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Dresdner Nachrichten : 02.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188711027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1887
- Monat1887-11
- Tag1887-11-02
- Monat1887-11
- Jahr1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.11.1887
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SS. Jahrgang, «ufl. 44.WV HV «««vrr, jLgl. LLods. n. Lgl. krvnss. llotpdotoxrapd.^ Vrvsäeo, L»ukd«u», 8«s»tn»»sv Ko. 10. »«rU», »». Jvklaffvelis von l2 an loppsn von 8*Is >1K. an F°»L>lSU».WmlrSMllI.j. Dresden, 1887. Neueste BSrseii.rcIrgrammr «te«»»> .1. R»»t»»e»i«»«rel»k. «isrkkj. «ein» »>aN. l»e» ILO-»L7. «o»..»kk. «Sri».««! 16«,V). ««,1«« mal», l»t» >Ü> >>L, R»»dr.- Dcc,m»„ II«.»». »»ril-M-i »A^a. «»»öl «,»>,. «»„»r-reldr. 17.7«. «»ril-Mai 1».»». Stziri,»« »e«. I»e» ,»« »atz W.U», wi« iL» Mark, »»«lumftrnrr M.L». mit <7« Mar«, riousumslrurr »L.7», N»».-Dek. !>L,L», «Vril-Ma, Pkkralcua, >«.!»>. > ivrc« t »« , l. Novlir. ltzieircidc- aiark». Stzlrli»« »>r. nxitz.nk»'V»errl. d» Mk. Brriiranitzöabaabk Nsv.-D». 17.',». !»os»r» 7Ia«d>.-DcrI,r. II».»». Dkcemder.gmiunrlLi,»», April-Mai 1AiM. »Ilibal «»»dr.-Dklbr. 18.»». «priI.Mat1S.LL. - chu«: Arft. - t!a»prr»cn. ttiiiülulellnitiieli I« vmütt: klraalrrtzer NI.tr, L «Ld««Le. 8edi»»»rtr»»»« II, Ik«»,t»<lt kr»t vr. MZtzr'8 Vr1zIwü-IssormrI-I.vtbvLsvdo vr. 6aro'8 Uolrkokls-V^vult« ! au» Äor I'akrllL vorm. 1?. Kriotack, X^nrron. Dis Kolllo-Dikcuit» «inä « öurellau» ivolikcllmocLoilö, diotvn sin vorkiUlni^mii^i^ xro»808, loickt vor- A , äaulicko» Lrnilkrunx»m»terinl sOr »clivacko (.'onstitntionou, vo «In»» man «axsu kK j Lann, e» ist auf tliokv >Vsi80 oino inlsn»iv nakrkast« i^pviLO ru8ui»monxg8wljt, K ! voloko ^ou äoppolwn Vortüsil bistol, <!a>s 8io /.n^oiod oiu lloilmitts! 1ii!«1or. Lz i ^cgsvn oino Koino von KrkrnnLukixon äor Vsrdauuur.^or^ano. Dio >/, KiloiloLO M Lostet I.7L un<1 L1u»tvr-Dö8c.1lon. ca. >/, Kilo vnilwltou'1. 10l) 1^-;.. tu äor Ä ! Itsinlxl. Hvkniiotkvk« rim Ovvr^entlior. K »Ktzi- omptiolilt ^ssL Ledisms Ks.elik., X«n«ti»i1ter ttn<I,I>»»n!s. Ml» LniäNäk' Stellung Rußlands und Frankreichs »nr Trippelalliance, der Wilsonskandcil. Hosirarhrichte», Porzellan- und Geiäßsanimlung. Stadt-! v» ». SW- Iiurgr». verordnetei,Wahlen, EoakSsenerung. Nenne» des Großenhaincr HetzeliibS, Gerichtsverhandlmigen. Operudircctor Strand. Mittwoch, 2. Novbr. Politische». Die „Verschwörung zur Erhaltung des europäischen Friedens", wie Erispi in seiner TurinerRed« das »wischen ihn» und den» deutschen Kanzler in Friedrichöruhe erzielte Einverstiindniß nannte, ist anSdem Munde des österreichischen Kaisers in unumwnndrner Form b«st»- tigt und bekräftigt worden. Ueberall wo Biirgerfleih und wahre Vaterlandsliebe aufrichtig eine möglichst lange Dagcc deS srled- lichcn EinvemehmenS der europäischen Mächte herbeisehnt, werden die Worte, die Kaiser Franz Joseph an die Delegationen richtete, einen freudigen Wiederhall finden. Zweimal hat der Monarch in seiner kurzen Aussprache der bestimmten Erwartung auf Erhaltung des Friedens AuSdruek gegeben. Nachdem er erklärt, daß die von seiner Negierung verfolgte Politik, welche die Erhaltung deS Frieden« und deS aus Verträgen beruhenden Rechtszuslaiidcs anstrebe, nicht nur Ancrlcmilliig, sondern auch gewichtige Unterstützung finde, gipfelte seine Ansprache in der Annahme, daß die eifrigen Bemühungen und das enge Zusammcnschließen der für die Erhaltung des Friedens cintretenden Mächte eine Störung desselben auf ferner hintanhalten werden. Diese Worte find von solcher Klarheit, daß sie sich jeder Deutung entziehe». Um so gewichtiger sind dieselben, als sie nicht den geringsten Zweifel darüber znlassen, daß die üsterreichisch-nnga- üsche Monarchie in festem Bündniß, nicht allein mit Deutschland, sondern auch mit Italien steht. Die Worte aus kaiserlichem Munde erhalten also die Bestätigung, daß der alte Zwist zwilchen Oester reich und Italien als völlig beigelegt betrachtet wird, daß die ge- »iciuschaslüchen Interessen beider Reiche die beide trennenden Fragen völlig zurückgcdrängt haben. Auch die Worte deS Kaisers über die Lage in Bulgarien klingen beruhigend. Er verlieh der Hoffnung Ausdruck, daß die bulgarische Frage ihren lokalen Charakter bewah reu und schließlich in einer Weise gelöst werde» wird, welche die zu lässigen Wünsche der Bulgaren mit deir europäischen Verträgen und Interesse» in Einklang bringt. Tie Worte enthalten eine ganz unztvei dentige Fricdeiisznversicht. Eine Acndernng der orientalischen Politik Oesterreichs ist aus derselben in keiner Weise zu folgern, dagegen kann man aus den kaiserlichen Worten die Erwartung heranSlesen, daß Rußland in Bulgarien die Dinge nicht auf die Spitze treiben wild. Nicht angcnchm berührt von der Friedensbotschaft des österrei chischen Herrschers wird nian ausschließlich in Rußland und Frank reich sein. Mit verbissenem Groll gesteht eine offiziöse Auslassung des dem russischen Ministerium des Auswärtigen nahestehenden Brüsseler „Nord" zu, daß die deutsch-östcrreichisch-italieniiche Tripvcl- Allianz eine Verschiebung der europäischen Machtverhältnisse zu Nn gnnsten Rußlands bedeutet. Als Eigengewicht gegen dieses Blind' niß betrachtet das Blatt ei» gemeinsames Handeln Rußlands mit Frankreich >» allen europäischen Fragen jedoch ohne formelle Allianz. Letztere sei nicht rathsam, weil Frankreich keine Garantie für eine Stabilität der Regierungsform gewähre. Morgen könne die tzerr- chast in die Hände eines abenteuerlustigen Machthabers gerochen, deshalb sei eine, russisch-französische Verständigung von Fall zu Fab cincr formellen Allianz vorzuziehen. Diese Auslassung bestätigt, trotz der empfohlenen Anlehnung an Frankreich, daß sich in Rußland eine kühlere Temperatur gegen Frankreich geltend gemacht hat. Der Höhepunkt russisch-französischer Liebedienerei ist jedenfalls überschrit te». da man sich russischersritS mit der Frage zu beschäftigen bk' ginnt, was bei einen, russisch-französischen Bündniß heranSkommen würde WciS kann Frankreich dem russischen Reiche bieten? Ueber diese Frage half man sich bisher mit nichtssagenden Phrasen hin, weg: heute stellt man sie schon ganz direkt, und besotrders dürste der Finanzminister, dem seine Versuche, in Paris eine Anleihe auszuneh men, bisher mißglückten, Grund haben, die Antwort darauf unumwun den zu geben. Andererseits legt man sich die Frage vor: Was that un" Deutschland? Bei ruhiger Stimmung bereitet die Beantwortung einige Verlegenheit. Dazu kommt die feste Ueberzeugung, daß Fürst Bismarck in der glücklichen Lage ist, sich Frankreich ohne großes Risiko Deutschland geneigt zn machen. DaS Vertrauen zu den so ..aufrichtigen Sympathien" Frankreichs für Rußland muß doch nicht so sehr groß sein, wenn schon so schnell die Befürchtung die Oberhand gewinnt, im entscheidenden Moment würde die franzö sische Freundschaft sich von ihrer unvortheilhafte» Seite zeigen. Jedenfalls ist es Thatsache, daß in der russischen Gesellschaft und Presse wärmere Töne erklingen, sobald die Rede auf Deutschland kommt. Der Roth gehorchend, nicht dem eigenen Trieb, könnte man sagen. Doch gleichviel; genug, daß den« so ist. Die neueste Krisis in Frankreich wich auch nicht dazu beigetra- gc» haben, das erschütterte Vertrauen Rußlands aus die Zuverläs sigkeit der französischen Republik als BnndeSaenoffin wieder zu be seitigen. Wie die Verhältnisse gegenwärtig liegen, scheint die Ge» fahr einer Präsidenten- oderMinisterkrisis allerdings vorläufig beseitigt einer Verwirrung in den Kompetenzen, welche vermieden werden müßte. I» den Kreisen der Abgeordnete» scheinen sich die Ansich ten gleichfalls, weiiiastcnS theilweise, geändert zu haben. Die über- wältiaendc Majorität, mit welcher die Kammer die Trinalichkeit deS Cnneo'schen Antrags beschloß, hat ihre Entstehung wohl daraus znrückzusührc», daß eine große Anzahl gemäßigt-republikanischer Abgeordneter snrchtetr, dnrch Ablehnung des Antrags sich den Än- irhein der Mitschuld zn geben und dadurch bei der Wählerschaft zu diScrcditirc». Der Terrorismus, den die radikale Presse auf die Abgeordneten nnsznnbe» »reiß, ist auch hier nicht ohne Wirkung ge blieben. Nun versichern viele Abgeordnete, daß sic dnrch Annahme des Drinalichkeitsantrags »och keineswegs sich verpflichtet sähen, auck iür die Einsetzung der UnterittchungSko.ninission zu stimmen. Bei den Radikalen, die ansangs mit Jnbelaeschrei de» von den Geg nern der Republik eingebrnchtcir Antrag begrüßte», stellen sich all mählich Bedenken ei». Sie werden sich schon deshalb hüten, den Skandal ani's Aeußersie z» treibe», weil sie bei einer Amtsnieder legung Grevy's den Präsidentenstuhl nicht einem opportunistischen Gegner gönnen, der doch voraussichtlich zum Nachfolger Grevy's gewählt werden würde. Die gemäßigten Republikaner aber werden eS a»S politischer Klugheit zu vermeiden snchen, den monarchistischen Gegnern der Republik dadurch, daß sie eure» auf die Erschütterung des Ansehens der gegenwärtigen Staaisform zielenden Antrag an- nehnien, einen Triumph zn bereiten, in einem Augenblick, wo der Graf von Paris leine Getreue» in Dortrccht versammelt hat und des Augenblicks gewärtig ist, welcher ihn auf den Thron zurückbringt, und Prinz Viktor Napoleon Frankreich an seine Bcreitschnit erinnert, der Nation die Berufung an das Volk, der Armee Glanz und Nnhm, den Arbeitern Wohlstand und Freiheit zu geben. So werden die Kanniielverhandiungen über den in Frage stehenden Antrag vor aussichtlich einen friedlicheren Verlaus nehmen, als man Anfangs erwarten konnte. er zn sein. Präsident Grevy hat seine Ansichten üoer die gegen feinen Schwiegersohn Wilson beabsichtigte parlamentarische Untersuchung urplötzlich geändert. Während er anfangs erklärte, er werde die Ein leitung dieser Nntersuchuna als «ine gegen seine Person gerichtete Kundgebung ausfassen und seine Entlassung geben, wünscht neuerdings anaeblich sogar die Falles. Man sagt, Wilson habe suchnng kein Hindernis, zu bereiten. neueste Entschließung entschieden nur vortheilhast, denn hat Wilson tatsächlich die Vorrechte seines Schwiegervaters aemißbrancht, so lallt mich ein Schatten der Schuld auf Grevy, »nv die ablehnende .Haltung desselben gegen die beabsichtigte Untersuchung konnte den Eindruck des SchuldbewußtseinS machen. Auch das Ministerium hat seine Stellung aeändcrt. ES wird den auf Einsetzung einer Uiltersuchilngskommission gerichteten Antrag nicht bekämpfen» sondern bei der Beruthnng der Kammer über denselben lediglich Vorbehalte machen in Betreff des Ganges der Untersuchung soivie ihrer Ausdehnung und der ihr zu gebenden Tragweite, endlich in Betreff «euefte Ttlegratttme ver „Dresdner Naidr." vom f. Nov. Berlin. Der Kaiser hatte infolge rhenmatUcher Beschwerden auch gestern das Schlafzimmer nicht verlassen. Tie vergangene Nacht war ruhiger, als die voihr'tgkheiiden. Die Besserung macht Fortschritte. Der Kaiser hörte heute de» Bortraa von AwedyllS. An der Borst waren durch Rohrpostbrlest beunrnhtgrnd« Gerüchte über daS Befinden de- Kaisers und der Kvistrin verbreitet. -Ritt die Ennittlimg des Absenders der Rohrpostbrstst str>d sNAt Mk. Be lohnung ailSgcsttzt. — Der Kronprinz empfing heute in Bavenoden Bestich oeS Königs von Italien. — Die ..Krrnzzrikuiig " schreibt: Durch die jetzige Gestaltung der Verhältnsse erscheint cs inininehr in hohem Grave tvahrschcinlich, daß der Ezar die Heinireise über Deutschland niachcn und zu einem kurzen Besuch in Berlin ein- trefsen werde. Ob der Gesundheitszustand deS Reichskanzlers diestm gestatten werde, bei dicstc jedenfalls nur flüchtigen Begegnung mit unserem Kaiser gegenwärtig zu sei», scheine noch nichk srstziislcheii. — Die Abreise der Czarennimilie von Kopenhagen ist auf Sonntag den 12. November festgesetzt. — Die neue Neichstagsstssion wird dem Vernehmen nach Donnerstag den 24. Novembcr eröffnet. Es ver lautet, Preußen wolle bei dem BundeSralhe die Verdoppelung des RoagrnzolleS verlangen. Wie es mit dem Weizcnzvll gehalten werben soll, scheint noch nicht festzustehen. — Der »Reichsanz." vudlizirt amtlich die Ernennung des bisherigen Gesandten in Darm stadt Le Maistre zum Gesandten am griechischen Hofe und des bis herigen Gcneralkoiisnls in Sydney Travers zunr Ministerresidentcn in Marokko. — Der erste Sekretär bei der deutschen Botschaft in London Baron Plesscn erhielt das Komthnrkreuz 1. Klasse des sächs. Albrechtsordens. — Ter konservative Landtagsabgeordnete Qnaß ist gestorben. — Der ReichSkvmmissar Göhring meldete dem auswär tigen Amte die gestern erwähnte» Goldsunde in Lüdcritz-Land. Die -Kccluzeitlma" kann die Golbsundc für ein Glück nicht ansthen. Dieselben führte» zn örtlich begrenzter Anarchie, nmsomehr als der Reichskoinmissar in Damaraland so ziemlich ans sich leibst angewie sen sei und weder über Polizeimannschafteü, »och über Soldaten verfüge. — DaS Reichsversicherungsamt erließ an die Bernfs- genossenschafts-Vorstände ein Schreiben, worin denselben empfohlen wird, die geplante Ausstellung für Unfallverhütung durch Hinwirken auf rege Betheiliaung möglichst fördern zu wollen. Insbesondere sollen diejenigen Firme», welche beivährte Schutzvonichtungen Her stellen oder »nr Betriebe verwenden, zur Beschickung der Ausstellung angeregt werden, damit letztere für den ganze» vaterländischen Ge werbebetrieb thnnlichst fruchtbringend werde. — Die brandenbnr- aischc Provinzralsynodc nahm gestern Stellung gegen de» Vorcid. staatsininistcr Achenbach, der sich gleichfalls gegen den provisori sche» Eid auSlprach. erklärte dabei, daß die Frage schon bei den zu ständigen Instanzen im Flusse sei. — Der Parteiraty des Berliner nalionallibcralcn Vereins hat sich nach scharfer Debatte über den bekannten Artikel der National,eilung" säst einstimmig einverstan den erklärt mit der Ausstellung von Kandidaten zu den Stadtver ordnetenwahlen in Gcmeiiischast mit den Konservativen. — Vier der in Chicago znm Tode verurtheilten Anarchisten habe» dem „Tageblatt" zufolge Aussicht, vom Gouverneur von Illinois begnadigt zu werden, dagegen wird an Spieß, Engel und Lingg die Todesstrafe wahrscheinlich vollzogen. Paris. Die deutsche Militärgerichtskominission, die in Sachen sninnir die Untersuchung führt, war gestern nach vorangcgangc- diplomatischer Verständigung ans sranzösischcm Gebiete zur sichtigung der stelle, wo Brignon erschossen wurde. Warschau. I» Kluzi», Gouvernemcnt Minsk, sind 350 Häustr, darunter ein großes Spirituslaaer und die Synagoge, nirdergebrannt. Zweihundert Familien sind obdachlos geworden und mehrere Mensche» verbrannt. Berliner Börse. Die Erkrankung des Kaisers übte aus die Börse einen ungünstigen Einfluß. .Hier lagen zahlreiche Verkaufsordcrs vor, welche die Course drückten. Bald brachten günstigere Nachrichten über den Gesundheitszustand des Kaisers leichte Beseitigung der Ge- ämmttendenz, doch trat später wieder auf ungünstige Gerüchte, die ans elendes Börstnmgnövcr zurlickzuslihren sind, allgemeiner Coursrück gang ein. Spekulative Banken waren von Anfang an matter und gaben Prozentweise nach. Ausländische Fonds waren anfangs ziem lich behauptet, wurde» indcß später sehr matt, besonders Russe». Oesterreichiiche Bahnen begannen schwach, konnten aber den niedri geren Stand behaupten. Von deutschen Bahnen waren Mainzer und Mecklenburger fest. Bergwerke letzten auf die gestrige Dorante wesentlich fester ein, eimaiteten aber später bei lebhaften Umsätzen. Die Nachbörse war lest. Im Kassavcrkehre waren dculiche Bahnen schwächer, ebenso Banken, Bergwerke und andere Industrien niatt. Deutsche Fonds waren schwach, österreichische Prioritäten still. Privatdiskont 2 Prozent. Sr»,r»»r« »i.. 1. NovkMtzcr. UrrdU LN'/.. eta-tN-lm 17»-,,. Lom- »«rtze, 6g'/.. S»Ii,ier »?»-/,. «itztztcr 71,ga. ivr»k. «n,ar. «-Idrem» 8i>,LV. l»1,M. Ml' Rügt« Schweizer NordostLauraMai«. e- « mfter » am , l. Novbr. !pro»»e«e» iSchlntzi. Weizen per November 18!, per Miirz IS». Rosse» »er Oktober Iii», »er März lli. Lokales »nv SiiiMtiieS. — Ihre Köiiigl. Majestäten sowie Kgl. Hoheit Pm>; Georg mit hoher Familie wohnten gestern Vormittag den Feierlich keiten zn „Aller Heiligen" in der katholischen .Hoitirche bei. Nach diesen erlhcilte Se. Majestät der König in seine» Gemächcrn einige Audienzen. Nachmittags sanden unter großer Theilnahme des Pu blikums die Tokieinncltcn in der kath. Hoskirche statt. Auch heute zu „Mericcleir" wird die königl. Familie den kirchlichen Feierlich keiten beiwohnen. — Am Sonnabend tras der Erbprinz von Turn und Taxis, der in Leipzig stndirt, hier ein und stieg im Hotel de Saxe ab. Tags darauf ward derselbe von Sr. Majestät dem König in Au dienz empsangen und später zur Hostaiel in Strehlen geladen. Am Montag begab sich der jugendliche Prinz nach Berlin zur Vor stellung mir dortigen Hole. — Ihre Maiestät die Königin beehrte gestern Mittag in Begleitung der Hofdame Fräulein v. Earlowitz die Ausstellung künstlerisch ansgesührter Frauenarbeiten inber Kuntlgcwerbehallemir einem einstündigen Besuche und sprach allerhöchst ihre Zufrieden heit über die ansgestellten Arbeiten aus, von welchen Ihre Maje stät Verschiedenes cuikaiistc. — Se. Excellenz Kriegsministcr Graf Fabrice ist vorgestern Abend von seinem in Thüringen verbrachten Urlaube hier wieder ciiigetrofsen. — Dem Rath bei dem Oüerlandesgericht Ernst Friedrich Os mund P losch wurde die nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand mit der gesetzlichen Pension rinter Bclassung seines Titels und Ranges bewilligt. — Gestern Vormittag 11 Uhr trat im großen Verhandlnngs- saale des Jnslizgebäudes die A nwaltSkammer des Königreichs Sachsen unter Ävrsitz desHerrn Rechtsanwalts Justizrath Dr Schasf- rath zu einer Sitzung zuiammen. Den Hauptgegenstand der Tagesord nung bildete die Wahl von 7 Mitgliedern des Vorstandes an Stelle deS verstorbenen NcchlsanwattsJustizralh Kohlschütter und der aus- schcidenden Rechtsanwälte Juslizraih Häncl und Justizralh Dr. Wolf-I-Dresden, Jiistizratl) Böhmig früher in Chemnitz, jetzt in Dresden, Götz n»d Justizrattz Ochme i» Leipzig und Körner in Zwickau. Es wurden an Stelle Kohlschitttcr's und Tr. Böhmia's ncugewähit die Herren Rechtsanwälte Ernst Krause-Dresden und Dr. OvPe-Cheniiiitz, sowie wiedergcwählt die übrigen ausgeichiedcnen Mitglieder des Vorstandes. Die weiteren Punkte der Tagesord nung waren lediglich interner und finanzieller Statur. — Wie bekannt, beschränkt unser Ortsstatut die Amlsdauer der S tad tverordnctc n auf drei Jahre, und scheidet demzufolge alljährlich ein Drittel ans dem Kollegium ans, während das Landes- gesetz, 8 42 der Rcv. Städte-Ordming v. I. 1873, ausdrücklich nachläßt, den dritten Thcil der Stadtverordneten erst nach zwei Jahre» durch Neuwahl zu crietzcn. Es bedürfte sonach nur einer der Stadtvertrctung znstehcnden entsprechenden Abänderung des die Anttsdcmer der Stadtverordneten regelnden 8 0 des 1882er OrtSslatuts, und die Wahlqual, resp. die einer jeden öffentlichen Wahl vorausgcheiide Wahlagitation und Aufregung würde bezüglich der Stadtverordnetenwahlen mir aller zwei Jahre an die durch die Wahlen zum Reichs- und Landtage, Kirchcnvorstand, Landcssynode, Gewerbe- und Handelskammer u. f. mehr oder weniger wahl müde gewordene Bürgerschaft herantrcten, vor Allein aber den in das StadtverordnctenkoUcgnim neu eiiigetrelcncn Kräften besser Zeit und Gelegenheit geben, sich nicht blos in die jo verschieden artigen und jährlich mehrenden Geschäftszweige cinzuarbcitcn, son dern auch in die nun einmal unentbehrlichen parlamentarischen Formen cinzulebe». Sind wir recht unterrichtet, so sind Schritte wegen Einsübruua einer längeren Amtsdauer der Stadtverordneten schvn in nächster Zeit aus der Mitte der Bürgerschaft zu erwarten, »nd hoffen wir aünstigen Erfolg. Liegt doch in der That kein stichhaltiger Grund vor. die Amtsdauer der Stadtverordneten auf nur drei, die der be- und unbesoldeten Stadträthe aber ans sechs Jahre scstzusetzen. Auf jeden Fall würde durch eine Verlängerung der Amtsdauer der Stadtverordneten eine konstantere Behandlung der Geschälte hcrbcigesührt. Mit Ende 1887 scheiden nach dem derzeitigen WahltnruuS 12 Stadtverordneten aus der Zahl der An sässigen und 13 von den Unansässigen aus, da einer der letzteren sich ansässig gemacht hat. Verschiedene politische Vereine haben sich inzwüßren mit den Neuwahlen beschäftigt, und wird voraus sichtlich. trotz aller Vereinigungs-Bestrebungen, auch bei der nahe bevorstehenden Wahl eine nicht unbeträchtliche Zahl von Stimmen sich zersplittern. Deshalb möchten wir, zu Nutz und Frommen un serer mächtig ausblühendcn Stadt, einige wohlbercchtigte Wünsche den Wählern aii'ü Herz legen. Das jetzige Kollegium mit 72 Stgdtvcrordnctcn zählt unter 11 Kaufleulcn keinen einzigen Bankier oder Vertreter der lmuts tinaiiee. Wie sehr zu wünschen wäre eine solche Kraft dem Kollegium! Steht doch das längst begehrte neue Finanzregulativ bevor, ganz abgesehen von den finanziellen Ausgaben einer modernen Stadt mit einer Vicrtclmillion Einwoh nern. Weiter ist die Zahl der Juristen (9), von denen wenigstens 6 dem Rechtsansschusse und je 1 den übrigen Ausschüssen ange- hören möchten, eine zu geringe, wozu noch kommt, daß von de» drei jetzt ausscheidcndcir zwei (VikariatSrath Lufft und Oberjustizrath Stöckel) eine etwaige Wiederwahl bestimmt abgelchnt haben. Ebenso erfordern die rein technischen Vorlagen der Neuzeit, wie die Einführung der elektrischen Beleuchtung, der Markthallen, des Bau- Regulativs, Straßenbahnwescn re. eine Vermehrung der Architekten, von welchen sich nur zwei (Bctciebsingcnicnre Bartholomäus und Marti») >m Kollegium befinden. Endlich möchten die zur Vorbe reitung der Neuwahlen zusainmengetretencn Bereinigungen wie die einzelnen Wähler stets im Auge behalten, daß ein steter Wechsel in der Person der Stadtverordneten, der Natur der Sache nach, dem Gcmcindcwohl nicht zuträglich sein kann. — Als Wahltag für die diesjährige Stadtberordneten- Ergäiizungswahl wurde Freitag, der 25. November, festge setzt. und zu Vorstehern für die 12 Bezirks-Wahlausschüsse sind die Stadträthe Bmenbera, Schmidt, Hollstein. Dr. Schöne, Friedrich, Schröcr, Schaal, Dr. Schillert gewählt worden. — Die Stadtverordneten beantragten s. Zt., der Rath möge eine Revision der VcrkaufSiiwdalitätc» und Verkaufspreise der Eoaks - Prodnktion der Gasfabriken zur Erzielung eines er weiterten Absatzes am hiesige» Platze in Erwägung ziehe». Es ist nun aber von der Verwaltung der Gassabrikcn dem Rach ans da? Eingehendste dargclegt worden, daß ein noch erweiterter Absatz am Incüae» Blake kaum denkbar lei. Die Besliebuiiae» de, Nerwnl- Nothe, Kaiser» Lotzc, Schroter nnd hiesigen Platze kaum denkbar lei. Die Bestrebungen der Vcrwni tnng der Gassabrill» seien schon seit einigen Jahren darauf ge richtet, diejenigen Eoaksmcngc». welche nicht zur Uiitcrscuciung bei der Gaserzeugung wieder Verwendung sändc». in erster Lime am l-Z! APS Z 8 2' o 2 r/r L O W
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