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Dresdner Nachrichten : 24.06.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190206248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-24
- Monat1902-06
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- Dresdner Nachrichten : 24.06.1902
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Oele-dUlter «erde» mit io LI,, berechnet. 8«rtav Sevler. ^."',Lü.:7 Sö 8odLl«»Lr»t»« LkSIÜHL LastLfvnbruss« 65. 4nn»tnv» poa Iu»«r»t«r» uaä «n kür <U« 2VMoL^oLe«rr". -5 ^5>O kKD^. O/e-rs-' Fr7/6^wa^6^. LSrossmsppsll, Lüronkadsn Lxtru-^ukvrtiLuuMu Vitts», ^7L"" 4'»strUi svlaer Liill«! vnurv». VllliltVLLrSIl >>it»rc>»t», »»lill«l»e »iwiz-, »IM-«. k»!«tolrt»!l» Uvrmimn ^ürselivl, vaa» ^ >, >!!,, n,t«ni«i> keim „z Mmi-MlMn u diilizrim keiir«». ^ «rk««r«i»e>-o,o« I». Nr. 172. Mittel: fremde Jürstttchkeiten. Aufbahrung, Schulakte. Beiledung ' ' eine. Gerte luSftelluna. HauSdrs>tzewerei> tchtSverdandlungkn. a-«ig Georg. ,«i de» brttr» fla«»o» »„rette ich »i« s>a« >»,!»»»»,, »ku» et»»« talchr» W atochfol,»» », srt», t« !»»»,! »« ad»» auch «»» ten»» Vreleonen ,», *»tee« «etDau» «»» auf »t, ttte», »etoer »acht»». »»», »t« ich ,»>,»,. t«»»i t« »tnn »,» «Pein »etue« »ree»«,ten »ru»«e» »»t»,« «»«»« ,» »alt», t» »t» tch »»» »er t«»«, Uooerltch,, »atz «et» »all. »a« «Ich j» »t, ttr»e. »t« »« »'« «Henri«» chnlschtatenen ,e- »t»«e> »«», anch „i «ich tz»ee«r«,e» »tr». »buta »«,», »et« «matt«« tetu» »»,trru»» Bon der Todtenbabrr König AlbertS wendet sich nun die Seele de» lächsischen Volkes jn dem neue» König, von dem Todten schaut es hinaus zu dem Lebenden, der mit einer edlen. ,u Herzen gehenden und einfachen Kundgebung die Zügel der Negierung atlS den Händen des entschlafenen Bruders übernommen hat. der mit Worten herrlicher Tiefe des Geistes, felsenfesten Per» trauen» und unerschütterlicher Liebe vor sein angestammte« Sachsen»olk tritt, der als sein neuer Herrscher zu ihm redet. Welch' edles Bewutzticin von der Größe der übernommenen Auf gaben und Pflichten leuchtet nicht auS der königlichen Proklama tion an sein Volk hervor > Ei» schlvere» und verantwortungsvolle» Amt ist da» Amt der Könige. Es fordert eine starke und gerechte Hand, ein granitharie« Vertrauen, eine hingebende Liebe und Treue. König und Volk müssen sich als eine Einheit emvsindcn. als ein unzertrennbare» Ganzes. Und in welchem Maße war nicht diese schwerste Aufgabe des Königs, ein Vater seines Volkes zu sein, von König Albert gelöst. Aber König Georg tritt vor sein Volk mit der gleichen Auffassung seines königlichen Amtes. Er will die gleiche Liebe und Verehrung sich selbst erringen, er will ein Landesvatcr sein, wie König Albert, sein edler und Herr- sicher Bruder, und daß er das sein will, daß er mit einfachen und edlen Worten auf das herrliche Ziel hinweist. die Aufgaben kenn zeichnet, die er erreichen und lösen will, da» macht ihn seinem Volke, mit dessen Empfinden da» seine seit 70 Jahren eng verwebt ist. von vornherein lieb und werlh und gewinnt ihm ungezwungen de» «anzen Sachsenlande» unerschütterliche Liebe und Hingebung. Da» Volk, da» seinen neuen König ja kennt, erwidert Zuversicht mit Zuversicht. Vertrauen mit Vertrauen. E» ergreift und schüttelt die dargebotene Hand. ES will mithelfen, die hohen Aufgaben durch« zusühren, die König Georg ihm zuweist. Es will die königliche und zu Herzen gehende Bescheidenheit, die sich in den Worten des Erlasse» kund giebt: .Zagend «greise tch die Zügel der Regier urig", nicht gellen lassen und ruft seinem neuen König mit sein« ganzen entgegenkommenden Liebe zu. eS kühn zu wagen, und dem edlen Entschlafenen aus stziner glorreichen Bahn zu folgen, die ihn zum Herzen de» Volke» führte. Es gab dem Dahingeschiedenen viel, unendlich viel au» dem ewigen Schatze seiner Liebe und Ver ehrung. aber e« hat auch für den Lebenden sich einen gleich uu- erschöpflichen Schatz an Liebe bewahrt. Der König wird ihn finden. « wich da« Herz seine» Volkes sür sich schlagen hören: wer in solchen Worten, wie in denen de» Erlasses reden kann, der hat die Herzen gewonnen, und ist von selbst der Liede versichert, die treu zu ihm halten wich in bösen und guten Togen. De- König» Worte enthalten zugleich ein Programm: sie besagen, daß auf den bewährten Bohnen König AldertS fort geschritten werden soll, daß dir alten Traditionen einer Politik, die SachsenABlüthe und Wohlstand geschaffen, erhalten bleiben und gefördert «erde». .Ich gelobe, immer im Sinn und Geist meine» vemvigten Bruders meines Amte» zu walten", der .ein Lande»vat«r" war .in de» Wortes vollster Bedeutung". Mit edleren Worten, voll bewunderungswürdiger Tiefe der Auffassung. Prägnanz de» Ausdruck» und Klarheit de» Gedankens hätte König Georg nicht vor sein Volk hintreten können. Sie zeigen daS Gepräge eine» reifen, erfahrenen Mannes, eines fest gefügten Charakter», dn zwar im Moment der Uedernahme der Regirmng der Bedeutsamkeit de» Augenblick» wohl gedenk ist. ab« zugleich den festen Willen und dt« starke Kruft besitzt, mit sein« ganzen Persönlichkeit da« schwere Amt auszufüllen, welches nunmehr in sein« Hände gelegt ist. König Georg, der i« August seinen 70 Geburtstag feiern wich, ist in seine» bisherigen Wirken dem sächsischen Bolle längst nahe getreten. In d« Armee, im Parlament, auf den Gebiete« der Wissenschaft und Kunft. überall, wo sich Prinz Georg bethätigt«, zeichnete er sich durch eine« unermüdlichen Pflichteifer, durch da» scharf« Ersoffen der übernommenen Aus» gaben, durch die ruWose und pünktliche Srlchigung all« seiner «rb^ten »ortheilhast au». Seine Lammte LebenSthätigkeit giebt Zeugniß von dn Hingabe an seinen Beruf, von d« Menschen» freunbllchkest und Höh« der Auffassung, mit d« « all« Dinge durchdmng. denen « sich widmete. Selbst sozialdemokratische Blätter, die im Uebrige« nicht davor zurückschrecken, daS Andenken de» edelste» Fürsten hewbzudrücken, können nicht daran vorbei. von d« menschenfreundlichen Gesinnung des jetzigen Königs Nviiz zu nehmen, die an- dem gegen die Soldatenmißhandlungen ge richteten Erlaß des Prüfen Georg vom 8. Juni 18öl hervor« leuchtete, jenem Erlaß, in welchem sich der damalige Prinz mit groß« Entschiedenheit gegm alle Mißhandlungen auSsprach. König Georg ist ein Man», der die Tage seines LebcnS nicht in träger Flucht vor den unbequemen Mühen des Tages verbracht bat. Im Gegentheil Er ist als einer der fleißigsten Arbeiter seine- Königreiches bekannt. Als Soldat brachte er eS durch seinen Eifer und seine Fähigkeit bald zu größeren und großen Erfolgen. In dem Feldzüge von 1870/71 cnvarb er dem 'Namen der Wettinn neue militärische Ehren. Er zeichnete sich persönlich durch Entschlossenheit, Umsicht uwd alle die übrigen militärischen Tugenden aus, uttd grub in die Geschichte deS deutsch-französischen Krieges seine Thaten unauslöschlich ein. Was der damalige Prinz Georg bei Nouart, vor Sedan und bei Billiers geleistet hat, das lebt fort in der Erinnerung der alten Krieger aus Deutschlands grober Zell und wird unvergessen bleiben bei den späteren Generationen. Die höchsten militärischen Auszeichnungen sollten in Folge seiner hervorragenden Verdienste dem Prinzen im Laufe der Zeit zu Theil werden. 1887 erfolgte seine Ernennung zum Geaeralinspekteur der zweiten Armeeinspcktion und 1888 die zum General-Jeldmarschall. Besondere Anerkennung sand sein mili tärisches Talent bei den großen preußisch-sächsischen Herbst- manövern im Jahre 1896 und bei seinem fünfzigjährigen Militär- dienstjubiläum im gleichen Jahre, wo der Deutsche Kaiser und der Kaiser von Oesterreich mit Ausdrücken ungetheitter Bewunderung nicht zurückhielten und der militärischen Leistungsfähigkeit des jetzigen Königs ihre unumschränkte Anerkennung angedcihen ließen. Mit den militärischen Erfolgen gingen diejenigen im parlamen tarischen Leben Hand in Hand. König Georg war, als er noch Prinz war, lange Jahre Vorsitzender der Finanzdeputation der Ersten Kammer, der er seit seiner Volljährigkeit als Mitglied an gehörte. Diese verantwortungsvolle Stelle an der Spitze des wichtigsten KammerauSschusses wurde von ihm mit einer Selbst ständigkeit und Gründlichkeit auSgesüllt, daß er Vielen als Beispiel voranleuchtete. Der Prinz übernahm selbst di« Berichterstattung üb« die Arbeiten deS Ausschusses in der Kammer und that sich dabei als guter Redner hervor, der in knapper schlichter Form stet- ein anschauliches Bild von den sachlichen Verhältnissen gab. Außer Finanzfragen waren eS besonder» versassungSfragen, die er mit Eifer bearbeitete. Auch im EtaatSrath kam leine Erfahr ung zur Geltung. Bei den kürzlich wegen der Steuerreform ob waltenden Differenzen zwischen Parlament und Regierung ist es auch seinem vermittelnden Einfluß zu ondaicken gewesen, wenn alle Schwierigkeiten glücklich überwunden wurden. Mehr als 40 Jahre gehörte der jetzige König dem Parlamente an. So kann man mit Recht von ihm sagen, daß von denAufgaben, die ihn in seinem neuen Amte erwarten, chm keine fremd ist, daß er da» wohl kennt und weiß, was seinem Lande und Staate noth thut, und »war aus eigener Erfahrung weiß, aus dem gründ- lichen Studium der Bedürfnisse und Kraftquellen der sächsischen Monarchie. Die militärischen und parlamentarischen Erfolge, die König Georg al» Prinz zu Theil wurden, hat er selbst ergänzt durch eine ersprießlich« Thätigkeit auf dem Gebiete der Wissenschaft und der Kunst. Er war seit 18b4 Vorsitzender de» sächsischen AlterthumSvereins, seit 1864 Kurator der Akademie. Biele reiche Schätz« der sächsischen Vergangenheit wurden unter seiner Für- sorg« der Gegenwart wieder zugänglich gemacht, manch' altes Kunstdenkmal erhalten und gepflegt, der Dom zu Meißen giebt davon Kunde und der Bau der AlbrechtSbnrg, di« Goldene Pforte in Freiberg und die Kreuzgänge des Freiberger Dom», die Kapelle de» Schlosse» AugustuSburg und die Königskirche zu Schnerbcrg mit den Cranach'schen Bildern. Auch als Vorsitzender der Galerie kommission konnte er jene alten Wettinischen Traditionen sort- setzen, nach welchen sein HauS zu einer Jördereria und Be günstigerin der Kunst bestimmt ist. Eine große Vielseitigkeit ist eS also, die König Georg in seinem bisherigen öffentlichen Wirken an den Tag legte. Mit tiefem frommen Ernst, treuer Pflichterfüllung, großer Entschlossenheit, soldatischer Tüchtigkeit, ausdauernder Arbeitskraft verbindet er eine reich, fast unerschöpfliche Erfahrung. An der Schwelle der Siebzig beruft ihn, den trotz de» Greisenaiter» rüstigen Mann, da» Schicksal aus den sächsischen Thron. ES ereignet sich nicht oft in der Geschichte, daß Die, welche al» Nachfolger bedeutender Per sönlichkeiten den Thron besteigen, Männer von großer und reicher Erfahrung, von abgeschlossenem Charakter find. Messt tritt der Fall ein, daß die Herrscher in jugendlichem Alter die Regierung übernehmen, und daß mit ihnen auch die Leidenschaft- lichkeit der Jugend und die ihr folgenden Enttäuschungen in die KönigSburg einziehen. Hier nicht» von Alledem. Eine reife Per- sönlichkeit von starkem Gepräge, kein Unbekannter, hat da» Szepter übernommen. De« Volke aber kann die Regierung eine» WÄLLZL»,-.! Dienstag, 21, Juni 1802. so gereiften Mannes nur zum Segen gereichen, denn ein alter und wahrer Spruch hat Recht, der besagt: Wenn Gott ein Voll liebt, giebt er ihm weise und ersahrene Regenten. Das sächsische Volk ist eines Sinnes in dem Vertrauen, daß König Georgs Re gierung dem Lande zu neuem und großem Segen gereichen wird, und nnrd nicht Nachlassen in der Liebe und Verehrung, die sein König von »hm erwartet. Neueste DrahtmeldunFeu vorn 23. Juni (Nachts eingehende Teveschen befinden sich Seite 4.) Berlin. iPriv.-Tel.s Anläßlich des Ablebens deS Königs Albert dürsten seine Beziehungen zur Marine interejsiren. Ter Borstorbene war, wie aus Kiel berichtet wird, ein Förderer des Gedankens vermehrter Sccacltung. Während seiner Reaier- ungszcit erhielten drei Kriegsschiffsneuoauten Rainen, die Sachsens Volk und Herrscherhaus mit der Marine verknüpfen. Im Jahre 1877 lief auf der Vulkauwerft die erste Ausfall-Korvette, das jetzige Linienschiff „Sachsen", vom Stapel. Dieses Typschiff gab der Serie von Schwesterschlffcn den Klaffennamen „Sachsen". Drei Jahre später erhielt die auf derselben Werst erbaute Kreuzer- korvette aus den Wunsch des Königs den Namen seiner Gemahlin. Tie Korvette „Carola" trug Deutschlands Ruhm über alle Meere und unternahm Erveditione» nach Ostasrika, Ostasien und Austra lien. Infolge des Ausstandes des Buschiri betheitiate sich die „Carola" 1888 bis 1889 an der Blockade von Deutsch-Ostasrika. Am 6. Juni 1901 lief auf der Schichau-Werst in Danzig das zweite Schiss der Wittelsbach-Klaffe, das Hochsce-Schlachtlchiff „Wettin", vom Stapel, dessen Jlwienststellung der Sachsenkönig nicht erleben sollte. Berlin. iPriv.-Tel.) Der sächsische Hauptmann v. ZeIchau, persönlicher AdMant des Kronprinzen Friedrich August von Sachsen, erhielt den Rothen Adlcrorde» 4. Klasse. — Der „Reichs- anzcigcr" veröffentlicht amtlich das Gesetz betreffend die Aus hebung der außerordentlichen Gewalten des Statthalters von Elsaß-Lothringen und den Wortlaut des Abkommens zwischen dem Deutschen Reiche und dem Großherzoathum Luxem burg wegen Begründung einer Gemeinschaft der Schaumwein steuer. Berlin. iPriv.-Tel.) Die Verhandlungen der Zolltarif kommission über die Frage der Tuchzölle wurden heute aus Antrag Dr. ArendS durch Mehrheitsbeschluß schon geschlossen, ebe noch ein Mitglied der freisinnigen Volkspart« zu Worte ge kommen war. Deshalb nahm Abg. Dr. Müller-Sagan Anlaß, aus das Heftigste gegen das bisher geübte Verfahren zu pro- testiren, daß immer erst die Vertreter von Anträgen auf Zoll- freihcit zuWorte gelassen, und nachher, wenn alleAnderen gesprochen baden, ohne Rücksicht aus die Parteien, die keinen besonderen Zoll satz verlangen, die Debatte geschlossen wird. Durch die in diesem Verfahren liegende einseitige Begünstigung der Sozialdemokratie, die sür alle Positionen schablonenhaft Zollfreihcit beantrage, werde eine sachliche Erörterung unmöglich gemacht. Dieser Pro test führte zu einer dreiviertelstündmen Geschästsordnungsdebatte. Für den Inhalt einer von den Sozialdemokraten beantragten Resolution, den Reichskanzler zu ersuchen, noch im Laufe der gegenwärtigen Session einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den untersagt wird, in Stras-, Vcriorgungs- und Beschäftigungs- Anstalten, die aus öffentlichen Mitteln unterhalten und unter stützt werden, andere gewerbliche Arbeiten, als solche für den eigenen Bedarf, für den Bedarf des Reiches, eines deutsck)«» Staates oder Gcmeindeverbandes auszuführen, und den Verkauf gewerblicher Erzeugnisse sür eigene Rechnung, sür Rechnung des Reiches, eines deutschen Staates oder eines Gemcindeverbandes zu niedrigeren, als den urarktmäßigcn Preisen stattfinden zu lassen, «klären sich zwar die Vertreter aller Parteien, die Resolution wird aber dennoch mit 15 getzcn 11 Stimmen abgelehnt, va nur einige Freisinnige und die Sozialdemokraten, sowie Dr. Hahn, Förster-Sachsen und Gabel dafür stimmen. Die Zollsätze für wollene Wirk- und Netzwaarcn, Spitzen und Posamcntirwaaren wurden nach der Regierungsvorlage angenommen. Dann ging die Kommission zur Beratbung der Baumwolle über Bremen. sPriv.-Tcl.) Der Stapellauf des trans atlantischen Lloyddampscrs „Ziethen" findet am 12. Juli auf der Schichaucr Werft in Danzig statt. Das Ziethcn-Husarcn-Ncgimcnt übernimmt die Pathenschaft des Dampfers. Münster i. Westfalen. IPriv.-Tel.) In Lienen wurde ein 16jähriges Mädchen verhaftet, das zwei ihm anoertraute Kinder ertränkte. Krefeld. IPriv.-Tel.) Der Oberbürgermeister bat an den Kaiser folgendes Telegramm gesandt: Durch den kommandiren- den General des 7. Armeekorps ist uns die Nachricht geworden, daß Eure Majestät befohlen haben, der Stadt Krefeld eine Gar nison zu gebe». Dieser erneute Beweis der allerhöchsten Huld und Gnade hat in der ganzen Bürgerschaft Jubel und Freude hervorgerusen, und bringe ich im Namen derselben Eurer Majestät alleriliiterthänigsten Dank dar. Kassel. iPriv.-Tell) Anläßlich der Beisetzungsfeier für König Albert von Sachsen haben nicht nur die staatlichen, sondern auch alle kommunalen und einige Privatgebäude halb- mast geflaggt. Auch die öffentliche Concertmusik auf dem Friedrichs- Platze fiel beute aus. Bonn. lPriv.-Tel.) Bei dem heutigen, wie alljährlich am Sonncnwendtage^ nach der Bismarcksäule gehenden Kackelzug der gcsammtcn Studentenschaft trug auch Kronprinz Wilhelm in den Reihen der Borussen eme Fackel. Breslau. IPriv.-Tel.) Nach einer Meldung aus Pleß brachen die Deiche zwischen Lonkau und Goczalkowitz an mehreren Stellen und eS entstanden Breschen von theilwerje 100 Meter Länge. Auch in Gura und Wohlan brachen Deiche an mebenen Stellen. In Wohlan sind 21 Gehöfte unter Wasser, Menschen und Vieh konnten nur mit Mühe gerettet werden. Da« Land bis an die russische Grenze gleicht einem Meer, aus dem nur Giebel der Häuser und Baumkronen hervorragen. Die Ernte
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