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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120530023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912053002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912053002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-30
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«Hm «M »E» WW» «n »»Mm und U«g«dun, «« Tag« vorh«r der««, al» Mentl.-lurgabe Morgen ia^ein« EtsaMau»gadr rrhaUnu «MS «»»gn 3utta»lln,<,n S»v- un» »l»n«a,«n nur einmal) ».«» M., »urch,u»»«»a,e gam. MlfflenLl« Bei ««»mattier Zu. ftelun« »ur« di, »oft »M.<«»ne«el>ell,eld>. iLt, den Lesern „n Dre»d«n «. um,«tun, um lag« verlier zu. -eftelften «ldend-riu,. V>d«n erhallen die au». »Irliaen «,,Ieher ml« »er Dlorzen-Auezobe msvnmen zuarttellt. Nachdruck mir ml» «eilt. Itcher Ouellenangab« «,Dt«»d. Nachr") ,u- lässig. — Unverlangle Menustript,. «erden nicht auidewahr». Trlegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. E>6gr?LLrrö6L 18SH Druck und Verlag von Liepsch Lc ReicharLt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marlenstraste 38/4j0. Donnerstag, S». Mai 1912. Fernsprecher: 11 . 2096 . »601 Anzetgen-Lartf. Annahine von «lnkün- digungen bi» nachm. » Uhr. Sonntag» nur Marienstrotze »8 von 1l bi» >/,« Uhr. Die einspaltige tbrundzeile «ca. 8 Etlden) so Ps.. gamIIten-Nachrtchlen aus Dre»d«n 28 Ps.> die zweispaltige Zeile aufTetc»eile?0Ps..die zweispaltige Reklame- Zeile l,S0 M. — In Nummern nach Sonn, und Feiertage» die «inspaitige lbrundzeile Ld Pf, Familien- Nachrichten au- Dres den die M rund,eile .20 Ps. — Auswärtige AufirSge nur gegen Vorausbezahlung. Jedes Beleqblalt kostet l» Ps. kßr «od VonobsM »II »Ilv« m sipsslls» ALLv eilige Lesern Die Wohltätigkeitsvorstellung in der Hos- oper zum Besten der durch den Wirbel sturm Ge schädigten in der Leipziger und Grimmaer Gegend hat 170k Mark ergeben. Auf einer Automobilfahrt find gestern abend der Dresdner Strohhutfabrikant Köckritz, seine Gattin und sein Sohn schwerverunglückt. Die Berliner Staütvertretcr sind in Wien cingetroffen und begeistert empfangen morden. Bei einem Zugzusammenstoß auf der Strecke Berchtesgaden—-Schellcnberg wurden 7 Per sonen schwer- und 30 leichtverletzt. Durch den Temesfluß sind in Ungarn verschie dene Ortschaften überflutet: viele Häuser sind eingestürzt. Neueste Lrahtmeldungen vom 29. Mai. Die Berliner Ttadtvertreter i« Wie«. Wien. In seiner Begrüßungsrede an die Ber liner SiadtverordAeten führte Bürgermeister Dr. Neumayer aus: Die'Wiener hätten den Augenblick des Besuches lange von Herzen herbcigesehnt. Wien sei von jeher bestrebt, mit der mächtigen Stadt Berlin in engere Kühlung zu treten, nicht aus kühler Berechnung, sondern von der Macht des Blutes getrieben. Die Wiener hießen Li« Stadtverordneten nicht nur als Vertreter einer der. bedeutendsten Städte der Welt, als Angehörige eines Reiches, dessen Aufblühen den ganzen Erdball in Staunen setze, willkommen, sondern insbesondere als liebe deutsche Blutssreunde und Bundesgenossen. Die Rede klang in ein dreifaches Hoch auf Berlin, den Bürgermeister und die Stadtverordneten auö. Dernbnrg Direktor der A. E-G? Berlin. sPriv.-Tel.) Der „B. Z." wird von sonst gut unterrichteter Seite mitgeteilt, daß Staatssekretär a. D. Bernhard Dernburg als Nachfolger des schwer er krankten Direktors Rathcnau von der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft in Aussicht genommen sei. Dernburg habe bereits sein Einverständnis mit einer aus ihn fallenden Wahl erklärt und würde sein neues Amt wahrscheinlich im Laufe des Septembers antrcten. Von einer der Verwaltung der A. E.-G. nahestehenden Seite wird dagegen erklärt, das? sich der Aufsichtörat bisher noch nicht über die eventuelle Nachfolgerschaft Rathcnaus schlüssig geworden sei. Man hofft noch immer, daß Rathcnau, wenn er von seiner Erkrankung genese, die Leitung der Gesell schaft wieder übernehmen wird und rechnet deshalb vorläufig noch nicht mit bestimmten Veränderungen im Direktorium. Sollte aber in absehbarer Zeit doch ein Wechsel im Vorstand notwendig werden, so gelte eine Wahl DernburgS sür kaum wahrscheinlich. Kein Unfall des rumänischen Thronfolgers. Berlin. sPriv.-Tel.) Aus der hiesigen rumänischen Gesandtschaft ivird zu der Wiener Meldung von einem schweren Automobtlunfall dcS rumänischen Thronfolgers mitgetcilt, daß es sich um einen Irr tum handle. Das Automobil des Kronprinzen habe LÜH. .> ' Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hostheater. Im Opern Hause wird Freitag, den Sl. Mai, d'Albcrts „Tiefland" mit Frau Plaschke-vo,« der Osten als Maria, Herrn Soomcr als Sebastian» und Herrn Löltgen als Pedro aufgcführt. -f* Eine abfällige Beurteilung der Leistungen des .Dresdner Königl. Schauspielhauses hatte sich in den „Süd deutschen Monatsheften" Fräulein Dr. plftl. Margarete Sichert geleistet. Um den reichlich oberflächlichen Aus führungen keine weitere Verbreitung angedcihcn zu lassen, sahen wir vo» der Mitteilung der Siebertschcn Kritik an unsere Leser ab. Im soeben erschienenen Iuniheft dieser Zeitschrift widerlegt die Gcneraldircktion der Königl. Hof- theatcr die von der Verfasserin gegen die künstlerische Leitung des Schauspielhauses erhobenen Vorwürfe in einem kurzen, vom Grafen Scebach Unterzeichneten Artikel, aus den Fräulein Dr. Sichert wiederum, nicht sonderlich glück lich. antwortet. In der Entgegnung des Grafen Scebach werden zugleich die kritischen Auslassungen des Fräuleins Sichert gekennzeichnet. Wir entnehmen den Ausführungen der Gcneraldircktion folgende Stellen: „Die Zahl der literarischen Versuche und Uraufführun gen hängt von mancherlei Umständen ab. Wenn aber, wie es in Dresden seit vielen Jahren geschieht, jährlich 3 bis 1 solcher Versuche gemacht werden, so daß in den letzten 15 Jahren über 00 Uraufführungen stattgcfunden haben, so ist die Bemerkung des Fräuleins Dr. phil. Sichert: „Für das Schauspielhaus sind 'zum Beispiel literarische Versuche unerlaubt" zum mindesten sehr leichtfertig. Da nun neben den Autoren der Uraufführungen auch die an erkannten Modernen: Ibsen, Hauptmann, Schnitzler, Shaw. Wilde usiv. gepflegt werden und ein großer Teil des Spielpleknes von Sen Klassikern eingenommen wird, so ist, wie jeder unbefangene Beurteiler des Sptelplancs zu gegen muß, die bloße Unterhaltungsdramatik in sehr ge- keinen Unfall erlitten, sondern sei nur zwischen Bukarest und dein Hafenort an der Donau Oltcnitza im Morast stecken geblieben. Der Kronprinz wollte mit seinen beiden Kindern Prinz Ferdinand und Prinzessin Elisa beth das rumänische KönigSpaar und die Kronprinzessin besuchen, die aus einer Donaufahrt begriffen waren. In folge der durch Regengüsse aufgcwcichtcn Straße konnte dnS Automobil trotz sofort hcrbcigeholter Hilfe nicht befreit werden, so daß der Kronprinz mit einem aus Bukarest bestellten Kraftwagen mit mehr als zweistündiger Ver spätung beim Königspaar eintraf. Inzwischen hatte sich das Gerücht von einem Unfall bereits in Bukarest ver breitet und es wurde behauptet, das Automobil sei mit einem Ochsenwagen zusammengestoßcn, in einen Graben geschleudert und total zertrümmert worden. Prinzessin Elisabeth und Prinz Ferdinand sollten lebensgefährlich verletzt sein, während der Thronfolger selbst nur leichtere Verletzungen erlitten habe. Straßenraub in Berlin. Berlin. Beim Verlassen des Hauptgebäudes der Dis kontobank in der Charlottenstraßc wurde heute früh ein junges Mädchen eines Geldbeutels mit 600 Mk. beraubt. Trotz sofortiger Verfolgung gelang es dem Täter, zu ent kommen. Eisenbahnzusammenstotz. München. Auf der Strecke Berchtesgaden-Tchellcn- berg ist gestern abend zwischen Au und Almbachklamin der Zug 35 infolge Ueberfahrcns der Kreuzungsstation mit dein Zuge 34 zusammengestoßcn. Es wurden sieben Personen schwer und 30 leicht verletzt, darunter auch das österreichische Zugpersonal. Die Strecke ist gesperrt. Ende deS Frankfurter Metallarbciterstrciks. Franksurt a. M. Die Metallarbeiter haben heute früh mit der Wiederaufnahme der Arbeit be gonnen. Die Wiebereinstellung der Arbeiter in den ver schiedenen Betrieben erfolgt etappenweise, so daß in etwa 8 Tagen alle Plätze wieder voll besetzt sein werden. Ein grauenhaftes Verbreche«. Sebastopol. Die 17 Jahre alte Tochter des In genieurs Küssow wurde auö der Wohnung ihrer Eltern geraubt. Man fand den a b g e s ch n i t t en e n K o p s des jungen Mädchens. Die Türkei und Persien. Ehoi. Der türkische Konsul fordert von den persischen Behörden die sofortige A u s l i e f e r u n g der am 20. dS. vom Khan von Kotnr gefangenen türkischen Soldaten. Aus Wan sind eine Abteilung Soldaten und zwei Geschütze nach Kotur entsandt worden. Der italienisch-türkische Krieg. Buchamez. Gestern morgen hat eine aus Italienern und ASkaris gebildete Abteilung neuerdings einen Er- k u n d u n g s m a r s ch bis an die Grenze von Tunis unter nommen. Sie fand bas Gebiet vollständig vom Feinde verlaßen. Berlin. (Priv.-Tel.j In der Erkenntnis, daß die moderne Technik berufen ist, unsere Kolonien einer rasche ren wirtschaftlichen Entwicklung als bisher cntgcgcnzu- führen. hat der Stahlwcrksvcrband den Zusammen schluß zwischen Eisen-, Metall, und Maschi- nen-Jndustrie und dem Kolonialwirtschast- ltchcn Komitee durch Zeichnung eines Beitrages von insgesamt 100 000 Mk. eingcleitet. ringem Maße vertreten. Daß man. wenn die Bäume an den Elbufern blühen, ein paarmal — nach sehr ernsthafter Kunstarbeit im Winter — eine alte Posse im Kostüm der Zeit hat wieder auslebcn lassen, dürfte der Thcaterlcitung nur von sehr griesgrämigen Rezensenten angckrcidct wer den. Auch Brahm und Reinhardt haben ja solche „Sünden" aus dem Gewissen. Der Umstand aber, daß das Königl. Schauspielhaus bei dem ausgesprochen literarischen Charak ter seines Ncpcrtoirö einen von Jahr zu Jahr steigenden Besuch aufzuweisen und infolgedessen gute Einnahmen zu verzeichnen hat, scheint Fräulein Dr. phil. Sievert beson ders in den Harnisch zu bringen. Ihr sind „schlechte Ge schäfte" anscheinend der Beweis für das „Literarische" des Spiclplans und eine gefüllte Kasse scheint ihr sür ein Kunstinstitut geradezu kompromittierend. Fräulein Sieben konstatiert, daß die „literarisch durchgcbildcten Leute Dresdens" eine Parkettrcihe stillen würden. Wenn dem so wäre, so müßte sie doch logischcrwcise die Thcaterlcitung bei der so schwierigen Durchführung ihres literarischen Programms, das in Dresden ja nicht unbekannt ist, nach drücklich unterstützen. Fräulein Sicbert scheint auch eine derartige Absicht gchgbt zu haben: denn am 27. September 1911 schrieb sic, als sie um einen Nefcrcntenvlatz ersuchte: „Dresdens, seines Theaters Ruf wird durch sic löte „Süd deutschen Monatsheftes gewiß am besten verbreitet". Sollte der Ruf des Theaters sich in einen« Jahr so ver schlechtert haben?? Fräulein Sievert behauptet weiter, daß im Ensemble deS Königl. Schauspielhauses die ver schiedenartigsten Stile der Darstellung nebeneinander zu beobachten seien. Wenn sie einige Theatererfahrung hätte, würde sie missen, Saß solche Erscheinungen, namentlich in ttebergangszeiten, an allen großen Bühnen zu konstatieren sind, die sich nicht auf die besondere Pflege eines „Genres" beschränken können. Wißen muß aber Fräulein Sicbert, daß im Ensemble des Königl. Schauspielhauses in den letzten 10 Jahren sehr starke Veränderungen vor sich ge gangen sind und daß ein Zuzug von jüngeren Kräften ivie kaum an einem anderen Hostheater stattgcfunden hat. Wißen muß sie auch, daß die Theaterleitung gerade wegen Berlin. In einem Boote auf dem Wannsec wurden heute die Leichen eines jungen Paares eng zusammen gebunden aufgesunden. Es handelt sich um einen 23 Jahre alten Maler Köcher und eine gewisse Walesla Werner, die sich vergiftet hatten. Paris. Als heute früh ein Gehcimschntzmann eine Frau verhaften wollte, legte sich ein anscheinend zufällig hinzu- kommendcr Mann ins Mittel. Der Schutzmann glaubte, es mit einem Apachen zu tun zu haben, und schoß ihn nieder. Auch eine andere Person, die hcrantrat, wurde von ihm erschossen. New-Orleans. Der Dampfer „Albert" der Amerika-Linie ist aus der Fahrt nach dem La Plata aus Grund geraten und leck gesprungen. Tie Reisenden und Mannschaften wurden gerettet. Petersburg. lPriv.-Tel.j Die einzige Tochter des Direktors Putilcw von der Russisch-Asiatischen Bank, ein Mädchen von 16 Jahren, hat sich vergiftet und ist nach gualvollem Leiden gestorben. Als Grund des Selbst mordes wird die überspannte Veranlagung des jungen Mädchens angenommen. Koustantiuopcl. In dem Prozeß der wegen Doku ment e n ü i e b st a h l s angeklagten Beamten der Pforte ist das Urteil gefallt worden. Der Beamte im Grvßwesir- rat Iussuf Said, der im Zusammenhang mit der Maimon- angelegenheit verhaftet worden war, wurde frcigesprochcn. Die Beamten im Ministerium des Acußercn Sartinsky und Vcrbcrian wurden zu je 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Sertliches und Sächsisches. Dresden. 29. Mai. —* Se. Majestät der König hat dem Kreist,aupt- mann von Burgsdorfs in Leipzig durch die Generaldirek tion der Königlichen musikalischen Kapelle und der Hof- thcater den Bruttoertrag der am 22. Mai im Königlichen Opcrnhause zu Dresden gegebenen Vorstellung „Tic Meistersinger von Nürnberg" in Höhe von 4705,50 M k. mit der Anordnung überweisen lassen, diese Zuwendung an die Bewohner der vom Unwetter betroffenen Ortschaften nach seinem Ermessen zu verteilen. Dieser Betrag ist den Amtshauptlcutcn von Leipzig und Grimma je zur Hälfte zur alsbaldigen Unterstützung der am schwersten Betroffenen übersandt worden. —* An der Beisetzung der Herzogin von Urach nimmt in Vertretung des Königs der Gesandte an den süddeutschen Höfen Freiherr von Friesen teil. Zu der Trauerfcier in Gmunden war die Entsendung von fremden Vertretern dankend abgclehnt worden. — * Der bayrische Minister des Acußercn Freiherr von Hertling trifft am Montag hier ein, um dem König seine Aufwartung zu machen und dem Minister des Acußercn Grasen Vitzthum von Eckstädt seinen Antrittsbesuch abzu- slatten. —* Sächsischer Landcsvcrcin vom Evangelischen Bund «nd der bayrische Icsuitcncrlaß. Der Vorstand des Sächsi schen Landcsvcrcins vom Evangelischen Bund hat das dringende Ersuchen an die Königl. Ltaatsregicrung gerichtet, sie möge keinem Nunüesratsbcschluß zustimmen, der irgend wie einer Abbröcklung des Icsuitcngesetzcs zuncigt. Das Gesuch weist in eingehender Begründung zunächst ans Grund eines Scnatsbcschlusses des preußischen Obcrver- waltungsgcrichts (8. Mai 1900) nach, daß das Icsuitcngesetz mit seinem Verbot der Ordcnsniedcrlaffung der Jesuiten ohne weiteres und selbstverständlich auch deren Ordcns- „Nichtbeachtnng der Gcsühlc treuer Anhänglichkeit" mehr als einmal heftig angegriffen worden ist. Fräulein Sicbert nimmt auch an all den von ihr so herb getadelten Er scheinungen ernstlich gar nicht solchen Anstoß, wie es nach ihrem Referat scheinen möchte. Denn sic hat es doch nicht verschmäht, mehrere ihrer dramatischen Werke /„Sapho", „Tulipanicn") dem Dresdner Hostheater und seinem von ihr so geringschätzig behandelten Ensemble zur Ausführung vor der „einen Parkettreihe" anzubictcn." 's* „Ein Diener des Hauses." Ans Leipzig wird uns unterm 28. Mai geschrieben: Im Neuen Theater ging heute abend ein merkwürdiges Werk, das am 14. Februar vorigen Jahres die Uraufführung im Meininger Hos- thcatcr erlebt hat. zum ersten Male in Szene: „Ein Diener des Hauses, ei» Spiel des heutigen Tages", in 5 Akten von Charles Rann Kennedy, ins Deutsche übertragen von Frank S. Washburn Freund. Der Eng länder Kennedy hat sich die schöne Ausgabe gestellt, das Evangelium der reinen Ehristenlicbc zu predigen, und tut dies mit stammender Begeisterung, ohne freilich seiner seits flammende Begeisterung beim Publikum hervor- zurnsen. Das ganze Werk hört sich wie eine schön dialogi sierte Novelle an und wird gewiß auch beim Lesen einen weit tiefere» Eindruck machen, al? von der Bühne herab, ans der wir nun einmal wahrhaft dramatisches Leben ver langen. Ein solches uns vorzusühren, dazu reichte ersicht lich das-Können Kennedns ebensowenig aus. wie das aller anderen neueren englischen Bühiiciidichter. Die ganze Handlung ist doch ziemlich roman-. ja unglaubhaft. Sie dreht sich uw drei Brüder Smith, die nach langer Tren nung endlich an einem Tage wieder vom Zufall zu- sammcngcsührt werden im Hause de? einen, dcS Propstes Wilhelm Smith, der icincn Bruder Robert, einen Trunken bold. verleugnet »nd verstoßen und dessen Tochter Maria zi, sich genommen hat und schließlich durch den zum Bischof von Benares ausgerücktcn Bruder Iosuah, eine von mysti schem Zauber umgebene Ehristii?crschcinung, zur wabrcn Ehristcnlicbe bekehrt wird, nachdem Iosuah als angeblicher Diener dcS Hanfes unter dem Decknamen Manson sich »n-
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