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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.12.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261207027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926120702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926120702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-12
- Tag1926-12-07
- Monat1926-12
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- . 71.Iohrgang. zs 87« Wenö-Ausgabe Dienstag, 7. Dezember 1S2S Gegründet 1856 DradlanlchrM Aechrtcht,« »-,,»»». 8«W»»»ch»r»Samm»lnumm»r LS S-»1 Nur Ur Nachlg-Ipräck,: 20 011. pükdizu«»pr«i» Mona D«t»m^»r Z^Marn otzn, Pi»Iju,ieUun«ö»»vüdr Dl, Anz»ta»n werden nach voldmar» verechneu dir »tnipalNa« ZV mm oreilr Anzeigen-Pr-Ue! L"«--L-7, "LÄ».'«S.7 ->uk»rHa>d 200 P>«. Ofterlengedahr lOPs». Auew. vullrügr peg. Borausb,»a!>lun« Schriftleilunq und IZaupIgrschajlLlI,»«: werlenllret,, 38 »2 Druck u. Verlag oon -I«»Ich L Aeickerdi »n Drrsdeii. Polllcheck-Kvnlo 1OSS Dreeten Nachdruck nur ml> deuMcher vlu»ll,nanqad» Dr»adn«r Nachr."> »ulillliq Uiwerlonql» Schrlnflllck« werden nichl ausdewadrl- Irinkt Qua!i1ät8-^arken, tierge- 5le!It 3U8 eälen Weinen «MW Sozialdemokratie gegen Bolkspartei. Der „Vorwärts" kündigt dem Gefamtministerium des Reiches das Vertrauen. Die Mtuister-riisi-eulenwahl in Sachsen abermals ergebnislos. — Frankreich für Rheinland-Kontrolle durch die Locarno-Mächle. Die Möglichkeil einer Regierungskrise im Reiche. Berlin. 7. Dez. Der „Vorworts" nimmt In seiner Morgenausgabe Stellung zu der Rede des Abg. Dr. Scholz in Insterburg, die er als eine Kriegserklärung der Volks- partri an die Sozialdemokratie wertet. Da Scholz Führer der volksparteilichcn Fraktion sei, sei seine Rede als amt liche Partelmein »na aulzufassen. Die Schlußfolge rungen der Sozialdemokratie bestünde« deshalb darsu, das, sie die Vereinbarungen als nicht mehr bestehend ansche. die di« Regier««« d«rch de« Reichskanzler mit den Sozialdemo kraten getrogen habe und die daraus hinauölausen sollten, die Geschäfte in enger Fühlungnahme mit der Sozialdemokratie z« führe». Die Rede des Abgeordneten Schol, habe das Miß traue« «ege« de« Innenminister z« dem gegen da« Gesamt- «iniftertnm erweitert. Die sozialdemokratische Fraktion werde sich in den nächste» Tagen darüber schlüssig werden, in welcher Form sie ihrem Mangel an Vertraue» Ausdruck verleihen solle. Hermann Müller und Brcitschcid hätten gleich am Montagnachmittag Gelegenheit genommen, den Reichskanzler persönlich auf die Gefahren dieser Situation aufmerksam zu mache». Herr Marx und seine Kollegen, aber auch das Zentrum und die Demokraten würde» der Sozialdemokratie darin keinen Vor wurf machen können, wenn es noch vor Weihnachten zu einer Regierungskrise komme, deren Ausgang sich nicht voranSsehen laste. — Der Vorstand der sozialdemokrati schen Neichstagssraktion tritt Donnerstag vormittag zu sammen, um zu der neuen Lage Stellung zu nehmen. Noch eine Rede von Dr. Srdvlz Königsberg. 7. Dez. Fm Palmensaale des Königsbcrger Tiergartens sprach am Montagabend vor Mitgliedern der Dcuischen Volkspartei Reichsministcr a. D. Dr. Scholz noch einmal über die Außen- und Innenpolitik der Partei. Er wies, wie t» Insterburg, mit besonderer Betonung auf die tiesc Klus« hin. die die Deutsche Bolkspartei von der Sozial demokratie in der Einstellung zur Reichswehr trcune. Tagung der -eutlchnaltonalen Partei- verlrekung. <D r a h t »i e l d u n g unserer Berliner T ch r l s t l c > t n n g.l Berlin, 7. Dez. Die aus etwa 200 Personen bestehende P a r t c t v e r t r e t u n g der D e u t s ch n a t i o n a l c n Volkspartet trat heute vormittag im Fcstsaale des Preußische« Landtages zu ihrer diesjährigen Tagung zu samt«. Gras Westarp berichtete über die politische Lage. Er betonte hierbei, daß die auf dem Kölner Parteitage auf gestellten politischen Richtlinien auch heute noch als für die Partei geltend aiizusehen seien. Er besprach sodann die in den letzten Wochen verfolgte Politik der deutschnationalen Frak- iioven in den Parlamenten, um des weiteren auf die Ent hüllungen des „Vorwärts" einzugehen, wonach von der Regie rung mit der Sozialdemokratie schon feste Vereinbarungen über die kommende Koalitionspolitik getroffen worden seien. Hierbei kam er auch auf die Rebe des Führers der Deutschen VvlkSpartet zu sprechen und verlangte, da cS sich um eine völlig neue Situation handle, schleunige Klärung. Die Partei halte an den Grundanschaunngen in nationaler und wirtschaftlicher Hinsicht fest. Was die Mißtrauensvoten anbetrcsfe. möaen sie nun von kommuntsttschcr oder völkischer Seite kommen, so könnten die Dentschnatioyalcn sich durch sie nickt die Linie ihres Handelns vorschreiben lasten De» Mittelvarteien müsse wie beim Erwerbslosengescb immer wieder der Beweis er bracht werden, daß cs mit der Linkürcgicrnng auf die Dauer nickt gehe. — An den Bortrag Westarps schloß sich eine ein- aehcnde Aussprache. Am Rackmittaa werden die SSahlen für die Parteiführer vorgenvmincn werden. Meinland-Kiintrolle durch »le Locamo-MSchte? Ein KompromikvorWaa in Genf. (Durch gunkspruch.i Paris, 7. Dez. Ueber die gestrigen Verhandlungen der Außenminister i» ttzenf berichtet Havas: Drei Fragen sind be- lvndclt worden, die Entwassnung. die Investigationen und die Sonderkontrolle in der Rhcinlandzonc. Man hat große Fort schritte erzielt. — Der Genfer Vertreter des „Journal" be richtet, daß nach seiner Kennlnis folgendes Kompromiß ins Auge gefaßt worden sei: Die Miliiärkontrolle wird in Kürz« beseitigt, wahrscheinlich bereits im Sans« des Fanuar. Deutschland stimmt zn. daß die zukünftige Kontrolle der ent militarisierten Rhcinlandzonc solidarisch durch die Signatare des Abkommens von Locarno außerhalb des Völkerbundes «usgeübt wird. Am übrigen wird Dentschland die durch die Sntschcidnng des Völkerbundes festgesetzten Grnndsordernngc» erfülle«. Weiter berichtet der Korrespondent, daß Brland zur Frage einer verwaltungsmäßigen Räumung der Rheinland«: nur erklärt Hab«, daß er geneigt sei. alle Möglichkeiten mit Wohlwollen zu prüfen. <W. T. B.) Slresemann öder die Kontrollfrage. Strenge Scheidung zwischen Anfhebung de» I. M. K. ». und den Investigationen. Genf, 7. Dez- In einer Besprechung der Vertreter der Rhctnoaktmächte betonte der Reichsml»ister Dr. Strrsemann, daß die deutsche Regierung ihre Stellungnahme znm Anvestigationöprotokoll des Völkerbundes von ihrer Forde rung nach Aushebung dev Milttärkonirollc streng auseinander halte. Sie verlange die Anfhebung der Miliiärkontrolle, da Dentschland seinen Sntwassnnngsoerpflichtungen in vollem Umfange «achgekommcn sei. fWTB.» , Ire,»mann verhanSel» mil Von-ervelde lDrahtmrldung unterer Berliner L ch r I i»l e i» u n n.i Berlin. 7. Dez. Heute vormittag sand in Kiens eine veiprcchnng zwischen dem Rctchsavßcnwinifter Dr. Strese» mann nnd dem belgischen Anßenmintftcr Bandervelde statt. -e Vronequöre IN znverstchlttch. Berlin, 7. Dez. Der belgische Delegierte de Broucquöre „ . «klärte bem Genfer Korrespondenten der „Täglichen Rund. Mann nicht »nr ans geschickter schau": Ich bin der festen Ueberzeugung, daß Deutschland und truppenftärke dernht. die Alliierten zu einer Verständigung gelange» werden, welcize die baldige Abberufung der Kontrollkommission möglich macht und ebenso dt« Aussichten auf eine Regelung des Problem der Völkerbundskontrolle eröffnet. Ich kann ver sichern, daß der bereits ansgenommene Meinungsaustausch die beste« Ergebnisse zeitigte und zu große« Hoffnungen bcrecht- tigt. Thotry spielt tn der Geschichte der deutsch-sranzösischc» Annäherung eine überaus bedeutsame Rolle. Man muß sich Zeit lasten, damit daS Werk der Annäherung aus einer exakten Basis fortgesührt werden kann. Briand und Strcsc- mann waren bet ihrer gestrigen Zusammenkunft durchaus von denselben Gefühlen beseelt, die sic bet ihrer Begegnung tn Thotry erfüllten. Ich bin außerordentlich optimistisch, nicht nur, was die entfernte, sondern auch, was die unmittel bare Zukunft anbelangt. Pvrtjer Versuchsballon. Paris, 7. Dezember. Nach dem offiziösen „Petit Parisicn" soll Strrsemann bet den gestrigen Verhandlungen mit de» alliierten Außenministern seine Einwände nur noch gegenüber gewissen Detailpunktcn des Investtgattonsprotokolls aufrecht- crhalten haben. Man sei infolgedessen tn der Frage der Ab berufung der Interalliierten Militärkontrollkommisston zu einem der Gcsamtlösung sehr nahckommenden Ergebnis ge langt. Höchstwahrscheinlich werbe ei« Termin für die Ab- bernsnng der «ontrollkommisfion feftgelegt «erde«, der aber nur dann eingehakten werbe« würde, wen« Deutschland die vom Versailler Miliiärkomitcc aesorderte Zerstörung der Kvnigsbcrger Befestigungen dnrchsührea werde. sTtt.s AM erle Rechenkünste. Angebliche Herabsetzung der vesatznngsftLrke. Paris, v. Dezember. Gegenüber der Angabe des RelchS- mtntsters Dr. Bell, daß die BesatzungStruppen augenblick lich 8K000 Mann stark seien, glaubt die Pariser Presse feststellen zu können, daß vom 6. Dezember ab der Gesamt- bcstand der französischen, belgischen und englischen SlesatzungS- truppen nur noch 71 NON Mann betrage. Hierzu muß gesagt werden: Reichsministcr Dr. Bell hat am 30. November gesprochen. Damals betrug nach den neuesten Angaben die VesatzungSarmee tatsächlich 7V6NN Mann ohne Troß. Wenn die Besatzung jetzt ab 5. Dezember a»f 71 NNN Mann herabgesetzt sein sollte, so ,väre das an sich erfreulich, doch wirb «an abwarten müssen, ob Differenzen von »NNO Berechn«»« der vesatznngs. Der „Vorwärts" seht seine Reichswehr- Keke fort. Berlin, 7. Dez. Der „Vorwärts" fährt mit der Wieder gabe der Enthüllungen des „Manchester Guardian" über die angeblichen Beziehungen Rußlands zur deutschen Ncichsive.hr fort. Diesmal handelt es sich um die Verträge mit Funkers, deren Abschluß seinerzeit vor aller Oessentlichkcit vor sich ge gangen ist. Die „Deutsche Zeitung" hatte gesagt, daß der Plan, Deutschland von Rußland aus neu zu bewassnen, von Rathen an ausgegangen sei, der schon ISIS solche Gedanken ausgesprochen l>abe. Der „Vorwärts" hält das sür durchaus möglich, „denn Rathcnau war ein leidenschaftlicher Patriot, dem manchmal Gefühl und Phantasie mit dem Verstand durch gingen". Die „Deutsche Tageszeitung" hatte gefragt: Wenn cs nun wahr wäre, daß Deutschland als souveräner Staat jede Möglichkeit ausgenutzt Hütte, um den hundertfachen Betrüge reien -er Franzosen ein Paroli zu bieten? Wenn es dem fortgesetzten Druck des Westens einen Gegendruck vom Osten entgegengesetzt hätte? — Der „Vorivärts" sagt, damit bekenne sich ei» führendes Blatt der Deutschnationalen Partei zu der Auffassung, daß die deutsche Regierung verpflichtet sei, geheime Rüstungen gegen Frankreich zn treiben, mit dem es den Pakt von Locarno geschlossen habe. lLeider war 1st2? von einem Locarno noch gar nicht die Rede!) Die „Kreuzzeitung" hatte gesagt, die Sozialdemokratie möchte dem Feindbund das Geschäft der Miliiärkontrolle ast nehmen. Das bestätigt der „VorivürtS": Wir wolle» die aus ländische Milttärkotttrolle überflüssig machen, indem wir den Reichstag selbst anffordcrn, diese Kontrolle in feine Hand zu nehmen, »nd indem wir die Rolle des Garanten dafür übernehmen, daß Deutschland ans dem Wege dcö Vertrages von Locarno bleibt. Der Zweck der Ucbung ist. bei Frankreich und England die Meinung zu erwecken, daß nur mit einer Liuksrcgie- rung in Deutschland eine Verständigung möglich sei. Die ausländische Politik wird also mißbraucht, um für die sozialdemokratische Innenpolitik die Unterstützuna des Auslandes zu erlangen. Um eine rechtsgerichtete Regierung in Deutschland zu verhindern, werden angebliche Enthüllun gen, die sür Leute, die noch nicht vergessen haben, gar keine sind, in ausländische Blätter geschmuggelt, um aus diesen wieder mit großem Tamtam und pharisäerhafter Gelbst- anpreisnng übernommen zu werden. Wie weit die Sozialdemokratie darin geht, beweisen folgende Sätze des „VorivürtS": „Die Beziehungen Rußlands zum offiziellen Dcnlschland, dem Deutschland Hindenburgs, Geßlers und des Indnstrickapitaliömus, sind erst gestern wieder von Herrn Dschitscherin hier in Berlin als aus gezeichnet gepriesen morden. Sie sind cs in der Tat, und was die Beziehungen der russischen Negierung zur Reichswehr betrifft, so sind sie — oder waren sie bis vor ganz kurzer Zeit — »och viel intimer, als man offen zugeben möchte. Ab- lcugnen hilft nichts. Das Rußland der Weltrevolntio» ist nicht mehr, denn cs existiert nur im Reiche der Träume. In der Wirklichkeit gibt cs nur ein Nußlan'd, das mit dem deutschen Kapitalismus Geschäfte macht »nd das der deutschen Reichswehr Gewehre zustcckt." Sine Moskauer Erklärung. Berlin, 7. Dez. Wie die „Tägliche Rundschau" ans Wien berichtet, wird nach einer Meldung der „Neuen Freien Presse" ans Moskau tn maßgebende» Kreisen zn den Entblillungen deü „Manchester Guardian" tlber die angeblich zwischen der Svivictrcgicrnng nnd der bcutschc» Reichswehr bestehenden Beziehungen erklärt, der russische Vertrag mit de« Iunkcrs- Werken sei in aller Ocssentlickkeit abgeschlossen worden. Es sei bisher niemandem eingefallen, diese« als einen Vertrag mit der Reichswehr auszulcgcn. Die Schiffsladungen russischer Munition und Waffen, die die Sowict- rcgteruna der deutsche» Reichswehr znr Verfügung gestellt haben solle, gehören tn das Reich der Fabel. Ebenso er funden sei auch dt« Behauptung über die Erzeugung von Giftgase». General o. Pawelsz vor öem Inleralltterlen MiliKrkomilee. Paris. N Dez- G c n « r a lr. P a w c l s z berichtete gestern vor dem Interalliierten Milttärtomttce in Versailles, das unter dem Vorsitz des Marschalls Foch steht, über den Stand der Ausführung der Entivassnungsbestimmungen ln Deutsch land. ES wird mit weitere» Zusammenkünfte» gerechnet. Ferner r erhandelte er mit dem Generalsekretär -er Rot- schastcrkonferenz. Masslglt, der gestern abend nach Genf abgere ist wo er an den Arbeiten der französischen Dele gation zum VülkerbnnbSrat tcilnehmen wird. kW. TB.)
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