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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.10.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041014023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904101402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904101402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-14
- Monat1904-10
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" .r Blatt wird den Lesern von Dresden Umgebung am Tage vorher bereits als Abeird-Ansgabe zugestellt, mährend es die Post»Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhallen. VerugzgetMr: Sitsteliltbrli» tu» »rcldc» bei tiialiL »weimali»« 6utra»u», durch uulere Bolen »»ex»« uud mor,en», an Gvim- »»>> Lioulaaen mn einmal» »Wl.ooVi durchauowärNae«om- nuilioniire » Ml der 2 Ml »o V» Bei emmaliarr diulielluua durch die Poll »Ml. mbueBeliellaeld». »nitua laich mit eniimecheiidem diulchlaae. Si achdruck aller AUilel ». Oriamal Mitteiluuac» ,,»r mit deutlicher iLuelleiiaiiaodk i.Dreed, Kachr") tultvlia vtachtriiaiich, Lionorar- onivrüche bleiben uiidcrtichickmat: unverlanate Llauiiilrivic werde» nicht aulbewabrl. ?eltara>n,».Sldrelie: Nachrichten Dreaden. Verlag van Kiepsrh L Reicliardt. Anreizen tdnnadme von Anlundiauuae» i»d nachm,»aar 2 UM -Louu und -eieilasd nur Dtancniirar- rs von :> bid >/,lIIdc Tic l'valv-cEiund .eile >ca. « Lilben « 4'««.. St« liindiannae» ani ber Pnuaveue ,->c>N rs Pia i die LivaiNse.4eiic aui Leri ie»e SO Pt» . ai» l?iuae>a»di ,-!cilc eo Pia On Vlummci» nach Lami- nnd lieicriaak» 1 ivaliiac oNmiKeac M Pia a»> Pnvnvcu« <n, Pi« „'valliac.fcilc aui Tcriicnc und ult irmaeiandi SV Pia. ^Uvwin nar 'gut. »uuc nur aeucn Paiaiic>bc,ai>iuna. Pcieabiäiicr wcrdcu mu Pig> vercchnci. Ner»iviccha»schluk: Am, l «r. U und Rr. 2t»tZ«. lurkvaroll. c«.»«««M.. 8lnä 8iv Trinken 8iv ,,^6n»8lnt"! Gti8sl. r«t«r ««Irlatisokvr ILti8t«r»Lvvin Forrtlieii smpkaklsn Lsütsr Ktürkunx-rvsin tiir Xranko unii liekonvules^sntsn, '/i b'Iudelio lilk, 1.35 srlcl. Ilekorall eu liske». Rr. 28«. S,ik,kl: Russisch-iapaiiischer Krieg. Neueste Drahtberichle. Hosuachlichte». Cxpoltverein. Julius Otto-Feier, Gerichts verhandlungen. „Aida", Kirchenkonzert, Kveiicu-Konzett. Gesellschaft lür Litleratur und Kunst. Areitai,, 14. Oktober 1UV4. Der russisch-japanische Krieg. Die Offensive K'uropatkius scheint mit einem Mi her folge zu enden, wenn sich die nachstehende Meldung bestätigt. Aus Paris wird nämlich berichtet: Nach empfind» licken Verlusten, welche die sibirischen Regimenter bei den ver geblichen Versucktzm den Schiliho zu überschreiten, erlitten, ord nete General Knropalkin, der erniah, daß der Versuch, von dieser Seile den Japanern in den Rücken zu fallen, vergeblich bleiben muhte, den Rückzug 4 Werst nordwärts an. In Kuropatkins Hauptquartier befindet sich jetzt Prinz Radziwill, dessen Botschaft ans Port Arthur entscheidend für Kuropatkins Tages befehl zum Borrücken gewesen ist. — Ungünstig für die Russen lautet auch folgende Meldung: Bon Miitwocb abend wird dem Bureau Reuter aus Tokio gemeldet, die russische Umgehungs- bcwegung sei z u r ii ckg e s ch l a g c n worden Heute iii all gemeiner Bormarich der japanischen Truopen aut Mulden an- acordnci. Tic Uebergabe eines von Kuroki umzingelten russischen Korps scheint unvermeidlich Nach eincc Meldung aus Tschisu werfen jetzt schwere japani sche Geschütze in den Hasen von Port Arthur Granaten. Ter „Retwisan" wurde kürzlich durch ein Geschah schwer beschädigt. Tie Japener sind mit den Fortschritten in der Belagerung zufrieden und ballen die Eroberung der Festung für eine Frage der Zeit, aber für absolut sicher. Das Staatsdepartement in Washington wird voraussichtlich heute die Schriftstücke betr. die Beschlagnahme der Post von dem Tampser „Kolchos" an die amerikanische Botschaft in Petersburg abgehen lassen. Die Botschaft wird dann einfach diele Paniere der rnjsiscgen Regierung unterbreiten und die An frage stellen, warum Ruhland in die Wirksamkeit des Wcltpost- vereinsoertrags eingegrisien habe. Nack amtlichen Berichten dienen über 27 OM Juden in der Bl a n d s ch ii r c i - Ar in c e Aus jüdischen Kreisen ist an die russische Regierung das Gesuch gerichtet worden, den Familien der im Kriege gefallenen jüdischen Soldaten möge gestattet wer den, überall im Reiche zu ieben. Die neuesten Meldungen sauten: Tokio. Marsch« II Oyoma meidet in einem Tele- araiM von gestern, das; die Operationen einen günstigen Verlauf nehmen. London. Dem „Daily Telegraph" wird aus Tschisu von gestern gemeldet: 4 000 Kosaken seien bis 112 Kilometer von Pingiang voracdrungcn und bättcn die Verbindung zwischen Söul und Gcnsan unterbrochen. Sie ballen die Eisenbahn am viele Meilen zerstört. Alle Vorräte der Garnison an der Heerstraße seien vernichtet. Tokio. M a r s ch a l l O Y a m a berichtet unterm 9. d. M.: ilniere rechte Flanke schickte zur Verstärkung der Garnison in zichialao eine Ablesung Trnpvcn ab. Seit dem 7. Oktober wurden wir in Sienchuan und der Umgebung angegriffen. Der linkt Flügel lämptte weiter in der Absicht, die Offensive zu er- greisen. K u r o k i meldet unterm 10. d. M.: Die Verbindung mit »nseren Truppenabieilungcn in Bensihu i.st hcrgestellt. Unsere Abteilungen ilanden ll Stunden lang gegen den über legenen Feind im Kamrfc, Wir behaupteten jedoch unsere Stellungen. Eine starke feindliche Abteilung ist rechts von Taling cingctroisen. In der lcklcn Nacht versuchte der Feind einen Angriff gegen liniere Stellung, wurde . jedoch zurück- nesrblagen, WO- erhielten Verstärkungen in Hnlinffchi» am o. Oktober nachmittags. Die Russen ziehen ihre Truppen vor Pinolschanttt-Taingo zusammen. Toki o. Noch einem hier verösicnllichten amtlichen Tele gramm vom Kriegsickfauviatzc ist eine über den Tnitzefluß bis 16 Kilometer östlich von Liaüjang vorgeschobene r uifi' ch c A b- teilnng von den Javanern anscheinend obgeicknilten worden — General Oku berichtet, daß gm 10. Oktober der Feind den Toitzeslnß iu nördlicher Richtung oon Bclnimping überschritten Hai, um sich zwischen Tickiatao und Benny» zu ver schanzen. Oestlich von Bensihu am rechten Uier des Taitzeilusses stießen eine Brigade Infanterie nun 1100 Manu Kavallerie Mit acht Geschützen zu ilun. In der Richtung aus Taling verfügen die Rmicii über eine acunichte Brigade. Ihre Nachhut scheip: sich au' bedeutende Kruste zu stützen. Vom Zentrum der Armee wird gemeldet, das; der Feind am Morgen des 9. Oktober die von Tfchenhuanglien auf Potschiapo und Luitou gehenden Linien innehatte. Am Nachmittag rückte eine von Liantlingkan kommende Kolonne längs der Eisenbahn nach Süden oor, deren Borhut lUitschioo erreichte. Eine andere, aus drei Bataillonen bestehende russische Jiffonterieobteilunq rückte ebenfalls oon Liautungkan vor, sodah sich die ieindliche Front in einer Länge von 8 Kilo metern längs der Eisenbahn vorfchieb- Die Nachhut des Feindes ist unsichtbar. Eine weitere ieindliche Abteilung hat in den Bergen östlich von Gantichimisao Aufstellung genommen. Am 9. Oktober, nachmittags 2 Uhr rückten zwei russische Regimenter in Oberliuhotsu ein und ein Kavallerie-Regiment besetzte Unter- liubotsu. Alle drei Regimenter rückten dann aus Tichautak» vor. Die gegen die Japaner heranrückenden feindlichen Strcitkrästc bestanden im ganzen »ns vier Divisionen. Schanghai. Ein beabsichtigter Anssoll der russi schen Flotte ms dein Hasen von Port Arthur am 9. Oktober wurde durch das Feuer der den östlichen Haien beherrschenden japanischen Batterien vereitelt. Das Linienschiff „Rctwiian" wurde schwer beschädigt. London. Dem „Daiin Telegravb" wird ans Tschisu von gestern berichtet: Eine in der Nähe der Wohnung desGenerols Stösscl eingeichlagene Granate zwang ihn. leinen Ansenthalt mehr an die Stadt zu verlegen. Die Kindersterblichkeit in Pars Arthur ist grob Die Russen liehen 11 'Japaner, die sie mit einer ffir Dalnn bestimmten Ladung obgeiangen batten, wieder frei, da sie diese Japaner als Nichtkombatianten betrachteten. Rach jedem miklungeiien Angriff der Japaner ani Part Arthur findet hier ein grober Dankgottesdienst statt. Tokio. Aus den weiteren Berichten des Marscholls Oyama über die Kämpfe am 10. und 11. Oktober wird amtlich folgende Uebersicht mitgeteilt: Zwei Stellungen, die die Russen erobert hatten, die eine durch Erstürmung, die andere in einem nächtlichen Angriff, wurden am 10. Oktober zurück- erobcrt. Ein heikler Kamvs woate bis zur Dunkelheit aus der ganzen Front unseres reckten Flünels, dem die Russen etwa 80 Geschütze und mindestens 6 Divisionen entgegenstellten. Unser .^entrinn und unser linker Flügel kämvften am 1t. Oktober gleich falls bis zur Dunkelbeit, wobei unser linker Flüael die Nach hut des feindlichen rechten Flügels bedrohten. Die Russen griffen seit dem 7. Oktober .Hiientschang, 25 Meilen nordöstlich von Saimatsi. an, wurden aber um 10. durch einen nächtlichen An griff zurückgetrieben. Neueste Dralitineldunqen vom 13 Oktober Livvischcr Thronstreit. Detmold. Ans das Begrükunqstelegramm. das von der Volksversammlung j„ Lage am Sonntag an den Staats minister Gevekot gesandt worden war. hat derselbe an den Architekten Hanke folgendes Antworttelegramm gerichtet: Freudig bewegt spreche ich Ihnen sür das mir gestern abend aus der in Lage slattgchobten 'Volksversammlung übersandte Austimmungs» Telegramm meinen herzlichsten Dank aus. Ich erblicke darin eine Aufforderung, aul dem eingcichlagenen Wege sortznichreiten. So unserem engeren Baterlande z» dienen, wird auch für die Zukunft mein stetes Bemükeu sein. Gevekot, Staatsminister. Lage. Landtag. In der heutigen Sitzung tclltc Mg. Schcmmel als Referent mit, dah die Ltaatsregicrung an der Vorlage 79 strikte iestho!lc, jede Abänderung ablehnc und ein klares Ja oder Nein fordere. Die Kommission stelle nun einen Kompromikantrag, in dem üc folgende Fassung betreffs des Absatzes des Regentschaftsgcsetzes vorichlägl: Erfolgt der Tod des Fürsten Alerandcr innerhalb zweier Jahre ibishcr hieb es: in einem Jabrcj, und iii bis zum Ablatff dieser Jahre ein Gericht nicht gesichert, io hört die Regentschaft aus und es tritt das nn tz 8 des Regentschaitsgeictzes vom 24. April 1895 vorgesehene Verfahren ein. l Lage. Ter Landtag hat dieBorIage 79 mit 10 gegen 7 Stimmen abgcIehnt. Ter Landtag ist hierauf aus Befehl des Grasrcgcnten vertagt worden. M ü n ch e n. Ter M r n r ste r p r ä s i d e n t wird sich, wie die Korrespondenz Hossmann meldet, am 17. d. M. nach Berlin begeben, um der im Aufträge des Kaisers an die Bundcsrois bevollmächtigten ergangenen Einladung zur Enthüllung des Nationaldcnkmals sür Kaiser Friedrich Folge zu leisten. Brünn. Ter Landtag nahm heute einstimmig die Dringlichkeit eines Antrages aus Abänderung des Landtags Wahlrechtes in der Richtung an, daß die Abgeordneten der Land gemeinden direkt und alle Abgeordneten ihittels Stimmzettels gewählt werden. Ter Antrag wurde sodann dem Wahlresormans tchils; überwiesen. Marfeille. Ter in Tunis überfällige Da mvs er „Djurdjura" hat aus der Fahrt »on hier Maschinenichadet' erlitten und ist durch einen Nemden Dampfer heute früh in Afaceio eingeschleppt worden. An Bord alle? woh!. Petersburg. Amtlich wird gemeldet: Im TranSkaspi- Gebiet sind vom 4. bis 10. d. M. keine Edolera-Erkron- kungen vorgekommen. In Baku ist die Epidemie schwächer. Vom 4 bis 11. erkrankten 80 und starben 53 Personen Von Jelissawetvol werden vom 5. Oktober zwei Eholerasälle gemeldet. Die Erkrankten waren mit der Bahn aus Baka gekommen. In Sararow erkrankten vom 4- bis 7. 5 und starben 4 Personen. Weitere Erkrankungen sind nicht konstatiert Choleraoerdächtige Fälle sind in Rachinka (Kreitz Zarew, Gouvernement Astrachan) beobachtet worden. In der Stadt Samara sind tödlich verlaufene Eholerasälle konstatiert. Noworoisijsk. Der Architekt Karlinski, bei dessen Woh- nung der türkische Konsul Hnedai Bei tot aufgefnnden wurde, hat cingesiandcn. den Konsul in der Erregung getötet zu haben. K o n it a nt i n o p e l Der Generaldirektor der indirekten Steuern "Ahmed Nasif Pascha wurde zum Minister der Finanzen und der ehemalige Vali von Saloniki Hassan Fehmi Pascha zirm Generaldirektor der indirekten Steuern ernannt. Buenos Ayrcs. In Gegenwart der Behörden, des diplomatischen Korps, sowie denffchcr, amerikanischer, brasilia- irischer und italienischer Marineoffiziere übernahm heute Prä sident Quintana feierlich sein Amt. In einer Ansprache betonte er, der Grundsatz seiner Regierung sei Gerechtigkeit. Das Wahlgesetz müsse abgeändert werden, und wenn der Stand des Staatsschatzes es erlaube, solle die Konvertierung de, äußeren Anleibe erwogen werden. Das gegenwärtige Gesetz betreffend die Konvertierung des Papiergeldes bleibe bestehen In der Rechtspflege, wwie im Unterrichts-, Heer- und Marine- wesen sollen Verbesserungen eingeführt werden. Ackerbau, Vieh zucht und Einwanderung sollen gefördert werden. OcrtlicheS und Sächsische-. Dresden. 13. Oktober. —* Während das Befinden Sr. Majestät des Königs in den ersten Tagen der Woche ein im allgemeinen befriedigendes war, traten in der Nach, zum Mittwoch wieder heftige An- fälle oon Atemnot und Beklemmung ein. Sie wiederholten sich auch im Laufe des gestrigen Tages, sowie in der ictztvcrgangcncn Nacht und dauern noch immer mit kurzen Unter brechungen fort. Ter Kräftezustand und dieNahrung S- oufnahmelajjenvrelzuwünschenübrig. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe ist gestern nachmittag oon Sibyllenort wieder in Billa Strehlen eingetros sei,: abends stattete sie Sr. Majestät dem Könige in Pillnitz einen Besuch ab. — Am 22. d. M. trifft die Königin vormittags 10 Uhr 57 Minuten in Plauen i. B. ein und begibt sich noch dein König Albert-Stitt. wo sic sich den Vorstand des dortigen Albertzweigvereins, sowie andere Vorstände vogtländischer Aibertzweigvereine vorfkellcn lassen wirs. Nachdem sic die Kinderbewabranstall besucht hat, wird sic der katholischen Kirche und der Kunstschule einen Besuch abstatte» und nachmittags 4 Uhr der Eröffnung des großen MarktscstcS Nnnst und rvissc«s«1,aft. 4* Die König!. Hosoper gab gestern vor vollem Hause eine sehr gute, an künstlerischen Stimmungen reiche Aufführung von Äerdis „ A > d a ", dir ein beiondeirs Interesse durch die Neu besetzung der Titelrolle und des Radamos gewann. Die Aida lang hier zum erstenmal Fm» Burk-Berger. Sichtlich be strebt, der Ausgabe il>,e ganre Kraft zu widmen, erreichte sie eiste mitstkali'ch effektvolle Wiedergabe der Rolle und damit einen starken äußerlichen Eisolg. Leider konnte man vielem nicht in allem kritisch beistffnmen Wenn cs Frau Burk zunächst daraus ankastr, genügende stimmliche Fonds nachznweisen. so ist ihr dies zum Teil sn dem öfter bis zum Erschöpfen gesteigerten Arffwande der Mittel gelungen, namentlich in den Finales strengte sie die Tongebung vis znin Arußerstcn an und überbot hier an Physischer Kraft so ziemlich alles, was mit ihr aus der Szene sana Damit konnte sic »benaschen, verblüffend im Effekt sein, aber nicht immer befrie digen. In solchem nnansgesetzten Fortcsingeu muß so ziemlich alles, was die Rolle der A>va an Anmut und Schönheit. Keusch heit und Rührung enthält, mehr oder weniger leiden, der Stil, der in dem herrlichen Werke besonders in Frage kommt, verlor?» gehen, die Stimmungen in das Gegenteil dessen Umschlägen, was sie sein tollen. Denn Aiva ist kein Mannweib, keine Charakter rolle nach Art der Aznzena. vielmehr ist sie eine rührend einfache Mädchensigur. ein Typ des exotisch Aparten und Vornehmen, allerdings rassig und temperamentvoll in den Momenten, wo Liebe »nd Leidriffchast flammend hervorbrechen. aber auch dann noch steht sie ganz aus der Höbe der duldenden und leidenden Weiblich kett, ein wirksamer Gegensatz zu der von der vernichtende» Macht ihrer königlichen Wurde uud Größe erfüllten Amneris. Nicht blöß äußerlich effektvoll, die Szene dominierend, wollen wir Alba hören und sehen, sondern als einen Charakter, der aus stiller Resignation bis zur todesmutigen Opsrisreudigkeit beranwächst. Künstlerisch soll >,e wirken, nicht rein vbvsffch und äußerlich. Wie ganz anders eine Darstellung In diesem Sinne ausiallrn kann, bewies Herr Burrian „IS Radames. Auch er stellte seine glänzenden Mittel förmlich verschwenderisch in den Dienst seiner Aufgabe, er ließ sich keine der bekannten Wirkungen entgehen, er gab stimmlich aus. war er nur immer auSzugcben bot, alles das aber von künstlerisch vornehmen Intentionen geleitet, ohne Forcieren des Stile» und der Stimmung, eine tadellos künstlerische Leistung, ohne Absicht. seine Umgebung übersinqen oder niedersingen zu wollen. Und bei der Größe »nd Schönheit seiner Mittel wäre ihm dies doch wohl ein Leichtes. Um künstlerisch weiter zu kommen, brauchte Frau Burk nur auf solchen Radaiiiös z» achten und aus das. was fönst »och ans der Szene um sie brr verging ans die streng in den Linien der Hoheit und Vornehmheit gehaltene, gesanglich sein ab getönte Amneris Frl. v. Chavannes. aus den in jeder Hinsicht vollendeten Amonasro, wie ihn Herr Scheidcmantel dar stellt. — Zum guten Verlause der mit lebhaftem Beifall auigc- nöinnienrn. von Herrn Hvslapcllineister H a g e n geleiteten Vor stellung trugen auch Herr Wächter und Frl. Na st lOlicrvriester und Priesterin) wesentlich bei. ll. 8t. 4* Koencn-Konzcrt. Gleich dem Schillenchen Mädchen aus der Fremde, kommt Frl. Til! yKoenen , die treffliche Hollän derin, niit jedem jungen Jahre, um sich bei uns Ruhm und Ehre iki Hülle und Fülle zu holen, nachdem iie sich seit einem Lustrnm bereits den bekannten „Platz in der vordersten Reihe" der Liedersängerinnen von Rang und Ruf errungen Hai. "Neues über die Künstlerin läßt sich auch diesmal nicht sagen. Sum marisch kann man urteilen, daß ihr gestriges Konzert im Musen- haus, dem ein von vornehm musikalischem Geschmack getragenes Programm zu Grunde lag. in jeder Hinsicht genußreich selbst sür den anspruchsvollsten Hörer verlies. Das Material der Sängerin scheint überdies an blühender Frische, namentlich in der Höhe, noch erheblich gewonnen zu haben, während die Tief« weicher und voller geworvcn ist. Der wunderbar gesunde Ton, der in trefflicher Schulung jeder Anforderung sicher und rasch pariert, schlägt in allen Registern gleich leicht au und hat vornehmlich im Piano einen bestrickenden Tinibre. Auch tech nisch leistet Frl. Koenen erheblich mehr, als man von unseren Liedersängerinnen sonst zu hören gewöhnt ist. In dieser Hinsicht müssen das entzückend graziös vorgctragene „Vanr-.n. clo»?.»" von Durapte, und mehr noch das virtuos durchgearbcilcte „ffuritzouäa 8>)irii il vonto" von Händel an erster stelle genannt werden. Selbstverständlich fehlten neben drei Liedern von Schubert, unter denen sich übrigens das sestener gesungene „Grctchen am Spinn rade" mit dem nie versagenden „Erlkönig" und dem mit srommer Innigkeit intervretierten „Kreuzzug" befand, einige Novitäten aus dem Programm nicht: mehrere Lieder von M. Morichalk, jenem Komponisten, der durch seine stimmungsoollc Hanncle-Mnsik zuerst we:- ieren Kreiicn bekannt geworden is>. Von de» vier Liedern, die man gestern abend von ihm Hörle, dürfen besonders das erste „Helle Nacht" und die „Sehnluchl" um vieler, von Brahms beeinflußter künstlerischer Qualitäten gelobt werden, während das „Souper" und das allerliebst ans den Volkston abgestimmte „Wiegenlied iw Freien" mehr gefällige Stücke sind, die auch einem größeren Publikum rasch und leicht cingehcn werden. Am Schluß der Vortragsiolge standen vie „Vier ernsten Gelänge" von Brahms, an deren Jnierprclalton im Konzcrtsaoi cuch nur zu denken schon eine unerhörte Kübnhcit ist. Frl. Menen feierte gerade hiermit, obwohl der Ton bereits eine leichte Ermüdung zeigte und vorübergehend ins Flackern geriet, gestern abend einen besonderen Triumph: sic sang die ungemein schmierigen und im landläufigen Sinne wenig dankbaren Stücke mit großer Slilvollcndung und noch größerer Jnnerlichkeii, jodaß ein starker äußerer Erfolg nicht nusbleibcit konnte. Auch sonst sohlte es der Künstlerin wäh rend des ganzen "Abends nicht an reichem und herzlichem Bei fall, der Frl, Koenen nach den einzelnen Liedern stets zu wiederholten Malen wieder ans das Podium iorderle und sic zu einer Zugabe id'Alberfj oeranlaßte. Der Saal war anfangs ziemlich schwach besnchl, füllte sich aber im Lause des Abends von zu spät Kommende», was eine ebenso große Unsitte >sl, wie das Aufbehalle» der Hüte von mcbreren Dame», gegen das erfreu licherweise im Publikum gestern selbst einige Riale cnergtfch Frmu gemacht wurde. VV. s* In der Erlöserkirche zu Striesen fand gestern zilin Besten armer Gcmeindeglieder eine gut besuchte M n f > k a u j f ü h r u n q statt, deren hochbefricdigender Verlaus ebensowohl den Beron- staltern als den Mitwirkende» zur Ehre gereicht. Herr Kantor und Orgclvirtuos Hans Fährmann erössnete das Konzert mit einem wuchtigen Orgelprälndinm sPassacaglia in O-m»U von Bachl und steuerte des weiteren mit einer selbstkomponierten Fantasie für Orgel iO-ffurj über die Bibelworte: „Ich Hobe die Welt überwunden" eine interessante Nummer voller Phantasie und Leuchtkraft zum Programm bei. Trefflich bei Stimme mit den gewähltenAusgabcn offenbar im eigentlichen Elemente, bot die Kgl. Hpfoperniängerin Fron Rocke - Heindl zwei prächtig«
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