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Dresdner Nachrichten : 25.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193203259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 12, Seite 15-16)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-25
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.03.1932
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Freitag, ss. RSrz»»« kl! Drahimsckpchr NichNchln, Meld« 8en>Iprrcher-Sammetn»m«er: >s««t Nur für Nachlgkiprilchrr Nr. »00ll «chUIUtINni» ». tzaupIgUchriUstrU«: Dretdrn - «l. t, «RoN-nstraß« ss/t» Druck u. Verla«: rievl» » Reichard«, Dretdeu. VoDcheck-Rt-. »»«» Dretde» Nachdruck nur mit deutl.OueNtnangab« (Dretdn. Nachr.) »uliNI«. Unverlangt« «chrtltftück« «erde« nicht aulb «wahrt Gegründet 18S6 lv«g«g»ge»lr-r »et UgNch »watmaNge» Austeilung »auaMch stchst Ml. tetnIchNeßach 70 M». sstr krstge» lohn), durch V»stde»ug >.N> «st etnlchllestlich L« Vf», vastgedüh, tohne V°fljustellung«geilchr> det 7 mal wdchentltchem «erfand, «ngelnummer la Pfg., außerhalb «achfen« li Pfg. «nteigenpretfe: Di« etnfpaltlg« »0 mm »rett« Aelle r» Pfg., für autwLrt« 10 Pfg., dt« l» mm breit« Rellametell« «00 vlg-, außechalb »L0 Pfg. ab». Nrtfenabfchlag Ist Dartf, gamlllenan,eigen und kltllengrfuch« ohne Rabatt tL Vs», außechalb » W» Offerteugeblihr N> Vf». Sutwbrttg« RuftrLg« »«gen Borautbetahlun» Zuspitzung -es englisch-irischen Kenslikts Balkra awellicrt ans aimrlkaiMe N»Ik London, 24. März. Die Antwortnote der britischen Regierung an den Irischen Freistaat ist gestern abend ab gesandt worden. Wie verlautet, weist die Note daraus hin, daß der Treueid ohne jeglichen Zweifel ein integraler Be standteil deü Vertrages von 1021 ist. Die Antwortnote stellt weiter mit Nachdruck fest, das, -er Irische Freistaat durch besetz und Ehre ausdrücklich verpflichtet ist, weiter die vollen L a n d a n n u i t ä t c n zu leisten. — Die Ver öffentlichung der Antwortnote wird erst erfolgen, wenn eine weitere Mitteilung der irischen Negierung eingegangen ist. Im Unterhaus warfen mehrere Abgeordnete der Regierung überstürztes und oberflächliches Handeln in der irischen Frage vor. Irland sei eine freie Nation und habe das Recht, Verträge abzuschlicsten und Verträge zu brechen. Dem Parlament werde überhaupt keine Gelegen heit zur Meinungöäustcrung gegeben. Der Negierungs vertreter erklärte, einer eingehenden Parlamentsaussprache stehe nach Ostern nichts im Wege. Anschlicstend vertagte sich das Haus bis zum 5. April. * Aus Dublin wird dazu berichtet: Die englische Note, -le am Donnerstag in Dublin überreicht worden ist, wurde in einer Sondersitzung des Vollzugsausschusses erörtert. Die Antwort -er irischen Negierung ist »och nicht abgesastt worden. Sie soll jedoch spätestens am Sonnabend gleich zeitig in London und Dublin veröffentlicht werden. ES verlautet, daß die unerhörte Schärfe der eng lischen Note einen starken Eindr »ck aus die irischen KabtnettSmitglieder gemacht habe. Diese seien jedoch nach wie vor fest entschlossen, die Abschaffung des Treueides und die Einstellung der Entschädigungs zahlungen zur Durchführung zu bringen. Die irische Regie rung hat bereits Weisung zur Vorbereitung der entsprechen den Gesetzesvorlagen gegeben. — I« einer Botschaft an das amerikanische Volk verkündet de Balera seinen unerschütter, lichen Willen zur Abschaffung des Treueides, der eine unerträgliche Last für das irische Volk sei. In -en Vertragsbeziehungen zwischen zwei Staaten gebe es heutzutage keinen ähnlichen Fall, dast die eine der Ver tragsparteien der anderen eine Gewissensprobe auserlege. Solange der Treueid bestehe, könne das irische Parlament nicht als Vertretung des ganzen Volkes angesehen werden. Er sei das Haupthindernis sür das Zustandekommen guter Beziehungen zwischen England und Irland. Am Ostersonntag werden in sämtlichen irischen Städten republikanische Massenkundgebungen statt- sindcu, in denen zur Frage der Abschaffung des Treueides und der Einstellung der Zahlungen an England Stellung genommen werden soll. Frankreich vo»t aus die „Heiligkeit der NertrSge" Aaushaltöebatte im Senat Paris, 24. März. Der Senat nahm heute nachmittag die Beratung des BudgctvoranschlageS für 1932 tu Angriff. Der Generalberichterstatter Senator Gardey betonte die Notwendigkeit einer rigorosen AuSgabenetnschränkuug und forderte die Negierung auf, angesichts der Deflationsbewe- gung in der Welt unbedingt die Herstellungspreise zu senken, damit Frankreich konkurrenzfähig bleibe. — In der allgemeinen Aussprache erklärte Senator Ncranger, vor allem müsse man gegen den Nationalismus auf zoll politischem Gebiet ankämpsc». Berangcr forderte besondere Beachtung sür die durch das Hoovermoratorinm geschaffene Lage. Etwa zwei Milliarden würden auf diesem Wege dem fran zösischen Budget entzogen. Vom Ausgang der Lausanner Konferenz werde teilweise das Gleichgewicht der künftigen Budgets abhängcn, da die Zahlungen Deutschlands für sie eine Einnahmeguclle darstcllen. Die Regierung müsse des- halb erklären» welche Haltung sie in Lausanne einnehmen wolle. Das Hoovermoratorinm habe begonnen, den Begriff von der Heiligkeit der Verträge zu zerstören, und die Revisionspolitik gewisser Staaten trage nicht dazu bei, das internationale Vertrauen wieder zu beleben. Hauptsache bleibe deshalb, für die Respektierung der ein gegangenen Verpflichtungen zu sorgen. (Ministerpräsident Tardteu:Sehr gu tlj" — Darauf sprach Alnanzmlnlfter Alan-in. Er betonte, das, Frankreich Mert darauf gelegt habe, auf die Tagesordnung der Lausanner Konferenz die Lösung der die Welt beunruhigenden wirtschaftlichen und sinanztcllcn Schwierigkeiten zu setzen. Zur Reparations politik Frankreichs sei zu sagen, dast Frankreich sich an die Schlnstsolgerungen der Baseler Sachverständigen halte, die erklärt hätten, dast ein Berzicht ans die Reparationen nur bedeuten würbe, die Last aus andere Schultern zu legen. „Wir können auch nicht vergessen", fuhr Flandin fort, „dast Frankreich die Ausgaben sür den Wiederaufbau seiner ver wüsteten Gebiete hat vorschicsten müssen. Alle Welt erkennt an, dast sogar eine Streichung der Reparationen und Kriegsschulden die Wirtschaftskrise nicht lösen würde. Allgemeinere Lösungen sind notwendig, und man wird zu eiuer Politik des Wiederaufbaues ge langen müssen. Zunächst must man den langfristigen Kredit wieder Herstellen und zu diesem Zweck erreichen, dast die ciugegangeneu Verpflichtungen respektiert werden. Frankreich steht nicht in der Welt als unerbittlicher Gläubiger dar, sondern alle konstruktiven Initiativen stammen von ihm." Finanzminister Flandin gab zn, dast die budgetSre Lage ernst zu nehmen sei, und er schloß deshalb mit einem Appell an den Zusammenschlust aller republikanischen Kräfte des Landes. MiiteleunW. Konferenz in Sens? Berlin, 24. März. Die Wiener „Neue Freie Presse" meldet, cS sei gelungen, eine Einigung über den weiteren Verlauf der Mitteleuropaberatungen zu erzielen. Wahrscheinlich würden zwischen dem 10. un d 17. April in Genf die Delegierten der Großmächte zu einer Kon ferenz znsammentretcn. Diese Konferenz hätte die Aufgabe, die prinzipiellen Bedenken der verschiedenen Staaten zu be seitigen und eine Art von Programm für die Beratungen der kleineren Staaten festzusetzen. Sehr wahrscheinlich sei, daß man auf eine Gesamtlösung -es Mitteleuropa problems im gegenwärtigen Augenblick verzichten werde. Notwendig erscheine vor allem die Durchführung eines Sofortprogramms für die notleidenden Staaten Oesterreich und Ungarn. Der Termin Mitte April sei gewählt worden, weil Reichskanzler Dr. Brüning nach den Osterferien bis zum 10. April unabkömmlich sei. Ein späterer Termin wäre aber wegen der Preustenwahlen nicht günstig. — An den Berliner amtlichen Stellen erfahren diese Mitteilungen -es Wiener Blattes jedoch keive Be stätigung. Japans Plane in -er Mandschurei China ruft erneut den Völkerbund an Genf, 24. März. Verschiedene Anzeichen deuten darauf hin, dast China die Absicht hat, die mandschurische Frage erneut vor dem Völkerbund anfzurollen. Der Vertreter Chinas, Botschafter Ben, der während der Oster- pause von Gens ans in ständiger Verbindung mit seiner Negierung bleibt, hat in einem soeben veröffentlichten Schreiben an die Mitglieder der BölkerbundSversammlnng feierlich gegen die angeblichen Umtriebe Japans in der Mandschurei protestiert. Botschafter Ben behauptet, »ast die Japaner ans die verschiedenste Weise der giernna" in der Mandschurei Vorschub durch Ernennung von japanischen Sach verständigen unterstützen. Die Japaner bestünden darauf, dast alle Erneuerungen be stehender Zollverträgc und alle Tartsändernngen der Ge nehmigung der neuen Regierung unterliegen, widrigen- falls mit der Beschlagnahme der gesamten Zoll rinnahmen gedroht werde. Japan verfolg« das Ziel einer Zollunion der drei östlichen Provinzen mit Japan, um «Ulf diese Weife die Mandschurei vollständig von China M -Marionetten»« leisten und sie trenne» und Japan einzugliedern. Gleichzeitig ver öffentlicht die chinesische Delegation einen Protest der gegen- wärtig in Nanking residierenden Leiter der drei östlichen Provinzen, der den Völkerbund auffordert, der „Mario nettenregierung" in der Mandschurei die Anerkennung zu versagen und Chinas Rechte in diesen Gebieten wieder hcrzustellcn. Ekgrbnisiose «onsnenzrn in Schanghai Schanghai, 24. März. Trotz der Spannung zwischen den japanischen und chinesischen Vertretern gelang es den aus- ländischen diplomatischen Vertretern am Donnerstag zwei Vermittlungskonferenzen zustande zu bringen. Die Besprechungen fanden im englischen Konsulat unter dem Vorsitz des englischen Gesandten Sir MtleS Lampson und in Anwesenheit des amerikanischen Ge- sandten sowie französischer und italienischer Konsular- beamten statt. Auf japanischer Seite war n. a. der japanische Gesandte Schtgemitsu und General Uyeda vertreten, während von der chinesischen Negierung der chinesische Außenminister und der Oberbefehlshaber der 10. Di vision General Hunagtschang als Bevollmächtigte entsandt waren. Die Konferenzen bauerten mehrere Stunden, «tue «udgstlttg« Stnigung wurde noch nicht erzielt. Der Wes nach Lausanne Man kann der Linken und leider auch den Negierungs kreisen den Vorwurf nicht ersparen, dast sie seit vielen Woche« über der innenpolitischen Agitation vollkommen die Au sten- polttik vergessen haben. Und es ist ein Verdienst der nationalen Bewegung, dast sie es war, die in den Wahl kämpfen der letzten Zeit immer wieder dem Volke mahnend zugerusen hat: Nicht innenpolitische Fragen, sondern i« erster Linie die erfolgreiche Lösung der austenpoliti- sch en Probleme wird sür das Wohl oder Wehe jedes ein zelnen Deutschen schicksalöbcstimmend sein. Leider hat unsere Aussenpolitik in der letzten Zeit Anlast zu de» tiessten Be sorgnissen gegeben. Die Genfer Abrüstungskonfe renz, aus der Deutschlaud entweder seine Wehrhohcit ober die Abrüstung der anderen Staaten erkämpfen mußte, ist ohne deutschen Widerstand aus das tote Gleis der franzö sischen Sicherheitsthcsen geschoben worden. Der Zwergstaat Litauen leistet sich einen Bruch des Völkerrechtes nach dem anderen. Das brüskierte Deutschland beschränkt sich auf wirkungslose Protestnoten bet den Signatarmächtcn, ob wohl allein unsere wirtschaftlichen Machtmittel stark genug sind, Litauen in kurzer Zeit aus die Knie zu zwingen. Statt dessen verzehren wir geduldig die litauischen Landesprodukte, während die litauischen Industrlcausträge nach Frankreich gehen, das man sich in Kowno bei guter Lauste zu erhalte« versteht. Unterdessen bereitet man im Memelgebict Land tagswahlen vor, bei denen das Deutschtum durch das Ver bot seiner politischen Parteien völlig entrechtet werden soll. Da der Reichskanzler zugleich bas Außenministerium verwaltet, trifft ihn die volle Verantwortung für unsere vollkommen ziellos gewordene Außenpolitik. Der Reichs kanzler legt zwar ein lebhaftes Interesse für die Jnnen- nud Wirtschaftspolitik zutage. Wir hören sogar mit Staunen, dast er unmittelbar nach Beendigung des OsterburgsriedenS täglich in Volksversammlungen zu sprechen gedenkt. Aber wir wundern uns dann allerdings nicht mehr, dast bei solchem Ucbcrmast an Arbeit die Anstenpolitik zurücktritt. Um so gröber must leider unsere Sorge sein, wenn wir zu den alte» Gefahren neue an unserem außenpolitische« Horizont aufsteigen sehen. Während wir von Wahlkämpfen durchschüttelt werden, während Scvcrtng Polizeiaktionen anscht und cS sich ge fallen lasten must, von Grocner sankt gemahnt zu werden, weil schliestlich auch außenpolitische Dinge bei einem solchen Vorgehen peinlich berührt werde» können, bereiten unsere Gegner mit sachlicher Nuhe und sehr bewußter Zielsetzung die neue Tributkonserenz in Lausanne vor. Ma« hört keine Fanfaren mehr aus Paris. Die Stille, die am Quai d'Orsay herrscht, hat etwas Unheimliches an sich. Aber man bekommt cs täglich aus Aeusterungen und Tat sachen zu fühlen, daß man dort im stillen emsig am Werk ist, bereits jetzt die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um Deutschland erneut einzukreisen und es gefügig z« machen. In Paris rechnet man mit jenen sogenannten Verstän- bigungSpolitikcrn, die unter dem Drucke der finanziellen Schwierigkeiten schließlich zur Nachgiebigkeit veranlaßt werden. Auch jetzt wieder schöpft Paris in dieser Hinsicht gewisse Hoffnungen. Schon die Auslegung des Neins des Reichskanzlers durch den Vizekanzler Dr. Dietrich war eine höchst unglückliche. Dietrich erklärte bereits vier Tage nach dem Kanzler wörtlich: „Brü ning hat von NIcht-zahlcn-Wollcn überhaupt nicht gesprochen. Falls das Ausland in der Zollsrage entgcgcnkommt, ist auch sür die deutsche Zahlungsfähigkeit eine neue Lage ge schaffen!" Das klingt wie eine grundsätzliche Anerkennung der ZahlungSpflicht. Wir nehmen allerdings zugunsten des NelchSsinanzmInIstcrS an, das, er In erster Linie unsere Zahlungsfähigkeit hinsichtlich der Privatschuldcn im Auge hat. Tatsächlich ist ja heute die Lage so, dast Deutschland bet Aufrechterhaltung der gegnerischen Zollpolitik in Kürze nicht mehr die Devisen sür die Zins- und Rückzahlungen der Privatschulden ausbrtngcn kann. Von der Möglichkeit, Tri bute zu zahlen, kann also auch bei einem Entgegenkommen in der Zollfrage gar keine Rede sein. Nun hört man mit peinlicher Ucbcrraschung, dast der deutsche UniversitätSprosestor Dr. Josef Schumpeter von der Universität Bonn sich in England zu Aeusterungen her gegeben hat, die nichts weniger als die Anerkennung einer deutschen ZahlungSpflicht sind und die für die deutsche Widerstanböpolittk den Dolchstoß bedeuten. Diese Neuste- rungen, die in der gesamten englischen Presse in großer Aufmachung erschienen sind, haben ihren Ausgangspunkt Heute: l-iterarkelie Vm8ekau, 8eite 13 unö 14 vor V.A.- Ki-aMakrer, 8e»e is unä
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