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Dresdner Nachrichten : 02.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189001025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-02
- Monat1890-01
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- Dresdner Nachrichten : 02.01.1890
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Nachts eirrgegan-e«. «Rur t» cinim LIM« der «uNaae.1 Leip»ig. dcn 1. Januar. Ernst v. Wtldenbruch'S »Ge« neralfcldoberst" hatte heute einen starke» äußeren Erfolg. Die Sprache ist schwungvoll, die Darstellung war Vorzug lich. Der Dichter wurde mehr fach gerufen. 35. Jahrqcma. Ausl. 48.500 Stück. roolr-I nl», llt vun Lr«tv «u«l Msköü-«. Msx iLvodi, V»ii»tno>4in varri>gI. ftuiniilil sifr llcwrc-» nnä Danmn. Ink- Ä trtizrs nrrc-lr auarvilrt» vvorllov ziroiupt olkvetuirt. ll'aleplnm WO. Ä Mavkp e .-«»>»>»» « W »Lxonl ^ lllr IRvrr«i» und ILnnbvi». S.Mezkor1lUl.,Nl»ic„flr. -II,. 5. H» »«ttt ir. zXxl. 8üe1l8. 11. 1^161188. ll»fi>liolo^rk»iili, Vrv8«l«n, Irimt'Iinnn, 8ev!,tlNt«8« >0. 10. »eilt», 12. Dresden, 1890. M. «»Im kpscisl-k'adrL xsprLgwr 8ivgoi-Llark«i Flauen -.Ar. IV tVs.iuprsedmisckIlls» 1I4t) ewpflkhit ganr bosuurlors guprllxt« I'uelietror- »enla»«- rii»i 8edatr- Zlarlrell, norria 8ixnlr- «vkubloav», uUo (Irrt- tnngen Kardntomp«! ». OrLrir-^rveiteu lellor Art. l'liHi i» ,,I I VoIIIion>mon«ter8eIii8t!li:itiMr, goräuselilEr 8 oäo-rt.n^. VI»ür8«I>U<k8«vr. Z ^ ^ r'vrot.nrotU-!K,. 210V. K Kw8poc-to pncti» un<t seaneo. W ditiirk In» QI«I»rauvIi. M Id»»;i4»I«:n-X., ^ I'>rn!,irv^,°r 2100. tlvlllütlbü, I 27. ^ kiol. vr. ZMi'8 !ir«iiv<r!Iirliu-vockW. «I Ü88V I»«» 2«hi »I«4. 17.»». 2«».«»<», 22.»». » I.»», 27.»» «r«»n-v I««» 22» lNIt. »<».»» un i »2.»». vor 8ton>pol orlxHit clo» Kroj^ iilclrt. nonrlxm leintet nur 6araiftiv Inr Uelrtlxrit rtor IVaaro. ' Lcliisiüs NAckt., X « ji»tl»l»8!-i-8lrn^»» 2«. Rr. S. Kpirzel: illus der Gesellschaft. Fernsprechberichle. l)ici>f»hrsgratulalio»seour, llr'ückblick auf das verflossene Jahr, Ausbildung der Lehrlinge, Bor sünszig Jahren. TagcSgcschichte. „Wildschütz". ^digc.^ lind das ist der häufigere Fall. Man glaubt nicht, welche Beschränkungen siel, die Leute oft im häuslichen Leben auscrlcgcn. Die Nahrung ist einfach unzureichend; Brot, Kartoffeln und die billigste Flcischivaaic spielen die Hauptrolle in der Belästigung-, Tmnrerstag, 2. Ja»»«»-. Aust der „Gesellschaft". Nichts lasst sich so sclstvcr beurthcilcu, als das häusliche Wirlh- schaltSlcbcn der Bewohner ciucr Grossstadt. Wohl bieten sich ver schiedene äussere Anhaltungöpunkte, die doS Uriheil zu erleichtern scheine». Man glaubt, ans der Höhe der Sleucrbcträge, der hinter legten Spargelder re. aus den Ncichthum, auf die Sparsamkeit und andere wirthichastliche Eigenschaft schlicken zu können. Aber die Erfahrung lehrt, dab nichts gefährlicher ist für die Erkeniilniß der Sachlage, als voreiliges Schlicken aus den Zahlen der Statistik. Diele Wissenschaft, so groß ihre Bedeutung auch sein möge, sagt nichts aus über die inneren Grunde; die Zahl, mag sic noch so genau ermittelt sein, Vcrräth nichts als sich selbst, und die gleichen Zahlen können aus verschiedenen Ursachen hcrstamme». ES ist ähnlich wie in der Physik, und schon Newton hat es ausgesprochen: Zahlenverhältnisscu ausgesprochene Gcsehc verrathcu nicht das in Wesen der Kraft, sondern nur die Art des äußeren Wirkens. So lassen sich auch aus dem äußeren Auftreten der Meirichen aus die wirthichastliche Lage sichere Schlüsse nicht ziehen. Betrachtet man die Menge der Bier- und Weiuhäiiser, die von Jahr zu Jahr mit größerem Glanze ausgcstattct werden; steht mau das Gedränge allerorten, wo Unterhaltung und Kunstgenuß geboten wird oder für die Schaulust der Menge gesorgt ist. so mag man wohl zu der Ueberzeugung komme», daß für das nunder Nöthige viel Geld ver fügbar sein müsse. Gewiß können diese Erscheinungen ihre Begrün dung darin finden, daß mehr Mittel vorhanden sind, als die Lebens erhaltung — das Wort nicht in zu engem Sinne genommen — fordert. Aber ebenso kann die Ursache darin liegen, das; ans Kosten des Notlügen der Gcnnß- und Lebesucht Opfer gebracht werde», die daS gesunde WirlhschaftSlebcn der Familie in Grund und Boden verderbe»." Mit dieser Betrachtung leitet in der „Köln. Ztg." ein ebenso scharf blickender wie wcUersalircner Beobachter eine Kritik der wirthschastlichcn Berbältnissc der NeichShanptsladt ein. in welcher dce hcntigcn Gesellschaft manche bittere Wahrheit gejagt wird. Manche verborge» gehaltene Wunde, an der die Gesellschaft nicht blos Berlins, sondern im Allgemeinen krankt, wird aufgedeckt, aber gerade dadurch werden auch d!c Mittel an die Hand gegeben, aus diese im Geheimen schnicezlich ciirvinndencn Wunden heilend einznwirlen. Eine große Menge von Meiischen der verschiedenen Stände, heißt es i» diesem Artikel, ist heule abhängiger denn je von diesen Meinungen, von dem, was „man" sagt. Früher, etwa noch vor zwanzig, dreißig Jahren, begnügte man sich viel mehr mit dem Bewußtsein, innerhalb eines bestimmten Kreises eine Stelle inner lich ansziisüllen. Ter reiche Konsmaim lebte gut, aber er vrnnkic seltener als heule: dem Künstler, dem Gelehrten, dem höheren Be amten re. siel cs nicht ei», den Lupus der Geldkreisc nachzuahmc»; den mittleren Bütgerstand und de» Arbeiter lockrc das Beispiel nach weniger. Das hat seitdem tiefgreifende Wandlungen erlisten. Ter Hang nach dem Schein, nach äußerem Genuß ist in fast alle» Krei sen gestiegen, selbst dort, Ivo die Einnahmen stehen geblichen sind Kaiiflcule. die unter der augenblicklichen Lage dcS Marktes Schaden erleide», wagen cs nicht, ihre Lebensführung cinziischränken und sagen: „Wem, die Leute erfahren, daß ich das und daS nicht mehr th»e, sv erhalte ich keinen Credit: ich kann den Haushalt, der aus größeren Zuschnitt berechnet ist, nicht pläßlich zurückslvppc», ohne mich schwer zu schädigen." Sv wird an Dingen, die sich dem Blich der Ocfsenttichkcit entziehen, gespart, in allem, was sich beobachten läßt, der gewohnte Gang innegehaltcn. Nicht selten entfaltet man nach außen noch größeren Luxus, um den Leuten Sand in die Augen zu streuen und es irgend ciiicnr Mitbewerber gleich zu thun Die vielfachen Beziehungen zwischen den neuen Millionen und den Kreise» der Gelehrten, Hochschullehrer, Künstler nnd Schriftsteller haben nach dieser Richtung wenig günstig gewirkt. Wohl Hallen noch manche aiigeseliene Vertreter der geistigen Berufe an einfacherer Sitte feit, trotzdem die Einnahincn gestiegen sind. Ihre Woh nungen sind einfach eingerichtet, ihre Geselligkeit ist noch von der älteren Ueberliesening bestimmt, die dcn geistigen Genuß in erste Reihe stellte. Hier findet man noch Häuser, in denen bei aller Gcdiegcnheit und bei allem Reichst»»« jeder ausdriiiglicbe Prunk vermieden und das Haus die eigentliche Slättc der Erholung nnd des BcrgiiügciiS ist. Leider aber ist das nicht mehr die Uebcrzabl der Fälle. Materielle Genußsucht bestimmt heute selbst bei vielen Rittern vom Geiste die ganze Lebensführung. Der Haushalt erhält oft einen fürstlichen Zuschnitt: die Wohnungen sind mit verschwen derischem Prunk ansgcstastet: die äußeren Vergnügungen nehmen große Beträge in Anspruch; die Frauen und Töchter treten sehr glänzend auf. Olt gestatten die Einnahmen dcn Prunk, aber es liegt auch dann etwas Ungesundes darin Run aber sind die Verhältnisse nur selten derartig, daß sic ein reiches Leben ungestraft gestatten. Die Beiipiele jedoch wirken weiter, und die Frauen vornehmlich sind cs, die gar oft dcn Anlaß zur Ucbcrschrcitnng der gebotenen Lebensführung geben. Bei viele» Angestellten dcS Staates oder der Stadt kann man die Einnahmen aus Heller und Pfennig berechnen und kann sich sagen, was für das Ucbciflüssige etwa übrig bleibt. Ist die Familie zahlreich, so daß eine größere Wohnung linningänglich nöthig ist, so verschlingt schon die Micthc dcn vierte» Thcil der Einnahme, zuweilen mehr. Tann kommen Kleider, Nahrnng, Unterricht re. Es scheint, als könne nichts für dcn äußeren Lebensgenuß übrig bleiben. Dennoch sieht man die Leute in Schauspielhäusern nnd Eoncertsälen, ans Bällen rc. Und im Sommer bringen sie vier bis fünf Wochen in Seebädern oder in der Schweiz zu. Wie ist daS möglich? Ent weder werde» Schulden gemacht — lcldcr ist's bei uns so leicht, alles auf Borg zu erhalte» — oder man beschneidet das Nothwcn- mai, feilscht um 10 Pfennig bei einer Clavierstimde. man spart an Bclcuchlnng und Heizung — nur um nach außen „slandesgemäß" anitrctcn und aus der Sommereeisc gut leben zu können. Nur nicht gegen un Range Glcichstehcnde zmücklrctcn! Diese Vorstellung schon macht viele unglücklich, und io leben sic Ihöricht und unwirth- schastlich, damit dem Götzen des falschen Ehrgeizes das Opfer nicht entzogen werden müsse. Gewiß gchincn gute Eigenschaften des .Hausherrn und der Hausfrau dazu, um im inner» Leben sich Jahre so beschränken zu können. Aber' diese Tugenden sind falsch ange wandt und tragen keine guten Fruchte, da sic mit Thorheit vcr- schwiftert sind und gar oft dcn Hang nach äußerem Gcnußlebe» in de» Kindern großzichcu und durch den Gegensatz von Schein und Wirklichkeit die innere Wahrhaftigkeit der jungen Seelen vergiften. So mehrt sich die Ucherichätznng des äußeren Genusses, der Drang nach den Rütteln, ihn zu erkaufen, und gezüchtigt wird das SIrcbcr thnm, dem die inneren Güter seil sind, wenn sich für sie äußere gewinnen lassen. lieber die Verhältnisse hinanslebcii: das ist das Gepräge, dem man beule bei dcn meisten Familie» in allen Städten begegnet Von oben ist das Beispiel nnsgcgnngcn, hauptiächlich von der neuen Million, von unten kam ihm der iinbcstiinmlc Drang nach besserer Lebenshaltung entgegen Er ist ein unbedingt berechtigter Trieb solange Verstand und redlicher Fleiß an feiner Erste stehe», sonst aber bildet er eine Gefahr snr daS wiithichasilahe Leben. Und eine lolche ist er thatiächlich gewardcn, sehr oft auch tu den unteren Stäudcu. bei den Arbeitern. Bei vielen derselben ist wohl Hunger nach geistigen Giftcrn vorhanden. Daneben aber herrscht, und in viel höherem Maße, als man nach dcn Rede» der Führer vermachen müßte, der Drang nach nur äußerem Genuß, der auch hier die gleichen wirthschaftlichen Folgen nach sich zieht wie in de» anderen Ständen. Vor allem ist das bei dcn jüngeren und jüngsten Arbei tern oft der Fall. Selbst wenn die Einnahmen bei verständigee Lebcnssüheiuig hinreichlen und Ersparnisse gestatteten, wird selten genug etwas „am die hohe Kante" gelegt, sondern alles bis znm lehten Heller verbraucht. Und wenn d>e Befriedigung gewisser LeidcMchgften auch bei dem Reichen das Hundertfache kosten mag. die Triebe sind hier und dort die gleiche», in beiden Fallen unrein und verimuftwidrig, schädlich sür das Wirthichastslcbcn deS Enuel- »e», Tlfalsnche ist es, daß viele Arbeiter nicht ziisriedcn damit sind, ihr Leben innerhalb ihres Kreises anständig zu erhärte», sondern daß sie mehr verlangen. Auch das ist berechtigt, wenn dieses Mehr gute» Zwecken diente, aber daS ist sehr oft nicht der Fall; es wird meist nur für materielle Genüsse verwendet, vit einfach verludert. Die sozialdemokratischen Gedanken sind an sich dem Sparst»» seind- lich, denn Geld z» sparen ist ein Zugeständniß an die bestehende Ordnung und ein Eingcständniß. daß auch heute noch ein fleißiger, nnverheiralhetcr Arbellri sparen kann, wenn er niir den ehrliche» Willen dazu hat. Tie waschechte» jungen Sozialdemokraten spöt teln deshalb mit Vorliebe über Jeden, der noch der Bourgcoisansicht huldigt, daß mg» alles, was über dcn Nolhbcdars hiuaiiSrcicht, am sammeln soll. Das allere Geschlecht ist in dieser Beziehung noch nicht so weit sortgefchriltc». Wenn cS die Verhältnisse irgendwie gestatten, denkt es noch an den Spaipscnnjg. Die Sucht nach äußerem Schein und nach Vergnügungen tritt kaum irgendwo so stark hervor wie bei den weiblichen Dienstboten, die eine besondere Betrachtung verdienen. Am stärksten äußert sich die Putzsucht natürlich bei dcn jüngeren. Sic und der Drang nach ungebunde nem Leben sichren gerade ans diesen Kreisen Biele aus Abwege. Die Mädchen sparen nicht gern oder nur für unwirthschastlichc Zwecke, sür einen Fcdcrhiit oder sür Pelzkragen und Mnsse. In einer Familie wurde jeder Dienstbotc mir unter einer Bedingung gcmicthet: er mußte zngebcn, daß monatlich die Hälfte oder doch ein Drittel des Lohnes vom Hausherrn aus die Sparkasse gebracht wurde. Viele gingen daraus nicht ein; die cs thaten, waren dann besonders gut angelegte Mädchen, die später sehr dankbar sür die Vorsorge gewesen sind und bis zu zehn Jahren in dem Hanse blie ben. Das sind nur leider AuSnahmcfälle. Ni eist sind die weiblichen Dienstboten sür sich und ihre Herrschaft gleich mrwirthschasllich. In dcn Schichten deS geblldclen Mittelstandes, der größeren oder kleineren Handwerker, Geschäfts- und sonstiger Kguslcnte, der Lehrer, der mittleren Beamtenschaft rc., werden vielfach die ein- fachui üeberlieicrilngcn der früheren Geschlechter festgehalte». Pflichtgefühl beherrscht das gelammte Leben: jede nnnöthigc Aus gabe wird vermieden, die Vergnügungen sind spärlich zugenicsscii, bescheiden und harmlos, werden aber um so mehr gewürdigt. Für diese Kreise ist cS -oft nicht leicht, sich wirthschaftlich in Ordnung zu halten. Wie immer der Rcichthum inr Allgemeine», wie die Lcbenöansorderungen ringsum wachsen mögen, die Einnahmen, naiiiciillich der mit festem Gehalt Angestellten haben damit nicht Schritt gehalten. Es gehört nun ein nicht geringes Maß sittlicher Kraft dazu, einerseits den Beruf mit treuer Hingabe zu crsüllcn- andcierscits die Lockungen zu einem weniger entsagende» Leben abzuweiscn. Hier müssen Mann und Frau ihrer Ausgabe in vollem Maße gewachsen sei», wenn sie sich ehrlich durchkämpfcn wollen. Vieles Nöthige ist theurcr geworden: die Erziehung kostet mehr als richer. da man mehr verlangt und oft die Bildung das Einzige ist. waö die Eltern dcn Kindern mitgebcn können. Kaum in einem andcrci, Kreise dürften an die wirthschaftlichen Tugenden der deut schen Frau so hohe Anforderungen gestellt werden als hier. Fcruschrtili- und Fernsprcch-Berichte. Wien. Bestimmt verlautet, daß demnächst eine Kundgebung der Krone in der dcnlschchöhmischeu AuSglcirhsaklion ersolgen werde, nnd zwar in einem Handschreiben des Kaisers au den Gra fe» Taassc. Nachträglich verzeichnet die „V- Zta ", daß der erste Schritt i» der AuSgleichssrage vom Grasen Taaise derart ausging, daß der Ministerpräsident dem Fuhier der Opposition einen Besuch abstaftete und iraglc. ob die Teulichcn geneigt seien, auch in Ans- gleichsvcrhandlungc» einzngche». London. Tic Krankheit, welche Lord Salisbnr» 2 Tage aus Bett fesselte, war Influenza, Der Leibarzt der Königin. Dr. Jenner, war zur Konsnllatio» zngczoacn worden. Das Befinden des Palicnien bessert sich lang»»», doch muß derselbe noch das Zimmer hüten. — Ein unbekannter Wobllhätee überwies dem Vv'.slandc eines hiesigen Hospitals 100,000 Psa. St. zue Gründung eines Sanatoriums sür genesende Patienten der Londoner Hospitäler. itteili.fyork, 8i. Tcccmdci. «wareilvkriLr. Baumwolle in New-ivor! io'/,, do. I» New-Lrk-,-.!>» s°/>. Noll. Petroleum E« Abc! Teil >u N-w.rlork 7.bv »>.. do ln Plüiasewlaa 7.so G. Nobeo Petroleum >n New-Norl 7.80. dv. vlps I ovetliiMws r>cr Januar 102V«. fZcsi. rubla. Sckmaü loco e.iL. do. Robe u. Strotberö «.so. Nuiker r»k»>», »7«. jlioiS uo-/,. Roiber Wimeriocvcu loco S7. Nallee »ar in»-> ig°„. Mebl r D. 7ö C. ü!ciictde'rackt s'.'r. Kubfer »er üamiar >> >mi»ell. Weue» »er TiXembci' —. vcr Januar vcr Mai SSO». Nüiice t».u Xi. r io» urUm»r.v ver Januar IS.77. vcr Mär; IS.7S. ^ertliches nnd Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin haben die Shlvcsteniacht in der König!. Villa zu Strehlen verbracht. Leider war Ihre Majcfiät die Königin durch einen Bronchial- Knlarib, an welchem Allcrhöchsidie>elbe seit einigen Tagen leidet, verhindert, die Beglüc'wünichiingscourcn und die Vorstellungen am nestcigcn Tage enigegenzunehmcii. Jlne Majestät hat lhcllwcise sogar das Bett lüften müssen. Die ersten Glückwünsche brachten Sr. Majestät Se. König!- Hoheit Prinz Georg nebst dessen Fa milie dar. Vmmittaas 10 Uhr emvfing Se. Mas. die katholische Geistlichkeit, Biichos Dr. Pernert au der Spitze, sodann die Königl. Leibärzte und die obersten Hoichargen. Alsdann wohnlc der König und die prinzliche Familie dem Gottesdienst in der katholischen Hoskirchc bei. Von Nachmittags 1 Uhr an sand im Koni ft Rcsi- dcnzschlossc ein nnimterbrachencS Kommen und Gehen van Würden trägern und Standespenoncn statt. Um 1 Uhr erschienen die Herren SlaatSminisler, »nt AnSichluß des erkrankten Finanz- »liiiislces v. Könnciitz, 1 Uhr 15 Mm. die Herren dcS diploma tischen Eorps nnd die am Hose vargcstclllen fremden Eavaiicrc, Nachmittags 2 Uhr die am Hose Vvrgestelltcn einheimischen Herren vom Eivil, sowie die Herren Militär? z. D. nnd a. D, 2 Uhr 15 Min. die Generalität und das OsNZierStorpö. Se. Mas. der König nahm im Tbronsaale. vor dem Throne stehend, die durch Verbeugung auSgedencklc Beglückwünschung huldvollst entgegen. Nachmittags 5 U»r sand große Hostafcl m Villa Slrehlc» statt. Abends 8 Uhr nahmen Se. Majestät der König, sowie die Prinzen und Peinzesfiinieii des königl. Hanfes m der Präsenlatioiisconr die Vorstellung der angemcideteii Herren und Damen entgegen. An dicicii Akt schloß sich eine Assemblee an, in welcher die Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses die allgemeine Gliickivünsch- nngseonr eittgcgeniiahmen. Hierbei ward Eondiivreigcbäck nnd Thec verabreicht. — Zm BcglnckwünschungSconr am Königl. .Hose trafen außer zahlreichen höheren Beamte» aus der Provinz viele Herren vom grünen Tuche ein, die O bc r l> v s in e rftc r. Heute werden die selben an der Königl. Hosjagd theilnehmen, die davon den Namen Obcrhofmeisicijagd trägt. — Außerordentlich zahlreiche Thcilnalimc bekundele sich gestern Nachmittag, als in der 3. Stunde die irdische Hülle des im kräftigsten ManneSaltcr verstorbenen Eantors und Musikdirektors Friedrich Reichcl ans dem TrinitatiSsricdhose dem Schooßc der Erde übergebe» ward. Nachdem zuvor im Tranerhause, Türrrstraße 10, die Einsegnung der im gelbeichenen Sarge ruhen den Leiche (der Kirchenchor führte die erhebenden Trancegciangc ans) durch Herrn ArrhidiakmuiS Dr. Kühn vollzogen worden war nnd die Herren Direkter Mclilhase und Eantor Gast im Namen des Kierhenctiorcs nnd des Eantoren- und Organisten Vereins der Kleishanptmaniifchait Dresden ehrende nnd rühmende, die vielen Verdienste deS Entschlafenen würdigende Worte an die Trauervcr- sanimlnna gcrichict halten, formirte sich der impoiante. von der BeeidignngsgcieUschait „Pieiäi" gestellte Kondntt. Demselben schellten zwölf rcichnmsbwte Marschälle voraus. Tie gewaltige», packenden Klänge des Elwpin'ichcil Traiicrniarschcs seitens der in Eivil mnsieirenden Schützenkapelle unter Leitung des Herrn Direktors Keil begleiteten die unabsehbare Schaar von Lcidtraacn- de» bis zum Grabe. Sechs umflorte Fahnen winden vor dem vierspännigen Galalcichenwagen getragen, den eine größere Anzahl Licdertäslce mit brennenden Fackeln slankirtc. Vertreler unier.r sämmllichcn hiesigen Gesangvereliic und andere Korporationen mit ihren Direktoren an der Spitze folgten, bis eine größere Anzahl Trancrwagen den Kondukt schloß. Am Grabe spendete Herr DinkonnS Sieger! de» Segen der Kirche, nachdem zuvor Sängce dcS JuliiiS-Otto-Bnndcs von einem Podium nntee Direkiion des Herr» Musikdirektor Ehrlich „Stumm schläft der Sänger" seelenvvll angcslimnft Hallen. Nunmehr feierten die Herren K,nftmann Herirhel. Arras nnd Hoimnsikalienhändler Naumann im Nomen des Julius Otto Bundes, des Ehorgesangvereins und der Liedertafel de» ver dienstvollen Wirkungskreis deS ManucS. dessen Namen allezeit von der Nachwelt in hohen Ehren gehalten wird. Ter weihevolle Ge sang des Jnlins-Olto'schcn Sängeitcstanicnlcs beendete die Feier am Grabe. — Bei einem R ückblick ans das verflossene Jahr tritt uns als vornehmstes Ereignis; das 800jährigc Jubiläum des Hauses Wettin entaegr». Am dasselbe nochmals näher einzu- aehe», dar! uns füglich erlassen werden, dem, die Eindrücke jener seitliche» Jnnitage, deren Glan, und Würde alle bisherigen ähn lichen Verailstastnngcn übciirasen, leben noch z» irisch im Ge dächtniß de? ganzen Saehsenvolkes. Unserem Königshansc und der Landeshauptstadt wurde eine ganz bcsandcre Auszeichnung zu Thcil durch die wiederholten Besuche des deutschen Kaiscrpaares. Im April (23.1 eilte dasselbe an unseren Hof, nm in Strehlen durch persönliche Beglückwünschung das «stcbnrlsicst König Albcrts zu verherrlichen. I» den Tagen des 17. und 18. Juni nahmen »nscrc Mauern abermals den Kaiser Wilhelm als Zeuge der Jubi- läiimsfcstlichkeite» ans und am 5. September sührlen die Kalfcr- manövcr dcn hahcn Herrn mit seiner erhabenen Gemahlin aber mals nach Dresden, bei welcher Gelegenheit es der Dresdner Be völkerung vergönnt war, dem kaiserlichen Paare in glänzender Weise zu huldigen. Da« Königshaus begrüßte außerdem noch am 12. August dcn Kaiser Franz Joseph von Ocste"eich als Ernst im Möller Molkerei Geör. Ml-, Diltzilerjlr.WH, Sahne und Schlagsahne.
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