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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.01.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020125016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902012501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902012501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-25
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.01.1902
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Pt verirgrgebW: DV-»rM«r«a»r<Llm' »0»8»ni Wich «»n>»»«, die V»t>kh»r m Dn«n> und d»r nlchsim Um,«tum«. », dl» tzuiraauii« du,» »loene lvoim oder Kommilkouün ertöt,t. erhallen da» Blau an ««henwaen. die nxhlmet Gom>. «d«r grlrna,« d> «»et Ldrilautaada, «»«»»« und «»»,»»« tuaedkllt. tzllr »a«,ad« »i«etmdt»e ««rtN- Klüt« I»«, Bcrdinbllckim. ver»t»r»«s,»tLl»k: »«»I «r. U und «r. »OS» releiramm-Adrett«: N»ch»tch««> »„«»»«». OSVL'ck klwli«. 8oKIpMKS80llLlt I owpüoblt «et» rur Aluurkws von lnsorstsn unä ^bonoamouts kllr cko I Haupt-Gcschästsflelle -. Ttßril^tt 1856 MU' Hs»vkrllvl»tvn". ^WG ^ Maricnftr. »8 Anreizen-carli. DI» klnnndme von »»kHut>iau»a-u »riola, in drr Öo»v!a»ilIuiii»i»kk > den NlbkiiaiinnlimchcUr» tu Trcüdcu l io NackmiIIa,» s Nlir. So»» und Nttrrtaa« mir Manenltrosii: s« von I, bij»'/,l Ulir. Dio I «vallia» Gninü «lle tta. s EilvonI 2« Pi>>. '-><» Vindlauiiac» o»i der Privapeiz« Heu Lb Pia. l die LivalNre Zeile o> > .Etngeiandl' oder au» Tertlki!.' ro Pia. 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Die Vagdadbahn und ihre Bedeutung für Deutschland. ES sind nun mehr als zlvei Jahre verflossen, seit die Welt, die sich allmählich daran gewöhnt hatte, den Weg durch den Suez- kanal alS den denkbar kürzesten zu betrachten, durch die Nachricht von dem bevorstehenden Bau einer tranSkontincntalen Eisenbahn zwischen Konstantinopel und dem persischen Golf, der Bagdad- bahn, überrascht wurde. Da unsere lieben Vettern jenseits des Kanals inzwischen eifrig am Werk gewesen waren, das Unter nehmen durch „wohlgemeinte" Zeitungsmeldungen von unvorher gesehenen Schwierigkeiten theils finanzieller, theils technischer Art in Mißkredit zu bringen, so ist es begreiflich, daß in natio nalen Kreisen ein Gefühl der Erleichterung Platz griff, als vor einigen Tagen die Konzession zum Bau der Bagdadbahn an die deutsche Bankgruppe endgiltig erthcilt und die daran geknüpften Bedingungen im Prinzip genehmigt wurden. Wenn nun auch vor Beginn der eigentlichen Arbeiten noch das bei der Lage der türkischen Finanzen überaus schwierige Problem der Auffindung genügender Bürgschaften für die Zinsgarantie zu lösen ist, so ist der Bau der Bahn doch gesichert, nachdem, wie bereits von uns gemeldet wurde, die Verträge seitens der beiden Parteien nunmehr unterzeicynet und ausgctauscht sind. Mit einem Schlage ist so der jüngsten Weltmacht die Möglichkeit in die Hand gegeben, durch Wiederbelebung der alten Kultur Vorderasiens und Zu sammenschweißung der dortigen, deutschen und oSmanischcn Interessen festenFuß auf dem heißumstrittcnen Boden dcS Orients zu fassen, Nach den im verflossenen Jahre veröffentlichten Ergebnissen der mit der Festlegung der Tracc beauftragten Expedition wird die Bahn, die durch Ueberbruckung des Bosporus unmittelbar an das europäische Schienennetz angeschlosscn werden und bei einer Ausdehnung von etwa 2400 Kilometern nach 8 Jahren fertig sein soll, wie folgt verlausen: Anschließend an die schon bestehende Linie sdie anatolische Bahn) von Konia über Adana und Biredschik sam Euphrats, dann nach Mossul sam Tigriss, vo» hier nach Kerkuk. Bagdad und schließlich unter Berühr, ung der beiden berühmten schulischen Wallfahrtsorte Kerbels und Nedchef. deren finsterem Fanatismus die frische Luft des modernen Verkehrs nichts schaden wird, nach Basra. Weiterhin ist Fortführung nach einem Seehasen, wahrscheinlich Kuweit, vorgesehen. Die Bahn führt also durchweg durch ehemals blühende Landschaften, die Schatzkammer des einstigen Römerreichs, die. mit ihrem alten Kulturboden von beispielloser Fruchtbarkeit, nur in Folge des Verfalls ihrer Lebensader, der alten ostindischen Karawanenstraße. verödeten und blos aus eine Absatzmöglichkeit für ihre Produtte warten. Die Bagdadbahn stellt nicht, wie z. B. die nordamerikanischen Pacificbahnen. den ersten Schritt in die Wildniß dar. sie findet vielmehr überall ein dringendes Vcrkehrs- bedürfniß vor, durchschneidet entwickelungsfähigc Kulturen und zahlreiche Dörfer und Städte mit regem Lokalhandel und Ge werbefleiß. Dabei liegen etwa 40 bis 45 Prozent des kultur- fähigen Lande- brach da und bieten später die schönste Ge legenheit für Deutschland, sich entsprechend der Anregung des SultanS hier ein Aolonilationsscld >ür einen Theil des aus- wanderungLlustigcn Bcvölkerungsüberschusses zu schaffen in einem Lande, in dem sich die Kolonisten nicht vor Tropenkrank, heilen zu fürchten brauchen. Es hat dieser Gedanke, der bereits in den dreißiger Jahren von Moltke angeregt wurde, schon deshalb viel für sich, weil deutsche Kolonisten, der Bahn entlang angesicdelt und zur Ausübung der Bahnpolizei herangezogen, bessere Gewähr für einen ordentlichen Betrieb bieten würden, als die ausschließliche Nachbarschaft des dortigen Eingeborenenmischmasches. Außerdem würden solche Kolonisten in einer zu Land in wenigen Tagen erreichbaren Gegend, also unter den Augen deS Deutschen Reiches, nicht wie in Amerika und Mstralien dem Deutschthum verloren gehen, sondern im Gegentheil einen wichtigen Faktor zur Erhöhung des Ansehens des deutschen Namens im Orient bilden. Auch abgesehen von solchen Perspektiven, erscheint die Ren- Labilität der Bahn durchaus gesichert und zwar, »ic aus den guten Erfolgen der anotolischen Linie ersichtlich, schon durch den vorderasiatischen Lok-i-Handel und -Verkehr. Dazu käme nun noch der ostindische Personen- und Postverkehr, sowie die Be förderung relativ leichter, werthvollerer Maaren, während schwere Maaren, die den theueren Bahntransport nicht vertragen, nach wie vor ihren Weg durch den Suezkanal nehmen würden. Die kürzeste Reise von Berlin über Wien—Triest-Suezkanal nach Bombay erfordert bis jetzt 18 Tage, die Fahrt via Kon- stantinopel—Bagdad nach Fertigstellung der Bahn wird auf nur 11 Tag« berechnet — in unserer schnelllebigen Zeit eine be deutende Ersparnis! Nun braucht man aber — und daraus resultirt für Deutschland die weltpolitische Seite deS Unter nehmens — zur Vermittelung von Bahn- und. Schiffsverkehr ge meiniglich einen Hafen und da kommt am persischen Golf einzig und allein Koweit, daS einen vorzüglichen Hafen aufweist und nominell türkisch ist, in Bettacht, denn vor der Mündung deS Euphrat und Tigris liegt eine Sandbarre, die die Einfahrt größerer Schiffe verhindert, und Abuschehr ist persisch. Da» wissen die Engländer, Franzoien und Russen nur zu gut, ganz besonders die Engländer, die Koweit schon im Sacke zu haben glauben. Befremdlicher Weise scheint sich aber unser Auswärtiges Amt in der Koweitfrage nicht energisch rühren zu wollen. Während alle anderen Mächte ihre Konsequenzen aus dem deutschen Unternehmen zu ziehen wußten, sei es durch Einrichtung von Schifffahrtslinien auf dem persischen Golf, sei es durch Be stellung von General- und Berufskonsulaten am Golf und in den Euphrotländern, besitzt Deutschland in Bagdad nicht einmal ein Berufskonsulat, im klebrigen von Konia bis zum Golf keinen einzigen Vertreter und keine Organisation zur Nachrichten- Vermittelung. Dabei handelt es sich bei der Bagdad bahn um etwa 450 Millionen Mark, von denen 60 Prozent deutscher Herkunft sein sollen. Der Grund- gcdanke der Bahn ist doch nicht der, den Kurden, Armeniern und anderen vorderasiatischen Ehrenmännern zu den Segnungen einer Bahn zu verhelfen, auch nicht, die englischen Schisse, die jetzt noch i»n persischen Gols dominircn, durch billige Frachten- liescrung zu unterstützen, sondern der, uns von dem in Wirklich keit rein englischen Suezkanal nach Möglichkeit, wenigstens was Post- und Personenverkehr betrifft, unabhängig zu machen, eine der Weltverkehrslinien in unsere Hände zu bringen und dem deutschen Unternehmungsgeist freie Bahn zu schassen. Es ist daher Pflicht der Reichsregierung, unserer Flotte dort zu einer Koblen station zu verhelfen, und im Ucbrigen dafür zu sorgen, daß Koweit neutral und dem deutschen Handel und Schiffsverkehr stets offen bleibt, — ohne Rücksicht auf das Uebelwollen der Engländer. Ein noch einigermaßen ungeklärter Punkt bei dem Unter nehmen ist die Haltung Rußlands. Trotz der nicht blos korrekten, sondern direkt freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen der deutschen und der russischen Regierung obwalten, sind in der Petersburger Presse letzthin verschiedentlich Aeußcrungcn laut geworden, die nicht gerade von deutschfreundlichen Gefühlen be herrscht waren; das war u. A. der Fall in der Polensrage, in der Zolltariffragc und neuerdings auch mit Bezug auf die Bagdad bahn. Ein angesehenes, von dem Finanzminister Herrn Witte selbst beeinflußtes Organ hat sich nämlich veranlaßt gesehen, gerade jetzt vor dem Zuflüsse russischen Kapitals für die Bagdod- bahn in sehr wenig höflicher Form zu warnen. Deutscherseits ist dieser Mangel an Freundlichkeit mit derjenigen Gelassenheit ausgenommen worden, die für unsere gesammte nationale Haltung derartigen Ausfällen der russischen Presse gegenüber bestimmend ist, well wir nur zu wohl wissen, wie Recht Fürst Bismarck mit seiner Taxirung des Werthes solcher .minder haltbaren redak- tionellen Tagesleistungen" im Vergleich mit der ausgesprochenen Willensmeinung des russischen Kaisers hatte. Dazu kommt, daß der Wind inzwischen bereits wieder umgeschlagen ist, was in der plötzlichen allgemeinen Schwenkung der Petersburger Blätter in der Polensrage einen deutlichen Aus druck findet. Aus diesein Umstande läßt sich schlie ßen. daß die Meldungen über bedrohliche Verhältnisse an der asghanistanischen Gr-nze nicht ohne thatsächliche Unterlagen sein dürsten und daß man daher von amtlicher russischer Seite Alles zu vermeiden wünscht, was auch nur entfernt zur Verstimmung hier zu Lande Anlaß geben könnte. Hier ließe sich nun vielleicht von Seiten unserer Diplomatie der Hebel ansetzen, um zu einem festen, befriedigenden Einvernehmen mit Rußland bezüglich der deutschen Bagdadbahn unter gebührender Rücksichtnahme auf die dortigen russischen, aus den Bahnprojekten in Persien insbcson- dere der Linie Tiflis—Abuschehr sich ergebenden Interessen, zu ge langen. Ein solches würde den deutschen Interessen insbesondere auch in der Koweitfrage jedenfalls weit förderlicher sein, als ihren, praktischen Wcrthe nach immer sehr zweifelhafte Bereiiöbarungen mit England, die leider nach den jüngsten Auslassungen Lord Cranborne's im Unterhause wieder in den Vordergrund unserer amtlichen Erwägungen in dieser Angelegenheit gestellt zu sein scheinen. Wir dürfen nichts versäumen, Kleinasien als Absatzgebiet für unsere Produttion zu gewinnen, um so mehr als Rußland und die Vereinigten Staaten deutlich das Bestreben kund geben, sich immer mehr wirthschaftlich nach Außen abzuschließen, und auch England darauf hinarbeitet, in diesem Sinne aus seinen Besitzungen ein einheitliches Ganzes zu bilden. IVI. li. !i!keml8elniel! 8KN.. Koullluq» gvuNnvr von It—12 tllir. Lonliabeuv, 25.Aarittlir 1WZ. von Dauunsällen für dringlich anerkannt und deshalb bereits eine Verordnung litt Bayern erlassen. Als Schlußstein der Verhütung von Baunnsällen halte aber die bayerische Regierung die Einiüh, ung des Befähigungsnachweises im Baugewerbe für unerläßlich. — Aba. O eitel-Sa. lkoni.): Diese Ansicht des bayerische» Bevollmächtigten »heilen meine Freunde durchaus. Wir meinen auch, daß die Frage des Bcsähignngsiiachwenes für das Bau gewerde schon längst spruchreif ist und daß ei» einschlägiger Gesetz entwuri schon längst hätte vorgelegl werden können. Allo, etwas mehr Dampf, Herr Staatssekretär' Redner weist dann des Abg. Müller-Meiningen Behauptung zurück, als ob die Koiyervativen Gegner auch der berechtigten Fraurnbestrebnngen seien, das sei nicht der Fall. Z. B. stimmten die Konservativen den, Zutritt der Frauen zum medizinischen Berufe durchaus zu. Allerdings dürsten der Frau nicht alle Berufe offen sei», sondern nur solche, in denen zu wirken sie von der Natur angewiesen sei. So lange das Frauengeschlecht noch dazu beritten sei, zn gebäre», so lange werde man gewisse Berufe ihm immer verschließen müssen. Eine gesunde Sozialpolitik müsse jetzt Mtttelstandsvoiitik sein, und diese sei allerdings in den Anfängen stecken geblievc». Bedauerlich sei eS u. A. daß nicht schon längst die Bäckereiverordnung, die namentlich die kleinen Bäckereien gefährdet, ubgeänvert oder aus- gehoben worden sei. Er verhehle nicht, daß das auck im Inter esse der Landwirlhichast gewünscht werden müsse. Denn wenn wirklich der Zvlllaris scheitern sollte, so würden die Landwirthc dazu Ichreitcn müssen, «clber aus genossenschaftlichem Wege Bäckereien zu errichten. Weiler versichert Redner, die Freizügig keit als solche wolle Niemand aniasten, sondern nur deren Ans wüchse. lLachen links.i Wie lässig die Regierungen darin seien, berechtigten Klagen de-S Mittelstandes abzuvelfen, sehe man auch daran, daß gegen das Unwoen der Ausverkäufe immer noch nicht mit allem Ernste vorgegangen werde. Gelinge cs nicht, den Mittelstand zu erhatten. dann werbe sich die gegenwärtige Gesell schastsordnuna schwer halten lassen. — Handelsininister Mülle, eiwidert, daß die Verhandlungen wegen einer Abänderung der Bäckereiverordnung noch im Gange seien. Wegen der mittleren und kleinen Betriebe werde ja zunächst schonend vorgegangen und dielen eine gewisse Karenzzeit gegeben werden müssen. Aber ein Rückschritt, der eine Schädigung der Arbeiter involvire, lei nicht möglich. Es wird mir. fährt Redner fort, ein geheimer Erlaß an die preußischen Gewerbeinspektorkii vorgeworscn; aber dieser Erlaß ist in dem betreffenden Amtsblatte veröffentlicht worden, war also gar kein geheimer Erlaß. Auch bin ich noch jetzt der Meinung, die Gewervernsveltoreii sollten mehr sachliche Berichte bringen, mebr Tbaliache» mittheilen. als sich in Railonnenrents einlassen. Schlußfolgerungen aus den Thatiacben zu ziehen. Betrachtungen daran zu knüpfen, das ist unsere Sache. Daß ich, wie Fischer meint, einmal gesagt haben wll, ich würde Alles ausbteten, um dieses neue Gewerbegerichtsgesetz nicht werden zu lassen, ist eine pure Erfindung. — Abg. Lenzmann lstets. Ver.) tritt für Zulassung der Feuerbestattung von RerchSwegen ein. Namentlich leien die mancherlei juristricdcn Bedenken gegen die Leichen Verbrennung alleximmt hinfällig. Deshalb solle sich das Reich der Sache annehnren und zn dem Behufe als Korrelat auch die obligatorische Leichenschau einfirhren. In Wirklichkeit seien in Preußen ja auch gar nicht die juristischen Bedenken ausschlag gebend gewesen, sondern die Allmacht der katholtichcn und evan aelischen Kirche. — Abg. Wurm iSoz.j wirst dem Minister vor. sich als Abgeordneter vor sirns Jahren grober Unwabiheitcir ichiildig gemacht zu baden. Geradezu ein Bloosinn sei die Bc bauptung gewesen, die Kassenärzte wären gezwungen gewesen, 25 Pro; ihres EinkominenS an die iozialdemolratische Pcirtcrlasse abzngebcn. Ganz eigenthnmlich sei die Liebe, welche die Agrarier für die Bäcker und den Mittelstand überhaupt hätten. Gegen die Arbeiterschutzvorichristen wolle man die Bäcker schützen, aber wenn der Zolltarif ickeitere, drohe man den Bäckern mrt Errichtung landwrithschaftlicher Bäckereien. Die ganze bisherige Sozialresorrri lei Flickarbeit. Schaffen Sie doch wenigstens erne Arbcikskammer. Der geheime Erlaß des Staatssekretärs habe nur bewirken »ollen, daß die Geiverbccrussichtsbcamlcn nicht offen lagen sollen das. was ist. Gerade die von dem Staatssekretär und Herrn Möller verbotenen Naisonnements und Betrachtungen seien, werthvollcS Neueste Drahtmeldmrger» vom 24 Januar. <Stack»1- eingedeade Deverckien befinden sich Sette 2.) Berlin. (Pnv -Tcl.l Reichstag. Die Berathung des Etats de« Reichsamts deSJnnern. Titel Staatssekretär, wird fortgesetzt. — Abg S ch w a r z--Livvstadt lCentr ) bestreitet dem Ada. Filcher gegenüber, daß daö Eenttum beim Betreiben sozialer Reformen nicht eifrig und energilch genug iet. Alles, was an sozialem Fortschritt geleiltet worden sei. nähmen die Sozial demokraten als Verdienst für sich in Anlpruck. obwohl das Meiste davon von den bürgerlichen Parteien gegen die Sozialdemokraten geleistet worden lei. Be! dem Zolltarif rege daS Eenttum weiter nicht» an als einen Schutz des Bauernstandes In vernünftigen Grenzen. Mit der Sozialreiorm gehe eS allerdings etwas lang sam. Die Hauptschuld daran habe der BundeSratb Dringend geboten sei eine endliche Regelung des BauaibeiterschutzeS. Die Abnahme der Unfälle würde >a auch den Unternehmern zu Gute komme». — Bäuerischer Ministerialdirektor v. Herrmann erklärt, auch die bavertsche Regierung Hab« Maßnahmen zur Verhütung Material für die sozialpolitische Geictzgebung. Der Staatssekretär verstecke sich bei der Sozialrcform hinter den Bnndesrath. und der BundeSratb habe auch nichts zu sagen, den» wie der Reichskanzler erklärt habe, hänge der BundeSratb an der Strippe der einzcl staatlichen Regierungen. Schließlich blcrbe» dann nur die Fürsten und Könige übrig. Gut, wir haben nichts dagegen, aber dann bleibt oller Zorn, aller Unwille des Volkes über diese verschleppte Sorialreform schließlich an den Königen hängen. Vor Allem sei nöihig freies Koalrlionsrecht, Organisationsfreiheit. Wenn wir einen Arbeilerichutz hätten, der in mancher Beziehung besser sei als in anderen Ländern, so bleibe doch für die Arbeiter die Orgairi'ation dtc Hauptsache. Alles Andere gelte dem Ardeiter nur als Abschlagszahlung. — Abg. Dasbach iCeirtr.s begründe! seine Resolution dahin, daß die bundesrälhltche Verordnung über den Zürkhüttenbetrieb alsbald in Kraft treten, den lokalen Bc Hörden aber in Bezug ans die baulichen Umänderungen bei den Zinkhütten das Recht znstehen solle, kurze Fristverlängerungen zu gewähren. Alle anderen Bestimmungen der Verordnung, insoweit sic alio nicht Umbauten zur nothwendigen Folge haben müßten, sollten möglichst schleunig in Krast treten. Redner bekämpft außerdem daS Verlangen Leiizmcinn's wegen Zulassung der Feuer bestattung von Reichswegen. Ern Kommissar des preußischen .Handelsministers bemertt, daß die Zinkhütte» scharf darantbin kontrolirt würden, daß sie die durch die Verordnung nothwendrg gewordenen Bauten beschleunigte». Eine Hütte, die säumig war. sei soga gezwungen worden, einstweilen den Betrieb cinzustcllcn. <Hört, hört!> — Morgen Fortsetzung der Berathung. Berlin. kPriv-Tel.) Die Zolltarifkommissioir deS Reichstags setzte heute die Berathung dcS ß 5 (Zollbefrei ungen» bet Nr. 13 fort, in der Oldenszeicheir. die von Staats oberhäuptern verliehen sind, ferner, bei Gewährung von Gegen- festigtest, Wavvcnichilder. Flaggen :c. fremder Regierungen, die Viele ihren Vertretern zum Dienstgebräuche zmenden. für zolLstei erklärt werden. Die Ausnahme sur die Ordenszeiche» wurde ge strichen. Nr. 11 betreffend die Zollsreihcit von Särgen mit Leichen, Urnen init Aiche verbrannter Leichen, einschließlich der Kränze :e. wurde unverändert angenommen. 8 6 behandelt Waaren. die im Tarif nicht besonders genannt, nirgends ein begriffen sind und nach der Vorlage denjenigen Tarifzöllen zu gewiesen werden, in denen die nach Beschaffenheit oder Verwend.
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