Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.07.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020713017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902071301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902071301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-13
- Monat1902-07
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.07.1902
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
r„ verugrgedHd,: gür r,I»«ea«m.>»«,»,: tt- ii««ee «achelchte» 4 t ril»hei 18S6 »>»««« S« QLo«o2»L«Z», v»o»o». Lü»r«te«1»uk Xstwerlcl 2, Haupt-SeschLfirsitlle Marlenftr. 18. -rnreigen-canf. r»l»n»dm« v« «nkledi,»»»«» dcs RaLmUta»» » Mir Sonn- mU> Ntierta,« nur Mariepkrabk «> von n dar Udr Dt«, tdeckttaeGrund »eil« ira. « Lüden! so Bt«, <n> tü»di»»n»kn aus der Lrwatteit« Zeile » Ls» : die rspaltt,« Zeile a>« »tzu> «elaudt" oder aus lerltelte bo L'u Ä» Nummern nach Lvii» und Seter »a»en l- de» sspalltae Brundeeilen so. «o de» «o und so L>« n,» de «anderem Laris Äudwani»« »u« iräae nur «eaen «orauddeeadluno BrliSblLtter werden mit lvPla derechncl Sernlpreitiaiilchlud A«tI Rr. II und Rr. LOS«. «wptlalUt 1» ratolier »«n»h»r« »aaissr. ' ^wmMUtv jitittZtliitl «wptlalUt l» r»t«L«r Xu»M»t»l . Lacherlin L«I»t o«r »a ^It»»«I»«o» v» I»1al»«t« «»»IiLozrv«. L«rl Ltedemanu, Lackfabrik, gegr. 18»». Weltausstellung Parts 1S00 Goldene Medaille. dl »Phatl-, «lech-, »«pal-, Damar-Lackr, ^icrattve und Lptrttu» - Lacke, sowie als Spezialitäten- vernstei« Lacke und (kmaMeglasur-Lackfarben. » » Marien sie, IO Amalienstr. 18. Zwlckauer Ltr. 52 Hriurichstratze «Stadt ctzürlibt. Uslin'8 lisedfilliei' «» >« L>«H»pe»te»Ue«pI» friitr. U»i»«nt»»u»»tl-. botinäot sied do- Ooerttoäst 1851. äoutonä vorxrvssvrt Tolspkon 4585. uirä in zsün^tix^ten Uskrtact» prSmirt. lüeiitverk'iltnissc-u jetrt ui»' fei'lliiislillztl'. 11 ruisekvn d'srclinanäplgtr unä KUruvrvisso, Dutroml Visit dl. 6, xrüsssro b'ormrrt.« ent- «prsekenä. 8pseralitÄt: l^sbensssross« kortrSts in Kastell «ta. — lji'uppsn unci Ninäviaul- nsimten in bosoixtsrs ssoeissneten Xtslivr.- «r.1»1. »»ie«el: AuS der der Zolltariskommlision. Hosnnchrichte». Meißner Domban, Ferienkolonien. Elelsmilch, s Muibmaßl. Witterung: ! Leipziger Bankprozeß, Gerichlöverhandlllnge». VollSfettiviele Börsemvochenbericht. ! Aufklarend, wärmer.! Sonntag, 13. Juli 1302. Uk ült IINI) NtlsM. Die geehrteu »es« der „Dresdner Nachrichten", welche unser Blatt durch die Hiesige Eiesrhltftgftrlle beziehen und dessen Nachsenduug »ach den wünschen, »vollen der unterzeichnet« Geschäftsstelle rechtzeitig darüber Miltheilung zugchcn lassen, damit dir Ueberwetsuug bezw. Weilerfcndung durch die tlaiserl. Post priuktlich erfolge« kg««. Dem Ueberweisungsanlrage ist deutlich« Name«--, Orts- und Wohnung-augabe beizusügcn, auch ist die im Deutschen Reichspostgebiete — Oesterreich berechnet noch besonder« Gebühr« — erforderlich« UeberweisuugSgebühr wu I Mk. für «in »alerrder-Bierleljahr, 70 Pf. für 2 Monate und 40 Pf. siir I Monat uebst etwa noch zu entrichtender BezugSgebiihr vor der Abreise an UN» einzuschicken. Die lleberweisungeu verstehen sich post lagernd» lönnm im Deutschen ReichSpostgebiete aber auch mit Zu stellung des Blatte- bis t« die Wohnung beantragt werden; da» Bestellgeld von je 14 Pf. für den Monat würde dann gleichfalls vorher an UN» mit zu zahle» sein. Für Diejenigen, welche die „Dresdner Nachricht«" ««glich aus Reisen zu lesen nninsch«, aber ihr« Aufenthaltsort hitusig wechseln, sind besondere Reise-Kreuzbandsendungen eingerichtet und betrügt bei ltiglicher Versendung nach jedem Ort« im Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungar» (bis zu 100 Gramm» monatlich » Mk. Pf.» nach den Länder» de» Weltpostverein» monatlich - Mk. 8t> Pf. Die Leser, «eiche die „Dresdner Nachricht«" durch die Post empfange«» wolle» dagegm sich in gleicher Angelegenheit nur an das Postamt ihre- Wohnorte- wenden, bei welchem ihre laufende Bestellung erfolgt ist. Ueberwctsungen innerhalb de» Deutschen Rcichspvst gebiete» werden seiten» der Postämter gegen eine Gebühr von 50 Pf., in, Verkehr mit Oesterreich und fremden Ländern gegen eine solche von l Mk. »uSgeführt. 8WM»k in.DikSiiri MM»' Marie«stras«e »8. Zolltarifarisches. Die Arbeiten der Zolltariskommlssion des Reichstags sind seit dem Zeitpunkte, wo das Plenum bis zum 11. Oktober in die Ferien gegangen ist, wesentlich gefördert worden. Diese Thatsache ließ die sozialdemokratischen Mitglieder der Kominission nicht zur Ruhe kommen und sic zerbrachen sich den Kopf darüber, wie sic wohl den regelmäßigen Fortgang der Verhandlungen auf ihre Art zu stören vermöchten. Das Ergebniß der hierüber augrstellten habnothpeinlichen Untcriuchung war. daß die sozialdemokratischen Redner in der Kommission die unwahrscheinlichsten Anträge ans Zollfrciheit aller möglichen Artikel stellten und dazu langathmige .Begründungen" vom Stapel ließen, die von A bis Z eine unvcr- hüllte Verhöhnung der gelammten KommiisionSarbeit bildeten. Die sozialistischen Dauerredner legten sich sür die Zollsreiheit von industriellen Produkten in'» Zeug, nachdem bereits für den Roh sloff. au- dem solch« gefertigt werden, Zölle beschlossen waren' Das sollte nach der Versicherung der Herren »im Namen des arbeitenden Volke- und für dessen wirthschaftliches Interesse" ge schehen. Trotzdem fühlten sich di« Redner der Partei des Um stürze- nicht gehindert, in ihren „begründenden" AuSführun gen mit faden Sommerscherzen aufzuwarten. Beispielsweise erklärte einer der Antragsteller, die Position „Spitzen" müsse deshalb zollfrei gemacht werden, damit die „armen Dienstmädchen diese „Aermsten der Armen" sich auch darin kleiden könnten! Von ziemlich gleichem Kaliber waren die übrigen „Gründe", die von jener Seite vorgebracht wurden. Kein Wunder also, daß der Unmuth über ein solches Gebühren auf allen Seiten üppig in'S <l raut schoß: sogar die freisinnigen KammissivuSmitglicber sahen sich veranlaßt, die sonst so innig gepflegte Brüderschaft mit den Nollegen von der rothrn Observanz preiszugeben, und rückten mit ostentativem Nasenrümpfen von Ihnen weg. Zum drastischen Aus tuucke kommt die allgemeine Mißstimmung über das sozlaldeino kiattsche Verhalten in einem Artikel der gemäßigt liberalen „Köln Ztg", in dem über eine der letzten Verschleppungssitzungen der Kommission u. A auSgeführt wird: „Man hat von S Uhr 20 Minuten bis 2 Uhr 30 Minuten leere- Stroh gedroschen, und niemals, so lange der deutsche Reichstag zusammen ist, hat es eine ausgesprochene Minderheit gewagt, in so rücksichtsloser Weile die kostbare Zeit der Mehrheit und der BundeSvertrrter in Anspruch zu nehmen. Bon den 5 Stunden und 10 Minuten, die i»an zn- sammeiisaß, haben die Sozialdemokraten genau gerechnet 4 Stunden und 10 Minuten für sich in Anspruch genommen, und der ehe malige Wirkermetster und jetzige Gastwirth in Apolda, Herr Bändert, war dreist genug, für einen Zeitraum von 8 Stunden »nd 38 Minuten aufmerksame Zuhörer für seine ewig gleich bleibenden AuLelnandersctzungcn zu verlangen. Wer sich dieses Zeitgemälde vor Augen führt, wird wohl die Entrüstung verstehen, die sich auf allen Setten der Kommissionsmitglieder und der vom BundeSrath entsandten Vertreter bemächtigt, wenn sie sehen, daß man ohne allen inneren Grund, nur uni die Sache zu verschleppen, in dieser Weise die Pflichten erfüllt, die der Kommission vom Plenum des Hauses übcitragen sind. Eine größere Verhöhnung des ParlamentaiismuS, als sie hier die Vertreter der Sozialdemo kratie übe», kau» man sich kaum deuten." In der That fand den» auch Gras PvsadoivSkn die uiigcthelitc Zustimmung aller bürger liche» Konnnijsioiismitglieder ohne Uiilcrschicd der Parteiiichtung. als er in einer der letzten Sitzungen sich mit scharfen Worte» gegen den Mißbrauch auSsptach, der von de» Sozialdemokraten dadurch getrieben werde, daß sie durch die Stellung von Anträgen, deren Ausführung vou vornherein unmöglich sei, die Arbeit der Kommission geflissentlich zu stören stichle». Im Zusammenhänge niit diesen Vorgängen in der Zolltarif- kommlssivii sieht die aus einer nicht kontrolirbaren Quelle stam mende Andeutung, daß die Mehrheit der Kommijsioir gewillt iei. gegebenen Falles zur Ueberwindung der sozialdemokratische» Obstruktiv» daS zweischneidige Mittel einer Aendemng der Ge schäfts vrdnung in Aiiwenduiig zu bringen. Außer einer Besthräick- ung der Redezeit in der Konmiission, deren Nichtbeachtung dem Vorsitzenden das Recht zur Wortentziehung geben würde, wird auch die Möglichkeit von entsprechende» Maßnahmen im Plenum zur Diskussion gestellt. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit vor nehmlich auf die Bestimmung der Reichsverfassung, kraft deren zur Giltigkeit einer Beschlußfassung die 'Anwesenheit der Mehrheit der gesetzlichen Anzahl der Mitglieder des ReicbSIngs erfoldeciich ist. und eS wird vorgeschlagen, diese Voraussetzung der Beschlußfähig keit abzumildern. Da sich indessen die gedachte Vorschröt nur aus die Schlußabsümmuugeu bezieht, so ist nicht recht eiuzusehcn, in wiefern durch ein Eingreifen an diesem Punkte der Zweck einer Beschleunigung der Bcrathungcn erreicht werde» könnte. Ueberdics muß man doch wohl von jeder Mehrheit verlangen, daß sic wenigstens bei jeder wesent lichen Eudabstimmuug mit allen vcrsügbarcir Slimmeu auf deni Posten ist: es hieße geradezu eine Prämie auf eine weitere Verminderung der Präsenz setzen, wen» mau nnicr den dermallgen Umstände» sich zu einem io fragwürdigen Hilfsmittel verstehen wollte. Wo der Hebel in Wirklichkeit mit Erfolg an- gesetzt werden könnte, das ist die Art der Einzelberalhuiig eine; Vorlage. Hier ließe sich allerdings ei» abgekürztes Verfahren im Wege der Geschäftsordnung ermöglichen. Grundsätzlich läßt sich angrsichtS der vielfachen ObstruklivnSvcrsuche der Ictzien Zeit, die das Ansehen und die praktische Wirksamkeit des Parlamentarismus aus Schritt und Tritt diskreditiren und lahm legen, gegen' der artige Vorschläge gewiß nichts rinweudrn. Die sozialdemokratische Presse thut zwar sehr ungcberdig darüber, redet von „Gewalt streichen" und droht, daß im Kämpfe gegen den Tarif jedes Mittel den Sozialdemokraten recht sein würde, wenn die angcdeutctcu Absichten zur Unterdrückung der Obstruktion vcrwirklicht würde». Dabei wird a»schkinend übersehen, daß schon jetzt von irgend welcher Skrupulosität in der Auswahl der Kanipsmittcl gegen den Zolltarif aus sozialdemokratischer Serie nichts zu bemerke» ist; insofern würde also die Lage nicht geändert werden. Im klebrigen aber würde die Sozialdemokratie es lediglich sich selbst als eine Folge des unerträglichen Uebermaßcs an agitatorischer Aufreizung, daS sie zur Scharr trägt, zuznschreibcu haben, wenn die vorerst noch ziemlich nebelhaften Pläne einer Aendemng der Geschäfts vrdnung des Reichstags allmählich festere Gestalt anncbmeii und sich schließlich zu einer ernsthafte» Aktion verdichten sollten. Wo erst einmal ein Wille ist, da findet sich dann in der äußersten Zwangslage schließlich auch ein Weg. Lenken die svzialdcmvkrali- schen Abgeordneten nicht rechtzeitig ein. so dürste der Zeitpunkt nicht mehr fern sein, wo die staatserhaltcirden Parteien gcnöthigt werden, sich die Frage vorzulegen, ob ein parlamentarisches Ver handeln mit der Sozialdemokratie überhaupt noch weiter an gängig sei. Eine weitere Frage, die aus zollpolitischein Gebiete Interesse erweckt, über deren Becmlwortung ober die Meinungen sich schrof gegenüber stehe», bezieht sich aus das MitwirkuugSrecht des Reichs tags bei der Kündigung der Handelsverträge. Man glaubt vielfach, daß die Verbündeten Regierungen im Falle eines ihnen nicht genehmen Verlaufes der Zolltarifvcihandlungcn im Reichstage vcr suchen würden, durch Unterlassung der Kündigung am 3l. De zenrbcr dieses Jahres die Handelsverträge still'chwcigcnd zu vcr länger», und es handelt sich nun darum, scstzustellen, ob die Rc gierungen zu einem solchen Verfahren aus eigener Initiative de rechtigt sind oder ob sie dazu die Mitwirkung des Reichstags nach suchen müsse». Die Kündigungsklauscl in den laufenden Vcr> trägen lautet übereinstimmend: „Im Falle keiner der vertrag schließender» Tbcile 12 Monate vor dem 31. Dezember 1908 seine Absicht, di« Wirksamkeit des Vertrages aufhören zu lasse», kund gegeben hat. bleibt derselbe in Geltung, dt» zmii Ablauf eine? Jahres von dem Tage ab, an welchem der eine oder der andere der vertragschließenden Theilc ihn gekündigt haben wird." Hieraus folgert die eine Partei, daß der Reichstag durch seine Zustimm ung ,u dieser Klausel sein Mitwlrkungsrccht aus der Hand ge geben und cS allein in den Machtbereich der Regierungen gestellt habe, ob sie die Verträge kundigen wollen oder nicht. Von der anderen Seite wird dagegen darauf hstigewiele». wie man au diesem Wege zu dem Ergebniß gelange, daß der Reichstag 1891 die Verträge nicht ans 12 Jahre, sonder» zeitlich gänzlich un beschränkt bewilligt hätte; denn darnach stünde cS ja den Negier ringen frei, die Verlängerung aus eigene Hand durch bloße Unter lassung der Kündigung beliebig lange in Kraft zu erhalten. Mau wird wohl zugeben »rüsseii, daß die Mitwirkung des Reichstags bei der Kündigung dem Geiste der Verfassung besser entspricht. Neueste Drahtmeldungen vom 12 Juli. (Nachts eingehende Tevcschen befinden sich Seite 4.) Berlin. sPriv.-Tel.) Der Gegenbesuch des Kaisers beim König von Italien wird nach einer Wiener Meldung bereiis im 'November staitfindcn. Reichskanzler Gras Bülow begleitet den Kaiser nach Rom. — Der Unterstaatssekretär im Reichsami des Innern, Rothe, tritt, Blättcrmcidungen zufolge, zum Herbsr in den Ruhestand. — Der Präsident des Reichsgerichts, Dr. v. Ochlschiä ge »Leipzig, erhielt den Stern ur Gold zum Großkrcuz des sächsischen Albrechtsordens. — Das Inkrafttreten des Fleischbeschau-Gesetzes ist nunmehr endgiltig durch kaiserliche Verordnung aus den 1. April 1908 festgesetzt, soweit nicht schon sür einzelne Theile ein früherer Zeitpunkt bestimmt war. Gleichzeitig ist eine Bekanntmachung des Bundesraths er- gangen, die wcilere Ausfnhrungsbesiimmungcn zum Gesetze enthält. Darnach unterliegen der amtlichen Untersuchung vor und nach der Schlachtung auch Esel, Maulimere »nd Maulesel, Die Einfuhr von Hnndcftcisch, sowie oo» zubereiietem Fleisch, das von Pferden oder anderen Tyieren des Einhusergeschlechls herrührt, ist verboten. Die Preußische Gesetzsammlung veröffentlicht gleichfalls heute das preußische Aussühruirgsgesetz zum Schlachtvieh, und Jleisch- beschcmgeietz, ferner das Gesetz betreffend Maßnahmen zur Stärkung des Tentschthnms in den Provinzen West- preußcn ruid Polen. — Handclsmimster Möller hat einen Erlaß a» die Qberpräsidenien gerichtet, der den Handwerkerkam- rucrn eine Richtschnur zur Förderung des kleingewerblichen Ge nossenschaftswesens giebt. Das Hauptgewicht soll nicht auf die Vereinigung der Handwerker zu besonderen Handwerkcr-Genossen- chasten, sondern darauf gelegt werden, daß ihnen die Theilnahme an zweckentsprechenden Genossenschaften und Organisationen in möglichst großem Umfange »nd auf die einfachste und vortheil- haftcsie Weise vermitteit wird. Soweit es daher die Natur der zu befriedigenden wirthschaftlichen Bedürfnisse nicht mit sich bringt, daß die Handwerker, die bei Rohstoff-, Magazin- und Werk- - Genossenschafien zu besonderen Handwerker-Genossenschaften zu- « ammcugeschlosscn werden müssen, wird in erster Linie der An- ' schluß an die bereits vorhandenen Kreditorganisationen des klein- ^ gewerblichen Mittelstandes in überwiegend ländlicher Umgebung. , auch an die ländlichen Darlehnskassen empfohlen. Gleichzeitig , tbcilt der Minister den Kammern mit, daß der Hauptverband i der gewerblichen Genossenschaften im Herbst in Berlin neue ge- s uosscnschastlicnc Lcbrkurse abhalten wird, zu deren Besuch crne j Anzahl gccigncier Personen eine Unterstützung von je 100 bis - 150 Mark vom Ministerium erhalten können. Ein weiterer Er laß deS Handclsininisters knüpft an den Antrag Trimborn's zur Förderung des Handwerks an. Der Minister fordert die Re gierungspräsidenten aus, ihm Bericht darüber zu erstatten, was in ihrem Bezirke bisher vom Staate, von den Gemeinden, Innungen und Jmrunas-Ausschüssen, Hondwerkerkammern. Jmrungsverbäi'.- den, Genossenschaften, genossenschaftlichen Revisronsverbäirden, Gewcrbcvercinen und ähnlichen Organisationen zur Förderung des Kleingewerbes geschehen ist. — Ter Verein für Sozialpolitik ver öffentlicht Untersuchungen über die Verhältnisse der Ar beiter und Aicgeslellten im Verkehrsgewerbe. Der Verein be klagt sich über Mangel an Entgegenkommen bei seinen Bemüh- ringen um Gewinnung zuverlässigen Materials an amtlichen Stellen. Für die preußischen Eisenbahnen erwies sich das ge- druckt vorliegende Material nicht als ausreichend. Weitere E>- hebuirgcn lehnte indcß der Ersenbahnmrnisler v. Thielen ab. Seinem Beispiele folgten Bayern. Sachsen, Baden, thcils mit, theils ohne Begründung. — Das alte „Orpheum" neben dem Central- thcater an der Mten Jakobsstraße ist mit seinen schönen Wand gemälden »nd Spiegcldecken heute früh durch ein großes Feuer zerstört worden. Der Schaden wird auf mehr als 100000 Mark geschätzt. Der unmittelbar neben dem Brandherd schlafende Oberkellner Sturm konnte nur mit knapper Noch ge rettet werden. Glücksburg. Die Nacht „Iduna" mit der Kaiserin und den Prinzen an Bord ankerte am 9. und 10, Juli im Wen- sund, am II. Juli vor Hörup, am 12, Juli vor Glücksburg, wo Prinz Adalbert an Bord kam, Wetter stürmisch. Halle. sPriv -Tcl.j Die Land wirth schaftskam m er für die Provinz Sachsen beschloß, nachdem das Kalisyndikat die nnentgeltliche Hcrgabe künstlichen Düngers angeboren hat, die An- läge von drei forstlichen Versuchsstationen in Worbis, Arcndsec »nd Tangerhüttc. Greiz. sPriv-Tcl.j Wegen Sittlichkcitsverbrechens sind außer dem Scminarobcrlehrcr Collmann der Hofglasermeiftci. Scheffel und dessen Sohn von der Polizei in Haft genommen worden. Beide solle» auch enorme Wechselfälschungcn vernbl haben. Tie Aufregung in der Stadt ist groß. Bern bürg. sVxiv.-Tel.j Zur Feier der Beisetzung der Herzogin Friederike trifft als Vertreter des Kaisers Prinz Friedrich Heinrich von Preußen und als Vertreter der Kai serin Graf Keller hier ei». Klagcnsurt. sPriv.-Tcl.j Auf dem Horfelt entlud sich ei, furchtbares Unwetter, bei dem mehrere Personen durch Blitzschlag gctövtet wurden. Stuttgart. Die Kammer hat sich auf unbesiinimic Zeit vertagt. Wien. sPriv.-Tcl.j Wie aus Krakau gemeldet wird, er schien dort eine Abordnung von Statthaltern, um Einspruch zu erheben gegen das Verbot der morgigen Griinwatdscic, Sre erklärte, daß der Umzug jedenfalls obgehalten werde, auch auf die Gefahr hin, daß geschossen werde. . Prag, sPriv.-TclF Zur Steckbrief-Angelegen heit wird werter gemeldet: Die Corrcspondcnzkartc, die den Steckbrief enthielt, toar laut Poststempel in Podwolczka an der galizisch-prcußischcn Grenze oufgcgeben. Adrcssirt war die Karte an den Prager Magistrat, der sie der Polizeidircktion über mittelte, Man ist hier überzeugt, daß die Mystifikation von polnischer Seile auSgeht, Der Prager Poiizcidircktor scrndic noch .rsrivcpry'.gsrl
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite