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Dresdner Nachrichten : 11.02.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194202117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19420211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19420211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-02
- Tag1942-02-11
- Monat1942-02
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.02.1942
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Berlin soll Hauptstadt -er Sowjets werben Cripps über die „künftige Gestaltung Europas" vrsktmelsung uaiorer Lorltnor Sekrtktlvltuvg Berlin, 10. Februar. Sir Stassord CrippS, einst von der englischen Negierung nach Moskau entsandt, um das Zu sammenspiel zwischen den Engländern und den Sowjets ein- zusädcln, ist als bolschewistischer Agent und Vertreter der Interessen Stalins nach London zurttckgekehrt. WeS daS Herz voll ist, des gehet der Mnnd Uber. Und so hat denn auch Sir Stassord ErippS seiner gestern schon von uns ge kennzeichneten Lobrede auf den Bolschewismus eine weitere Nede und dazu noch ein Interview Uber das gleiche Thema folgen lassen. Er hat zwar gemeint, und diese Acusserung erfolgte, um gewisse Kritiker, die weniger moskaubegeistert sind als er, zn beruhigen, daß die sowjetische Negierung sich in keiner Weise in die Angelegenheiten der anderen Völker cinmischen wolle. Jedermann weih, das; diese Vehauptnng von CrippS eine glatte und bewusste Lüge ist. Niemals haben die Herren des Kreml darauf verzichtet, die Welt revolution weiter zu treiben und das bolschewistische Gift in alle anderen Völker hincinzuträufcln. Cripps hat sich denn auch bet diesem Thema wohlweislich nicht lange ansgehalten, sondern gleich erklärt, dass es am Kommunismus viel zu bewundern gäbe. Dann kam er wieder auf sein Lieblings thema zn sprechen, dass eine enge Zusammenarbeit mit den Bolschewisten auch tu der Nachkriegszeit unbedingt not wendig sei. Wenn nämlich die Alliierten den Krieg gewinnen würden, dann würde „die grösste europäische Macht die UdSSN sein, die den Krieg wahrscheinlich mit dem Sih in Berlin beenden wird." So also stellt sich CrippS die weitere Entwicklung vor, dass nämlich von Berlin aus das neue Europa regiert werden soll, aber von einer bolschewi stischen Negierung der Herren Stalin, Molotow und Ge nossen. CrippS bestätigt damit noch einmal, dass Europa den Bolschewisten auSgelicfert werden soll. Er verlangt daS Bündnis mit den Sowjets möglichst bald. Denn wenn die Sowjets erst einmal in Berlin herrschen, würde es zu spät dafür sein. Diese Worte des bolschewistischen Agitators zeigen, welchem Schicksal Europa ausgcliefcrt werden würde, wenn es einen bolschewtsttsch-plutokratischen Sieg gäbe. Wir verdanken Cripps aber auch noch ein wettere» recht bezeichnendes Eingeständnis. Er erklärte nämlich, Stalin habe 1880 das Abkommen mit Deutschland unter zeichnet, aber sofort „die Produktion auf KriegSbasiS in Gang gesetzt". Der Führer hat auf diese Hinterhältigkeit der Stalinschen Politik mehrfach hingcwicsen und hat mit seinem Gcgenschlag vom 22. Juni rechtzeitig die Konsequen zen gezogen. Heute bestätigt uns also auch der britische Sowjetfachmann Sir Stassord CrippS, dass Stalin seit 1080 den Angriff auf Deutschland vorbereitete. Es wäre dabei völlig falsch, Cripps als Einzelerscheinung zu betrachten. Vielmehr liegen zahlreiche englische Aeussernngen vor, die sich auf der gleichen Linie wie die des bolschewistischen Agitators CrippS bewegen. Sie alle zeigen nur, welchen tiefen Grund die Warnung des Führers hatte, dass England sich selbst dem « Bolschewismus anheimgibt. Die Rechnung dieser Herren ! Churchill, Eden, Cripps und Genossen ist aber, soweit sie I Europa anlangt, ohne Unsere Wehrmacht aufge - ! stellt und wird deshalb nicht aufgehcn. Dtt NM große A Boot Erfolg im Atlantik A«S dem Führerhauptquartler, 10. Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Ostfront erlitt der Gegner im Verlause der fortdauernden Kämpfe wiederum hohe blusige Ver luste. Eigene AngrissSunternehmunge« brachte« örtliche Er folge. 16 feindliche Panzer wnrde« vernichtet. Die Luftwaffe «nterftützt« den Abwchrkamps des Heeres durch wirksamen Einsatz von Kamps- «nd Sturzkampfflugzeuge« und bekämpfte mit g«ter Wirkung SchisfSziele in de« Ge wässer« der östliche« Krim. Vor Leningrad bliebe« erneute «nd von starke« Kräfte» gesührte Ausbruchsversuche des Feindes erfolglos. Artillerie des Heeres beschoss kriegs wichtige Ziel« bei Kronstadt mit guter Wirkung. Bei der erfolgreichen Abwehr schwerster Massenangrisse des Gegners zeichnete sich die württembergische 25. moto» risierte Infanteriedivision «nd die ss-Legio« Flandern be sonders ans. Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, versenkten deutsche Unterseeboote im Atlantik acht feindliche Handelsschiffe mit zusammen 50 500 VRI und eine Korvette. Lin weiterer größerer Dampfer wurde durch Torpedolresfer schwer beschädigt. Von diesen Schissen wurden sechs mit zu sammen 34 500 VRI vor der nordanmrlkanischen Küste versenkt. I« Nordasrtka beiderseitige AufkläruugStätlgkeit. Deutsch« Kamps- und Sturzkampsstasfel« bombardierten «nter starkem Jagdschutz Flugstützpunkte, Krastsahrzengkolonncn «nd Materiallager des Feindes i« der Marmartea «nd in Nord-Aegypten. I« Lnftkämpse« wurde« in diesem Ranm drei feindliche Flugzeuge abgeschosse«. Westlich Marsa Matrnk grtss ein dentscher Kampf- sliegerverband im östliche« Mittelmeer «ine« stark gesicherten britischen Gelettzng mit besonderem Srsolg an. Hierbei wurden ein Leichter Kreuzer, ein Zerstörer «nd zwei grosse Transporter durch Bombenvolltresser so schwer beschädigt, dass mit der Vernichtung eines Teiles dieser Schisse gerechnet werden kann. Flugplätze «nd andere militärische Anlage« der Insel Malta wurde« bei Tag «nd Nacht mit Bomben belegt. Bei der Abwehr vo« Angrisssverfuchen der britischen Lust- »ässe in der Deutschen Bucht schoss Oberfeldwebel L ü th inner halb einer Stunde drei feindliche Bomber ab «nd erhöhte damit die Zahl seiner Lustsiege ans LS. 42 Zeindflugzeuge abgeschossen Berlin, 10. Februar. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Leutnant Bernd Gallowitsch, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader. Gallowitsch, am 28. 2. 1018 in Wien geboren, hat sich als Jagdflieger in über 870 Feindslügen durch rücksichtslosen Einsatz im Kampf gegen England und im Ostfelbzug hervorragend bewährt. Er hat 42 Fcindslugzcuge sowie 8 britische Fesselballone abgeschosse». Veileid des Zübrers zum lode flNolicos Berlin, 10. Februar. Aus Anlass des Ablebens des frühe ren italienischen Botschafters in Berlin, Attolico, hat der Führer Frau Attolico telegraphisch seine Anteilnahme über mittelt. Auch der Reichsmintster des Auswärtigen vonRtb - bentrop hat telegraphisch Frau Attolico sein Beileid aus gesprochen sowie dem Duce und Aussenminister Graf Ctano die Anteilnahme der Retchsregierung übermittelt. VN-ankn.! Nr!»n-d»rlcNwr N-rrlvtrU» <»eb^ Zinnlsche Kameraden tn ibrem guottler aukn.: Professor flldert Speer 45V je Zuadratkilometer Der Journalist Winston Churchill hatte mitunter jene lichten Momente, die der Staatsmann so sehr vermissen lässt. So schrieb er vernünftige Sätze gegen den Bolsche wismus ler kann eben auch anders), und im Jahre 1088 noch meinte er: „Wir bringen uns selbst in eine ganz falsche Stellung, wenn wir zu den Nationen der Erde sagen: »Hier sind reiche Gebiete, die wir nicht ausnntzcn können noch wollen, an die aber auch kein anderer rühren dar f. Er nannte diese Gebiete gefährlich für den Weltfrieden, ge fährlich insbesondere aber für die Stellung Englands, einen „Anreiz zu imperialistischen Abenteuern fremder Mächte". Hier war Churchill einmal Prophet, also ein weiser Mann. Freilich reichte die Weisheit nicht bis dorthin, wo man ans ihr Schlüsse zu ziehen beginnt. Denn sonst hätte er vielleicht erkennen müssen, dass eines Tages solche „imperiali stischen Abenteuer" Tatsache werden. Dass dabei Hongkong und Singapur vcrlorengchen könnten, Malaia und Birma. Und damit jeder Anspruch einer englischen Mitherrschaft im ostasiattschcn Ncmm. Heute, weniger als vier Jahre nach Churchills Aussätzen über die Gefahr des leeren Raumes, stehen die Japaner zehn Kilometer vor der Stadt, die des Ostens Zwingburg sein sollte. Aber schon als der englische Ministerpräsident noch Artikel schrieb, hatte Japan Mandschukuo erfolgreich befriedet und damit nach Korea den zweiten Versuch gemacht, einen wenigstens verhältnismässig leeren Raum zu durchdringen. Tenn schliesslich entfallen auf das Jnsclreich lalle Zahlen ganz rund) etwa 170 Einwohner je Quadrat- kilomcter, aber die eine riesige Provinz Helungkiang MandschukuoS hat immerhin nur neun Menschen im gleichen Räume. Da sind also Aussichten für die kommende Aus breitung der japanischen Raffe. Freilich, wenn Japan inzwischen die Philippinen nahm, so stiess es dabei auf ein Gebiet mit verhältnismässig grosser Volksdichte <40 anf einen Quadratkilometer). Um- gekehrt wiederum steht cS mit Borneo, dieser nun von Japan besetzten Niescninsel mit ihren Millionen Quadrat kilometern. Tenn sic hat nur 214 Millionen Einwohner oder drei je Quadratkilometer, ist also beinahe schon leer zu nennen. Volksreicher ist Sumatra, das im Durchschnitt zwar vier zehn Einwohner je Quadratkilometer nennt, riesige Ver waltungsbezirke aber hat, die fast der Leere von Borneo nahekommeü. Aber wie wenig Sinn und System oft in der koloniale» Arbeit und Ausbreitung gelegen hat und noch liegt, nicht nur bei England, zeigt Java, jene Insel, die nun bereits wiederholt von den Japanern aus den Lüften angegriffen wnrde. Sie ist das bevölkertste Land der Erde. Hier wohnen beispielsweise in den sogenannte» Fltrstcnlanden, die als „Borstenlanden" dem Raucher von mancher Ztgarrcnmarke bekannt sind, aus einer Fläche, die viel kleiner ist als der Gau Sachsen, rund 4)4 Millionen Menschen ober 450 je Quadratkilometer. sGegcn fast 850 je Quadratkilometer in unserem Heimatlande.) Diese ganze Insel Java mit 45 Millionen Einwohnern hat insgesamt fast die gleiche Bevölkerungsdichte wie Sachsen. Tie Menschen mögen dort auf ihre Art zufrieden sein, soweit daS die Enge znlässt. Der holländische Staat jedenfalls hat als Kolonial herr nichts oder wenig dazu getan, dass im eigenen grossen Reiche ein auch nur einigermassen erträglicher Ausgleich ge schaffen wurde. Nun dürste cs dafür zu spät sein. Nun beginnt eine stärkere Macht sich dieses Problems anzu nehmen, ein Reich, das mit heute 100 Millionen Einwohnern, in zehn Jahren vielleicht schon mit 120 Millionen, von der Natur mit dieser Ausgabe betraut worden ist. Denn nicht ein „imperialistisches Abenteuer" vollzieht sich im ostasiatischcn wie im europäischen Raume zur Zeit. Hier werden Völkcrgesctze vollzogen, die man zwar zu Zeiten künstlich auf ihrem Wege zur Erfüllung bedrängen kann, die aber stärker sind als alle Mächte der Erde. Die Natur ist verschwenderisch mit ihren Nachwuchs kräften. Sie lässt cS zu, dass zu Zeiten wertvolles Volksgut untergcht. Aber die Menschheit hat die Verpflichtung, zur rechten Zett zu erhalten, zu sichten, zn fördern und zu befestigen, was ihr an besonderen Werten in den Schoss siel. Nationen wie die der Deutschen ober der Japaner haben diesen Nus erkannt. Und cS ist ihr grosser Auftrag gegenüber dem Sinn der Welt, die ihnen geschenkten Gaben z» nutzen, den weiten Raum der Erde damit zu erfüllen. Auch gegen den Widerspruch derer, die Ihn zwar besitzen, aber nicht verwerten können und ihm daher keinen Sinn zu geben vermögen. Die Erde ist heute volkreicher denn früher. Aber sie ist im Grunde genommen immer noch leer. Sie genügte bet guter Verteilung ihres Raumes für unabsehbare Zeiten. Selbst die Vereinigten Staaten nennen heute nur einen vevölkernnaSdnrchschnitt vvn 15, sind also an vielen Stellen noch säst leer. In Südamerika überwiegt trotz Menschenznnahme der leere Raum. Kanada ist eines jener von Churchill gemeinten reichen Gebiete, „die wir nicht ans- nutzen können". Australien aber, dessen nördlichste mili- tärische Stelle, Port Darwin, den japanischen Angrisf immer wieder erwartet, ist nicht nnr ein menschenleerer, son- der» geradezu Menschen abwetsen der Kontinent. ES gibt hier im Durchschnitt einen Bewohner je Quadratkilo, meter, in einzelnen Staaten aber kommt erst ein Mensch auf »ebn Quadratkilometer. Man wende« natürlich ein, dass es sich hier »in Wüsten oder unkultivierbare Flüchen bandele. Aber das «rissi nnr selten zu. Kalifornien zum Beispiel galt einst ans, alk ein wüster Raum, batte vor hundert Jahren soviel Ein- wohner wt, Meissen und beute bereit» mehrere Millionen mehr al« ganz Sachsen. Weite Gebiete Australien». Kanada», der Mongolei und Südamerika» sind allenfalls der Vieh zucht zugänglich, einem Nomadentum älteren oder neueren Stil». Aber n»aren da» nick« auch in früheren Zeiten en ro tz ili sch« Gebiete, die r«»t« Hundert, von Millionen Ein»
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