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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.07.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120711023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912071102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912071102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-07
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»el,ü>«»n^e rreeden ». w«^»d«n, KLn-SKÄL >I»«N «rtziu«» tz«k <2uellen«n«d« kr«». «»»'.'> P». >». — llmxrlmi,!« «Shk«»d tt dl« P»I, M»nn«ttttN «m» t» «t>« »rsamlaiwgad« «hall»«. «. zahrW«. ^-i 18V. »mm«StaL 11. Juli Isis. Telegramm-Adnsser Rachrtchtea TreSden. KsgrnLrrSeL 18LS Druck und Verlag von kiepsch äc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: rNarienstratze S8M Fernsprecher: 11.2«»« . SS01. ««iei,eu-rarif. vnnahme ,«n NntLn dlgungen bi» nachm. » Uhr. Sannt»»» nur Martrnftrah» »U oon N dl» >/» Uhr. Dt« »tnlxatlia» »rundxU« ll». tt Silben« »0 M-, AamiUrn-Nachrichirn au» Dresden üd Pt., di» iwrilpalti,» Ai, »ufT»ri>«tt«70PI.,dt» »wrtlpaltig« ReName- rette >,« M. — In Nummern nach Gönn, und 8«I«r»a»,n di, einlpalli», »rundzeti, Ri PI, gainillen. Nachlichirn au» Dre». den di« »rund,eile »ii Pi. - Au»wi>rtt»e Auslriig« nur gegen vorau»de«ahlun». — Jede» »eie»bialt tostet U> Pf. ^lüxsl pisninos Harmoniums rr Mabrllrat« Ranßx«». n ^UAUSl ^ÖI'SlSI' Köntxl. 8scbs. klokli'efersnt Orsscisn, Lsn1i's>-'fkss1sf-ps8sags. Iüv sitigs eKefev. Da» RcichSschatzamt plant eine Reich Sv er- mögenSsteuer mit Varianten sBermögenszuwachS- steuer usw.j neben der Einführung von Erbschafts steuern. Die Berliner Sezession hat gegen den Bürger meister Dr. Retcke die Beleidigungsklage er hoben. d Der gemeinsame Mtnisterrat in Oesterreich Ungarn lehnte die Forderungen der Heeresverwaltung >fitr die Neubewaffnung der Artillerie ab. Nach den letzten Nachrichten fanden bet dem jüngsten len glichen Grubenunglück 73 Personen den >Tod. Der türkische Sriegsminister Mahmud Schcw- ket Pascha ist zurückgetreten. Die Abdankung Muley Hafids steht unmittel bar bevor; sein Bruder Muley Jussuf wird als Sultan ivon Marokko erklärt werden. Neueste Drahtmeldungen vom 10. Juli. Die Berliner Sezession klagt gegen Dr. Neicke. Berli«. Zum Streite der Berliner Sezession Mit dem Bürgermeister Retcke wird gemeldet, daß «er Bürgermeister noch einmal um Zurücknahme seiner Aeutzerung ersucht werden soll. Wenn die Vermittlung fehl schlägt, will der Vorstand der Sezession dieBcleidt « gungsklage einretchen. Berlin. sPrtv.-Tel.s Der Gesamtvorstanb der Sezession hat, nachdem Dr. Retcke sich nicht dazu bereit erklärt hat, den gegen die Sezession erhobenen Vorwurf sensations lüsternen Geschäftsgeistes zurückzunehmen, die Beleidi gungsklage gegen Dr. Retcke angestrengt. Die Mouarchistenbeweguug in Portugal. Lissabon. Die Bande des Kapitäns Concei- ros lagert gegenwärtig bet Sontclltnho, 3 Kilometer von der spanischen Grenze entfernt, im Kreise Eabecciras de Bast», wo überall Aufruhr herrscht. Die republikanische Armee drang in Oabeceiras ein und fand es von den Ein wohnern. die sich in die Berge geflüchtet hatten, geräumt. -In der Umgegend von Chavcs sind 40 Leichen und zwei .Geschütze der Aufständischen gefunden worden. Madrid. Eine amtliche Depesche des Gouverneurs der Provinz Orense gibt bekannt, daß au der Grenze Aiuhe herrscht. 73 Tote in Ladeby. London. sPrtv.-Tcl.s Nach den letzten Nachrichten stellt sich die Zahl -er Opfer bet der Grubcnkatastrovlie in Eadeby aus 73» von denen 60 bereits als Leichen ge borgen sind. Zum Rücktritt de- türkischen Krieg-minister-. Berlin. lPriv.-Tel.) Der „B. Z." wird zum Rücktritt de- KricgSministers gemeldet: Mahmud Schewkcts Rücktritt hat eine weittragende, vielleicht um wälzende Bedeutung. Er, der 1009 Konstanttnopcl erobert und, getragen vom Vertrauen der ganzen Nation, Abdul Hamid abgesctzt hat, mar der feste Hort der Komitee- Herrschaft. In seinen politischen Anschauungen stand er dabei jedoch nicht auf dem extrem-ltnkcn Flügel der jungtürkischen Partei, sondern er war bet all seinen modernen Anschau ungen ein Verfechter des konservativen und islamitischen Gedankens. Sein Hauptverdtenst liegt darin, daß er die türkische Armee tn kurzer Zeit auf den wirklich schlagfertigen Zustand gebracht hat. Jetzt scheint die albanische Bewegung ihn, den man als den militärischen Halt -er Komitee- Herrschaft ansieht, gestürzt zu haben: aber auch die Be strebungen der Friedensfreunde in der Türket dürfte» zu seinem Rücktritt beigetragen haben. Einer weiteren Mel dung aus Konstantinopcl zufolge sind 7 wettere Offiziere der dortigen Garnison vorgestern heimlich nach Monastir zu den meuternden Offizieren abgeretst. Jetzt hat sich der Aufstand auf Südalbanien und die Mtrbita aus gedehnt. Der ganze Gencralstab steht auf seiten der Oppo sition. Mit dem Rücktritt des KriegSmintsterS ist das Schick sal des Kabinetts und des Komitees besiegelt. Auch in Kletnasien droht eine sozialrevolutionäre Be wegung gegen das Komitee. * Soustantinopel. Bon Monastir sind vier Batail lone nach Struga, Wilajet Janina, aufgebrochen. Hitzenot in Amerika. Ncwyork. Die östlich und zentral gelegenen Gegen- den leiden fortgesetzt unter großer Hitze. In Newyork sind gestern elf Personen infolge der Hitze gestorben. In Philadelphia sind sechs und in Chicago neun Todesfälle in folge der Hitze zu verzeichnen, desgleichen mehrere Fälle von Selbstmord aus demselben Anlaß. hat den Prinzen Eitel L ta suite des 2. Ser-Bataillons Berlin. Der Kaiser Friedrich von Preuße« gestellt. Hannover. Nachdem die Industriellen von Han nover und Umgebung bezüglich der Verkürzung der Arbeitszeit weitere Zugeständnisse gemacht haben, haben die Mitglieder des GewerkvereinS der deutschen Maschinenbauer und Metallarbeiter einstimmig beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen Posen. Im Scharziger See bet Betsche sind zwei Gymnasiasten, Söhne des Postvorstehers Schreiber in Betsche, ertrunke u. Petersburg. Reichskanzler Dr. von Beth- mann-Hollwcg besuchte nach dem Diner beim Ministerpräsidenten Kokowzow daö BolkShaus. Heute vormittag machte der Reichskanzler Besuche. Am Abend findet ein Abschieüsbincr in der deutschen Botschaft statt, zu dem der Kommandant und einige Offiziere des Schul schiffes „Hansa", der deutsche Generalkonsul und die Spitzen der Kolonie geladen sind. Abends 11 Uhr reist der Reichskanzler nach Moskau ab. Kalkutta. Nach Gerüchten, die hier umlaufen, sind Abgesandte des Dalai Lamas in Lhassa von Chinesen- freunden ermordet worden. Wie der „Statesman" mitteilt, wurden sie in Klöstern von Priestern ntedergemacht. Ferner meldet der „Englishman", der Dalat Lama sei durch diese Nachricht so erregt, daß er sich entschlossen habe, sich nach Indien zurückz»begeben. Rio de Janeiro. Der Rechnungshof hat den ersten Kredit für die Balorisation des Kautschuks und anderer Produkte in den Nordstaaten von Brasilien gemäß dem Februardekrct und im Einvernehmen mit dem Pro gramm des AckerbaumtnisterS in Rechnung gestellt. Ein weiterer Kredit von 8000 Konto wird der Erbauung von Eisenbahnen, Straßen, Kanälen, der Schiffbarmachung Seitliches und Sächsisches. Dresden, 10. Juli. —* Se. Majestät der König nahm heute vormittag im Residenzschlosse militärische Meldungen »nd die Bor- träge der Herren Staatsminister entgegen »nd empfing hierauf die Hofdepartementschefs zum Rapport. Nächsten Freitag 10 Uhr 10 Min. vormittags wirb der Monarch in Annabcrg zn einer Landcsreile im Bezirke der dorti gen Amtshauptmanuschast eintresfen und 3 Uhr nach mittags ab Eranzahl nach Dresden zurückkehre». Am gleichen Tag« abends 8 Uhr o Mi», begibt er sich vom Dresdner Hauptbahnhofe aus mit seinen Kindern zu einem etwa dreiwöchigen Aufenthalt nach dem Nordseebade Juist. An der Landesreise im Erzgebirge wird Se. König liche Hoheit der Kronprinz mit einem Herrn seines Gefolges den König begleiten. —* Der Plan für die »SnigSreise im Erzgebirge am Freitag, den 12. Juli, ist nunmehr im einzelnen wie folgt festgestellt: 7,27 Uhr vormittags Abfahrt des Svndcrzuges von Dresden, Ankunft 8,32 Uhr in Flöha. Meldung des Kreishauptmanns von Ehemnitz und de» Berichterstatters Negierungsamtmanns Sahrer von Sahr. 10,l» Uhr An kunft auf dem Bahnhof Annaberg. Kleiner Empfang. Meldung des Amtshauptmanns von Annaberg. 10,20 Utzr Ankunft vor dem Rathausc. Begrüßung durch die städti schen Kollegien, König!. Behörde», Vereine, Ansprache des Bürgermeisters Wilisch. 10,40 Uhr Fahrt nach dem au« Eingang der Pöhlbcrgstraße gelegenen AnSstclinngsplatzr. 10,30 bis 11,30 Uhr Besichtigung der unter dein Protektorat des Königs stehenden Posamente«,-Fachausstellung. Da nach Besteigung des Pvhlberges und Frühstück in« Pöhl brrg-Unterknnftshaus. 12,43 Uhr Rückfahrt nach der Stadt Aunaberg »nd von dort Fahrt »ach Oberiviesrnthal, unter wegs kurzer Halt vor dem Rathause in Bärcnstein und in Hammrrnnteriviesenthal. 2 Uhr Ankunft in Oberwiesen thal vor dem Sporthotel. Begrüßung dnrch die Gemcinde- vertretungen, König!. Behörden, Vereine von Ober- und Unterwtesenthal und den Aufsichtsrat der Spvrthotelgcsell- fchaft. Kurze Ansprache des Bürgermeisters Piltz-Ober wiesenthal. 2.30 Uhr Besteigung des Fichtelbergs. 3,20 Uhr Ankunft ain Fschtekberg-UnterkunftShans. Begrüßung durch den Gesamtvorstand des Erzgcbtrgsvereins. Kurze Ansprache des Vorsitzenden, Obe.rjustizrots Dr. Gilbcrt- Schnecberg. 3,30 Uhr Abfahrt mit Automobil über Ober- wiescnthal. Unterwtesenthal nach Hairiiiierunteriviesenthal usiv. 4 Uhr zn Fuß nach dem am Haltepunkt Vierenstraßc vom Kreisvcrein für Innere Mission der Ephorte Anna- berg neuerbauten B c t h l e h e «n st i s t, Hei»« für er hol»,ngsbedürstige Kinder. Hier Begrüßung durch den Ge- meinderat, Kirchen- und Schulvorstand von Nendorf und den Ausschuß des Kreisvereins für Innere Mission in der Ephorte Annaberg. Kurze Ansprache des OrtSpfarrerS Lehmann, Kurators des Bethlehemsttsts, zugleich im Namen der Gemeinde Nendorf. 4,2» Uh« Fahrt nach dem Bahnhöfe Eranzahl, 4,33 Uhr Ankunst daselbst und Be grüßung durch den Gcmeinüerat. Kirchen- und Schulvor stand und die Vereine von Eranzahl, kurze Ansprache deS Gemeindevorstands Hempel. 3 Uhr Abmeldung des Aints- hauptmanns von Annaberg und Abreise mit Sonderzug nach Dresden. 0,17 Uhr Abmeldung des Kretshauptmanns und des Berichterstatters in Flöha. —* Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg begeht heute die Feier seines Geburtstages. Auö diesen« Anlässe brachten die Hornistenkorps des Schützen-Regi- von Flüssen, der Schaffung von Versnchssarmcn und berimentS und deS 2. Iägcrbataillons und das Trompetcr- Herabsetznng von Steuern dienen. Die verschiedenen Pro-s korps des Gardcreitcr-Rcgimcnts Sr. Königl. Hoheit von jckte werden unverzüglich in Angriff genommen werden. ^10 Uhr an eine Morgenmusik. Nachdem der Prinz die Erzherzog Karl von Sefterreich und Napoleon. Ein Großer aus dem Geschlecht- der Habsburger tritt uns in der Person des Erzherzogs Karl, des Siegers von Aspern, entgegen. Ein stiller, ernster Man», den das Geschick schon in früher Jugend aus de«, damals ge- sährdetsten Außenpostcn des Habsburgcrrciches berufe» hat, ein Mann, der als Ittngltng schon zun« Feldherr«« reiste. In Italien aufgeivachsci«, wo sein Vater, der dritte Sohn der Maria Theresia, als Erzherzog von Toskana residierte, führte ihn der zu frühe Tod Josefs II. nach Wien mit seinem Vater, der nun die ruhige Residenz in« schönen Florenz mtt der mner den damaligen Verhältnissen un gemein schwierigen Stclluirg eines Deutschen Kaisers ver rauschen mußte. Zum Unglück für den jungen Prinzen wurde ihm sein Vater bald durch den Tod entrissen, und nun bestieg der älteste Bruder Karls als Kaiser Franz den Habsburgerthron. Kaiser Franz, der fremde» Ein flüssen sehr zngängltch war, ist da« Mißtrauen gegen seinen Bruder nie loS geworden, und alle die glänzenden Waffcn- taten des Erzherzogs in Süddcutschland, der Schwetz und in Oesterreich, die sich den Siegen des kleinen Kapuziners, de» Prinzen Eugen von Savoyen, würdig anreihen, haben dem jugendlichen Helden nichts als Undank etngcbracht. Und doch war er der einzige, der den österreichischen Staat vor dem gänzlichen Zusammenbruch bcivahrt hat, der ein zige. der aus dem Schlachtfelde von Nspcr» dem ersten Napoleon den Zauber der Unbesiegbarkeit entriß, de» rln- ztge, an den das Volk und da» Heer gkanbte. Vielleicht ist da« Mißtrauen de» Kaisers, das von anderer Seite kräftig genährt worben ist, gerade diesem Umstand znznschreibcn. Das Mißtrauen des Kaisers erreichte seinen Höhe- pmtkt, als brr Erzherzog von seinem großen Gegner Napo leon verschiedentlich ausgezeichnet «oiirdc und in einer Unterredung Gelegenheit hatte, mit dem Kaiser der Franzosen persönlich Fühlung zu nehmen. Es unterliegt heute wohl kauin einem Zweifel, daß Napoleon allen Ernstes daran gedacht hat, Kaiser Franz zu stürzen und den Erzherzog Karl auf den Thron zu setzen, lieber diese interessante Episode finden sich tn dem soeben erschienenen dreibändigen Werke: Erzherzog Karl von Oesterreich, ei» Lebensbild von Oskar Ehrt sie (Ver lag Wilhelm Vramntiller, Wien und Leipzig) interessante Angaben. Das vornehm ausgestattete Werk hebt sich weit über den Rahmen einer gewöhnlichen Biographie heraus, cs ist viel,««ehr ein Geschichtswerk ersten Ranges. Die Zusammenkunft zwischen dem Erzherzog und Napoleon fand beim Abschluß des Pretzburger Friedens 1805 statt, lieber ihren Verlauf berichtet das Werk: „Am 27. Dezember wurde Erzherzog Karl vom Kaiser Napoleon in den» Jagdschloß von Stammersdorf emp fangen. Uebcr die Unterredung der beiden Männer, die sich hier zum ersten Male sahen, ist wenig bekannt gewor den. Erzherzog Karl berichtete darüber seinem Bruder, Erzherzog Joseph, nur kurz: „Ich war den nämlichen Tag j27. Dezember) in StammerSdorf, wo ich zwei Stun den löto ü tote mit Napoleon war. Ich sollte versuchen, ihn heruntcrzustimmrn, aber es «var umsonst. Er ant wortete tmmcr, „cS sei schon ausgemacht und schon unter schrieben". Dasselbe »ncldete Erzherzog Karl dem Oheim, nur fügte er hinzu, er werbe ihm mündlich mehr über „d i e tn jeder Beziehung interessante Unter redung" berichten und wiederholt später, er hätte «nanchcs mitzutctte», wen» er nur sicher wäre, „daß meine Briese nicht verloren gehen oder geöffnet werden". Frau von Rcmnsat erzählt in ihren Memoiren sll., 274), Napo leon habe die Bitte des Erzherzogs nm eine Unterredung nni so lieber gehört, als sie von einem Manne kain, der einen europäischen Ruf hatte. Der Kaiser habe auch Herrn von Mömusat beauftragt, einen kostbaren Degen mtt- zunchmcn, den er nach der Unterredung de« ErMkHvK überreichen wolle. AIS sich jedoch nach der Unterredung Herr von Röninsat mit dein verlangten Degen genähert, habe ihn der Kaiser barsch »nd «nit einer sch, despektier lichen Aeußerung über den Srzbcrzvg zurückgestoßci». Was konnte diesen ZorneSansbruch des Imperators veranlaßt haben? Doch nicht der bescheidene Zweck, den Erzherzog Karl mit dieser Unterredung erreichen wollte? Der Annahme, daß er etwa durch »ngcstüines Drängen die Geduld dcü französische,« Kaisers allzu sehr in Anspruch genommen haben könnte, widerspricht ganz und gar daS Wesen des kaiserlichen Prinzen; auch wäre t» diesen« Falle kein Grund für ihn Vorgelegen, so strenges Stillschweigen darüber zu bewahren. Man kann demnach ,«»> verinnten, daß Napoleons Groll erregt worden war, «veil Anerbietun gen und Vorschläge, dir er gestellt, an der >1 » e«schüttc r- lichcn Loyalität des Erzherzogs eine «iiiüber steigbare Schranke gefunden hatten. Napoleon sollte diese Schranke auch vier Jahre später finden . . ." Eine zweite Zusammenkunft der beider Männe« sollte nach der unglücklichen Schlacht bei Wagram 180» statt- stndci«. Hierüber wird folgendes «nitgcteilt: „ES ist bekannt, daßNapolcon dcnKampf imIahre 180» aufnahn«, cntschlvsjcn. die österreichische Monarchie z» zertrümmern, wohl um die einzelnen Teile dem „Rheinbünde" anzugliedcrn: daß er nach der Schlacht bei Asper», die deshalb allein schon einen nie erlöschenden Glanzpunkt österreichischer Hceresgeschtchtc bildet, diese Absicht aufacbcii mußte, »nd nach Wagram auch nicht mehr die Thronentsagung deS Kaisers Franz als Bedingung zu einem günsti gen Frieden stellte. Nach dem Rücktritt des Erzherzogs Karl jedoch brachte er, «vährcnd der FriedcnSvcrhandl»»«- gcn, diese Bedingung wieder zur Sprache. Zn dieser Zeit, Anfang September, trafen zwei mit diesen Verhandlungen im engsten Zusammrnhaiig stehende Schreiben in Teschcn ein. Sie rührten von dem in Wien weilenden gelehrten HauSgenosscn des Herzogs Al-Prt «on Sachsen-Tcschen, Marquis Lau-
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