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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.09.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320919020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932091902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932091902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-19
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Aben-AuSsahe «Ma,, i». «eptrmber IMS 7«. gahrvan,. M. 4« »rahIanIchUIt: NachUchI«n »r««dm Kemlprechkr-Sommklnummer: iiktc Siu, Mr Rachlgcwrichk: Nr. «vvlt Echrlwrilung u. PauPIoOchLIUstrNe: Dresden-*, l, Marienftrat« SS/ti Druck u. Lerkag: LIepIch ck Relchardt, Dresden. PMcheck-liw. los« Dresden Nachdruck nur m» deutt.Ouellenaiilnib- (DreSdn. Nachr.i »uILglg. Unverlangle Schrlllftücke «erden nicht oulbew-drt «eiuckSatrAe »et tigtich »«elm-Ngee Zustellung msnatlich ».«> P». (elnlchlleblich 70 Pfg. sür ristger- l»hn>, durch Postbezug ».SO MI. einichliestlich iS P<g. Postgebühr lohne PofttuftellungSgebühr» bei »mol wichenilichem «eriond. Stnsrlnummer w Pia. An,eigen»re>Ie: Die elnlvallige 30 mm breite Zeile »i Plg., lür ouSwirlS so PIa„ die »o mm brciie NeNamezeile soo Plg., auberhalb iio Psg. ab,, llrilenablchlag lt. Darii. gamiiienanzeigen und Eieiiengeluche ohne Rabatt li Plg., außer halb >i Plg. vllertengebühr SO Psg. «utiviirtige lluliriige gegen Borausbezahlung. Die Schwenkung -er britischen Politik Englands Antwort völlig unvmledigend vradtmolänng «nooror vorllnor SolrrUtloltn«»» Berlin, 10. Sept. In der Wilhelmstraße wird heute des weiteren zu der völlig unbesrtcdigenden englischen Antwort- noic in Sachen der Abrüstung Stellung genommen. Man sieht das politische Ziel der englischen Note darin, die Ab rüstungskonferenz durch Wieder herein zie- hung Deutschlands tu ihre Verhandlungen zn retten, gibt jedoch unverhohlen der Meinung Ausdruck, das, nach Form und Inhalt diese Note nicht geeignet sei, Deutschland nach Genf zurückzustthren. Der erste Dell der Note stellt nichts anderes dar als ein ungeahnt weites Entgegenkommen Englands der fran zösischen These gegenüber. Auch der zweite Teil, der den schwachen Versuch macht, den deutschen Erfordernissen wenigstens etwas Rechnung zu tragen, vermag de» ungünstigen Eindruck, den der erste Teil der Note gemacht hat, nicht wesentlich abzuschwächcn. Ins besondere wird daraus hingcwiescn, dah der englische Hin weis, der deutsche Schritt in der AbritstungSsrage sei unzeit gemäß und widerspreche dem Erfordernis der wirtschaft lichen Weltlage, in der Note selbst seinen Widerspruch sindet, den» im Schlußabsatz der Note wird erklärt, daß der jetzige Zustand mit der Ehr« und Würde einer großen Mion unvereinbar sei und daß lein Andauern nur Erbitte« ristg hervorrnse» könnte. Damit wird indirekt zugegeben, daß Deutschland gar nicht ander» handeln konnte. Im übrigen ist es nicht so, als ob Deutschland gewissermaßen aus heiterem Himmel seinen Schritt in der Glcichberech- ügungsfrage unternommen hätte. Seit Jahr und Tag haben alle deutschen Politiker, aber auch alle Wirtschafts gremien immer wieder betont, daß das politische Bertranen in der Welt erst durch das verschwinden der Diskrimination, unter deren Druck Deutschland lebt, wieberhergcstellt werden könne. Schließlich enthält die englische Not keinen Hinweis, wie nu» die Sache vorwärtSgctrieben werben kann. ES ist be merkenswert, daß die englische össentliche Meinung den Standpunkt des englischen Answärtigen Amtes nicht teilt. Dieselbe Kritik, die von deutscher Seite geübt werden könnte, übt beispielsweise auch die Londoner „Times" an dieser Antwort. — Schließlich wird in der Milhclmstraßc sestgestellt, daß ans die Rote keine besondere Antwort erteilt werden wird. Deutschland werde als nunmehr Außenstehender mit Inter esse den Fortgang der AbrttstungSbemühungen beobachten und davon seine Entschlüsse abhängig machen. Da aber dem nächst der Völkerbunds rat zusammentritt, ist die Frage akut, wie sich Deutschland verhalten wird, wenn nun etwa bestimmte Themen der Abrüstungskonferenz plötzlich vor das Forum des Völkerbundes gezogen werden. So weit man die Dinge übersteht, wird Deutschland dann in Genf sehr scharfe Worte zu dieser Angelegenheit reden. An ein Ausscheiden Deutschlands aus -cm Völker bund wird zur Stunde wenigstens noch nicht gedacht. Immerhin könnte die Schwenkung der englischen Politik in der Abrüstungssrage Anlaß zu einer Nachprüfung auch der deutschen Stellung dem Völkerbund gegenüber sein. Sollte beispielsweise Frankreich wirklich den Versuch machen, die sogenannte Frage militärischer Kontrollen in Gens auf die Tagesordnung zu bringe», dann würde cs zu den schärf sten Auseinandersetzungen kommen. Neue Untersuchungs kommissionen wird Deutschland unter keinen Umständen dulden. LandlagSmSsident »ml beim ReiMMdenlen oraßtmalckaag avstsrer AarUao» SodrUUvUung Berlin, 10. Sept. Der Reichspräsident empfing am Montagvormtttag detr Reichskanzler zum Vortrag Über die politische Lage. Im Anschluß daran erschien beim Reichs präsidenten -er Präsident des Preußischen Landtags, Kerrl, der im Beisein des Reichskanzlers empfangen wurde. Präsident Kerrl überreichte dem Reichspräsidenten eine Aufzeichnung über die Haltung des Preußischen Land tags gegenüber dem N e i ch s k o m m i s sa r i a t und kriti sierte das Vorgehen des NeichSkommissars auf das leb hafteste. Dieser Schritt ist osscnsichtlich als Auftakt für das Zusammentreten des Preußischen Landtags, das für den 21. September in Aussicht genommen ist, gedacht. Einzel heiten über die Unterredung werden seitens des Büros des Reichspräsidenten nicht mitgcteilt. Der Reichskanzler empfing am Montag den banrischen Ministerpräsidenten Held, der 1» Begleitung des Staats sekretärs Schäsfcr, des Vorsitzende» der Bäurische» Bolkspartci, erschienen war. Die Unterredung dürste sich in der Richtung bewegt haben, die durch die bayrische Ver- sassungsdenkschrist gewiesen worden ist. Arankretlb umwirbt Amerika San brr wnbrner Rete „freudig überrascht" Parts, 10. Sept. Der Standpunkt der englischen Negierung zur GlcichbcrechtigiingSsorderung Deutschlands hat in französischen politischen und parlamentarischen Kreisen allgemein angenehm überrascht. Man hatte nicht er wartet, -aß die englische These, zum mindeste» vom juristischen Standpunkt aus, sich soweit mit der sranzösischen decken würde. Die Morgenblättcr begrüßen die englische Ans- saß'ung, die besonders in ihrem ersten Teil vollkommen der jenigen Frankreichs entspreche und darüber hinaus mit noch sehr viel größerer Deutlichkeit und Schärse an die Vervslichtungen erinnere, die Deutschland mit. dem Versailler Vertrag übernommen habe. Der außenpolitische Berichterstatter des „Echo de Parts" bezeichnet die englische Note als das bestrediglcrteste Schriftstück, das man je gelesen habe. Die Auslegung, die Sir John Simon dem Versailler Vertrag gebe, werde sicherlich nicht ohne Folge» bleibe». „Ehikago Tribüne" will erfahren haben, daß Herriot ein herzlich gehaltenes Schreiben an den Senator Borah gerichtet habe, um Amerikas Unterstützung für den sranzösischen Standpunkt in der Rtistungsfrage zu gewinnen. Herriot führt« in dem Schreiben aus, daß Frankreich hinter Hoovers Abrüstungöplan stehe und ans eine enge Zusammenarbeit zwischen Frankreich und den Bereintgten Staaten in Gens hasse, Man vermutet, daß Herriot unter« dcrhand eine Art Unterstützungszusage von Amerika erhalten habe, die eS gestatten würde, HooverS Plan bnrchzndrücken. Das Echo -er Rote tn Lon-on London, 10. Sept. In ihren Auslassungen zu den An sichten der englischen Negierung über die deutschen Gleich- bercchtigungSsorderungen saßt die Londoner Presse die englische Stellungnahme I» dem Sinne aus, daß die englische Negierung einen Mittelweg -wischen den Ansichten Deutschlands und Frankreich» fordere und dem dcnischen Verlangen nach Gleichberechtigung Rechnung ge- tragen habe. Die „T t m e S" schreibt unter anderem, jedermann in England, und auch die englische Regie« rnng, gäbe z«, daß de» benlsch« Anspruch ans Gleich« berechtig««« tatsächlich gut sei. Die deutsche „aufdringliche Forderung" verlange eine feste Antwort. Die diplomatische Initiative dürfe nicht tn den Händen Deutschlands bleiben. Die anderen Regierungen müßten sich baldigst darüber klar werden, was sie zu tun gedächten, wenn Deutschland unabhängig zur Wiederaufrüstung übergehe. Auch müßten sie erwägen, welche Zugcständntsse sie zn machen bereit seien, wenn es sicher zu sein scheine, daß die AbrüstnngSvereinbarung nicht alle» Regierungen die Begrenzungen und Verbote auf erlege, die durch Teil b des Versailler Vertrages für Deutsch land gelten. Eine souveräne Nation sei ganz ossensichtlich zum Handeln berechtigt, wenn sie nicht einmal ein ein ziges schweres Geschütz oder einen kleinen Tank bauen dürfe. Noch sei der Grundsatz der RiistungSvegrcnzung von allen angenommen. ES sei daher im höchsten Grade wünschens wert, baß die in Gens versammelte» Staatsmänner baldigst zu einer Entscheidung darüber kämen, die Bestimmungen in Teil b des Versailler Vertrages anfznhcven, die sich mit den Bedingungen eines neuen AbrüstungSabkommcnö nicht in Ucbereinstimmung bringen lieben. „Daily Telegraph" ist der Ansicht, daß die eng- lische Mitteilung die Grundlage für eine Verstän digung biete und die Fortsetzung der Konferenz sichere. Deutschland habe nun Gelegenheit, seine Loyalität gegen über den Zielen der Abrüstungskonferenz zn zeigen. — „Daily Mail" sagt, wenn die Verträge abgcändcrt wer den, so müßte die» als ein Akt der Gnade und nicht als Nachacben auf eine» Druck hin erfolgen. — „Daily Ex preß" überschreibt seine Stellungnahme mit „England weist Deutschland wegen unklugen Vorgehens zurecht". — Der arbeiterparteiltche „Daily Heralb" gibt seiner Zu- friebenhelt Ausdruck, daß die englische Mitteilung offensicht- ltch die Abrüstungskonferenz retten wolle. Das Blatt meint aber, eS sei vollkommen ««richtig» be« Deutschen Vorlesun gen über die angeblich« „Unangebrachtheit" ober „Un klugheit" ihrer Forderungen zu halten. Die liberale „News Ehrontele" vermißt bet der eng lischen Forderung an Deutschland, wieder tn Gens zu er schein«,, eine Bürgschaft dafür, dqß die Mächte, und beson- > derS Frankreich, es ernst mit der Abrüstung meinten. Zustimmung -er BAI. zur Reichsbank-tskontsenrunv Der Prlvatdiskonl auf 4 Prozent gesenkt Basel, 10. Sept. Der Berwaltungörat der BIZ. hat den deutschen Antrag aus Abänderung des 8 29 Abs. 3 des Neichsbankgesetzeö, der vorlchrcibt, daß eine DiSkontsetzung unter S'/- nicht ersolgen darf, solange sich die Golddeckung unter 40bewegt, angenommen. Der OO-Millionen-Dollar-Kredit der deutsche» Neichsbank, der bis zum 5. Dezember verlängert worden ist, wird von der bevorstehenden Diskontherabsetzung nicht berührt. Für ihn gilt nach wie vor der Zinssatz von 6 v. H. Die übrigen VcrhandlungSpunkte, wie Entgegennahme der Gcschästö- auöweisc sür Juli und August, Bericht des Präsidenten Mac Garra h hierüber, die Lage tn Oesterreich und Un garn, die Verhandlungen von Strcsa wurden glatt erledigt, so daß die Sitzung bereits gegen mittag wieder geschlossen werden konnte. — Die deutschen Vertreter werden Basel im Lause des Nachmittags wieder verlassen. Nachdem einem Abbau dct offiziellen deutschen Diskont« rate nach Abänderung des Neichsbankstatnts nichts mehr im Wege steht, wurde in Berlin am Montag bereits die Privat« diokontnotiz an der Börse um v. H. aus 4 v. H. ermäßigt. Winterhilse 1M2/33 Berlin, 10. Sept. Staatssekretär Dr. Griescr und der Generalsekretär der deutschen Liga der freien Wohlfahrts pflege sprachen heute mittag vor Vertreter» der Presse über die Aufgaben der Winterhilfe in diesem Jahre. Staats sekretär Dr. Gricsör führte unter anderem aus: Das Wort „Winterhilfe" weckt Erinnerungen, Befürchtungen und Er wartungen. Auch für den Uebcrgang von 1982 aus 1938 ist ein Winter der Not zu befürchten. Ende August war die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen um eine Million höher als um die gleiche Zeit des Vorjahres. Der Unterschied erregt Besorgnis. Glückt der Wirtfchasts- plan der Reichsregierung, dann ist mit einem Abbau der Arbeitslosigkeit und mit der Vermehrung von Arbeits gelegenheit zu rechnen. Mit einer solchen Schicksalswende allein ist aber auch noch nicht die Massenar m n t beseitigt, unter Ser die Gegenwart so schwer leidet. Millionen von Arbeitslosen werden noch einmal de» Nöten eines Winters ausgesetzt sein, mit ihnen Millionen von Frauen und Kindern. Das Wort „Winterhilfe" schließt die vertrauensvolle Erwartung in sich, daß dem Winter der Not ein Winter der Hilfe gegcnübertretcn wird. Die deutsche Liga für freie Wohlfahrtspflege wird, wie im letzten Herbst, so auch jetzt zur Winterhilfe ausruscn. Ter Reichspräsident und der Reichskanzler werden -en Ausruf durch ein Geleitwort unterstützen. Das Ergebnis der Wahlen in Schweden Die Regierung zurückgrtreten Stockholm, 10. Sept. Das vorläufige Endergebnis der Wahlen zur Zweiten Kammer ergab sür die Konser vativen »03 742 Stimmen gegen 092 434 im Jahre 1928, Bauernbund 851055 l208 50lj. Liberale 40 859 <70 820), Frei sinnige Bolkspartci 247 092 <303 995), Sozialdemokraten 1013170 <873 031), Schwedische Kommunisten 130 882 <151 507), Internationale Kommunisten 73 508, Nationalsozialisten 14 845. ES sind somit gewählt: 58 Konservative, 15 Sitze ver loren: 30 Bauernbund, 9 gewonnen: 4 Liberale, unverändert: 20 Freisinnige Volkspartei. 8 verloren: 104 Sozialdemokraten, 14 gewonnen: 0 schwedische Kommunisten, 2 verloren) 2 Internationale Kommunisten, 2 gewonnen. Die Negierung Hamrin ha» heute im Kronrat dem König ihr N tt ck t r ttts gc s «ch eingereicht. Der König hat die Demission angenommen. Mover Lt-ot gesichtet Berlin, 10. Sept. Nach einer Meldung aus Godhavn ist der Flieger Udct heute, nachdem er vier Tage lang ver schollen war, im Lager Dr. FanckS gesichtet worden. Ein seit mehreren Tagen wütender Sturm verhindere jedoch die Landung in der Nähe des ExpcditionSlagcrS. Udet habe mit seinem Flugzeug in geringer Höhe über dem Lager mehrere Schleifen gezogen und durch Winken von seinen, Wohl ergehen Kenntnis gegeben. Er sei dann weiter geflogen, um in erheblicher Entfernung vom Lager einen von ihm schon häufig benutzten Landcplah anszusnchcn. Graf Gravtna lebensgefährlich erkrankt Danzig, 10. Sept. Im Befinden des Völkerbunds kommissars Graf Gravtna, der sich vor kurzem einer Darmopcration hatte unterziehen müssen, ist seit gestern abend ein« erhebliche Verschlechterung eingetrelen. die zu den größten Besorgnissen Anlaß gibt. Gras Gravtna hat HereltS heute früh die letzt« Oelung empfangen,
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