Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.03.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380315015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938031501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938031501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-15
- Monat1938-03
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.03.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
gamiUrnanjeigen u. StrUengeluitz« «Mimet«- ,eile « «p«. Ztllergeb. »0 Rpl. — «-»»ruck nur mit Quellenangabe Dretbner -i-chrlchlen. Unverlangle SchriNIillSe «erden ni»I aufbewahrt »e,«^»gebü»r»eittigaq,we^ma««er Lustellung Druck ».Verlag r Llepsch L Reichard», Vreoden-A. k, Marten- i» ,o, durch P°I'b.,ug stütze zs/sr. Fernruf rrrsl. Postscheckkonto loss Dresden ;«°un^ D-e. »latt enthält dl. amtUch.n Aekann.machu^ Verland. Mmel.«r. lo Np,., bei gleich,eilig. 2lmt»hauptmannschast Dresden und de» Schtedsamte» beim Verland d. «den», u. «orgen.Au«gabe ,b »pi. Dbcrverstcherungsamt Dresden Zrlumphaler Elms -es Führers in Wen Wolf Hitler spricht zu -en Massen - Heute Hel-enehruno un- Lruppenpara-e vraNtberlekI umeres in Wien deslnälleilen 8onäerdericllter8ta1ter8 wren, 14. Mär,. Nun ist dem Sehnen des Volkes Erfüllung beschieden worden. WlenhatdenAührerin feinen Mauern. Mit einer Begeisterung sondergleichen hat ihn die alte deutsche kaifersladt an der Donau empfangen. Gan; Wien war aus den Beinen, ganz Wien war ein Aahnenmeer, ganz Wien war erfüllt von Lachen und Weinen, von einem Brausen und Tosen der Freude, das sich kaum be schreiben läht. Im Hotel „Imperial" hat der Führer Wohnung genommen, von dessen Balkon aus er eine Ansprache an die Wiener richtete. Die offizielle Vegrühung des Führers findet am Dlenstagvormillag 11 Uhr auf dem Heldenplah statt. Um 2 Uhr nachmittags vereint sich ganz Wien im Beiseln des Führers auf dem Ring vor dem Heldendenkmal zur Heldenehrung, die eine grohe Truppenparade abschlieht. Inzwischen bringen ihm eine österreichische Militärkapelle und die Kapelle der Eisenbahner und der städtischen Strasten» bahncr abwechselnd Ständchen. Zehn Minuten nach 7 Uhr abends wird mitgeteilt: „Dringende Arbeiten und Besprechungen" „Dringende Arbeiten und Besprechungen warten in diesen Stunden aus den Führer. Der Führer wird noch einmal aus dem Balkon erscheinen. Nach dem Erschei nen beS Führers ersuche ich Sic, nach Hanse zn gehen, um die Arbeit des Führers Nicht zu stören! Steg Heil!" Bon den Kraftwagen richten sich zahlreiche Schein werfer auf den Balkon, den der Führer in Beglei tung des Generals von Kraus betritt, begrüßt von Mussolini antwortet dem Führer Rom, 14. März. Aus das Telegramm des Führers an den Duce hat Mufsoliniwie folgt geantwortet: Hiller, Wien. Meine Haltung ist bestimmt von der in der Achse besiegelten Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern. gez. Mussolini. SeU dem Vormittag steigerte sich die Erwartung bis aufs höchste. Die ganze Bevölkerung fehle sich nach Schlust der Betriebe nm 12 Uhr in Bewegung, um einen günstigen Platz zur Begrüßung des Führers zn beziehen. Ueberall tauchte reichsdeutsche Polizei aus, regelte de» Verkehr und die allmählich einsetzendcn Absperrungen. BIS 4 Uhr nach mittags war alles geordnet. Der gesamte Fährverkehr der Groststadt wurde eingestellt. Die Fahrbahn sttr den Wagen des Führer war bemerkenswert s chm a l gehalten, um so vielen Menschen wie möglich die Ausstellung zu ermög lichen. ES hiest, das, der Führer kurz nach 18 Uhr in daS Gebiet der Stadt einztcheu würde., Aber welche freudige Ucbcrraschung! Schon Uhr ging plötzlich Bewegung durch die Mallen. Die Abspcrrmannschasten bildeten rasch Ketten, und nach einigen vorbeifahrenden Autos, darunter den Kilmwageu, nahte das Auto des Führers. Der Führer lst dal Hochausgcrichtct steht er da. Ernsten Antlitzes, ergriffen «ich doch im tiefsten Innern von einer verhaltenen Freude getragen. Der Wagen fährt langsam durch den ungeheuren Jubel der Massen. Ost scheint es, als ob die Ergriffenheit der Menschen sich still machen will, sie heben die Hände, wie zu einer Erscheinung ihrer Sehnsucht. Dem Wagen deS Führers folgt die Leibstandarte, dann Polizei und in bunter Folge Wagen auf Wagen der Begleitung. Ein Siegeszug ohncSgletchcn geht, unter dem Geläut aller Glocken Wiens, über die Ringstraße zum Hotel „Imperial," wo der Führer mit seinem Gefolge Wohnung genommen hat. Wien, wie noch nie Und nun vollzieh» sich ein Ereignis, wie es Wien noch niemals beschieden war. Die Sehnsucht hundcrttauscndcr sudelnder Menschen — vielleicht 89 Reihen tief rings um das Hotel massiert und den weiten Schwarzenbergplatz fül lend — entfacht einen BegcisterungSvrkan, der eine geschlagene Stunde andanert, der immer wieder unterbrochen wird durch das wiederholte Erscheinen des Führers ans dem Balkon. Sieg Heil tobt es um das Haus, und Sprechchöre „Wir wollen unseren Führer sehen!", „Air wollen unseren Führer hören!" sollen sofort ein, sobald sich der Führer zurückgezogen hat. neuem, unbeschreiblichem Jubel. Immer wieder must die begeisterte Menge nm Ruhe gebeten werden, ehe die An kündigung, das, der Führer einige Worte sprechen will, verständlich gemacht werden können. Diese Mitteilung ent facht eine neue Welle der Begeisterung. Eine Viertelstunde nach 7 Uhr abends richtet der Führer da» Wort an die Wiener. Atemlos lauschen die Mallen jedem Wort. Nach jedem Satz aber bricht der Beifall los, so daß der Führer kaum wcitcrsprechen kann. (Fortsetzung auf Selle 2) Lages-Ml für -le deutschen Soldaten SelterreM von Vrauchttfch UN- von VoS an -le österreichischen Regimenter Wie», 14. Mär». Der Oberbefehlshaber des dentsche« Heeres, General» oberst vo « Brauchttsch, hat folgenden Dagesbesehl an das bisherig« österreichische Heer erlasse«: Mit dem heutige« Lage rückt aus Befehl d«S Führers ««d Oberste» Befehlshabers der Wehrmacht bas österreichische Bundesheer in den Verband des deutscheu Heeres «in. Als sei« Oberbesehlshaber begrüße ich alle österreichischen Sol daten vom Aeltesteu bis zum Jüngste« mit ausrichtiger Freude j« unsere» Reihe«. A«s der Waffenbrüder« schast im Weltkriege ist ei«e ««zerreibbare Sinheitgeworden. Ich bi« überzeugt, daß eS iu Zu kunft «ur «och dentsche Soldaten ohne Unter schied gebe« wird. Die ruhmreich« Geschichte der alte» öster reichische« Armee aber wird mit euch eingehe« i« die Ueber- lirsernng der Wehrmacht des Dritte« Reiches. Für all« gilt di« gleich« Parole: Vorwärts für das nationalsozialistische Deutschland i« unerschütterlicher Treue sür seine« Führer ««d Oberste« Befehlshaber Adols Hitler! Der OberbesehlShaber des d««tsche« Heeres, gez. von vranchitsch, Generaloberft. * Der Oberbefehlshaber der Vlll. Armee. General der Infanterie von Bock, hat folgenden Tagesbefehl erlassen: Der Führer und Oberste Befehlshaber hat mich ml« der Führung über die gesamte deutsche Wehrmacht innerhalb der österreichischen LandcSgrenze beauftragt. Die Waffenbrüder- schast in schweren KriegSjahren hat damit endlich ihre Er- füllung gefunden. Die Einigung des österreichischen BundeS- heereS mit dem Heere ist vollzogen. Als Ehre und Auszeich nung betrachte ich es, die Führung einer Truppe zu über nehmen, die aufgebaut ist auf der ruhmreichen Ueberlteferung der alten österreichischen Armee. Dieses stolze Erbe der Ver gangenheit wollen wir mit freudigem Herzen in eine neue deutsche Zukunft tragen in eiserner Manneszucht, in treuester Erfüllung unserer soldatischen Pflicht, in der opferfreudigen Hingabe an unseren Führer und das grostdcutsche Vaterland. gez. von Bock, General der Infanterie. Gebet für eine glückliche Zukunft Eln Aufruf des Kardinals Znnlher Wie«, 14. Mär». Wie die amtliche Nachrichtenstelle meldet, hat der kardi nal der Erzdiözese Wien, Jnnther, folgenden Aufruf er laßen: „Die Katholiken der Wiener Erzdiözese werden ersucht, Sonntag ,n beten, um Gott dem Herr zu banken für den unblutigen Verlauf der großen politischen Umwälzung und um eine glückliche Zukunft sür Oesterreich zu bitte». Selbst verständlich muß allen Anordnungen der Behörden gern und willig Folge geleistet werben." Hierzu schreibt die „NcichSpost": Der höchste Sirchensürst unseres Landes hat die langersehnte Stunde der deutschen Einigung gesegnet. Sv dttrsen wir. dem Führer ossen in» Ange blickend, sagen: „Die Deutschen Oesterreichs treten heute geschloffen ein in die deutsch« Volksgemeinschaft." Vas kcho -er well Es scheint fast eine Melle der Ehrlichkeit und der wahrheitsgemäßen Berichterstattung durch die Prelle des Auslandes zu gehen. Vielleicht hat man etngesehen, daß es angesichts der weltgeschichtlichen Größe des Geschehens zwecklos wäre, mit Verdrehungen und Entstellungen zu arbeiten, wie sie so ost eine Atmosphäre schufen, die nur dazu angetan mar, neue Spannungen und neue Unruhen auszu lösen. Vielleicht ist man ein wenig zu der Ueberzeugung ge kommen, baß man sich schließlich inseigene Fleisch schneidet, wenn man sich Verhältnisse vorgaukelt, die in Wirklichkeit gar nicht bestehen. Der cnglisch-sranzösische Protestschritt in Berlin entsprang noch dem Glauben, daß ausgerechnet der Kreis um Schuschnigg die vorherrschende Meinung der öster reichischen Bevölkerung widerspiegele. Aber die Ereignisse selbst haben die Richtigstellung vorgenommen. Auch die Pariser Blätter sahen sich gezwungen, die ungeheure Be geisterung zu schildern, mit der der Führer und die deutschen Truppen überall empfangen worben sind. Daß man an der Seine nicht gerade erfreut darüber ist, daß der berüchtigt« Artikel 88 des Diktats von St. Germain der Vergangenheit angehört, kann man vom französischen Standpunkt aus nach- empsinben. Dieser Artikel lautete: „Die Unabhängigkeit Oesterreichs Ist unabänderlich, eS sei denn, baß der Rat des Völkerbundes einer Abänderung zusttmmt. Daher übernimmt Oesterreich die Verpflichtung, sich, außer mit Zu stimmung des genannten Rates, jeder Handlung zu ent halten. die mittelbar oder unmittelbar oder aus irgend welchem Wege, namentlich — bis zu seiner Zulassung als Mitglied des Völkerbundes — im Wege der Teilnahme an den Angelegenheiten einer anderen Macht seine Unabhängig keit gefährden könnte." ES tut gut, sich an derartige Be stimmungen zu erinnern, die einmal grundlegende Gesetze sür Oesterreich und auch für das Reich waren, um voll in Erscheinung trete» zu lassen, daß das Europa von 1988 völligverschiedenist von dem der Jahre 1919 und 1929. Nur nebenbei wollen wir erwähnen, daß mit der voll zogenen Heimkehr Oesterreichs in das Deutsche Reich selbst verständlich auch die Mitgliedschaft Wiens bet der Genfer Entente erloschen ist. Wiederum hat sich ohne Mitwirkung dieses so lächerlich bedeutungslosen Gremiums eine der ein schneidendsten Veränderungen vollzogen. Noch aber findet man in Paris am Quai d'Orsay einen letzten Rest der An schauung, Frankreich könne seine angematzte Nolle als Gen darm Europas in irgendeiner Form wetterspielen. Was anderes sollten sonst di« Versuche bedeuten, sich zum Schutz herrn der Tschechoslowakei aufzuwerfen und England zu veranlassen, dabet Hilfsstellung zu gewähren. ES handelte sich um eine plumpe Unternehmung, das Foreign Office zurückzubrehen zu einer Haltung, wie dieses sie zur Schau trug, als noch Eben sein Chef war. Der rcalpolitische Sinn dürft« die Engländer bestimmen, Paris in dieser Hinsicht keine Folge zu leisten. In der Tschechoslowakei selbst be- wahrt man ja eine bemerkenswerte Ruhe und scheint keinen Drang zu verspüren, durch irgendwelche neuen Momente die Beziehungen -um Reiche weiter zu belasten. Konrad Hen lein hat am Sonntag auf einer Amtswaltertagung der groben Freude der Sudetendeutschen über das Glück ihrer Brüder in Oesterreich Ausdruck gegeben und die Hoffnung daran geknüpft, datz sich günsttge Auswirkungen auch für die Behandlung der Sudetendeutschen in der Tschecho slowakei daraus ergeben möchten. Ans weite Sicht gesehen kann der Anschlutz Oesterreichs durchaus geeignet sein, auch ersprießliche Folgen sür das Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland zu zeitigen. Unsere große westliche Nachbarnatton wird sich auf die Dauer nicht der Notwendigkeit verschließen können, das neue Deutsch land in seinen neuen Grenzen zu sehen und zu über prüfen, ob eS nicht richtiger ist, im Interesse der Befriedung Europas nach den Möglichkeiten einer Verständigung zu suchen. DaS bezieht sich auch auf das Verhältnis Frankreichs zik Italien. Der Quai d'Orsay, der in den letzten Jahren so manche seiner liebsten Hoffnungen zerrinnen sah, steht heute auch vor den Scherben seines Plane», durch Zugeständnisse Neuter I^itersrkclie Vm8eliau 8eite 8
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite