn 80'/,. Spanier 00'/,. — Stim mung : Matt. — Llrtlcr: Rrgncriich. P r e » l a u . 8. Juli, Nachm, iGctreidemarl». Spiritus Pr. 10g Liter >00 Proc. Pr. JuN-Angust 00,25, Pr. Allguft-Seplbr. 00,50, Pr. Lcpt.-Vct. 07,00. Roggr» pr. Juli-Angnft 101,00. pr. Lcpt.-Vctbr. 105,00. Pr. Vel.-No». 100,00. Rübol loco pr. Jnii-August >0,00, pr, Srptbr.-crtobrr 10,00. Zink umsatzlo». — vcttcr: Schiin. Stettin, 8. Juli, Nachmitt, l Uhr. iGrtrcidrmarl». vrizrn lka». loco 152—155, pr. Jnlt-2lugust 151,50, pr. Srptriober-Ortodcr 151,50. Roggen matt, loco 120—120, pr, Juli-August I25„50. pr. Skplembrr-Octodrr 127,50. Nübäl drdauptkt, pr. Jnll-«ug»s« 12,70. pr. Scptcmder-Vclobcr 12.70. Splrlni» matt, loco 07,20, pr. JnN-Angust 00,70, pr. Angnst-Srptembcr 07,00, pr. Scptkmdcr» Ortbr. 08.10. Prtrolrum loco urrstencrt Usan» , vroc. Tara >0,80. »Imfterdai» iVrodukteul, 8, In». <Schl»st,> Weizen per Novemte« IlO. Roggen ver Oetobrr 127. Lokales ii,rd Sächsisches. -rv> vorgestrige Abendeilzng Nr. 53. mit welchem Ihre Maiestat die K ö n > gä n von Schnceherg hierher znrnckkehrte, ist bei Passinmg eures Wcgnberganges zivilst,c» Grünn und Siegmar ans einen mit Steinen beladenen Wagen gefahren und hat diesen zertrümmert, obschon der Lokomotivführer durch Bremsen versucht hatte, den Zusammenstoß zu verhüten. Die Wagen des Zuges n»d die Maschine sind mchnach beschädigt worden. Doch konnte di" Maschine den Zug noch bis Siegmar bringen, wo dieselbe ducst, eine andere ersetzt wurde. Ter Zug erlitt 33 Minuten Versvätmig. Zum Glück hat Ihre Majestät die Königin nicht den geringsten Schaden genommen. — Ucbcr den Aufenthalt Ihrer Majestät der Königin in Schwarzenberg und Schncebcrg. Am 6. d. prangie Schwarzenberg in reichem Fahnen- und Pslanzciisch,nucke. Mit dem ll)'/r Uhr eintresfende» Zuge erfolgte die Ankunft Ihrer Moje stät in Begleitung der Hofdame Gräfin von Einsiedel, deS Oberhoi marschalls von Lüttichau, Exc., und de? Kreishauptnianns von Hanse», chrsnrchtsvolk begrüßt Vom Amtsliaiiptiiimin Frbr. v. Wir sing. Obcranitsrichlcr.Hatlaß, Obersorstmeistcr Tilger, Bürgermeister Gareis :c. Unter Glockengelänte erfolgte die Auffahrt nach der ca. enic Viertelstunde vom Bahnhol eiiiicrntcn Stadt, woselbst die Militärpereiiie von Schwarzenberg und Umgegend mit ihren Fahnen und Musikkorps, sowie die oberen Klassen der Schulingend Ani slcllung genommen hatten. Bürgermeister GareiS brachte mir Ihre Majestät die Königin ein Hoch ans. in welches das zahlreich ver sammeite Publikum begeistert eiiislimmte. Darnach zog sich Ihre Majestät in die rcicrvirtc» Gemächer des Nathskellers zurück, wo selbst um 12 Uhr Vorstellung der migcmeldeten Damen und Herren, n. A. auch des unter allerhöchster Protektion stehenden Albertvereins und Frauenvcreiilö stattfand. Um 1 Uhr erfolgte der Besuch der von Ihrer Majestät mit reichen Mittel» in's Leben gerufenen und wiederholt durch nmnbaste Geldspenden unterstützten Franciiindnstrie- schiilc. Nach geiiancster Besichtigung erfolgte unter Hvchrnscn die Abfghrt durch die Stadt nach der Klöppelschnlc, in welcher ca. 40 Kinder vor den Augen Ihrer Majestät ihre Arbeiten anssührleii, Alsdann besuchte Ihre Majestät das Etablissement der Gebrüger Breitield in Erla und besichtigte daselbst die Gießerei, in welcher em Guß mit dem Bildnis; Ihrer Majestät der Königin das lebhafte Interesse allerhöchstderielben erweckte. Nach der Rückkehr in die Stadt begann nm 4 Uhr die mrgesagte Hostafel. zn welcher die Spitzen der kgl. und städtischen Behörden, Kommcrzicmrath Brcit- scld und Andere Einladungen erhalten hatten. Nachdem der Wiedermlimarich der Militärvereine, des Gesangvereins Liedcr- kranz rc. mit Fahnen und Musik erfolgt war. trat Ihre Majestät programmmäßig Nachmittags 6 Ubr mittelst Wagen die Weiterreise nach Schnceberg an. Auch diese Stadl hatte reichsten Blumen-, Gnirlanden- und Flangciischmuck angelegt. DicStraßen waren gestillt von dichte» Menschenmengen, die alle gekommen waren, die geliebte Königin zn sehen und zu begrüßen. ES hatten die freiwillige Feuer wehr, der Militärvcrein, Seminar.- Rcalschul- und Progymnasial- cötus, Bürger- und Seminarschute, kgl. Gewerbezcichemchule, Turn verein, Tnriiklnb, Knegerverein. Liedertafel, Licdcrkia»;. Fleischer- imd Lchuhiiiacheriminng, Maschincustickerverem :c. am Eingänge der Stadt Spalier gebildet. Begünstigt von prächtigstem Wetter und unter dem Jubel der ungemein zahlreich miweicndcii Bewohner Sclmeebergs und der näheren und semeren Umgelmna. erfolgte nach 8 Uhr Aberrds der Einzug der Königin in die Stadt unter Glockengelänte und Musik vom Nathhans. Durch Bürgermeister Dr. v. Wvvdt wurde Ihre Majestät begrüßt. Vor der Wohnung Ihrer Majestät, Stahls Hotel, wurde der Königin von Fräulein Wilisch, die umgeben war von vielen in den Sachicirsarbcn ge kleideten anniuthigen Inngsrarien, unter poetischen Begrüßnngs Worten ein herrliches Bougnet überreicht. In der 10. Stunde be gann nach erfolgte» Musikvorträgcir die Aufstellung zn dem ,znckcl- und LampionSznge. Zur Theilnahme an demselben hakten sich viele Korporationen, die Schulen, Vereine rc. gemeldet. Der Zug war ein imposanter und gewährte den prächtigsten 'Anblick. Ihre Mas. die Königin war sichtlich erfreut über die ihr darge brachten Huldigungen und nahm dieselben wiederholt dankend ent gegen. Nach dem Ständchen wurden Bergingenieur Gotttchaik. Fencrlöschdirektor Seminaroberlehrcr Lorenz und Sciiiinarvberlehrcr Dost zu Ihrer Majestät besohlen Dcii Ehrendienst hatte der Militärverein übernommen. — Am Mittwoch Morgens erfolgten wieder Musikvorträgc. Am Vonnittag geschah die Voistellung der Vorstandsdainen vom Alberto- und Fraueiwcreine. Hieraus bc sichtigte Ihre Majestät unter Führung der Stadträtbc Stahl und Dr. Köhler die Waisenanstalt Amalicnsliit. In der schönen St. Wolsgcmgkirche begrüßte S»p. Noth Namens der versammelten Geistlichen und des Kirchcnvorstcmdcs Ihre Majestät. Orgelklang brauste durch die mächtigen Hallen, woraus der Seminarchor eine Motette zur Ausführung brachte. Im Bnrgcrschlilgebäiidc begrüßte Fräulein Anna Pausier Ihre Majestät unter Ucbcrrcichnng eines prächtigen BougnetS. Fi, der kgl. Spitzenklöppclmusicrschnlc arbeiteten nach dem Eintritt Ihrer Maiestät die Schülerinnen weiter, um namentlich die Technik der Klöppelei vorzusüyren. Ausgestellt waren sämmtlichc kunstvolle Spitzcngenrcs, In der Klöppelschnlc waren Arbeiten der dasigen und einiger anderer Schulen, iowie Gold- und Silberspitzen, sammt,Material dazu, sowie ein vollstän m sicht- Panflcr selbst Oberlehrer Elans die Führung "übernahm," bot Zeichnungen elementarer Art, Fach- und Spitzcnzcichmmgen, Stecharbcitcn der Musterschiilcrinnen rc,, säjnmtllch Arbeite», die günstigstes Zeugnis; von den Leistungen der «schule ablcqtcn. Nach kurzer Elholnngs- pause besuchte Ihre Mas. das Etablissement der Firma Aug, «ominer. Der Emplang erfolgte durch Frau Sommer, Tic Ausstellung hier bot herrliche Weiß- undBmitslickercien, seinstc Damcii- niidKinder- lonseklio». Zn hoher Ehre gereichte unserer heimischen Industrie namentlich auch im Etablissement von Köster n, Nhlmamr die Aus slcllniig und bas Arrangement derselben. Ihrer Majestät wurde hier ein Bliiinenbongnct und von den Arbeiterinnen ein Vongnet aus Rüschen überreicht. Der Besuch Ihrer Majestät galt sodann noch der wohlrenommirtcn Puppensabrik von Nöcklcr n. Tiitcl, wo Ihre Maiestät lange verweilte und ihre höchste Anerkennung aus sprach, und der Stadt Ncnstädtel. woselbst I, Mas. die Königin die Klöppehchiile und eine <rrr«ngirte Industrieausstellung besiclnigtc. Nach stnttgehabtcm Tiner, zu welchem Einladungen an die Spitzen der Behörden und andere oistingnirte Personen ergangen waren, erfolgte Nachmittag? 4'/» Uhr die Rückreise Ihrer Mmcsiäi nach Dresden, Auf dem Bahnhöfe wurde Ihrer Majestät hcim Absahrcn des Zuges von den versammelte» Behörden und dem Publikum noch einmal «ine Ovation bereitet. Der Bürgermeister brachte cm Hoch aus, die Sachsenhvmne erklang »nd sämiiilliche Glocken läuteten. — Ter Präsident der Oberrechnniiaskammer v. S ch ö n verg hat einen mehrwöchigen Ummb »»getreten. . — I n b c l s e st der s ä ch s. - b ö h m. D a m v s i ch i s > s a l, r t S gesell,'cha st. ES ivar ein stattlicher Mtrazng, der dieVerwaltimys- Bciricb der Dampfschifffahrt ungestört seinen Fortgang nahm, hatte HÄ 2 2 DZ TV
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