Die Funde aus dem Oppidum »Hradiště« bei Stradonice (okr. Beroun, CZ) im Römisch-Germanischen Zentralmuseum, Mainz

  • Zuzana Karasová (Autor/in)
  • Martin Schönfelder (Autor/in)
  • Jiří Militký (Autor/in)

Abstract

Das Fundmaterial von Hradiště bei Stradonice stellt eines der Säulen der Definition der Oppida-Kultur in Mitteleuropa dar . Nach den erneuten Aktivitäten am Mont Beuvray, in Manching und in Velem/ St. Vid  sollte auch diesem Fundplatz wieder Aufmerksamkeit geschenkt werden. Eine Vorlage der
Altfunde kann hierzu einen ersten Schritt darstellen. Diese muß mit der notwendigen Fundkritik geschehen. Sie kann helfen, die unterschiedlichen frühen Sammlungsgeschichten in ihren europäischen Verflechtungen aufzuhellen. Manche Verwirrungen durch das Fundmaterial angrenzender Perioden kann vielleicht mit einem weiteren mehrperiodigen Siedlungsplatz erklärt werden, der unterhalb von Hradiště im Tal liegt. Aus diesem Hinweis kann sich vielleicht eine ergänzende Sichtweise des Oppidum von Stradonice entwickeln. Diese fast durchgehend besetzte Talsiedlung erfüllte möglicherweise vor und nach der Spätlatènezeit die Funktion des Oppidum Hradiště im Handelsnetz und im lokalen Siedlungsgefüge. Das Oppidum auf der Höhe entsprach mit seiner starken Konzentration von Menschen einem komplexen und fragilen Gebilde und war damit anfällig für Störungen. Der  Anteil an exogenen Einflüssen auf sein Ende wird heute sicher mit recht als geringer angesehen; interne Gründe können ebenfalls für den Niedergang verantwortlich gewesen sein.

Statistiken

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Veröffentlicht
2016-06-23
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Eisenzeit, Spätlatènezeit, Osteuropa, Tschechische Republik, Stradonice, Siedlungsfunde, Oppidum, Münzen, Kleinfunde