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Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189009039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18900903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18900903
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-09
- Tag1890-09-03
- Monat1890-09
- Jahr1890
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.09.1890
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Seht. Künsche» eH weder d^H mug de» tzü Srankeichl »kn girbt: a. Der! it« ame hat vors t einzig i Ne>v-D«p, de» Milli, zu übersck man fich j Liliput, » Beschauers lberg, dar !, die igkeit au Holz. s»»d»j c Städte baju z keine Aaftkthi, mmerleute, Sj.) berg iu Amen!, die Dächer ,» und die grS«, des Neckar, d>!- machen. Zq,j f Fuß Höhe. Ui , Fuß. die das der Stadt M l n QuadratM j »d des Sbechj ! einer wii üiies Berge» glaubt, k, dessen Ba,»' ee, der durch ei« ^ wird und Edk 1 erhebt sich »es ^ t, dar berühmte' r's Vorliebe strs it als Fabrik,! s Zuckerbilduemnt ein kffectvMz wenigen T-vj e zütrag. U« r Familie dcü j : kam nur cik während d« l re Komödiant«,-k Vorstellungen i» I ! und zu mild» s g alltäglich ins aus und erhielt z e Kreuzer, t „N.W.TM', «ch ihre Mutier ndte» der Lome-! rorden und fand » lichster Ehe lebt. I sran N. an ihrer t ein grausanieti benslage versetz! s Tag einher > ' b sie aus. t : das bescheidene > ectenmacher, und r rrzählt, daß die-1 sie eine Tochter t gänzlich zur K>1 ä genähert hade,i die angeseh«! omittiren wallen, s te an die Bah«! als Leiche. Dü» gäugniß »nd ist » . die entsagendes der Hand ihmll s Julius Theiß; O. N ennewI-k aillichinChemn« nicht verdntdüch) >räuiiirt mit der - olteue» Medaiba j iutlerinilch tkat- onialivaareuhaudl. i UtlllZ, u ««»««»at auf S - »v ein krel- - »gegen», r. 1, otziüe, vilvUvMk Nr. 204. — 10. Jahrgang. Li« an jedem Wochentag Abend lmlt de» r-Nn» des folgenden Tage») zur Ver sendung gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer LandeS-Anzeig«^ »it täglich einem Extra-Beiblatt: 1 Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler L Sächsische Gerichtszeitung 4. Sächsisches Allerlei ». Jllustr. Uuterhaltungsblatt e. Sonntagsvlatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei den Ausgabestellen monatlich 70 Psg., bei den Post-Anstalten 75 Psg. «LchMch« Fimiies-KMMl verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Dievanptblätter des .Sachs. LandeS-AnzeigerS"erscheinen (ohne dessen Ertra-Beiblätter) auch ln einer billigeren Sonder-Ausgabeals: „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Psg.frei ins Haus; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Psg. mit Zutragen. PostzeitungSpreiSliste für 1390: Nr. 1307. Mittwoch, 3. September 1899. Der Sächs. Landes-«»,»iger ist elugeNag« i.d.18S0erPost.Ztg-..PreI»Nst-: Nr.»7S FürAbonnentenerscheintjeeinmaltmJahr: Jllustr. »ölender des Sächsische» r-uddotea. Sllostr. Wcihnachtübuch (JahreSbuch). Verlags-Austalt: Alexander Wieds Ehemuitz, Theaterstraße Nr. S. Fernsprech-Anschluß Nr. 136. Telegr.-Adr.: Lander-Anzeiger. Chemnitz, »«zeigenpreiS: Raum einer schmalen CorpuSzeile IS Psg. — Bevorzugte Stelle (lsvaltige Petitzeile) 30 Psg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von Auswärts wolle m«> Un EimüSnngsbetrag ll» Briesuiarken) beifüge» je 8 Silbe» CorpuSschrift bilden ea. 1 Zeile.) — Anzeigen können nur bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Au,läge längere Zeit erfordern. — Dir Anzeigen finden ohne PreiSansschlag gleichzeitig Verbreitung durch den »Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-AuSgabe der das neue Pulver so unbedeutende Nebel, daß das Ziel selbst bei Rcgenwetter sichtbar blieb. Der Erfinder der Gruson'schen Panzer- thürme, der verstorbene Oberstleutnant Schumann, äußerte einmal, sein Werk werde als völlig von Erfolg gekrönt sein, wenn eS gelingen sollte, ein brauchbares rauchloses Pulver darzustellen, damit die Be« diennng der Schnellfeuer-Geschütze das Ziel fortdauernd im Auge haben könne. Die jüngsten Schießversuche haben die Worte Schumann'» bestätigt. - - Italien. Wie aus Rom gemeldet wird, werde» der General Baldissera, Chefcommandant in Afrika, und der Major Pedrozzi de» großen Manövern in Preußisch-Schlesien beiwohnen. — Nun ist auch eine italienische Stadt von einem Wirbelwind heinigesucht worden. In Forniodizvldo stürzten vier Häuser ein, wobei 20 Personen-getödtet wurden. 50 Personen wurden gerettet. Frankreich. Präsident Carnot leidet an einem leichten Un wohlsein, welches zu übertriebenen Gerüchten von einer schweren Er- krankung Anlaß gegeben hat. — Rochefort veröffentlicht in seinem Blatte „Jntransigeant" einen ans Sensation berechneten Artikel, in welchem er von einer Unterredung mit Clemenceau erzählt, die vor der Wahl Cariwt's zum Präsidenten stattgefnnden habe» soll. ES wäre damals beschlossen worden, falls Fcrry gewählt würde, eine Revolution in Szene zu setzen. Es wären sogar schon Gewehre zu diesem Zweck vertheilt gewesen. — Der Großfürst Michael von Ruß land ist in Paris angekoniinen. Belgien. Ein Theil der streikenden Kohlenarbciter hat am Montag die Thätigkeit wieder aufgenomme», die Mehrzahl feiert aber noch. Einige Krawalle wurden von der Polizei schnell unterdrückt. Schweiz. Die Nachrichten aus dem Ueberschwemmungsgebiet im Rheinthale lauten sehr bös. Unendlicher Schaden ist in Folge der Uebcrflnthungcn aiigerichtet. Der Wasserstand des BodenseeS ist so hoch, daß die Landwasser d chin so gut wie keineli Abfluß haben. Bon allen Seiten werden Ecdabrntschnngen und Straßetlverschüttungen in Folge des Hochwassers gemeldet. Spanien. Die in dem Choleragebiet thätigen Aerzte werden von den Bauer» fortgesetzt schlimm behandelt, weil ihnen die an- gcordneten Borsichtsmaßregeln mißfallen. Vor etlichen Tagen wurde jeder Arzt mit einer Militäreseorte versehen, aber trotzdem lausen bei de» Behörden täglich Berichte über Gewaltthätigkeiten ein. In Valencia wurde ein Arzt durch einen Dolchstich in den Rücke» getödtet. Ja Mogmto spaltete eine Frau einem Doctor mit einem Beil« den Kopf, während unweit Lerido ein Arzt von einem Pöbelhaufen überfallen und buchstäblich in Stücke zerrissen ivurde. ^ Rtttzlanv. Das Jnscnedict gelangt jetzt auch im asiatischen Rußland zur Ausführung. Der Landescommandirende Kuropatkin in Aschkabad hat den dort ansässigen Jude» den Befehl zugehen lassen, ihre Geschäfte abzuwickeln und binnen einem Monat Transkaspien zu verlassen. — Finanzminister Wischnegradski hat gelegentlich mitgetheilt, daß im nächsten Jahre die russischen Zölle noch weiter erhöht werde». Orient. Von den bulgarischen Räubern, die jüngst in Mazedonien mehrere Beamte fingen, sind vier verhaftet worden. — Das in Sofia erscheinende Blatt: „La Bulgarie" bringt anläßlich des Jahrestages der Thronbesteigung des Sultans ein Porträt des selben und einen längeren Artikel, in welchem der weisen, vorauS- blickenden Politik des Sultans, welche neue Bande der Dankbarkeit der Bulgaren für ihren Sonzerän geschaffen habe, wärmste An erkennung gezollt wird. — Der otlomanische Conimiffariats-Secrctär in Sofia, Neschid Bcy, empfing am verflossenen Sonntag, dem Jahrestage der Thronbesteigung des Sultans, de» Minister Stambulow, einen Beamte» des Ministeriums des Acnßeren und die in Sofia anwesenden Consulu. — Die russische Erklärung über die Rechte der orthodoxen Kirche scheint, Konsiantinopel« Mittheitnngen zu Folge, nur auf einen platonischen Einspruch hinanszulaufen. Man glaubt, daß Rußland keine weiteren Schritte in dieser Angelegenheit unternehmen werde. Afrika. Ans Zanzibar erhält die „Nat-Ztg." folgende auf fallende, bisher nicht bekannt gewordene Nachricht: „Am 3. August hatte der Sultan durch Anschlag an seinem Palast bekannt gemacht, daß der Kauf und Verkauf von Sclnven auf dem Gebiete des Lultcu S verboten sei. Die Verordnung, welche vom englischen Gcncralcvnsul milunterzeichnet war, wurde jedoch von den Arabern entfernt. Als das Placat am nächsten Tage erneuert ivurde, forderten die Araber unter Drohungen, unterstützt von tnmnltarischen Masseilansammluugen Bewaffneter am Palaste des Sultans, die sofortige Entfernung des Anschlags nnd die Aufhebung der Verordnung. Der Sultan zog hier auf die Verordnung zurück. Zn irgend welchen ernsten Krawallen ist es nicht gekommen." — Aus dem Sudan wird berichtet, daß der Scheck Sennssi mit großer Macht gegen den Mahdi vorrückt, der seine Schaaren in Omdnrman bei Khartum sammelt. — Der erste deutsche ostafrikaiilschc Dampfer „Reichstag" hat eine Fracht von 1500 Tonnen „uh Zanziiar gebracht. Australien. Der australische Streik ist unverändert. Aus Melbonrne wird darüber berichtet: In den Straße» der Stadt, die the-lweise wieder elektrisch beleuchtet sind, herrscht völlige Ruhe. Eine Kundgebung, an welcher sich 4000 Personen bclheiligt hatte», verlief ohne alle Störung. Die Regierung in Sydney beschloß, einen Theil der Hafenaiilage» zu verbarrikadire», damit die Arbeiter, welche sich dem Allsstande nicht angeschlossen haben, ruhig arbeite» können. Sächsisches. — In den jüngsten Berichten der Zittauer und der Dresdner Handelskammer werden von nicht weniger als 22 Jndustrieen theilweise schwere Klagen darüber geführt, daß ihnen durch die jüngsten Zollerhöhungen des Auslandes der Export geschmälert und nach einzelne» Staate» fast unmöglich gemacht werde. Derartige Klagen «heben folgende meist sehr leistungsfähige sächsische Industrien: die Fabrikation von Strickmaschinen, Blechwaaren, Drahtwaaren, Fleischerei- Einrichtungen (geschädigt durch da» deutsche Schweineeinfnhrverbot), Gold-, Silber- und Jnwelierwaaren, Oefen, Vorzella,»vaaren, Cigaretten, Kammgarn, Teppichen und Velour», Billardbällen an» " rnbei», Holzwaaren für HauHbedqrf und Industrie Bunt« und Drahtnachrichten unseres Anzeigers. Vom 2. September. Wien. Zwischen Wien nnd Nnhdorf ist ein Eisen- bahnzng entgleist, wobei 10 Personen verletzt wurden. Linz. In Folge eines wolkenbruchartigen Regens find der Inn und dessen Nebenflüsse ganz bedeutend ge stiegen. Die tiefer gelegenen Stadttheile find bereits überschwemmt. Bern. Am Comersee hat gestern ein fürchter liches Unwetter gewüthet, das kolossale Verheerungen anrichtete. Mehrere Menschen find hierbet verunglückt. München. Die Gerüchte bezüglich einer Minister- krifis werden hier officiös dementirt. Petersburg. In hiesigen matzgevenden Kreisen kirculirt das Gerücht, daß zwischen Rußland und Eng- land, hinsichtlich der bulgarischen Frage, eine Ver ständigung in Aussicht stehe. Köln. Der „Köln. Zeitung" wird ans Belgrad ge meldet, daß die Verhandlungen mit dem ökumenischen Patriarchen in Konstantinopel bezijglich der Ernennung serbischer Bischöfe in Mazedonien auf erhebliche Schwierig keiten stoßen, weil die serbischen und griechischen In teresse» in manchen wesentlichen Punkten weit aus einander gehen. Wien. Wie in serbischen Kreisen verlautet, sei nach der Rückkehr des serbischen Finanzministers Vnitsch nach Belgrad beschlossen worden, die Zollmatzregeln bezüglich der Einfuhr aus Triest und Fiume vorläufig nicht durchznsühren. ^ Die Manöver in Schleswig-Holstern. Im Laufe der nächsten Tage nehmen in Schleswig-Holstein die großen Manöver des 9. Armeecorps ihren Anfang, denen dieStnal ein besonderes Interesse dadurch verliehen ist, daß auch ein Geschwader unserer Kriegsflotte daran theilnimmt. Zuin ersten Male wirken deutsche Slreitkräste zu Lande und zur See nach einem einheitlichen Verfahren und aus Grund einer bestimmten strategischen Idee hier zusammen, und zwar an einer Stätte, an welche sich denkwürdige Erinnerungen ans dem Kriege von 1864 knüpfen. Als Grundidee ist ein Angriff von Osten her, d. h. von der Insel Alsen, auf die gegenüberliegende Küste gedacht, und zwar fällt die Rolle des Angreifers ver durch Artillerie verstärkten 18. Division und den beiden Geschwader» der Manöverflotte nebst der 3. Torpcdo- bootSdivisio», die Rolle des Vertheidigcrs dagegen der 17. Division und der Torpedobvotsflottille, sowie einigen besonders dazu bestimmten Kriegssahrzcugen zu. Der Natur der Dinge und dem zum Kampfplatz gewählten Terrain entsprechend, wird der angreifende Flottencheil sein Haupt actionsfeld in den Gewässern finden, welche den Zugang zu dem so genannten Wanniugbund und zu der Flensburger Föhrde bilden. Bo» diesem Meerestheil ans bietet sich für ein von Alsen her ope- rirendes Geschwader sowohl die Möglichkeit eines Angriffs gegen die Stellungen auf der Halbinsel Broacker von der Seeseite, wie einer Blokadc der Flensburger Föhrde. Für den Kampf zu Lande wird es sich hauptsächlich um den Uebergang über den Alsensund und den Angriff aus die starke Düppelstellung handeln. Die allgemeine Aufmerksamkeit wendet sich bei diesen in doppelter Beziehung interessanten Manövern in erster Linie der Marine zu, namentlich de» beiden Geschwader», die dem Angriff auf die schles- wigsche Ostküste zur Seite stehen und das Vorgehen der Truppen in der Front durch ihr Eingreifen von der See her unterstützen sollen. Die Zusammensetzung dieses Geschwaders ist eine wesentlich andere, als bei früheren Uebungen. Die Acndcrung liegt namentlich darin, daß man von getakelten Schiffen völlig abgesehen und nur Panzer schiffe eingestellt hat. und zwar aus dem Grunde, weil Schiffe mit Takellage im Gefecht nicht allein selbst höchst gefährdet, sondern auch eine Gefahr für die befreundeten Schiffe sind. In den beiden Geschwadern, welche vom Viceadmiral Deinhardt befehligt werden, sind die wehrhaftesten Schiffsclasse» unserer Küsten- verlhcidigung vertreten, die mit artilleristischer Kraft und Armirung Beweglichkeit und Manövrirfähigkeit in den Küstengewässern ver binden. Das erste Geschwader wird gebildet aus den Panzerschiffe» Bade», Bayer», Württemberg, Oldenburg und dem Aviso Ziethen. Die Panzerschiffe Bayer», Baden und Württemberg sind Schlacht schiffe für die Küstcnvertheidignug und haben aus diesem Grunde nur einen verhällnißmäßig geringen Tiefgang. Armirt sind die Schiffe mit je acht Geschützen schweren Kalibers, die Besatzung besteht aus je 376 Köpfen. Da» Panzerschiff Oldenburg weicht von den vorge nannten Schiffen insofern ab, als die Ausrüstung weniger schwer, und das Schiff mehr zur Verwendung aus hoher See geeignet ist. Das zweite Geschwader, befehligt vom Contre-Admiral Schröder, besteht aus den Panzerfregatten Kaiser und Deutschland und den Panzerthurinschiffen Friedrich der Große und Preußen, der Kreuzer- corvelte Irene und dem Aviso Pfeil. Von den Panzerschiffen des zweiten Geschwaders sind Kaiser und Deutschland »ach de», Panzer schiffe König Wilhelm die größten Schiffe unserer Marine. Sie sind mit 15 Geschützen armirt, die Besatzung beträgt 346 Köpfe. Die beide»Panzerlhurmschiffe haben je 6 Geschütze, die Irene hat ^Ge schütze und 358 Mann Besatzung. Die Torpedobootflottille wird von de», Aviso Blitz geführt. In ihrer Nolle liegt es voraussichtlich» Ausfälle gegen de» Feind zu mache», und denselben an der Annäherung an die Stadt Flensburg zu verhindern. Sie zerfällt in zwei Torpedoboots-Divisionen von je einem Torpedo-Divisionsboot und sechs Torpedobooten. Die dem Angreifer zugewiesene Torpedoboots-Division zählt ein Divisionsboot und sechs Torpedoboote. Ihr fällt die Aufgabe zu, durch kühne Vor stöße gegen die Föhrde unter dem Schutz von einigen Panzerschiffen »kn Gegner zu beunruhigen und unsicher zu machen. Sämmtsjche acht auf der Seite des Angreifers befindliche Schiffe sind mit Spor», Torpedovorrichtnngcn und Torpedoschutznetzei», elektrischen Schein werfern von je 20,000 Kerzen Lichtstärke und den übrigen zum Theil neu eingerichteten Sigiialvorrichtungen versehen. Faßt man die gesammte», bei dein Manöver zur Verwenduilg gelangenden Flottenstreilkräfte zusammen, so werden acht Panzerschiffe, eine Kreuzercorvctte, drei Avisos, 21 Torpedofahrzeuge mit etwa 260 Osficieren und 4850 Mann Besatzung dort versammelt sein und Mitwirken. Politische Rundschau. Chemnitz, den 2. September. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm hat vr. Peters im Neuen Palais bei Potsdam empfangen. Derselbe hat dem Monarchen aus führlich über seine Expedition in Afrika berichten müssen. (Von diesem Empfange, den einzelne Berliner Blätter berichten, schweigt merkwürdiger Weise der officielle Hofbericht gänzlich.) Am Montag arbeitete der Kaiser mit dem Staatssekretär von Marschall und dem Chef des Civilcabinets Or. von Lncaiius. Heute Dienstag früh 5 Uhr reiste Se. Majestät nach Pasewalk zu den Manövern des Gardecorps und von dort weiter »ach Kiel. — Der „Franks. Ztg." wird aus Berlin geschrieben: „Da di- Beziehungeii Fürst Bismarck's zu Kaiser Wilhelm I. jetzt auf der Tagesordnung stehen, mag darauf hingewiesen werden, daß der K-nizler selbst sehr genau wußte, in wie hohem Maße er die Empfindlichkeit des Kaisers zu schonen halte. So erzählte er im engeren Kreise gern folgendes Ereigniß: J»> französischen Kriege saßen König Wilhelm und Graf Bismarck einmal neben einander im Eisenbahnwagen, als der Zug auf einer Station hielt nnd die laute Unterhaltung deutscher Stimmen vom Bahnperron in den Wagen drang. Es war die Rede davon, daß die deutschen Truppen einen bestimmten Ort erreicht hätten, und Jemand rief froh: „Ja, die Bismarck« sind angekoinmcn!" Sofort sagte der König: „Was ineinten die Leute da draußen?" Bismarck gab vor, nichts verstanden zu habe». Dann schwiegen Beide, aber nach wenigen Minuten' nahm der König wieder das Wort: „Das Volk sollte doch wissen, daß cs meine und nicht Ihre Truppen sind!" Seitdem, so endete der Reichskanzler seine Er zählung, mahnt meine Frau mich oft an jenes Wort und, wenn irgendwo das Selbstgefühl des alten Herrn durch meinen Einfluß ver letzt werden kan», warnt sic mich stets: „Denk' an die Bismarck«!* — Zn Ehren der Officicre des im Kieler Hafen vor Anker liegenden österreichischen Uebungsgeschwaders fand am Sonntag Abend in der Marine-Akademie ein Gartenfest statt. Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen, sowie der österreichische Admiral von Sterneck wohnten demselben bei. — vr. Karl Peters hat der „Kreuzztg." zufolge den Kronen- orden dritter Classe erhalten. Der Reichskanzler v. Caprivi hat ihm die Auszeichnung übersendet. — Neichscommissar von Wißmann ist in Brüssel angekonimen und als Gast des Königs Leopold im dortigen Schlosse abgestiegen Der König ist Montag Abend von Ostende nach Brüssel zurück gekehrt. — Amtliches Ergebniß der Reichstagswahl im Kreise Kaisers lautern. Abgegeben sind 20,908 Stimmen. Es erhielten: Guts besitzer Brunck (nat.-lib.) 10,648, Gutsbesitzer Groh« (Volkspartci) 10,260 Stimnien. Erster« ist sonach gewählt. — Ueber den Zustand des bisherige» bayrischen Minister präsidenten Freiherrn von Lutz gehen Münchener Blättern authentische Mittheilungen zu: „Die Natur der Krankheit, a» welch« der Minister leidet (Wassersucht), bringt es mit sich, daß schwere Anfälle, die das Schlimmste befürchte» lassen, mit Erleichterungen abwechseln, welche die Gefahr als beseitigt ansehen lasse». Daher die schon so oft ver-r breiteten Nachrichten vom Tode des Ministers, dann wieder Meldungen von einer eingetreteiien Besserung. Thatsache ist nun, daß allerdings die Katastrophe jeden Augenblick eintrcten, daß dieselbe aber auch sich noch auf Wochen hiiiausziehen kann. Der Minister befindet sich in Pöcking in bester Pflege, zwei barmherzige Schwestern befinden sich abwechselnd Tag und Nacht am Krankenlager, und die besorgte Familie bietet Alles auf, um dem Kranken sein qualvolles Leiden so viel wie möglich zu erleichtern." — Aus dem Heidelberger Schlosse hat am letzten Sonntag eine von mehreren Tausend Personen besuchte Vorfeier des Sedantages stattgesuiiden. Nach verschiedenen Reden wurden Telegramme an den Kaiser, die deutsche» Bundesfürsten, den Fürsten Bismarck und den Grafen Moltke gerichtet. — Mit der Vorberathung de» neuen deutschen bürgerlichen Gesetzbuches durch eine Commission sollen in der nächsten Session Bundesrath »nd Reichstag beschäftigt werden. Es handelt sich hierbei um die Bewilligung von Tagegeldern für die Mitglied« der Com mission, die ihre Aufgaben frühestens in Jahresfrist beendige» können. — In Ergänzung der bisherigen Mittheitnngen über die Vor arbeiten für die Reform des preußischen Unterrichtswesens ist weiter zu melden, daß die Berathungen des besonderen Ausschusses von Fach männern, welcher sich mit den Ergebnissen der angestellten Erhebungen zu beschäftigen haben soll, in der zweiten Hälfte des Octobers iu Berlin beginnen werden. Es sind zu Mitgliedern des Ausschusses von Seilen des Ministers von Goßler etiva 70 nainhafte Fachmänner berufe». Wie bekannt, widmet der Kaiser dieser Resormarbeit eine ganz besondere Theilnahnie, und wird dieselbe nach der Rückkehr des Ressortministers vo» seinem Urlaube energisch in Angriff genommen werden, so daß sie i»> nächsten Jahre schon den preußischen Landtag beschäftige» kann. c . — Im Grusonwcrke bei Magdeburg haben Schießversuche aus Panzerthürmen mit rauchlosem Pulver stattgesunden' nnd zwar mit Geschützen verschiedenen Kalibers. Diese Versuche wären um so inter essanter, als zugleich Vergleiche mit dem bisherigen Schwarzpulvcr beobachtet wurden, wobei sich herausstellte, daß die Berwerthung de- neuen Pulvers als treibende Kraft eine 3 bi» 4 mal größere ist, att bei den KWren rguchWigen PWkrsorten. Außerdem entwickelte
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