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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.04.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000419018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900041901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900041901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-19
- Monat1900-04
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.04.1900
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""""«'.«Ais — » Li» „vreldner - . --— Rachrichlen tätlich Mdrgen»; dl« ! - erfcheinen --- -- , — B«,i«d» in Le««d«n NU» d«r n-chsi-n Umgebung, w° die Zulragung durch eigene «°l,„ oder «amunssianare «rfolgt, erhalle» da« Blatt an Wochentagen, di« nicht aui S»nn- oder Feiertag- folgen, in fw«> rde«iau«gaben Abend» und itiiargrn» ,u,esielii. Ali, «Ltgade eingeiondier Schriitwck« kein« Berdindlich!-,!- Fernsprechanichlub: AMt I Nr. 11 u. Nr. «0S«. Lelearamm-ildreffe: Vactirletitar» Nr»»d»N. ScgrSndek 1856 Mmnlickte II»v«I«<;k8, .lappen! Avuvst«, kpÜBditv 1««nalil. I GvkIttl'rovIt-MLv^vi'gffLuenIli-. nur 7. Telenr-oAdresse: Nachrichtm, Dresden. I. vresänor Ekiiwirci,« ir» ? H'LÜT'WI»lirls!lK A (LlvMNg gr. iriastneMic S,. 2 — y LlekiroUierspvntisvdvs ^ Illsiitnt " orsleo ItullLAj, ^ V ^.udkülirl. iUusu-. ^t.UrtQälsr ^ -K Viv Utittvirlcun^m 6. ^ A »,'('862 üO l»t. ^ 88. ÜTAAK, »VMenlKWtr.U k! 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Mut!»ncis;l, Witterung: ^iuskläruttg, wärmer. Tounerstag, 1i). April Der Kampf um das Pökelfleisch. Die parteipolitische Befehdung aus Anlas; der Reichstags- beschlüsse 2- Lesung in Sachen des Gcschentwurfcs über die Fleischbeschau nimmt in der der Landwirihschaft grundsätzlich feind lichen Presse so exccssive Formen an. das; die besonnene nationale Presse es sich im Interesse der allgemeinen Sammelpoiitik an gelegen sein lassen mutz, gegenüber dem sinn- und würdelosen Gezeter und Getobe der manchesterlich-radikalen Gegner in aller sachlichen Ruhe den wahren Stand der Angelegenheit klar zu stellen und die ganze Bewegung aus ein richtiges Mas; zurück- zuführen. Diese Pflicht ist um so dringlicher, je mehr sich auch der landwirthschastlichen Kreise unter dem Einflüsse der mancbestcr- lichcn Angrisse eine heftige Erbitterung bemächtigt und je näher man dort daran ist. wie ja auch schon die konservativen Führer im Reichstage hcrvorgehvben haben, das Vertrauen zu der Regierung überhaupt und in Sonderheit zu der Politik des leitenden Staats mannes zu verlieren. Wer es ehrlich meint nicht nur mit der heimischen Landwirlhschast, sondern mit dem gcsammten Schutze der nationalen Arbeit, der mutz sein Möglichstes thu», um der von manchestcrlicher Seite geflissentlich genährten Legende vorzu- bcugc», das; die Landwirthschaft an dem entfachten Brande die Schuld trage. Die beiden springenden Punkte des Streites sind die von dem Reichstage in 2. Lesung dem Regicrnngscntmnrf eingesngtcn Be stimmungen, datz vom Jahre IM! an die Einfuhr frischen Fleisches in nicht verarbeitetem Zustande verboten sein und unter das so fortige Einfuhrverbot sür verarbeitete Flcischwaaren auch das Pökel fleisch fallen soll. Die Regierung hat sich gegen diese Beschlüsse erklärt, in Uebercinstimmung mit dem gcsammten Manchesterthum Deutschlands von der linkslibcralen bis zur radikalen Färbung unter sozialdemokratischer Assistenz: die Regierung verlangt die Streichung jeder Jrislbestiinmnng für das Verbot der Einfuhr frischen Fleisches, so das; dieses Verbot eventuell auch blos ans dcnr Papier stehen bleiben könnte und gar nicht zu erfolgen brauchte, sowie die ungehinderte Zulassung des Pökelfleisches. Dem gegen über ist festzustellen, datz die gedachten Rcichstagsbcschlüssc 2. Lesung einstimmig als das Mindestmaß dessen, was das deutsche Volk in seinem gesundheitlichen Interesse und die deutsche Land wirthschaft zu ihrem Schutze gegen den unlauteren ausländischen Wettbewerb zu fordern berechtigt seien, bezeichnet worden ist von folgenden Faktoren und Organe» der Landwirthschaft und der konservativen Partei: I. von dem Deutschen Landwirthschasisrath; 2. von dem prentzischen Landcsökonomic-Kollcgium: 3. von sämmt- lichen Landwlrthschaftskammern, die sich mit dem Gegenstände besaßt haben, außer einer einzigen; 4. von einer stattlichen Reihe tandwirthschaftlichcr Vereine: 5. von dem Gcsainmtvorstand des Bundes der Landwirthe mit Ausnahme des Grasen Mirbach und des Jreiherrn von Manteufsel; <>. von dem Gescimmtausschuß des Bundes der Landwirthe bis aus wenige Stimmen: 7. von der konservativen Reichstagssrcrktion. bezüglich des Pökelfleisches nahezu einstimmig. Hiernach muß jeder Unbefangene zugebcn, daß eine über wältigende Mehrheit der konservativen Partei- und Interessen vertretung sich ganz aus den Boden der NeichstagSbeschlnsse 2- Lesung gestellt hat. Diese Richtung will auch heute noch von keinem grundsätzlichen Einlenken gegenüber der Negierung und dem von manchestcrlicher Seite ausgeübten Drucke etwas wissen, son dern ist der Meinung, daß eS sich bei der Austragung der Sache um mehr als um bloße Augenblickssragcn und Zweckmäßigkcits- Elwägungeu, nämlich um eine Generalprobe für den Entscheidungs kampf handele, der um die Wiedererrichtung eines ausreichenden Schutzes der nationalen landwirthschastlichen Produktion durch den neuen deutschen Zolltarif bcvorstcht. Das prinzipielle Festhalten an den Reichstagsbcschlüsscn in allen ihren Einzelheiten, so folgert man in diesen Kreisen, werde die Stellung der Landwirthschaft in jenem Entscheidungskamps stärken, ein wesentliches Entgegen kommen gegen die Wünsche der Negierung aber werde sie schwächen. Eine Minderheit von konservativen Politikern und Körper schaften vertritt dagegen den Standpunkt, daß sich in dem vor liegenden Falle aus Gründen der allgemeinen Wirthschaftspolitik im Interesse der Landwirthschast ein Kompromiß cmpsehle, und zwar ans der Grundlage der Streichung der Fristbcslimmung für das Verbot der Einfuhr frischen Fleisches, sowie der Zulassung des Pökelfleisches in beschränktem Umfange, nämlich nur in Stücken im Mindestgewichte von 10,Pfund, falls die Pökelung so gründlich erfolgt ist. daß eine nachträgliche Entpökelung zum Zwecke der Verarbeitung des Fleisches zu Wurstwaaren ausgeschlossen erscheint. Die Minderheit setzt sich zusammen aus den beiden Vorstands mitgliedern des Bundes -der Landwirthe, dem Grafen Mirbach und Jreiherrn v. Manteufsel, dem gcschästssührcnden Elfer- ausschusse der deutsch-konservativen Partei knicht einstimmig), dem Ausschüsse des konservativen Vereins der Provinz Ostpreußen, der Delegirtenversammlung des Bundes der Landwirthe von Ost preußen und dem Vorstande der ostpreutzischen Landwirthschasts- kammcr. Die Vertreter dieser Richtung süßen bei der Befürwort ung einer Verständigung daraus, daß der Gesetzentwurf im Ganzen eine der Landwirthschaft günstige Fassung erhalten habe und daß sich bei der Annahme der Vorlage zum ersten Mal wieder eine ganz gewaltige Mehrheit zu dem Zwecke, der Landwirthschast aus reichenden Schutz zu gewähren, zusammcngefnndcn habe. Dieser Ersolg würde an Werth ganz erheblich auch sür die Zukunft ge winnen, wen» es gelänge, ohne die sür die Landwirthschast er rungenen Vortheile preiszugeben, den Beitritt der Regierung zu den Beschlüssen des Reichstags durch die erwähnten Zugeständnisse zu ermöglichen. Tic kompromitzfrenndliche konservative Minderheit hat in den letzten Tagen eine theilweise Annäherung von Seiten der Mehr heit dadurch erfahren, daß der Vorstand des Bundes der Land wirthe erklärt hat, er werde in der Frage der Fristbcstimmung „mit sich reden lassen". Da somit der eine der beiden Streitpunkte als auSgcschieden gelten darf, spielt sich der Nest der Angelegen heit nur noch ans einen Kamps um das Pökelfleisch hinaus, dessen Einfuhr von der Regierung bedingungslos gefordert, von der konservativen Mehrheit ebenso bedingungslos abgclehnt, von der konservativen Minderheit dagegen in vermittelnder Form unter den vorgedachtcn beschränkenden Bedingungen befürwortet wird. Darüber, das; die konservative Partei zu einer bedingungslose» Freigabe des Pökelfleisches keinesfalls zu haben sein wird, ist nach Lage der Sache gar kein Zweifel möglich; es müßten ganz un berechenbare seltsame Einflüsse sein, die einen solche» Umfcill zu Wege bringen könnten. Sollten indes; die Bemühungen der Kompromitzfrcnnde in der Richtung einer beschränkten Zulassung des Pökelfleisches von Ersolg gekrönt sein, so würde dann auch der Regierung die Pflicht erwachsen, sich mit einer solchen Abmachung einverstanden zu erklären und nicht zur Freude der Monchester- pactei unversöhnlich ans ihrem Schein der bedingungslosen Einfuhr des Pökelfleisches zu bestehen. TaS wird der Negierung auch in unserer sächsischen „Leipziger Zeitung" nahe gelegt. Wie auch der Ausgang sei, in jedem Falle wird den Ver treter» der Landwirthschaft nachgerühmt werde» müssen, das; sie in der ganzen 'Angelegenheit nichts weiter gethan haben, als nm das hohe Gut der Voltsgesnndbeit und um das berechtigte Schutz- inleresse der landwirthschastlichen Produktion einen ehrlichen sach lichen Kampf zu führen. Dagegen hat das Manchcjterthnm den Fall von Anfang an zu einem allgemeinen gehässigen Stnrmlaus wider die Landwirthschast als solche ansgebentcl und i» immer steigendem Maße mit den alten abgedroschenen Phrasen von „agrarischer Begehrlichkeit" uni sich geworfen. Ten Hanpttkeil des manchesterlichen Zornes mußte dabei der Bund der Landwirthe auSbaden und man gefiel sich bereits in der angenehmen Vorstellung eines „allgemeinen rücksichtslosen Kampfes der Regierung gegen den Bund", dessen Haltung i» der Jleischbejchansrage „die Ursache des Unwillens, ja der Erbitterung der matzgevenden Kreiie sei". Daraus wird >a nun allerdings nichts werden, wohl aber läßt die jüngste offiziöse Kundgebung der „Nords. Allg. Ztg." in Sachen der Fleischbeschau die Geneigtheit der Regierung zu einem Ent gegenkommen in der Pvkeksleischsragc vermnkhen. Fernschrcib-und Acrusprcch-Berichte vom iz. April. Berlin. Der Kaiser tcisst am 15. Mai in Wiesbaden ein. nm der Generalprobe des „Oberon" bcizuwohncn. Der'Aufenthalt des Kaisers in Wiesbaden dürste sich bis zum ll». Mai erstrecken. — Einer Londoner Meldung zufolge gedealt Kaiser Wilhelm in diesem Jahre England zu besuchen; man erwartet ihn nngesähr am 2. August ans seiner Pacht „Hvhenzvllern" in EmvcS. — Herzog Albrccht von Württemberg kehrt im Herbst von Potsdam wieder nach Stuttgart zurück. — Aus Anlaß des über die Ver waltung der Reichsbank sür das abgelansenc Jahr vom Reichs kanzler erstatteten Berichts ist dem Reichskanzler nachstehendes Schreiben zuaegnngen: „Ew- Durchlaucht beehre ich mich im Allerhöchsten Aufträge ans den Bericht vom I!» ds- M ganz er gebenst mitzulheilen, datz Se. Majestät der Kaller niit lebhaftem Interesse von dem VcrwaltungSbericht der Reichsbank sür 189!) Kenntnis; zu nehmen geruht haben. Allerhöchstderselbe haben aus dem Bericht mit Befriedigung gesehen, das; die Reichsbank es ver standen hat, den im verflossenen Jahre außerordentlich gesteigerten Anforderungen des Geldmarktes unter zum Thcil schwierigen Ver hältnissen in vollem Ilmsange gerecht zu werden und daneben ein günstiges finanzielles Ergebnitz zu erzielen, und lasse» Ew. Durch laucht erinchen, den Leitern der Reichsbank und ihren Angestellten Allerhöchslihre 'Anerkennung jiir die bewiesene Umsicht und Pflichttreue auszusprechcn. gez. v. Lucanus." — lieber die Beilegung der letzten Unruhen in Kiantschou berichtet der „Ostasiat. Llo»d": Hauptmann von Buttlar und Baninspcktor Hildebrandt er langten in persönlichen Verhandlungen mit dem neuen Gouverneur von Shantnna Puan Shi Kai Sicherheit dafür, daß in Zukunst das Leben und Eigenthum von Deutschen und der Fortgang der Arbeiten am Eisenbahnbau nicht weiter bedroht und gefährdet werde. Infolgedessen wurden die Arbeite» am Eisenbahndan überall wieder ausgenommen. Das Detachement Infanterie und Artillerie, das so lange in Kiantschou bleiben sollte, bis die Eisen- bahnangelegenheit erledigt und das Leben und Eigenthum der Europäer nicht mehr weiteren Angriffen ausycsctzt wäre, ist zurück gezogen, nur eine kleine Abtheilnng beritten gemachter Feld- Artilleristen wurde noch ans chinesischein Gebiet belassen. — Der 20. Chirurgcn-Kongretz ist heute hier unter Vorsitz des Geh. Mc- dizinalraths Prof. v. Bergmann eröffnet worden. Nach einer schwungvollen Begrüßungsrede des Vorsitzenden hielt den ersten Vortrag der Heidelberger Chirurg Pros. Czernh über die Be handlung inoperabler Krebse und tkcilte u. A. mit. sodatz un- aesähr 40,000 Menschen jährlich in Deutschland an bösartigen Ge schwülsten sterbe» und daß vielleicht dreimal jo viel ein Opfer des tückische» Leidens sind. Mit dem Kongreß ist auch in diesem Jahre eine reich beschickte Ausstellung von Instrumenten, Apparaten nnd Medikamenten aller Art verbunden. — Der würltenibergische Ministerpräsident Frhr. v. Mittnacht, der sich von einem schweren Jnsiucnza-Ansall nur langsam erholt, gedenkt, süddeutscheil Blättern ! zufolge, dauernd zurückzutretcn. Als sein Nachfolger wird der setzige Minister des Innern v. Pilchek genannt. — Die polnische > Sozialdemokratie wird alS selbstständige Gruppe »eben der dcutichen Sozialdemokratie bestehen blcibm. Das ist das Resultat deS 5. polnisch-sozialistischen Parteitages, der in den Osterfeier-! abgchaltrn wurde. — Dlc „Deutsche TageSztg." de po tagen hier richtet: Die gestrige stark besuchte Generalversammlung des Wahl- vercins der bäuerischen Konservativen, der in Württemberg tagte, hat »ach einem äußerst beiiällig anfgenoinmene» Vortrag des Rcichstngsabgeordneten Schremps zum Flcischbcschangcsctz folgende 'Resolution einstimmig angenommen: „die Versammlung hakte in Sachen des FleischbeühnugesctzeS die Beschlüsse der Kommission des Reichstages für das Mindestmaß, was zur Erhaltung der Volks- gesundhect und zum Schutze der deutsche» Landwirthschast wie des Fleischergewerbes gegen unlauteren Wellbcwerb verlangt werden kann, sie würde ein Scheitern des Gesetzes jedem weitere» Zu geständnitz an das Ausland vorziehen". — Eine Einwanderung ailsslündischer Buren in die Südostecke unseres südwestafrrkanischeii Schutzgebietes gilt als nicht ausgeschlossen. Die heute herrschende Ansicht ist der „Kolvnialkorresp." zufolge, daß, wenn die Buren gute deutsche Unlerlhanen werden wollen, deren Ausnahme in bc schränlter Zahl, namentlich wenn sie Mittel zur Ansiedelung haben, sehr empsehleiigwetth sei, und man glaube, daß bereits die zweit. Genernlion der Buren sich vollständig mit der deutschen ver schmolzen haben werde. — Tie Entscheidung des höchsten vrenßi- schon Strafgerichtshofes über die Frage, ob das Bürgerliche Ge setzbuch für das Denliche Reich das Verbot des Sviclens in aus- wärttgcn Lotterien beseitigt bat, ist nunmehr ergangen. Es lagen die Revisionen in drei Lotterie-Prozessen vor, in denen die Ikc- theile der Bemfungs-Straftammcr» in diesem Jabrc. alio zur Zeit der Geltung des Bürgerlichen Gesetzbuches, ergangen sind. Ter Strafsenat des Kammcrgerichls erkannte ans Zurückweisung der'Re vision. Das Strnsverböt bleivt somit auch unlcr dem Bürgerlichen Gesctzbnche in Kraft. — Die Verhandlung gegen die beiden ehe maligen Direktoren der patriotischen Gründung „Wohlkahrtsein- nchttnig sür Heime deutscher Veteranen Invaliden und 'Beamte", Fächer und Föllnier, begann heute vor der ersten Strafkammer des hiesigen Landgerichts. Tie Angeklagten werden des gemein schaftlich verübten nnd des versuchten Betrugs. Föllmer außerdem der schweren Urkundenfälschung beschuldigt. Des letzteren Ber- orechenS erklärt sich Föllmer jnr schuldig, im klebrigen gestehen beide Angeklagte zu, sich in einigen Punkten, scdvch nicht in dein Umfange der Anklage »chukdig gemacht zu haben. Kiel. Die Elsenbahnbrücke bei Lindannis der Kiel-FlenS- burger Bahn wurde in Folge der Kollision des Tamvfers „Marie Horn" mit dem Leitwerk schwer beschädigt und ist für Eisenbahn züge vorläufig unpassirbar. .H a ni b u r g. Die aus heute angeietzte öffentliche Berstcigernng der Rechte nnd 'Anlagen des Bäreninsel-Thndikats hat nicht statt- gcfiniden. da die Antragsteller den Antrag vor dem Termine zurückgezogen hatten. Aussig. Eingetrelencs Hochwasser verursachte in einzelnen Schächten des Duz - Brüx-Komolauer Kohlenreviers großen Schaden. Mehrere Kolstenwerke sind ersoffen. Paris Gestern Abend folgten die in Paris anwesenden zahl reichen dentschcn Aussteller einer Einladung des Neichskoniminars Richter zu einer geselligen Zusammenlunft im Svatcnbrän der Ausstellung. Tie Versamnünng sandte folgendes Telegramm a» den Kaiser: „Die deutschen Aussteller mit der deutschen Kolonie, nach schwerer, arbeitsreicher Zeit zum ersten Mal vereint, sprechen Ew. Maiestät, dem mächtigen Schirmherr» deutscher Arbeit, ihre nnterthänigste begeisterte Huldigung ans. Im Namen der 'Aus steller nnd der deutschen Kolvnic Richter." Paris. In der Nvlredametirche fand heute Vormittag ecu Trauer-Gottesdienst sür den in Südafrika gefallenen Oberst Villebois-Marcnil statt. Die Kirche war mit Tricoloren geschmückt Ter Bruder und die Tochter deS Verstorbenen wohnten der Jcicr bei. Präsident Loubet hatte einen Vertreter gesandt: auch der Transvaal- und der Oranie-Frcistaat waren offiziell vertrete». Unter den zahlreichen Anwesenden befanden sich mehrere Generale und Admirale, sowie viele Depiitirte nnd Senatoren. Als die Thciinchmer an der Feier die Kirche verließen, wurden in der draußen stehenden Menge einige Rufe „Es lebe das Heer!" laut M adrid Es wird angenommen, datz im heutigen Minister rathe eine Krisis zum Ansbmch kommen werde. Silvela wird mit der Neubildung des Kabincks betraul werden und das Auswärtige Amt behalten. Haag. Dem heutigen Empfang der Sondergesandtschast der südafrikanischen Republiken wohnten zahlreiche Personen bei. darunter mehrere Ahgevrdnetc, Geistliche, sowie eine Abordnung der hiesigen Sektion der FriedenSliga. Ter Präsident der Erste» Kammer wurde besonders empfangen. Ter Fübrer der Abordnung Fischer, hatte im Beisein des Dr. Lehds eine Besprechung mit dein Minister des Auswärtigen in dessen Amtsräumcil. Wie nia» vernimmt, wird die Devutation nach Pulsung ihrer Beistand, giliigSschreiben eine 'Andien; bei der Königin nachsuchen und noch vis Ende der Wvchc hier bleiben. Brüssel. Ter Prinz von Wales vassirt auf der Rückreise von Kovenbagcn ani Freitag Belgien; er wird von der deutschen Grenze im Svnderzlig, obne Brüssel zu berühren, nach Calais fahren London. „Trust»" erfährt, die Königin Vieloria werde den deutsche» Kronprinzen cinladen, sie im nächsten September ln 'Balmoral zu besuchen. — ES wird angenommen, datz durch die bekannte Kritik Lord Roberks' die Stellung Bulkers unhallbar ge worden ist. Man bält die Niederlcgnng seines Kommandos in Rakal oder seine Abberufung sür selbstverständlich. Es vestainet. die Armee Roberts' habe ihre Operationen in großem Maßslaoc wieder ausgenommen, den Buren solle der Rückzug nach dem Süden des Frcistaalks abgeschnitten werden. — Einer Kapsladlel Meldung zufolge lassen die Bnren-Negicrungen in der ganzen Kapkolonie einen Ausruf an die kolonialen Afrikander unstausen. der sie anssordert, sich zu erheben und am Kriege theilzimehmen. - Der „Telegraph" erhält ans Abcrcorn in Nordost-Rhodcsia ein Telegramm, wonach die von ihm ausgerüstete Kap-Kairo Expedition nach dem Norden des Tangannka-Sce ansgebrochen sei. von wo gemeldet wird, daß deutsche und belgische Soldaten gegen einander kämpften. Christ ran io. Heute wurde für einen Thcil des Heeres und z»m ersten Male für einen Theil des Landsturmes Ordre jnr eine Probemobilmachung erlassen. N-tirung«» d«rProdukltndori« Sd«»in«tz am I«. «rril >»«,, Mlnaa» »/,! Ilhr. — Wlitrnm,: Rkakn. r/ndkn,: «»»«»«la« — Gtlreiie. ,M«« pro KXXi Kilo netto.» Wttzen, fremder »6»-IXl> M. da. >o4s,f»er M. >>a da. die«»ahr,g« Sri»- - - —. «o,n«n. diesiger I40-IK «, da niederiand>i».ia«sli>drl und »reiMcher M.. da. »rcmd-r Idri-lSi» M. Sicnie, Brauwoan, «remde M.. da Brauwaare. sdchstflde - —, do. Idahl. u Futterwaare nur—I«a M Ha««r, >',endlicher und f»chsii«er Nü—><« M., «ma. arodlarma >18—12« M d. . mittel U»6—»«» M , da. iUnquanttn I««—lb» M. ersten, «iachwaare lM- 2I-» 2>. da. Nab» und guiierwaare I«d—1«1 M , Siaggen..<N„c >!»> -»>» Weiien silci- »7-1«, M. — Metzt. Aro IM «a. netto.) Sailer.Anauia 2g.N0 M. Weiienmedi an L».7»-2«.7» da. 0 22,2S-LS,2b N>. Siogg-nmehi a 1«,<»-!i«,2d R , da i 22.»> di» 22.2b M.
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