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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.08.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320809028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932080902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932080902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-09
- Monat1932-08
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Ktiilc 8epldr. nti mcn nini nli» IVio »mpolo ltltti ldcimnn«. Urre kukkcct Uncke '/«II Ui» /olk-kükn«: SII—KK> iknenvlk-k. I: ZINI-Mt unii Ii:oi-Ii.vio »II. l.uinpclic» ««»eul-Tkuutor L »Il-bencklick ^1-v»rlot0 Vor,t»Ni» ^»«dcndiick VoetolL-VoWtoUoW A-en»«usoa-e Dienstav, s. August issr kl. »ra-l<ml»»Iftt >«chtt<hten »rciden Srenwrecher-Sainmelnummer: »»»tt «u, tür «achlgtipräch«! «r. »oou SchUItlritimg u. H«upIg«Ich»IUsteNe: Lrelde» - X. t, M arten strad« »S/t» r>nick'i0»E'LMÄ« Dresden. «ofttcheck-ato. 10« Dresden Nachdruck nur mit deull.Quellen angab« iDreidn. «achr.i juILMg. Unvertangt* Schttltstück« werde« nicht aulbewadrt Gegrunöet 18SH »«tugSgerithr Lei täglich »wetmaNger Zustellung monatlich » ro Ml. leinIchUebUch 70 Vf,, für Lrtger- lohn), durch Postbezug ».«> Mk. einlchliehlich »I Psg. Postgebühr lohne Polliustellungtgebsthr) tet 7 mal wdchenUichem verland, lktnzelnummer 10 Pf«. «nretgenprelfe: Die elnfpalllge »o mm trette Zeile »» Pfg., für auiwiirdt 10 Pfg., di« »0 mm dreiie LeName-eile 100 Pf,., außerhalb IbO Pfg. ab», ikrtlenablchlag lt. Laris, yamtlienanzeigen und Ttellengeluche ohne Rabatt i» Via-, anher« HÄ» »S Vs». OflertengeiLhr »o Pf» Uulwürttge UustrSg« gegen «orautbetahlung. Heute abend Zerrer-Netverer-nung Rikstnrazzia im Samburm Elmwiertkl Berlin, 0. August. Die KablnettSsitzung, zu -er -er Reichskanzler gestern abend alle NeichSmintster sitr heute gebeten hat, hat am DtenStagmtttag in der Reichskanzlei begonnen. In politischen Kreisen herrscht kein Zweifel dariiber, -atz «S zum Erlaß der neuen Notverordnung und zur Verschärfung der Strafbestimmungen gegen alle Terror akte kommt. Nach Schluß der KabinettSsitzung wird das Er gebnis telephonisch nach Neudcck mitgctetlt und dort dem Reichspräsidenten vorgelegt werden. In politischen Kreisen erwartet man die Entscheidung noch für heute abend. Der Reichspräsident selbst wirb morgen, Mittwoch, in Berlin eintresfen. Was die Verordnung der Neichöregiernng über die Son-ergerichte angeht, so rechnet man damit, daß -ie Einrichtung solcher Son-ergerichte in Berlin und den jenigen preußischen Provinzen vorgenommen wir-, wo be sonders gefährliche Attentate vorgekommen sind, also Ost preußen, Schlesien, Schleswig-Holstein und Bran-enburg. Ob sich die Einrichtung von Sondergertchten auch auf -aS Land Braunschweig beziehen wir-, steht noch dahin. Grundsätzlich gilt fttr -ies« Son-ergerichte, daß sie Gerichte -er Län-er -arstellcn. Ihr Sitz wird von der Reichs regierung im Benehmen mit den Justizverwaltungen -er Länder bestimmt, ebenso ihr Geltungsbereich. Die Gerichte entscheiden im Schnellverfahren. Eine Bernsnng ist «nznliisstg. Für Gnadenakte ist nicht -er Reichspräsident, sondern -le Landesregierung zuständig. ES ist vorgesehen, daß bereits anhängig gemachte Verfahren vor die neuen Gerichte kommen. Allerdings finden bei -tesen Fällen -le ver schärften Strafvorschrtften noch keine Anwendung. Während Wie nach Berlin berichtet worden ist, haben -ort die Kom munisten in großem Umfange Bürgerkrtegsvorbe- reitungen getroffen, die sogar soweit gediehen sind, daß von den Kommunisten bereits Befestigungsanlagen geschaffen worden sind. Der Ncichskommissar wird auch hier schärfstens durchgreifen. Ailfspottzei in Lyck Königsberg, 0. August. Auch der gestrige Tag brachte in verschiedenen Orten Ostpreußens wieder Anschläge politischer Art, ohne daß es zu erheblichen Verletzungen oher gar Totschlägen gekommen wäre. Der Btirgermetstcr der Stadt Lyck hat aus Bürgern der Stadt eine Hilfs polizei zur Unterstützung der örtlichen Polizeiorgane ausgestellt, die während der Nacht Polizeidtcnst versieht. In LandSbcrg im Kreise Preußtsch-Eylau sind gestern nacht auf einen Gutsbesitzer und einen Siedler, beide An gehörige der NSDAP., Revolveranschläge verübt worden, die sedoch mißlangen. I» OrtelSbnrg wurde die Wohnung eines frühe- ren kommunistischen Stadtverordneten, der inzwischen zur SPD. übergctretcn ist, beschossen. Getroffen wurde nie mand. Am vergangenen Donnerstag hatte der Betroffene auf einer Postkarte die Mitteilung erhalten, daß ihn Inner halb 14 Tagen der Tod ereilen würde. Weiter wurde in BraunSberg die Schaufenster scheibe einer Fahrradhandlung, deren Besitzer der NsDAP. nahesteht, durch einen Steinwnrf zertrümmert. I» Drena- surt wurde in der Wohnung des Führers der NSDAP, eine Fensterscheibe etnaeworsen. Als der WohnungStnhaber ans Fenster eilte, siel ein Schuß. Er sah, wie ein Un- bekannter flüchtete, unL gab gleichfalls «inen Schuß ab, der jedoch sein Ziel verfehlte. In Marienburg wurde auf die Wohnung eines Bäckers ein Bombenattentat verübt. Der lULjährige Sohn des Bäckers wurde durch Sprcngstttcke am Kopfe schwer ver letzt. Der Bäcker gehört keiner Partei an und betätigt sich auch nicht politisch. Neue Terrorakte tu Schlesien Gleiwift, 0. August. Wie die Poltzcipressestelle mitteilt, wurden heute früh in Schönwald auf die Wohnung eines SchuhmachermetsterS, der der ZentrumSpartet an gehört, Pistolen- und Karabinerschüsse abgegeben: verletzt wurde niemand. In Hindenburg wurde heute nacht ein Sprengkörper in baS Schaufenster eines jüdischen Ge- mtschtwarengeschäftS geworfen. Kur» darauf wurde in einem Fenster des Büros der Internationalen Arbeiter hilfe ein Sprengkörper zur Entzündung gebracht. In Schömberg explodierte gestern abend auf einem Garten- grundstück ein Sprengkörper. Zwei Kommunisten wurden als der Tat dringend verdächtig festgenommcn. » Hirschberg, v. August. In der vergangenen Nacht wurde gegen das städtische Kunst- und VeretnShauS, ein national sozialistische» VerkebrSlokal, ein Bombenanschlag ver übt. Viele Fensterscheiben des Lokals wurden zertrümmert und das Haus stark beschädigt; Personen sind nicht zu Schaden gekommen« Die Tater konnten nicht ermittelt vl-rStt» Stadl la Slammea -14 TodeSvvkr Bukarest, 0. August. Nach einer Meldung der „Donanpost" wurde die Stadt Bo tos aut durch eine Feuersbrunst zum Teil zerstört. Im Arbeiterviertel der «ladt entstanden a»S bisher unbekannter Ursache an meh reren Stellen gleichzeitig Brände. Das Feuer grtss mit rasender Schnelligkeit um sich. Nach einer halben Stunde standen 84 Straßenzüae in Flammen. In der allgemeinen Aufregung dachten viele Einwohner nur an ihre eigene Rettung und lieben vielfach Angehörige im Stich. Bisher sind 18 Todesopfer sestgestellt worden, darunter mehrere Kinder. Bet den Löscharbeiten explodierte in einem Fabrikhof ei« Faß Benzin. Der Fcnerwehrkommandant und drei Feuer wehrleute wurden erheblich verletzt. Ein Feuerwehrmann stürzte aus dem zweiten Stock des Fabrikgebäudes auf den Hof. Er wurde getötet. Nur ein plötzlich einsctzcnbcr Hefti- ger Regenschauer rettet« die ganze Stadt vor der Ver nichtung. 1WV Polizeibeamte eingesetzt Hamburg, 9. August. Im Hamburger Gängeviertel, -aS in letzter Zett vielfach der Ausgangspunkt von Un ruhen gewesen ist und in dem schon des vsteren Polizei beamte angegrisfen und in verschiedenen Fällen auch töd lich verletzt wurden, nahm di« Polizei heute in den srithen Morgenstunden eine ganz groß angelegte Durchsuchung vor. Nicht weniger als 1800 Polizei- und Kriminalbeamte riegelten das ganze Gängeviertel ab «nd durchsuchten es auss gründlichste nach Massen «nd verdächtigen Personen. In den Wohnungen wurden teilwetse die Fußböden ans- geriflen «nd nach Nassen durchforscht. Di« «roß« Razzia dauert« bis IS Uhr. Es wurden 1V Hanbschußwasfen, drei Militärgewehre, zwei Jagd, gewehrt, fieben Seitengewehre, zahlreiche Gummiknüppel, teilweise mit Blei» vzw. Eisensttllung versehen, Stahltrofien, Eisenknüppel, Dolch«, Schlagringe und groß« Mengen Mu nition beschlagnahmt. Bei der Durchsuchung wurden gleich- salls «msangreich« Schristen hochverräterischen Inhalts ge sunden «nd beschlagnahmt. Etwa 80 Personen wnrden sistiert. Ferner wurde im Kornträgergang «in« Falsch münzerwerk statt anSgehoben «nd die Falschmünzer verhaftet. SammwafstiMelm sür tat RrWbamitt vraktmollluug uuovror UorUuor SodrUUoltuag Berlin, 0. Aua. Der nach Ostpreußen entsandte Kom missar der preußtfchen Negierung ist nach Berlin zurück- gekehrt und hat hier Bericht erstattet. In der gesamten Provinz wird systematlfch eine EntwasfnungSaktion dnrch- gesührt. ES hat sich übrigens herausgestellt, Anschlag auf -en Stettiner „Bolksboten" Stettin, 0. August. Aus einem fahrenden Auto wurde heute kurz vor 8 Uhr auf das VerlagöhauS des sozialdemo kratischen „VolkSbotcn" eine Dynamitbombe ge schleudert, durch die die große» Schaufensterscheiben, die EiugangStttr und zahlreiche EinrichtungSgegenstände der Geschäftsstelle sowie zahlreiche Fensterscheiben in den an liegenden Häusern zerstört wnrden. Personen sind nicht zu Schaben gekommen. Ucbcr die Täter läßt sich zur Zett noch nichts Genaues sagen, da die politische Polizei noch mit der Aufklärung des Falles beschäftigt ist. Drei Tote auf -er Zeche Kaisersluhl Dortmund, v. August. Im unterirdischen Betriebe der Zeche Kaiscrstuhl II waren am Sonnabend drei Bergleute durch Zuöruchgehen eines Kohlenpfeilers verschüttet wor den. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich sehr schwierig, da bauernd GcstclnSmassen nachstürzten. Erst in der Nacht zum Sonntag konnten der Bergmann Watermann und gestern früh der Bergmann Baumgardt tot geborgen werben. Der dritte Verunglückte, der Hauer Sander, wurde gestern mittag gleichfalls tot aufgesunden. Hochzeitsgesellschaft verunglückt - Sechs Schwerverletzte Berlin, S. August. Ein mit einer Hochzeitsgesellschaft besetzter Lastkraftwagen geriet beim Ueberholen eines Rad fahrers ins Schleudern und kippte um. Hierdurch erlitten sechs Personen so schwere Verletzungen, daß sie tu et» eS die Todesstrafe bisher im Strasgesetzbuch nur bei Mord und alißrrhalb des Ltrasgesetzbrickes vor allem im Spreng st ofsae setz gab, soll letzt Todesstrafe bei folgenden Tat beständen vorgesehen sein: Hochverrat, Brandstiftung, Explo- ston, vorsätzliche Herbeisührung von Ueberschwemmun« gen, Beschädigung von Eisenbahnanlagen» Landesverrat, für Rädelssührer bei Gewalttätigkeiten und Zusammen rottungen, wenn die Täter dir Ausschreitungen im be, wußten und gewollten Znsammentressen mit Bewaffneten begangen haben und dabei ein Mensch umS Leben gekommen ist. Es wird sür die Verhängung der Todesstrafe nickt Vor aussetzung sein, daß jemand einen anderen vorsätzlich mit Neberlegnng tötet, sondern es würbe genügen, daß jemand mit der Masse bei Zusammenrottungen gesaßt wird «nd bei diesen Zu sammenrottungen ein Mensch «mkommt, ohne daß gerade der mit der Masse dabei gefaßte selbst den Tod eines anderen gewollt hat. Außer der Todesstrafe find aber auch bei den Frei heitsstrafen Verschärfungen beabsichtigt. Ueber die Einzelheiten entscheidet jedoch erst das Reichskabinett. Die Pläne, die auf die Umbildung des RctchSkabincttS abzielen, sind bisher noch nicht über Gespräche einer in offiziellen Fühlungnahme hinweg gediehen Die eigentlichen Verhandlungen werden erst nach der Rückkehr des Reichs präsidenten beginnen. Gleich nach seinem Eintresfen werden morgen der Reichskanzler und über die außenpolitische Lage der NetchSaußcnmintster dem Reichspräsidenten Vortrag halten. Ein Empfang von Parteiführern beim Reichs präsidenten ist nicht beabsichtigt. srM MW im Aeiwtliigen ArbeilSdirnst vralrtoiolSuag uueoror SorUuor Svkrlttloltuug Berlin, S. Ang. Wie vom Neichsarbeitsministerium mit geteilt wird, waren Anfang Juli 7U0I») Mann im Freiwil ligen Arbeitsdienst tätig. Diese Ziffer hat sich bis Anfang August auf vsouo erhöht. Noch vor Eintritt -es Winters will man die Zahl -er im Freiwilligen Arbeitsdienst Tätigen aus 2NNVN0 steigern. Aus diesem Grunde hat -er Netchs- arbeitSmtnistcr ein Rundschreiben an alle Länderrcgicrun- gcn, Behörden usw. erlassen und sie um planmäßige Er fassung aller Arbeitsgelegenheiten gebeten. Ferner ist eine Fühlungnahme des Neichskommissars für Arbeitsdienst pflicht mit großen Verbänden und Vereinigungen erfolgt, die bereits seit längerer Zeit Träger der ArbeitSdicnstpslicht gewesen sind. AußerLem werden morgen Besprechungen mit führenden Wirtfchastskreisen stattsindcn. Die Durchführungs bestimmungen zur Veror-nung über -en Freiwilligen Arbeitsdienst werden am Mittwoch veröffentlicht werden. KabinettSfitzunv ohne Schleicher Berlin, 9. August. Wie ergänzend verlautet, nimmt an der Kabinettssitzung Rcichswehrminister General «.Schlei cher nicht teil, da er von den Manöver» der Flotte nicht mehr rechtzeitig zurückkchren konnte. Seine Anwesenheit ist aber insofern unerheblich, als der Standpunkt des Retchswehrministers dem Reichskabinett bekannt ist und sür seine Vertretung entsprechend bindende Weisungen vor liegen. General v. Schleicher ist immer der Auffassung ge- wesen, daß zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung die schärfsten Maßnahmen angebracht seien. Er wird im übrigen vertreten durch den Chef des Ministeramtes, Oberst v. Bredow. Die Errichtung von Selbstschutzorganifativnen Berlin, v. August. Im Zusammenhang mit Meldungen aus Braunschweig Uber den Ausbau einer Hilfspolizei sind in der Presse vielfach Erörterungen über die Möglichkeit nnd Zulässigkeit von Se l b st s ch n tz o r g a n i s a t i o n e n erfolgt. Von zuständiger Seite wird dazu noch einmal auf die vor einigen Tagen vom ReichSinnenmintstertum be- kanntgcgcbenen Richtlinien hingewtesen, wonach politische Organisationen nicht als Hilföpolizei verwendet werden dürfen. Das Rcichsinnenminlsterinm wird genau darauf achten, daß diese Richtlinien eingchaltcn werden, und di« Maßnahmen der einzelnen Länder nachprüsen. Reichsbanner anSzugeben. Man ist deshalb zur Zeit mit -er Nachprüfung aller Ge nehmigungen znm Wafsentragen beschäftigt und wird rück sichtslos alle Waffenscheine cinziehen, die unberechtigter Weise ausgestellt worden sind. Außerdem finden jetzt in Ostpreußen Nackt für Nackt Wafsenrazzten statt. Leute, die bet Zusammenstößen mit Massen angetroffen werden, erhalten jetzt durchweg die in der letzten Notver- orLnung für solche Fälle vorgesehene dreimonatige Zu- lahhaft zmdikttert. DtZelve zusätzliche Haft tritt dort ein, wo die Gerichte nach Ansicht der preußischen Negierung bei Waffenbesitz und Beteiligung' an Ausschreitungen zu milde geurteilt haben. Die Gtrafversolgungöbehörden sind angewiesen worden, in Zukunft möglichst harte Urteile zu fällen, damit eine abschreckende Wirkung erzielt wird. Außerdem hat sich der ReichSkommifiar sür Preuße« entschlossen, sofort «inen Spe»ialkommiffar nach Oherschlesien a«r Untersuch»«« der dortt-en An« Vänd« ix entknde«. SondttgttWe ln Preußen - Ausdehnuns-er Lo-Mrafe veudtiuoläuug uuooror SorUnvr SvdrUUoUung
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