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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.07.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120720023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912072002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912072002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-20
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Diese» vlatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tag« vorher bereit» al« UbentlHurgabe iUgestellt, während e» die Post Abonnenten am Morgen in einer Tesamtausgabe erhalten. S6. Jahrgang. ^ 198. Sonnabend, 20. Juli 1912. veiugS-Ncbühr »tertelitthrt. für Dre». den dei täglich ,we' «aiiger Zuimaung <an Sonn, und Lionioo«» nur «inmost r.do M,, durchaumotlriiciestoni. mtlsioniire dtea.do M. Bet «tnmaliger Zu- lieiluna durch die Post 3M.<oI>neBrIte»geld>. Die den Ucsern von Dresden u. Ilmgrdung am lag« vorher zu- geltellien Abend Au». gaben erhalten die aue- wilrttgen Beiieher mit der Morgen Auegabe zulammen zugeilcUt. Siachdruck nur mit denl- ltcher Quellenangade l„Dr««d. Nachr."- z»> lästig. — Unoerlangt« ivlanuitripte lverden nicht aufdewayrl. TelegrantM-Adresse: Nachricht«, Dresden. Druck und Verlag von Liepsch Lc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: rNarienstrafte 38/isO. Fernsprecher: 11 . 2«9« . »V«I. Anzeigen-Taris. Annahme von Ankün. digungen dt» nachm. 3 Uhr. Sonntag» nur Marienstrahe 3» von 11 bi» '/,t Uhr. Di» einspaltige wrundzeil« tca. « Ellden- '111 Pi. HamtUen viachrichien au» Dresden 2ü Pf, die zweispaltige Zeile aufTertscte 7«Pf.,dt- zweispaltige Reklame- -eile ich« M. — In Rummern nach Sonn- und Feiertagen die einspaltige Grundzeit 3b Vs. Familten- Nachrtchien aus Dre». den die Grundzeile 3« Pf. — Auswärtige Aufträge nur gegen Borausdezahlung - Zeder Belegblatt kostet 1V Pf. Vikloriasli-. 5/7 ir a LL rr» LL r» 81 Viktoriasfi-. 5/7 vis KAl8lsr»t»LtAS >m ^rcl^ssclioss unct ctsr I-tsIIs snlliält: Stllmöksl—Hnliqu«täten— i<unstLS8ens1äncIs. lm il. uncl lII. Stockwerk bsfiriäst sicd ciis Ausstellung von rlN«Ltsi^r»sr» lV^ötrsIiA. — 8^sutsiI««tsttur,6s»» — — — Zirrv erNgo Lofov, Hofrat Professor Lauterbach, das frühere gefeierte Mitglied der Dresdner Hofkapclle, begeht am 2t. Juli seinen 8 0. GeburtStgg. Nach dc-cutekidcii Zugeständnissen DentschlandS hat sich Holland jetzt zu Berhandlungen über die Schiss- s a h r t S a b g a b e n bereit erklärt. Auf den englischen Premier ASa » iih versuchten Suffragetten Zwei Anschläge. In Barcelona wurde aus die I n s a n t i » Isabella ein Bombenanschlag versucht. Die italienische Flotte führte einen erneuten Angriff aus die Dardanellen aus. Tewsik Pascha hat sich bereit erklärt, die Neu bildung des türkische» Kabinett s zu übernehmen. Angriff der italienischen Flotte auf die Dardanellen. In demselben Augenblick, wo die FriedenSgcrüchtc grcisbarere Gestalt anziinehme» schienen, und man sich be reits ans direkte Friedeiisvermittlnnae» zwinge» Stnmbnl und Rom gefasst gemacht hatte, vlatzt ivic eine Plombe in das friedliche Milieu die Meldung herein, das, die italieni sche Flotte einen erneuten Angriff aus die Dardanellen ansgessjhrt hat. Ter offiziöse Draht meldet über die ita lienische Aktion: K o n st a n t i n o p e l. Heute früh Uhr grisse» acht italienische Torpedoboote die Darda nellen an. Die Festung, werke erwiderten das heiler. Zwei Torpedoboote sollen g e s » » k c » nud sechs be schädigt worden sein. DaS Vorgehen der Italiener dürste zn einer aber maligen Sperrung der Dardanellen durch die Psortc füh ren. wie ans folgenden weitere» Drahtmcldiinge» hervvr- gcht: K v n st a n t i n o p e l. Infolge des Angriffes der Italiener ans die Dardanellen fand ein M i n i st e r r n l statt, der die ganze Nacht dauerte. Daraus machten die Minister die Mitteilung, das, Tewsik Pascha das Gr ostwes trat angenommen habe. Wie versichert wird, hat der Ministcrrat beschlossen, die Dardanellen vollständig zu Iper r e n. Weitere Meldungen besagen: Berlin. iPriv.-Tcl.s Ans der türkischen Botschaft ist über die Beschienung der Dardanellen heute folgendes Tele gramm eingclaiise»: Pcra, IT Uhr morgens. Heute nacht »m Itt- Uhr machten 8 italienische Torpedoboote einen Angriff, indem sic in die Dardanellen cindrangen. Unsere Forts erüfsneten das Jener und brachte» 2 Tor pedoboote zum Sinken: die anderen t> haben sich beschädigt zurückgezogen. — Bei diesem Angriss der italieni schen Flotte tan» es sich, wie mitgeteilt wird, offenbar nur um einen Versuch handeln, die türkische Flotte, die in der Meerenge bei Nagara liegt, zu überrumpeln und womöglich durch Torpedoschüsse zu vernichte». Ver mutlich ist die gestrige Nacht sehr dunkel gewesen und die 8 italienischen Torpedoboote, die dem erst lütiit ans Stapel gelegten Tnp angehörcn dürften, sind unter dem Schutze der Dnnkelheit ein grobes Stück in die Dardanellen hinein- gedampst. Sie sind aber dann aus der Höhe von Nagara von den Türken entdeckt und sofort durch 2 Forts, die südlich von Nagara aus dem asiatischen bcziv. europäischen Usec liegen, beschossen worden. Nagara ist ein kleines Fort aus der asiatischen Seite der Dardanellen. Die türkischen "Batterien, die das Feuer cröfsncten, gehören vermutlich den erst kürzlich angelegten neuen Gcschützpvsitivnen an und haben, wie aus der Depesche hervorgeht, Vorzügliches ge leistet. Tb eine Verfolgung durch die türkische Flotte statt gesunden hat, ist bis jetzt nicht bekannt, doch ist dies nicht lehr wahrscheinlich, da die türkische Flotte grosteiiteils vor Anker gelegen Hai. Man kann bestimmt annchmen, das, im Angenblicke des Angriffs auf die Dardanellen der türkische Kvinmandeur des DardanclleiischlosscS Tschanakale die Meerenge durch S t r e u in i n e u hat sperre» lassen. Vermutlich ist schon in der ersten Morgenstunde die Sperrung so vollkommen gewesen, dast der g c s a m t e. S ch i f fS - verkehr unterbunden ist. Die italienische Darstellung. Nom. Die „Agenzia Stefans" meldet aus Konstaisti- »opcl: Depesche» von den Dardanellen melden nachts eine Kanonade, die bei dem Fort von K n in k a l e statt- land. "Aach einem Berichte soll eö sich dabei um eine A » f - st a » d s b e w c g n n g i» der türkischen Armee und der Marineverivaltung handeln, Einem anderen Berichte zu folge seien 7, italienische Torpedoboote in der vergangenen Nacht nach l Uhr vor dem Fort Knmkale erschienen. Das Fort habe das Feuer auf sie eröffnet, das nach einer Stunde eingestellt worden sei. Neueste Drahtmeldungen vom 19. Juli. Rene Anschläge von Suffragetten. Dublin. Während der Preinicrininistcr Asguilh, der gestern abend hier ciiigctrosscn war, von der Menge begrübt, durch die Straben snhr, war? eine Frau ein Beil gegen den Wagen. Nach einem Berichte versohlte das Beil sein Biel; nach einem anderen Berichte ivurdc Mr. Ned- mond am Auge verletzt. London. iPriv.-Tcl.l Allster dem bereits gemeldeten BciUvurf beim Einzug Asgniths in Dublin ereignete sich eine zweite Untat am Abend im Theater Nonal, in dem auch Asanith eine Rede an die Irländer halten sollte. Als die Zuschauer nach der ersten Vorstellung ihre Sitze verlieben, wurde plötzlich aus einer Loge ein bren nender St n h l auf die Bülinc geschleudert. Gleichzeitig wurde bemerkt, dast der Vorhang der betreffenden Loge brannte. Die das Hans verlassenden Zuschauer hatten den :>>ücken gegen die Vühnc gekehrt und die wenigsten mertten etwas von dem Vorgang, so dast eine Panik uistcr- blieb. Indessen mar eine Frau sitzen geblieben, die wenige Angenblicke. nachdem der brennende Stuhl ans die Vühnc gefallen war. irgend ein Wiirfgeschost ans die im Hinter gründe der Galerie ansgestellten Scheinwerfer und die Kincinatvgraphen-Maschiiieil schleuderte. Sic ivurdc ver haltet und soll zugegeben haben, im Einverständnis mit Londoner Suffragetten gehandelt zu haben. In der Loge, deren Vorhang Feuer gefangen hatte, entdeckte man eine Kanne mit Petroleum und eine Menge lcichl entzündbaren Materials. Die Iliitersnchnng ergab, dast auch der brennende Stuhl, der von der Loge geivorsen ivnrde, mit Petroleum übergossen worben war. Mehrere Personen, die vorher in der Loge gesehen worden waren, sind entkommen. Attrntatsversuch ans die Infantin Isabella? Paris. Dem „Petit Parisien" wird ans Barcelona von gestern gemeldet: Als die Insaniin Isabclla. der zu Ehren hier grvste Festlichkeiten veranstaltet wurden, mit ihrem Gcsolge den Eataloniaplatz überschritten hatte, ex plodierte eine Bombe, die zwar beträchtlichen Sach schaden anrichtete, aber niemanden verletzte. Der Anschlag ries eine grvste Panik hervor. Bisher ist eine Bestätigung dieser Meldung noch nicht cingelrosse». Tcwsik Pascha übernimmt die Neubildung des Kabinetts. Konstantinopcl. sPriv Tests Ter Londoner Bot schafter Tcwsik Pascha hat sich, wie der Ewkaf- Minister Hairi Be» im Miuisterrat mittcUte, telegraphisch bereit erklärt, die "Neubildung dcs Kabinctts zu übernehmen. Tie Bedingungen, die er für die end gültige Ilebernahme deö Amtes stellte, sind noch nicht be tonnt, werde» aber als annehmbar für den Sultan an gesehen. Mas,nahmen gegen die Renlcnvekt. Paris. iPriv.-Tcl.s Das algerische Generalgouverne ment teilt mit. das, alle M a st n a h m c n zur Ver hinderung einer Ausbreitung der in und bei Algier ausgetretenen Beulenpest getroffen worden sind. Kleider, Hausrat, Abwässer, Senkgruben und Wohnungen sind desinfiziert und Ratten massenweise getötet worden. Bisher wurden S Todesfälle verzeichnet, der erste am 6.. der letzte am l9. Juli. Seitdem ist kein neuer Todesfall festgestellt, so dast man hofst, daß die Seuche im Ver schwinden begriffe» ist. Seitliches und Sächsisches. Dresden, 19. Juli. —2 Kammcrhcrr Wirklicher Geheimer Rat Rudolf Eiraf von Rex feiert heute mit seiner Gemahlin Marie Anna geb. Greisin zu Pappenhcim ans Zedlitz die sil berne Hochzeit. Aus der Ehe sind zwei Söhne und zwei Töchter hervorgegangen. Tie älteste Tochter ist seit 1910 die Gattin des englischen Botschafters in Wien Russell: der älteste Sohn studiert in Bonn. —* Zum Präsidenten des hiesigen Schwurgerichts wurde der LandgerichtSdircktor Pr öl st ernannt. — * Herrn Ltadtrat Franz Plötncr sind anlüstlich seines bereits erwähnten Jubiläums zahlreiche Ehrungen zu teil geworden. Tie Angestellten der Firma F. Ries über reichten ihrem Elles eine künstlerisch hcrgcslcllte Ehren urkunde nebst Glückwunsch und Blumen. Prächtige Blumen arrangements, die im Musikzimmer der Firma ausgestellt sind, sandten u. ci. die Ressource der Dresdner Kaufmann schaft, der Gewcrbevercin, die Dresdner Liedertafel, die Ratschaiscnträgcr und viele Freunde und Bekannte des Jubilars und der Firma. Telegramme und Glückwunsch schreiben ginge» ein von zahlreichen Künstler», Komponisten und Konservatorien des In- und Auslandes, dem Dresdner Fremdenvercin ». a. Herr Oberbürgermeister Geh. Rat Tr. Beutler brachte seine und des Rats Glückwünsche in folgendem Schreiben zum Ausdruck: „Mit dem heutigen Tage erfüllt sich ein Zeitraum von 27, Jahren, seitdem Sie Johann Lauterbach. Zu leine ni 80. Geburtstag e. Hosrat P r ofci s o r I v h a » n Lantcrbach, unser verehrter Mitbürger, begeht am 21. Juli die Feier seines achtzigste n G e b nrtsta g c s. An dieiein Tage werde» nicht »nr die persönlichen Freunde des Jubilars, nicht nur die älteren Konzert- »nd Opcrnbesucher Dres dens, sondern die ganze deutsche Mnsikerwclt wird der hohen künstlerischen "Verdienste LanlerbachS ehrend ge denken, der ein Geiger und ein Violinvädagog von inter nationalem Rufe gewesen ist. Jetzt freilich schon zur Insto rische» Künsllcrpersvnltchkeit geworden, die in den Musik geschichten ans dein Geiste ihrer Zei! heraus gewürdigt wird, hat sich Lauterbach in seine tünstlerischc Ansruhezeit doch ungemein viel geistige Lebhasttgtett und Rührigkeit und ein unniitcrbrvcheues In.ercsie >in allem, was in der Kunst und vornehmlich t» seiiier Kunst »orgelst, mit hinübergenvinme». Es wird erzählt, dast sein Heim »och manches Mal de» wundervollen Klang seiner Mcistergcige vernimmt, die vor der Oessenttichkeit seit mehreren Jahren hercits verstummt ist. »nd bei de» wertvollste» Konzerten der Dresdner Mnsilsaisv» stellt das greise Ehepggr Laiitcr- büch immer noch zwei der eifrigsten, verständnisvollsten und tcmpcrgmeiitvollsten Zuhörer, Macht sich aus solche Weise der Jubilar noch in einer würdige» stummen Rolle im Dresdner Musikleben bemerkbar, so gehörte er vor Jahren zu dessen tviunigebenden Persönlichkeiten. „Tonangebend" diesmal ganz wörtlich genommen: war doch Lauterbach reichlich 27 Jahre K o » zert m e i st erde r K v n i g l i ch c n musikalischen K avcll c. Johann Laiitcrhach ist >892 in Kiilmbach geboren. Schon früh zeigte er musikalische Neigung, der er aber erst nachgcbcn durste, als sich seine Begabung als unleugbar bedeutend erwies. In Wnrzbnrg, das durch Josef Fröh lich bereits zn Anfang des vorige» Jahrhunderts eine vor zügliche, noch heule blühende Miisiischiilc erhalte» hatte, bekam er durch Fröhlich selber und Brasch seine musika lische und violinistische Ausbildung, die er aber, da sein Lehrer kein allzu gründlicher Vivlintechintcr mar. in eigenen selbständigen Uebungen unermüdlich zu vcrvoll- lonnnncn verstand. Sclstiestlich ging er als Achtzehn jähriger nach Brüssel i» die berühmte Schule Bsrivts »nd Fstis', erhielt bald darauf bei einem Wettbewerb den Ehrenpreis des Brüsseler Kvnservalorinms und eine Stelle als Lehrer des Violinsvicis an dieser Anstalt. Konzertreisen durch Belgien, Holland und Deutschland sübrien den jungen, erfolgreichen Künstler nach München, wo er 187,:i als Svlovivlinisi und „dirigierendes Mitglied" der Hoitgpelle angestcllt ivnrde und auch eine Vivlinlehrcr stelle an der Musikschule übernahm. Bald drang sein R»s weit in die deutschen Lande hinaus, »nd 18ttl holte sich die Königliche musikalische Kapelle zn Dresden den Künstler als ihren Kvuzertmeister in Sachsens Hauptstadt. Als Lölv- nnd T-nartettsvicler bewährte Lauterbach, nun z»m Meister gereist, seine ansiergeivölmliche Begabung sgst drei Jahr zehnte laug. Viele Jahre war er auch am Königliche» Evnservalvrtnin als Lehrer tätig: seine beiden berühmtesten Schüler, den Erzgebirglcr Otto Hohlseld und den Italiener Marcellv Nvssi, hat der Meister im» längst überlebt. Lanterbachs Spiel war technisch einwandfrei und un gemein sgiibcr. sein Gctgeitton klassisch schön und sein "Vor trag stets geschmackvoll. Einige seiner Violinkomvositioiien IKvnzcrtvolonäsc. Reverse, Tnrgittclla n. a.l werde» von Geiger» „och heute geschätzt. Viele Ehrungen hgt der Jubilar während seiner Wirksamkeit erfahren, namentlich auch im Mai 1880. wo er in de» Ruhestand trat und Henri Petri seine Stelle übernahm. Möge der hochverdiente Künstler seinen achtzigste» Geburtstag in Freude »nd Ge sundheit verleben! kl. X. Kunst und Wissenschaft. f * Professor Heinrich Zschalig hatte mit seiner B e - a r b e i I n n g von George PcclcS So m in e r m ä r - ch e n „Sacrava n t" im A s ch a f s e n b » r o e r Stadt- thcatcr vorzüglichen Erfolg. -f* Marie v. Moser-Sperner, in de» Jahren 1880 bis 1801 eine geschätzte Künstlerin der deutsche» Bühne, ist gestern »ach längerem Leiden in F r i e d r i ch r o d a i. Thür, gestorben. Marie v. Moser-Sperner war die Schwä gerin Gustav v. Mosers. Sie batte niemals dramatischen Unterricht gehabt und ihr ganzes Können durch couragiertes Drguflosspiele» erworben. Allerdings war ihr erster Di rektor und Regisseur Eheri Mcinrice, der Leiter des Ham burger Thaliathcaters, und ihr zweiter Direktor — am Leipziger Stadtthcgtcr — hicst Laube. Ihre besten Rollen hatte sie im modernen sraiizosischen Stück lGcvrgctte, Tdctto. die Gräfin Dv'.nhrvnoivila im „Fall ElemenceanG: doch hatte sie auch im klassischen Drama Erfolac anszuweiien. Ans längeren Gastreiscn ist sie auch in Rnsiland und in Amerikg ansgetrcten. 1* Der Philosoph Alsrcd Fo«ill>e, der in Lnon ans der Durchreise plötzlich g c st v r b c n ist, galt für den letzten un- cntwcgten Plotonitcr der modernen Philosophie. Zn seiner besten .Keil musste man de» Mm bewundern, womit er dem überhandnchmenden Materialismus, der sich ans die Errnngenschaflen der Nainrwisieiiichatte» stützte, Trotz bot. aber seit etwa zehn Jahre» erlebte Fonilbe die Genug tuung, dast einige seiner ngmimstesten Nachfolger uns den offiziellen Lehrstühlen mehr oder minder zn ihm zuriick- kelirten, imchdem er selbst schon längst ans Gesnndheitsrück- sichlcn ans dgs ofsentttche Lehramt hatte verzichten müssen. Alsred Foilillec wurde am 18. Oktober >898 in La Pouezc in der Bretagne geboren, war in Bordeaux Professor der Philosophie an der Universität und lebte zuletzt in Men tone. Bereits seine erste Schritt über Freiheit und Deter minismus erregte nicht nur in Fachkreisen Aussehen, und sein zweibändiges Werk „Ta IRilv.-ivpliic <Ic l'1-ston" ll869j, das zwanzig Jahre später in vielbändiger Erweiterung er schien. gilt noch immer als grundlegend. Zahlreiche andere Schriften folgten. Durch seine aus Plato ahgclettctcn und auch an Lcibniz anknüpsciidcn I<N-e-,-Vorccs glaubte Fouillec die Bedürfnisse der Moral mit denen der wissenschaftlichen Forschung in Ilcbereinstiminnng zn bringen. In seinen populär gehaltenen Schriften, namentlich in seiner „Ptttcho-
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