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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.09.1908
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19080913028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1908091302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1908091302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-13
- Monat1908-09
- Jahr1908
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Diese« vlatt wirb ben Lesern von Dresden zugestellt, während e- die Post Abo,inenten am und Umgebung am Tage vorher bereit» al« Morgen in einer Gesamtausgabe erhallen. 52. Jahrgang, 254. ve<ng»«ebühr „UN'llehrl. »Sr Lr«e- de» t,t l»,g,ch »u»i- malIj,erZuiraaun,(<« L«»»- und Illeuiagen nur einmal» 2 k>» MI.. djirchaulmarliueLon» nttisi-niir« » !.U Mk. vet numalizer 8»« I.ellun- durch d>« ll rst üM.leuue'S'sirligrld). rl» de» Leliin no„ IieOdrn u. Umgebung am ra»e verlier »»- seslelllr» Sli»nd-Ä»S- aadrn erhaliri'dteaua- »virliae» lklerlebrr ,»lt trr Marge» «u«„al>« ,>i»amrnd» »uqeslelll. SIachd»»iI«u> mttdrul- lutzcr Qi-rUenai:gade I..Lre»d. i»achr."l ,»> ,eilig. — »»verlang»« Waniillrinle »rrden nlchl aulbewahrt. Telegramm-Adrcsse: Nachrichtc» TrrSde». ^eg^Lrr^Set 185V Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. HanptgeschäftssteUc: rNarienstraftc I8/40. Sonntag» 13. September IWk. Bnzeigrn Tarif KanulM- von 2nr,>:" L»t,unt,ett btt, nachm N Uhr, Lonntoga nur M artei,straß»: 80 po i N b»s ' ,.I Mn Tie ei'.tjpüiNfl« Grui'dte>!r i.o. 8 Liltvir, ?.'» P' . ^amUirn 9.'na lichi n ».u. Dresden 0 41* 0ie!chaitü Ä,irrigen e:I d'r Pru-aliettc Ztii? ÜO i .rreripairif,-' ^.Ue a clihn — ^XnNummern noct' Soun n Hkirrtagi-n die rinwatugk »«riuk » i'e.Iv^, .aii'Pri.'al i'iie iO P,.. Nachrichten o Drer» n ttet^r'tiidherieDi. - - ^U'^ivdrri«ik rmr gegen voiüuube »ahittUfl. - .>edes ^'<e kgöiutt kos'.rt 10 P;. coLDLC. -L L. ivisukow L Lo. 'e cosnsc Art* erliche <-Leser5. Die Veröffentlichung der gesamten Finanz- refor ni plane ist. wie verlautet, für Anfang Oktober in Aus sicht genommen. Das lenkbare M i l i t ä r l u f t sch i f f ist beute vor mittag nach dreizehnstündiger Fahrt glatt in Tegel wieder gelandet. Die grosse Uebungssabrt des Parseval-Bal lons wird voraussichtlich morgen stattsindcn. Staatssekretär Dern bürg sprach sich einein Korrespon denten der „Franks. Zig." gegenüber eingehend über die Ein- g e b o r e n e » p o l i t i k aus. Petersburg ist der Hauptherd der Choleraepidemie geworden: die Zahl der Cholcrakranken beträgt ,07. Die Zahl der infolge der heftigen Stürme an der portu giesischen Küste Ertrunkenen beträgt gegen 2 NO. Neueste Drahtmel-ungeu vom 12. Septbr. Der Kaiser in den Neichslanden. Gcrardmer. Als Kaiser Wilhelm von de» Vorkehrungsmabregeln erfuhr, die für den Fall getroffen waren, das, er »rainvsii'chcs Gebiet betreten sollte, lies, er den ans Epinal besonders entsandten »ran,Milchen .Kommissar Evchct zu sich entbieten und ersuchte ihn, der französi schen Negierung seinen Dank anszuiprecheu. Paris. sPriv.-Tcl.) .K aiser W ilhclm erwiderte aus die Begrüßung durch den französischen Kom missär dcS Vvgescn-Dcpariemeitts: „Ich hin den fran zösischen Behörde» durch ihre liebenswürdige Zuvorkom menheit sehr erkenntlich. Wolle» Sie gefälligst Ihren Vorgesetzten meinen lebhaften Dank übermitteln. Ich be bau re. von der Gastfreundschaft aus sranzösischem Boden und einer Besteigung des HvhneckbergcS diesmal keinen Gebrauch machen zu können, da ich in Kolmar erwartet werde. Die Gclcgcnbcit wird sich wahrscheinlich einmal später biete»." Der Kaiser drückte daraus dem Kommissar freundschaftlich die Hand und verabschiedete sich. Wildpark. Der Kaiser tras mit den Prinzen August Wilhelm und Oskar um 111» Uhr hier ein und wurde von -er -Kaiserin und der Prinzessin Viktoria Luise empfange». Die Herrschaften fuhren nach dem Neuen Palais. Lustschifsahrt. Berlin. DaS lenkbare M i l i t ä r l u s t s ch i s s. das gestern abend um in Uhr von Tegel abgefahren war, fit mit Major Groß, Masor Sperling, Oberingenieur Basenach und einem Monteur a» Bord, heute vormittag nach inständiger Fahrt in tadello'er Verfassung in Tegel wieder gelandet. ES hat etwa MN Kilometer zurückgclegt und Höhen bis zu tausend Metern bei Windstärken von sieben bis zwölf Metern erreicht. Magdeburg. Heute früh gegen 8 Uhr wurde daö lenkbare M i l i t ä r l » f ts ch i ff über der Stadt sicht bar. Das Luftschiff »ährte einige Manöver ans und nahm daun wieder die Nicht»»« nach Berlin. lieber diese F-abrt wird »nS noch aemcldct: Berli n. lPriv.-Tcl.s Das M o t o r l u f t s ch i s s der L n s t s ch, s s c r a b t c i l u ng, das aeitern abend kurz nach IN Uhr zu einer groben Dauersahn ausgestiegen war, ist beinahe 12 Stunden in de» Lin'tcu geblieben. Das Wetter war ziemlich aut, und die Fahrt ai»a gleichmäßig von hatten. Zunächst »ahm das Luftichiss Nichtuug aus Stendal. Heute vormittag IN Uhr wurde eS in Maadcbnrg gesichtet. I Die Mannschaften sind während der ganzen Nacht in > Alarmznstand geblieben, um eventuell hilfsbereit sein zu können, wenn daS Luiischiss zurücksahrc» würde. Noch gestern abend folgte das Automobil des Luits,hisser- bataillons über Döberitz nach. Kurz vor II Uhr tras in Tegel ein Telegramm aus Brandenburg ei», wonach das Luftschiff wohlbehalten über Brandenbnra eingelrofseu sei. Etnm in Minuten nach II Uhr erschien der Ballon in einer Höhe von NNO Metern über dem Tegeler Schießplatz und begann im groben .Kreise den Platz zn umfahren, um dann langsam nicdcrzugehen. In einer Höhe von etwa MN Metern wurde die erste Leine ausgcwvnen, und nach etwa einer halben Stunde landete der Ballon ohne jede Stö rung auf dem Platze. Die Insassen waren wohlbehalten und wurden von der Menge lebhaft bcarübt. Berlin. sPriv.-Tcl.s Der P a r i e na l - B a l l o n , der heute vormittag IN Uhr zu einer längeren Ucbunassahrt ausstcigen sollte, mubte erst die Rückkunft des Militär- baklons abwarten, Sa sonst nicht genügend Bedienungs mannschaften verfügbar acwcscn wären, zumal zwei Kom- vagnien der Lilftschisscrabteilnng sich nvch im Manöver be finde». Tie grobe P r ü s u n g s s a h r t -cs Parscval- Ballvns dürste morgen stattsindcn. Fort M ii e r S. Orville Wright vvllfithrtc gestern nachmittag einen neuen Daucrflug von 70 Minute» 2»; Sekunden. Die bei den Flügen am Mittwoch und Donnerstag erreichte Geschwindigkeit wurde aus M'/O eng lische Meilen in der Stunde sestgestcllt. Koloniales. Frankfurt. In einer Unterredung, welche Staats sekretär Dernburg in Antwerpen dem Korrcipondcntcn der „Frankk. Ztg." gewährte, sprach er sich über die Gin ge b o r e n c n po l i t i k dahin aus. Satz die Verfügungen, welche mit Rücksicht auf den Kriegszustand getroffen worden waren, nunmehr auSzumerzcn seien, und daß vor allem darauf hingearbcitet werden müsse, das, nicht nur der Weibe, sondern auch der Eingeborene Beiträgen zur Regierung hgbe. So sotten in Uebcrcinstimmung mit der Farmer- bevölkcrung Eiugcborenen-Kommibarc ernannt werden mit der Aufgabe, gesetzliche und andere legitime Forderungen der Schwarzen wahrznnchmen.- namentlich sollen hcrum- ziehcndcn Banden Arbeitsstellen oder Reservate zur Nieder lassung angewiesen werben. Dernburg betonte ausdrück lich, das, Reservate für die Eingeborenen ge schaffen werden sollen. Selbstverständiick dürfe bet allen Mobregcln das wirtschaftliche Gebäude der Wciben nicht erschüttert werden, sondern es möge ein gerechter Ausgleich zwischen den Forderungen der Farmer, die sie im Inter esse ihrer Wirtschait zu stellen haben, und den Forderun gen, welche mit Rücksicht aus die Zukunft des Schutzgebietes zugunsten der Eingeborenen gestellt werden müssten, ge sunden werden. Zum Schluß betonte der Staatssekretär, der Nachdruck müsse aus das Hervorbringcn hochwertiger Exportartikel und nicht aus billige Maiken-Erzeugnissc ge legt werden. Zur Marokko-Frage. Paris. Dem „Bdatin" zufolge sind in Tanger Briese von Mulen Hafid cingctroffen, wodurch der Minister Menobi bevollmächtigt wird, mit den Vertretern der Mächte zu unterhandeln. Hasid erkenne grundsätzlich die Algcciras-Aktc an, rechne aber daraus, durch das Ent gegenkommen der Mächte einige Aenderungcn, insbeson dere hinsichtlich der Organisation der Polizei, zu erlan gen. Er suche serncr, über besondere Entschädigungs- sorderungen Frankreichs, namentlich mit Bezug auf die Kriegskosten, eine Verständigung lierbeizusühren. Wie das Blatt weiter meldet, bemüht sich Hasid, eine neue starke Mahalla zusannnenzubringen, deren Oberbefehl er persön lich übernehmen will. Paris. Wie der „Demos" o»S Tanger meldet, tris'l die Staatsbank Vorkehrungen, um die Verteilung des rückständigen Soldes au die Garnisonen in den Hafenstädten sicher zu stellen. Fez. Abd eS Pascha ist mit seiner Mahalla' von Fez nach Larrasch ansgebrochen. Es heisst, G laui l»abe M ulen Hasid ausgesvrdcrt, nach Marrakcsch zurückzlilehren. Die Eholcragcfah». Petersburg. Während im nördlichen Russtaud die Eholcra abzunehmeii scheint, ist Petersburg der Haupt Herd der Epidemie geworden. Gestern wurden 58 Kranke neu eingcliescri, von denen 8 gestorben sind. Die Gesaust zahl der Eholcrakranlcn in den hiesigen Hospitälern betrüg! jetzt lN7. Die Presse rügt die mangeibaslen Vorkehrungen und die Desorganisation der städtischen Sanitätsverwa! tung, deren Ehcs auf Urlaub im Auslände weilt, während sein Stellvertreter ertrankt ist. Die Maßnahmen der Be Hörden werden durch die Unbildung und das mangelnde Rcinlichkcitsgcsühl der ärmeren Volksschichten erschwer! In einzelnen Dörfern der Umgegend Petersburgs drohei. die Bauern, sich der Errichtung von Eholerabaracken mit Gewalt zu widerictzco. W o l s c n b ü t t c l. Nach dem nnumehr sestgestellten Ergebnisse der R e i ch s tag s c r sa tz wah l im zweiten braunschweigischen Wahlkreise erhielt Kiepe tBeroinigte nationale Parteicni 11423. Dcdckind iWelsch und Riete tSoz.I 7IN6 Stimmen. Es ist mithin Stichwahl zwischen Klepc und Rike erforderlich. Paris. In einer in vergangener Nacht abgehaltcncn Versammlung von seitens der Stadt Paris beschäftigten Arbeitern wurde die Bilduna einer groben Bereini gung aller Kategorien der städtischcn Arbeiter zur Srlangnng besserer Bezahlung nnd gewisser Erleichtern» gen im Dienste bcschloisen. London. tPriv.-Trk.i „Mornmg Leader" meldet aus Lissabon, daß infolge der hcstigen Stürme der letzten Tage die portugiesische Küste mit Wracks bc deckt ist. 2N Fischerboote, die zur Zeit des geivaltigen Orkans im Atlantischen Ozean kreuzten, sind vcrschivun den. Die Zabl der Ertrunkenen beträgt gegen 2 0 n. OerMcheS nnd Sächsisches. Dresden. 12 September —* Sc. Majestät der König begab sich heute früh 5, Uhr 45, Minuten mit Sonderzug von Niedersedlitz aus nach Priestewitz und wohnte dem in dortiger Siegend statt findenden Manöver der 63. Infantcric-Brigadc bei. Die Rückkehr nach Pillnitz erfolgte mittags gegen 12 Uhr. Der Erbprinz von Sachsen-Meiningen wohnte diesem Manöver cbcnsalls bei. Der König wird beute das Souper beim Staatsministcr Dr. v. Rüger cinnehmcn. — Ende dieses Monats kommt der Monarch nach der Sächsischen Schweiz, um dort dem Wcidwert nachzugcheu. Er wird aus Postclwitzer, Mittelndorscr, Ottcndorfcr und Hinterherinsdorser Staatsforstrevier jagen. —* Hofrat Prof. Dr. Fröhliger s. Am IN. d. M. verstarb plötzlich nach längerem Leiden im Alter von 5,7 Jahren der stellvertretende Vorstand des Köntgt. Stenographische» Landcsamtcs in Dresden Herr H o s r a t P r o s c s s o r D r. Fröhliger. Mit ihm ist ein bedeutender stcnvgraphischrr Praktiker »nd Theoretiker hingcgangeit, der sich wegen seines herzgewinnenden freundlichen Wesens in weiten Kreisen grober Spmpnthien erfreute. Fröhliger war ein Dresdner Kind. Er besuchte hier die Kreuzschnlc und sin dicrte in Leipzig die Rechte. Im Jahre 1878 trat er in das König!. Stenographische Landcsamt ein, dem er bis zu Kunst nnd Wissenschaft. s* Wochcn-Spiclplan der Königs. Hoftheater. Opern- h a u S. Sonntag: „Der Troubadour." tMaurico: Herr Reiter a. G.i l',-8.1 Montag: „Carmen." l7.> Dienstag: „Die W§Uijr<>." Mittwoch: „Der Tromvcter ovn -Lüllingen." t'/rll.l Donnerstag: „Siegfried." «6.1 Frei tag: „Figaros Hochzeit" t7.1 Sonnabend: „Die Voli-nne." 1k..8-> Sviiiitaa «2N.1: „Die Zaubcrslittc." »7.1 Montag 121.1: „Götterdämmerung." 16-s — Schauspielhaus. Sonntag: „Die Nibelungen". 3. Teil: „Kricmhilds Rache." !7.j Montag: Ren eiiisiudicrt: „Der Schwabenstreich." l'--8.1 Dienstag: „Der Strom." t'M.1 Mittwoch: „Der Schwaben streich." l'1-8.1 Donnerstag: Zum ersten Male: „Der Dummkopf." Urll-1 Freitag: „Zar Peter." U-:8.1 Sonn abend: „Der Dummkopf." l'a-8.1 Sonntag t26.1: „Der Dninmkops." l'/c>8.1 Montag l21.): „Torquato Tasso." <'.48.1 . s-* Mittciluna aus dein Bureau der Königs. Hoftheatcr. Im S ch g u s p i c l h g » s c geht nnch längerer Pause Diens tag, den 18. September, Max Halbes Drama „Der Strom" in Szene. Besetzung: Frau Doorn: Fräulein Bttnger: Peter Doorn: Hr. Wablbcrg: Heinrich Doorn: Hr. Miertb: Jakob Doorn: Hr. Beyer; Renate: Fr. Sal- bach: Ulrichs: Hr. P. Ncumann: Hanne: Frl. Schcndler. — Donnerstag, den 17. September, findet die Erstniissüh- rung des Lustspiels „Der Dummkopf" von Ludwig Fulda statt. Besetzung: Instns Hacbcrlcin: Hr. Fiiäier: Torts Wiegand: Fr. Bast«: Frau «chirmer: Frl. Diaeouo: Liesbcth: Frl. Werner: Kurt Engelhart: Hr. Frvböic: Wilibald Beck: Hr. Beyer: Hcrhard Beck: Hr. Rcnö; Lucy Hcnsel: Frl. Verden: Dr. ThieniuS: Hr. Mehnert; Ocl- schlägrr: Hr. Bauer: Bohrmann: Hr. Iubelsky. — Im Overnhausc geht Montag, den 14. September, Bizcts O»>er »Carmen" mit Frl. v. d. Osten i« der Titclpartie, Herr« Rnrrion als Don Joss, Herrn Plaschke als Escamillo und Frau Bochm-van Endcrt als Micaela in Szene. — Dienstag, den 18. September, wird Richard Wagners „R i n g ü e s N i b c l u n g e n" mit der „Walküre" fortgesetzt. Besetzung: Siegmund: Hr. v. Vary: Hunding: Hr. Puttlitz: Wotan: Hr. Perron: Sicglinde: Fr. Krull: Briinnhilde: Fr. Wittich; Fricka: Frl. v. Ehavanne: Ger hilde: Frl. Zvder: Ortlindc: Fr. Nast: Waltrante: Fräulein Seebe: Schwertlcitc: Frl. Rcincl: Helmwige: Frl. Eibcn- schütz: Sicgrunc: Frl. v. d. Osten: Grimgerdc: Fr. Ben der-Schäfer: Rvstweibc: Frl. v. Ehavanne. s* Königl. Hosoper. Bei Verdis Tode giirg unter vielen anderen Anekdoten auch die von dem verschrobenen Schulmeister durch die Blätter, der zum Anhörcn der viel- gcrühmtcu Oper „Aida" von weither gereist war. Das Werk entzückte diesen Kuiistcnthusiasten so wenig, dab er an den Meister einen groben Brief schrieb und ihn unver blümt und hausbacken um Rückerstattung seiner Auslagen ersuchte. Er lutt sie bekommen, denn Verdi war für Humor empfänglich. Wie der Schnlmeister mögen damals immer hin mehr Leute empfunden lmbcn, denen die sich langsam vollziehende Wandlung im Sckmiscn BerdiS etwas Fremdes war, daS sie nicht unbedingt willkommen heißen wollten. T-aS Streben nach innerer Wahrheit, nach prägnanter El>a- rakterisierung, daS der letzten großen Lchas'scnspcriode des Meisters hervorragende Bedeutung gibt, tritt bereits in „Aida" lebhaft und überzeugend hervor und nicht etwa aus Koste» der gciangvollen Linie »nd der Melodicnfiille. Sic aiiillt vielmehr überreich und entzückt immer wieder durch ihre Frische und den darüber gebreiteten weichen lyri schen Zanbcr. Die gestrige Aufführung brachte eine wichtige Neubesetzung. Fräulein Zoder, die neue „Hochdramatisclie", sang die Aida. Die -sängcrin ent wickelte in dieser anspruchsvollen Partie künstlerisches Emp finden und reiche, manchmal allerdings durch leichte Er müdung getrübte Nattirgaben. Ihr in der Höhe .stähler ner kraftvoller Sopran entbehrt -es lyrischen Zaubers, hat aber selbst dem stärksten Ansturm des Orche-ster- gegenüber eine sieghafte Durchschlagskraft. Das Bestreben, Verdi mit geschmackvoller Kunst zu singe», fiel angenehm aus ihrer ganzen Art nach wurde sic mehr den hochdramalischeo. als den lyrischen Momenten der Partie gerecht. Rühmen- gedacht werden muß ihrer Fähigkeit, zu individualisiere», ctn starkes Gefühl sür lebhaft ansteigende Handlung und die Tragik inneren Erlebens scheint ihr eigen. Das Br streben, mit einer würdigen Ge»gngöle>stur>g eine eben bürtige sclxnripiclerische z» vereinigen, trat auS vielen Ein zclzügen deutlich hervor. Wenn nickt alles gelang, io mag das aus die Strapazen zurückziisühreil sein, welche die von der Sängerin am Mittwoch gesungene Isolde natur gemäß mit sich bringt. Die sehr reise, frauliche Ericheinunq Fräulein Zodcrs deckt allerdings nicht das Bild. daS man sich von dem holden, liebenden, leidenden äthiopischen Fürstenkindc macht. ÄIS Radamcs gastierte Herr Reiter vom Stadtthcater in Krefeld. Die Partie verlangt eine heldenhafte Stimme, die in der Kan Mene vollen lyrischen ,Z<n>bcr entfalten muß. Herr Bin rian entspricht hier dem Ideal. Der Krescldcr Elast führt nickt geringe Mittel ins Feld, einen vcachtcnsmcrtcn. namentlich in den Tönen der hohen Mittcllagc reich bedach tcn Tenor, schlanke iugcndlich wirkende Erscheinung und nicht gerade reich iiüaucicrtcs, aber ausreichendes Spiel. Die Aussprache wird durch ein schlechtes s störend bcein- slußt, Bedenken erregte die schwache Tiefe. Immerhin be wältigte der Gast die umfangreiche Partie ohne Ermüdung und brachte namentlich in der Karmtinc und dem großen Duett des dritten Altes glanzvolle Töne. Für die En sembles hätte man dem Organ noch mehr Fülle gewünscht. Das ganz in Silbcrglanz getauchte, gleichsam transzenden tale '«chlußduett wurde gestern allerdings nicht vollwertig zu Gehör gebracht. AmncriS, die eigentlich tragische Ge stalt der Oper, hat in »Fräulein v. Ehavanne eine Ver treterin von imposanter Repräsentation und lebhaften AuS- drucksmittcln. Die große Szene des vierten Aktes brachte ihr namentlich reichen Beifall. Für Verdis Sanlilene»
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