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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19191209020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919120902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919120902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-12
- Tag1919-12-09
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v-l-brna-vlsn 64. Jahrgang. 840. Dienstag, 8. Dezember 1618. LLLLI. R« «r Nachr-oi-rüch«: ««U. Ke^vLLnSel L8S« Dezugs- lDeouyr «r» »«. ,« «.vo«.. «°'°,l,ch r.« M. - -V. .. Dt, »tMMN,« »r MM »nt», Aax « ,1. ,., «,-« Sl«u»». rn» Anzelgen-Preise. ?,°Ä. MM «il M»Xck«I v»»n »«,«»» «.Dl»»».»» »» nM?M« - Schri'tttick» »mm. nt» GchrttilrtNing und tzauplg»ichStt«>ui>« «tan»»«»«,»» UbLV Du>« ». v»r a« von 2>er»ich« «eich«*, « Piiechnt-Uonlo l»b»S ««ich»««. »> Die Haltung der Alliierten. Zuckerbrot und Peitsche. lktnner Drahtbericht der „Drebbu. Nachrichten'.» Rotterdam. 8. Dez. Reuter meldet aus Pcirls: Der Oberste Krtcgsrat bat de», Bericht Mar ^ all Fuchs zu gestimmt. Der Alli.ertenrat l>at einen Unterausschuß mit der beschleunigten Prüfung der Vorschläge des Obersten Kricgs- rate» beauftragt. Paris. 7. Dez. lHavas.) Hiusichtl ch des Austausches der Ratifikationsurkunden und der Inkraftsetzung des Fricdcnsvertrages wird erneut die Einigleit der Alliierten betont. Wir glaube» Mitteilen zu können, -as; die Note in einem energischen Tone gefallen ist und daß die Ver handlungen über die Inkraftsetzung des Frie-ensvcitragcs, wie eS von Deutschland gewünscht wird, für diesmal ab geschlossen sind. Das Inkrafttreten des FriedciiövcrtrageS wir- die sofortige Freilassung der Gesänge- nen herbcisühren. Die durch die Versenkung der Schifte bei Soapa Floiv geforderten K vmpensatio n e u werKeu in einer besonderen Note bcaniwortet werden. Die -eut'che Regierung wird nachdrücklich ansgesorderi. das Proto koll über die Sk i ch t r r f ii l l u n g des Waffen- st i l l st a n d s v c r t r a ge s zu ilnterzeichnc». Sonst wäre der Oberste Rat genötigt, Maßnahmen militärischer Natur zu ergreife». Die Note w'rd von Duiasm dem Freiherr» v. Lcrsner persönlich übergeben werden. Nach der Sitzung des Fttiiscrraics traten die Dcle» girrten der fünf Großmächte zu einer geheimen Sitzung zu sammen. in der sie den Text der Antwort auf die Mit teilung fcstgestellt l>aben. die Frhr. v. Lersuer am vergange nen Montag inbctresf des Zusatzprotokoils zum Friedcns- nertrage von Versailles dem Generalsekretär der Friedcus- konsercnz Dutasia gemacht Inrt. Der Brratung wohnten heute weder Marschall J och ncch Marschall Wilson bei. Wie der „Temps" sagt, handelt es sich nicht um ein Ulti matum. sondern um eine» ausdrücklichen Befehl. Basel. 8. Dez. Der Sonderberichterstatter der „Baseler Nativ na lzto.' meldet aus Paris bezüglich der Note der Alli ierten an Dcuischland: Es ist sehr gut möglich, da st man mit Rücksicht auf den deutschen Bedarf an >i>asei,material cne Forderung der 4 litt litt» T o n n e n fallen l ä st t und auch auf die militärisch c n Z >v a » gSmastnnh m e u au«' de ui schein Boden verzichtet unter einer Voraussetzung, und das ist. das; Deutschland endlich mit seiner Umwälzung ernst mache und sich von dem imperialistischen <!>, miliia.i- stischen <!> und monarchistischen <!> (leiste emanzipiere. Dann werde Deutschland !o großes Vertrauen finden, das; maa «n die Durchsetzung gewisser wichtiger Bedingungen »uh. mehr denke» werde. Abreise nach Paris. <L lauer Drahtbcrtcht der „DrcSdn. N a ch r I ch t c n'.i Berlin. 8. Dez. Die neue deutsche Kommission wird Mitte der Woche «ach Paris abreisen. Die neue Kommission wird im direkten Funkenverkehr mit der Neichsregicrung sieben, fo das, diesmal ein schneller Abschluß der Verhandlungen mit Frankreich gewährleistet ist. BerkehrSelns.hränrnug in Auankreich. Paris, 7. Dez. Wie der Vcrkchrsminister heute mtt- tetlt. werden von morgen crb auf sämtlichen Eisenbahn linien Frankreichs eine grösterc Anzahl Personenzügc zeitweilig nicht verkehren. Durch diese Maßnahme sollen die Vcrkchrsschwierigkciic» behoben werden. jWTV.) Drnlsrhe Arbeiter für Belgien. kEiguer Drahtbertcht ber „DreNdn. Nachrichten'.) Rotterdam, 6. Dez. „Dailu Mail" meldet aus Brüssel: Der belgische Industrirrat, der sich mit der Fest stellung der L<i>adenersatzsorderilng.n der belgischen In dustrie an Deutschland befasst, hat sich für die Entsen dung deutscher Arbeiter in das belgische Aufbau- gekiet entschieden. Kurland stellt dle Müsen»«»» der strierr- Selanrene« eia. Ein Leser unserer Zeitung stellt uns folgenden Brie? seines Sohnes vom 28. November zur Verfügung: „Aus allen Nachrichten lcincm höchst ironischen Artikel in der „Aorlfhire-Enening Post", SchisfSnachrichtcii aus Deutsch land, Nichtbcantwortung eines Gesuches an dic zVnr okki,;» nm klare Mitteilung unseres Abtransportes) geht säst sicher hervor» das, wir zurück behalten werden. Im ganzen sind noch die Lager Ripon und Ostwestru und die Scapa-Offizicre außer uns tWakcfield) -a. Im ganzen etwa MW. Anscheinend sind wir Geiseln oder es ist wegen der Verweigerung der Unterzeichnung -es Protokolls in Paris der Abtransport gestoppt. Machtlos brüten wir u id warten nun endlos hier weiter. Bitte, erkundigt Euch ;v- fort an maßgebender Stelle und eröffnet sofort wied'.r Postvcrkchr. Ich rechne bestimmt, Weihnachten noch hier verleben zu müssen. Zu diesem Feste kann ich aller dings nicht mehr die sittliche Kraft aiisbringeil. Meine Geduld ist zu Ende, völlig! Vielleicht kommt dock» noch ein mal der Tag, wo wir mit der Waffe in der Hand diese Schufterei rächen." Berlin. 8. Dez. Nach Londoner Meldungen hat die eng kische Regierung die Entlassung -er Besatzung der bei Scapa Flow versenkten deutschen Schiffe aus der englische«, Kriegs- «efangesnchast bis znm Abschluß des eingcleitetrn Gerichts- Verfahrens verweigert. Die Deutschen ans Aöl,r. Dänische Agitatoren hatte» aus der Insel Föhr Ver sammlungen rinberufcn. in denen, gegen ihre Absicht, Kundgebungen kür das Dcutschblcibei, -er Insel erfolgt sind. , Nach d« N»Ihel>»»i> de» Selasernngr- »uftnndr» in Berlin. < Eigner Drahtbcrtcht der „DreNdn. Nachrichten'.) Berlin. 8. Dez. Unmittelbar nach Aufhebung des Be lagerungszustandes in Berlin haben die Kommunisten mit der Wi-dereinberirfnug v^u Massenversammlungen be gonnen. In der nächste» Wock,e find zahlreiche Versamm lungen in Grost-Berlin einbcrufe«. in denen für die Be seitigung der jetzigen Negierung agitiert werden soll. Zur Aufhebung des Belagerungszustandes in Grost-Ber- lin wird mitgcierlt: Tic Initiative zur Aushebung des Belagerungszustände:, ist von der Rcichsrcgicning aus- gegangen. Das preustischc Kabinett hat im Gegensatz zu ihr mit allen gegen eine Stimme die Aufhebung wider raten. Trotzdem hat das R e ich s k a b i n c t t an seinem Beschluß sestgehalieii. und die preußische Negierung Hai uliniiicl.'r Liesen Beschlich zur Ausführung gebracht, llebri- genS handelt es sich bei der Aushebung -es Belagerungs zustandes nicht nur »m politische Dinge. Aus Grund -cs s Gesetzes ncm Jahre 1851 hat vielmehr das Oberkommando ^ z. N. das Spielklubnerbot erlassen. Auch »as Vorgehen gegen den wilden Stratzenhandel, gegen verhetzende Flug blätter usw. ivar teilweise aus die Befugnisse gegründet, die der Bclagcrungsznstand verlieh. Spaltung im Metallarbeiterverband. Berti», 8. Dez. Heute abend fanden i» Grost-Verl.» Massenversammlungen der Metallarbeiter staü, die von ausschlciggelxndcr Veden.ung für die Zu kunft dieser größten Gewerkschaft Berlins sind. Nachdem der Mctallarbcitcrstrcik verlorcngcgaiigeii und das Ver mögen des Verband cs so gut wie ausgebrancht ist. haken die radikalen Elemente in der Berliner Lcsiung des Verbandes den Antrag gestellt, dast zukünftig Mitglieder der S. P. T. mit dem Anrt eines Funktionärs nicht mehr betraut werden dürfe,i. In den heuigen Versammlungen soll darübcr be schlossen werden, und cs wird vorau.-sichtlich zu heftigen Ar:'cinanders'ctzuiigeii kommen. Auch in den Kreisen der il. S. P. D. herrschen scharfe Bedenken gegen die Ausschal tung der Mchrheitssvzialistcn. In einzelnen Betrieben ist cs schon zu einem offene» Konflikt zwischen den bei den Parteien gekommen. So haben die Mehrheit sozialistcn im Sieuienö-Kviizern beschlossen, au den heutigen Ber- iammliingen ihres Betriebes nicht mehr icilzunehmeii, weil sie vergewaltigt werden und eine Zusammenarbeit mit den Unabhängigen nicht mehr möglich ist. Arbettsruhe in d r Weihnachlswoche? Berti». 8. Dez. Auf Veranlassung der Temobtl- machinigsstellc für Nordbayeri, in Nürnberg hat sich das banrischc Ministerium für lozialc Fürsorge mit dem Reiche- arbeitsuiinislcriuin wegen Einführung einer allgemeinen Arbettsruhe nntcr gleichzeitiger Lösung der Lohn- frage in der W e > h n a ch t s w o ch e in 2ierb!ndung ge setzt. Die angestrcbte Regelung soll für -aS ganze Reich einheitlich getroffen werden. Und das fetzt, wo eigentlich Verdoppelung der ArbeiiS zeit vonnöten märe! Zum Vlarlod'Vrorrb. lE Inner Drabtbcrickt brr „DreNdn. Nachrichten'.) Zierlin. 8. Dez. Rcichswehrmintster Noske hat am Sonnabend in Gesprächen mit Mitgliedern der National versammlung sick über den Prozeß Mar loh dahin ge äußert. dast die bisherigen Ergebnisse un- unbewiesene» Be schuldigungen gegen den Obersten Reinhardt für ihn eine Entlassung des Obersten Reinhardt nicht rechtfertigen könnten. Berlin. 8. Dez. In einer Anzahl Fabriken in Span-an und Berlin-Norden sind am Sonnabend Flugblätter verteilt worden, die zu Kundgebungen des Proletariats vor dcm Moabiter Gcrtchtsgcbäude am Tage der Urteils- fällung im Prozeß Marloh auffoodcrii, sofern cö zu einem Freispruch -er angcklagtrn Militärs kommt. Vor neuen Vergewaltksmigen. Sie Berstandlnnien ln Snrtmt. iEtgner Drahtderich» der „DreNdn. Nachrichten'.', Die Friedenskonferenz der Randstaatrn begann gestern in Dorpat un- nicht, wie <S auch geheißen hat. in Pleskau. Die Verhandlungen sind g e h c i m. Die ruisi che Abordnung besteht aus 2ft Personen, darunter 7 Frauen. Leiter der Abordnung sind die .Kommissare Krass in und Joffe, wozu noch Litwinow und Radck «rivartet werden. Die russische Kommission brachte nach Doroat großes Gepäck mit, darunter einen vollständigen Funkeii- apparat, um die Verbindung mit Moskau herzustclleii. Sic bezog ein eigenes Haus.- nur den Koimnissarc» ist völlige Bewegungsfreiheit gestattet. Der G c i le l a >, s t n » s ch fand i» Pleskau statt, und zwar wurden 31 estnische Geiseln gegen 2ki russische ansgetauscht. Uebcr die Friedensmöglich- kcit verlautet, daß die Entente den Valtcuslnaten erlaubte, einen mvclus vircu»!, mit Nüternstland hcrzustcllcn. Radel nimmt rn der Dorpater Slonfcrenz teil. Berlin, 7. Dez. Wie wir erfahren, hatRa - ek. der vor einigen Tagen aus der Schutzl>aft entlassen worden rvur. „»»mehr Berlin verlassen, um an -er Dorpater Konferenz teilzunehmen. Umbildung der Towjetregiernnq? Helfingfors» 8. Dez. Die Lenin nahe sichen de „Prawda* erklärt, dast eine Umbildung der Svivjctregieriing vor- bereitet werde. DaS neue Kabinett soll Koltschak und Denikin ein Frieden San gebot machcv AuSgercchnct der „Matin" das ivildcstr Hetzblatt der Franzosen, bringt die Nachricht, dast das Zusatzprotokvll Milderungen enthafte. Das Protokoll enthalte keine Auf forderung an Deutschland, die Note der Alliierten „inner, halb einer besiimmlen Frist" z-i unterzeichnen. Mit ande ren Worten: cs handelt sich nicht um ein formelles Ulti matum. Das. was uns bcvorsteht, ist aber ebenso schlimm. Unterzeichnet nämlich die deuischc Regierung nicht, dann wird der Waffenstillstand gekündigt, dann wäre also wieder — Krieg. Wir müssen gestehen, dast uns der Gedanke keineswegs innerlich erbeben läßt. Krieg können nur die anderen aussührcn. nicht wir. Einen einseitigen Krieg gibt cs aber so wenig, wie einen einseitigen Frie den. Foch marschiert, besetzt vielleicht noch einige weitere Gebiclöstrecken. inebcscndere die rheinisch-west fälischen Jndustriebezirlc. Aber das ist zweifelhaft, ist auch, wie die Dinge nun einmal liegen, für die Franzosen nicht unbedenklich. Mehr ftvhic» als jetzt bekommen sie nämlich sicher nicht, wenn im Nuhrgebietc Marokkaner Wenn das Fach nicht sehr wohl wüßte, dann hätte er sich vermutlich diese» scheinbar sehr guten Bissen schon lange schmecken lassen. Hinsichtlich der Scapa-FIoiv-Frage soll unseren „vital.» Interessen" Rechnung getragen wer den. selbstredend so. wie der Verband daS aufsastt. Die Gefangenen sotten ausgctauscht werden, die militärischen Maßnahmen sotten sich im Rahmen des Fr-edcnsvertrages halten. Gerade hierüber weist man aber nichts Genaues. Aus London verlautet nämlich, dast Foch zur Besetzung von Essen und Frankfurt a. M. bereit sei. Auch betont HavaS die Encr"ie der Note, der „Tcmps" meint sogar, cs handle sich allerdings ,,'cht um ein Ultimatum, sondern um eine» ..ausdrü cl i ichen B eschl". Nach alledem ist eS klar, dast cs mit dem. was der „Mrtin" als Enlgcgcuivmmen bezeichnen zu müssen glaubt, in Wahrheit nichts ans sich hat. Es scheint, alS ob einige der vorher cmgelünLiaieu ZwaugSmcißrcgcln nicht ge mildert, sonder» bloß nicht so stark betont würden, um da durch Leu Eindruck eine, Milderung der Note hcrvvr- -urusen, und all die Uua.cheuerlichieiieu, die sie sonst noch enihält. leichter dnrchdrücken zu können. Man will uns Saud in die Augen streue». Was soll die Betonung der Tatsache, dast nach der Unterzeichnung des Protokolls die Kricc»Igcfa»::i-eu sofort heimgeiandl würden'? Mutet man uns denn zu. das als besondere Gnade zu bcgrustcn, was unser klares Recht ist? Man ha, die Gefangenen über ein Jahr zu schmachovllem Frondienst gezwungen. Das war ein Unrecht und bleibt ein-S. auch wenn sich Cft'mcilccan ietz! endlich zur Heimsendung euischliestcii sollte. Dast man diese liimmelschrei ende Vergewaltigung, diesen Mord an den Seele» von ."RlliM deutsche» Männern, nicht bis ins Endlose sorUetz.'» will. daS ist wahrhaftig noch lange kein Eii'gegei''ommen. sondern nur die Folge -eS Umstandes, daß endlich auch dem harthörige» El-.'-meneeail die Ohren zu klingen anfangeii infolge der Proteste, die überall er hoben werden. Und dann: wissen wir denn, ob die Ge-- sangencnhciiiikchr nickt »och im letzten Augenblick mit neuen liilincnschUchen Bedinaungen belastet wird? Wir haben in dieser Hinsicht im Verlause des letzten IährcS so trübe Erfahrungen machen müssen, dast wir skeptisch wur den. Von der französischen Menschlichkeit oder Großmut etwas zu erwarten, haben wir länast verlern!. Gewalt. Niedertracht, bewußte und gewolfte Demütigung des unter legenen Feindes, das sind die Gruiidsätzc Ser „Fricdcns- volilik" Elameneeaus. In leiiicm einzigen Falle trat er sic bisher verleugnet: daß diesen harlgesviteiie» Gewalt menschen die Nässe des Weihnachtssestes zu einer rein menschlichen Handlung bestimmen könnte, vermögen wir nach allem Bisherigen nicht z» glauben. In der Tat spreche» ja auch die englischen Blätter aus nahmslos davon, daß Deutschland „scharf angcfastt" werden müsse, das; man die Vesetzungczoiie ausdchnen und unter allen Umstünde» dir Durchführung des Friedensvertragc.« erzwingen werde. Das macht nicht den Eindruck, als ob der Verband »Willi sei, aus die allgekündigten militäri schen Maßnahmen auch »ach Fricdeiisschlus; zu verzichten. Vvnar Laws kiirzliche Aensierung im Unterhause zwingt zu demselben Sch',ist. So sänat also der Vö'lerbnnd an. Irgendwelche Hoffnungen ans Amerika sind vergebens. Die Senatsdebaiie» in Washinchon ha'rn für »ns bisher dock) nur die Wirkung gehabt, dast die Friedcnsiragr über- hanvt ?.n einem Siilistand gekommen ist und die amerika nische Ocffcntlichkcit das Interesse an den verwickelte» Ver hältnissen in Europa fürs erste und vielleicht für lange 'seit völlig vcrlvre» bat. D r Vorschlag des Senators Lvdgc, de» Kriegszustand mit Deutschland für beendet zu erklären, wurde beiseite gelegt. Ob dem im Repräsen tantenhaus gestellten entsprechenden Antrag, -er ja noch einen langen Instanzenweg zu durchlaufen lrat, cm besseres Schicksal bcschkedc» sei» wird, ist sehr zweifelhaft. Das alles sind aber natürliche Entwicklungen, sic nmren voraus» zuschen. Ein Staat gilt nur so viel, als cr sich selber wert ist. Am ll. November 1918 wurde Deutschland bedingungs los den Feinde» preisgcgebe». Das ist die zentrale Tat sache, aus der alles ari-ere entspringt. 14 Punkte, Völker bund, das alles waren doch nur Phrase». Heute schon stn- sic überlebt. Tatsachen entscheiden, und eine Tatsache ist das Versailler Vcrtragsinstrnnient, das von den Fein-cn dazu benutzt wird, -ein ohnniüchirge» Körper des deutschen Volkes das LrbenSbiu-l adznziehrn. Diese Operation ist lebensgefährlich, auch heute noch. Darüber kan» uns der tiv oft getäuschie) Optimismus Erzbergers nicht Hinweg- Helsen. ebenso,reuig irgendwelche Hoffnungen aus ein Wun der, -aS inxh etwa geschehen könnte, sondern nur -er Glaube an uns selbst, an unsere ewige Bestimmung als Volk, und der unbeugsame Wille als nationale Gemoin- schaft leben zu wollen — trotz Elkmenceau. trotz Lloytz Georac.
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