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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371104022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937110402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937110402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-04
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Dsnnerstav, 4. -lovember 1»37 «brnt-Au-oabe, Rr. rr« NA. s.«o einschl. «»,»» NvI. Postgeb. (ohne Poftjustellunglgrd.» Sei jirbenm«! wichentlich. «cN<md. «n»rl-«r. l» Np!., »N «lelch-ettlg. Be^aod d. Marge«- u. Ndend^NiXga»« t» Nps. isamMenanjeigen u. Stellengeluche MttUmklrr- ,elle « «pf. Zifsergeb. »0 «Pf. — Nachdruck nur mH vueNenangabc Dresdner N-chrichlen. Unverlangte Echriftstücke werde« nicht auldewahrt vruck u. Verlag»Ltepsch L Retchardr, VresdenA. f, Marlrn- straße ZS/tt. Fernruf 21241. Postscheckkonto loSS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte« beim Vberversicherungsamt Dresden WM ln -er KoloniMage unnachgiebig Wes Berltan-lm für -le -eutlchen For-erunsen fehlt * Varis, 4. November. In elnem Leitartikel, der anscheinend die Auffassung gewisser amtlicher französischer kreise wlederglbl, befahl sich das „Journal des Debats" mit den deutschen Kolonialforderungen. Der Auf satz, der den deutschen Gesichtspunkten so gut wie kein Verständnis entgegenbrlngl, beweist erneut, dah es ln Frankreich noch immer kreise gibt, die nicht» zugelernt haben und den realen Verhält ¬ nissen nicht immer Rechnung tragen wollen. Bor einiger Zeit, so schreibt das Blatt, seien die Harm losen in Frankreich noch geneigt gewesen, die deutsche Kolonialforderung um des lieben Friedens willen zu prüfen. Heute wisse aber alle Welt in Frankreich, England und in ganz Europa, das, die deutschen Äolonialsorderungen nur ein Mittel zum Zweck seien, und wenn sie morgen be- sriedigt würden, würden unmittelbar darauf andere Forde rungen folgen. Das Blatt zittert dann den Artikel 11V des Versailler Vertrages. Auch Italien habe seine Unter schrift unter diesen Vertrag gesetzt. Warum nun plötzlich die deutsche Kolonialkampagne? Es handele sich um eine Kraftprobe, der Frankreichs und Englands Stärke unter worfen werde. England und Frankreich, engstenS in dieser ivie in allen anderen Fragen vereint, so schriebt das Blatt, mübten in klarster und ruhigster Form zu erkennen geben, dab diel« Kolontalforderungen gegenstandslos seien und zu keiner Verhandlung Anlab geben würden. Wenn Jtaltey nicht plötzlich zu einer für sich gefährlichen Politik hingerissen worden wäre, würde es der gleichen Ansicht sein. Die Kolonialforderung sei nur das Vorspiel für gebtetsmäbige Forderungen und kür die Revision der Verträge. * Wir sind von gewissen englischen Politikern, die die deutschen Kolontalforderungen behandelten, allerlei an Un verständnis und Selbstsucht gewöhnt. Einem derart ver bohrten und verlogenen Standpunkt, wie er hier von halb amtlicher französischer Seite eingenommen wird, sind wir jedoch noch nicht begegnet. Für diese Kreise ist die deutsche Kolontalforderung also nichts anderes als eine Machtfrage. Sie haben nie etwas gehört von Nohstossknapphett und AuS- fuhrschwiertgkeiten, von Devisenmangel und anderen Dingen, die nicht nur Deutschlands Wirtschaft belasten, sondern auch die Weltwirtschaft ungünstig beeinflussen. Frankreich be» weist mit einer solchen Stellungnahme, dab es die deutsche Kolontalfrage nicht sehen will, weil es aus der Wieder- gutmachung eines völkerrechtlichen Unrechts einen deutschen PreftigezuwachS befürchtet. Man hat aus den lebten vier Fahrt» also nicht» gelernt und glaubt Deutschland auch weiterhin baS verweigern zu können, woraus eS einen moralischen und rechtlichen Anspruch hat. Dem Frieden wird mit einer solchen Einstellung ein schlechter Dienst erwiesen- Botschafter von Mbentrov reift nach Rom Sn seiner Eigenschaft als Außer-rsentltcher Botschafter Rom, 4. Ro»emb«r. Botschafter von Rivpe «trop hat sich am Donnerstag in seiner Sigenschast als Anberordentlicher und Bevollmäch- tiger Botschafter des Dentfche« Reiches nach Rom begeben. Empfänge beim Führer Berlin, 4. November. Der Führer und Reichskanzler empfing heute im „Hause des Reichspräsidenten" unter dem üblichen Zeremoniell den neuernanntcn Gesandten von Venezuela Dr. Gustavo Herrera zur Entgegennahme seines BcglaubtgungS- schreibens und des AbberusungSschreibenS seines Vor gängers, Gesandten Tovar-Lange. In seiner Ansprache erinnerte der Gesandte an die engen und freundschaftlichen Verbindungen und an die vielfältigen Beziehungen üeS Geistes- und Wirtschaftslebens -wischen Deutschland und Venezuela, die er zu erhalten und aus- zubauen versprach. Der deutsche Reichskanzler sicherte in seiner Erwiderung die Unterstützung des Reiches zu, dieses bestehende herzliche Verhältnis zwischen beiden Ländern zu erhalten und zu vertiefen. Es folgte hierauf unter dem gleichen Zeremoniell der Empfang des neuernannten Gesandten von Iran, Nader Arast eh, der dem Führer sein Beglaubigungsschreiben und daS Abberufungsschreiben seines Vorgängers Gesandten Mohsen Rais überreichte. Hierbei übermittelte der neue Gesandte in einer Ansprache die Grüfte und besten Wünsche Seiner Majestät des Schahinschah, und betonte die aufrichtige Freundschaft, die von jeher zwischen Deutschland und dem Iran besteht. Der Führer erwiderte diese Wünsche und gab seiner Genugtuung über die »wischen Deutschland und Iran bestehenden guten Beziehungen Ausdruck, die -u erhalten sein und der Reichsregierung lebhaftester Wunsch sei. Ferner empfing der Führer und Reichskanzler heute den zur Zeit in Deutschland weilenden italienischen Justiz minister Golmi, der in Begleitung des Ncichsmtntsters und Präsidenten der Akademie für Deutsches Recht Dr. Frank dem Führer und Reichskanzler seinen Besuch ab stattete. Ernennungen tm -tplomatMen Dienst Berlin» 4. November. Der Führer und Reichskanzler hat den LegationSrat Wolf im Auswärtigen Amt zum Vortragenden LogationSrat und den GesandtschastSrat der deutschen Gesandtschaft in Brüssel, Dr. Lurt Bräuer, »um Botschaftsrat an der Pariser Botschaft ernannt. AbtveMamvf sogen -ie vr»dtm»Iäu»g uusoror Berlin, 4. November. Im Mai dieses Jahres ist die Maul- und Klauen seuche aus Nordasrtka nach Frankreich etngeschleppt worden und hat von den 8V französischen Departements 72 ergriffen. In den ersten Scptembertagen ist sie aus dem Elsaß nach Deutschland etngedrungen. Schon bei den ersten Nachrichten vom Austreten der Seuche im Elsatz waren vom NetchSmintster des Innern vorbeugende Maßnahmen ge- troffen worden. Nachdem zuerst Baden und di« bayrische Pfalz betrossen wurden, ist e» in den letzten sechs Wochen zur Einschleppung entlang der ganzen deutschen West- grenze gekommen, so daß auch das Saarland, di« Regie rungsbezirke Trier, Aachen, Düsseldorf, Köln, Münster, Osnabrück und Aurich sowie Oldenburg verfeucht sind. Da» Seuchengebiet reicht demnach als verhältnismäßig schmaler Grenzstreifen vom Rhetnknte bet Basel entlang der ganzen Wcstgrenze bis hinauf nach Ostsrteslanb. Darüber hinaus find bisher im Reich nur wenig vereinzelte weitere Seuchen- Herde vorhanden. Zur Zeit.sind etwa SV Kreis« und AmtSbeztrke mit rund 2listl> Gehöften verseucht. Der Verlaus der Seuche kann bisher nicht als bösartig be- zeichnet.werden. Die Verluste an Tieren beschränken sich fast ausschließlich aus die besonder» empfindlichen Jungtier«. Kälber und Färsen, und sind daher bisher glücklich«»- weise g« ring. Di« Bekämpfung der Seuche «ft von An- sang an mit allen gesetzlichen zur Verfügung stehenden Mit- MM un- Klauenseuche »arlln« llairrUEattuNg teln ausgenommen. Um die Seuche auf den Her- zu be- schränken, sind in grobem Umfange Rindertmpf ungen vorgenommen worden. Mit Hilfe dieser Maßnahmen und der Impfungen ist es bisher gelungen, tm wesentlichen ein rasches DorwärtSschreiten der Seuche zu verhindern und sie überwiegend in dem schon erwähnten Grenzstreifen zu halten. Ministerialdirektor Moritz vom RetchSernährungS- Ministerium wie» vor Pressevertretern in Berlin darauf hin, daß der Reichsnährstand sich in vorbildlicher Weise in den Dienst de» AbwehrkampfeS gestellt habe. Er betonte weiter, daß bet der Maul- und Klauenseuche die Milcherzeugung außerordentlich stark zurückgeht und dab «S selbst bei der Gesundung des Viehes längere Zeit dauert, bis wieder der volle Mtlchertrag vorhanden sei. ES gelte deshalb jetzt, dtese Ausfälle zu decken und in die gefährdeten Gebiete Milcherzeugntffe au» anderen Gebieten zu dirigieren, was schwierige Umdisponierungen erforderlich mache. Insgesamt bedeutet die Seuche einen Rückgang in der Milch, leistung. Ein über ganz Deutschland hinweggehender Maul- und «lauenseuchenzug würbe deshalb die deutsche Er- nährungSlag« in erheblichem Maße bedrohen. Dieser Rück- gang in der Milcherzeugung ist um so schwerwiegender, al» dank ber Maßnahmen be» nationalsozialistischen Deutschland» bi« Milcherzeugung in der letzten Zett sehr stark gestiegen war, hatte doch beispielsweise die Buttererzeuguug seit der Machtübernahme bi» beute um rund 2v Pro-, -»genommen. Ran-bemtzirkunsen Sie wollen „Staat" machen Die Wahlen in -er Tschechoslowakei sind abgesagt, „aus unbestimmte Zeit verschoben". Aber die Geschäftlhuberei der Parteien hinter den Kulissen geht eifrig weiter. Vor allem auf tschechischer Sette bemüht man sich, dem geschlossenen Block der S u d e t e n d e u t s ch e n. den man so fürchtet, baft man deshalb und nur deshalb, die Wahlen Hintertrieb, eine gleich wertige und womöglich überlegene Front gegenüberzustcllen — nur unter umgekehrten Vorzeichen. Und da sich Prag an gesichts des Nationalitätengemischs in der Tschechoslowakei aus das Volk nicht stützen kayn, eben weil es ein solches in der Einzahl, geschweige denn in' einer Einigkeit nicht gibt, versucht man neuerdings eine Zusammenfassung der regie rungstreuen Kräfte zu erreichen, indem man an die Stelle des Volkes daö Prinzip der Staates setzt. Der tschecho slowakische Staat, so argumentiert man, ist das alle Par teien und auck Nationalitäten vereinigende Band, sein Schicksal ist das Schicksal jedes einzelnen Staatsbürgers, und wenn cs dem Staat gut geht, so wird cS auch jedem seiner Bürger gut gehen. Wobei man so tut, als ob diese noch keine zwanzig Jahre bestehende tschechoslowakische Republik eine gottgegebene Ordnung, eine Selbstverständlichkeit und nicht die willkür liche Gründung einiger ehemaliger österreichischer Landes verräter wäre, bei ber die Sudetendcutschcn, die Slowaken, die Karpathorusscn, die polnische und die ungarische Volks gruppe als Teilhaber eben nur gezwungenermaßen mitwirk- tcn. Um diese ganz und gar unangebrachte Verherrlichung des Staates zu krönen, ist man in Prag soeben draus und dran, eine Staatspartci inS Leben zu rufen. Den Kern sollen die sogenannten tschechischen Nationalsozialisten, die Partei des Staatspräsidenten Dr. Venesch, bilden, zu denen sich aber noch eine große Anzahl von Parlamentariern aus den verschiedensten politischen Lagern gesellen sollen, wobei man auch auf die Mitarbeit derjenigen kommunistischen Ab geordneten rechnet, bke in ihrer Partei unter dem Verdacht des „Trotzkismus^ stehen und nun nach rechts Anschluß suchen. Eines der höchsten Ziele, die man sich gesetzt hat, ist schließlich die endliche „E n t ö st e r r e i ch e r u n g" des Pra ger ParteienwesenS. DaS war bisher nämlich noch nicht gclun- geN. Immer noch sind in den tschechischen Parteien nicht nur die alten Personen, sondern auch die alten Programme und Ideologien wirksam und maßgebend. Die neue Partei hingegen möchte, wie gesagt den Staat in positiver, autori tärer Weise in den Mittelpunkt ihres Programmes stellen, und die Einteilung in rechts nnd links, in bürgerlich und proletarisch, und wenn möglich gar in tschechisch und slowakisch, deutsch und ungarisch, polnisch und ruthenisch — weil sie ja so unbequem ist — bcisciteränmen. Man gibt sich also großen Hoffnungen hin. Und sie ließen sich vielleicht, vielleicht er füllen, wenn die neue Staatspartei mit dem Staat, dem sie dienen soll, ein wenig mehr „Staat" machen könnte. ,.« Die bet-en Großmächte Kürzlich geschah es, daß in einer Straßenbahn ln Budapest ein lunger Mann einem ihm nicht näher bekannten Fahrgast ein Flugblatt in die Hand drückte, das einige kritische Aeutze- rungcn zur Judensrage enthielt. Durch einen Zufall wurde dieser unbedeutende Vorfall bekannt, und natürlich erhob die jüdisch-liberale Presse in Budapest sofort ein lautes vieschrei über die Unkultur und Barbarei des Antisemitismus. Diese» Verhalten der jüdischen Presse gab nun dem nationalen Buda pester Blatt „Virradat" Anlaß, die Frage aufzuwcrfen, ob eS nicht wirklich an der Zeit sei, die jüdische Anmaßung mit Energie zu bekämpfen. Dabei erinnerte das genannte Blatt an einen vor einiger Zeit in dem zionistischen ungarischen Wochenblatt erschienenen Artikel, der in der Tat ein höchst be merkenswertes Bekenntnis des Judentums zu seinen letzten geheimen Plänen und Zielen enthält. In dem Aufsatz beS Blattes heißt es: „Heute gibt es in der Welt zwei Großmächte: das Judentum und England. Auch in der alten Zeit gab es nur zwei Großmächte: Die Römer und die Juden. Heute haben nur die Juden und die Engländer imperialistisch« Ambitionen. Di« Engländer rühmen sich, daß in ihrem Lande die Sonne nie untergche, weil sic die ganze Erbe beherrschen. Die Juden dagegen sprechen vom ewigen Juden. Zwischen dem ewigen Juden und der Formulierung -er englischen Großmacht gibt es eigentlich keinen wesentlichen Unterschied. Die englische Weltmacht ist raumbedingt, die jüdische aber stützt sich aus die Zeit, auf Jahrtausende. Das britische Welt reich wird durch Flotten und Festungen, durch Diplomatie, Politik und Finanzpolitik ausrcchtcrhalten, die jüdische Groß macht stützt sich aus die Bcthäuser, auf Schulen und Rabbiner. Das britische Weltreich kann in einer einzigen Nacht vernichtet werden. Die jüdische Weltmacht aber kann durch einen einzigen Zusammenstoß nicht »ugrunücgehen; ver liert sie heute einen Kampf in Rußland, so kann sie einen anderen in Deutschland oder Frankreich gewinnen, verliert sie einen Kamvf in Frankreich, so kann sie im Orient ge winnen. Das jüdische Imperium ist darum unbesiegbar, weil man seine Festungen -eS Geistes nicht bekämpfen kann. Eine Armee kann man schlagen, eine Gedankenwelt aber nicht. Und wenn alle diejenigen, die diese vkdankenwelt vertreten, in Pogromen und Schlachten getötet werden, so bleibt doch immer noch der Geist unvernichtet. Mi« tausend Kanonen und mit tausend Armeen kann man den Rabbi Akiba nicht besiegen. Der Rabbi Akiba ist unbesiegbar, und bicj«nig«n, die gegen die jüdische Großmacht kämpfen, wissen das nicht, denn sie sind nicht gescheit genug dazu, um zu erkennen, dab sie gegen Windmühlen kämpfen." Liest man solche Sähe, dann lernt man erst die ganze ungehepr« Grübe richtig ermessen, lernt man die Bedeutung erkennen, die dem Kampf des National sozialismus gegen da» WeUIudentum »»kommt.
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