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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.06.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380627021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938062702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938062702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-27
- Monat1938-06
- Jahr1938
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Ahßn-'Vtl-va-e Rr.297 «m. ».»a elnschl. se.ss »»>. Vostgeb. lohn« VoftsuftkUungsgedüßN iel gsßenmal wichent- Nchem veri-nd. «nsel-tlr. 10 Np,.; außerhalb Dresdens verkaul nur mit Morgenausg^e druck ».verlas r Liepsch » Reichardt, dr« ., straße ZS/12. Fsrnrus2521l. Postscheckkonto ISSS Dresden _ .. dir, Blatt enthält dir amtlichen Bekanntmachungen der Amt«hauptmannschaft dreien unddrs Schled-amte, beim . Vmii oü-°kn°Ve D-^ne- Bververstcherung^rmt dreien Unverlangte SchriststüLe werden nicht au!be«»hrt Der rote Diktator Mert keine Macht Arbeitnehmer mb Kartet in -er Sowjetunion Llgeoderlckt «ler Vresänvr dlsebrlokten BreSla», 27. Juni. Bon Jahr zu Jahr schärfer und von Schauprozeh zu Schauprozeh offensichtlicher beginnt die bolschewistische „P a r- lei"-Organisation ihr wahres Gesicht zu enthtillen: der „demokratische Zentralismus", nach dessen Grundsühen die Parteiherrschaft angeblich organisiert sein soll, ist nichts andere- als ein Mittel zur Verbrämung der Tatsache, bah die Partei ein Werkzeug im Gpitzeldienst des Mannes im Kreml ist; ein Werkzeug, dessen absolute Gefügigkeit nicht nur die „Verurteilung" und Ausscheidung der wenigen noch verbliebenen selbständigen Köpfe sichert» deren Willfährigkeit Stalin zwktfelhaft erscheint — sondern auch die Diktierung der jeweiligen „Partetltnte" durch Stalin allein. Seine Befehle und Anordnungen werden — gekleidet in die Form von „Wünschen" oder „Anregungen" — in die so genannten Plenarversammlungen des Zentralkomitees etn- gevracht, bas sich beeilt, diesen „Direktiven" unverzüglich nachzukommen und das seinerseits den örtlichen kommuni stischen Spitzelorgantsattonen die entsprechenden Weisungen der Ukraine wirb „als Kleinbürger entlarvt" und entlassen. Grund: „er hat snämlich mangels hierzu bewilligter Mittel!) das Schulgebäude nicht renovieren lassen und besitzt außerdem eine Kuh" lund dies im Zeitalter der „epochalen Gtalinschrn Verfassung", die jedem Staatsbürger sein Eigentum „gewährleistet*). Entlassung einer Bolksschul- lehrertn; Grund: „Sie ist ein besonders hinterlistiger Feind der Sowjetregterung; denn um ihre angebliche Loyalität zu beweisen, gebärt sie jährlich ein Kind" sman erinnere sich, bah 1S8S da» AbtretbungS- verbot etngeführt wurde). ES gibt auch noch andere Fälle: Entlassung «ine» Fabrikarbeiters. Begründung: Staats politische feindliche Einstellung des angeheirateten OnkelS seiner geschiebenen Ehefrau. Oder: Entlassung eines An gestellten mit der Begründung, bah dessen Bruder irgendwo und irgendwie einmal eine Unterschlagung begangen habe... Die angegebenen „Entlassungsgründe" sind auch in der Mehrzahl der Fälle gar nicht zutreffend. Ueberwiegend sind sie nur Ummäntelungen persönlicher Feindschaft; sie sind ein leichtes und beliebtes Mittel zur Beseitigung Mißliebiger durch Parteiverfügung. In andere» Fällen allerdings stellen die angegebene« Gründe die „wahren" Entlassungsursachen bar. Hier sind die durch die Partei verfügten Entlastungen durch da» Be» streben diktiert, die ständige „kampfbereite Wachsam,- kett" der örtlichen Instanzen unter Beweis zu stellen, ihre Unentbehrlichkeit immer und immer wtrber zu betonen. Man geht in diesem Bestreben allerdings auch dem Machthaber de» Kreml gelegentlich zu wett. Bet der letzten große» „SäuberungSaktton" innerhalb der Partetrethen im ver» gangenen Jahr« ergaben sich Resultate, auf di« man nicht gefaßt gewesen war. Wie Tier«, die sich gegenseitig von der Futterkrippe fortbeißen, hatte die gute Hälfte der Partei mitglieder die andere Hälfte „herauSgesäubert"; und wa» die Entfernung au» der Partei für die Betroffenen in de» Sowjetunion nicht nur politisch, sondern auch für Fort« kommen, Freiheit und Leben bedeutet, ergeben schon bi« Monster-„Prozesse" der letzten Zelt mit aller Deutltchkettr Das Spiel beginnt mit der „Säuberung", wird mit der Ent- laffung fortgesetzt und endet entweder mit der „abmintstra» tiven" Verbannung ober mit dem Tribunal. (Fortsetzung auf Sette 2) Pari«, ,7. Juni. In der Pariser sowjetspanischen Botschaft herrscht gtößte Bestürzung, denn der Anführer d^r französischen Sozialisten, LSon Blum, hat wieder «in« Einladung NegrtnS, Rotspanien zu besuchen, abgelehnt. Er begründet seine Absage mit dem Hinweis aus seinen „schwachen Gesundheits zustand, der ihm verbiet« in den nächsten Monaten länger« Reisen zu unternehmen". Blum vertröstet den Bolschewisten häuptling auf die Zukunft. Er komme nach Rotspanten, sobald seine Gesundheit dies gestattet. Bon den spanischen Kom munisten wirb dazu erklärt, daß Blum nur feige sei. Er habe Angst vor nationalen Fliegern. Die rot spanische Botschaft befürchtet. Laß e» sich bei dieser Ablehnung BlumS um «in« gewisse Demonstration handelt, und zwar hinsichtlich der von Barcelona angebrohten Maßnahmen gegen Nationalfpanten und solche Siagte«, di« «ns settgn Fpgneog stehen. s Leon Blum lehnt Kegelns Einladung nach Rotf-aoien ad Dir Vanel-na Värrplttave find b-se rui- werfen »em SoziEeuführer Fetvtzett »er Ll,«»«r DrnbU—rlobck s« »vroockn« Aaozwlokt»" Die Weltmächte warnen Nmet-na Verurteilung »es neuen Versuchs, einen Vran» tn Europa anzulesen Auf die „jeweilige Linie" kommt es also entscheidend an. Politisch richtig ist nur der jenige „orientiert", mag er eingeschriebene» Mitglied der Partei sein oder nicht, der «ine ausgesprochene Spürnase für bi« kommenden Befehle und Anweisungen der Zentral« sein eigen nennt. Bisher war di« „Rigorosität" der Partei»«»« Trumpf. Nicht nur bei der Aufnahme «euer Parteimitglieder ober bet der berüchtigten „Tschistka", der Heraussäuberung angeblich lauer, „ungeeigneter", „trotz- kistischer", „kleinbürgerlicher" oder sonstwie mehr au» per- sönlichen als aus fachlichen Gründen unbequem gewordener Mitglieder, sondern überhaupt bet der Einwirkung der Parteiorganisationen auf das sogenannte „öffentliche Leben", insbesondere bei der Einstellung und Entlassung von An- gestellte» «nb Arbeitern. Selbstverständlich, daß „politisch Anrüchige" keine Arbeit finden ober von der von ihnen bekleideten Arbeitsstelle zu entfernen sind; und eS ist völlig gleichgültig, ob. e» sich hierbei um eine tatsächlich „verantwortliche politische Tätigkeit" oder um gänzlich Harm- lose Arbeit in Kolchos oder Werk handelt. Der politisch Mißliebige ist vogelfrei; man sorgt ohne weiteres für seine Heraussäuberung. Vie „Lnilassungsgründe", die von der Partei gefunden oder konstruiert werben, sind nicht ohne Interesse. Ein Volksschullehrer in einem Gebiet Fran« an all»« Front*« erfslsrelch Salama«!«, 27. Juni. Die Truppen be» Generals Barela setzten, wie der natio nale Heeresbericht meldet, anberTeruelfront ihr« Ope rationen sort und bereiteten den Roten eine neu« schwer« Ntederlag«. Si« schossen u. a. etn«n sowjetrusstschen Tank tn Brand. An der Castellon front nahmen bt« Natio nalen mehrere feindliche Stellungen südlich de» Seco-Fluffe«. Bei Versuchen, die verlorenen Stellungen zurllchzueroheru, holten sich die Roten nur blutige Köpfe und zogen sich mit schweren Verlusten zurück. In Onda, wo die National«» am Vortag« etngedrungeu waren, besetzten sie da» Fabrik viertel. In den Kellern der genommenen Burg von Vllda entdeckten sie VV00 Geflüchtete, außerhalb der Burg fanden sie 2Sv gefallene Rote auf. An der Tolebofront erstürmten nationale Truppen mU einem Handstreich Stellungen be» Bolschewisten längs der Straße nach Arge». Wie der nationale Heeresbericht weiter meldet, wurdeq im Teruelsektor mehrere Angriffe der Bolschewist«» blutig abgeschlagen. Loudo«, 27. Juni. UeVereinstimmenb berichten die Londoner Morgen blätter, daß unter der Drohung Barcelona» mit Berge!- tungSmaßnahmen im Falle weiterer Bombenangriffe auf rotspanifche Häfen der Bombenabwurf über italienische» Ge biet zu verstehen gewesen sei. Gleichzeitig melden die Blätter, daß die sranzöstsche Regierung mit Unterstützung der eng- «scheu Regierung Barcelona von einem derartigen Vor- haben dringend abgeraten habe. Der diplomatische Korrespondent be» „Daily Tele- graph" betont, der sranzöstsche Außenminister habe »um Ausdruck gebracht, baß ein derartiges Vorgehen Barcelona» sinnlos und wahrscheinlich auch wirkungslos sein werbe und r» nur zu den ernstesten Folgen führen könne. Lon don hab« eine ähnliche Ansicht geäußert. Der diplomatische Mitarbeiter be» marxistischen „Daily H « rald" stellt «S so bin, al» ob «S sich nur um eine „Andeutung" der rotspant- schen Machthaber gehandelt habe. Letztere hätten mit dieser „Andeutung* „die britische und französische Regierung au» ihrer Trägheit ausscheuchen wollen, was jetzt auch er- reicht sei". , Im Leitartikel der „Daily Mail" heißt e», die rotspanisch« Drohung beweise, daß Sowjetrußlanb wieder einmal versuche, «inen Brand tn Europa anzulegen. Da» selbstmörderisch« Geschwätz der spanischen Roten sei offenbar von deren Gowjet- sreunben und Souffleuren etngegeben worden. ES entspreche der schon zur Genüge bekannten Taktik der Sowjet», in dem Augenblick, wo die Mächte eine entschiedener« Hal- tuns tn der Ntchtetnmtschungöpolttk etnnehmen, erneut zu versuchen, ein internationale» Abkommen über Spanten zu Fall zu bringen. LttwtrwwFtnkelfletn aber hetzt Wetter vxadtmrläuug »»»oro, Aerllner »«brUUettung verli», 27. Jun». . In dem gleichen Augenblick, ln dem selbst die «estmächte NK veranlaßt, gesehen haben, mit allem Nachdruck die von Moskau au» betrieben, Sabotage der Befriedungspolitik in Spanien zurückzuwe sen, hat Herr Litwinow-Finkel- gehalten, in der er die „ver- bienst«" der sowjeirussischen Außenpolitik seterte. Im all- gemeinen war «S di« alt« nun schon reichlich abgeleierte Platt« von der Abwehr de! Politik der „aggressiven Staaten" bnrch di« Sowjetunion. Dann aber kam t» b« hiebe amh sehr deutlich »um Ausdruck, baß im Gegensatz zu den West mächten die Sowjetunion auch hinsichtlich des Tschechenstaate» bemüht ist, die Spannungen ausrechtzuerhalten. Litwinow- Ftnkelstetn, der den tschechtsch-sowjetrus fischen Vertrag feiert«, erklärte nämlich, daß „die Sowjet- union in der Tschecho-Slowakei niemals zur Nachgiebigkeit geraten habe". Die Sowjetunion habe ihre Hilfsbereitschaft nicht als Druckmittel benutzt, um mit unerbetenen Ratschlägen die .Fiapttulation der Tschecho-Slowakei" herbeizusühren. Diese letzte Wendung bedeutet natürlich einen Angriff gegen die Westmächte, die ja mehrfach versucht haben, Prag zum Einlenken zu bewegen. Lttwinow-Fsitkelstetn aber zeigt mit seiner Rede, wo der Friedensstörer auch in dtesem Fall«! wieder zu suchen ist. In Saragossa erklärte der Oberbefehlshaber be» Teruelfrout, General Barela, den Frontbertchjerstattern, daß die Bolschewisten im Abschnitt Sarrion den Nationale« eine entscheidend« Schlacht zu liefern beabsichtigen, um den nationalen Durchbruch an der Hauptstraße Richtung Sagant zu verhindern. Der Feind habe tn den letzten Tage» bet Sarrion große Truppenmengen -ufammengezoaen, woruntev sich auch Polizeibrigaden al» Gturmtruppen befinden würden. Die Nationalen besäßen alle Sarrion beherrschenden Höhen, deren Ortschaften bereit» von den Bolschewisten geräumt seien, Die Roten hätten bet ihren Gegenangriffen tn der letzten Zett nicht eine Handbreit Boden zurückerobert. De» Kampfgeist der Nationalen sei ausgezeichnet, wa» jeden Tag immer wieder zum AuSbruck komme. klugen auf! „vlindMger" haben im Straßenverkehr Mir zu fuüien Im Rahmen der Unfallverhütung«- aktlon wurden am Sonntag die Fußgänger unter die Lup« genom men und es wurde ihnen gezeigt, wie man «» machen soll. In allen großen deutschen Städten — auch in Dresden — sah man „Blind gänger" auf den Straßen lust wandeln, sich mitten im Verkeho unterhalten und jeder konnte sehi«, wie gefährlich ihr Verhalten istt Diese« Bild stammt von der be lebten Rreuzung der Friedrtchstra-S und der „Linden" in Berlin
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