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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021008028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902100802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902100802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-08
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Dirk« Blatt wird dm Lesern von Dresden vvd Umgebung am Tage vorher bereit« als Abend-Ausgabe zugestellt, während es die Post U bonnenten am Morgen ,n einer Geianiintausgube erhalten. verugrgedvdf-. näiteii' «rittet»«» —-.»>k « ; »d Ser «qckii«» umaeb««,. ch »>aene Bolen stoUli. erdaile« Maar«, di« aar iolaen, »««»< ««» Her »N>rrltz"k>r1,inal - i «ur m>« »rulliidrr ladri.Dresd Naan'l chrrdalt«« vznorgr- ,I»r-a« dlridr« »ntxrumichiia«: «vm««i»e MamitMvr, werden «uiN autdewadn r«l»irimm->dr«Nr: »«chr«»»»» »««»»,» SdllÄlhljcht 1858 Verlag von Kiepsct» L Reiclrardt. Anreizen-tam. Smialimr von Lnklludtauiiae» Niulmistlaas Z Utn Tonn und tzcierwes nur Mariensiiakr r» von H d,L V,I UI» Die l walliae Grund «rilk «ca b Lüben, L> Pia. An lundiaunom uul der Pnvalieilc ZrUe L- P«a , die Lwalliae Zeile alc-..Sm «elandl oder au! Terlieile so Pia In Nummern noch Tonn und «Veier taarn I de» riualliak itznind,eilen »u, «o bei « und so Pia nach de tonderem Lar» Auawarnae Aul traue nur acaen Siorausdejakluna veiradläller weiden Mil Ui Ai» dcreitmei, fternivrechanlchlutz: «m, I Sir. U und Sir. 20»«. Lodert Södmo juv. smptiviilt. LloLäorstotto in rrmter Ltismlil. ksorsplatr 18. Vn 8 P8N ^ll>p lioekfslüS!' lisiitretiLl' l>. vligliseiisi' üIsllLlitkl' kilrug-. Norsn- u. ks!MMs llvi'MUNN ?ör!8elivl, L VLL. ^ zMn Mülikfüsn ksi'dkn UNll kl'lML-OuriitLlkN ru bllligrlsn l'l'klrsll. ^ L». Nrl278. Wieslet: D.obtderichte.EtbaEelb°..d ^ Mittwoch, 8. Oktober 1902. Neueste Drahtmelduugen vom 7. Oktober. Berlin. Bei einem Vormittag in der Scharrenstraße aus- gebrochenen Feuer verbrannte ein dreijähriges Kind. Wiesbaden. Der Bund deutscher Frauen vereine belchloß am Montag gegen 8 !t»il des Sl>aigk«ktzbmbes lSttten Polizei betreffend) vorzugehrn Ein vaar Stunden später wurde eine der Tetegnten des Bundestages, Frau Hilda v D. aus Berlin, aus dem Wege zum Scktzunasiaale von einem Polizisten aus ,'sfener Straße arretirt und zur Wache geluncht, „da sie so langsam über die Strasse gegangen tri" Na», Feststellung ihrer Pertönttchkeit wurde sie ohne Entichuloigung wegen des MchgiissS wieder entlassen. (Wen» diese Meldung sich vollinhaltlich be »üttgen tollte, so läge rin geiadezu ungeheuerlicher pvlizeilicher 'Mißgriff vor, der sicherlich auch im Reichstage bezw vreußstchen Randlage zur Sprache gebracht weiden winde Die Red.) Frankfurt a. M. Die dculich-nationale Vorkonferenz zur internationalen Konferenz zur Bekämpsung des Mädchen handels hat heute Vormittag hier ihre Tagung begonnen Der Vorsitzende des deutsch-nationalen Komitees, Gras v. Keller-PotS- dam, begrüßte die zahlreich erschiene» Dame» und Herren und betonte, bah die Bestrebungen zur Bekämpsung des Mädchen handels interkonfessionelle und inierpolttiiche seien. Die bisher zu verzeichnenden Erfolge verdanke man der Unterstützung des Kaisers und der höchsten Reichs- und Staatsbehörden. In dieser Frage sei die ganze Gesellschaft absolut einig. Nach der Konslituirung des Präsidiums nahm die Versammlung die Berichte der Zweig- vcreuie entgegen, denen verschiedene Vorträge folgten. München. Der Polizcibcricht meldet: Vergangene Nacht wurde ein hiesiger Bankierladcn mittelst Nachschlüssels geöffnet. Die Tiebe nahmen Obligationen im Werthe von 50 00«) Mark mit, während ihnen die gesondert ausbewahrtcn Eouponbogen und Talmis entginge». Hagen i. Wests. Die l5. Generalversammlung des Evangelischen Bundes ist unter zahlreicher Bctbeiligung der cvaiigelischen Bevölkerung der Stadt heute hier eröffnet wo» den. Oberbürgermeister Eunow begrüßte die Versammlung im Namen der evangelischen Einwohner mit warmen Worten. An de» Kaiser wurde ein Huldiaungstclcaramm abaeiandt. Frankfurt a. O. Wie die „Franks. Oder-Zta." meldet, todtrtc gestern Abend >n Reppen der Schuhmacher Matz wäh rend einer Jamilicnzwistigkeit durch Messerstiche seine Schwieger- mutter. Königsberg i. Pr. Der Kaiser traf heute Mittag zum Besuche des Grenadier-Regiments Nr. 3, dessen Ehcs er ist, hier em. Wien. In Anwesenheit des Kaisers, mehrerer Erz- Herzoge, des Ministerpräsidenten und mehrerer Minister fand heute Vormittag die Grundsteinlegung deS großen städtischen Vcr- sorghauses im 8, Bezirk statt. Es bietet Raum für 2000 Pfleg linge und kan» auf den doppelten Fassunasranm erweitert wer den. Die Gesammtkoslen sind aus 7M Millionen Kronen vc» anjchlagt. Paris Der Abgeordnete Baslh, der Führer der Berg- arbeiter vom Pas de Calais, erklärte nach einem Bericht des .Figaro", nach seiner Ansicht würde der Bergarbeiter- Ausstand in den Kohlenrevieren der Departements Pas de Ealais und Loir, sowie in Carmaux ein allgemeiner sein. In den anderen Kohlcnminen sei ein Geiaminlausstand nicht zu er- warten, theils weil die Organisation der Bergarbeiter nicht voll ständig sei. theils weil die Bergarbeiter soeben erst einen langen und entbeyrungsvollen Ausstand durchgemacht hätten. Auch die Bergarbeiter von Monccaux Ics Mmes würden sich an dem Ausstande nicht betheiligen aus Groll darüber, daß man sich ihrer beim letzten Ausstande nicht angenommen habe. Paris. Bei dem Bankett des rcvublikansichen Komitees hielt Ministerpräsident Eombes eine Rede. Er betonte, die Regier ung werde weiterhin die von den Vätern der Revolution erworbe nen Rechte des Staates gegenüber der Gegenrevolution verfechten, die hinter der rrpublikanüchen Maske sich vermumme und unter Hochrufen aus die Freiheit die Sache der Kongregationen führe. Die Regierung werde, so lange sie das Vertrauen des Parlaments besitze, den Kamps unhcugsam sartsetzen, das Veieiusge'ctz, die Sieuerresaun und die Arbeitervernchetting durchsühien Tie Regierung erstrebe den inneren Friede» und erhoffe die Vermeid una des Berginbeitkranöslandes Sie ertirebe ebcniv den Frieden nach außen Was den Frieden nach nukcn betreffe, so habe Frankreich seit 1K7ti an dem Frieden aus s Engste sestgebalten : keine andere Nation iet mehr sür den Friede» eiiigelreten und habe das Prinzip internationaler SckiebsgcnchtSeiitscheibuiigen mehr anerkannt Durch Bilder vom Krieg und Eroberungen habe der Nationalismus Frankreich zu verführen getrachtet, aber dlews habe Krieg und Reaktion verächtlich zurückgewieien. Nicht Schwäche >ei cS gewesen, was Frankreich friedliebend gemacht habe: es besitze eine Armee, jeder anderen gleich an Much und der Zabl nach, ade, das revubiikannchc Frankreich lei den Leinen der Eivilffatin» leidentchastlich ergebe», welche die Völler vom Kriege abwendr und ihnen die össenlliche Wohlfahrt und das Glück des Einzelnen zeige, das dem frnchlbnren Baden des Friedens cnttprieße Genießen mir affo. schloß der Ministerpräsident, diele» Friede», de» der ausgezeichnete Stand innerer Beziehungen mit allen Mächten als iester denn >e darzustcllen gestaltet Die Well bat die Lvtialltät unserer aiiswärligcn Politik anerkannt Tic Republik erfreut sich im Besitze eines starken Bündnisses und weilhvoller Freuiidichasten der allgemeinen Achliing und kann den Drohungen der Monarchisten, die in den letzten Zügen liegen, und der Nationalisten in der Kutte Trotz bleien «Beifall,- P aris Der neneinannte Botschafter sür Berlin Bihonrr> wurde von Lvubet empfangen und batte dann eine Unterredung mit seinem Vorgänger Moronis de Noailles, dem Lvubet vorher daS Großkreuz der Ehrenlegion überreicht hatte Pont ä Mousson. Durch Explosion eines Hochofens wurden ein Arbeiter getödtct und sieben verwundet. Kopenhagen. Finanjministcr Hage legte dem Folkething daS Budget sur die Zeit vom 1. April 1003 bis zum 1. April >904 vor Die Einnahmen werden aus 70 200 000 Kronen veran schlagt, die Ausgaben auf 74 500 000 Kronen. Hierbei wird an genommen. daß der Kassenbestand am 1. April 1903 etwa 11000000 Kronen betragen wird. Petersburg. Im Krciie Prilukski des Gouvernements Poltawa haben abermals große Bauern Unruhen statt gesunden. Bei den Zniainmenstößen zwischen Gutsbesitzern und Bauern gab es eine Menge von Verwundeten und einige Tadle Es winde Militär aus Poltawa und den benachbarten Gariiilonr» requirirt. NewcastIc. An der hiesigen Kohlerlbörie wurden 100 000 Tonnen Kohle verkauft, die für Amerika wegen des in Folge des Grubenaibeiterstreikö dort hcrrlchrnde» Kohlcuniaiigcls bestimmt sind N c w - B o r l. Die ganze Nalionaigarde PennstsivaincnS ist zum Dienst im A u s st a » d s g e b i c l einbeuffe». Saint Louis a. Senegal. In Fort Eahes ist das gelbe Fieber auszzebiochen, M arghel a » lTurlestan). Geste,» Nachmittag wurde liier ein starkes, wellensörmiges Erdbeben, das 2 Minuten an- dauertc, verspürt. OertiicheS und TächsischeS. Dresden. 7 Oktober. —* Sc. Majestät der König begab sich heute früh, begleitet vom HanSmarschall Wirk!. Geh Rath v. Earlowitz-Hartttzsch, Obcrhosjägermcrster Frhr. von dem Busichc-Strcihorst und dem General » I» 5>riiic> General-Major d'Elia, mit Benutzung eines Sondcrzugcs von Niedersedlitz aus nach Klingenberg zur Hoch- irsildjagd auf Grillcnburger Revier Se. Majestät wird heute Abend nach Hosterwitz zurückkehren und sich morgen früh noch mals nach Klingcnbcrg begeben, um aus Sbechtshauscner Revier die Jagd fortziiictzcn. An der morgenden Königs. Jagd wird auch Se. König!. Hoheit der Krön Prinz in Begleitung des .Hof- marschalls o. Tümpling Thcrl nehmen. Zu beiden Jagden sind an die höheren Forstbcauitcn des Grillcnburger Forslbczirks, sowie an einige hiesige Herren Einladungen ergangen. —* Se. Majestät der König, in Begleitung des General- odjutantcn Generalmajors d'Elso, besuchte den Kunstsalon Emil Richter lProgerstraßej. Die künstlerischen Photographien von Erwin Raupp fanden ^anz besonderes Interesse und Beifall. —* Im Aufträge Sr. Maiestät deS K vnrgs bcaiebt sich der König!. OberstaUmcistcr v. Hanak in Begleitung des Hauplmanns Moritz vom Knegsministerium heute nach .^nimmelshain und von dort nach Altensleiii, um den Herzögcn von Sachscir-Altenburg und von Sachsen-Meiningen die Thronbesteigung des Königs anzu zeigen. —* Ihre Hoheit Frau Prinzessin Wilhelm von Sachsen- Weimar nebst Prinzessin-Tochter Sophia sind hier angekommen und haben im Grand Unwn-Hotcl Wohnung gc- nomme». -* Zu der dem „Dresdner Journal" entnommenen Notn. betreffend Verhandlungen über die Einverleibung von BIasewitz, Losch >vitz und Weißer Hirsch, wird uns von zuständiger Seite milgelhcilt, daß hierüber mit Blasewitz sei> anderthalb Jahren keinerlei Verhandlungen wieder gepflogen uno mit den andere» genannten Gemeinden in dieser Hinsicht überhaupt noch keine Verhandlungen angcknüpst ivordcn sind. —* In der Leipziger Lckonomsichen Sozietät sprach der Reichstagsabyeordnetc Dr. v. F r e ge - W e l tz r c n über „Lank ivirthichatt und Zollsragcn". Dabei hat er nach dem Berichte Leipziger Blätter u. A. Folgendes ausgesührt: „Er glaube dort', tagen zu müssen, daß es sehr bedauerlich sei, daß man aus Partei- rücksichten zur Ablehnung des Zolltarifs der Regierung ge langt scr. Leider habe er mit dieser Ansicht kein Interesse bei der Mehrheit seiner Freunde gesunden. Er bedauere das im höchsten Maße. Aber viele glaubien, an das einmal gegebene Parleiwort getzundcrr zu sein und man handele danach, obwohl »ran in der Sache selbst innerlich ganz anders denke. Ein solches Handeln könne schließlich nur dem Eentrum zugute kommen Man scheine sich leider an vielen Stellen der Verantwortlichkeit nicht bewußt zu sei», die man mit der Devise „Alles oder nichts" aus sich lade. Damit gebe mau doch nur der Sozialdemokratie Stoff bei den nächsten Wahlen in die Hand, Aber ein starres Fesluallen werde einmal beliebt, ganz wie zu der Zeit, als die Verlängerung deS Sozialistengesetzes in Frage stand. Wäre die konservative Partei damals aus die von der nationalliberalen in Vorschlag gebrachten Abschwächungcn cstrgcgangen, so hätte» wir eine Verlängerung desselben erhalten. Seine Meinung gehe dahin: Jeder einsichtige Landwirth solle dahin wirken, daß der jetzige Zolltarif zur Verabschiedung gelange. Möge man daran denken, daß, wenn man setzt den Zolltarif ablehne, init dem man ui der unglücklichsten Weile die rein preußische .Kanalangelegenheit ver quickt habe, mau dann einst zu einer zweiten Eaprivi scheu Aera gelangen könne. Und das würde ein unberechenbarer Schaden sür die Landwirthschait sein. In eine politische Körperschari werde er nickst mehr ciittrcten, die eben vorgelragcnc Anschauung bilde also i» diesem Sinne auch sein politijch-wirthschastlichcs Testament." —* Unter dem Präsidium des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg tritt nächsten Freitag in Berlin der Allgenieine Deutsche K o l o ni al k o n g re ß im RcichstagSgcbäude zusammen. Dem Ehrcnkomitcc gehöre» a»S Sachsen die Präsidenten unserer beiden Siändckammerir, Gras v. Köuueritz und Dr. Mehncri, sowie der Präsident der Handelskammer zu Leipzig, Kommerziell- raik Zweiniger, an. Neben den Plenarversammlungen werde» in 7 verschiedenen Sektionen Sitzungen abgchallcn. Mitglieder des Kongresses können Herren und Damen gegen Zahlung von 10 Mk. werden, gegen welche sic bis z»m 9. Oktober von der Ge schäftsstelle deS Kongresses Berlin XV., Schellingstraße 4, oder während des Kongresses aus dem Bureau desselben im Reichstags gcbäudc, Mitgliedskarten arisgehändrgt erhalten. Dieselben bc reckstigcn zur Thcilnahmc an allen Veranstaltungen des Kon gresses und den damit verbundenen Festlichkeiten und sind überall beim Eintritt vorzuzeigcn. Für das Festessen ist noch eine bc sondere Karte zu lösen. Tic Mitglieder des Kongresses erhalte» unentgeltlich die Festschrift, in welcher die vcraiistalicndcn Vcr eine und Institute über die Bcziehuuaen ihrer Tbäligkcll zu den deutschen Kolonien und übcricestchcn Inlcrcffengcbieten berichten, eine kleine Schrift, „Darstellung^ der Entwickelung der deuifaren Kolonialkartogravhie" von P. Lprigade und Max Mensel, die «uuft uud Wissenschaft. f* Mitthcilungen aus dem Bureau der König!. Hoftheater. Im Opern Hause findet Donnerstag, den 9. Oktober, die erste Wiederholung der Opernncubeit „Das war :ch" von L. Blech und R. Batta statt. Im Anschluß daran wird neu cinstudirt die dreiaktige romantische Oper „Älcssandro Stradella" in folgender Besetzung gegeben: Stradclla: Herr v. Bary; Leonore: Frl. Schenker; Barvarino: Herr Burrian: Malvolio: Herr Wächter; Bassi: Herr Ncbujchka. ff* In ver gestrigen Ausführung der „S ic ilia »i scheu Bauern eh re" im Königl. Hosopcrnhauic trat Frl. Therese Malten nach längerer Unpäßlichkeit wieder aus. Mit levhaftem Beifall empfangen und am Schluffe der Vorstellung vielfach ausgezeichnet, sang sie die Sanluzza mit gleich großem Erfolge, wie früher, ß* Die Gastspiel-Abmackmngcn zwischen der Generaldircktion der Königl. Hostheater und Sarah Bernhardt sind dem Ab schluß nahe. Darnach würde die Künstlerin, die in Kopenhagen vom 6. bis zum 12 Oktober, dann vom ist, bis 18, in Stockbvlm, am 20, und 2l. ick Ehristiania, am 23 und 21. i» Gotbenburg aastirt und am 26. Oktober in Berlin cinttifft, zweiMal in Dresden anftreten. und zwar das erste Mal im Opernhanse, das andere Mal im Schaiispielhnuse. Wen» möglich, soll das Dresdner Gastststcl zwilchen das in Berlin und das in Hamburg eirigelchoben weiden, so daß es affo nngesähr in der zweiten Woche deS November stattflnden könnte. Die Stucke, in denen Mme Bernhardt sich hier zeigen wird, sind noch nicht endgiliig fest gesetzt: vorläufig hat man sich ans .L 'A > g l o n" von Rosland und „ ToSca " von Sardou geeinigt. Dieses wird die Künst lerin in einer ihrer glänzendsten Pnraoerollen sehen lassen, jenes, da« interessante Stuck des „E»rano'-Tichte>s. das den »ingrn Herzog von Reichstädt in den Mittelpunkt einer äußerlich effektvoll niiSgebaute» Handlung stellt, wird Gelegenheit geben, sie auch als klütze Kennerin der sienischen Künste ;» drwnnder», da i» diesem Drama Sarah Bernhardt selbst die Regie führt. s* Unlängst war genieldet worden, die einst so berühmte Wiener Wagner-Sänaerin Frau Friedrich-Materna sei in arge finanzielle Bedrängnik gerathen Ein Wiener Advokat, Tr. Heinrich Sieger, dem die Künstlerin, wie es scheint, die Ordnung ihrer Angelegenheiten übertragen hat, berichtet jetzt in der „Neuen Freien Presse" über die 'Beziehungen Wagner s zu Frau Materna und schreibt, nachdem er diese in Graz besucht, u. A,: „Tie Frau, welcher der Meister iveniae Wochen vor 'einem Tode in rührender Dankbarkeit schreibt, sie sei wie ein erfülltes Bedürfnis; in sein Leben gelrelcv - diese herrliche Künstlerin ist gegenwärtig ganz mittellos! lFolgt cm 'ehr derber Appell an das Haus W a h nsri ed, die noihleideiide Künstlerin nicht im Stich zu lasten. An den Wände» ihres Mustkznnmcrs hängen verschiedene Bild nisse des Meisters mit eigeiihondigcn Widmungen, in denen der großen Sängerin höchstes Lob gespendet wird; »i allen Ecke» stehen seine Büsten, die er ihr zu verschiedenen Gelegenheiten ge schenkt hat; besvndcrs schön ist eine Slawe Wagner s, die ihn m der Stellung des Dirigenten darstelli, lehr interessant der silberne Lorbccrkranz, den der Meister Frau 'Materna nach der Erstaus führung der „Walküre" I87t> in Banreuth mit cntsprechcnder Wid mung überreicht hat. Ans einem Bildnisse Wagner's steht mit großen Zügen geschrieben: „Deiner lbenrcn Brünhilde — Wagner Wolan!" Ich iah als Wanddekoration die Wasscn geschmack voll arrangiri, welche die Künstlerin 1876 als Brünhiidc getragen, Helm, Schild und Speer: wie alle Gegenstände, sind auch diese der Pfändung unterzöge» worden, und mit kalter Grausamkeit hat der Aintsdicncr im Pfändungsprotokoll diese Wasscn geschätzt: „Altes Blech- Werth 4 Kronen!" Dieses unbarmherzige Urtheil spricht Bande und verhilst Jedermann zu eingehenden Be trachtungen über die Wandlung der Tinge aus dieser Welt, über den schneidenden Gegensatz von Poesie und Prosa im Leben ustv." s- Gegen die „Klingelbeuteln" für eine von verschiedenen Münchner Schriftstellern geplante Ehrung Zola's legt R. Dehmel in energischer Weise Protest ein. Er schreibt: „Ich verwahre mich öffentlich gegen die Mißbranchung meines Namens, die Herr Friedrich Benz-München sich in dem Aufruf zur Einung Zola s erlaubt hat. Ich habe die Äetheiligung an vielem Ausruf, durch den milde Gaben zu einem silbernen Kranz gesammelt wer den sollen, telegraphisch mit den Worten abgelelmt: ,,Gr»»dlätzlich gegen Klingelbrntelei für Totste" — und Herr Benz nat dies Tele gramm erhalten. Trotzdem scheute er sich nicht, meinen Namen sür das Komitv zu benutzen und mir dann z» schreibe», meine! Antwort habe ihn „im Unklaren gelassen" n»v der Aufruf habe „schrecklich geeist". Ich stelle die Entscheidung über die Unklarheit' dem öffentlichen Urtheil anheim »nd bewerte nur noch, daß ei» Geist von Zola's Bedeutung seinen Bewunderern zu hoch sichen sollte sür eine so eilfertige und kümmerliche „Ehrung". R. Dehmel." — Gleichzeitig wird gemeldet, daß der obengenannte Schriftsteller Benz, der nzsolge einer Denunziation des angeb lichcu braunicoiveigischen Anarchisten Harimaim vor der Soest kammer >n München stand, wegen einer in einem Privcttdrics ans gcsvrochenen Beleidigung des Deutschen Kaisers z» zwei Monaten Fcsttmgshast nerurtbeilt wurde. Die Vorgeschichte dicles Prozesses hat allgemeines Aufsehen erregt. Benz hatte sich in einem an Hartman» ocrichleten 'Briese einer sehr starken abfälligen Acußerung über die Kunstanschaunneicn des Kaisers bedient und Hartmann diesen Brief, angeblich »in sich „von dem Verdachte, Anarchist zu sein, z» reinigen", freiwillig der Behörde ausgclnsteri, mit der aiiSdrneklichcn Bitte, den freiwilligen Charakter der Aus- licscrnng dem Schreiber des Briefes zu verheimlichen Daraufhin erfolgte das Verfahren gegen Benz wegen Majcslälsbeleidignnq. s Unterstallen »nd Sizilien, von Dr. Db. Gsel! Fels. Bierle Auslage. Mit 20 Karlen und 31 Planen und Grundrissen. IMeyer's Reise bischer) In Leinwand ge bunden 7 Mark Verlag des Bibliographstcknm Instituts m Leipzig und Wien. Ein vortrefflicher Kenner Ilnliens hat eü unter nommen, das behandelte Gebiet sür die Zwecke des Buches zu be suchen und alles Neneittstcmdene nachzutragen. So ist der Führer unter Wahrung seiner Eigenart wieder allen Anforderungen der Gegenwart gerecht geworden, nicht zuletzt auch durch die Erneuer ung des kartographischen Tbcils, welcher durch Pläne von Brin disi, der Theater von Syrakus, des .Hauses der Vetttcr in Pom Pcji, sowie durch eine Umnebnngskarte an» Palermo und eine Karte der herrlichen Kiislenstrecke Eastellanimarc—Sorrent- Amalsi-Salerno ftnst Sittialionsplänchen von Eastcllammare, Sorrent und Amalfft bereichert wurde. Neu ausgenommen ist die Insel Malta nebst einem Plänchc» von La Valetta — Tie gelegentlichen Verwünschungen, welche der früberc, auch die ent wickeltsten Rocktaschen noch überragende 'Band wachgerufen haben mag, werden sich angesichts des jetzigen Volumens in Worte der Anerkennung verwandeln. Aeußcrlich ist man also m't gutem Bedacht von dein asten Gsell Fels abgcwichcii, innerlich ober um so sorgfältiger bei seinen bewährten Einrichtungen geblieben.
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