Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.07.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140719029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914071902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914071902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-19
- Monat1914-07
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Armstini« vverlnslichvr Vnrvinlas«»- An-, Vorlesuk unci Ssloistune von Vikoripspioron. Einlösung: von Sins-, 0ivic1«nclon8cksinsn unci susksloslon ^kksletsn. erottnungi Isukvnäsr Nocknunson u. Sviiocstvorlcostr. An- unct Vorauf kromclor Qsictsorton. Vre8äner Hanäekdanli ^Irttsn-OSSsNsetisfL Ostl-a-^IIee 9, - 8c»,lacli11wfsin8 7. Linrisiiung unct Diskontierung von Wsostssln. Vsrwsltung von Wsrlpspieren, sowie Autbswshrung goscstiossonsr Depots. Vsrmistung von keusr- unct sintrrucstsichorsn Sstss unter Verschluß riss tAistsrs unä GitverschiuO clor Dsnic. ALrv eiNge Lofov am Sonnabend abend. In den Textilbetrieben der Niederlau sitz sind 30 000 Arbeiter und Arbeiterinnen ausgesperrt worden. In der deutschen Däne «Politik bestehen nach zu verlässigen Erkundigungen keinerlei Meinungsverschieden heiten zwischen den maßgebenden Stellen. Die französische Press« begleitet Poincarös Reise nach Petersburg mit bemerkenswerten Artikel». Die Vorbesprechungen zwischen der griechischen Re gierung und der Pforte über eine Zusammenkunft zwi schen Venizelos und dem Großwesir dauern fort. Die Briefe der albanischen Aufständischen an die Gesandten Italiens, Englands, Rußlands und Frank reichs sind heute vormittag überreicht worden. Der deutsche Kreuzer „Dresden" und der englische Kreuzer ..Bristol" erhielten den Befehl, Huerta und seiner Familie im Notfälle Schutz zu gewähren. Neueste Drahtmelduagen vom 18. Juli. Französische Fanfaren zu Poincarös Reise. Paris. Anläßlich der Reise des Präsidenten Poincarö nach Rußland wird in einigen hiesigen Blättern in bemerkenswerter Weise aus die militäri schen Kraftanstrcngungcn hingcwiescn, welche Rußland in der letzten Zeit unternommen hat. Mit besonderem Nachdruck tut dies heute der „Matin" i» einer Petersburger Depesche seines Sonderberichterstatters. Er schreibt: Die Reise des Präsidenten Poincarö erfolgt in einem Augenblick, da das außerordentliche Erwachen Ruß lands glänzend zutage tritt. Auf allen Gebieten der mensch lichen Tätigkeit sind in kurzer Zeit ungeheure Fortschritte verwirklicht worden. Die Russen aller Klassen und Berufe sind sich ihrer Macht im Lande bewußt geworden. Sie wollen, daß diese Macht auch für das Ausland und dem Gegner sichtbar werde. Auf die Vermehrung der deutschen Armee hat Frankreich mit seinem Trcijahrsgesetz und Ruß land mit einer großen Vermehrung seines Mannschafts bestandes geantwortet, welche ihm in den ersten Monaten des Jahres 1016 eine niederschmetternde Ucbcrlegenhcit über alle europäischen Heere verleihen wird. Rußland allein wird eine Friedensstärke besitzen, welche die Zahl der vereinigten Heere des Dreibundes übcrtrifst. Dank der raschen Herstellung strategischer Bahnlinien wird Rußland auch ebenso schnell wie die anderen Militär mächte mobilisieren können. Diese Kraftanstrcngungcn äußern sich auch in der Marine, deren Budget im Augen blick das Englands übcrtrisft. Rußland, das im Jahre 1005 militärisch diskreditiert und geringgeschätzt wurde, ist im Begriff, die stärkste Militärmacht zu werden, welche die Welt ie gesehen hat. Rußland will keinen Krieg, ebensowenig wie Frankreich. Kaiser Nikolaus sagte vor einiger Zeit zu einem französischen Diplomaten: Wir wollen stark genug sein, um den Frieden erzwingen zu könne»: aber Rußland wird verschiedene Handlungen Deutschlands, wie die Entsendung der Mission Lima« von Landers nach Konstantinopel, die Verhaftung ehrenwerter russischer Persönlichkeiten unter dem Verdacht der Spionage oder die häßliche Sprache der Vertreter der Berliner Blätter nicht mehr zu lassen. Seit einigen Monaten bereits spricht die russische Diplomatie in einem freien Tone mit der deutschen Diplomatie. Früher mar dieser Ton schwächer, jetzt ist er fest. Bis jetzt hat sich Deutsch land einige Freiheiten mit Rußland erlauben dürfen, jetzt wird dies Rußland tun. Es gibt in Petersburg noch einige wenige Politiker, die eine sranzösisch-russisch-dcutsche Entente wünschen. Diese Entente wird immer unmög licher. Frankreich und Deutschland sind durch die Ver gangenheit getrennt, Deutschland und Rußland aber durch die Zukunft, und diese Zukunft ist ein furchtbarer deutsch- russischer Kampf auf wirtschaftlichem Gebiet. — Ter „Eclgir" schreibt u. a.: Tie sonstige Ruhe der' deutschen Presse ist getrübt: sic erblickt eine Gefahr im Llnmismus. Auch wir empfinden, wenn auch aus anderen Gründen, das Bedürfnis nach Klarheit. Hoffen wir, daß der Besuch des Präsidenten Poincarö bei Kaiser Nikolaus die Wolken zer streuen wird, die die ganze Welt einhüllcn. Jedenfalls gab cs noch nie eine vcrwickeltere, ernstere und ereignisreichere Zeit. Wir wollen nicht das Opfer künstlicher Aufreizungen sein und auch nicht von unvorhergesehenen Verpflichtungen überrascht werden. Der Aufruhr in Albauien. Die Forderungen der albanischen Aufständischen. Durazzo. Tie Briese der Aufständischen an die Gesandten Italiens, Rußlands, Englands und Frank reichs wurden heute vormittag überreicht. Sic sind in ehr erbietigem Tone abgcsaßt. Die Aufständischen bitten darin die Gesandten, morgen bei der Zusammenkunft in Schiak zn vermitteln, wo die Aufständischen ihre Wünsche kund tun würden, um unnützes Blutvergießen zu vermeiden. Die Ge sandten traten daraufhin zu einer Besprechung zusammen und beschlossen, die Gesandten Oesterreich - Ungarns und Deutschlands von den Wünschen der Aufständischen in Kennt nis zu setzen und den Aufständischen in ihrer Antwort an- hcimzustellcn, auch den Vertretern der übrigen Mächte solche Briese zu senden. Dann erst werde man eine Entscheidung treffen. Italiens Stellung zur albanischen Frage. Rom. sPriv.-Tel.j „Giornale d'Jtalia" erklärt, daß Italien wohl Vorsichtsmaßregeln crgrcise, um seinen Standpunkt hinsichtlich Walonas und des Kanals von Korfu im gegebenen Falle gegen jedermann durchzu- setzcn. Von einer Expedition sei aber keine Rede. Italien erwarte, daß die Eviroten und das amtliche Griechen land dem Druck der Großmächte nachgebcn werden. Die „Tribuna" sieht in der Negierung von Durazzo die Quelle alle» Nebels. Das Blatt meint, wenn man Walona und Sttdalbanien retten wolle, so müsse man der politischen Fäulnis von Durazzo ein Ende setzen. Bisher hatte die „Tribuna" den Fürsten Wilhelm immer in Schutz ge nommen. Keine Unstimmigkeiten in der Däneupolitik. Schleswig. In mehreren Zeitungen wird das vor einiger Zeit a -fgetauchte Gerücht von dem bevorstehenden Rücktritt des Oberpräsidcnten v. Bülvw mit der gegenwärtigen Verschärfung des Nordmarken kurses in Verbindung gebracht und hinzugefügt, daß trotz früherer Ablcugnung doch zwischen dem Obcrpräsi- dentcn v. Bülow und dem Regierungspräsidenten Ukcrt hinsichtlich der Dänenpolitik Meinungsverschiedenheit bestände. Hierzu kann auf Grund zuverlässiger Erkundi gungen mitgcteilt werden, daß im Schoß der Staatsrcgic- rung keinerlei Meinungsverschiedenheiten über die Dänenpolitik bestehen, weder zwischen Berlin und den Behörden in der Provinz, noch insbesondere zwischen dem Oberpräsidcnten und dem Regierungspräsi denten. Wenn der Rcgicruiigspräsident und die Kreis- und Ortsbchördcn in »euerer Zeit eine größere Aktivität in der Abwehr der Ueberstutung Nordschlcsmigs mit däni schen Elementen gezeigt haben, so ist daraus nur zu er kennen, daß sic dazu von dem Obcrprüsidenten angewiesen sind. Noch irriger ist die Meinung, als seien die beobachte ten schärferen Maßnahmen bereits als eine Folge der Flensburger Nordmartenversammlung und der Herren- hnusdcbatte vom Mai dieses Jahres anzusehcn. Sie be ruhen vielmehr ans sehr sorgfältigen Erwägungen und tatsächlichen Untersuchungen, die mehr als Jahresfrist in Anspruch genommen haben. Der Bericht, in dem der Ober- präsidcnt v. Bülow die Zustimmung des König!. Staats- ministcriumS zu den vv» ihm gemachten Vorschlägen erbat, ist nach einer Auskunft aus dem SchleSwiger Oberpräsidium bereits im November l!11ü erstattet. Die erwähnte Versammlung in Flensburg fand aber erst im Dezember statt. Ein angebliäwr Ordcnsschwindcl. Frankfurt am Main. iPriv.-Tel.l Die Frankfurter Kriminalpolizei nahm Mittwoch abend eine mehrere Stunden dauernde H a u s s u ch u n g in einem dortigen Geschäft bei dessen Inhaber, der in der Sommerfrische weilt, vor. Die Haussuchung erfolgte aus Grund eines dringen den Telegramms, das von der Staatsanwaltschaft Berlin eingelauscn war. Diese hatte davon Kenntnis erhalten, daß der Frankfurter Geschäftsmann init einer Berliner Auskunstei in Verbindung stand, deren Inhaber sich mit O r d c n S g c s ch ä f t c n abgegeben haben soll. Die Be amten beschlagnahmten im Bureau des Franksurter Ge schäftsmannes zwei Briese, in denen die Berliner Aus kunstei ungefragt hatte, ob sich der Franksurter Firmcn- inhaber sür Ordcnsvcrmittlung interessiere. Eine Durch suchung der Privatwvhnung brachte kein Ergebnis. Die Sache soll im Zusammenhang sichen mit der Affäre des verstorbenen Generalleutnants v. Lindau. Das neue französische Luftschissgcscß. Paris. Das in der Kammer am letzten Sitzungstage cingcbrachlc L n s t i ch i s s g c s c tz untersagt u. a. das Fliegen von Luftschiffen und Flugzeugen über militärische Zonen, die Mitnahme von Sprcngslosscn und photographischer Apparate, sowie die Beförderung solcher Waren, die einem Oktroi unterworfen sind. Lloyd George über die europäische Politik. London. Aus einem Tiner, das gestern der Lord- m a n o r von London den Bankiers und Kausleuten der Eiin gab, hielt der Schatzkanzlcr Llond George eine Rede, in der er u. a. folgendes sagte: Eins ist sür uns von allergrößter Bedeutung, nämlich der Friede, Friede nach außen und Friede daheim. Vor einem Jahre befanden wir uns mitten in einem großen Kriege im Orient. Es war eine Zeit der Unruhe und Besorgnisse, und wir stellen heute uns kaum vor, wie beängstigend die Lage damals gewesen war. Wir Engländer haben Grund, stolz darauf zu sein, daß in all dieser Verwirrung, die eines der größten Un glücke hcrausbcschworcn hätte, die je die europäische Zivili sation bedroht haben, England unter der geschickten Leitung Sir Edward Grcns bei der Wiederherstellung des europä ischen Friedens die Führung übernahm. Am internatio nalen Himmel gibt cs stets Wolken. Einen völlig blauen Himmel gibt es in der auswärtigen Politik niemals. Auch heute sind Wollen vorhanden, aber nachdem wir im vorige» Jahre iovicl größeren Schwierigkeiten entronnen sind, haben ivir die Zuversicht, daß der gesunde Menschen verstand, Geduld, guter Wille und Toleranz, die im vorigen Jahre große und schwierige Probleme lösen halsen, uns in Kunst und Wiffeaschast. Spiclpla« des Residenz-Theaters vom IS. bis 27 Juli. Sonntag, den IS. Juli, nachmittags ,Alt Heidelberg", abends und Montag „Die spanische Fliege", Dienstag „Als ich noch im Flügel- ltcide ...", Mittwoch „Die spanische Fliege", Donnerstag „Als ich noch im Fltlgelllcide ...", Freitag „Die spanische Fliege", Sonn abend „Ein reizender Mensch", Sonntag, den 36. Juli, nachmittags „Alt-Heidelberg , abends „Die spanische Fliege", Montag „Die goldene Locke". s-- Ipielplan des Eentral-Theaters vom IS. bis 36. Juli Sonntag, den 19. Juli bis Sonntag, den 26. Juli: „Der Schrei nach dem Kind". 7* Zur Uraufführung von Elandels „Tausch" im Dresd, »er Hosthcater und dem vor einigen Tagen veröffentlichten Schreiben des Herrn Franz Blei, worin dieser An sprüche aus das Aufführungsrecht seiner eigene» Uebersetzung macht, teilt uns Herr Jakob Heg n er-Hellerau mit: „Die erste, von Claudel mit beschränkten Rechten versehene Blcischc Ucbcrtraguug von „Tausch" bezeichnet Blei selbst als ungenügend: seine neue, übrigens nur noch sür eine einzige Auflage berechtigte Fassung ist ohne Claudels Ein willigung ebensowenig ausführbar wie cs die vorherige war. Gegen ihre etwaige Ausführung müßte von mir, als dem Bevollmächtigten Claudels, sogar gerichtlich «ingeschrittcn werde». Auch das Erstaunen Bleis ist nicht ganz begreiflich, da ihm seit zwei Jahren bekannt ist, daß ich nicht nur be rechtigt, sogar verpflichtet bin, „Tausch" zu übertragen, und er zudem dieses Recht mündlich und schriftlich oft genug an erkannt hat. Endlich ist wohl Blei in dieser ganzen Ange legenheit gar nicht zuständig, da der Verlag Kurt Wolfs die Blcischc Uebcrtragung des „Tausch" schon vor zwei Jahren mit allen ihr anhaftenden Rechten erworben hat. Und dieser Verlag hat »ach wie vor keinen Grund, auch nur im gering sten zu bezweifeln, baß ich den „Tausch" übertragen darf und daß allein mir das Aufführungsrecht an diesem Claudelschcn Stücke zusteht." -s-o Neuerwerbung der Königl. Gemäldegalerie. AlS Geschenkdcr Bnchdruckcrei der Wilhelm und Bertha v. B a c n s ch - S t i f t u n g, deren Ucberschüsse stistungSgemäß für Zwecke der Kunst. Wissenschaft und Technik bestimmt sind, ist das lebensgroße Bildnis dcS Dr. Conrad Fiedler von HanS v. Maröes in den Besitz der Königl. Gemäldegalerie gelangt. Alle Freunde der Galerie werden cs mit aufrichtigem Dank begrüßen, daß die Stiftung ihre vornehme Aufgabe, ge meinnützige Interessen zu fördern, damit begonnen hat, der Galerie, die im Hinblick auf den so nötigen Ausbau ihrer modernen Abteilung dringendst aller Förderung be darf, dieses bedeutende Werk deutscher Kunst ans dem Be ginne der 70er Jahre zu,»führen. Die Bilder Hans von Maröes' sind nie Kunsthandelware gewesen, sic konnten cs nicht sein, da ihnen in ihrer problematischen Gestaltung zu sehr jeder gefällige Zug abging, ihnen zudem fast stets die niedcrdrückenden Spuren des schweren, nicht immer sieg reichen Ringens mit der Materie auhaften. So hat sein Schaffen die Anteilnahme nur weniger weitblickender Freunde seiner Kunst gefunden, und als man posthum, dank der Berliner Jahrhundert-Ausstellung und Mcycr- GräfeS begeisterter Werbetätigkeit, allgemeiner in Maröes eine der großen Persönlichkeiten der neueren deutschen Kunst erkannte, der trotz mancher technischen Schwäche einem Zeitgenossen wie Feuerbach nicht nachsteht, fand sich der größte Teil seiner Werke bereits in festen Händen. So muß es als ein besonderes Glück betrachtet werden, daß es gelungen ist, in den letzten Jahren noch zwei seiner besten Porträts für die Dresdner Sammlung zu ge winnen. DaS 1872 ln Dresden für seinen Freund Dr. Koppel-Ellfeld gemalte Selbstbildnis im blauen japanischen Mantel ist schon 1S12 als Schenkung deS Museumsvcreins in die Galerie gelangt. Wenige Jahre früher (187ll/71j aber entstand das jetzt erworbene lebensgroße Porträt seines Wohltäters, des feinsinnigen Kunstfreundes und AcsthetikerS Dr. Fiedler. MaröeS hat es nach der Rück kehr von einer spanischen Reise während eines Aufent haltes auf Fiedlers Gut Crostewitz bet Leipzig 1860 be gonnen, aber infolge der unruhigen Zeitläufte erst 1871 in Berlin vollendet. Wie genau es der Künstler mit seiner Ausgabe genommen hat, bezeugen die eingestreutcn Be merkungen in seinen von Meyer-Gräse veröffentlichten Briefen, und eins dieser Schreiben an Fiedler aus Rom vom 14. Juni 1870 enthält den bezeichnenden PassuS: „Sep tember werde ich dann, wenn nichts dazwischen kommt, nach Deutschland zurüclkchren und zunächst dort Ihr Porträt (welches Sic aber niemandem zeigen dürfcnj vollenden". Und doch fehlt diesem Bildnis deS Freundes, trotz der langen und oft unterbrochenen Arbeitszeit, das Gcguältc so vieler Bilder Maröes'. In überzeugender Treue steht die Figur des Mannes mit dem seinen, nervösen Gesicht und seinem Ausdruck einer großen Empfindsamkeit da, mit der eigentümlich scheuen und ungeschickten Körperhaltung, gemalt in einfachen und große» Flächen, deren ernste Fär bung an die Bilder EvurbetS erinnert, während der breit zusammcngcslrichcne Lanbhintcrgrund an Bildnisse deö Vclasquez denken läßt, deren Bekanntschaft Maröes kurz vorher in Spanien gemacht hat. Fiedlers Porträt ist in der Abteilung der modernen Gemälde zur Ausstellung ge langt, zusammen mit einigen anderen Erwerbungen der letzten Zeit. Unter ihnen sind drei Bildnisse von Fer dinand v. Ranöki, eine schöne Landschaft von Trüb- ner «Schloß HemSbach mit den .Kanonen) und vor allem das meisterhafte, von sprechender Lebendigkeit beseelte Bildnis deS Barvnü Berger v. L i e b e r m a n n zu nennen, das letzthin, wie der Trübner, aus den Zinsen der Pröll- Heuer-Stistung erworben worden ist. I>. f* Kunstakademie und Technische Hochschule. Herr Stadt baurat Professor HanS E r l w c i n schreibt uns: „In einer Fcuilletvnmitteilnng unter der Ucberschrist „Kunstakademie und Technische Hochschule" kommt der Satz vor: „Im allgemeinen wird man sagen können, daß im Mittelpunkte des Streites die Namen der Herren Ge heimrat Professor Bestclmencr, Professor Wrba, Stadt baurat Crlwcin, Gchcimrat Professor Dr. Gurlitt und Geh. Hosrat Gußmann stehen." Da ich erst heute von einer Reise zurttckgekchrt bin, so hatte ich von den ganzen Prcßfehdcn überhaupt keine erschöpfende Kenntnis. Völlig unerfindlich aber ist mir, mit welchem Rechte oder aus welchem Grunde mein Name mit der Angelegenheit in Verbindung zu bringen für gut befunden wird. Ich bin nicht akademischer Lehrer, daher in die internen Angelegenheiten der beiden beteiligten Hoch-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite