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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.09.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020917025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902091702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902091702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-09
- Tag1902-09-17
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Gelammtrathssitzung, Beckammlnng pensionirter Offiziere, ! ill) »t litt Nisi Vi'illl'tttlll'r 1 sb»»») AGG» e^v»» ?vtksskt. Tentfcher Schnlverei». Militärgericht Aus der Fahrt nach Taman. ^ , L » » » » vrffev« Neueste Drahtmeldmigen vom 16. September Berlin. Eine Drahtmcldnng des Gouverneurs von Kiautschou besagt: Die Cholera licht im Allgemeinen nach. In den Nachbardörfern sind nur noch einzelne Fälle vorgekommen In Tsingtau ist der Krankcnbcstaiid: 8 Ehineic» aus den Nach bardörfern. Zwei Toldaten sind Rekonvaleszenten. Leipzig. In Gegenwart des sächsischen Kultusministers Dr. v. Seydewch und zahlreicher hoher Forilbeamtcr aus Preuße», Bayern und anderen deutschen Bundesstaaten, sowie der Vertreter des österreichischen Reichs-Forsioereins wurde heule »u große» Festsaale des städtischen Kaufhauses die dritte große Versamm- lung des Deutschen Forslvereins erössncl. Tic Berath- ungen dauern bis Donnerstag. Frankfurt. Die „Franks. Ztg." meldet aus Chur: Ter "Altständerath Beter v. Planta ist, 87 Jahre alt, gestorben Metz. Oberstleutnant Ludwig von dem hier garinsoiiirendcn Infanterie-Regiment Nr. 98 wurde gestern »ach einer Manöver- Übung bei Dienze während der Kritik vom Schlage gerührt und verstarb alsbald. Sasvar. Kaiser Franz Joseph und der deutsche Kronprinz begaben sich mit Gefolge heule srüh kurz nach 6 Ubr mit der Bahn nach Szcnicz und verließen bei der Stanischomühle den Zug, woselbst die Pferde für den Ritt in'S Manöoergelgnde bereit gestellt waren. Arondors Sar^erbrunn Unter Führung des Professors Ott trafen mittelst Sonderzuges von Teplitz heule Vormittag etwa 250 Aerzle als Theitncynier der zweiten ärztlichen Studienreise in krondors ein, besichtigten die Onclle und die Wafscrvericndnngs-Elnrichlnngeii eiiigeiiend und spendeten de» großartigen Einrichtungen des Etablissements ungctlieilten Beifall. Die Herren schien nach einslündiaem Aufenthalt die Fahrt fort Paris. Gegenüber einem Temen!« des „Osjervcuvre Romano" erklärt der „Malm", daß der von ibm veröffentlichte Brief des Kardinals Rampoila an den Geschäftsträger beim Vatikan, belr. die Stellung des Papstes zur französischen Politik, durchaus authentisch sei. — Der konservative Abgeordnete Eochin erklärte einem Berichterstatter, er werde bei Beginn der Kammersession die Regierung über die Ausbebung des französischen Protektorats über Syrien und das Libanongcb.et inlcr- pelliren. Dagegen erklärte Eochin die Meldung sin unrichtig, er werde über die Abberufung der Botschafter in Berlin nno Petersburg interpellircn. — „Echo de Paris" behauptet, der Minister des Acußern führe lcbkastc Klage darüber, daß der Ministerpräsident dem Mariiicmiiiisicr und dem Kriegsminisicr gestatte, ihren rednerischen Gelüsten so freien Laus zu lassen. Delcasss Hobe schon anläßlich der Rede Pellctan's i» Aiaccio den sranzösischen Botschafter beim Ouirmal beauftrag«, dem italienischen Munster des Acußern hieraus bezügliche Er klärungen aozugeben. Paris. Der „Matin" erhält ein Telegramm aus Port au Prince vom 10. «LCptember >n dem cs heißt, daß die Aus brüche des Mont Pelae abgenommen haben, und daß die Bevölkerung jetzt ciiuaerinaßen beruhigt sei. Bizerta. Der Marincmimstcr Pelletan hielt aus einem von der Stadtverwaliuna chm zu Ehren veranstalteten Festessen eine Rede, in der er Algier und Tunis als französisches Frankreich begrüßte, wo dasselbe Blut fließe und die dieselben Ziele hätten, wie das Mutterland, von dem sie sich niemals trennen würden. Der Minister bob sodann die Wichtigkeit Bizertas als Mittelpunkt der Vertbcidigung Frankreichs am Süd- gcstade des Mittelmecrs hervor und prophezeite, cs werde ein neues Karthago ohne die Laster und die Rohheiten des alte» werden. Frankreich wolle aus dem Mittelmcer kein iranzösisches Binnengewässer machen; eS sei geheilt von seinen Träumen einer Weltherrschaft; aber ein Tbeil des Mittclmcercs sei französisch und werde französisch bleiben. Mit Bizerta, der mächtige» Schutzwehr, die m gleicher Weise günstig für einen Angriff ge legen sei. ferner m>t Eorsica und Toulon vermöge Frankreich die Thür zwischen den Mittelmeerhäscn trotz Malta und Gibraltar offen zu halten. Pelletan betonte, er wünfche keinen Konflikt mit England oder Italien. Da man jedoch nicht wisse, was Andere thun würden, so sei es seine. Pellctan's, Pflicht, den heiligen Krieg für das sranzöstjche Vaterland gegen die Feinde, wer sie mich seien, vorzubcrciten. Es gäbe in der civilisirteu Welt keine Sicherheit mehr. A m Enbe des 19. Jahrhunderts, »ach der Niederwerfung Frankreichs durch die Barbarei des alten German ie»s lüi. einen Rückfall in das Gcwaltrecht und griff, während des sc» die ganze Welt Grundsatz, daß Gewalt vor Recht gehe, beherrsch rschicncu sei. Wir müsseii, schloß Pelletan. olle unsere An ' ! Genie F erlebte mau einen An- vvu Kein streu daraus richten, das - Frankreichs in allen Quellen Fortschritte der deutsche» eit eine größere Anznhl anngcn ! der Gerechtigkeit und des Lichtes intakt zu erballeu Madrid. Zum Studium der Industrie begicbt «ich in der nächsten Arbeiter nach Dcutschland. London. Ei» Telegramm des „Standard" aus Schanghai besagt: Ein Berichterstatter melde! aus Ehcngtusn: Bewasfuete Boxcrjchaaren drangen in die Stadt ein. Hierbei wurden einige Personen aetödtet oder ui den Straßen gefangen ge nommen. Die Läden sind geschlossen. Tie Lage soll ernst sein. Tiflis. Gestern brach physikalischen Observatorium Feuer ans, wodurch die incistcn Instrumente vernichtet oder be schädigt wurden. Eharkow. Im Dorfe Meresa sind 111 Bauerngehöstc niedergebranni. Der Schaden tvird ans mehr als 200000 Rubel geschätzt. Karlskrona lSchwcdcns. Vier Offiziere von dem hier anwesenden dänischen Nebungsgeschwadcr sind heute Nackt auf dem Rückwege von der Stadt nach dem Geschwader anf bisher nicht ansgeklärtc Weise ertrunken. Tie Leichen von zweien sind geborgen Tic Wache halte Nothrnie gehört. K o n st au > in o p e l. Das Protokoll, das der Minislerrath heute im "Mdiz-Palais j„ p<-r Frage der Turchsahrl der vier russische» Torpedoboote durch die TardanclIcn »nter- hrctlele. lenkt die Austurrksamkeit des Sultans ans die Be stimmungen der Reglements und Verträge, die die Turchsahrt von Kriegsschiffen durch die Meerengen verbieten, und erklärt, ivenn ma» die Ermächtigung zur Turchsahrt siir die genannten Torpedoboote crlbeilc. dann würden sic diese als Kricgsschisse, nicht als Handelsschiffe erhallen Schließlich überläßt der Ministcrrath die Entscheidung in diesem Falle einem Machlsprnche des Sultans. Konstantiiiopck. Tic gestern fällig gewesene sechste Rate der Schuld a» Lorando und Tubini ist nicht erlegt worden. Newyork Im Staate Washington sind in Folge von Waldbränden viele Menschen umgckommcn: bis jetzt sind 38 Leichen anfgestmdcn. außerdem werden noch viele Pflanzer und sonstige Landbewohner vermißt Auch der in den "Nutzholz, beständen angerichtete Schaden ist bedeutend Newyork. Außer dem Kreuzer „Cincinnati" und dem Hilfskreuzer „Panther" ist das amerikanische kriegsichifi „Wis consin" aus dem Pugct-Sund nach M it I cl a m c ri k a beordert „Wisconsin geht nach Panama. Oertlichcö und Sächsisches. Dresden. 16. reptember. —* Se. Majestät der König kam gestern Nachmittag a/«3 Ubr wieder ans beni Manöver nach Lcisnig zurück und nahm, wie schon gemeldet, Wobniing bei Herrn Hofratb Dr. Minis, wo um 6 Uhr ein Festmahl statifand. Abends >'?8 Ubr velnntlaltetc» die beiden Geiangvercine Liederkran;" und „Arivn" unter Leitung des Herrn Organisten W>lsdvrs im Mirus'schen Garten vor Sr. Majetlät eine Serenade. Ter anrückeiide Sä>igei;ug mit 100 ihn begleitenden Fackelträgern und dem Lcisnigcr Ltädkmnsik- torvs machte einen imposanten Eindruck. Tic Sänger nahmen in dem Garten, der durch unzählige Lampions feenhaft erleuchtet war, Ausstellung und brachten folgende Lieder zu Gehör: I. »Des Liedes Krpstai't" von Schmidt: 2. „Dem Vaterland" von C. Kreutzer: 3. „Abcndlied" von Adam Eine von den Gesang vereinen gespendete und von dem "jährigen Töchterchen des Herrn Bürgermeisters Sckickert überreichte, Blnmeiiiyrg machte dem König große Freude. Ter Vorstand des „Licderkranzes". Herr Kaufmann Küster, hielt eine Ansprache und schloß mit einem Hoch, das die Sänger harmonisch auskliiigen ließen. Der König schrill hieranf die Freitreppe herunter und drückte seine» Dank und ieine große Freude über das Gehörte ans und bat »och um ein weite reS Lied Ans die Andeutung, dag die Gesangvereine zwei ve> schiede»? Vereine seien und ei» weiteres Lied in corvaie nicht ei» geübt hätten, riet der König ermunternd zu: „Nur Eomage!" Tnrauihin sangen die Sänger das jedem Leisniger in Fleisch und Bim ühcrgegangenc Lied des Leisniger Komponisten Adam: „Wie könnt' ich Tein vergessen". Der König stand mitten u»ie> den Sängern und zeigte lebhaftes Interesse an dem Vorträge dieses herrlichen Liedes. Bei der Stelle „Mein Vaterland ill meine Braut" nickte der König ziistimmend mit dem Haupte und gab nach dem Becklingen des LiedeS seiner Anerken»»ng und Freude ledhait Ausdruck Mil einem lentieligen „Gute Nacht" vcc- ahichiedetc er sich daraus von den Sänger». — In den Straßen nnd vor dem Mirus'schen Haute hatte sich eine große Meiiiche!-- meiige anigesiellt Die Stadt war durch iiheraü angebrachte Gaslichlornamenle. Sterne, ciierne Kreuze, Kronen u s. w, sowie hochstackernde Flambeaus strahlend erienchtet In engerem Kiene hat sich der König wiederholt lehr erstellt ausgeiprochcn über den auflichtig herzlichen Empfang der Leisniger. —* Ihre Kaisers. König!. Hoheit die Frau Kronprin- zei'jin ist hcnlc Nachmittag von Rchcscld wieder in Wachwitz ein- getrofsen. —* Sc. König!. Hoheit Prinz Johann Georg nimmt heute nnd morgen nnd am Sonnabend nnd Sonntag bei Herrn v. Schönbcrg ans Purschcnstcin Ouarbcr. Mil der Herstellung der Tiners in der Wirth des hiesigen Ncustcidicr Bahnhofes, Herr Hvslrailcnr Stange, bcanstraqt worden. —* Herr Oberkonsistorialratli K l e i» m, der geistliche Kom misiar iiir die sächsischen Laiidesanstnlten. hat sich oo» den, Schlagaiiiall. den er am 7. d. M bei Einweisung deS Anslalis Pfarrers Schubert in Zwickau erlisten Hai, soweit erholt, daß er in dieser Woche nach Tiesden zurücktehren kann. "An der Wahr nehmilng der dienstlichen Obliegenheiten wird derselbe noch längere Zeit verhindert bleiben. —* Herr Geheimer Schulrcsth Tr. Bornemonn in Tresde» ist aus sein Gesuch an den Erbprinzen von Rcnß j. L. in Anbetracht seines hohen Alters von den Funllionen eures Kommissars für die Rciscprüstittgcn am fürstlichen Seminar zu Schleiz nnd an der Amthor'schc» höheren Handclslchranfialt in Gera von Michaelis ab entbunden worden. Tr. Bornemann wohnte am Freitag zum letzten Male der Reifeprüfung an der letzteren Anstalt bei. Nach Schluß der Prüfung übcrnntleite der Staatsrath Gräiel vom Minisierlnm in Gera dem Geheimen Schnlrath den landessürst- iichen Tank dasür, daß er den genannte» Anstalten als Kommissar des Ministeriums eine so lange Reihe von Jahren seine treue Für sorge und Tbeilnahme zugewandl und die günstige Weilercnt- mickclnng derselben durch seine Rathjchläge gefördert habe. —* Mittheilungen aus der Gcsammtraths- Sitzung. Ter Rath genehmigt die Unterhaltungsvoran sch läge aus das Jahr 1902 für d:e ncucrworbcnen Grundstücke Ritzcnvcrgslraßc 1 und 3, sowie Laurinstraßc 3, ferner den Be bauungsplan und das zugehörige Ortsgcictz snr das thcilweüc ans Loichwitzcr Flur liegende Plangcblcl zwischen der Wald- ichlößchenbrauerei, dem Eibufer, dem städtischen Wasserwerke, dem König-Albert-Parke und dem Königl. Staatsiorst, dessen Be bauung nach bestehenden Verträgen von den städtischen Kollegien und dem Gcmcindcrothc Lojchwitz gemeinsam zu ordnen ist. AiS weiteres Bcrcchnnngsgcld für die Vorarbeiten zu einem dritten Wasserwerke wurden 20 000 Mark bewilligt. —* Im Hotel „Stadt Gotha" fand gestern Abend eine gut be suchte Versammlung inaktiver vcnsionirter Offi ziere statt, um z» dem neuen M i li t ä r-P en si on s - G esc tz, welches dem Reichstage sofort nach dessen Wiederzusamincntriit voraclcgt werden soll, Stellung zu nehmen und Mistel nnd Wege zu ocratben, die cinzuschlagcn sind, um der immer schwerer werden den Nothlage zu steuern, in die viele Offiziere durch ihre frühe Verabschiedung versetzt werden. Tie Versammlung leitete Here Oberstleutnant Wiebe aus Niederlößnitz. Er betonte zunächst, daß die Herren, denen er für ihr zahlreiches Erscheinen danke, hier vereinigt seien als loyale Osfizierc, welche zwar nicht mehr Rechte Kunst und Wissenschaft. -f* M ltth e i ln n g ans den« Bureau der König! Hoftheatcr. Für den erkrankten Herr» Gießen wird in der morgen, Mittwoch, im Overnhauic statkstndcnden Ausführung der Over .Die Entführung ans dem Serail" von Mozart Herr Karl Jörn von der Königl. Hosopcr in Berlin die Partie des Betmontc singen. Ans der Fahrt nach Sainoa. Von einem Freunde unseres Blattes, der sich mit Familie nach Samoa eingeschifft Kat, um sich dort onzusiebeln. geht uns eine Schilderung des Lebens und Treibens auf der Ucbcrsahrt z», die gewiß das Interesse vieler Leser scsscln dürste, zumal derjenigen, die nicht von der „Wasserkante", sondern echte „Land- ratten" und deshalb der überseeischen Verhältnisse mehr oder weniger ungewohnt sind. Das Schreiben ist von Bord des Dampfers „Gera" des „Norddeutschen Lloyd" Mitte Juni dieses Jahres datirt. Es heißt darin u. A.: Unsere Kabinen befinden sich am Ende des Schisses, wie all« der zweiten Klasse, sind freilich nicht groß, genügen aber, wenn auf Ordnung gehalten wird. Eine große Annehmlichkeit gewährt die in^den Kabinen angebrachte, elektrisch betriebene gen auch im Eßsaal oeratur. Bis letzt ,. . , lagen, und die euro päische Kleidung verrichtet noch immer gute Dienste, während Windturbine. Sobald cs wärmer wird, sorgen ai solche Windmaschinen für erträgliche Tcmveratui können wir überhaupt nicht über Wärme klagen, einen ^raliener, ocr reinen einzigen vanosmann an Bord hat Fragt mich nur nicht wie! Da muß nämlich Latein. Franzö sisch, zuweilen auch Griechisch als Dolmetscher dienen. Die Ver pflegung ,st sehr gut; von 6 Uhr ab ist Kaffee zu haben, dann - rb gebadet, um 8 warmes Frühstück, halb II belegte Semmel Bouillon, um 12 zweites reichhaltiges Frühstück, um 3 Kaffee Gebäck, um 6 das sogenannte endlose Mittagessen mit wi mit mit , . _ , , Kaffee und um 9 Thee mit weise stellt sich zu jeder ebäck als Schluß. Mer^würdiger- ahlzeit der Hunger pünktlich ein, sicherlich eine Wirkung der Seeluft. Daß kein Wein- oder Bier zwang bei Tische herrscht, empfindet die Börse als nicht »»an- c>,nck,n, - übrigens ist gut gekühltes Bier siir 25 Pf. zu haben w halten wir Conccrt — iämmtliche Keil genehm: Gestern Gestern Abend hatten wir Conccrt — iämmtliche Kellners sind nämlich Musikanten. Bei Aus- und Einsabrlcn von den Häfen wird gespielt, ebenso täglich Vorm. 1l Uhr und zweimal wöchcntlick Abends^ Ich wünschte, ihr hättet gestern Abend 11 Uhr einen Blick au unser Schiss Wersen können, als wir in der Dunkelheit mit Musik dahinalittcn und uns dann mit einem anderen, uns begegnenden Dampfer des Bremer „Lloyd" mittelst bengalischer Flamme» gegenseitig begrüßten. Es war die Tags zuvor ans Port Said abgcgangene „Prinzeß Irene", aus der Heimreise begriffen. Ten ganzen Tag waren wir gefahren, ohne ein Schiss zu sehen. Jetzt werden schon die Vorbereitungen getroffen st" ° ' Wetter. Das den schutzieinen angebracht, damit uns i< . , belästigen könne, nach der wir in Dresden so vergeblich ans- geschaut. Wir legen täglich 320 Knoten zurück zu 1800 Meter, also gegen 600 Kilometer, und das bei einem Tiefgang von 24 Fuß. Wir haben stramm geladen, sehr viele Eiscnschicnen für Australien, u. A. viele kondcnsirte Milch für Colombo. Man kann sich gar keine Vorstellung machen von diesen unermeßlichen Laderäumen, in denen ganze Schiffsladungen von Kisten ver schwinden. In Neapel muhten wir auf die Abends 9 Uhr aus Berlin eintressende Post warten, die allein 125 große Zwei- Schcffelsäcke mit Briefen brachte, außerdem schwere Geldsäcke. Ter n schon die Vorbereitungen getroffen für das wärmere ter, das^im Rothen Meere uns 40 Grad U. bringen soll, t ganze Schiff wird mit Laken überspannt, selbst seitlich wcr- Schutzleincn angebracht, damit uns ja kein bischen Sonne aS vom der Kapitän v. Bardeleben ist ein sehr angenehmer Mann, ebenso ^eine vier Offiziere. Täglich nach 9 Uhr macht er die Runde durch ganze Schiff, welches so sauber gehalten wird, daß man Fußboden essen könnte. An Bord befindet sich auch ein Arzt, unentgeltliche Behandlung und Arznei zu geben hat, dann oer unentgeltliche Behandlung und Ärzne, zu geben hat, dann Barbier, Wäscherin usw.. kurz, man lebt wie aus dem Lande oder vielmehr in der Stadt. — In den ersten Nächten konnten wir begreiflicherweise nicht schlafen; da war ich oft Nachts on Deck und genoß den Anblick des herrlichen Sternenhimmels — namentlich die Venus leuchtete in wunderbarer Größe und Helle. Ein einziges Mal war bis jetzt der Nebel unser unheimlicher Gast — eS ist direkt beängstigend, wenn die Nebelhörner ge- blicken werden und man nicht weiß, was die nächste Minute bringt. Das Wasser ist noch vcrhällnißmäßig kalt, vorgestern 21 Grad O., heute 20 Grad. Die ganze Fahrt von Genua bis Suez war merkwürdig kühl, so daß man hätte glauben können, aus der Eibe zu fahren. Wir hatten ja bis dahin uiiscrc warme deutsche Kleidung nom nicht abgelegt. In Port Said gingen wir, da hier Koblen eingenommen werden sollten, sämmliich an Land. Ter Schmu», den diese Arbeit mit sich bringt, ist grenzenlos, und da um uns herum noch andere Damvfcr dasselbe Geschäft erledigten, jo kannst Du Dir vorstcllcn, wie unsere saubere „Gera" binnen kurzem ansscik. Diese Arbeit wird von Schwarzen besorgt unter beständigem Geschrei und Gejohle, und das Ganze gewährt einen Anblick, als befände man sich in der Hölle. Aber ohne Kohle geht cs nun einmal nicht, und in Colombo wie Melbourne muß der Vorrath wieder ergänzt werden, denn wir verbrauchen täg lich im Durchschnitt 63 Tonnen zu 20 Ccnlner; das ist so nnge- sänr die Menge, welche meine Landwirthschaft fährlich ver zehrte. Port Sa>d ist ein richtiger internationaler Hascnorl, vor wiegend freilich arabisch — die Straßen mit ihren zahlreichen Bazaren und Kaffeehäusern kann man nicht ohne großes Gefolge von arabischen Händlern nnd einem Schwarm von Ncgcrkindcrii durchkreuzen, die ihre Waaren und Dienste mit eiserner Beharr lichkeit immer und immer wieder anpreiscn. Geld wird in jeder Münze genommen — aber auf der Post kein deutsches Geld; ich wußte bis dahin nicht, daß italienische Papiernolen sich eines höheren Ansehens erfreuen. Die Preise sind tropisch: Eine Schale Kasf'ce 65 Pst. ein Glas Bier, das der Deutsche im Heimath- lande nicht trinken würde, 30 Pf. Jedes Haus besitzt aus der Frontseite einen Säulengang, in welchem sich das Straßenlebcn abspielt, also im Schatten. Nur Reiter und Wagen sind gc- iwungen, sich der Sonne auszusetzen. Uns wurden Reitescl mit »cn Namen „Covrivi". „Bismarck" usw. angcbotcn Wenngleich ietet, wohnen möchtp krl> ^ - "usw. die Stadt viel des Interessanten biet nicht dort. Am Eingang des Kanals steht in schöner Aus führung die Statue von Ferdinand Lcsscvs, mit der rechten Hand aus die große Wasserstraße beutend. Der Kanal ist ungefähr 100 Mir. breit, aus beiden Seiten von Wüstensand nmaeben. Am west- lichen Ufer läuft die Bahn, welche Port Said mit Suez vcr- bindet. Im Kanal arbeiten ungefähr 70 Baggcrmaschincn; in gewissen Abständen sind Stationen errichtet, telegraphisch mit ein-
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