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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.08.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300819010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930081901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930081901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-08
- Tag1930-08-19
- Monat1930-08
- Jahr1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.08.1930
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Vtrn-tag, i». Auvust 19»« 7». fiahevang. Nr. »87 Lr«-»anlcktrtft! 9ernw»cher-Lamm«l»u«me,i «»« Nur >a> Kachtgewrckch«! Nr. »<x»r Echrtfllettung u. tzouptgrlchLlltftrN»! »»«den-«. >. Martenstra»« »«/»» »«I «««»» »loeim-ll««, Lupell»», »-N-M» ».«o «r. <etni4k>»znch « Vf» s», rrLgcrlol,», durch di« v»st ».»0 Mk. »iulchltedttch »« Vlg. Postgebühr lohn« PoftgusteNu»,»gebühr). «n»elm>mme» »o Vlg., «uhrrholb Dresden« 1» vlg. «n»etgenprei»! Die »zeigen werb«« noch Goldmarl berechnet! dl« etnlpaltlge so mm brelie Zelle Sb vlg., lür autwllrt« «o Vlg. lk-mUien- °n«eigen und «itellengeluche ohne Rabatt >b Big., außerhalb Sb Vlg-, die »o mm breite ReilamezeUe »oo Vlg-, außerhalb »so vlg. Ollertengebühr so Vlg. Vulivilrttge «ultrüge gegen Borau«be»ahlung »rutl ». Verlag: Sleplch « veich«d», Dresden, vosticheil-ülo. 1VSS Dretde» Nachdruck nur mlt deutl.Quellenangab« iDreSdn. Nachr.) llulüistg. Unverlangt« rchrlliltück» werden nicht ausbewahrt MM Vorschläge zur WWresorm 16» WWttrlse »ta« Mer N verli«, 18. Aug. Das Reichskabinett wird sich am DienS- > Es ist z« beachten, daß im Mai 1928 nicht weniger als tag mit verschiedenen Nesormplänen beschäftigen» die dem 78 Mandate durch die Neichsliste erworben worden find. Be- ReichStag alsbald «ach seinem Zusammentritt zugeleitet wer ten sollen. Am weitesten gediehen find die Borarbeiteu des -abinettS für die Wahlreform. Die geplanten Maß nahmen beziehen sich lediglich aus eine Reform der Wahlgesetz- gebnug. Sie lasten also die grundsätzlichen Wahlbestimmun zen der Verfassung unangetastet. Das ReichSkabinett will offenbar aus diese Weise den Zwaug einer »er, sassungSSudernden Mehrheit, die im Reichstag er- s-hrungsgemäb für grundsätzliche Wahlreformeu nicht zu be komme« ist. vermeiden. Inkolaedesseu verzichtete die Regierung auf eine Heraufsetzung des Wahlalters, wie der Reichsinnenminister Dr. Wirth am Sonntag bereits in einer Rede zum Ausdruck gebracht hat. Der Entwurf des Reichsinnenministeriums, mit dem sich das Neichskabiuett am Dienstag beschäftigt, gründet sich größtenteils aus die Vor» «beiten, die bereits von verschiedenen Vorgängern Dr. Wirths geleistet worden find. Die wichtigste Maßnahme, die das Reichskabinett vorschlägt, ist eine wesentliche Verkleine rung der Wahlkreise. Gegenwärtig bestehen S5 Wahlkreise, a« deren Stelle später 162 Wahlkreise treten sollen. Ähre durchschnittliche Bevölkernnaszahl würde unaesähr W666 betrage«. Da das Wahlalter beibehalteu werbe« soll, teteutet bas rund 286 666 Wahlberechtigte und seine 86pro» Kntige Wablbeteiliauna voransaesetzts rund 266 666 Wähler in einem Wahlkreis. Man würde aus diese Weise erreichen, taß in den einzelnen Wahlkreisen höchstenSjedreioder vier Abgeordnete gewählt werden können, woraus mau sich eine engere Verbindung zwischen Abgeordneten und Wählerschaft verspricht. Weiter« Resormmaßuahmen zielen ins eine völlige Beseitigung der Reichslisten hin Die Verrcchnnng der Ncststimmen wird dann innerhalb der Wahlkreisoerbände «sw. zn erfolgen haben. Memel, 18. Aug. Der Mcmclländtsche Landtag wird am 26. August zusammentrcten, um sich mit oer durch die Ucber- naknue der Geschäfte durch das litauische Landcsdtrektorium Rciogys entstandenen Lage zu beschäftigen. Es unterliegt keinem Zweifel, das, der Landtag dem Direktorium das Miß trauen auSsprechcn wird, nicht nur weil die Mitglieder des neuen Direktoriums ihrer Vorbildung nach gar nicht in der Lage sind, die höchsten Verwaltungsposten des Gebietes zu bekleiden, sondern weil die Einsetzung einer litauischen Landesregierung durch den litauischen Gouverneur eine unerhörte Heraussor« dernng der deutschen Mehrheit beb Memellänbischcn Landtages und eine grobe Mißachtung ter inemelländischcn Autonomie darstellt. Die Stimmung im Mcmelgcbict über den neuesten Vor stoß des litauischen Gouverneurs gegen die Autonomie ist außerordentlich erregt. Allgemein wird darauf hin- gewicsen, daß die Einsetzung des Ministeriums nach der vor läufigen Zurückstellung der Gesetze zur „Auslegung" des Autonomicstatus ein Versuch mit anderen Mitteln ist, die Autonomie anszuschalten und die Diktatur des litauischen Gouverneurs an ihre Stelle zn sehen. Die Mitglieder der neuen Landesregierung dienen dem Gouverneur lediglich als Strohmänner, hinter denen er seine Entdeutschnngspläne um so ungestörter burchzuführen hofft. In Memel hält man jetzt das Eingreifen Deutsch» lands für unansblciblich. Denn nicht zuletzt bedeutet die Aufrichtung der verkappten Gouverncurdtktatur auch eine BrüSkierung des Berliner Auswärtigen Amtes, das anscheinend bisher immer noch ge hofft hat, mit Litauen zu einer gütlichen Vereinbarung über die mcmelländisch-litauischcn Streitfragen zu gelangen. Wieder eine Mtn-erheitsfchule in OsSoberschlesien geschlossen Pleß, 18. August. Die bisherige im evangelischen Schul- ebäube in Staude untcrgcbrachte deutsche Minder et t s s ch u l c wirb auf Grund einer Verordnung der Woiwodschaft für das neue Schuljahr geschlossen. Die Ver ordnung wird damit begründet, daß angeblich die nach dem Genfer Abkommen erforderliche Schüler,ahl nicht mehr er reicht worden sei. In derselben Verordnung heißt e», baß es de« Eltern, die ihre Kinder der Mtnberhettsschule »«führen kanntlich wird die Zusammensetzung der Neichsliste durch den Borfitzenden und den Vorstand der Parteien bestimmt. Die Vorarbeiten zur Ftnanzreform find noch nicht so wett gediehen. Nach zuverlässigen Mitteilungen liegt hier ein fertig ausgearbciteter Plan noch nicht vor. Der Rctchsftnanzminister dürfte am Dienstag zunächst seine Bor- schlüge innerhalb des Kabinetts eingehend entwickeln, die im wesentlichen auf eine Neuregelung des Finanzausgleiches zwischen Reich und Ländern für einen längeren Zeitraum htnauSlaufen. Erst auf Grund der Berichterstattung des Ftnanzmtntsters und der anschließen den Erklärungen innerhalb des Kabinetts dürfte das Finanz ministerium einen Ncferentcnentwurf serttgstellen, der bann daS Kabinett noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt beschäf tigen würde. Infolgedessen entbehren auch alle Kombinationen über die Nolle, die bestimmte Steuerarten in den Reform plänen des Finanzministcrs spielen sollen, einstweilen auch jeder greifbaren Grundlage. Man rechnet damit, daß die Sitzung des Reichskabtnetts den ganzen Dienstag in An spruch nehmen wird. Die neuen deutschen öollverhanölunven mit Finnland Berliu» 18. August. Dem deutschen Unterhändler für elsingfors, Ministerialdirektor Dr. Ritter, sind nach der U. bestimmte Richtlinien mit auf den Weg gegeben worden. Ziel der neuen Besprechungen ist auf deutscher Seite, die Dauer der zeitlichen Begrenzung des Zusatzabkommens mit Finnland hinsichtlich der Butter- und Käsezölle zu verkürzen. Für den verkürzten Zeitraum würben dann die geplanten hohen Zollsätze gelten. Die ReichSregterung ist bereit, der finnischen Negierung znm Ausgleich hierfür ein K o n ti n g e n t S a b k o m m en für die finnische Butter- und Käsceinfuhr nach Deutschland anzubicten. In unterrichteten Kreisen rechnet man mit einer endgültigen Klärung der Lage bis Ende dieser oder Anfang nächster Woche. wollen, unbenommen bleibe, die Errichtung einer Privat schule. natürlich aus eigenen Mitteln, zu betreiben, denn e» wtrd gleichzeitig bekanntgegeben, daß seitens der amtlichen Stellen öffentliche Schulräume nicht mehr zur Verfügung ge stellt werden. Polnische jkunhgebmig am Michselkrütkenkons Dirschau» 18. August. In den sünf Weichseldörfern» die trotz des allgemeinen deutschen Abstimmungsfieges Polen zugetcilt wurden, fand die Zehn jahrseier der lieber, nähme dieser Ort« statt, an der ein großer Teil der Starosten sLandrätej des angrenzenden polnischen Gebietes und Vertreter der Militär» und Zivilbehörden mit de« pommerellschen Woiwoden La mos teilnahmen. Nach der An sprache des Woiwoden und des Bürgermeisters von Mewe hielt der Direktor des polnischen Westmarkenvereins eine Rede, die in einer vom Wcstmarkcnverein eingebrachten Resolution gipfelte. In dieser Resolution, die sich in schärfster Form gegen Reichsmtnister DreviranuS wendet» wird von der „Möglichkeit eines deutsch-pol, nischen Krieges" gesprochen und von der polnischen Re» gicrnng eine energische diplomatische Intervention verlangt. Zum Schluß wird die polnische Bevölkerung ans« gerufen, „alle Kräfte unter der Parole: Die Front znm Meer und zu Pommerellenl" zu mobilisieren. Nalteaö Maßnahmen gegen »le ArbettSWgketl Rom, 18. August. Das umfassende Programm für Not- standsarbeiten, daS die italienische Regierung zur Be kämpfung der WintcrarbeitSlosigkeit aufgestellt hat, ist, nach einer Mitteilung des Organs der faschistischen Partei, bereits durch früher bercitgestcllte Geldmittel finanziert. Mit den staatlichen Notstandsarbeiten, die Ende Oktober schon in vollem Gang sein sollen, finden über 206 00N Arbeiter in den Wintermonaten Beschäftigung und Verdienst. Daneben find von den großen Städten in Vereinbarung mit der Regierung weitere Notstandsarbeiten geplant. Das italienische ArbeitS- losenproblcm, das nur als ein Ausschnitt aus der Weltwirt- schaftSlagc betrachtet werden könne, sei mit diesen Maßnahmen nicht vollständig gelöst, die faschistische Regierung habe damit aber zur Abwehr die notwendigen Vorbeugungsmaßnahmen ergriffen. Was uns Frankreich wünscht Wenn man in diesen Wochen die französische Presse ver folgt, so fällt das rege Interesse auf, das sie unseren inner politischen Ereignissen und besonder- dem Wahlkampf ent- gegenbrtngt. Jede Bewegung in unserem Parteiwesen, jede Besprechung von Parteiführern wird sorgsam registriert, und jedes im Wahlkampf gesprochene Wort, das doch gewiß nicht auf die Goldwaage gelegt werben sollte, wird auf seine außen politische Bedeutung hin geprüft. Aber diese Anteilnahme ist offenbar nicht objektiv: sie entspringt nicht dem Wunsch nach einer inneren Gesundung Deutschlands, an der das größte Gläubigerland tmmerhin Interesse haben müßte, sondern sie geht mit vorgefaßten Meinungen an die deutschen Dinge her an und scheut nicht vor Parteinahme und Einmischung tu unsere inneren Verhältnisse zurück. Ein Umstand muß uns Deutsche dabei besonders bedenklich stimmen. Wir wissen, baß in Frankreichs Regierungssystem seit Jahren die konservative Tendenz vor» herrscht. Tardie« stützt sich, ebenso wie vor ihm Poincars, auf die Mitte und auf die Rechte des Parlaments. Die iiu unserem Sinne) demokratischen und sozialistischen Kräfte werden beharrlich von der Machtausübung ferngehalten. Und Frankreich befindet sich wohl dabei: cs sieht seine Interessen nach außen hin kräftig gewahrt und bleibt im Innern der ein zige Staat, der von der internationalen Wirtschaftskrise noch nicht erfaßt ist, der keine Arbeitslosigkeit kennt und immer noch im Golde schwimmt. In Deutschland sehen aber die Pariser Machthaber und ihre Wortführer in der Presse bi« Lage umgekehrt. Die deutschen Rechtsparteien find ihnen ei« Greuel — sie geben dieser Ansicht offen Ausdruck —, und nur die Bestrebungen der Linken, parteimäßig auSgedrückt, der Sozialdemokratie und der Staatspartei, scheinen ihnen richtig» nützlich und förbernswert. Es hat schon einmal eine Zeit gegeben, wo es anders war. AIS man nämlich fürchten mußte» baß infolge der sozialistischen Mißwirtschaft die deutsche« Finanzen so zerrüttet würden, daß die Tribntzahlunacn in Frage gestellt wären. Damals standen die deutschen Mittel und Rechtsparteien in Frankreich hoch in Gunst, und man hat es dankbar begrüßt, daß sie sich bemühten, wieder Ordnung in den deutschen Haushalt zu bringen. Wahrscheinlich wird bald wieder eine Zeit kommen, in der diese Betrachtungsweise der innerdeutschen Verhältnisse die Oberhand gewinnt. Gegenwärtig aber, wo eS nicht direkt um eigene Geld- beuteltnteressen geht, steht das offizielle Frankreich alles, waS in Deutschland vorgeht, nur mit den Augen unserer Linksparteien und nimmt ganz eindeutig fürste Stel lung. Bon der Staatspartei erwartet eS, daß sie auch unter den veränderten außenpolitischen Verhältnissen unentwegt den StresemannkurS weitersteuern wird, und von der deut schen Sozialdemokratie ist man in Paris vollends entzückt, weil mau sie mit Recht für den treuesten Sachwalter der französischen Interessen in Deutsch land hält. Ihre antideutsche und profranzöstsche Haltung bei allen Zwischenfällen der letzten Zeit — bei den Separatisten- unruhen im Rheinland, beim Prozeß Cuvelier und währen der Diskussion um die Treviranusrede — hat diese Auffassung von neuem bestätigt. Nur sonderbar, baß diese Wertschätzung beS Sozialismus in der französischen Innenpolitik nicht mehr gilt. Dieselbe patriotische" Presse, die unsere deutschen Genossen über den grünen Klee lobt, führt gleichzeitig im Zusammenhang mit der Streikbewegung in Nordfrankreich einen heftigen Feld zug gegen die französischen Sozialisten und stempelt sie zum Sündenbock für alles, was in Frankreich nicht nach Wunsch gerät. Sie sind schuld an dem Zustandekommen der französischen Sozialversicherung und auch daran, daß ihre Einführung jetzt Reibungen verursacht,- sie werden der Be günstigung deS Kommunismus beschuldigt, der nationalen Unzuverlässigkeit und der wirtschaftlichen Unvernunft. Man läßt kein gutes Haar an der Partei Leon BlumS und Paul Boncours. Da sich die Sozialdemokratie ihres internationalen Charakters rühmt und überall, in allen Ländern, nach einem einheitlichen Programm die gleichen Ziele verfolgt, müßte doch diese Verurteilung der sozialistischen Politik ebenso für ihre Betätigung in Deutschland gelten. Wie in Frankreich, so müßte auch hier ihr Klassenkamps dem nationalen und wirt schaftlichen Aufstieg gleich hinderlich sein. Aber weit gefehlt! Bet uns ist sie nach französischem Urteil eine ausgezeichnete Einrichtung. Ihr wünscht man von Herzen alles nur erdenk liche Wahlglück, und dem deutschen Volk wünscht man die marxistische Pest auf den HalS. Ebenso unverhttllt nimmt die französische Presse gegen die deutschen Rechtsparteien Stellung. Dabei wird, ander- als in Deutschland, zwischen den einzelnen Gruppen wenig Unterschied gemacht: Hugenberg. Westarp. Schiele und TrevtranuS werben mit dem gleichen Haß beehrt. Schol, er hält ebenfalls eine schlechte Zensur, weil er mit der BolkS- partei nicht auf den staatSparleilichen Leim gekrochen ist. Und Hitler ist natürlich ganz unten durch. Die Kolgerung. die daraus gezogen wird, geht dahin, daß eine RechtSregierung in Deutschland bi« Kriegsgefahr bedeute und baß ohne Sozial demokratie bet uns nicht regiert werden dürfe. In diesem Sinne arbeitet denn auch di« französische Propaganda t« Ae EatteaMangsttklatur ta Memel Neu» »er memellündtschm Auteiivmte - Saß Etngrelsen SeuMIandS mweadtg
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