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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.07.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320706010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932070601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932070601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-06
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.07.1932
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Daß sehr erhebliche Gegen sätze noch weiter bestehen, war schon in -en ernsten Mienen -er Berhanblungögegner zu erkennen. Die deutschen Minister sind nachmittags wieder fast eine Stunde lang bet Mac- donald gewesen, und wieder erschien Herr tot sofort nach ihnen, um den englischen Vermittler und Konferenz leiter über die deutsche Haltung und die letzten deutschen Vorschläge zn befragen und um seinerseits die Antwort Frankreichs zu erteilen. Diese französisch-englische Aus sprache dauerte etwa zwei Stunden, ein Zeichen dafür, wie hart der Kamps ist. ES bestätigt sich, daß die bentsche Abordnung MaedonaldS letzten BermitltungSvorschlägen, die sich bekanntlich ans den Plänen des englischen Sachverständigen Layton ansbauen, wohlwollend gegenübersteht, sie zu erörtern, anSznbanen und «och zu verbessern sucht. An den wichtigsten Linien kann sogar heute nachmittag schon von einer Uebereinstimmnng Deutschlands und Englands gesprochen werden. Macdonalds Vorschlag fleht eine Kapitalsumme von r,a Milliarden in Vondö vor. Die deutscke Anregnng direkter Zahlungen ist wieder völlig von der Bildfläche ver schwunden, nicht zu unserem Schaden. Dafür schlagen die Engländer wieder das alt« Zahlungsschema, also Bonds, vor, freilich in einer ungeheuren, änderst bedenklichen Höhe. Von den 2,6 Milliarden sollen nach englischen Plänen 1,S Milliarde anSgegcben werden, sobald der AuSgabekurS auf m steht. Dadurch wird zwar ein effektives Mora torium zunächst bewirkt, dessen Dauer schwer abzuschähcn ist; ein befristetes Moratorium ist aber leider nicht mehr vorgesehen. Der zweite Abschnitt von 1 Milliarde soll erst auSgegebcn werden, sobald der AuSgabekurS »5 er reicht hat. Findet die Ausgabe eines Teiles des Abschnittes nicht innerhalb zehn Jahren statt, so fällt der nicht auS- gegebene Nest endgültig fort. Deutschland hat also erkennen lassen, baß eS diese Pläne nicht ohne weiteres ablchnt. SS hat aber dafür neue politische Bedingungen an sein Einverständnis ge- knüpst, und zwar wieder die Erledigung der Kriegs» schuldsrage, Artikel SSI, die Krag« der allgemeinen Gleichberechtigung, die sich auch aus die Rüstung vollkommen anSwirken müßte, sowie die Korderung nach endgültiger völliger klarer Streichung beS Teiles VNI des Versailler Diktates, der die Reparationen behan delt. Unbestimmt ist noch, ob auch die Saarsrag« hier oulauuiUou Vk.-S-Souüardorlvlitoratattor» angeschnitten wnrde oder angeschnitten wird, eine Krage, ohne deren schnelle und anständige Regelung eine Besriedi- gnng sicher nicht zu erreichen ist. Innerhalb der deutschen Delegation stellt man fest, daß Frankreich nun das Wort hat. Wichtig ist jedenfalls, daß zur Zeit die G l ä u b t g e r f r on t gegen uns, die tagelang bestand, nicht mehr vorhanden ist, sondern daß wir wieder Anschluß an England gesunden haben. Allerdings mit schwersten Opfern und auf einer noch recht bedenk lichen Grundlage. Auch diele Pläne sehen ja noch immer gewaltige rein politische Zahlungen Deutschlands vor. Ergänzend wirb über die von uns im Prinzip akzeptierten englischen Vorschläge noch mitgcteilt, baß auch die Reichsbahn völlig dabei auSscheidct und daß cS sich um Schuldverschreibungen des Deutschen Reiches han deln würde. Natürlich ist mit diesen von uns günstig auf genommenen englischen Vermittlungsversuchen noch keine Klarheit erzielt. Die Franzosen sind zur Stunde noch hart- näckig. Herrtot hat erklärt, daß er sich auf die von Deutschland geforderten politischen Zugeständnisse unter keinen Umständen «tnlassen könne; mit solchen Zu- geständniflen wäre er nicht in der Lage, nach Frankreich zurttckkehren zu können. Aber vielleicht könne man in der politischen Schlußerklärung Deutschland eine gewiße Genugtuung geben. Wir haben diesen Dreh schon vor Tagen als wahrscheinlich vorauSgesagt. Vermutlich geht der Schacher heute nacht noch weiter. Optimisten rechnen sogar mit einer Klärung in den späten Nachtstunden. Lausanne, S. Juli. Herriot hat am Abend telephonisch den französischen KrtegSminister Boncour, der die fran zösische Regierung aus der Abrüstungskonferenz vertritt, er sucht, nach Lausanne zu kommen. Macdonald hat den NeichSkancler und den ReichSaußenministcr heute abend zum Essen geladen. Kadinettssihung über Lausanne Vrudkmvlänns «avorvr vorUuor ScNilttlaNnn« Berlin, ö. Juli. Die in Berlin anwesenden Kabinetts mitglieder hielten heute eine Sitzung ab, in der die Lage in Lausanne aus Grund der vom Reichskanzler v. Papen übermittelten Berichte besprochen wurde. Irgend eine Stellungnahme erfolgte naturgemäß nicht. ES handelte sich um eine der in der letzten Zeit üblich gewordenen rein in formatorischen Besprechungen der KabincttSmttglieder. Die Lendimr StMaltekeMem beultet Niedrigere Zinsen vorgefchlagen London, 5. Juli. Nach dem Abschluß der Londoner Sttllhalteverhanblungcn am DienStagnachmtttag wurde fol gende Verlautbarung auSgegebcn: Aus den der Konferenz unterbreiteten Statistiken geht hervor, baß in cinigcn Ländern den Gläubigern noch ge ringfügige Beträge aus Vorzugsrechten auf vollständige Durchführung der am 15. März begonnenen Kürzungen von 1» vom Hundert zustchcu. Im Einvernehmen mit den deutschen Vertretern wurden Abmachungen getroffen, die die vollständige Durchführung dieser Kürzungen gewährleisten, mindestens ein Drittel des Betrages ist bereits durch Nichtinanspruchnahme erledigt. Von dem Nest wird für den größeren Teil bis zum 1. Oktober Vorsorge getroffen sein, für das übrige bis zum Jahresende. ES wurde beschloßen, die Erörterungen über weitere Kürzungen auf die nächste Tagung, die am 1. Oktober stattfindet, zu verschieben. Angesichts der allgemeinen Grldverbillignng und um dies« der deutschen Wirtschast zugute kommen zu laßen, wie auch nm sicherzustellen, daß alle Glänbigerländer hinsichtlich -er Zinsen gleichmäßig behandelt werden, wnrde beschloßen, baß die Delegierten ihren BankenauSschüßen die An wendung einer niedrigeren ZinSskala sttr beutsche Kre dite Vorschlägen sollen. Die Berichte über Umwandlungen kurzfristiger Schul den in langfristige Anlagen gemäß den Bestimmungen des Abkommens ergaben, daß in dieser Richtung befriedigende Fortschritte zu verzeichnen sind. * Zu dieser Mitteilung ist zu bemerken, baß die Beträge aus Vorzugsrechten, die noch abzndecken sind, tatsächlich sehr geringe Summen darstellen. Vom deutschen Standpunkt au« wirb es als befriedigend betrachtet, baß die Kürzungen sich im Rahmen von 10 vom Hundert halten, und baß dar- über ÜinauSgehend keine weiteren Forderungen von den VlSublgern gestellt worbe« sind. Wie verlautet, berechnet sich der tatsächliche DurchschnittszinSsatz, wenn man Bar- kredite und Weckselkrcdite zusammenntmmt, jetzt aus 5 vom Hundert, so daß also die Verbilligung des Geldes schon zum Teil der deutschen Wirtschast zugute kommt. Die in der Verlautbarung angcdcuteten Verhandlungen über die Zinssätze werden sich also in erster Linie auf die Länder erstrecken, wo dieser Durchschntttssatz noch nicht erreicht ist. Sie Sandeirmhandlimsm mit Schweben Berlin, 5. Juli. Amtlich wird mitaetetlt: Nachdem die deutsche Regierung den Wunsch geäußert hat, sich von dem bestehenden deutsch-schwedischen Handels- und Schisf- fahrtSvertrag nebst den dazu gehörigen Zusatzabkommen zu lösen, sind die beutsche und die schwedische Regierung über eingekommen, den Vertrag und die Zusatzabkommen mit Wirkung vom 15. Februar 1099 ab außer Kraft zn setzen. Verhandlungen dürsten ausgenommen werben mit dem Ziel, ein Uebereinkommen zwischen den beiden Ländern sttr die Zeit nach dem Außerkrafttreten beS gegenwärtigen Handelsvertrages zu erreichen. Hierzu drahtet unsere Berliner Schristleitnng: Der außerkrasttretende Vertrag hat lange Zeit, auch insbesondere auf der deutschen Land- und Forstwirtschaft, angesichts der Entwicklung der Dinge wie ein schwerer Druck geruht. Die Rechtsparteien hatten schon zu wieder holten Malen die Kttnbtgung gefordert. Die Abwertung des englischen Pfundes und nicht zuletzt auch der Kren- aer krach machten die Lage auf dem Gebiet des deutsch- schwedischen Handelsvertragswerks vollends unhaltbar. Während schwedisches Holz und schwedisches Vieh dauernd nach Deutschland einströmen konnten, wurde von Deutsch land nur das gekauft, was anderSwo nicht zn haben war oder sich dort tcurer stellte, also namentlich chemische und optische Artikel. Da der Vertrag selbst erst Ende Januar 1V99 abläuft, vergeht noch «ine geraume Zeit, ehe die Kündigung praktisch wirksam wird. In der Zwt- sthenzett wird un» nicht» andere» übrig bleiben, al» zu dem Mttel-er «oMiugeuÜttm^ »« greste^ Strelfzus -urch Dresdens Haushalt Wenn man die finanziellen Nöte und Sorgen Deutsch lands richtig kennenlcrnen will, dann soll man nicht allein den Haushalt des Reiches, schon eher den der Länder, am besten aber die Etats der Städte studieren. Denn der Reichs, haushalt läßt sich auch unter den schwierigsten Umständen einigermaßen im Gleichgewicht halten. Nicht weil das Reich sparsamer ober geschickter wäre als die übrigen öffent lichen Körperschaften, sondern weil es der alleinige Träger der Steuerhoheit ist und dazu aus eigener Machtvollkom menheit seine Aufgabenbereiche erweitern oder verengern kann. Am schlechtesten sind die Städte daran. Man hat ihnen ihre Steuerhoheit durch die Erzbcrgersche Steuer reform fast vollkommen genommen. Was menschlicher Er- findungSgeist an einigermaßen einträglichen Steuern er denken kann, wird bereits vom NeichSfinanzmtnistcrium zum Nutzen beS Reiches und zum Leidwesen der Steuer zahler erhoben, für die Städte bleiben kümmerliche Brosamen. So die Musikinstrumenten st euer, die Dresdens Bürger auch im neuen Eiatsjahr belasten soll, weil auf sie „aus finanziellen Gründen nicht verzichtet werden kann*. Sie hat 1080 508 000 Mark erbracht, und Dresden» Stadtväter «rhossen sich von ihr in diesem Jahre 870 000 Mark. Bedeutung für einen Stadt säckel mit Gesamtausgaben von 145 Millionen Mark hat sie natürlich nicht. Ein Tropfen auf den heißen Steinl Ihr Erträgnis steht tm schreienden Gegensatz zu der Er- bitterung, die sie in zahlreichen Familien schassen muß, denen sie den letzten Born der Freude in freudloser Zett vergällt. Unter den eigenen Stenern der Stadt ist hinsichtlich ihres ErträgnißeS die Bürge rsteu er am bemerkens wertesten. Sie hat 1990 1,6 Million ergeben. 1091 wurde sie um 800 Prozent erhöht und auf 4,6 Millionen ver anschlagt. In diesem Jahre sollen gar 400 Prozent zum normalen Landessatz treten. Man rechnet mit runden 6 Millionen Erträgnis. Eine genaue Schätzung vermag man bezeichnenderweise überhaupt nicht vorzunehmen. Rein rechnerisch mlißte die Summe das Fünffache des Er trages von 1090 ergeben, also 8 Millionen. Die Stadt be gründet die geringere Veranschlagung mit der Erfahrung, die man bei jeder Steuererhöhung machen kann. Sie sagt, es müße infolge der Erhöhung des Steuersatzes auch mit einer wesentlichen Erhöhung der zu bewilligen den Erlasse gerechnet werden. Wir fürchten, diese Mut maßung wirb sich in größerem Ausmaße erfüllen, als Dres dens Finanzbezernent glaubt. Die Gemeindcbiirgersteucr ist mit 400 Prozent Zuschlag so überspannt, daß sie für die große Mehrzahl der Bevölkerung untragbar geworden ist. Mir haben ja das markanteste Beispiel für den Ein kommensverfall in den ReichSsteucrttberwctfungen aus der Einkommensteuer. 1080 erhielt die Stadt noch 18,6 Millionen, 1031 waren im Voranschlag 7,1 Millionen und 1082 gar nur noch 5Z Millionen eingesetzt. Das sind 88 Prozent des Aufkommens von 10901 Hiermit berühren wir einen der wundesten Punkte der Gemeinde finanzen. Sie sind prozentual vor allem an den Reichs steuern beteiligt, die den stärksten Rückgang auf weisen. Sie haben aber umgekehrt ohne genügenden und vor allem sicheren Ausgleich Aufgabengebiete vom Reiche zugcteilt bekommen, die mit der Not der Zett zu einem immer größer werdenden Ausgabenfaktor anschwcllen. DaS Wort, das Reich saniere sich auf Kosten der Gemeinden, trifft vor allem auf die Wohlfahrtspflege zu. Die ausgesteuerten Erwerbslosen — und je länger die Krise bauert, um so größer wird ihre absolute und prozentuale Zahl im Verhältnis zur GesamterwerbSlosigkett sein — fallen nahezu ganz den Gemeinden zur Last, ohne daß dar aus den Städten ein Anspruch auf eine Entschädigung er wächst. Ja, die Städte, die besonders stark unter dem Steuerrückgang leiden, haben auch zugleich die höchsten Wohlfahrtslasten zu tragen. Sie sind also in doppelter Weise benachteiligt. Das gilt vor allem von Dresden. Seine Arbeitslosenziffer übersteigt den Ncichsdnrchschnitt um mehr als 118 Prozent, und außerdem ist infolge des groben, «inst wohlhabenden RentnertumS die Zahl der unterstützten Kleinrentner ebenfalls überdurchschnittlich. Ins gesamt wurden am 1. Mai 71800 Familien und Einzel personen unterstttht, gegenüber 52 580 Parteien am gleichen Tage des Vorjahre». Trotzdem sind die Ausgaben der ln 6er beutigen ^denäkEgnbe beginnen wir mit ciem ^b6ruek unsere neuen Komsns t
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