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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320622014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932062201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932062201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-22
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1932
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Hl4t«i4»iy>r»tl<l Di« «Kip«»»«« »« mm »reit» L«Ue »» Big., st, autwLrt« 4« Ps^, die »o mm drei«» N»vL«^»il» »4« Pst., m»t«ch«I» »»« Big. at». Ortlenatlchlo« lt. T«tl, FamMeumPest«« imd «tellwetzxch. oh»» Na»M 1» PI«., ««»«hald »» PI«. 0II»rtrn«e»üh« »0 P>» «ulwtrti^ «»Mia« ,«»» P««N»«»»-r«l» Das Reich plant scharfe Maßnahmen Da die Erfahrungen der letzten Jahre lehren, daß Bayern zumeist eine opportunistische Politik einer Politik politischer Gegensätze vorzteht, dürfte die vorgesehene bayrische Osthilfe der Münchner Regierung den wahrscheinlich im Kern be reit- angetretenen Rückzug erheblich erleichtern. Sharkey siegt nach Punkten Der mit so grober Spannung in der ganze« Welt er» «artete Boxkampf z«tfchen dem Deutsch«« Max Schmeling und dem Amerikaner Jack Sharkey um die Weltmeisterschaft, der «ach europäischer Zeit am Mitt- «ochmorge« um S Uhr begann, nahm in de« erste« Runden folgenden Berkaus: Di« «rfte Rund« »«»lies auherordentlich lebhaft. Sharkey errang einen leicht«» Punktvorsprung. Anch in der -«eiten Runde behauptete sich der Amerikaner befser als er«artet. In der drittem Runde konnte sich der Deutfch« auch noch nicht so richtig e«t«ickeln. Die vierte Runde verlies fast ausgeglichen. Die sltnste Runde verlief sehr lebhaft bei schwerem SchlaganStansch. Sharkey landete eine« Dies schlag. Auch in der sechste» Rnnde kämpsten beide Gegner sehr vorflchtig, doch gehdrte diese Runde Schmeling. Di« siebente Rnnde »erlief «Uvas «ilder. Wiederum schwerer Schlagaustausch. Schmeling immer «och sehr frisch, SHarke, dagegen sehr «erovS. Offen «nd fair verlies die nächst« Rnutze, ist der SharkeyS Link« nicht mehr so arbeitet« «ie in de« ersten Rnnde«. Sie «ar «enig ausregend. Die neunte sah Schmeling zwar aggressiver. doch verginge» anch dies« drei Minnte« ohne jede Sensation. Die zehnte Rnnde gehdrte Schmeling, der seinen Gegner mehrsach hart im Geficht traf. I« der elsten steigerte Schmeling daS Tempo. SharkeyS Ang« ist geschwollen. Der Dentsch« hat sich gesunden «nd kämpst ganz ruhig. Die zwölfte sah den Amerikaner etwas ans dem Rückzug, er schlng recht ungenau. In der solgenden slS.s Runde blieb Schmeling «eiter der Angreifer. SharkeyS linkes Ange «ar geschlossen. Die vorletzte Runde bracht« einen raschen «nd harte« Kampf, der boxerisch wohl sehr gut, doch obn« Seufation «ar. Die letzte Runde »erlies etwas dramatischer, bei kolos salem Schlagwechsel, aber ganz ausgeglichen. Znm Weltmeister aller Klaffen «urd« Jack SHarkey erklärt. Schmeling verlor ganz knapp nach Punkten. lAuSführltcher Bericht im Abendblatt.) Rewmttmms mm Mttttbstmktlm vrabtmelckuug nnaarar AorUuor SodrttUeltnng Berlin, öl. Juni. Nach «ie vor steht die morgige Konserenz der Innenminister der Länder im Vordergrund deS politischen JnteveffeS, da man allseits von ihr «ine Lösung des bis zur Unerträglichkeit gesteigerten Konfliktes zwilchen dem Reiche «nd verschiedenen «egen die Reichs» Politik Obstruktion übende Länder erwarte«. Soweit wir unterrichtet find, wir» die Reichsregierung morgen ihre« Standpunkt mtt grober Festigkeit vertrete«. Schon Henle find gewiffe Vorbereitungen sü, diese Konferenz ge, troffen, «nd wenn Bayer« «nd Baben morgen nicht znr Loyalität gegenüber der Reichsregiernng znrttckkehre« sollte«, mühte damit gerechnet werden, dab «S »« kcharfe « Eingriffe« kommt. Im Vordergrund stehen dabet zwei Vorschläge. Sollten die tu Frage stehende« Länder »ei» irren Widerstand leisten, so erwäg« man eine neu« Rotverordnn««, in der festgesetzt werben dürfte, bab die Länder «nr in ganz besonderen, einzeln aufgesührten Fällen berechtigt lein sollen, befristete Uniformverbote für ganz kurze Zeit auszusprechen, Verbote, die nach kurzer Zeit von selbst «jeder anber Kraft treten. Kommt es zu einer solchen Regelung, so würde nach dem Grundsatz, dab R «ichSrecht Landesrecht bricht, die zentrale Regel««« der Uniform» frag« als für alle Länder bindend erfolgen. Sollten dann etwa Bayer« und Vaden trotzdem tu der Obstruktion verharren, dann wird schon heute di« verhäng «na de» «U-nasm-znftandes übe, »aS Dr«"»« .«««» .'«* woge«. Unter diesen Umständen dürfte «S ffch die süddeutsche Fronde wohl überlege«, ob ffe de« Könslikt weiterhlü aus die Spitz« treiben will. Angesichts d«S Ernstes der Lage, wird der bayrische Ministerpräsident Held selbst an der morgigen Jnnenministerkonserenz teilnehmen. Auch der badische Staatspräsident Dr. Schmidt wird in Berlin erwartet. In -en Dienstagabendstunden hörte man allerdings bereits von einer ruhigeren Beurteilung der morgtgen Konserenz. ES scheint so, al« ob Bayern bereits vor Konferenzbegtnn unterderhand zu erkennen gegeben hat, dab es sich einer Reichsnotverordnung in der Untsormkrage nicht widersetzen würde. Offenbar hält es die bayrische GtaatSregterung, nachdem sie reichlich heftige Worte gebraucht hat, doch nicht für zweckmäbig, dem Reich Anlab zu einem Einschreiten zu geben, da- das Ende für das setzt bestehende Regime in Bayern mit sich bringen könnte. Auch fürchtet man in Mün chen wohl, bab bet einem wetteren Verharren in -er Fronde das Reich nicht bereit sein würde, »ie sür Bayern vor- gesehene O st h t l f e a kt t o n, die in ihren Grun-zttgen six «nd fertig ausgearbeitet ist, zur Durchführung zu bringen. Daß Reich kauft «elfeMchenaktien Transaktionen »es früheren Ainanzmtnistrrs Dietrich vradtwalcknng nnaorar vorllnar Sodrlttlaltuug Berlin, 21. Juni. Seit einigen Tagen unterhält man ffch in Wirtschaftskreisen über eine grobe Transaktion, mtt der die NeichSregierung Einslub auf da- bisher von der so genannten Flickgruppe kontrolliert« Aktienpaket der Gelsenkirchener BergwerkSgesellschast und damit auf das grvht« Unternehmen der -rutschen Schwerindustrie, nämlich den Stahlverein. erhält. Das Reich übernimmt danach auS den Händen der Gruppe Flick ungefähr »8 Prozent des 280 Millionen RM. betragenden Aktienkapitals der Gelsen kirchener BergwerkS-A.-G. zum. Kurse von SO Prozent un rundet diesen Besitz um wettere 18 Prozent auf «ine Mehr- heit ab. Der Baraufwand für diese- Geschäft mache zunächst 2S Millionen RM. aus. Da» gesamte Objekt dürfte sich anfeinen Betrag zwischen SV «nd 100 Millionen RM. stellen. Da vielfach die ber Negierung Papen feindlich gesinnte Presfe diese Angelegenheit ausgegrlffen hatte, um damit gegen die Regierung zu polemisiert»,, erging am Dienstag- abeird seitens der NeichSregierung eine amtliche Verlaut barung, die folgenden Wortlaut hat: „Bet der Transaktion betreffend Gelsenkirchen handelt es ffch «m ein Gefchäst, das von dem früheren ReichSttna«,» Minister Dietrich persvnlich im Lasse dieses Frühjahres vorbereitet «nd dnrch einen von ihm am »1. Mai sür das Reich «nterzetchnete« Vertrag znm Abschluß gebracht worden ist. Die neue Regierung hat dieses Abkommen vor» gesunden. Anlab, die RechtSgüMgkelt z» bezweifel«, besteht nicht." Zu diesem außerordentlich scharfen KymmuniquS, da» in politischen Kreisen mit Recht als ein« herbe Kritik an -em Vorgehen des früheren NeichSslnanzministerS angesehen wird, hören wir von gut unterrichteter Seite noch folgende»: Die Angelegenheit spielt schon seit dem Frühjahr. Damal» wurde ffe von den Interessenten an da- Reich-Wirt- schast-mtntsterlum herangetragen, -em zu dieser Zeit noch -er ReichSwtrtschaftSmtntster Dr. WarmbolL vorstan-. DaS ReichSwIrtschastSminIsterium lehnte diese Aktien» Übernahme ab. SS kam z« einem heftigen Konflikt zwischen Dr. Warmbold «nd Dietrich. Im Gefolge dieses Konfliktes zog sich Prof. Warmbold aus dem ReichSwirtschaftsmintfteriu« zu rück «nd schied a«S der Regierung Brüning a«S. Nunmehr ging, da das ReichSwirtkchastSministerium anch in fei«,« «nteren Restarts »etter bei seine, Weiger«»» verblieb, die Sache an das RetchSsinanzmtntste» rinm «nd «nrde hier in einer Art «nd Weis« behandelt, die noch dringend der «nsklärnng bedürfen wir». SS wirb mitgeteilt, dab im ReichSstnanzminifterin« sogar niemand von den zuständigen Referenten von der Weiter behandlung der Sache dnrch Herr« Dr. Dietrich, Bade«, «twaS gehört hat. Der ReichSsinanzminlster hat die An gelegenheit höchst persönlich abgewickelt, «nd er hat den «ertrag unterzeichnet am Tage «ach der Demission d«S Kabinetts Brüning «nd damit anch feiner Demission. Rechtlich war Dr. Dietrich dazu in ber Lage. AVer eS fragt sich, ob e» al- richtig angesehen werden kann, dab «in ge- fchäft-fllhrender Reich-sinanzmtntster kurz vor seinem Aus scheiden noch einen Vertrag unter-etchnet, ber hesttg um stritten würden ist und ber zum andern wegen seiner Modalitäten wohl noch Gegenstand scharser Kritik lein wird. Deshalb hat wohl auch das neue Kabinett jetzt sofort nachprüfen lasten, ob der Vertrag als rechtsgültig an zusehen ist, ober ob eS gelingt, von ihm herunterzukommen. Da» Neichsjustizministerium, da» mit dem Fall besabt worben ist, hat jedoch die Rechtsgültigkeit nicht anzwetseln können, so dah daS Reich auf dtesem Vertrag festsitzt. Die dorf um so bedauerlicher aenannt werben, als bestimmte Modalitäten dieser Transaktion zunächst al» unbegreif lich anmuten müssen. An der Börse »erden die Aktie« deS Gelsenkirchener BergwerkveretnS zum Knrse von öd gehandell. DnS Reich hat ans Grund des Dietrich-Vertrag» Ai Mark sür die Aktie »«zahlt. Da» bedeutet, soweit man bisher übersehen kann, bab bi« Aktien mit mehr al» 100 Prozent überzahlt worben find. Man wirb also mtt einiger Spannung einer Erklärung -eS früheren RetchSftnanzmtntsterS entgegensehe« müsse«. Die Lausanne« Keife Nach dem überraschend schnellen Start der Füns-Mächte- Erklärung, die eine Endlüsung versprach und die Einstellung der Tribute btS zu diesem Ziele legaltsterte, ist eS zur Stockung, ja schließlich zur Krise der Konferenzarbeiten gekommen. Man war aus diese Entwicklung eigentlich in allen Lagern schon von vornherein gefaßt. Noch hatte jede der SS Konferenzen, die Lausanne vorauSgingen, eine Krise gebracht, und eS war eine billige Prophetie, ein gleiche» auch für diese Zusammenkunft Voraussagen, auf ber Deutsch land dte Forderung auf endgültige Beseitigung der Tribute burchzufechten hat. ES war ebenso klar, daß die Krise von Frankreich auSgehen würbe, zumal setn Ver treter Herriot, der von unseren Pazifisten gefeierte Mann ber französischen Linken, nach dem Urteil seiner eigenen Landsleute in der Verteidigung der „heiligen" Rechte Frankreichs aus dem Houngplan ein hartnäckigerer Gegner als selbst Tardieu sein würde. Schon von seiner ersten Ansprache hat man in einsichtsvollen Kreisen in Parts gesagt, ffe sei schlimmer als eine Poincard-Rede ge wesen. Man weiß auch überall, dab die Fünf-M8chte-Er- klärung dem französischen Ministerpräsidenten von Mae- bonald förmlich abgerungen wurde. Sie hat Herriot, besten höchster Ehrgeiz eS ist, nichts von den französischen An sprüchen aufzugeben, so sehr auS seinem seelischen Gleich gewicht gebracht, dab er schleunigst zum Wochenende nach Pari» fuhr, um in ber heimatlichen Atmosphäre «nd bei den poltttfchen Freunden neue Rückenstärkung zu suchen. Dort gab er denn auch dte Erklärung ab, baß die Zah- lNNgSauvsehung tn dem Augenblick dem Noungplan wteder Platz machen müsse, tn dem unglücklicherweise die Lau sanner Beratungen ergebnislos enden würden. Die deut sche Auffassung ist, entsprechend dem klaren Wortlaut ber Macbonald-Erklärung, eine ganz andere. Uns ist ein« Endlüsung unter allen Umständen versprochen worben. Sie muß gefunden werden, selbst wenn ber außer- orbentltch bedauerliche Fall eintreten sollte, baß die Kon ferenz zunächst ergebnislos sein sollte. Dann müßte ffe eben tn Permanenz erklärt werden, bis günstigere Zett umstände und bessere Einsicht Ne wieder aus ihrem Schlafe wecken würden. An ber uns zugesagten Aussetzung ber Tributleistungen hätte ffch jedoch nichts geändert. HerriotS Auffassung mag den Pariser Politikern einleuchten, ist aber leider nur ein erschreckender Beweis dafür, wie gering der Eindruck einer sich immer mehr zur Katastrophe zuspttzen- den Weltwirtschaftskrise auf die maßgeblichen Kreise tn Frankreich ist. Unterbesten ist Macbonalb nicht müßig geblieben. Man hat ihn al» den Motor, die treibende Kraft, der Lausanner Konferenz bezeichnet. ES besteht kein Zweifel bab er dte Krönung seiner Lebensarbeit, di« er angesichts seines leibenden Zustande» bald abschlteßen möchte, in einer Bereinigung der Zustände steht, die zur Weltkrise und damit zu ber Not auch seine» Vaterlandes geführt Haven. Der Patriot Macbonalb. ber al» Parteiführer seine Partei verlieb, um zum Führer der Nation zu werben, tritt zweifellos, wie er selbst oft genug betont hat. für «ine radikale Lösung durch Streichung ber Tribute und der Kriegsschulden ein. Er hat sogar erklärt, bab England jedem Staat, der auf Tribute verzichtet, freiwillig, ohne Rücksicht darauf, ob eS selbst von Amerika Gchuldeunachläste -bekommt, dte Schulden, die er tn London hat. erlassen will. Diese großzügige Opserbereitschaft. die vor allem bei einem Verzicht Italien» auf Tribute sehr wesentlich tnS Gewicht fallen kann, unterscheidet England in markanter Weise von Frankreich, da» gerade so viel und keinen Centime mehr an Tributen „opfern" will, als man ihm selbst an Schul den nachläßt, daS also praktisch die Tributsumme, die eS bisher schon für sich verwenden wollte, in voller Höhe bet- Vehalten will. Aber Macbonalb ist nicht nur Idealist, son dern als schottischer Kelte mit einem sehr realen Sinne begabt. Deshalb erstrebt er unter allen Umständen eine Lösung tn Lausanne an. auch wenn Ne nur «ine verhält nismäßig bescheidene Annäherung an den Jdealzustanb ist. Während Herriot sich in Parts neuen Mut Mr seine sture Trtbutpolttik Volte, versuchte Macbonalb die vausanner Stockung aus andere, wenn auch nicht sehr glückliche Art zu überwinden. Er machte in einer Drei - Mächte - Be sprechung mit Frankreich und Amerika tn Genf einen Ab« rüstungSvorschlag, ber keine allgemeine RüstungSgleichhett bringen sollte, auf die wir Deutsche au» dem Versailler Diktat einen «nverjährbaren Anspruch Haven, sondern alle Staaten, auch dte avgerüsteten, gleichmäßig treffen sollte, so bab Frankreich» militärische Vorherrschaft gewahrt vletvt, während e» gleich,etttg seine RüstungSauSgaven fühlbar senken kann. Dadurch sollte e» nach Macbonalb» Absicht Frankreich durch Verstärkung seiner Sicherheit möglich ge« macht werben, auf Tribute zu verzichten. Einer Snbrege- lung sowohl ber Reparation», wie ber AbrüstungSirage würde dann nach Macbonalb» Ansicht nicht» mehr im Wege stehen, und die europäischen Nationen könnten einig «nd geschloste« von Amerika verlangen, baß e» nun seinerseits zur Vereinigung der Krise dte Schulden streich«. Diese Ueberlegung bestimmte Macbonalb zu seine« sonntägltcheU
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