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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.09.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120928027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912092802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912092802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-09
- Tag1912-09-28
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ries« »latt »trb d«« L«s«n> ««« v«»b«n und Um^dun, m, Lsg» »ortz« b«r«it» al» -Ibena-I«g»de ju-chellt, «Shr««d «» di» Post-Lb»nn«ir1«n m» Morgen in ein«! »»smntauogad» erh-Üen. S6. Iichrgl«-. 268. Somravend, 28. September 1912. . »,1. «lr rn— d«I >L^t» »ttZ>Ul-PN,,<«N , n- und Monlogen »tzr «Inmah >,Lo »erch-uiwLNieeNom. mMlLnLr«tI«».»0M. »n einmaliger Zu- p«Lm» dnr« dl. <>°,t E<°zne««itellvL>. rt« d«n Lesern »on Dreaden u. Um,«tun, am Ing« vorder p»> ^Ü»I«e» «dend-Au». gaben erhallen »I« an», wüniaen Negeher mit der Pk>r^n.»u«,at» -Ulammen pigellelll. riachddnck nur mit den«- ltcher vnebenangabe <,Dr««b. «achr.-> »u- ltlftg. Unverlan^e ManuFripIe werden nicht ausdewahrl. Telegramm-Adresse: Nachrichten TreSdcn. 18LS Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstraste 38/is0. Femsprecher: 11 » 20»« . »SOI. Anze»,en-rarif. Annahme von Anilin, dtaungen d>» nachm A Uhr. Lonnlag» nur Morienllratze as von I I bi» ' ,l Udr Die einipallige ErundzeU» l-a. 8 Luden» »o Pi, Familie« Nochrichlen au» Dre.den I-, Pi > die jweilvallige Zeile auiTerlleileraPi.die zweiipallige Slellam, »Ue IM M. — In Nummern nach Sonn' und Feiertagen di» einipalüge Erundzeile U« PI, Familien. Nachrichten au» Dre». den die Krundzeile -tu Pi. - SluswSrrifte Auiiröge nur gegen Borau»bev>HIung. Jede» BeieMatt kostet Vi^oi-issti-. 5/7 ir a LL rr» L» r» 81 Viklo^iLSI«-. 5/7 vis >m Li-cissseiioss unci Zsi- s-ialis snIKLIt: Sltirrittlrsl — ^ntiquitätsn— Xunsl8S80NStLncls. Im II. unä III. Sloekwsi-k bstinclst sicli 6is ^usslsIIunL von moLstsi^nsr, srLigs <^sssr7. Die Zwischendeputation der Ersten Kam mer trat heute zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Die zum Rcgierungsjubiläum dcS Kaisers im Juni 1913 in Berlin geplanten Veranstaltungen größ ten Stils auf allen künstlerischen und sportlichen Ge bieten sind gesichert. Das R i e s c n g e b i r g c ist bis zu 1000 Metern herab vollständig verschneit. Die französischen Militärflugzeuge sind in fünf Geschwader eingeteilt worden, von denen eins nach Marokko und vier an die Ost grenze abgehcn sollen. In den größeren Städten Spaniens wird als Pro test dagegen, daß das streikende Eiscnbahnpersonal in Kata lonien durch Militär ersetzt wird, der Generalstreik vorbereitet. Die Schntzmächtc der Insel Samos erklärten der Pforte, daß ihre Truppensendungen die Ausrecht- erhaltung des Statusquo bezweckten. Neueste Drahtmelduugen vom 27. «September. Vorbereitungen znm Regieruugsinbiläum des Keilers. Berlin. Die znm Rcgierungsjubiläum des Kaiser- im Juni 1Ü18 geplanten Veranstaltungen grüßten Stils aus allen künstlerischen und sportlichen Gebieten sind gesichert. An erster Stelle werden sich die Köntgl. Theater beteiligen. Auch die Anteilnahme des Deutschen Theaters und des LcssingtheaterS ist zugcsagt worden. Dazu kommen Festkonzerte, sowie hervorragende sportliche und gesellschaftliche Veranstaltungen. Die erste Besichtigung des französischen Fliegerkorps. Paris. Bei der heute auf dem Flugplätze von Billa coublap abgehaltencn ersten Besichtigung des Flieger korps waren 7 2 Militärflugzeuge zur Stelle. Der Kriegsministcr Millcrand sprach den Fliegeroffizicrcn für ihre Leistungen im letzten Manöver seine Anerkennung aus. Zur türkischen Krisis. Berlin. iPriv.-Tcl.j Bon türkischer diplo matischer Seite wird erklärt, daß hier keinerlei Nach richten über irgendwelche Verwicklungen mit Bulgarien vorliegcn. Die Wiener Meldungen über einen bevor stehenden Krieg mit Bulgarien werden als Börsen - manöver angeichcn. Bei einem Diner, das gestern in Kr türkischen Botschaft slattsand »nd an dem auch Staats sekretär v. Ä i d e r l e n - W ä cht e r teilnahm, ist von der Möglichkeit eines türkiscli-bulgarischc» Krieges nicht die Rede geweien. Auch aus der bulgarischen Gesandtschaft liegen keine Meldungen vor, die zur Beunruhigung An laß geben könnten. Es wird im Gegenteil erklärt, Bul garien könne doch nicht an einen Krieg denken, wenn es, wie eS tatsächlich vorgestern geschah, seine diesjährigen Reserven entlassen hat. Eine von der „B- Z." angcstclltc Umfrage in hiesigen Finanz- und Diplomotenkreisen er gab, daß man dort zwar nicht an den unmittelbaren Aus-l bruch eines Krieges auf dem Balkan glaubt, die Lage jedoch für sehr gespannt, hält. Rach Londoner Depeschen des »Echo de Parts" und des „Matin" herrscht in dortigen diplomatischen Kreisen große Beunruhi gung über die Lage auf dem Balkan. Auch der russische Minister Ssalonow soll im Gespräch mit verschiedenen Diplomaten kein Hehl daraus gemacht haben, daß er die Wendung der Dinge aus dem Balkan sür sehr ernst halte. Sofia. Die bulgarische Telcgr.-Agentur erklärt die im Auslande verbreiteten Gerüchte über eine Kriegs erklärung Bulgariens sür vollständig un begründet. Konstantiuopel. Der armenische Patriarch hat eine Depesche aus Wan erhalten, die nm sieben Lage ver spätet eingetrosscn ist. Es wird darin gemeldet, daß zwei Armenier von Kurden getötet wurden und zwei armenische Dörfer in der Nähe »on Wan von dem Kurdcnsührer Mebwed-Pascha blockiert worden. Der Patriarch Hai bei der Pforte Protest erhoben. Zwei Kompagnien Soldaten sind gegen die Kurden ausgesandt worden. Wie weiter ge meldet wird, ist cs im Bilajet Wan zu einem Zusammen stöße zwischen einer Abteilung Kavallerie und einer Kurdenbandc gekommen, wobei ein Leutnant und zehn Soldaten getötet wurden. Tic Bande wird verfolgt. Berlin. Heute Nacht versuchten der Schuhmacher Cricniing und feine bei ihm wohnende Geliebte in dem Laden in der Gubener Straße durch Einatmen von Leucht gas sich das Leben zu nehmen, konnten aber noch ins Be wußtscin zurückgcrufen und ins Krankenhaus gebracht werden. Berlin. lPriv.-Tel.j Der Wortlaut des Bei keidstelegrawms des Kaisers, sowie des Königs von England anläßlich des Ablebens des Botschafters Freiherrn v. Marschall wird auf beson deren Wunsch der Angehörigen nicht veröffentlicht. Paris. Um die seit der Einführung der zweijährigen Dienstzeit nach der Entlassung einer Alters klasse in dem Heere eintretcnden Lücken auszusüllan, schlägt der Deputierte Pujade tm „Matin" vor. den Rekru tcn zu gestatten, bereits am 15. August anstatt am 15. Ok tober den Dienst anzutreten. Den Rekruten, die sich ^im vorzeitigen Dicnsteintrittc melden, solle das Recht ein geräumt werden, ihr Regiment selbst zu wählen. Außerdem sollen ihnen gewisse Vergünstigungen bei der Anwartschaft auf Zivilversorgung gewährt werden. Huelva. In der Perrunalgrube sind durch einen Erdsturz 12 Arbeiter getötet morden. Seitliches u«d Sächsisches. Dresden, 27. September. —* Se. Majestät der König traf heute vormittag aus der Sächsischen Schweiz tm Hoflager Wachwitz ein, nahm hier von 12 Uhr mittags ab die Vorträge der Herren Staatsminifter und des Kabincttssekretärs entgegen und kehrte nach der um 2 Uhr stgttgesundenen Familientafel, an der Ihre Königs. Hoheit Prinzessin Mathilde teilnahm, nach dem Zeughause zurück. —* Dem Pfarrer Feurig in Marbach bei Roßwcin. der demnächst in den Ruhestand tritt, wurde das Ritter kreuz I. Klasse des Albrechtsordens verliehen. —* Die Zorischenbcputatiou der Ersten Kammer trat heute auf Einladung der Regierung zu ihrer ersten Sitzung unter dem Vorsitze Tr. Exzellenz des Herrn Ministers v. Mctzsch zusammen. Dieser gedachte zu nächst in warmen Worten des Heimganges des Staats- mi n iste r s T r. v. Otto, dessen Andenken die An wesenden durch Erheben von den Plätzen ehrten. Nach einer längeren Aussprache über die Geschästslagc be schloß man mit Rücksicht daraus, daß die Zwischcndcputationen der Zweiten Kammer über das Gemeindesteucrgcictz. dos Polksschulgesetz und das Kirchen- und Lchiilsteuergcjetz zur zeit noch beraten, diese Gegenstände zunächst nicht zu, Be ratung zu ziehen. Wohl aber will man ans Grund des von der Rechenschaftsücpntation der Zweiten Kammer er statteten Berichts in die Beratung des Gesetzes über die Be zirlö verbände cintrctcn. Zu Bericht erstattern sind ernannt worden: sür das Bczirksver- bandsgesetz Herr Domherr Tr. v. Hübel, sür das Gc- mcindcsteuergcsctz die Herren Kammerhcrr Sali rer von S a h r. E h r c n b c r g und Bürgermeister Dr. Tittrich. sür das Kirchen- und Schulsteueracsctz die Herren Ober bürgermeister Geheimer Rat Dr. Beutler und Landes- ältcster Gras zur Lippe und für das Volksschulgcsetz Ihre Exzellenzen Wirft. Geh. Räte Tr. Wacntig und Dr. M c h n e r t. —* Die Sächsischen Gcwcrbckammcr« hielten am 20. d. M. im Sitzungssaale der Gewcrbekammcr zu Chcm nitz eine außerordentliche Konferenz ab. Aus der Tagesordnung stand u. a. die ..Stellungnahme zu dem Bericht der für die Vorbereitung des Gemeinde st e u c r g e s e tz - E n t w u r fs eingesetzten Deputation der Zweiten Ständekammcr". In der Debatte hierüber wurde von verschiedenen Seiten darauf hingcwicscn, daß die Deputation den in einer Eingabe an die Ständeversamm- lung geäußerten Wünschen der Sächsischen Gewerbc- kammern nicht allenthalben Rechnung getragen habe, und nach weiteren Beratungen beschlossen, in einer erneuten Eingabe an die Ständevcrsammlung mit der Bitte lieran- zutreten. den bis jetzt unerfüllten Wünschen und Anträgen der Konferenz doch noch Berücksichtigung zuteil werden zu lassen. Zum Punkte „Vereinbarung des Königlichen Ministeriums des Innern und des Königlichen Mini steriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts Hinsicht lich der ferneren Erteilung der Befreiung n o m Be- suchedcr allgemeinen Fortbildungsschulen", beschloß die Konferenz, das Königliche Ministerium des Innern darum zu bitten, dafür Sorge zu iragen, daß den Gemeinden, Körperschaften und Vereinen, welche gewerb liche Fortbildungsschulen unterhalten, genügend Zeit für den Ausbau ihrer Schulen und die Lösung der hierbei in Betracht kommenden Finanzsragc gelassen wird. Als weiteren Beratungsgegcnstand wies die Tagesordnung aus einen „Antrag des Verbands Sächsischer Tischlermeister in Chemnitz auf Einsührung einer obligatorischen 4jährigen Lehrzeit im T i i ch I c r h a n - w c r k für das Königreich Sachsen". Nach eingehender Erörterung beschlossen die Gewcrbckammern zu Chemnitz, Leipzig, Plauen und Zittau, mit Rücksicht aus das Crgebnis der von ihnen gehaltenen Umfragen den Antrag aus Einsührung einer 4jährigen Lehrzeit im Tischlerhandwerk abzulehiicn, während die Gcwerbekammer Dresden, bei der die Um frage ein anderes Resultat ergeben hat, sür die Einsührung der 4jährigcn Lehrzeit stimmte. Bei einer sich hieran an schließenden weiteren Abstimmung erklärten sich die Ge wcrbekammeru zu Chemnitz und Dresden im Prinzip sür eine im Handwerk allgemein cinzusührcnde Uährigc Lehr -eit, während die Gewcrbckammern zu Leipzig. Plauen und Zittau das Bedürfnis nach Einführung einer allge meinen iiährigcn Lehrzeit im Handwerk nicht anzncrkcnucn vermochten. Kunst und Wissenschaft. 7* Mitteilungen ans dem Bureau der Küuiglichcu Hof» theater. Im Königlichen Opern hau sc wird Sonntag, den 2V- September, der an vier auseinander folgenden Sonntagen stattfindcn-e „Ring des Nibelungen" mit dem „Rbcingold" eröffnet. Die Besetzung ist die folgende: Wotan: Herr Soomcr. Donner: Herr Schmal nau«. Froh: Herr Lange. Loge: Herr Soot. Alberich: Herr Zador, Mime: Herr Rüdiger. Faiolt: Herr Kammersänger Braun fals Gasts, Fasncr: Herr Zottmanr, Fricka: Fräu lein Tervant, Freia.- Fräulein v. Catovol, Erda: Fräulein v. Cbavanne, Woglinde: Frau Nast, Wellgundc: Fräulein Freund, FlohhUde: Krau Bender-Schacser. Anfang der Vorstellung 7 Uhr. Wie das Publikum schon ans dem Bericht über den Umbau des Königlichen Opernhauses erfahren hat, konnte die U n t e r m a i chi n e r i e der Bühne des König lichen Opernhauses bei dem geringen Zeitraum von 15 Wochen — innerhalb dessen außerdem noch die bis herige hölzerne Bühnenkonstruktion abgebrochen werden mußte — nicht betriebsfähig, sondern unter Auf bietung aller Kräfte und unter Zuhilsenahmc von lleber- stunden nur soweit sertiggestellt werde», daß die Eröffnung der Over am festgesetzten Termin erfolgen konnte. Da nunmehr erst das Ausprobieren der ganzen Bilhncn- maschinerie. -tc bisher in diesem Umsange noch an keiner Bühne eingerichtet morden ist. erfolgen kann und dem gemäß die Bühne für größere Proben innerhalb -er nächsten Wochen nicht zur Verfügung steht, können zurzeit die ln -te Augen sollenden Vorteile der neuen Bühnen maschinerie — wie znm Beispiel die Verkürzung -er Pausen — noch nicht in die Erscheinung treten, es können insbesondere auch Neueinstudierungen in den nächsten Wochen noch nicht erfolgen. Mit Rücksicht hierauf muß auch die ursprünglich für Mitte Oktober in Aussicht ge nommene Uraufführung der Opcr«Liebes- ketten" von Eugen -'Albert verschoben wer den: die Gcneraldirektion ist mit dem Komponisten überein- gckommen, die Uraufführung auf Anfang Januar zu verschieben, da der Komponist Anfang November noch Eng land reist und einer früheren Einstudierung und Aus führung der Over deshalb nicht beiwohnen könnte. ß* Residenzthcatcr. Lpielplan vom 29. September bis 7. Oktober. Sonntag nachmittag iS'.2 Uhri: „Der Oder steiger": abends: „Autoliebchen". Von Montag bis Donners tag: „Autoliebchen". Freitag: „Ionge Meiste!". Sonn abend: „Autolicbchen". Sonntag nachmittag: „Der Ober steiger": abends: „Autoliebchen". Montag: „Ionge Meiste!" 7* Kurt Mens Bestattung. Für den so früh verstorbe nen Dresdner Gelehrten und Schriftsteller fand kurz vor der Uebersührung der sterblichen Reste nach Gotha in seinem Hause aus der Nürnberger Straße eine kleine Trauerfcier statt. Ter Sarg war von Lorbeer und Blu men ganz zugcdcckt. Nur die nächsten Verwandten und Freunde des Dahingeschicdenen waren anwesend. Im Krematorium zu Gotha hatten sich am Mittwoch Freunde aus Dresden. Berlin und Mannheim versammelt, um neben den Angehörigen Kurt Mcy die letzte Ehre zu er weisen. Unter dem reichen Blumenschmuck fiel besonders auf ein kostbarer großer Kranz aus Bonreuth, den eine Schleife von veilchenblauer Seide schmückte, woraus in goldenen Lettern die Worte standen: „Dem treuen Freunde unseres Hauses und unserer Sache. In Dankbarkeit Wahnfried" Auf einem Harmonium wurde vor dein Gebete des Geistlichen dos Largo aus „Lerxes" von Händel und am Schluß der Choral „Wenn ich einma^soll scheiden" gespielt. Professor Bruck übergab den griHcn Lorbeerkranz der Dresdner Getreuen. Aus der weißen Moiröeschleife stand in goldenen Lettern: „Dem Treu'sten aller Treuen die Dresdner Getreuen." — Im Trauerhause mar schon am Tage nach dem Jode ein Telegramm aus Wahnfried ein- gctroffcn, welches der ausrichtigen Trauer um den treuen Freund der Wagner-Sache und der Familie Wagner Aus druck gab und von Sicgsried Wagner und Geh. Rot Lhode unterzeichnet war. ß* lieber die Kestvorstcllnug der Thomaner, -je >m Neuen Theater in Leipzig stattfand, wird uns noch ge ichrieben: Die früheren Schüler der Tbomasschnle batten sich zusammengetan, um eine in jeder Beziehung gelungene und mustergültige Anfsübrnng der „A ntig 0 n c" non Sophok les ins Werk zu setzen. Die humanistische Bildung, die auf der Thomasschule seit Jahrhunderten gepflegt wird und deren hoher Wert, -er ihr auch für unsere Zeit zukommi, bei dem Fcstaktns im Gewandhaus von dem Rektor des Gymnasiums Prof. Dr. Iuiigmann. von dem Staais minister Dr. Beck und dem Universitäts-Professor Dr. Seeliger eingehend und überzeugend gewürdigt wurde, fand in dieser Aufführung ihre» künstlerischen Ausdruck. Vor einem festlich gestimmten Publikum, das aus früheren und jetzigen Thomanern und ihren Familien bestand, führten ehemalige Thomaner eines der schönsten Werke klassischer hellenischer Dichtkunst auf und brachten aus solche Weise ihrer Schule ein Tankcsgeschenk dar. In der Prima batten sie einstmals die Tragödie in der griechischen Ursprache ge lesen: letzt allerdings zogen sic die. deutsche Uebersctzung vor, die sicherlich auch dem Publikum geläufige, war. Man batte die Uebersctzung von Donner mit den Chorgesängqzi von Felix Mendelssohn gewählt: bei einem wisscnschastlich- künstlerischen Fest in Leipzig darf ja Mendelssohn nicht fehlen. Ein szenischer Prolog „Die Chariten" von Tr. Naiork leitete zu der Tragödie über. Die meisten Rollen wurden von früheren Thomanern gegeben^ dic Bcrufsschauspieler geworden sind. So böt mit dem Kreon Direktor Otto Maurcnbrecher vom Stadt theater in Kottbus eine kraftvolle, den ungcbändigtcn Sinn des thebanischen Königs trefflich charakterisierende Leistung. Den Tciresias sollte Maurcubrechers Bruder Wilhelm vom Deutschen Lnstspiclhaus in Düsseldorf spielen, der aber vlötz-
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