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Dresdner Nachrichten : 24.06.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189106248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-06
- Tag1891-06-24
- Monat1891-06
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.06.1891
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11 rbl^l »Sr V-Itt». Untcrtattu»,. ItetchtMrixrtedr. v-k1eirdcr>Ll, ^'rmdrultfte ^-tU««»sdüdrb>'Ml!L>a:ch M-».»». 8o>» dik v»li N 4.,». - »8»ot>m« » »8lu»t>l»Hi>«n>«aue«i,i »»» »-«. Loonia^» v>« IL udi Lu Reuliadt: «l iilnnkrju«. nur ui, v>o»kn,a»k» dl» » HM. iwatli-r 4>rund,eiie -oo,«taI,r I *»ibr,i r» M» . iür M»»> »4 l'iuu »qa> 8>ttlo«ru L> V>» », »ru, Kirim «Siuacmudl» Kelle 40 V'« Änku»d,au»»«u a»i tirrPnyat- i,li« Kelle 20 Üi« itllle Bur«><t>a>» >ur !>!k uack„l^loc Äuinatime der / K>!>k>oe» wird inckl oesei«-» /lut» n-ärli«, «uluudiauuärliuil'.x'v »rar» vordi»dr»u>u»u^ i>urch Irle-morte» »sei üvttelliloiiiüllo. Vn Pun«a>>r emo,-n>,die: 5chul> jiiilie reioe tirrumöuchki!. ^lUuuoi-unak! «cumr» >auuuv«^' ..oii-i-'-le Leruuliclmiiizilcilrn cr. geniivrechl» Ar. ll 50. Iahrflaiifl. Aufl. 52,000 Stück. Onaoio .Vimanooii-IHpilliti,» tz<>iin»>M uiul, iiaUlon dur llivsänur Onulr u. viu^r-vra Itvtvl goiliur-r 1-luMl), Kllüst'ilütill .1- Mer. L-K., Iresheil. Dresden, 1801. LLmmtUodv Un4l«-iuü»<«-I, j 8vd»iww- u. üirüe-äorüeo, II«ubvu, ,1. 8 V e»l>,Ii<4>lt 6. o. 6!388, l HlitilielttO» lli »I. ^us^kkNltvltH- s «^«OUN, lllni l«-I»„4, 1,»*,» y niui I»«»,ri,u»e, j ,'llrl. u. I. tu. ,!>-,2. 1««leimi>r<!ii-8i>«kiillitiit! Dnm6ut,t»86li6n. — 1'oiKo-^rt-ürvl. § LeiMrä LMxsr,"*- -c 5» < « 11 v > sllr sviuo vrsets oncti Llun »-. rou^lo piuisor, Dtüt-s-olvr uu 1 XVionor Llotlollo. Orosäeu, Wüsstt.^). »Us-*»» ^ K»?« ««»Ke« « X «««« Itr. Xlss' fliiitelitielie Ileiliiibisiill k IIi < »i«I« i»-^> .. II»« Ilxl i . 1»rnn1cli"ltvn oUk. I,s liiulm» ilnilu/vit Kutiiitlitttv un 1 1iot>:m«11u>>^ >1>uoji » 0r»8 Iditil« ti^« I», II« tlr« > « « « in i»I. ^»« I»» «»tl» t I, > iLiii . § Xol/tl. ItonUtuin^ mul tiutt'T <c»u^br Lolmtuk») Ultxliclt VornüNtt^'p. M I'ru'-i'ulvt kroi. vl^onor 1'ttI»rikntiou. Hvki Lobvrt NvSmLiin, PvlittschcS. Der Schlu^ilt. welcher de» Thnlen des dieusjischcn Land- laues lvlutc. ist in feterlichcr Weise ticrlalisen. Der s'oniu bat in Hcrk>» i» einer Tkrvmede icinciiiTnnt fürdns VicieislcteNuSdnnk uegebc». Tic Herren M'ncvrdiieleii. von denen sich nm lesricn Haue mir noch zweihundert tusammensande», sind in ihre Heiiiiaths- ortc uezogcn, um sich von den erlittenen Strapazen zu erholen und sich zu neuen Leistungen als Geschaeder vorzubrreiten. Nach sauren Wochen folgen für den Einen frohe Jestc, wiihrrnd der Andere sich den Neizen der Einsamkeit ksingehen mag. die ja nach de» nnruhiaen Tauen der NclchShanplstadt für seinen Geist das Gleiche dedentet, wie die Liät inr den Körper. In der That ist selten eine Sihunuspcriode liir Volssvertreter io ansirenucnd ucwesen, ivie die, welche soeben rn Ende uclanuie. Ter königliche Dank für den e.ivicsenen Flcis; 't daher wohlverdient. Auch die Nulnik .Wolilverhaltcn" konnte mit Fug und llrecht das Prädikat .lobenslverth" erhalte». Den» leine Session varu soviel Stoff zu Konsliltcn, wie die lehle. und trotzdem hat noch niemals das Hurkervrot der Negierung so gut reine Schuldigkeil gcthan. Die Thronrede hat ihre nächste Bedeutung rüder Versicherung, dah der Frieden nicht grsöhrdet sei und dag der Knircr nach wie vor sein Hauptdestreve» ans die weitere Sicherung desselben richte. So wenig auch gerade in letzter Zeit die Besorgnis; vor einer akn» ten Kriegsgefahr vorhanden war, so wird man doch jede neue Be stätigung der friedliche» Aussichten nur mit Zrende begrüben kön nen Auch de» Hinweis aus die erfolgreich verlaufenen Bemüh ungen. den Zwist mit der katholischen Kirche seinem Endcnäherzn bringe» und nach dieser Richtung den Frieden hcrbeiznführen, in»!; man willkommen Heiken, wenn man auch i» dcr Erimicrnira an die troillofe Gcschichle der Sperrgelder, die Art und Werse, wie der Staat sich dem Zwange der Nltrainonlanen fügte, kaum von einem ehrenvollen Rückzüge, sondern fast von einer regellosen Flucht spre che» mich, ans welcher.Herr v. Gossler, von einem schwarzgesiederten Vfcil in den Rücken getroffen, als Opfer fiel. An die Beinerknng der Thronrede, dah der Frieden zwischen den christlichen Konfessionen nnerlählich sei, knüpft sich der Satz, daß dieser »umso sicherer er hallen bleiben werde, je mebr die Uebcrzeugiing dnrchdringt, daß die zu Gunsten der Kirchen erhobenen Ansprüche auf ein mit der Stellung und den Aufgaben des Staates erträgliches Matz beschränkt bleiben müssen". Dieser Satz ist sachlich nicht leicht z» verstehen: richtet er sich an die Katholiken oder an die Protestanten, gicbt er einen Rückblick oder eine Warnung für die Zukunft, ist er nur eine rhetorische Wendung oder enthält er eine wohl durchdachte Weisung ? Von der einen Seile saht man ihn ans alS eine Kundgebung de? obersten Bischofs der evangelischen Landeskirche gegen Machi- bcstrebirngc» der Geistlichkeit, von der anderen als eine Mahnung an die Ultranwnlanen. den Vogen nicht nllzristrgsf zu spannen. Trifft die letztere Annahme zu, so wird man. auch wenn man den Kultur kampf nicht billigt, doch darüber Befriedigung änkern müssen, daß die Periode der Zugeständnisse an dc» Klcnkalisiiins nun endlich einmal zu Ende gehen soll. Denn nicht nur die viclbeklagtc Sperr- gclderpolitik, sondern ouch das Schicksal des Preußischen Volks- ichulgesctzrs, das .Heranzirhen des Eeiitrnms zur Rcgiernngssrütze, der Abgang Goßler's, die Ueberlchwenglichkeiten am Sarge Windt- horsi's, all' diese Dinge sind nicht besonders erfrischend in ihrer Wirkung gewesen. Allerdings darf man sich nicht verhehlen, daß bei der gegenwärtig in Berlin herrschenden Strömung das Ccntrum sich durch den PassuS der Thronrede nicht besonders schreckhast be rührt fühlen, sondern seinen alten, taktischen Spruch „Kommt Zeit, kommt Rath" ruhig sortvariiren wird: »Kommt Zeit, kommt Jesuit!' Sin Rückblick auf die verflossene Session der preußischen Par lamente läßt es zunächst nothwendig erscheinen, zu konstatircn, daß das beste der neugcschafsencn Gesetze, idas Einkommensteuer gesetz, gegen den Widerspruch der Teutschsreisinnigcn angenommen wurde. Es ist umso noihwendiger, dies feslzustcllen, als gerade diese Partei aus den Jalschschätzungcn in Bochum Wasser für das Räderwerk ihrer Zcitungsinühlcn zu schöpfen sucht. Die allen Kariellpartclen. namentlich die Konservativen, habe» dies wichtige Gesetz aui» der Taufe gehoben, obwohl cs keineswegs in alle» leinen Einzelheiten ihre volle Billigung fand. Tie letztgenannten welchen sich zahlreiche Stempel des Inlands befinden. Lnjeg«s' Ergebnisse der preußische» Landtagssessiv». Verlobung des Prinzen Friedrich August, Epmigelisch? Lcmdesstinode, Verein sür! Lyrrzzr». Arbeiiercvloiiicn, Fericn-Sondcrzügc. Gerichlspcrhcmdlungen. Tagcsgcichichkc. An die geehrten auswärtigen §eser! Bei -er be-euten-eii Anfluge der „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Bestellungen auf das dritte Vierteljahr bei dem betreffenden fostaiiite bis spcitefleus den 25. dieses Monats bewirke» zu wolle», da andernfalls auf ringestörte ,tfc»Ilieferu»g bez. rechtzeitige Nenlieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in (Oesterreich- Ungarn und im Auslände nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Die Bezugsgebnhr beträgt bei den Aaiserl. Postanstalten I», Deutschen Reichsgebiet vierteljährlich 2 Marli 75 Af., m (Oesterreich 2 O»ld. 29 Kreuz, ausschl. Aufgeld. Für Presden nimmt die nnterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststnndeii Bestellnngen ans das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Marli 50 As. (einschließlich Bringerlohns entgegen. Gt'iMislkIlk der .Msdiicr Nachriihlcn" Marienstrafle Parteien ginge» eben Von der Anschauung ans, daß jedes Gesetz aus einem Kv»wlvi»iß beruht und daher minder gute Bestimmun gen stillt in den Kauf genommen werden »lüssen, um das Ganze durchznführcn: die Freisinnigen lehnen jedes Gesetz ab, das in irgend einem Pimklc ihre Zustimmung nicht findet. Das zweile" .große" Resvrmgejetz. welches sich ans die Regelung der Land gemeinden Ostdeutschlands bezieht, ist gegen dic Slimmen aller Bcr trclcr derselben angenommen worden. Die Zukunft wird eS erwei sen, ob die Negierung deS Herrn v. E'aprivi den richtigen, politischen Takt besaß, alsssie trotzdem e!n Gesetz votiren ließ, von welchem die Beitreter der Bauernschast annehmen zu müssen glauben, das; cs der Ausbreitung der sozialrcvolntionären Propaganda wesentliche Vorspmnidienste leisten wird. Die Konservativen stehen jetzt vor der Pflicht, ein beschlossenes Gesetz dnrchznführc», und sic werden ihrem Charnklcr »nd ihren Traditionen entsprechend hoffentlich Alles daran setzen, daß dies in sachgemäßer Weise geschieht. Das Ncnteiigüiklgcsctz bedeutete den ersten Schritt z» einer Regelung der sozialen Verhältnisse ans dem Lande. Einen jähen Durchfall erlitt das Schnlrcfvrmgesctz. Fn dieser Richtung wird ein Tcfini- tivum schwerlich nnicr den gegenwärtigen Parteivcihällnissen des Preußischen Landtages zu erzielen sei», Tie Wünsche, welche im Busen der Konservativen, Klerikalen und Liberalen blühen, sind so mannigfach, so lies beeinflußt bon der Bedeutung der Schule für die Zukunft, daß eine Einigung über diese Maicrie kaum in absehbarer Zeit zu erreichen sein wird. Von besonderer Bcdcnlnng neben der Bcralhnng dieser Gesetze war die Verhandlung über die Abschaffung oder Suspension der Getreidesistle. zumal dieselbe nicht »nr sür Preußen, sondern sür das ganze Reich die Entscheidung brachte. Wenn inan auch den Vorwurf nicht ganz zurückhalien kann, daß Herr v. Eaprivi rechtzeitiger die Entschlossenheit hätte zeigen solle», von welcher er später erfüllt war, so läßt sich doch wenigstens die .Hoffnung aus-echt erhalten, daß die Regierung sich auch fernerhin nicht durch den dröhnenden Lärm freisinniger und sozialistischer Trompeten betäuben lassen wird. Die Kornzoil- dcbaiic im pienßvchen Landtage enthielt eine hnmonslische Illu stration des Bestrebens, durch »viel Lärm nm Nichts" die wahre Natur eines demagogischen Hepensadlwihs zu verstecke». Ungleich bedcatsamce noch werden die Ncichsiagsdebatieii im Herbste sich gestalten, wo bei der Bcralhnng des österreichisch-ungarischen Handelsbcrlrages hoffentlich dieicnigc Stimme zu höre» sein wird, die trotz der Richter und Bebel, trotz der wilden Angst der Wiener und Pesier Börsenorgane. trotz aller Ordens- »nd Titclssrende der Höflinge noch immer den machtvollsten Klang im Tenischen streiche besitzt Gegenüber der Fülle neuer Gesetze, welche tic> einschneidend in dos gesammle Leben Pceiißenö wirken müssen, in Anbetracht ferner der Umgestaltungen, welche durch die neue» Rrichsgcsetzc über Arbeiterichutz, Gewrrbcgcrichic, Kranlenkossen, Ziickersteuer u. s. w. berbcigesübrt werdcn, kan» man sich drin Wun'chc nicht verschließen, daß das Tempo riwas Nachlassen möge In Preußen wie im streiche wird das Bedürfnis; rege, daß man »ach dem viShcrigen Lausen auch einmal Zeit znm Athcmbotcn erhalte. Gesetze am grüne» Tiich beschließen ist etwas Anderes, »nd Einicbe» i» die Gesetze isl wieder etwas Anderes. ES wird bei der Dinchsülnnng der neuen Gesetze mancherlei Unzufriedenheit entstellen, und es wird daher einer sehr geschickten Hand bedürfen, daß nicht durch allzugroßc Reibungen die Absicht des Herrn v. Eaprivi, alle Tinge nach ihrer Wirkung ans den Sozialismus anzuiche», in ihr Gcgcnthcil um schlägt. Milde Forni und ruhiges Tempo werden nin jo noihwendiger sei», als das volle Vertrauen zn dem neuen Kurie »och »irgendwo io liefe Wurzeln gefaßt hat. als cs im Interesse der Negierung des Herrn v. Eaprivi wii'.ischcnswcrth ist. ES ist hierbei ein Punkt noch von besonderer Bedeutung. Tic persönliche Stellungnahme des Kaiicrs. vor stillem die mehrfach betbaiigie Auszeichnung ein zelner Parlainentaricr, welche ihr „Ja" an die Stelle des lieber gcwollien »Nein" setzten, läßt vielfach die Anschauung aufkominen, daß weniger sachliche Gründe, alS persönliche Rücksichten den Ent schluß diktirc». Mn» darf de» warmen stlnlhcil, welchen der Kaiser an allen Frage» der Gesetzgebung nimmt, aus das Freudigste be grüßen : aber andererseits ist die neue Methode doch noch verhält- nißmäßig z» ne», als das; sie bereits i» Fleisch und Blut des Voiles übergegangen sein svllle. Wenn Herr v. d. Schnlenbmg, der längst außer jedem miütäriichcii Verhällniß sicht, sür eine regie- rnngssrenndliche Rede zum Obcrstienlnant befördert wird, so bat überdies noch gerade diese Form der Ehrung ihren eigenthinnlichen Beigeschmack, der daran erinnert, wie der greise Minister v. Scholz znm Leutnant .besördcrt" wurde. Fernschretb- und Ktnisprtisi-Vkrtchte vom 23 Juni. Berlin. Der Kaiser hall moracn eine Sitzung des Kro»- ralhes ab. — Tie .Post" erfährt a»S Hoslrcüen. daß General Graf Waldcrscc. der srübece Gcncralstabschrr. Botschafter in Petersburg werde, wäbrcnd Graf Wcdell, der auch für Petersburg genannt worden war. für einen ondcrcn Botichasterpostc» bestimmt sei. — Der denlsche Ziegler- »ndKalkbrcnner Verein brrei leie dieser Tage dem Fürsten Bis marck in FriedrichStilheine Ovation. Ausdic Ansprache des Vorsitzenden crwicdcrte der Altreichskanzler, daß ein großer Tbcil seines väter lichen Vermögens durch eine Ziegelei verloren gegangen, die sein Vater bei Berlin besessen habe. Er sei deshalb der Ansicht, man solle sich mit diesem Bcrusszwcige nicht befassen, wenn man nicht eine durchdachte Anlage machen und sie mit richtiger fachmännischer Leitung im Großen betreiben könne. Das Ziegler-Gewerbe sei ihm immer ein Barometer sür den Wohlstand aller anderen Jndu- strlcen gewesen. Wenn eS im Allgemeinen woblgche, dann werde gebaut, und dazu brauche man Ziegel und Kalk. Er wünsche, daß das Barometer nicht sinken möge. — Im Juli findet hier ei» Skal- Koiigrcß statt, wozu die Anregung von Alienburg ouSging. Frankfurt a. M. Ein irrsinnig gewordenes, 44 Jahre altes Dienstmädchen entleibte sich vergangene Nacht im Zooloaischcn Garten, Sie ließ sich an einem Stricke in den Bärenzwinger hinab und wurde von den Eisbären zerfleischt »nd getödlel. Weimar. Der Aerzlctag erklärte sich säst einstimmig prin zipiell sür die freie Aerztewahl der Kasscninitglicder. Bochum. Die »Westsäl. VolkSztg." veröffentlicht ein Ver- zeichniß angeblich vom Bochnmer Verein gefälschter Stempel, unter Mittwoch, 24. Atttti staatlicher Eiienbahnvenvallniigen Prag. Der Kassircr der landwirthschasllichen Kreditbank sür Böhmen. Fcliz Nandinger, ist nach Unterschlagung eiucc Summe van 178,600 Gulden flüchtig geworden. Die Bank erleidet leinen Schade», da die Verwandten des Flüchtigen die ganze Summe ersetzen. — Die Polizcidircktion verbot dnö Absingen der nissstchcn Nationalhymne »nd der Marseillaise nus.dem AuSslellniigsvlatze. Paris. Ter Kreuzer .Surconi" von dem nach Kconstadt bcsliininlc» sranzösische» Geschwader stieß mit einem englische» Dampfer zusammen und erlitt leichte Havarie. — Ter hier weilende General Amicnkow sagle ciriei» Berichlerstaiter. er hoffe die sibirische Bahn zu bauen. Wen» er 1802 ansangc, werde er 1806 fertig sein, und man werde dann von London nach Shanghai i» 29 Tage» fahren. Bern. Der Bnndesraih erinächtigie die Tessincr Negierung zur sofortigen Auslieferung Livraghi's an Italien, weil derselbe seit Bcrkünduiia deS Urthcils Selbstmord versuchte. Basel. Von den als vermißt Angemeldcten haben sich bis ans ll alle lebend anfgcfnnden. Vier vermißt gcmeldcie Personen sind in den angegebenen Hciiiigihsvrtcn unbekannt. Die Namen waren singirt und wurden von de» Anmcldcnden lediglich dazu benutzt, sich zur Unglücksstelle Zugang zu verschaffe». R o m. Der Wasjenarbeiter Vmo;;i hat !ein neues Gewehr erfunden, welches in 17 Stücken einfacher, nm 10 Lire billiger und nm ei» halbes Kilo leichter als das Mannlichergcwehr ist. Petersburg. Ei» Tagesbefehl an die Armee kündigte die Einführung eines neuen Gewehres von kleinem Kaliber an. Tie Kuge! mit Nickelnnihüllung durchdriiigi ans 400 Schrill 27 Zoll starlc Voblen. ohne vlatt geschlagen zn werdcn. Tie Waffe wiegt nur 10 Psnnd, 2 Pfund leichter als das Beedass-Gewehr. Kvnsta tin o pe I. Eine »istitnrische Kommission ist zum Studium des Artillcrie-SystemS nach Essen gereist und begicbt sich von da nach Frankreich. New-Nork. Unweit Dover, im Staate Ohio, entgleiste ein Vergnügniigszug, 7 Waggons wurden zertrümmert, mehrere Per sonen gelödtel und über AI verletzt. — Am Sonnavcnd fuhren 17 Schisse von hier nach enioväischcn Häfen ab. weiche die größte Post, die bisher jemals befördert worden ist, mit sich sichren. Die Schiffe bringen u. A. 7AHOOO Briefe nach Europa. Tie Berliner Börse verlief fest, aber rcservirt. Rus sische Noten stark angcbotcn und niedriger. Von Danlen waren nne Diskonlo-Koinmandit zeitweise reger bcachlct. Bahne» fest, Fanzoscii bevorzugt. Bergwerke auf Deckungen bester. Fremde Renlcn gut behauptet. Im Kassaverkehr im Allgemeinen feste Tendenz, in Indiisleiepapicren Überweg indes; daS Angebot. Privat- dislont 3'^ü Proz. Nachbörse fest, — Wetter: Schön, heiß, starker Südost-Wind. Nra»klurr ». »I. «SIdi»»S., LiaaiSI,. r:>g,«v, Lomd. gg.e'i. -Hanger —. crgiipicr —, »vroe. Uaa. c>a>»e. Lleconlo rm.ao. Drelda. vr. 112.»«». Laura —. «ilcllculirckic» —. aiuIUii. »ar««. saru»., «eine g'i.M. «lulridr iaa,:>-'. Jialteiier !N,I». Staal». bad» 6:>7,aa, Lauitardcn 247,5,0. da. vrlarNitlru —. St-a»ier 74-,. rfg»I»cr 488,12. 0«t»»»uru 5>0o.0O.ktze>!»r-ni»ie K80.W. :8»v>a. « arI «. »roduttr» ,«<«»>».> «el«e» vrr g»»i 22.40, »rr er»>t»r..rkr. 27,20, ruhig. SvIriluS an Juni 41.25,. »er Srhlroihcr-Dkccmbcr 28,25, still. Oiiidol per Juni 72,LO, vrr Lchlrmbcr-Dcrrmbcr 74,75>, ma». irwster » - m. «ra»»iir« ISlhIuhI. «rt»r» »er 2!ovrmbcr 2LZ. stl«»«» »er gu»i —, »cr Lciobcr >88. 77 PerNichrS unv SächjischtS. — Weiihin im Sachsciiiandc wird die Kunde freudigen Wieder- hall finden, daß der älteste Sohn Sr. König!. Hoheit des Prinzen Georg, Prinz Friedrich A u g u st, Herzog zn Sachsen, sich am Montag niit Ihrer Kaiser!, und Königl. Hoheit der Erzherzogin Luise von Toscana verlobt Hai Liegt doch in dieser Nachricht der Keim der Hoffnung, daß das erlauchte Königshaus der Wettiner ncire, junge Zweige treiben werde, welche, beschienen von dein warmen Lichte der Liebe unseres Volkes, emporblühen werde» zm» Heile des sächsischen Stainmcs und znm Wohlc dcs gc- saimnlcn Vaterlandes. Besonders srcndig dürfen wir aber die Nachricht begrüßen, weil nicht Rücksichten politvcher Konvenien;, sondern eine warme, lautere Hcrzensncigiing die hohen Verlobten zusanimenfrihrte: wir Sachsen, die wir gewolmt sind, in ganz be sonderem Maße an den Schicksalen unseres Königshauses theilzu- nehmen. werden cs mit Geinigthnnng begrüßen, daß io der Grund gelegt wurde zu einer glückliche» Ehe. Tic zaurn Wurzeln dieser Neigung lassen sich verfolgen bis in das Jahr 1887, wo Prinz Friedrich August seine Braut in Pillnitz keimen lernle. In den Tagen vom 20. bis 31. Juli weilte damals Prinzeß Luise mit ihren Eltern, dem Gwßherzvg Ferdinand IV. von Toscana und der Großherzogin Alice von Bourbon-Parma, sowie den Erzherzogen Leopold und Joses am Königl. Hoflagcr. Auch im folgenden Jahre weilte Prinzeß Luise ans sächsischem Boden, nm nach lOtägigem Aufenthalte Ihre Majestät die Königin nach Sibhllcnort zu bcglci ten. Hocherfrerilich ist es auch, daß durch den Herzensbiiiid des jungen Paares ein neues Band zwischen dem Hause Wcltiii und dem Hause Habsburg geknüpft wird; war doch sogar der engere Familienkreis der Braut mit unserem Königshause eng verknüpft. Denn die hochselige erste Gemahlin des Großherzogs Ferdinand war Prinzeß Anna Marie, die Schwester unseres regierenden Königs: am 24. Nov. 1856 hatte der Segen der Kirche dieselben zu Dresden vereint. — Erzherzogin Luise Antoinette Maria, nunmebr die hold selige Braut deS Prinzen Friedrich August, ist eine Tochter des größten Jahres unserer Geschichte: als unter dem Schlachicndonncr von Sedan das Deutsche Reich cmporsticg, am 2. September 1870. hat sie das Licht der Welt erblickt Möge hierin ein glückliches Vorzeichen für die Zukunft liegen, in welche die innigsten Wünsche eines treuen Volkes das Hinge Paar geleiten! — Die Nachricht von der Verlobung Ihrer Königl. Hoheiten deS Prinzen Friedrich August und der Erzherzogin Luise wurde gestern Mittag durch Se. Maj. den König an das König!. Hauöministerium gctzindl. Sc, Königl. Hoheit Prinz Friedrich August ist bereits gestern Nachmittag 1 Uhr'RMiii in Begleitung seines Adjulanicn Rittmeisters Frhrn v. Lindenia» na h Lindau! gereist, wvieibst der Vater der Braut Besitzungen hat Ter Auf enthalt ist bis zum 1. Juli berechnet. . (5 li ' -I - -m st' Ä st«! 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