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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19121020015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912102001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912102001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-20
- Monat1912-10
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1912
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Sr.MHWM«. 2W. r Dn»> S»mv > nur «Inn MÄ» Dre»te« u. Uinii»«« «m !«,« »>st-llN« «dend-Nu»- ,»b«n wSrlizenI >>«r Morz zi i < Sonntag, 2V. Oktober 1V1L nicht ausb«v«hrt. Telegramm-Adresse: Nachrichtm Lresde«. Fernsprech«: 11 * LVVS . SS-1. Keg^LrrrSsL 18SS Druck und Verlag von Liepsch L Reich ardt in Dresden. 0,,rün<i»t ISS2 X. Sruno S^suIrrNttlrsL «S„1rL Irwli» Iivmir »rmi» r u INUlM't.. 1lI»>!«III>l»lI lllll IIklNl'UU. I»u»N. Xntnto» bin» „rlnn^en. Anzeigen-Tartf. ««nahm« von Ankün» dtaungk» dt» «achm. » Uhr, Sonntag» nur Mariensttob« its von 11 di» Uhr. Dt« rtnlpaltio« tSnindzett« «a. 8 Silben» ttü Ps., AanrMen Nachrtchlrn au» Dr,»den uL Ps- di« zweispaltige Zetta aufT«itkiie7»PI..di« zwktlpotltge Reklame. zette I.sa M. — In Ruimiicra noch Sonn. und Feiertagen die einspaltige Lrundzeite SS Pt. Familien- Nachrichten ou» Die», den die Enindzetk R> Pf. — Nu»wi>rtige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. — Zehes Belegbla,t kolket l» Pi- Hauptgeschäftsfteller Marien straf!« 38/10. ketNleM'°.!pIMgWIM- Lampen elotaokatsr Xrt bla ru 6er» kvIiUitsi» Itnaslglsverlil. ^u«tkiU»r»nx«n :: in Ilonlcurroorlosor XuivaUI. Julius SollücMok, za er» »«« I«. g^»re,»p^»«:»>«r IIS«. Illliiells pisiiilios »Im, vttrLÜßPlIel», „»bei «Ke prslGAVürtliK Mk" 1 Dlnurt-cdo ktea-»- 1 I>lrr»»l»«!l»ei> I^I»t»I. IliinstWzlellW kill» «leM ?rs^sr Slrssss. öö mlliii tz MMt« ^güiliSlltel, ^gümiige. Kopsen »Ion. kievlill 8v8lo8-8ll'S8e 28 notzim Ilölllsl. Evklol. ALLv ertigs Leser?. Mutmaßliche Witterung: Wechselnde Bewölkung, mild. kein erheblicher Niederschlag. Kronprinz Georg übernahm das Protektorat über den im Jahre 1011 in Dresden stattfindcnden Sachse »tag, in dessen Mittelpunkt eine Huldigung für unseren König aus Anlaß seines zehnjährigen Regierungsjubiläums stehen soll. Der Kaiser ist von Hamburg über Bremen nach Wilhelmshaven gereist. Dem Reichstage werben auch auS dem Bereiche der Neichsjustizverwaltung verschiedene Gesetzent würfe zugehen. Der Deutsche Bctcrinürrat sprach sich auf seiner Hauptversammlung in Eisenach gegen eine bedingungs lose Acnderung des 8 12 des JleischbeschangcsetzcS aus. Das R e i ch s m a r i n e a m t hat die Errichtung von Marineluftschtffhallen in Kiel, Hamburg-Fuhls büttel und Emden beschlossen. Das Preußische Abgeordnetenhaus nimmt am Dienstag seine Arbeiten wieder auf. Das deutsche Heer wird amtlich bet Len krieg führenden Parteien auf dem Balkan durch die Militär attaches. außerdem aber auch durch einige besonöes abgeordnete Offiziere vertreten sein. Die griechische Kriegsflotte ist mit versiegelter Order in See gegangen. Nattens Stellung im Dreibund ist ein politisches Kapitel, das in den letzten Jahren oft mals in einer für die Bundesgenossen Deutschland und Oesterreich wenig erfreulichen Weise erörtert werden mußte, weil die Haltung des italienischen Dritten im Bunde das erforderliche Maß von Festigkeit und Zuverlässigkeit in der Vertretung der Bundcsinteressen gegenüber der wcst- mächtlichen Allianz vermissen ließ, und weil insbesondere in dem Verhältnis -cs Bereinigten Königreichs zu dem habsburgischen Kaiserstaate mancherlei zu wünschen übrig blieb. Die deutsche nationale Presse hat derartige Erörte rungen durchweg in sehr ruhigem und sachlichem Tone ge führt und keinen Zweifel darüber gelassen, daß dte deut schen Sympathien den Italienern in reichem Maße zugc- wcndet sind, und daß es bet uns die lebhafteste Genug tuung erregen würde, wenn Italien in richtiger Würdi gung seines eigenen realpolttischcn Vorteils die französisch- englischen Extratouren aufgeben und sich als vollwertiges Glied in Len Dreibund einstigen wollte. ES gewinnt nun tatsächlich Len Anschein, als ob die politischen Lehren und Erfahrnngen, die Italien ans dem tripolitanischcn Kriege gezogen hat, eine wesentliche Verbesserung seiner Be ziehungen zu Len beiden Verbündeten herbeigesührt hätten, und zwar in solchem Maße, daß die Erneuerung des im nächsten Jahre ablau senden Drcibnnd- vcrtrageöaufetner crmcite rten Grundlage erwartet werden darf, welche die veränderte Lage im Mittelmeeremitumfaßt und der durch den Frieden von Ouchy besiegelten neuen Eigenschaft Italiens als auf strebende Macht in diesem Meercsbecken Rechnung trägt. Unter solchen Aussichten vollzieht sich am Montag d i e Begegnung zwischen den beiden Ministern des Auswärtigen Italiens und Oesterreichs, die durch eine gleichzeitige, durch die Frage der Erneuerung des Dreibundes veranlaßt^ Unterredung des Königs Vik tor Emanuel mit dem erfahrenen Senior der italienischen Diplomatie Visconti Venosta ein besonderes Relief erhält. Die gesamten politischen Umstände und Zeitverhältnissc sind derartig, daß sic in der Tat eine klare Entscheidung Italiens zwischen dem Dreibünde und den Westmächten unausweichlich machen, nachdem Italien durch den Frieden mit der Türkei seine volle Bewegungsfreiheit wieder- erlangt hat und nunmehr darangehcn muß. seine neuen Zwecke und Ziele als Mtttelmeermacht zu verwirklichen. Angesichts dieser Notwendigkeit ist es erfreulich, scftstellcn zu können, daß nichts einem engeren Anschlüsse Italiens a» den Dreibund im Wege steht. Wenn Deutschland klug und richtig handelte, indem cs in verständnisvoller Würdi gung der früheren schwierigen Stellung Italiens niemals Oel tnS Feuer goß, sondern die Korrektur der in Rom begangenen Fehler der Zeit überließ, so hat auch die Wiener Diplomatie einen starken Beweis von Einsicht und Scharfblick gegeben, dadurch, daß sie ihre Bemühungen stets darauf richtete, den Verärgerungen und Verstimmun gen zwilchen den beiden verbündeten Neichen ourch immer gleichbleibcnde Freundlichkeit und Loyalität den Boden zu entziehen und so alle Bedingungen für die Herstellung un gestörter freundschaftlicher Beziehungen zu sichern. War Graf Aehrenthal in dieser Hinsicht durchaus konseguent, so Kat auch sein 'Nachfolger Graf Berchtold gleich nach seinem Amtsantritte unzwcioeutig zu erkennen gegeben, daß er Italien gegenüber in den Bahnen seines Vorgängers weiter zu wandeln gewillt ist. Dieser Gesinnung gab Graf Berchtold in einer an den Marquis di San Giuliano ge richteten Depesche Ausdruck, worin er den Wunsch a»s- sprach, Saß die Freundschaft zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien sich fortgesetzt inniger gestalten möge, woraus der Leiter der italienischen auswärtigen Angelegenheiten in ebenso herzlicher Weise erwiderte. Bedeutsame Ereignisse aus dem Kriegsschauplätze sind in den nächsten Wochen zu erwarten, nachdem Bulgarien, Serbien und Griechenland dem Vorgehen Montenegros gefolgt sind und gleichfalls ihre offiziellen Kriegserklärungen erlassen haben. Jeder wird dieses gewaltige Völtcrringen mit größter Aufmerksamkeit ver folgen, umsomehr als hierbei auch für Deutschland erhebliche wirtschaftliche Interessen auf dem Spiel stehen. So ist cs nicht zu verwundern, daß die neuesten Kriegrdeveschen die wir sofort nach ihrem Eintreffen in unseren, in allen Stadtteilen Dresdens befindlichen Depcschcnkästen zum Aushang bringen, mit Spannung erwartet werden. In einer solchen Zeit ist aber auch das zweimalige Erscheinen der „Dresdner Nachrichten" in Dresden und seinen Vororten von besonderem Werte. Sowohl in unserer Abendausgabe wie Morgenausgabe veröffentlichen wir die letzten Meldungen vom Balkan, deren Bedeutung wir in ausführlichen Artikeln würdigen und dercit Anschaulichkeit wir durch Karten vom Kriegsschauplatz erleichtern. Durch ein November-Abonnement für 90 Pfennig überzeuge man sich davon, daß in Kriegszcitcn das zweimalige Erscheinen einer Zeitung geradezu cine 'Not wendigkeit für de» Leser ist. Die Zustellung des Blattes erfolgt sofort nach Eingang der Bestellung, und zwar für den Schluß des Oktober kostenlos. Verlag der „Dresdner Nachrichten" Maricnstraßc 38/10. Wie genau einsichtige politische Kreise Italiens die internationale Bedeutung der M i t t c l m c c r s r a g e und den für das Bereinigte Königreich bestehenden Zwang zu einem maritimen Zusammenwirken mit Oesterreich schon längere Zeit vor der Zuspitzung der jetzigen Verhältnisse erkannt haben, beweist die von San Ginliano bereits im Jahre 1010 in der Kammer abgegebene Erklärung, Italien habe ein Interesse daran, daß Oesterreich-Ungarn auch znr Sec stark sei. ebenso wie Oesterreich-Ungarn an einer starken italienischen Machtentfaltung zur See interessiert sei. In der Zwischenzeit hat nun der englisch-französische Vorstoß im Mittclmcere auch den franzoscnsrcundiichstcn Italienern die Augen darüber geöffnet, daß Frankreich im Verein mit England die Vorherrschaft tm Mittelmccr nicht nur gegen die italienische Flotte, sondern auch gegen die gemeinsame Kraft der verbündeten Flotten Italiens und Oesterreichs behaupten will. Das ist mit der durch die , Einverleibung von Tripolis neugeschasscncn italienischen Stellung im Mittelmeer nicht vereinbar, und diese Er- tenntnis bewirkt, daß immer mehr einflußreiche politische Stimmen in Italien sich für cine entschiedene Abkehr von den wcstmächtlichcn Extratouren und für den engeren An schluß an den Dreibund unter Einbeziehung der Mittcl- mecrsrage in den Vertrag anssvrechen. So hat sogar der sonst gern mit Frankreich kokettierende Abgeordnete Chir- mein rundweg erklärt, die sranzüsisch-cnglischcn Flotten- pläne müßten den Dreibund und insbesondere Oesterreich- Ungarn nnd Italien beschäftigen: diese Mächte könnten keinesfalls zugeben, daß das Mittelländische Meer ein französisch-englischer Sec werde. Ferner fordert der Ad miral Astnto im Hinblick auf die wcstmächtlichen Mittcl- mcervlänc cine bestimmtere Umgrenzung der italienischen Flottenpolitik in Uebcrcinstimmung mit der österreichi schen: über den Dreibund bemerkt er, heute zweifle niemand mehr daran, daß er dem Geiste nach bereits er neuert sei. Endlich mag noch der auch als politischer Schriftsteller öfters genannte italienische Diplomat Cava liere Fabbricotti erwähnt sein, der seine Landsleute auf Grund der Erfahrungen des tripolitanischcn Krieges uach- drücklich vor England und Frankreich warnt und mit überzeugenden Gründen nachweist, daß Italiens eigenstes Interesse ihm den engeren Anschluß an Len Dreibund l-orschreibt. Zu diesen Erwägungen der realen Vorteile, welche die italienische Politik im Sinne der unbedingten Drei- l'iindfrcundlichkeit heute mehr als je bestimmen müssen, kommt weiter als treibendes Moment der ausgezeichnete moralische Eindruck hinzu, den die gesamte Haltung Deutschlands und Oesterreichs während des Krieges mit der Türkei und der rasche Entschluß der beiden Ver bündeten, die Souveränität Italiens über die eroberten Gebietsteile anzuerkennen, ans die öffentliche Meinung des Vereinigten Königreichs gemacht haben, und der in zahlreichen anerkennenden Aeußcrungcn der italienischen Presse aus Anlaß der Erörterungen über den Friedens- schliiß Ausdruck findet. Angesichts eines so bemerkens werten allgemeinen Umschwunges der nationalen Sym pathien der Italiener, der mehr als ein bloßer sprunghafter Stimmungswechsel ist. weil er auf der Unterlage zwingen- der realer Interessen ruht, könntest die Paris-Londoner Bemühungen zur Loslösung Italiens vom Dreibünde heute wohl nur dann noch auf Erfolg hoffen, wenn es ihnen gelänge, cine neue Saat der Zwietracht zwischen Italien und Oesterreich zu säen durch die Schürung des italienischen Mißtrauens gegen die österreichischen Ab sichten in Albanien, das die Italiener als ihre besondere Interessensphäre auf dem Balkan in Anspruch nehme». Aus dieser Eigenart der albanischen Frage, die schon seit langem eine» höchst cmpsindlichcn Punkt in den öster reichisch-italienischen Beziehungen bildet, erhellt die Wichtig keit der '.ins von unserem Wiener Vertreter übermittelten Nachricht, daß zurzeit ei» lebhafter diplomatischer Ge dankenaustausch zwischen Wien und Rom stattfindet und daß Albanien der Gegenstand dieses Notenwechsels ist. Ta an leitender Wiener Stelle offenbar die volle Bereitwillig keit zu einem loyglen Ausgleich der wegen Albanien be stellenden Schwierigkeiten vorhanden ist, so bleibt nur zu wünschen, daß auch in Rom in diesem Punkte das ge nügende Entgegenkommen gezeigt wird, damit der Er- Neuerung des Dreibundes auf der angcdciiteten erweiter- tcn Grundlage keinerlei Hemmnis mehr im Wege steht und in dem künftigen Verhältnis Italiens zu den verbündeten Mächten nichts zurückblcibt, was abermals Unfrieden stiften und die Hoffnungen der Westmächte auf die Zer störung des Dreibundes neu beleben könnte. Im Anschluß au die vorstehenden Ausführungen geben wir folgende römische Depesche wieder: „Italia" meldet den Abschluß der Verhand ln n g c n der Kabinette über die Verlängerung des Drcibiindvertragcs. Irr Balkanlüeg. Die Einigkeit der Mächte. Von zuständiger diplomatischer Seite wird dem „Lok.-Anz." mitgetcilt: Daß Oesterreich-Ungarn wegen einer teilweise!: und vorübergehenden Besetzung des Sandschaks nicht unverzüglich zum Kriege schreiten werde, ist schon in aittoritativer -t, ^ ii RI
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