Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 31.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193201310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-31
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.01.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Gegrünöet 1896 loh»), — _ . w»chrnINch«m »«Naild. «»»«lnummrr l» »ruck «. «erl-g: Ll-Psch « «elchattit, Dresden. Postcheck-Mo. l»«S Dresden Nachdruck nur ml« deull.vuellenangad« (Dresdn. Nachr.) »ulisll«. Unverlon,«« Schristftilcke werden nlch« ausbewahrt die »0 mm brell« N«Name»ette »00 Psg., .__> »10 M» ad». Nrllenablchlag I«. Darts, A-mlllenan,eigen und Stellengesuch- ohne Rabatt » VIg., «uderdalb »L Ps» Osserlengetllhr «> Psg. «uswlrllge «ustrlge gegen Vorausbezahlung. «rechtanschttst! «achrtchte» Dresden Fernsprecher-Sammelnuminee! »biss Nur sllr N-chlgesprichei «r. »00tl Schrlsllellung u. -auptgelchckstsyell«! Dresden-«. 1. «arienftrad» »S/t» »e^-gsgedtlhr »sl »glich swetmaNger s-ftellung monatlich ».»» ««. telnschlleUtä 10 ««. für Driger- ' ' durch »ostbesug s.sa «k. elnschllehllch »« «s^ Poftgebllhr (ohne Posljustellungsgebabr, »et 7 mal ' «sa., außerhalb Sachsen» so Ps<^ «nseioenvrell«: Dl» etnsoalllg« »0 mm brell« Letle » Psg., für auswärts so Psg., die »0 mm breit« ««Nam«,eil« »o^Pkg., »ußirhlÄ 7 " " " Wna erklürt siapan -en Krieg London, A». Januar. Reuter meldet aus Schanghai: China hat beschlossen, Japan -en Krieg zu erklären. Durch diese« Beschluß trägt China den Ereignissen, wie sie sich entwickelt haben. Rechnung und kennzeichnet einen Iufland richtig, den alle Welt schon längst al» nicht» andere» al» den ossenen Kriegszustand empfunden hat. Für den Völkerbund wird die chinesische Kriegserklärung eine sehr peinliche Angelegenheit. Bisher hat Genf seine offenkundige Ohnmacht dadurch zu «Schleiern gesucht, daß es die Kämpfe im Fernen Osten hartnäckig al» einen ..Sonderfall" bezeichnete. Mit dieser Methode kommt der Völkerbund nun nicht mehr weiter. Lr mutz seht handeln, oder offen eingestehen, daß er ohnmächtig ist. bzw. datz seine Mitglieder nicht gewillt sind, tatkräftig für den Frieden ein- zutrete«. Für China bedeutet freilich die Kriegserklärung eine Erschwerung der eigenen Stellung insofern, al» e» nicht an Versuchen fehlen wird, die Schuld an den Vorgängen nunmehr ihm. als dem .Friedensbrecher", zur Last zu legen. Die Lage im Osten 'ehr ernst geworden. Man mntz bei einem Eingreifen anderer Mächte, namentlich Rußland» und Amerika», mit den ernstesten Komplikationen rechnen. Reim Kamst in Sümnglmi - LkimMk Ekteisc »erllu, «0. Yauuar. Gelt gestern «acht ruht Re Funkverbjndtzntz zwischen der GroßsuuksteSe Schanghai und vnrop«. Alle Meldnnaen können jetzt «ur noch aus Um/ «egen «sch Deutschland gelange«. Danach schein« seit 8,S» Uhr «argen», oftastatischer Zeit, di, Schlacht »wischen Japaner« «nd Chinesen wieher tn »alle« Gang« zu fei«. Die hefte« Truppe« Tschiangkai'chekS sind au» Nanking aus he« Kriegsschauplatz eiugetrosfe« «nh haben die chine» stsche Truppeuftärke aus «ngesiihr 2800« Mann gebracht. Die chinesischen Truppe« «nteruahmen nun gestern vormittag ei»«« vegenangriss aus hie Japaner. I« erbitterte« Kiimpseu gelang «S ihnen, de« heiß« »«stritteue« Nordbahutzos »urückznerober». Di« Japa» «er sah«« sich pliitzllch »an chinesischen Panzerwagen au« gegrtssen und mußte« stellenweise den Ritck»«« antrete«. Vergeblich setzte« die Japaner Bombenslngzenge ein. I« Schapei «nrde« schwer« Verwüstungen angerichtet «nd zahlreich« Brände gelegtz aber der Rordbahnhos blieb bisher in chinesttcher Hand. Di« hesttgen Kämpfe habe« unter anderem auch zur Folge gehabt, daß Nomben «nd Granaten in da» internationale KonzeksionSviertel kielen. Sier entstand «ine große Panik, da man zunikchst glaubte, daß die Chinesen die international« Niederlassung angreisen wollten. Sine chinesische Granat« tras den japa nische« Dempel in der Rtederlasiung «nd richtete beträcht» llchen Schade« a«. Der vra«d i« der Lhinesenstadt Schapei wütet ««unterbrochen »eiter. Hunderte von Häusern sind dem Brand »nm Opfer gefallen. Die Zahl der chinesischen Todesopfer an Männern, Frauen «nd Kindern ist gar nicht abznschätzen. Während »er ganze« Nacht wurde da» schaurige Flammen» meer von der internationale« Riederlasinng ans von ran» senden von Renqierigen beobachtet. Gan» Schanghai stand in einem Hellen Flammenschei«. Dazwischen ertönten immer wieder da» unheimlich« Geknatter der Maschinengewehre «nd die Schlisse der chinesischen Feldgeschütze. Sin Kratt» wagen, der mit anSländlschen Berichterstatter« besetzt war «nd sich gegen da» Kampsgebiet bewegte, wurde von einem Hagel von Kugeln empfangen, die jedoch keinen Schaben anrichteten. Die Krastkabel z« der Funkstation Schons« wnrden dnrch japanische Bomben zerstört. Weiter wurde eine Brücke zerstört «nd die Sisenbahnverbindnng zwischen Hnngha« «nd Schapei lahmgelegt. Der chinesische Kom» manbeur meldet, daß zwei japanisch« Flugzeuge dnrch Maschinengewehr« abgeschosse« worden seien, «nd zwar seien di« an den Flug-enge« hängende« Bombe« getrokse« «nd dadnrch zur Explosion gebracht worden. Ferner «olle« die Chinese« vier japanisch« Panzerwagen erobert habe«. Nach neue«, spätere« Meld««««« scheint der chinesische Vormarsch erfolgreich »elterzugehen. Di« chinesische Artillerie rückt mit Bergkanon,« «ud Panzer, anto« gegen da» Hanptauartier der japanische« Marine vor. Inzwischen bade« auch die Japaner «nd Amerikaner ständig verstärk,«gen ans de« Seewege erhalte«, vier amerikanisch« Krt«g»schiffe sind i« Schanghai «ingetrosseu und »ab«« sich gesechtSbereit gemach». Znale'ch kam iq"o«"ches Flugzengmntterschiss mit vier Zerstörer« sm. Sin Teil der japanische« Flotte ist de« Jangtseflnß auswärt» vorge» drangen. SS heißt, daß die Japaner «inen Angriff ans Rsmking unternehmen »olle». Angesicht» der gesährdet«« Lag« der internationale« Nieder« lass««» tn Schanghai habe« die ausländische« Militärattachd» erklärt, daß di« Verstärkung der dort stehende« auSwär. tige« Truppe« unvermeidlich sei «nd die Transporte läng» stenS innerhalb <8 Stunden auSlausen müßte«. Das Ab» lvsnugSbataillon des englische« W1 ltshire»Regiment» ist in Schanghai eingetrosfen. DaS Transportschiff geht sosort «ach Hongkong zurück, «m wettere Verstärkungen z« hole«. Farm beschlagnahmt »le vstdahn Moskau, M. Jan. Die Telegraphenagentnr der Sowjet- union verbreitet ein« Pressemeldung aus Peking, daß aus Verfügung des chinesischen Kommandos einige Linien der Stidstrecke der chinesischen Bahn zerstört und einige Brücken gesprengt worben seien. Im Zusammenhang damit, daß russische und chinesische Beamte der chinesischen Ostbahn Sabotageakte gegen japa nische Truppentransporte tn Charbtn organisiert haben, hat der Oberkommandierenbe der japanischen Arme« in der Mandschurei, General Ho n j o. der japanischen Negierung die Beschlagnahme der südlichen Verlängerung der chinest- schen Ostbahn vorgeschlagen. Stmrbin Ittndia mlt Mgerbemben »morsen Panik unter der Zivilbevölkerung Tokio, 80. Januar. Die Stadt Charbin wird von japa- Nischen Flugzeugen sortgcsetzt mit zahlreichen Bomben be- legt. Die Zivilbevölkerung ist von Panik ergrtssen. Russische Beamte stellen Eisenbahnzüge zusammen, um ihre Staats- angehörigen andteGrenzezu bringen. Den japanischen Truppen ist eS immer noch nicht gelungen, in Charbin einzu dringen, da die chinesische Ostbahn teilweise zerstört worben ist. SMO Sowjeteisenbahnbeamte sollen bewaffnet worden sein und sich den Truppen des chinesischen Generals Ttngtschau an geschlossen haben. Das Rriegsge^iet Im Norden stehen die Japaner bet Charbtn, die japanisch» Fron» an der Großen Mauer »st aus Peking gerichtet, im Süden tobt der Kamps «nt» Schanghai Wehrfreiheit als Mel Die kommende Woche steht im Zeichen der beginnenden Abrüstungskonferenz, die nach fünfjähriger Vorbereitung und ebensolange dauernden Bemühungen, Ihr Zustande kommen zu vereiteln, nun doch Wirklichkeit wird. Schon diese Tatsache genügt, einen Wendepunkt der Nachkriegszeit von geschichtlicher Bedeutung herbetzufiihren; denn «an gleich, wie diese größte aller Konferenzen ausgeht, die Genf je gesehen hat, ob Ne zu einem Ergebnis führt ober ob Ne zum Scheitern kommt: Europa und die Welt werden nach dem Abschluß anders auSsehen und neue Wege einschlagen. Bor allem kür Deutschland Nnd es lebenswichtige Dinge, die dort zur Verhandlung stehen, und das deutsche Volk würde einen groben Fehler begehen, wenn es ihre Bedeutung unterschätzte, weil st« die TageSinteresien nicht so unmittel bar berühren, wie die gleichfalls zur Entscheidung zugespihte Tributkrage. Denn bet dem Begriss der Abrüstung, der jetzt zur Debatte steht, handelt eS sich nicht um jene utopischen Bestrebungen nach Herbeiführung eines ewig wassenlosen FriedenSzustandeS, die schon seit Jahrtausenden von Zeit zu Zett die Welt bewegen,.ohne der Verwirklichung nur einen Schritt nähergekommen zu sein, sondern um außer- ordentttch aUuelle Probleme der praktischen Politik. Ihr Begin« reicht zurück in öle Schlachte« be» Welt« kriege», aus deren HSHepunkt Wilson als vierten seiner 14 Punkte der leibenden Menschheit verhieß: „Herabsetzung der Rüstungen aus das niedrigste, mit der tnneren Sicher heit jeden Staates zu vereinbarende Mab.* Der zweit« Akt des Dramas folgte in Versailles, wo unter dem Druck der französischen Generale als Maßstab für die Abrüstung die „nationale", d. h. die äußere Sicherheit der Staaten fest gesetzt und da» Recht auf eine solche nur einseitig be» Siegerstaaten zuerkannt wurde. Bon hier datiert baS dop pelte Recht, das folgerichtig zur völligen Entwaffnung der einen Seite und -ur Ausrüstung der anderen führte. Der dritte Akt spielte Nch in Deutschland ab. Unter der Kon trolle feindlicher Kommissionen wurde bis zum lebten Huf nagel alles vernichtet, was irgendwie an Watten und Ver- tetbigungSanlagen vorhanden war, und als kümmerlicher Ersah ein Mtniatnrberufshcer eingerichtet, dem so ziem lich alles vorenthalten blieb, was zur modernen Krieg führung gehört. Der Schauplatz des vierten Aktes war dann Genf, wo sich Deutschland nach seinem Eintritt 1» den Völkerbund bemühte, die Gegenseite zur Einhaltung ihrer vertraglichen Verpflichtung zur Abrüstung auf den gleichen Stand anzuhalten. Der negative Erfolg liegt auf der Hand tn dem gegenwärtigen Rüstungsverhältnis einer seits und in dem auf weitere Ausrüstung htnztelenden Kon ventionsentwurf anderseits, den die Vorbereitende Kom- Mission ausgearbeitet hat, und der — von Deutschland ab- gelebnt — der Konserenz nun als VerhandlunaSgrundlage vorliegt. Zur Verdeutlichung besten, was jeder Deutsche bet Beginn des fünften und letzten Aktes von der bis herigen „Abrüstung* wissen muß, ist die Sprache der Zah len notwendig. Sie lehrt, baß 12 Jahre nach Versailles und der Grundsteinlegung des Völkerbundes, besten wich tigste Ausgabe die Rüstungsbeschränkung sein sollte, in der ganzen Welt mehr als 20 Milliarden fährlich zur Vorbereitung des Krieges auSgegeben werden, der im Kellogg- pakt feierlich geächtet wurde, das sind 70 Prozent mehr al» im Jahre 1814. Sie lehrt ferner, baß Nch im Zeichen der Abrüstung rund um Deutschland ein Zustand ßerauSgebilbet hat, der an und für sich schon grotesk ist und durch die zweck bestimmten Märchen von deutschem Nevanchcaeist und deut schen Geheimrastungen vollends lächerlich wird. Am Vor abend der Abrüstungskonferenz stehen nämlich diesseits und jenseits der deutschen Grenzen auf je io Kilometer verteilt: Vs koldalen kckme« ma Lslckcke Lckiwkre Lelckiie Kampf wagen m»» seu«, M». »elck>«,r S^ckMtz« Deutschland: 248 2L 4 — 0,7 — — Frankreich: «9122 258 818 28 28 41 86 Belgien: S8481 28 187 17 28 14 18 Tscheche»: 8Sva 8 42 2 8 — 8 Polen: 11188 22 82 2 7 1 ö- Diese Gegenüberstellung macht jede Erläuterung üveic» flüssig, wenn man noch dazu bedenkt, baß Deutschland im, Gegensatz zu seinen Nachbarn auch kein lagernde» Makrrtyl für Reserven und freiwillige Formationen hat. Wie soll nun die Genfer Konferenz diesem nicht nur von un», son dern auch von einem Staatsmann wie Mustoltnt al» un» haltbar bezeichneten Zustand nach den Vorschlägen be» Kön- veniionsenttvurse» abhetten? Sr geht, abgesehen von den Flottenrüstungen, für die die großen Seemächte eine Art Tttllhaltetonsortium unter Nch gebildet haben, dem wichtig- sten Kapitel der Lanbrüstungen nicht direkt zu Leibe, son dern sucht auf dem völlig unzulänglichen Umweg über die Heere»hau«halte der einzelnen Länder «ine ebenso ungleich mäßige wie unkontrollierbar« Beschränkung -er Ausgaben
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite