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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.01.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070127010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907012701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907012701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-27
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.01.1907
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SerugsgeMr: »s«r Dn»»n> b8 tlalt» 4»traii»n, durch untere »» und «»ei«,«. an Nonlaar» nur rinmav lacr üulikltuiiu durch die ««ounrBnlkYaeld >, im AnS- ... cnnlncch.'udrul .tukitiluae. > L8en> Uvn Dn'vdeu und Um- vduna am Laa» variier »„«eli'tlie» ilbend-AuLuudi-u »rvaln-u die »«»«irtiar» Berieher mit der Uoraea-AuSaabe »niauimenzu NlieLt Nvivbruck aller iüritlrl — Witteiiuuaeu nur mit »er Ouelleuauaabe llackr i mltgin Nacklräa e»o,a> antvruche bietdeu natial: unvertauule Mauu- werden »ich« auldewatirl. Lelearamm-Adrette: Nochrtch«»« Lreade» Lam>t,eI»UttSsielle: Diarieusir LL/«o. Gegründet 1(856 VO. vreirills-vLcso.1 blin^alvc-rle.auk: Vre^eii.Iltmrrlt;. I HokIioksr»ntsn 8r. slsj. <!. König« v. 8s.i-.hsen. Anzeigen-?änf. Avn.ikmie von Slnlünditzunue» di; vmtuniüoov s UI». Sonn und .«erlag» nur Maueulrrave u» Vau il di» I Ulu. Die I hatih.e Uir:uU,<-lle >c« » Tilde» L> . :ia>!i>I>ennall^r'chien Lv 4-','-.; (>e '.1> ,t»an..»,uen «„» der PnvaNru« so Pin : d:e aiva»:ae .-!cr- uns Loni.tte M P,.i.: als üinaeiau.'t uir-oluo-.- .ieiie llvil Drer-buer Au« «ra.uieueim 7: Pt».. von onSwS'tiac«. I Pli du llumu»«. »och Lonu- und yeirn»»'»: I wnUwr Grund,eue au Pi«. aut Privatteiie « Ala. uUvnüi^t- ul» ttiugelandl von Drcedn,, Riulraonrdrrn I MI. von «»»w'inu.eu l.Ku Ui.. ,;au»Iie„. noclmcl-u-n (Uinno.citt- 2S Pw. - D>i '.7re>>e de- Pn-einie iind „n Morgeu und rrdruN'iallr dreieldeu -.-in:-- warnar iainaar nur «caen vor- aaedclakiuua — BelradiLUcr lauen du illicunige. Aerntprecher: S!r. N uns r»S>>. Julius Lckäcüieti >^n, I<», a. I. kl«. 8eIeiielitiliig8-KegmtSllüeK » tür tis«. «lolllr. Iliekt, Kvtrotunm. Korrsn. üvliut^wa^k«. Hart TicVcmaun» Lncksabrik, gegr 18ZZ. netzte WeHauSsttUungen: VioLdene Ardalllen. Bewährte sür^lle ««werblichen Zwecke. Altstadt: wlarirnsilatze IN nuo 4lmalie»srras>e 18. Neustadt: He!nnct,stras,c (Stadt Gürlivt. 8 Kuart-Zslon u Tsrül kickSer rr»8vr StruE l'i-u««»- 8>rurm- ^ ^ livelirM-W KllelieM? »7 «O»< »>»>»> »v »n. * , !»> »,. » > > » MtWMKiri.«t^»rrr»r^r^»4»»»r»4..»,ei'^.V»'.'«V-rrrrrrr^4,L*LL k^sktigs Kv8mlil Kock SMlLl'llsulisttkli ln lieljt8e!!8N li. klig!. p u üavoa u-»kk ^ L U1,LN^ÄL V». oElsn. rtmll rvlillk ^ni-n. su^kl-npllknllil:!, kiüinn N. NK8L8 kSi-kU., »ULÜtStsn. rtmg svlillk liVafb. LU888l'lll'l!kn!Iil:k killjgg ?M88. 9^.27. §VltHk!' ^Vvsnaksi'ichikii. Witleruiiy: > ^ GerichlSvechaiidlmigen. Nach der Wul,l,chlacht. Poleuyi-Slaiidal. Chersänacr-Köiizert. 27. L M7. ^ecler l^eser j« vrezlle» umi Vororten kann rick tSxlicb äsvon üderreuxen. cla« er von deinem Anderen vrezüner Llätt torÜrukenci über alle vicktixen 1°Lx«ere,xni»e »o soknsll untsreloktst Mir«1, vie von clen ßk IZxücli 2 ^al efzcfieinenöen „v^ezönes k>iscli^ckten". 5ie bieten ibreri besern vor s!Ien vreräner kllttara ununterbrochen äas I^Ieue5te. keruxrpreis kür ciie Xionrte Ij ebruur nn6 ^lür» tur vrenckon unä Kl»««vit2 L,7V kür äi» übrig«» Vorort« Hl. S,— dsrv. Hl. 2,20. Kaisers SeburtStaa und Wahlergebnis. Latzt flattern die Wimtpel, loht Suchen die Hahnen! Aus vollem Herzen klingen die HMigungsgrühe des dcutfchen Volkes heute zum Kaiserlihrone empor! Die Bsschömung, mit leeren Händen zu kommen, dein Kaiser niclns zu bieten von dem. was er erwarten durfte, ist den deutschen Patrioten erspart geblieben. Wie immer auch daS Endergebnis der Wahlen sieb gestalten mag. so viel siebt doch schon heute fest, das; wenigstens die Partei de s U Mist u rz e s um eine nicht unbeträchtliche Anzahl Sitze geschwächt aus dem Kampfe heworgogangcn ist, und das; die beiden groben nationalen Parteien, Konservative und Nationalliberoie, ihren Besitzstand gleich im ersten Wahlgange aus Kosten der Sozialdemokratie entsprechend verstärkt haben. Das Königreich Sachsen marschiert dabei erfreulicher weise an erster Stelle. Die säst ausschließliche Beherrschung ^er A sächsischen Reichslagsnxchlkreise durch Vertreter der Umsturz- Partei war in Wvchüheil eine nationale Schmach, deren Druck mit schwerer lälhmonder Wucht auf dem gesamten öffentlichen Leben unserer engeren Heimat lastete. Jetzt endlich ist der Bonn gebrochen, ist Bresche gelegt worden in «inen Zustand, dessen Unhalchavkeit sich je länger desto mehr mit scharfem Zwange dem patrivt-ischen sächsischen Gewissen in die Erkenntnis drängte und dessen Beseitigung die oberste politische Sorge oller GutgSsiiinten bilden mußte. Schon bei der jetzigen Haiiptwahl Hai die Sozialdemokratie in Sachsen eine schwere Enttäuschung erlitten, da nur 8 Mandate in ihre Hände gefallen sind, denen 7 Vertreter der nationalen und staatserhaltenden Parteien ver schiedener Richtungen gegen übersiehe». Ein Vergleich der Stimmen, die in den au>s Stichtvahl gestellten Wahlkreisen für die sozialdemokratischen und die nationalen Kandidaten abge geben worden sind, ergibt für jeden der in Betracht kommenden Kreise die Möglichkeit, in 5 — Zittau, Tresden-A-, Oschatz- Grimma - Wurzen, Borna - Nochlitz - Pegau, Plauen i. V. — sogar die äußerste Wahrscheinlichkeit, den Vertreter der Umsturzpartei aus dem Sattel zu heben. Die staats- erhaltenden sächsischen Parteien haben es demnach selbst in der Hand, bei den Stichwahlen das sozialdemokratische Joch völlig akziiichütteln und eine bürgerliche nationalgesinnte Mehr heit in den Reichstag zu schicken. Also bedenkt, sächsi sche Wähl er, bedenke sächsisches Land und Volk, weich hoher Einsatz bei den Stichwahlen aus bemSpielesteht! Der erste Sturm aus die Schanzen war «nt. Nun gilt eS ober noch die Zitadelle zu stürmen, u» auch hier die von König Friedrich August gerühmte alte Sochsenlreue zu rechtfertigen, und da heißt es «»ch «Ule Kräfte znsamu«nnehinen, um endgültig vcn Feind zu werfen. Keinen Augenblick der Ruhe dürfen die nationalen Parteien sich gönnen. Sofort müssen sie den Kamps wieder ausnchmen, rastlos di« Agitation im großen und im kleine» betreiben und Mann für Mann bei den Stichwahlen an der Urne aulsbieten. Jeder 'sächsilsche Patriot erfülle sich ganz mit dem Gedanken an die nationale Ehre keines engeren Vater landes. um die es nun doppelt und dreifach zu streiten gilt, nach dem die Hauptüvahl schon einen so guten Erfolg erzielt hat Jeder nationalgesinnte sächsische Wähler gedenke unserer tapferen Krieger in Südlw-elslafrika, die mit einem von der ganzen Welt bowu>«d«rten .Heldenmut Sieg auf Sieg »n ihre Fahnen ge fesselt haben, die keine» Leiden, keinen Enttbelirungen. keiner Fcindestückc gewichen sind, deren Mißachtung durch die vor malige Mehrheit zur Auslösung des Reichstages geführt hat! An diesem Beispiel stärke und stähle sich jeder nationale Wähler Sachsens den Mut und den Entschluß, am Tage der Stichwahlen den soziald-emokratijchen Gegner vollends niederzuzwingen! In solchem Geiste fei-ert heute Sachsens Volk Kaisers Geburtstag und findet sich mit allen ehrlichen Patrioten im Reiche zu dem festen Gelöbnis zusammen, nicht zu ruhen noch zu rasten, bis sür die Stichwahlen alle natio nalen und staatserhaltenden Kräfte bis zuni letzten Reste mobil gemacht worden sind, fodaß sür die Entscheidung auch nicht eine einzige vaterländische Cl>ance verabsäumt wird, sondern die nationale Phalanx auf der ganzen Linie mit dem stolzen Ge fühle der voll erfüllten Pflicht gegen Kaiser und Reich die Wahlstatt verlassen kann. Man mag den Gedanken nicht ausdenken, waS geworden wäre, wenn heute die Sonne an Kaisers Geburtstag abermals eine so schwere Niederlage des nationalen und staatserhaltenden Prinzips hätte bcscheinen müssen, wie im Jahre 1903. Die Gegner einer kraftvollen vaterländischen und monarchischen Politik im Jmnern wären im ihrem geschwollenen Triumph- gefühl zu jeder weiteren verblendeten Herausforderung des nationalen Empfindens bereit gewesen, und unsere Feinde im Ausland« hätten mit sattem, höhnischem Behagen einer Ent Wicklung zugejubelt, aus die sic «chofft, die sie in ihrer Presse zum Teil bereits in verfrühter Freude vorausgcnossen hatten. Dadurch wäre» unverkennbar auch die internationalen FricdcnSgovantien, die in erster Linie auf der allgemeinen Ueberzcugung von der ungebrochenen physischen Stärke Deutsch lands und seiner inneren Geschlossenheit beruhen, erheblich ver mindert worden, insofern die deutschfeindlichen Kreise sich in ihren Erwartungen von einem beginnenden inneren Zerfalle deS Reiches ermutigt gesuhlt hätten. Durch diese Rechnung hat der Ausfall der Wahlen jedenfalls einen Strich gemacht, und das Ergebnis der Stichwabl-en wird hoffentlich im ganzen Reiche dazu beitragen, den nationalen Charakter der neuen parlamentarischen Lage noch dcullichcr zu unterstreichen. Eine markante Lehre in dem Sinne, daß die nationale und monarchische Geduld des deutschen Volkes auch ihre Grenzen hat und daß di« deutsche Nation in, ihrer vaterländischen Mehrheit sich nicht alles von der Partei des Umsturzes bieten läßt, hat die Sozialdemokratie am 25. Januar 1907 unbedingt empfangen. Wenn man bcd-enkt. mit welchem Hohn die Sozial demokratie die Ordnungsparteien im Laufe des Wahlkampfes überschüttete, wie sie sich im Voraussagen einer überwältigen den Niederlage des nationalen Gedankens nickst genug tun konnte, ganz besonders bei unS i-n Sachsen, während ihr jetzt ein Gesomtverlust von 25 Mandaten droht, wiwd man unwill kürlich an das alte Sprichwort erinnert: «Wer zuletzt lacht, lacht am besten." Die zweite Front, gegen die sich die nationalen Parteien im Wahlkampfe z» wenden hatten, das Zentrum, Hai nach den bis jetzt vorliegenden Nachrichten aus dem ganzen Reiche — 227 endgültige, 156 Stichtoahlen — mit seinen 89 Mandaten noch keine Einbuße erlitten. Wie weit cs gelingen kann, vom Zcntrumsturm erhebliche Bestandteile abzubröckeln, wird sich erst bei weiterer Klärung und Sichtung des Wahlergebnisses -beurteilen lasten. Erst dann läßt sich sagen, ob die Art der Parteigruppierung in der Mehrzahl der 28 Kreise, in denen das Zentrum zur Stichwahl steht, solcher Art ist, daß mit -einer ins Gewicht fallenden Abminderung der bisherigen Fraktions- stärke der ultramontanen Partei von 104 Mitgliedern ger-echn-et tverden kann. Eins aber wird auch der Ultramontanismus, selbst wenn er ohne wesentliche numerische Schwächung davon- kommen sollte, als Nutzanwendung aus diesem Wahlkauipsc davontragen, nämlich die Einsicht, daß er künftig den- Bogen nicht wieder so straff spannen darf, wie er es bisher ungestraft tun zu dürfen geglaubt hat. Die Entschlossenheit der Regierung, die sich in der Auflösung deS Reichstags bekundete, hat dem Zentrumsturm doch eine merkliche moralische Erschütterung zugesügt. Das Knllurkampfgespenst, da- die ullramonlane Presse krampslxast herausbesclMören wollte, hat kläglich versagt; statt besten ist das nationale Gewissen in katho lischen Kreisen mächtig ausgerüttelt worden «nd hat vielfach eine empsindüche Opposition gegen die koiiscssiot'.elle und poli tische Willkürherrichaft des Zentrums in den eigenen Reihen hervorgerufcn. Tie-cr Erfolg ist schon für sich allein nicht zu unterschätzen, und so erscheint es durchaus berechtigt, wenn der Reichskanzler Fürst Bülow in seiner Ansprache an die Volksmenge, die ihm am Abend des Wahltages nach der Ver kündung des Mandalsverlnsles der Sozialdemokratie in der Reichshauptstadt eine spontane Ovation darbrnchte, erklärte: .Das deutsche Volk hat bewiesen, daß es reiten kann!" Das hat cs in der Tat! Denn was erreicht worden ist, hat es allein und aus eigener Kraft erreicht, ohne den suaacstiven Einfluß einer alles überragenden Persönlichkeit, wie des Fürsten Bismarck, dessen Reckcnkraft, wie Fürst Lülow aus drücklich in dankbarer Erinnerung betonte, dem deutschen Michel in den Sattel geholfen hat. Reiten muß er nun allein, und nach der jetzigen Probe wird er es hos'cntlich auch in aller Zu kunft können und immer noch besser lernen. Mögen die Neuwahlen des 25. Januar 1907 das Signa! zu einem Aufschwünge des nationalen Gedankens unserer ge samten inneren und äußeren Politik geben! Um so zuver lässiger dürfen wir auf die Erfüllung dieses Wunsches rech neu, je vertrauensvoller wir zu unserem Kaiser aus- blicken, der rastlos für des Reiches Wohlfahrt und Größe wirkt und strebt. Wir wissen alle, was wir an Wilhelm II. haben Die Schattenseiten seiner Eigenart sind so oft gerade von streng nationalen und monarchischen Kreisen durch die ireiestc Kwitik beleuchtet worden, daß der von radikaler Seite mit Vorliebe erhobene Vorwurf des Byzantinismus gegen olle, die sich mit ehrlicher Begeisterung an den weit überwiegenden Lichtseiten des kaiserlichen Charakters erfreuen, sich cinsach für jeden -Urteilsfähigen selbst richtet. Als oberster Kriegs Herr wie als Hüter aller idealen und materiellen Rcichsiutcr essen sowie insbesondere auch als getreuer Wächter der landes staatlichen Reichsverfastung ist Kaiser Wilhelm II. stets au! dem Posten, und die Ueberzeugung, daß in seinen Händen das Wohl des Reiches wohlgeborgen ist, wurzelt so ties im Volke, daß überall, wo der Kaiser sich zeigt, trotz oller sachliche» Meinungsverschiedenheiten ihn die ungeteilte Sympathie der nationalgesinnten Bevölkerung begleitet. Heute gebührt dem Träger der Krone besonders Dank sür die ziclbcwußte Festig keit. mit der er am 13. Dezember 1906 den gordischen Knoten durchhieb und der Auflösung deS Reichstages seine Sanktion erteilte. Diesen dem Kaiser gebührenden Dank aber kann das deutsche Volk nicht besser und wirksamer abstatten, als indem eS dem im nationalen Sinne erfreulichen Ausfälle der Hauptwabl durch ein tadcüoscs-und glänzendes Ergebnis der Stichwahlen das rechte patriotische Relief, den abschließenden Nachdrmckvcrleiht, in Beherzigung der Worte des Fürsten -Bülow: „Wenn bei den Stichwahlen jeder seine Schuldigkeii lut, so wird die ganze Welt erkennen, daß das deutsche Volk fest im Sattel sitzt und alles niederreitet, was sich seiner Wohlfahrt und seiner Größe in den Weg stell t." Neueste Drahtmelvunaen vom 26. Januar. Nach der Wal,l. Berlin. Gestern gegen Mitternacht strömte, wie he- rcits gemeldet, eine zahlreiche Volksmenge von mehrere» lausend Personen vor die zur Nacht bereits geschlossene» Gittertore des R c i ch s k a n z l e r - P a l a i s. Die von dev Menge gesungenen patriotischen Lieder wurden nur unter brochen durch jubelnde Hurra- und Hochrufe aus de» Fürste» Bülow. Als diese Ovationen andaucrtcn und sich soricicsitz; verstärkten, erschien der Reichskanzler im Vorbote Sowie er in die Nähe des Gitters trat, wurde er mit jubelnden Zu rufen begrüßt, die erst verstummten, als der Reichs kanzler sich anschickte, das Wort zu ergreifen. Unter lautloser Sülle der Verhimmelten hielt er eine Aisivrache etwa rolgendcn Inhalts: „Meine .Herren! Ich danke Ihnen für Ihre freundliche Begrüßung sBrano! Bravo!j. vor allem aber für die nationale Gesinnung, die Sstc hierher gesubn hat. sStürmsicher Beifall; Silencium! SÜeneium!! Mein großer Ämisvorgänger, vor dem wir olle in Ehrfurcht uns neigen tBravalj, ha! vor bald vierzig Jahren getagt: „Setzen wir daS deutsche Volk in den Sattel, retten wird es sä-on können!" (Wiederholter Jubel und zustimmcnde Rufest Jet, hoffe und glaube, daS deutsche Volk bat beule gezeigt, daß es noch reite» lanii. iStürmischer Beifaltst Wenn bei den Stich wahlen jeder seine Schnldncheit tut, 'o wird die ganze Welt erkennen, daß daS deutsche Volk fest im Sattck sitz! und alles niedcrreitct, was sich seiner Wohlfahrt, 'einer Größe in den Weg stellt. jMinuIenlang anhaltender Beifall. Silencium! Silcneiiim!! Und nun, meine Herren, bitte ich Sie. mit >n:r einzustimmen in den Ruf: «Tie Nativ», das deutsche Volk, hoch' boch! hoch!" Mit stürmischem Jubel stimmte die Menge in diesen Rus ein, worauf „Deutschland, Deutschland über alles" gesungen wurde. Sich immer wieder erneuernde Huldigungen begleiteten den Reichskanzler, als er sich in dos Palais zurückzog. Berlin. (Priv.-Telst Die offiziöse „Nordd. Mg. Zig." schreib« unter der Ueberschrist: ,L oS L o l ks g e r» ch t": »Ü«
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