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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120616029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912061602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912061602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-06
- Tag1912-06-16
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DH— PM «tr> d«N L»j«n von Dr-d«n und Uing«bung am Lag« vorher lxrkki al. -Ibena-Ivrgabe »Stzrrnd - dt« v»d.«r»nn»n>en am in «ln« S«sLiM,u»gLbe «halten. 66. Jahrgang. 164. vezu,«-»e»»-r ^KUl«»U. ptr Dm». »«« d«> «a»,«rZuUa,un,(-n S—n- an« vt»nt»d»n nur «tnmny H.»0 M-, r«»>,<,«0VI. »«I »tnmallarr Zu. U-Ilun, durch dl« Posl ,M.c«,8,«^I,eI,eId>. Di, d— Leftr» »»n Dit»d«n u. Um,«dun, «m r^e ,«rs»r p, »eftelllen «dend-Iu». ,i»«n »rtzaNe, di» «u». »Rrttmn ««^q« mit der I»»r^n.«u»a»b, «ulmumrn piienellt. »achdruck nur m« deut licher vu«II«nan,»d» I.Dr—d. «achr^t ,u> W«. — Unurrlongi« DtMiustrlpl« wrrdr» »Ich« -ufdemahrt. Sonntag, 16. Juni 1912. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. 1858 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrafte 28/isO. Fernsprecher: 11 . 20»« . Z601. Auzeigeu-Taris. Annahme von Ankün- di-ungen bi. nachm. 8 Uhr, Sonntag» nur Marienlttah« SN oo» lt di« >/-> Uhr. Die etnspaliiae «brundzeile (ca. 8 Eliden» SN Pf., gamillendiachrichien aus Dresden 28 Pi., die zweispallige Zeile aufTul>eilc7üPs., di« zweispailige Reklame- Nil« l,L» M. — I n Nummern nach Sonn und Feiertagen die einspaltige Lrundzeile S» Ps, Familien- Nachnchien aus Dres den die Lrundzeile SN Pf. — Auswärtige Austräge nur gegen Vorausbezahlung. JedestKelegblalt kostet IN Pf. l.anolin-5eife mit öem „pteili-ing" 25 pfg. peiE Ztück. ALIv srLrgo Loso^. Auf dem Müggelsee bei Berlin kcn teile ein Ruderboot mit vier Personen, von denen zwei er tranken. In Roda nn (Oesterreich! vergiftete der Lehrer Rcchendorfer sich, seine Frau und seine vier Kinder. Tao Motiv -er Tat ist Notlage. Die RcgierungStruppcn auf Kuba haben am Don nerstag die Hauptgruppe» der Aufständischen in einer entscheidenden Schlacht geschlagen. Sur Frage der Reichrbesitzfteuer. Die offiziöse „Leipz. Zig." besaht sich an leitender Stelle mit der Frage der Ncichsbcsitzstcncr. die durch den Antrag der Abgeordneten Basscrmann und Erzbcrgcr im Reichstag wieder akut geworden ist. Bei der Erörte rung dieses Antrages ist man wieder auf den alten Bor- schlag gekommen, eine Besitzbestcucrung für Rcichszwcckc in der Form in die Wege zu leite», das, die Matriku - larbeiträge erhöht, nach einem veränderten Maß- stab auf die Bundesstaaten umgelcgt und von diesen durch Zuschläge zu den direkten Landes st euer» aufgebracht werden. Hiergegen wendet sich die „Leipz. Zig/', «um das Problem der NeichSbcsitzstcuer nicht wieder von vornherein auf rin totes Gleis laufen zu lassen." Der Artikel, der also den Standpunkt der sächsischen Regierung wiedergibt. führt gegen diesen Steucrplay folgende Gründea«i „1. Nachdem das Reich alle ergiebigen indirekten Steuern mit geringen Ausnahmen auSschliestlich in An spruch genommen hat, sind die Bundesstaaten schon im Interesse ihrer Sclbsterhaltung gezwungen, die direkten Steuern, d. s. die fortlaufenden, tcrminwcisc zu entrichten den Abgaben vom Einkommen oder Bcrmügcn oder von Teilen des Einkommens ober Vermögens, sich zu reser vieren. Sie müssen sich die unbeschränkte Verfügung über diese ihr finanzielles Rückgrat und ihre lebte Reserve bil denden Steuern ungeschmälert erhalten und deshalb un beugsamen Widerstand jedem Versuche entgegensetzen, der darauf abzictt, sei eS direkte Ncichssteucrn ciuzusührcn, sei cS die Bundesstaaten aus dem Wege der Matrikularbeltrügc oder in sonstiger Weise zur Erhebung direkter Landes steuern für NeichSzwccke zu zwinge». Das eine wäre sür die Bundesstaaten und für die gleichfalls in der Hauptsache auf'die direkten Steuern angewiesenen Gemeinden so ver hängnisvoll wie das andere. Der zweite Weg wäre in ge wissem Sinne noch bedenklicher als der erste, weil er eS dem Reichstage nur allzu bequem machte, Erhöhungen des auf- zubringcndcn Steucrbcdarss zu beschlichen, ohne das mir -er Art der Ausbringung verbundene Odium auf sich zu nehmen. Weiter aber würde eS durchaus dem verfassungs mäßigen Wesen der Matriku larbeiträge widersprechen, wenn das Reich dgzu vorschrciten wollte, den Bundesstaaten die Aufbringung der Matrikular- bcttrügc durch direkte Steuern vorzuschrcibcn. Denn die Matriku larbeiträge sind nicht Stenern, die die Bundesstaaten an das Reich zu zahlen und auf ihre Kunst und Wissenschaft. 1-* Wochenspiclplau der Königl. Hosthcatcr zu Dresden. Das Overnhauüist geschlossen. — Schauspielhaus: Sonntag: Für die Sonnabend-Abonnenten des 15. Juni: «Der Tor und der Tod": „Wetterleuchten", li-ö.t Montag: „Ein Fallissement". i'-i-S.s Dienstag: „Glaube uud Hei mat". i'/Lst.j Mittwoch: „Der Raub der Sabinerinnen". s'/sch.j Donnerstag: Zuklus klassischer Werke, S. Abend: „Judith". s'/i-P.s Freitag: „Ter Tor und der Tod": „Wetter leuchten". s'/L8.s Sonnabend: „Ein Fallissement". Sonntag (28.): Lebte Vorstellung vor den Ferien, Znklus klassischer Werke. 10. Abend: „GugcS und sein Ring". sl48.) Vom 24. Juni bis mit 21. September 1012 geschlossen. -j* Mitteilung a»S dem Bureau der Königliche» Hos- theater. Die nächsten Wiederholungen des Schauspiels „E t n Fallissement" von Biörnson in der neuen Einstudie rung finden am Montag, den 17., und Sonnabend, den 22. Juni, im König!. Schguspielhanse statt. Die Nolle des Advokat Ncrcnt spielt Herr Müller. -f* Rcsideuztheat-r. „Wie Minister fallen" ist daS Lustspiel von P. C. V. Hansen töcutsch von Robert Saudekj betitelt, das von dem slcistigcn Rcsidcnzthcatcr als jüngste Erstanssührung herauSgcbracht wurde. „Ein garstig Lied! PfiltI Ein politisch Lied" — ganz kann man das Dtchtermort für das dänische Lustspiel nicht anwcndcn, alS „garstig" kann man cS nicht bezeichnen, wohl aber alS ziem lich langweilig, namentlich für das deutsche Publikum, das den internen politischen Verhältnissen Dänemarks fern stet» und darum manche gewiß komische Anspielung »nd treff sichere Satire nicht ihrem Werte nach schätzen kan». Der redliche Ministerpräsident Torben Hciöiicr wird von einer Partei von Strebern. Dunkelmännern und Bcntcmachcrn gestürzt, aber der König in kluger Erkenntnis jener Schwe felbande bringt einen jungen frischen, unbekümmerten Ab geordneten, einen fröhlichen Outsider ans Ruder. Neben diesem sehr unkomplizierten Vorgang und der durchsichtigen Intrigftc soll sür eine wenig aiifregciidc Hciratsgcschichtc Einwohner umzulcgen haben, sondern sie sind Mit- gliedsbciträac der Bundesstaaten an das Reich. Sic werden deshalb von den Bundesstaaten ans der allgemeinen Staatskasse entnommen, in die nicht bloß die Stcucrcrträgnisse, sondern auch die sonstigen Staatseinkünfte, insbesondere die Ucbcrschüssc der Eisen bahnen, Forsten und Domänen, Berg- und Hüttenwerke usm. fliesten. Wollte bas Reich im Gegensätze hierzu den Bundesstaaten künftig zur Pflicht machen, die Matrikular- bcitrügc oder eine» Teil derselben in ganz bestimmter Weile, nämlich durch direkte Steuern auf den Besitz, auf- zubringcn, so würde dies den Charakter der Matrikular- bciträgc uud damit daS Verhältnis der Bundesstaaten zum Reiche in folgenschwerer Weise verschieben. Denn dürfen die Bundesstaaten ihre Matrikularbeiträgc nicht mehr nach eigenem Ermessen ausbrtngcn, wie dies souveränen Staaten und freien Mitgliedern eines Bundes zukommt, so werden die Matrikularbeiträgc zu einer neuen Art von Rcichs- steiicrn, und den Bundesstaaten geht wiederum ein wichtiger Teil ihrer Finanz Hoheit und staatlichen Selbständigkeit verloren. 2. Aber schon die bloste Erhöhung der Matrikularbei- träge — ohne Bevormundung der Bundesstaaten durch das Reich hinsichtlich der Art ihrer Aufbringung — wäre ei» verbängnisvoller Schritt auf dem Wege zur sinanziellen und damit politischen Schwächung der Bundesstaaten. Bis zum Jahre 100» galten 40 Pfg. aus den Kops der Bevölkerung als das Höchstmast dessen, was die Bundesstaaten unter nor male» Verhältnissen dem Reich aus ihren Mitteln dar- briugcu könnten. Im Jahre 1000 entschloß sich der Bundeö- rat unter dem Drucke der Verhältnisse, dieses Höchstmaß zu verdoppeln. Soll ihm nun jetzt schon wieder eine Er höhung der LandcSzuschüsse an das Reich angcsonnen wer den? und wenn dies geschieht, wer bürgt dafür, -aß nicht bei künftigen Vermehrungen des Neichsbedarss immer und immer wieder die Finairzquellen der Bundesstaaten durch Erhöhung d«r Matrikularbeiträge aNgrzapst werden, bis sie sich erschöpfen? Sehr scharf kennzeichnet der Berliner StaatsrcchtSlchrer Bornhak diese Richtung der Neichesinanz- Politik folgendermaßen: „Erhöhte Matriknlarbciträge sind gegenüber direkten Reichssteuern eine anständigere Form. Sie entsprechen ungefähr der Zusendung einer seidenen Schnur, damit die Einzelftaatcn sich selbst umbringcn, statt Saß das Reich sic durch direkte Reichssteuern erdrosselt." 3. An der Tatsache, daß die Matrikularbeiträgc nach der Kopfzahl der Bevölkerung zu entrichten sind, kann nur ei» Politiker Anstoß nehmen, der die Matrikularbeiträgc irr tümlich als eine Art von Ncichssteucrn ansieht, deren Trag fähigkeit durch veränderte Verteilung aus die Pflichtigen gesteigert werden möchte. Für alle, die auf dem Boden der Reichsvcrsassung stehend in den Matrikularumlagen ledig lich Mitgliedsbeiträge der Bundesstaaten erblicken, welche nach guter Bismarckschcr Tradition möglichst niedrig zu halten und am besten ganz zu beseitigen sind, ist eine ver änderte Umlegung — sogenannte Veredelung — der Matri- kularbctträge völlig indiskutabel. Wollte man aber auch, was ganz unmöglich ist, über die grundsätzlichen und ver fassungsmäßigen Bedenken gegen eine solche Maßnahme hin- wcgschcn, so würde cs doch ein vergebliches Bemühen sein, einen Maßstab zu finden, der gerechter wirkte, als die Kopsvcrtctlung, und der die Bundesstaaten wirklich nach ihrer Leistungssähigkeit träfe. Insbesondere ist das Er gebnis der direkten Steuerveranlagung in den einzelne» Bundesstaaten hierzu ungeeignet. Sollte aber auch eine Formel, die wenigstens in roher Annäherung den wirklichen Verhältnissen gerecht wird, gefunden werden, so entstände sofort die staatsrechtlich hochbedeutsamc Frage: Würbe nicht die veränderte Lastenverteilung Ansprüche Teilnahme erweckt werben. Es ist gewiß nicht neu. aber doch wieder von einigem Reiz, wenn die Kinder von Geg ner» einander lieben nnd sich allen Einsprüchen zum Trotz wirklich ans gesetzmäßigem Weg verbinden. Auch hier bat der fröhliche Outsider, ein sonniges Gemüt und freude- funkelndes Herz, seine Sand im Spiel. Die dichterischen Züge des Werks liegen in -er hübschen Beobachtung kleiner Alltagsdingc, in der ja die Dänen Meister sind, und in der lnstspiclartigcn Gestaltung einiger Episoden. Bei diesen setzte auch die Heiterkeit des Publikums ein. Die Satire selbst, die in dem Stoffe sehr wohl liegen könnte, ist dem Verfasser allzu grobkörnig geraten, um höhere Ansprüche befriedigen zu können. Das Werk mar namentlich im ersten Akt hübsch inszeniert. Von den Darstellern find besonders die Damen Kattner, Münch beim. Lcnb, Bäck und Treuth und die Herren Wieland, Wolf, Wagner zu nennen. Herr Gef fers hatte sür die Hauptrolle, den sonnigen Rechtsanwalt Iuhl. nicht genügende Leich tigkeit, wohl aber eine gewisse frische Herzlich keit. Das Haus war sehr gut besucht, der Beifall zögernd, aber zum Schluß recht freundlich. bg. -f* Gcrhart Hauptmann-Spicl i« Lauchstedt. Die großen dichterischen Qualitäten des Dramas „Gabriel Schil lings Flucht" wurden im Januar nach der Veröffent lichung eingehend gewürdigt. DaS Werk hat nun, wie bereits telegraphisch berichtet wurde, im alten Lauchstcdter Schanspielhause die Uraufführung erlebt, die jene tiefe Wirkung erzielte, die vorauSzuschcn war. Einem Stim- »ulngsbildc, das die „Berl. Mgpst." bringt, entnehmen mir folgende Einzelheiten: Gcrhart Hauptmnnn wollte dies Drama, das er 1006 schrieb, aber erst vor einem halben Jahre zögernd in die Ocssentlichkeit entließ, „nicht auf den Hnsardlisch einer Premiere legen". Nun, der literarische Ptlgcrchor, Len der Sondcrzug in Halle gestern mittag aus- sammeltc. »m seine schwere Fracht an Schriftstellern, Künst lern, Thcatcrmännern, Verlegern, Kunstfreunden, Kritikern mit ihrer sommerlich leuchtenden Weiblichkeit unter den wunderbaren Bäumen des Lauchstcdter Kurgärtchcns ab- znsetzen, unterschied sich nicht viel vom Publikuyi einer auf veränderte Verteilung der Rechte nach sich ziehen, vor allem also ans eine Revision des Ver hältnisses der Stimmen im Bundesrat? Es eröffnet sich da eine Perspektive, die cs schon aus staats- politischcn Gründen dringend geboten erscheine» läßt, die Verteilungsort der Matrikularbeiträgc als noii me censera zu behandeln. 4. Nun könnte gefragt werden: Ja, wie soll die Besitz- stcuerfrage gelöst werden, wenn weder direkte Rcichsstcucni, noch direkte Landcssteuern für Neichszwcckc, noch eine Er höhung der Matrikularbeiträgc, noch ihre veränderte Um legung in Frage kommen? Die Antwort lautet cinsach: Durch eine indirekte Ncichsbesitzstcucr, mit anderen Worten, durch eine Steuer, die das Vermögen trifft, nnd zwar das bewegliche nicht minder als das unbewegliche, die aber beiderlei Vermögen nicht in Form einer fortlaufenden, tcrminwcisc zahlbaren Abgabe trifft, sondern in der Form einer Auflage, die sich an bestimmte Vorgänge ankuüpst. Hierfür kann aber lediglich der Ausbau der N c i ch s c r l> s ch a f t s st c u c r in Frage kommen. Dabei wird selbstverständlich das Ziel sein müssen, diese Steuer gerecht auszugestalccn und durch geeignete Vorschriften dafür zu sorgen, daß das mobile Kapital nicht durch die Maschen des Gesetzes schlüpfen kann. Für solche Vorschriften praktische, vorbereitende Mitarbeit zu leisten, sollten alle Parteien als eine ihrer wichtigsten finanzpolitischen Aufgaben betrachten." Neueste Lrahtmeldungeu vom 15. Juni. Dem Andenken Kaiser Friedrichs. Potsdam. AuS Anlaß des heurigen Sterbetages Kaiser Friedrichs legte der Kaiser, der um 0-^ Uhr in Begleitung der Kaiserin und der Prinzessin Viktoria Luise hier cingctrosfcn war, im Mausoleum der Fricdcnskirchc zu Potsdam einen prachtvollen Lorbccr- kranz mit Blumen nieder. Außerdem waren von einer großen Anzahl Fürstlichkeiten, sowie von Offizieren und Angehörigen der Regimenter, deren Ehcf Kaiser Friedrich war, Kränze niedcrgclcgt worden. Vereitelter Anschlag gegen Roosevelt. Ncwyork. Die Maschine des Zuges, in dein Roose- vclt mit seiner Gattin nach Chicago reiste, stieß aus einen großen Stein, der ans die Schienen gewälzt worden war. und wurde beschädigt. Verletzt wurde niemand. Der italienisch-türkische Krieg. üonstantinopcl. Die umfassenden militärischen Maß nahmen in der Türkei' dauern an. Die Rcdisdivision in Edrcmid gegenüber von Mntilenc wurde mobilisiert. Gerüchtweise verlautet, daß auch die Ncdifdivision in Adrtanopcl den Mobilisicrnngsbeschl erkalten habe. Tie Nachricht, daß zwei Konstantinovclcr Haubitzcnbattcricn nach Smyrna expediert worden sind, scheint unrichtig zu sein. 172 Italiener haben Tedcagatsch verlassen. Konstantinopcl. Etwa 500 Italiener sind gestern nach Verna, Piräus. Triest und Odessa abgcrcist. Morgen geht der deutsche Dampfer „Ella", der von italienischen Berliner Großprcmiere, dem sich nur einige Wallfahrer Leipziger. Weimarer. Hallenser Nationalität angcschlvssen hatten. In einer Loge von Goethes wicdcranscrstandcncm Sommcrthcatcr Hauptmann selbst mit Frau und Söhnen. In einer anderen Max Liebcrmann mit Frau und Toch ter. Und rings alle die Lieben. Ucbcr der Brüstung des Orchesterraumes guckte sogar, neben Paul Schlcnihcr. dem Leiter dieser Spiele, der Kops Rudolf Ritincrs hervor. Aber es ist doch ein ander Ding, ob man, von der Tagcs- ardeit bis zur Schadeldeckc augcfnllt, ins Theater rast oder in die saure Woche einen Fest- und Fericntag cin- lcgt, den man, von allem Stadtaualm entladen, ganz für ein künstlerisches Genießen in diesem sächsischen Miniatur- Bayreuth bestimmt. Man wird empfänglicher und dank barer. Und so fand der Dichter an solcher Stelle eine weit über alles gewohnte Müh verständnisvolle Hörerschaft, die über die Schwächen seines Werkes gern hinmcgsah. um sich seinen großen Schönheiten hinzugebcn. Die Auf führung mit Willy Grunwald. Otto Gebühr lin den Damen Durienx. Berte ns, Thimig wird von der Mehrzahl der Berliner Blätter gerühmt. — Die Hörer waren durch den großen Bekenntniszug des Werkes im Innern erschüttert. 7 Sndermanus „Heimat" iu Japan. Aus Yoko hama wird der „Franks. Zig." unterm 23. Mai ge schrieben: Zehn Tage lang hat in diesem Monat Suder- mannS Schauspiel „Heimat" auf dem Spiclplauc des modernen Aurokura-Thcaters in Tokio gestanden und eine solche Anziehungskraft ans das Publikum auSgeübt, daß daö Theater immer bis aus den letzten Platz gefüllt war. Uebersctzcr des deutschen Stückes ist ein bekannter japa nischer Schriftsteller Shiinamnra, ans der neuen Dichter- schule Professor Tsnbonchis, -cs bekanntesten Ucbcrsetzcrs moderner europäischer Dramen und Shakcspcarescbcr Stücke. Aufgcführt wurde das Drama, wie zuvor viele andere Ibicnschc Stücke, von der „Bungci Kyokai", der Schule moderner japanischer Schauspieler, die von dem verstorbenen Kawakawi und seiner Gaili» Sada ?1akko zuerst gegründet worden ist. Die Darstellerin der Magda
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