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Statistische Nachrichten von den Preußischen Eisenbahnen. Bearbeitet auf Anordnung Sr. Erzellenz des Herrn Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten von dem technischen Eisen bahn-Bureau des Ministeriums. Band IV., enthaltend die Ergeb nisse des Jahres 1856 nebst einer Uebcrsichtskarte, einem Nivelle- mentSplan und einem Schienenprofil. Berlin 1858. Verlag von Ernst und Korn. (Fortsetzung von Nr. 8.) III. Den tabellarischen Zusammenstellungen über di- Betriebsmittel sind folgende Daten entnommen. Ans sämmtlichen Preußischen Bahnen waren am Schluß des Jahres 1856 vorhanden: 1. Personenwagen: 241 vierräderige, 1423 sechsräderige, 45 achträ- derige, zusammen 1709 Stück mit 4931 Achsen; pro Meile Bahnlänge 9.05 Achsen. Die Personenwagen hatten Sitzplätze erster Klasse 4664, zweiter Klaffe 20,161, dritter Klasse 49,955, vierter Klaffe (bei 9 Bahnen) 7133, zusammen 81,913; pro Meile Bahnlänge 150.29; pro Achse 16.61. Das Eigengewicht der Personenwagen war: im Ganzen 276,368 Ztr. pro Achse 56.05 Ztr., pro Sitzplatz 3.37 Ztr. Bon sämmtlichen Wagen hatten 830 Bremsen mit 1855 gebremsten Achsen. Etwas mehr als die Hälfte aller Wagen konnten also nicht gebremst werden. Die Nenbeschaffungskvsten der Wagen (mit Ausnahme jener der Ober schlesischen, Berlin-Magdeburger und Magdeburg-Halberstädter Bahn) betragen 3,925,626 Thlr., pro Meile Bahnlänge 8361.8 Thlr., pro Achse 929.4 Thlr.' pro Sitzplatz 55.6 Thlr. 2. Gepäck- und Güterwagen. Davon waren vorhanden 394 Gepäckwagen . . . mit 1,172 Achsen, pro Meile 2.15 Achsen 6,102 bedeckte > _ k Guterwagen 11,000 offene ) 848 Pferde- und Viehwagen 39,385 „ 1,809 „ „ 72.26 ,, 3.32 571 Arbeitswagen . . . 1.161 „ ,, 2.13 18,915 Wagen zusammen . mit 43,527 Achse», Pro Meile 79.86 Achsen. Das Eigengewicht dieser sämmtlichen Wagen ist 42.21 Ztr. 1,231,278 Ztr.; Pro Achse Die Ladungsfähigkeit 1,593,836 Ztr.; pro Achse 54.63 Ztr.; pro Meile Bahnlänge 4389.1 Ztr. Mit Bremsen versehen waren 5487 Wagen bei 11,134 gebremsten Achsen. Die Neubeschaffung incl. Achsen und Räder kostete 16,635,049 Thlr.; pro Meile Bahnlänge 35,433.8 Thlr., pro Achse 472.4 Thlr. 3. Lokomotiven. Von den 27 Eisenbahn-Verwaltungen des Preußischen Staats haben 19 im Jahre 1856 neue Lokomotiven angeschafft, und zwar im Ganzen 134 Stück (128 Lokomotiven mit Tendern und 6 Tcndermaschincn). Hierdurch ist pjx Gesammtzahl aller im Jahre 1856 auf den Preußischen Eisen bahnen im Betrieb gewesenen Lokomotiven auf 995 angcwachsen gegen 869 im Jahre 1855 und hat sich letztere Zahl mithin um 126 vergrößert, indem sieben ältere Lokomotiven pro 1856 ausrangirt sind und eine an den Brückenbau bei Köln abgegeben ist. Von den nenbeschafften Lokomotiven find 29 Stück oder circa ein Fünftel ungekuppelt, die übrige» 105 Stück hingegen incl. 6 Tendcrlokomotiven gekuppelt. Die Gesammtzahl aller im Jahre 1856 in Betrieb gewesenen Lokomotiven zer fällt nunmehr in 461 »»gekuppelte und 534 gekuppelte gegen 440 «»gekuppelte und 429 gekuppelte im Vorjahre. Bis auf die in einzelnen Fällen zur Anwendung gekommenen Tenderloko motiven weichen die Lokomotiven des Jahres 1856 hinsichtlich ihrer Construk- zionsverhältniffe von denen der letztvorhergegangenen Jahre nicht wesentlich ab; sie sind im Allgemeinen jedoch noch größer geworden, da sie durchschnittlich circa 914 Qnadratfuß Heizfläche haben, während die Lokomotiven des Jahres 1855 durchschnittlich nur 880, die des Jahres 1854 durchschnittlich nur 823 und die der früheren Jahre durchschnittlich nur 703 Ouadratfuß haben. In gleicher Weise beträgt die durchschnittliche Leistungsfähigkeit der im Jahre 1856 be schafften Lokomotiven 257 Pferdekräfte gegen 249 für die Lokomotiven des Jahres 1855 und gegen resp. 234 und 193 Pferdckräfte für die im Jahre 1854 und für die vor dieser Zeit beschafften Lokomotiven. Nichts desto weniger haben mehrere Eisenbahn-Verwaltungen, welche bisher Lokomotiven mit großer Heizfläche — über 1000 Ouadratfuß — besaßen, auch bei den Neubeschaffungen des Jahres 1856 dieses Maß nicht allein nicht über schritten, sondern wesentlich rednzirt. Das Verhältniß zwischen der Heizfläche und der Marimalleistung in Pferde kräfte» ist für die im Jahre 1856 beschafften Lokomotiven wenig abweichend von dem für die Lokomotiven des Jahres 1855; es kommen nämlich im Jahre 1856 durchschnittlich auf jede Pferdekraft der Marimalleistung 3.56 Ouadratfuß Heiz fläche (Feuerkasten und Heizrohre zusammen gerechnet) gegen 3.53 Quadratfuß im Jahre 1855. Hinsichtlich der Dimensionen der Zylinder, deren Durchmesser zwischen 14 und 18" cngl. uud deren Kolbenhub zwischen 20 und 24^" engl. schwankt — 2 Tenderlokomotivcn der Saarbrücker Eisenbahn haben 26" engl. Hub — hat sich bei den N-ubeschaffnngen des Jahres 1856 nichts gegen das Vorjahr ge ändert; ebenso hinsichtlich der Keffeldimensionen, des konzessionirten Dampfdrucks, der Zahl und Größe der Räder, des adhärircnden Gewichts, des äußern Rad standes, der größten Zugkraft und der Marimal-Leistungsfähigkeit. Das Eigengewicht incl. Füllung mit Wasser und Cokes der beiden dreifach gekuppelten Tenderlokomotivcn der Saarbrücker Eisenbahn beträgt 970 Ztr., während im Jahre 1855 das höchste Gewicht 780 Ztr. für eine ebenfalls drei fach gekuppelte Tcndermaschine der Rheinischen Eisenbahn war. Von sämmtlichen 134 im Jahre 1856 auf den Preußischen Eisenbahnen neu beschafften Lokomotiven sind 123 Stück in der Fabrik von A. Borflg in Berlin; ferner in der Unions-Gicßprei zu Königsberg, in der Karlsruher Ma schinenbau-Anstalt, in der Fabrik von Wöhlert in Berlin und in der Werkstatt der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn je eine Lokomotive, endlich in der Fabrik von G. Egestorfs in Linde bei Hannover die übrigen 7 Lokomotiven gefertigt. Die Beschaffungskosten der Lokomotiven des Jahres 1856 betragen durch schnittlich 14,189 Thlr. pro Lokomotive ohne Tender gegen 13,341 Thlr. für die Lokomotiven des Vorjahres. Rednzirt man die Beschaffungskosten auf die Einheit der Marimallcistung in Pferdekräften, so ergibt sich, daß die Lokomotiven im Jahre 1856 durchschnittlich etwas thenrer als im Vorjahre beschafft wurden, indem auf eine Pferdekraft der Marimal-Leistungsfähigkeit durchschnittlich 55.3 Thlr. Beschaffungskosten kommen gegen 53.6 Thlr. im Jahre 1855. Diese Ver größerung der Beschaffungskosten dürfte mit den gesteigerten Arbcits- und Ma- terialicnprcisen znsammenhängen. Das gesammte im Jahre 1856 für neue Lokomotiven ohne Tender veraus gabte Kapital beträgt 1,901,285Thlr. gegen circa 1,040,610Thlr. im Jahre 1855. IV. Neber die Leistungen des Betriebsmaterials enthalten die Tabellen folgende summarische und Durchschnitts-Ergebnisse. 1. Personenwagen. Die in Betrieb gewesenen 4887 Wagenachsen habe» Achsmeilen durchlaufen auf eigener Bahn 13,559,004, auf fremden Bahnen 2,259,892, in Summe 15,818,896. Fremde Wage» haben auf eigener Bahn 2,841,370 AchSmeilen durchlaufen und es betrug die auf eigener Bahn von eigenen und fremden Wagen durchlaufenen Achsmeilenzahl pro Meile Bahnlänge