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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.08.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150818023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915081802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915081802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-18
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Diese« vlatt wird den Lesern non Dresden und Umgebung am Tag« vorher bereit« al» SS. Jahrgang. Ais 228. Udena Mrgabr W7 . «, dt« Voft.«ezteher am in einer Gesamtausgabe erhalten. vqug»-Gebühr vikttelsih». iür Drer- Un d«l iMch zwei. mligerZuttagungton Sonn-uMontogennur immayr.iüM.. durch LULwäriige Annahme. Min dl, 3 2d M. Ä,t einmaliger Zu- Itellung durch die Post zM.lohne Bestellgeld). Nu,land: Oester. «i-Ungom k.er Kr., Schweiz d.Sd Srt»., Men 7.17 Lire. — -iachdmck nur mit eeutllcher vueNen- «naab« < Dre«dner S!achi.">iuliistig.-Un verlangte Schriftstücke werd.ntchtaufbewahrt. Mittwoch, 18. August ISIS. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von kiepsch Sc Reichardt in Dresden. Sauxtgeschäftsstelle: Marienstraste 58/1^0. Sainmelnuininer für sämtliche Tclephonanschlusse: 25 241. Nachtanschlutz: 20011. Anzeigen-Pretse Annahme »on «nkiln- digungcn di» nachm. :i Uhr, Sonntag» nur Marienstraße »8 von II bis >/-! Uhr. Die etnlpaltige Zeile lelwa 8 Silben) so Ps.. die zweispaltige Zelle auf Lerlsetle 7V Pf., die zweispaltige Reklame, -eile I,bü M. — An- tündigungen in Num mern nach Sonn-und lfeiertagen erhöhte Anzeigen - Prelle. — Auswärtige Aufträge nur gegen Voraus- dezahlung. Jede«BeIeLdlatil0PH, Mehrere Forts von Kokmo und Nowo-GeorgieNlsk erstümt SZLS Russe» gesauge». 2l>ü Geschütze erbeutet. — Angriff einer Unterseebootes aus die Weftliifte Englands. — Unruhen iusolge der ReMrkerung i« kniland. — Merverbandrseindliche Kundgebungen in Griechenland. — Sie Arbeitsleistung der Reichen» ft Jer amtliche deutsche Kriegsbericht. lAmtlich.) Grobes Hauptquartier. 17. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Vor Oste« de vertrieb unsere Küstenartillerie zwei scindlichcZerstörer. In den Ostargonnen wurde bei 2a Fiste mortc ein sranzösischcr Graben genommen. Bei Bapanme fiel ein englisches Flugzeug in unsere Hand; die Insassen — zwei Offiziere — sind gcfangen- geuommcn worden. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hlndenburg: Weitere Kämpfe in der Gegend von Kupischki waren erfolgreich,- 828 Äcfangene sdarunter drei Offiziere) und drei Maschinengewehre fielen in unsere Hand. Truppen der Armee des Generalobersten v. Eichhorn unter Führung -es Generals Li st manu erstürmten die zwischen Riemen und Jcsia gelegenen Forts der Südwcst- sront von Kow » o. Uebcr 4 5 8 8 Russe» wurden zu Ge fangene» gemacht, 248 Geschütze und zahlreiches sonstiges Gerät erbcntet. Die Armeen der Generale v. Schalst und v. Gall uns; warfen «nter fortgesetzten Kämpfen den Gegner weiter in östlicher Richtung zurück. 1888 Russen jdar- ilnter 1l Offiziere) wnrde» gcsangengenommcn» ein Ge schütz und zehn Maschinengewehre eingebracht. Aus der Nordostfront von Nowo-Goorgicwsk wnrde« ein kleines Fort nnd zwei Zwischcnwerkc im Sturm genommen. Auf den übrige« Fronten gelang es säst überall, de« Gegner weiter zurückzndrängen: cs wur de» 2188 Gefangene gemacht, 19 Geschütze und son stiges Material erobert. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold und Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen sind in weiterem siegreichen Fortschreiteu. * In ihrem amtlichen Berichte vom 18. August behauptet die russische Heeresleitung, dab russische Borhuten am 13. August bei Dnnajow an der Zlota-Lipa zwei Reihe» deutscher Schützengräben erobert und deren Verteidiger niedergcmacht hätten. Unsere« an dieser Stelle kämpfenden Truppen ist nur eine russische Patrouillcnunternchmnng in der Nacht vom 12. zum 18. August bekannt, die völlig scheiterte, bei der der Gegner vier Tote und zwei Ver wundete vor unserer Stellnng lieb und die uns keinen Verlust brachte. sW. T. B.) Obcrste Heeresleit« « g. Angriff einer llnterserbooter ans die Westlüfte knglaudr. Reuter meldet ans London: Ein deutsches Untersee boot hat am 16. August frühmorgens auf Parto«, Har ri» gto» und Whitehaven an der Westküste von England Granaten --gefeuert, ohne wesentliche» Schaden anzurichten. Einige Granaten trafen nördlich von Parton den Bahnkörper. Der Verkehr erlitt eine kurze Unterbrechung. I« Harrington und Whitehaven ent standen Brände, die rasch gelöscht wurden. Menschenleben wurden nicht verloren. iW. T. B.) Die genannten Orte liegen an der Küste der Grafschaft Cimibcrland südlich von Sol-way Firt-H. Die Bahnlinie, die der Beschießung ausgesetzt war, geht alls von Carlislc und verbindet sämtliche Hafeirorte der Grafschaften (5um berland nnd Lancaster. Sie ist von besonderer Wichtigkeit deshalb, weil Carlisle eins der bedeutendsten englische» Industriegebiete ist. Unruhen infolge der englischen Registrierung. Die Berliner Morgenbkättcr bringen eine Meldung des „Neuen Notterd. Cour.", wonach die Ausfüllung des Nationalregistcrs in Großbritannien bei den irischen Ar beitern West-Englands und Schottlands grvtze Un ruhen verursacht. IW. T. B.) Reuter meldet ans London vom 16. Ang.: Gestern war der Registrierungs-Sonntag. Die ganze Bevölke rung des vereinigten Königreiches füllte die nationalen Registrierungskartcn aus, die in der letzten Woche von einer Armee Freiwilliger ausgetcilt worden waren und gestern cingesammclt wurden. Die hierfür bestimmten Beamten sahen sich allen möglichen Schwierigkeiten gegen über, besonders bei Leuten, die tn Hausbooten auf dem Kanal oder in Frachtschiffen wohnten. Für Inden waren besondere Formulare ausgegcbeu und jüdische Dolmet scher eingestellt worden. Die 2M8 belgischen Flüchtlinge in Earlcourt wurden gleichfalls registriert. In einigen Fällen wurde gegen die Registrterungsbcamtcn Ge walt angewendet. In Birmingham wurde ein Mann zu 1 Monat Zwangsarbeit verurteilt, weil er den Schutz mann, der ihm das Formular gebracht, geschlagen hatte. In Lurgan, Grafschaft Armagh, cmpsing ein Mann die Polizei mit Ncvolvcrschüsscn, verbarrikadierte sich im -Hause und mußte zwei Tage belagert werden. In Glas gow, wo man die Registrierung benutzte, um bei Männern im militär-tauglichen Alter Stimmung für den Eintritt in die Armee zu machen, traten Hunderte im letzten Augen blick in die Territorialarmee ein. Biele heirateten am Sonnabend, che sie die Regjstriernngsformularc aus- fülltcn. kW. T. B.) England nnd Rußland. Ein Leitartikel des „Dailn Chronicle" wendet sich er regt gegen den Petersburger Bericht der „Dailn Mail", in dem gesagt worden war, die Russen fragten, was das englische D r e i m i l l i o u e n h e c r tue. Das Blatt glaubt nicht, daß irgendeine Gruppe unterrichteter Russen eine so törichte und verkehrte Frage über die Zntänglich- keit der englischen Kriegsletstung stelle. Das Blatt betont, daß England eine Million Soldaten auf dem Fcstlandc stehen habe, obwohl cs niemand versprochen habe, mehr als 166 06» zu senden. Dazu kommen die großen Leistungen der Flotte, der Finanzen, die Ausstellung des nationalen Registers und die Gründung des Munitionsministeriums. Das Vlatt bekämpft den Klüngel aller Burcaukratcn im Kriegsamt, der die Arbeit Llond Georges erschwere und sagt, die Negierung bereite einen langen Krieg vor. Er mag früher enden als sic annimmt, aber selbst wenn er länger dauert, wird England in Mut und Zielbewußtsein nicht Nachlassen. <W. T. B.) Oer Vormarsch auf Brest-Litowsk. „Mit großer Entschlossenheit nahen sich unsere Heere der Festung Brest-Litowsk, wo die geschlagene russische Hauptarmee allem Anschein nach den letzten Ver such zu machen gedenkt, den Siegesmarsch des Feindes zum Stocken zu bringen." Dies wird von einem alten preußi schen Offizier dem Berliner „Lok.-Attz." geschrieben, der zu gleich die Frage aufrvirft, ob diese Festung zum Wider stande geeignet ist. Seine Hauptvcrtcidigung findet Brest- Litowsk in den Re kitno-Sümpfcn, die aber nicht mehr die Schwierigkeiten bieten dürften, wie vor wenigen Jahrzehnten, da für ihre Entwässerung sehr viel von der russischen Regierung getan worden ist. Die Festungswerke können nur zum Teil als modern bezeichnet wer den. tW.T.B.) „Morgenbladcts" militärischer Mitarbeiter schreibt: Die Verbündeten umklammern mit immer festerem Griff die Russen in ihren neuen Stellungen hinter dem Bug, sowohl von Norden, Süden wie Westen. Wenn Großfürst Ntkolajewitsch sich nicht in der elften Stunde entschließen sollte, sich oft- oder nord- vstwärts aus der Umklammerung herauszuziehcn, solange noch Zeit dazu ist, wird es vermutlich zu einem Entschei- dungskampfe kommen, der sich über weite Strecken zu bei den Seiten von Brest-Litowsk ausdehncn wird. Aus der allgemeinen strategischen Lage geht hervor, daß der Groß fürst ein hohes Spiel treibt, wenn er sich entschließt, hier einen Entscheidungskampf anzunehmcn: denn gelingt es ihm nicht, den großen, wohlausgcrüstcten,' sicgesgewohntcn Heeren, die ihn jetzt von allen Seiten anfallcn, zu wider stehen, dann liegt die gefährliche Möglichkeit vor, daß es eine Katastrophe für ihn wird, mit den Hunderte von Kilo metern sich ausdchnenöen, unzugänglichen Nokitno- sümpfen im Rücken, durch die nur zwei Eisenbahnen füh ren, die im Falle einer Niederlage gänzlich ungenügend sind, um seine Millionen mit all den gewaltigen Vorräten zurückzuftthren. Die allernächsten Tage werden uns zei gen, welchen Entschluß er wählt, ob weiteren Rückzug oder Babanquc-Spiel. („Köln. Ztg.") d. Aus dem k. k. Kricgsprcssequartier wird vom 16. August gemeldet: Auch der gestrige Tag ist durch kräfti ges Wcitcrtragcn der Offensive gekennzeichnet. An einer ganzen Reihe von Stellen wurden neuerdings starke. Verteidigungsstellungen der Russen gebrochen. Die Armee Mackensen ist nur noch wenig mehr als 30 Kilo meter von Brcst-LitowSk entfernt. Bei Slawaltyczc an der Bahnlinie Wlodawa—Brest-LitowSk und westlich dieses Raumes greift sie kräftig nach Norden aus. Auch das Ost- ufcr des Äug ist stellenweise in den Besitz der Verbündeten übcrgegangcn. Die Kräfte der Armeen Erzherzog Joseph Ferdinand und Kövctz sind in den Abschnitt westlich und nördlich Biala an die Klikawka vorgedrungen und haben dadurch auch von Westen her den Abstand von Brest-Litowsk sehr verringert. Auch hier beträgt er jetzt nur noch rund 38 Kilometer. Ebenso energisch wird von Nordwestcn Her der Bogen um Brest-Litowsk verengert. Die Sicherung unseres Nachschubes «ach dem Oste«. Der „Köln. Ztg." wird aus dem österreichisch-ungari schen Kricgöpresseguarticr geschrieben: Augenblicklich ist das weite Gebiet westlich der Weichsel überfüllt von den rastlos vorwärtsrollcndcn Berpslegungsstaffclü und Trains. In dem zerstörten Land, das seiner Eisen bahnen beraubt ist, ebenso wie sämtlicher Brücken, müssen sie Unglaubliches an Arbeit leisten. Mit einer fabelhaften Anspannung ist es gelungen, den Uebcrgang über die Weichsel, obgleich beide Brücken gesprengt waren, im großen Stil für den Nachschub zu betreiben. DaS Land ist erfüllt von den aus den Äaldvcrstcckcn zur Hcimatschollc zurückkchrendcn Bauern und Städtern, deren Schicksal eine der grüßten Katastrophen ist, die jemals ein in seiner Gesamtheit zerschmettertes unglückliches Volk betraf. Glückwunschtelegramm der Ukrainer an den Deutschen Kaiser. K. Anläßlich der Einnahme Cholms durch die verbündeten Truppen hat der Bund zur Befreiung der Ukraine in Wien an den Deutschen Kaiser folgendes Tele gramm gerichtet: Bund zur Befreiung der Ukraine, Organisation der Ukrainer ans Rußland, beeilt sich. Eurer Majestät und der siegreichen deutschen Armee die ehrfurchtsvollen Glückwünsche zur Einnahme »Holms, der altertümlichen Residenzstad! des ukrainischen Königs Danylo und der Hauptstadt des westlichsten von den Ukrainern bewohnten Gebietes, darzubringen. Im festen Vertrauen in die Macht des Deutschen Reiches und der deutschen Armee glauben wir an die endgültige Niederwerfung des Erbfeindes des ukrainische» Volkes und die Befreiung vom russischen Joche und der ukrainischen Lander östlich vom Bug mit dem Herren Utrnincs, Kiew. Seine Majestät Kaiser Wilhelm ll. lebe hoch! Hoch die ruhmreiche deutsche Nation und unbesiegbare deutsche Armee! Iür das Präsidium des Bun des zur Befreiung der Ukraine: Wladimir v. Torvschcnlo, Marian v. Melencwski). Daraus ist von dem deutschen Botschafter in Wie» folgende Antwort ergangen: Das von dem Präsidium des Bundes zur Befreiung der Ukraine, anläßlich der Einnahme von Eholm »n Seine Majestät den .Kaiser nnd König, meinen Allergnadigsten .Herrn gcrichtcic .Hnldigungstelegramin hat an Allerhöchster Stelle Vorgelegen, und ich beehre mich, dem vereint ichen Präsidium den beste» Dank Seiner Majestät für die srennöliche Knnögcbung zu über mitteln. Der Kaiserlich deutsche Botschafter: v. T s ch i r s ch k q. Gras Bodmer über die Kriegslage. 8. Ein Mitarbeiter des Wiener „Frcmdeublatts" hatte sich an den Grafen Bodmer mit dem Ersuchen gewendet, sein Urteil Uber die Kriegslage abzugcben. Auf diese An frage antivvrtcte Gras Bodmer mit nachstehendem Schreiben: Galizien, August 1915. Die schweren Niederlagen der Russen in Polen be rechtigen zu der Annahme, daß unser östlicher Gegner am Ende seiner Krast angclangt und nicht mehr imstande ist, aus der bloßen Abwehr zu einer kraftvollen Offensive überzugehen. Zieht man gleichzeitig in Betracht, daß es den Franzosen, Engländern und Italienern trotz verlust reichster Anstürme nicht gelungen ist, den Verbündeten im Osten auch nur einigermaßen eine Entlastung zuicii wer den zn lassen, so ergibt sich hieraus vhnc weiteres, daß die Berbündetcn am Schluß des ersten Kriegsjahres mit dein bisher Erreichten vollauf zufrieden sein dürfen nnd daß cs gut nur uns steht. Bvrcilig wäre es, jetzt schon in die Erörterung der Fragen cinzutreten, wie lange wohl noch dieser gewaltigste aller Kriege dauern wird. Mit vollem Vertrauen dürfen wir aber der weiteren Entwick lung der Dinge cntgegenseheii und hoffen, daß wir wie im Jahre 1871 werden sagen können: „Gott war mit uns, ihm sei die Ehre!" Graf B v d m c r, Königlich bayerischer General der Infanterie, Kaiserliche deutsche Südarmee, Oberkommando. Was Polen für Rußland bcdcntetc. b. Zum ersten Riale gesteht ein bedeutendes englisches Blatt, die Birminghamcr „Daily Post", zu. daß die Erobe rung von Warschau und ganz Polens für Dentschlan d ein gewaltiger G e w i n n und für Rußland ein noch viel schwererer Verlust ist, weil Rußland dadurch in un berechenbarem Umfange an industrieller PrvduktivnSkraft verliert. Lodz und die übrigen volnischen Städte Hütten sich zu einem großen industriellen Mittelpunkt entwickelt, nicht zum wenigsten infolge der Unicriiehmiiiigslnst und Tat kraft deutscher Kapitalisten und der Geschicklich keit deutscher Arbeiter, was das Vlatt als eine Ironie des Schicksals bezeichnet. Es ist nicht bekannt, bis zu welchem Umfange Rußland aus den großen Metallindustricwerkcii Warschaus Munition bezogen oder aus den Anlagen von Lodz und den Bezirken Sosnvwice und Kalisch Militär- stoffc: aber er muß sehr bedeutend gewesen sein, denn die Fabriken sind groß und mit modernen ausgedehnten An lagen versehen. Zudem habe der Pole viel mehr Begabung für industrielle Tätigkeit als der Russe, und mindestens ein Sechstel der industriellen Produktion Rußlands entfiele ans Polen. Alles das verliere Rußland jetzt in einer seincr blühcndstcn Provinzen und dazu noch die geübteste Ar- beitcrbcvölkcrung des Reiches, und die Deutschen gewinnen cs und werden cs benutzen, nachdem sic in kürzester Zeit, den von den abzichcnden Russen angcrichtcten Schaden, wieder gutgemachi haben werden. Tie sehr wichtigen Zink- lagcr Polens werden den Deutschen besonders will» kommen sein. Zur Lage in Rußland. „Njetsch" schreibt, daß auch der Munitionskongreß einen politischen Beschluß faßte, worin er die Aufhebung aller polizeilichen Einschränkungen und einen politi schen Gnadenerlaß fordert. Das Blatt folgert daraus, daß die U n z u f r i c d c n h c i t mit dem bisherigen Regime im Lande ungeheuer groß sein müsse. Ein Mas hat Fürst Wolkoivski zum Untcrstaatssekretär er nannt, der das Amt nur unter der Bedingung angenommen hat, daß er berechtigt sei, einen Gonvcrncnr nach freiem Ermessen abzusctzcn. kW. T. B.) . . Der KriegSrat in Calais. Der jüngste Kriegsrat in Calais faßte laut „Voss. Ztg." keinen endgültigen Entschluß über die Offensive an der Westfront. EnglischcrseitS sei versichert worden, daß jetzt täglich 8666 Soldaten über den Acrmelkanai setzten. (W. T. B.) Der Zank «m die Wcstosfcnsive und die Munition. 8. Oberst Noussct bespricht im „Petit Parisicn" die Vorwürfe der Rnsscnprcsse wegen der ausgcbliebcncn Offensive an der Westfront, sowie an den Dardanellen. Er erkennt die begründeten Klagen Petersburgs an, aber Frankreich und England würden die heutige Schuld gegen Rußland später zahlen. Heute müsse Jossre die größte Vorsicht bekunden. Gerade das russische Bei spiel zeige, daß eine Offensive mit größter Kraft oder gar nicht unternommen werden müsse. — Aussehen erregt ferner ein Artikel von Elaude Anet aus Petersburg, der, offenbar inspiriert, meldet, Rußland sei außerstande, selbst mir 2 0 Prozent seiner Munition selbst zu fabri»
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