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Dresdner Nachrichten : 15.04.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193804159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19380415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19380415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 15, Seite 15).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-04
- Tag1938-04-15
- Monat1938-04
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.04.1938
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Mtzeven Au-vabe Pakt Rom-Lva-on geprüft und gebtlllgt Am Sonnabend Anterzelibnung lm Palazzo Lhlgl perlen, die aber diesmal, zumindest ftir die Mitglieder ,m s k : ?ori« frogl.- ^ftoqv»no-k-tkk k/trbäc/sr moctisn ricti itartfertig Kartonaa vom Wotctronct 5ct>m»t,ngi 6»n»ra/prob« . . . 3«i/ag» - Oer Lorten unct «ein» ?N»g». . . . Seitogei Oer Ot>/ tkroftfotirer Oetertog» tn ^tken. , London. 14. April. Amtlich wird bestätigt, dah das englisch-italienische Abkommen am Sonnabendnachmlttag unter zeichnet und dann veröffentlicht werden wird. Es handelt fich um ein Dokument von über 20 Seiten. Der feierliche Akt findet in Rom im Palazzo Lhlgi statt. I«> H-Ul m»NL«Uch ««. ».«o, durch N»stb,»u<> N«. ».»0 «Inichl. 1»,<« «p>. voftgkb. lohn- Poj«,us>kUmi,«g,d., bei ilrbrnmal wdchrntlich. »rrland. Mn,kI.Rr. io «»>.. d»> «Iei<I>„<Ng. Verland d. Adrnd- ». Morae»-«u«nair >» Nvk IS 17 Mussolini bat am Donnerstag in Anwesenheit beS italie nischen AusscnministerS Gras Etano den englischen Bot schafter Lord Perth im Palazzo Venezia empfangen, »m die endgültige Fassung deo italienisch-englischen Abkommens zn überprüfen, ivoinit die englisch italienischen Besprechungen ihren Abschluh fanden. Da das Abkommen nunmehr, wie die Londoner Vertreter der römischen Presse erklären, auch vom englischen Kabinett geprüft nnd gebilligt worden sei, anderseits bereits die Zustimmung der italienischen Negie rung hätte, könne man mit Bestimmtheit annehmen, dab am Sonnabend nicht nur die Paraphierung, sondern auch die endgültige Unterzeichnung vor sich gehen werde. In diesem Zusammenhang wird tn den Londoner Berichten erklärt, dah eine Reise des Grasen Ciano nach London tn dortigen Kreisen trotz deö Fehlens einer offiziellen oder auch nur offiziösen Bestätigung als sehr wahrscheinlich an gesehen werde, da bisher weder von Rom noch von London rin Dementi erfolgt lei. Druck ».vertag, Llepsch » Tleichardt, Dresden A. I, Marien- straß« ZS/-2. Fernruf 212-1. Postscheckkonto ISSS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamt«» heim tvberverstchernngsam» Dresden llllgnor vrakidsrladt üsr Vrssänvr aebrlebts« London. 1s. April. Mit der Vertagung beS Unterhauses bis zum 2s. Avril begannen am Donnerstag auch tn England die politischen n»i. gamUlenan4«I»«n u. LIellenseiuch« viUUmeler- »elle « «p>. ZiUergeb. »o «p,. — «achdruck nur mU Quellenangabe Dreevner «ackiri-blen. Unv«r1an.ile Lcbrlllftase wrrden n!Gl aulbeivabr« ift UftitsOkts Vorlüuftg keln ftan--Mer Besuch in London Gtne kalte Dusche für Aederetftt-e - Wünsche, -te sich zur Zett nicht ersülten Diese nachdrückliche Erklärung bedeutet eine kalte Dusche für gewisse Kreise in London und Paris. Die englische und auch die französische Presse erging sich nämlich in aNen mög- lichen Vermutungen. So glaubten die Blätter mitteilen zu können, dah nicht nur Besprechungen zwischen Bonnet und den englischen Ministern stattfinden sollten, sondern bah sie ergänzt werden würden durch Besprechungen französischer und englischer Militärsachverständiger. Ja, tn französischen Blättern wurde geradezu betont, dab der Zweck/ solcher Besprechungen sein würde, Mahnahmen zur ge meinsamen Verteidigung der gegenseitigen Gebiets teile zu^treffen. Das englische Blatt ..Daily Express" glaubte dazu sagen zu können, dah die Besprechungen sich auf alle drei Wehrmachtstetl« erstrecken würden, und dab sie auch die Frag« eines gemeinsamen Oberbefehls Kriege zum Gegenstand haben würden. „Daily Expreh" kündigte dafür auch bereits eine Lösung tn der Weise an, dah Frankreich, da England in einem neuen europäischen Kriege kein gröberes Erpeditionskorps aus da« Festland ent senden »»erde, wahrscheinlich den Oberbefehl über die Land- streitktäste erhalten werde, während die oberste Führung der beiden Luftwaffen jedenfalls einem britischen Offizier über tragen werden würde. Anch aus die Marin« sollte sich an geblich die Zusammenarbeit erstrecken; und zwar dadurch, dab die Stützpunkte im Mtttelmccr gemeinsam benutzt werden könnten nnd die englischen Kriegsschiffe notfalls auch den Schutz der französischen Interessen übernähmen. Inwie weit diesen Darstellungen irgendwelche ernsthafte Pläne zu grunde liegen, ist schivcr zn sagen. An sich sind Generalstabs besprechungen zwischen England und Frankreich nichts Neues. Auch Pläne für eine Zusammenarbeit aus militärischem Ge- biet sind mehrfach erörtert worden. Ferner weih man, dab seit Jahren britische Reservisten mit Offizieren auf den alten französischen Schlachtfeldern Kricgsspiele abhalten. Ab«r die britische Meldung läht erkennen, dah man den Augenblick der Unterzeichnung der englisch-italienischen Abmachungen nicht für geeignet hält, diese Dinge weiterzntreiben. So enthüllen .sich die englisch-französischen Blgttcrstimmen als von inter- efsierten Kreisen lancierte Wünsche, -enen zurzeit di« Er füllung versagt bleibt. Der neue Vorstoß Die Frontkarten Spaniens haben sich in den letzten Wochen stärker verändert, als in den langen Monaten zuvor. Zwei Abschnitte sind es, ans die sich der Blick vor allem richtet. Der eine liegt oben in den Pyrenäen. Dort sind die Truppen des Generals Solchaga bis tn die Nähe der Stadt Seo de Urgel gelangt, die am Segresluh unterhalb der Südspitze der Zwergrepubltk Andorra liegt. Die Marsch leistungen, die hier innerhalb von acht Tagen bewältigt wor den sind, machen den nationalen Kämpfern alle Ehre. In der Luftlinie gemessen, wurden etwa 1-'0 Kilometer seit dem Be ginn der Offensive bewältigt, und zwar im ausgesprochenen Hochgebirge. Note Widerstandsnester in mehr als 25llv Meter Höhe muhten gesäubert werden. Der noch von den Bolschewisten beherrschte Teil Kataloniens ist hier im Norden ganz erheblich znsammengeschrumpft. Er bot auf der Karte, roh gesprochen, die Form eines Dreiecks. Dieses hat jetzt seine Spitze verloren. Es ist in ein Trapez verwandelt worden, und die in rotipanischer Hand befindliche Grenze mit Frank reich sieht sich um die Hälfte ihrer bisherigen Länge verkürzt. Die Spitzen der Truppen Solchagas sind nicht mehr wett von der Bahnlinie Tonlouse—Barcelona entfernt. So werden hier oben die Lanbzusnhren der Bolschewisten bedroht. Bei diesen Operationen sind mehrere bolschewistische Divisionen zerschlagen worden. Sie wurden zersprengt, zum Teil ge fangen genommen, zum Teil auf französische» Gebiet ab- gebräugt. Gerade die am Donnerstag wieder gemeldeten Er folge zeigen, dah die roten Truppen noch keinerlei Rückhalt wieder gefunden haben. Sie fluten weiter nach hinten, sind demoralisiert, Reserven hat man ihnen anscheinend nicht zusühren können, und demnach gewinnt man den Eindruck, als dürft« es dem nationalen HeereSflügel gelingen, an der fran zösischen Grenze entlang noch weiter Raum zu gewinnen. In welchem Tempo baS geschieht, ist wesentlich von den Nach- schnbschwiertgkeiten im Gebirge abhängig. Für die Beurtei lung der Gesamtlage bietet der Vormarsch im Norden einen Faktor, der keinesfalls auher acht gelassen werden darf. Dazu kommt noch, bah bi« groben Kraftwerke von Tremp, durch die eine ganze Reihe von sowjetkatalanischen Städten mit Licht und Strom versorgt wurden, in den Händen der Natio nalen sind. Desgleichen zahlreiche Rüstungsbctriebe, die bis her für die Bolschewisten arbeiteten und nun die Wehrkraft der Befreier stärken. Bor wenigen Wochen noch spukte tn rot spanischen Köpfen und solchen der französischen Volksfront der Gedanke, wenn man schon Valencia nicht werde halten können, so sei es doch vielleicht möglich, eine selbständige SowjetrepublikKatalonien ans die Beine zu stellen und zu verteidigen. General Franco hat vom ersten Tage der nationalen Erhebung an betont, dah er kein Zerstückekn Spanien» zulassen werbe. Schon heute dürfte ein Blick auf die Karte die Pariser Sowjetsreunde belehren, dab der Traum eine» selbständigen Kataloniens eingesargt und begraben werben muh. Inzwischen leisten die Roten erbitterten Widerstand im Brennpunkt der Kämpfe, dort, wo der Keil Francos vor stöbt zum Mtttelmeer, das bis heute noch nicht erreicht werben konnte. Schon waren motorisierte Spitzen der Befreier bis in die Stroben der Stadt Tortosa hineingeprellt. Da warfen die Bolschewisten an diese Front, was ihnen an kämpf- kräftigen Truppen noch zur Verfügung stand. Im Raume von Tortosa bis Vtnaroz wurden etwa 1ö Brigaden mit rund 80VON bis sonnst Mann eingesetzt. Tie 18. Brigade ist darunter, die aus Polen und Tschechen besteht. Die 1s. setzt sich fast nur aus Franzosen zusammen. Ob sich auch eng- ltsche Bolschewisten dort im Kampfe befinden, ist nicht be kannt,' da» „Bataillon Major Attlee" war ja bet Lerida auf gerieben worden. DaS höchste Ansehen Im Lager der Bol schewisten geniessen die beiden Brigaden, die von Ltster ge führt werden. einem Draufgänger, dessen persönlicher Mut äusser Frage steht und den die Bolschewisten mit einem ge wissen Nimbus umkleiden. Sein militärisches Können sRl freilich gering sein. Er ist von HauS aus asturischer Berg arbeiter, uub zwei sowjetrussische GencralstabSossizier«, bi« ihm al» Berater zur Seite stehe», sind wohl in Wahrheit die jenigen, die die Drähte des Spieles in Händen halten. Di« Bolschewisten wenden bet Tortosa ein« sehr geschickte und drm Gelände entsprechende Taktik an. Ihre Artillerie befindet'sich auf dem linken Ufer des Ebro und beherrscht vollkommen da» nur sech» Kilometer btette Tal. Sie kann mühelos' diS ein- Loubon, 1s. April. Im Zusammenhang mit Gerüchten über einen fran zösischen Mtntsterbesnch in London wird an zu ständiger Stelle nachdrücklich erklärt, dah zur Zeit keiner lei Vorkehrungen sür einen derartigen Besuch qe- trofsen würden. ES hätten auch keinerlei diesbezügliche Be sprechungen stattgcfuuden. Allerdings werbe ein derartiger Besuch zu einer passenden Zeit seit etwa drei Wochen erwogen, und es sei durchaus möglich, dah er zu einem späteren Zeitpunkt zustande kommen werde. „Das lachende, singende Sachsen" in Berlin Sächsischer Bolkstumsaben» in -er Retchshauptstadt unter -em Protektorat Mutschmann- l aus humorvoller Art. DaS Erzgebirge stand den Lausitzern mit seinen Buchholzer Mädels und seinem Ehren friedersdorfer Bläsersextett nicht nach, und das Vogtland legte mit seiner Markneukirchener Volks musik« ruppe bestes Zeugnis seiner SangeSsreudtgkelt ab. Friedel Gähner aus Aunabcrg und BolkStumSbeauf- tragter Jordan aus Oppach zeigten sich ebenfalls als humorvolle Vertreter ihrer Heimat. Lrtstvnvssrun-satz -et -er Reich-post »««ft«, 1s. April. Bei dem groben Personalkörper der Deutschen Reichs- post und der verschiedenartigen Tätigkeit des Personal» im Post-, Telegraphen-, Fernsprech-, Scheck-, Bau-, Bahnpost, usw. Dienst war es bisher sehr schwer, die Leistungen der GesolgschastSmitglteder richtig und überall gleichmässig zu beurteilen. Um Abhilfe zu schaffen und den Grundsatz des Leistungsprinzips zu verwirklichen, bat der ReichSpostmintster Dr. Ohnesorge einen neuen Weg beschritten und sür all« Dienststellen der Deutschen ReichSpost Richtlinien für die LeistungSbewertnng erlassen. In diesen Richtlinien ist jede bet der Deutschen ReichSpost vorkommende Leistung einzeln erfasst und bewertet. Damit ist stchergestellt, dab die Leistungen des Personals — ganz gleich, in welchem. Bezirk «S tätig ist, — nach einheitlichen Gesichtspunkten ein geschätzt und gerecht entlohnt werben. Berlin, 1s. April. DaS Heimatwerk Sachsen veranstaltete in Brr« bindnng mit de« in Berlin ansässige« Landsmannschasten a« Donnerstagabend in der Berliner Philharmonie «inen »rossen Sächsische« BolkStnmSabend. Die Beranftaltnng, die unter dem Protektorat »es ReichSftatthalterS Martin Mntschman« stand, trng das Mott» »Da» lachende, singende Sachsen". Volkstums-, Trachten, und BolkSmuftkgruppen. aus der Lausitz, dem Erzgebirge und dem Vogtland vereinten sich, um in grossem Rahmen zum ersten Male in der ReichShauptstabt Zeugnis von dem fröhlichen Sang Ihrer Heimat abzuleaen. In ihren farbenfrohen Volkstrachten boten die etwa INN Mtt- wtrkenbcn auf dem mit Fahnen und Blumen geschmückten Podium der Philharmonie ein malerisches Bild. ' Herbert Ändert aus Oppach überbrachte einleitend die Grüsse de» Reichsstatthalters und betonte, dah die Veranstal tung die enge Fühlung, di« zwischen d«n tn Berlin ansässigen sächsischen LqndSmannschaften und den Volksgenossen in der Heimat bestehe, weiterhin befestigen solle Drei Stunden lang zog bann da» fröhliche Sachsen an den Zuschauern nnd Zuhörern vorüber. Die Lausitz hatte ihre ^Ebersbacher Edelroller" und ihr« „Oppacher Wachteln" geschickt, und Herbert Ändert Plauderte zwischen den Darbietungen dieser lustigen, singenden Gruppen in tiber- Ferien, die aber diesmal, zumindest für die Mitglieder des Kabinetts, wesentlich kürzer sein werden, als tn früheren Jahren, DaS Kabinett tritt nämlich bereits nächste Woche wieder zusammen, um die Vorschläge dco Schatzkanzlers Sir John.Simon sür die Ausgleichung des neuen Staatshaus haltes zu überprüfen. Mit der Bekanntgabe dieser Borichsäge, die voraussichtlich erhebliche Steuererhöhungcn bringen werbe», beginnt dann auch die neue Sitzungsperiode, des Unterhauses. Weiter wird sich auch das Kabinett in seiner nächsten Sitzung mit dem Bericht des bis dahin a»S Nom zurückgekehr- ten ttriegsministerö Höre Belifha beschäftigen. Obwohl Ministerpräsident Vhamberlain im Unterhaus erneut betonte, dah der Begegnung zwischen Mussolini und Höre Belifha keinerlei politische Bedeutung zukommc, sicht der Besuch des KriegSminislerü doch ganz osscnsichtlich Im Zusammenhang mit dem englisch-italienischen Pakt. Dieser Pakt wird nun endgültig am Sonnabcndmittag unterzeichnet werden, und zwar, wie die Blätter mit Genugtuung seststellen, von Mussolini selbst, während für England nur brr Bot schafter Lord Perth unterzeichnet. Der Pakt ist Ehamber- latn« Ostergeschenk für England, das diesen dankbar entgegen nehmen wird. Vielleicht nicht so sehr um seiner selbst willen, al» darum, weil eS die erste Frucht am Baume der Chambet- lalnschen Aussenpolitik ist.
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