Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.07.1935
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19350724028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1935072402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1935072402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-24
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«benö-AuSaabr Mittwoch, 2«. Aili iss. »Mm IW W MI »WIM Die „Be-ingungen" für eine Teilnahme am Völkerbun-srat Rlmit im zelchen »er Reiigionttlimpk SowjMtel slir dmMWdlM Proimgmita die ibiese Meldung zeigt wieder einmal, wie sich Kowno und antideutsch«« Propaganda tm Memelgebiet anch Interesse der Unterzeichnermächte des Memel» ftatnts wecke« wird, sa nach englischen Mitteilungen zu einem gemein« 10 auf 181 erhöht. Im Lause des Dienstagabend wurde eint Reihe von Männern festgenommen, von denen einem Brand stiftung, einem anderen tätlicher Angriff und zwei weiteren die Aeußerung von Drohungen zur Last gelegt werben. Zweigstelle ter British Legion in Köln London, 21. Juli. Reuter meldet u. a. aus Den Haag: Die Mitglieder der British Legion, die Deutschland besucht haben, sind am Dienstagabend über Hoek van Holland nach London abgcreist. Sie erklärten, ihre Aufnahme in Deutschland sei höchst er freulich gewesen. Sie seien der Meinung, das; in Deutsch land ein wirklicher Wunsch nach Frieden bestehe. Sie sagten ferner: „Eindruck hat auch die Tatsache auf uns gemacht, daß die Erziehung der Jugend nicht in einem Geiste der Angriffslust durchgesiihrt wird, sondern bah die Erziehung die moralische und körperliche Ent- Wicklung bezweckt. Wir hoffen, das; unser Besuch eine enge Fühlung zwischen den vormaligen Frontsoldaten in Deutsch land und der British Legion hergcstellt hat. Wir haben auch Vorsorge getrossen, um eine Zweigstelle der British Legion am Rhein mit dem Hauptquartier in Köln zu bilden." Anfall del -en britischen Luftrnanövern Londo«, 21. Jull. Im Laufe der großen Lustmanöver, die gegenwärtig über London und den angrenzenden Grafschaften tm Gange sind, kam am Dienstag gegen 23,80 Uhr bet BayShot lGrafschast Surrey) ein Bombenslugzeug zu Schaben. ES stieß beim Niedergchen mit solcher Gewalt auf, das; cS zerbrach und in Flammen aufgtng. Von den süns Mann der Be. satzung erlitten drei Berlehungen, die jedoch nicht lebens« gefährlich sind. Die Maschine selbst brannte völlig auS. 13 Münchner Metzvermetfter in Schutzhaft München, 21. Juli. Nach Mitteilung der Gauleitung München-Oberbayer» der NSDAP hat die Poltzeidtrektton München auf Ersuchen der Gauleitung in allen Stadtbezirken Münchens in den Mchgcrläden Stichproben vorgenommen, aus denen hervoracht, daß eine Reihe von Metzgern Ueberpreise gefordert hat. Auf Grund dieser Feststellungen wurden am Mittwoch 13 Mctzgermetstcr in Schutzhaft genom men, um eine weitere Beunruhigung der Bevölkerung zu vermeiden. ' Lo«do«, 21. Juli. Infolge der schweren Unruhen in Belfast herrscht im irischen Freistaat, und zwar besonders an der Westküste, große Erregung. Die in Ausstand getretenen Dock arbeiter von Galway, der Hauptstadt der gleichnamigen Graf schaft, haben verlangt, daß alle protestantische« Angestellte« der Stabt ««tlasse« werden sollen. ES wurden Umzüge veranstaltet,' um die katholischen Arbeiter mehrerer Fabriken zum Streik zu ver anlassen. Die Polizei zerstreute aber die Mettge durch einen Gummiknüppel-Angriff. Am Dienstag spät abends beschlossen die Dockarbeiter in einer öffentlichen Versammlung die Fort setzung des Streiks. K0 Zöglinge der Poltzeischule von Dublin find nach Galway entsandt worden, um bet der Aufrecht erhaltung der Ordnung zu Helsen. Die Unruhen haben am Montagabend begonnen, als die Dockarbeiter sich weigerten, einen Kohlendampfer aus Belfast zu löschen. Am Dienstag früh wurde ein Küstendampfer so lange a« der Abfahrt gehindert, bis ei« proteftautifcher Maschinist das Schiss verlast«« hatte. . In Belfast wurde am Dienstag ein Mann durch einen Schuß ins Bein schwer verletzt. In der Brookfield-Straße explodierte eine Bombe, wodurch ein vierjähriges Mädchen verletzt wurde. — Die Zahl der Verhaftungen hat sich um Das Verhältnis Gnslan--Stalien London, 21. Juli. Die Morgenpreffe gibt der Erwartung Ausdruck, daß die Italienische Regierung aus der Sitzung -es Völkerbundsrates In der nächsten Woche eine ausführliche Erklärung über ihre Beschwerden und Forderungen gegenüber Abessinien abgeben werde. Der neueste Aussatz von Gayda tm „Gtornale -Italia", wonach Italien es als eine feindselig« Handlung aussassen würbe, wenn die Belieferung Abessiniens mit Kriegs- malcrial gestattet würde, findet zwar Beachtung, aber keine Erwiderung. — Der Korrespondent der Morning Post" in Nom spricht davon, daß auch direkt« Droh«»-«« «rfol-t sei««, «o«ach Italic« sich im Falle einer Freigabe der Wassenliefernngen an Abessinien sür berechtigt halten würde, seine Politik gegenüber denPvritischen Reich z« ändern «nd iv ander«« Teilen Afrikas englanbfeindllch« Bestrebungen z« unter stützen. In einem langen und anschaulichen Bericht auS Addis Abeba über die Feier des Geburtstages des Kaisers von Abes sinien hebt der Sonderberichterstatter der „Times" hervor, daß nur der Gouverneur der ungefährdeten westlichen Pro vinz Wallega anwesend gewesen sei, während alle anderen Gouverneure auf ihrem Posten geblieben seien. In der Abwesenheit des italienische« Gesandte« hätte« dl« Abessinier eine «och größere AchtnngSverletznng erblickt, als dies jemals an einem «nropäische« Hose der Fall sei« . würde. Anderseits werde bas freundschaftliche Glückwunschtele gramm König Georgs von England, baö als erste GeburtStagöbotschaft etngetrosfen sei, warm begrüßt. In einem Bericht des Pariser Korrespondenten der „Times" heißt eS, da» einzige Ziel der französischen Regte- rung sei. Zeit zu gewinnen, um dem „Bersöhnungsapparat" des Völkerbundes Gelegenheit zur Arbeit zu geben. Das Ziel sei gegenwärtig, übereilte Maßnahmen Italiens gegen Abes- sinien vor Erschöpfung der Versöhnungsbemühungen zu ver- hindern. Selbst wenn die Bemühungen auf der Sitzung des Völkerbundsrates völlig zusammenbrächen, könne der Rat „ . ch die übe mndspattes, auf die Ratstagung "vom 25. August Unter diesen Umständen werden die Aussichten für eine friedliche Regelung als wenig günstig be zeichnet, um so mehr, als Italien, wie die Außenpolitikerin des „Oeuvre^ feststem, höchstwahrscheinlich ei« Bersahre« «ach Artikel 18 ableh«e« dürste. Das sei auch die Auffassung der VölkerbundSkreise. Italiens öffentliche Meinung sei durch die Vorbereitung aus den Kolonialkrieg in zu große Erregung versetzt worden, als daß die italienische Regierung jetzt an sünswöchige Verhand lungen denken könnte, bevor sie mit militärischen Operationen beginnen würde. Außerdem habe auch die italienische amtliche Verordnung über die Aushebung der 40prozenttgen Golddeckung einen sehr ungünstigen Eindruck gemacht. Künftig könne also die italienische Regierung über ihre gesamte Golddeckung verfügen sür Zwecke, die man nicht näher zu bezeichnen brauche. In französischen Kreisen glaube man, daß diese „verzweifelte Maßnahme" e« Italien ermöglichen solle, seinen Kolonialkrieg zu sinauzieren. st-Nmn, krei H^m°n°m<i>««.».,o,durch größt ZS/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto lass lvrroben «vb «»chlille NM «I.ttei o. Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der s.ka»- »7«^" "LH Postgebühr -ohne PoflsufleNunglgevuhr) bet «... teu« S Npf. Olf.-Vebuhr »o Npf. — Nachdruck ftebenmal wöchentlichem verland. Mnzel- Amtspauptmannschaft Dresden und des Schtedeamtes beim nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Nummer lO Npf. vververslcherungsamt Dresden Unverlangte Schriftstücke werden nicht ausbewahrt die Haltung anderer Länder eingenommen, die Abessinien jede Waffenlieferung verweigerten. Dagegen zeige sich jetzt die Solidarität der englischen Rüstungsindustrie mit Abessinien. Italien werde eine solche Stellungnahme nicht leichtver» g e s s e n. Die „Stampa" schreibt u. a.: „Wir erinnern England daran, daß das italienische Volk eine ihm angetane Schmach nie vergessen wird. England spielt in Abessinien ein gefähr liches Spiel. Die italienische Freundschaft ist strategisch, politisch und kulturell mehr wert als jeder andere Reichtum. ES gibt Wunden, die nicht zu heilen, und Beleidigungen, die nicht vergessen werden. Wenn ein italienischer Soldat fällt, wird der Fluch sich nicht nur gegen -en Barbaren richten, der geschoßen hat, sondern auch gegen jene, die ihm aus unersätt licher Habgier Waffen lieferten." „Das Morden wir- grausig wer-en" Ein abessinischer Diplomat über den kommenden Krieg Paris, 21. Juli. Der abessinische Gesandte in London, Dr. Martin, er klärte einem Berichterstatter des „Echo be Paris", eine Einigung im italienisch-abessinischen Streit sei kaum noch denkbar. Dazu sei es zu spät. Italien habe viele Millionen ausgegeben und 2VOV0O Mann nach Afrika ge schickt. Wie sollte e» jetzt aus seinen Plan verzichten? Abessinien werde aber nicht aus seine Un abhängig leit verzichten. Seine Bewohner würden bis zum letzten Mann sterben. Las Morden werde grausig werden. Abessinien werde, wenn nötig, zugrunde gehen, aber cs gebe einen Gott, und der Tag der Vergeltung werde kommen. Der Kampf werde auf jeden i all sehr hart und langwierig sein. Die des Klimas ungewohnten italienischen Truppen hätten schon jetzt ge waltig zu leiden. Die modernen KrtegSmtttel mürben sich gegen Abessinien schwer anwenden lassen. Der Gesandte ist überzeugt, daß der Streit den Rahmen eines örtlichen Krieges überschreiten werde. Er werde bas Signal für den Zusammenschluß aller sarbtgen Rassen gegen die Weißen werben, der Beginn eines Kreuzzuges gegen die kolonisierenden Völker. Wenn England und Frankreich, erklärte Dr. Martin zum Schluß, Italien koloniale Zugeständinsse aus ihrem eigenen Besitzstand machen wollten, sollten sie bas tun. Abessinien werde nicht nachgebe». Kowno mit Moskau tm Bunde vrnllkmelänog ««»«rer LerUner SokrUtlaltnug verli«, 24. Juli. Nach einer Rigaer Meldung de» „Berliner Lokalanzei- gerS" haben sowjetrusstsche Stellen 1V0 Millionen Rubel sür deutschfeindlich« Propaganda tm Mcmelgebiet bereltgestellt. Diese Propaganda soll in verstärktem Maße anläßlich der für den 27. September an- beraumten mcmelländischcn LandtagSwahlen in Kürze be ginnen. Die litauischen Behörden arbeiten dabet in engster Fühlungnahme mit den Sowjetstellen und erteilen sich I . samen Schritt in Kowno entschloßen haben. Wir übersehen dabei allerdings nicht, daß zu diesen Unterzeichnermächten der andere Freund Moskaus, nämlich Frankreich, gehört Moskau in dem Haß gegen das neue Deutschland immer wieder zusammenfinden. Zugleich zeigen sich die Moskauer Stellen mit diesen Propagandageldern erkenntlich dafür, baß die Litauer den Sowjetrußen bekanntlich Flugplätze sowohl innerhalb Litauens als auch im Mcmelgebiet zur Verfügung gestellt haben, weshalb unlängst sowjetrusstsche Sachverstän dige Litauen und das Memelgebict bereisten. Wir hassen, baß die Nachricht über die Unterstützung der das Paris, 24. Juli. Nachdem der englischeBotschafter gestern erneut mit dem Ministerpräsidenten Laval über den italienisch-abessinischen Streit Fühlung genommen hatte, wird am heutigen Mittwoch der General- ekretär des Völkerbundes, Avenol, mit Laval über die endgültige Festlegung des Zeit run kt es der Einberufung des Völkerbundsrates beraten. Man scheint in gutunterrichteten Kreisen >amit zu rechnen, daß Italien der Ratstagung nicht fernbleiben werde unter der Bedingung, daß der abessinische Streitfall nicht grundsätzlich aufgerollt, die Verhandlungen auf 48 Stunden be- chränkt und sämtliche Entscheidungen, auch Vie Uber die etwaige Anwendung von Artikel 15 des Völker» mndspaktes, auf die Ratstagung vom 25. August verschoben würden. noch immer den Streit an die Völkerbundsversammlung ver weisen, was einen weiteren Zeitgewinn bedeuten würde. Unter -lesen Umständen sei es wahrscheinlich, baß bi« britische Politik fest sein «erde und baß die französische Regierung der britischen Regierung dabet Helsen werde, -en Streit innerhalb der Rechtsprechung des Völkerbundes zu halten. Der Korrespondent sügt Hinz«, wie ernst die Lage anch z« sei« scheine, so bestehe in Paris der. wen« anch schwache, so doch hartnäckige Glaube, daß Mussolini durch die Sorge« seines eigenen GeneralstabeS, die Schwie rigkeiten der Lira und den ««erwartete» Widerstand Japans veranlaßt werden könnte, keine Schritte zu In«, die nicht «le- der gntäemacht werden könnte«, bevor nicht jede Möglichkeit angemessener Genugtuung ohne Friedensstörung erschöpst sei. Kefttve Sprache gegen England Mailanb, 24. Juli. In der italienischen Presse wird auf das schärfste gegen die Freigabe -er Waffenlieferungen nach Abessinien durch England Einspruch erhoben. Eine besonders heftige Sprache führt der h a l b a m t l i ch e „P o p o l o b'J t a l i a", der sich in ironischen Betrachtungen über die „hergebrachten Freundschaften" ergeht und schreibt, die erste Folge der eng lischen Anleihen und der Waffenlieferungen werde eine Ver schärfung der Anmaßung und Feindseligkeit des Negus gegen über Italien sein. Auf diese Weise werde Oel ins Feuer gegossen. England übernehme eine schwere Verant wortung. Wenn in der abessinischen Frage keine unmittel baren britischen Interessen bestehen würden, so hätte England
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite