Ökonomische Analyse naturwissenschaftlicher und politischer Grenzwertsetzung

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-11825
http://hdl.handle.net/10900/47299
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2003
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Wirtschaftswissenschaften
Gutachter: Cansier, Dieter
Tag der mündl. Prüfung: 2003-12-18
DDC-Klassifikation: 330 - Wirtschaft
Schlagworte: Grundwasserverschmutzung , Europäische Union / Wasserrahmenrichtlinie , Bayes-Entscheidungstheorie , Risikomanagement
Freie Schlagwörter: prozedurale Rationalität
ground water , water framework directive , Bayes-decision theory , risk-management-model , procedural rationality
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Durch die Festsetzung von Umweltqualitätsgrenzwerten werden vorgegebene Umweltqualitäts- oder Schutzziele operationalisiert. Im Operationalisierungsprozess (dem Grenzwertsetzungsprozess) sind jedoch Fehlentscheidungen aufgrund von Unsicherheiten in der Bewertung gegebener Verschmutzungssituationen bzw. der Eigenschaften verwendeter Prozeduren der Entscheidungsfindung möglich. Das „zu akzeptierende Umweltrisiko“ wird nicht nur durch die politische Zielformulierung, sondern zugleich durch die Festlegung der Entscheidungsstruktur auf Operationalisierungsebene bestimmt. Gegenstand dieser Arbeit ist die prozedurale Dimension des Operationalisierungsprozesses der Grenzwertsetzung. Das Konzept der prozeduralen Rationalität wird als Bewertungskriterium verwendet. Anwendungsbeispiel ist der europäische Grundwasserschutz und die Bewertung anthropogener Stoffeinträge in Grundwasser. Der Grenzwertsetzungsprozess wird als Teil eines Risiko-Management-Prozesses verstanden und umfasst die Delegation der Risikocharakterisierung an naturwissenschaftliche Experten, die Abschätzung naturwissenschaftlich begründeter Grenzwerte durch „die naturwissenschaftliche Instanz“ sowie die Bewertung von Abschätzungsunsicherheiten geprägter naturwissenschaftlicher Informationen durch „die politische Instanz“. Spezifika naturwissenschaftlicher Verfahren (Verteilungsannahmen, Faktoransatz) werden in die Analyse einbezogen, wobei vom Schutz menschlicher Gesundheit und vom Schutz aquatischer Ökosysteme ausgegangen wird. Die Delegationsbeziehung wird in einem bayesianischen Entscheidungsprozess formalisiert und unter dem Gesichtspunkt zusätzlicher Informationsbeschaffung bei gegebenen Vorinformationen über die Regulierungsbedürftigkeit von Stoffen diskutiert.

Abstract:

On the one hand limits (numerical standards) are political instruments to transform given environmental quality / protection objectives in measurable quantities. On the other hand the transformation process i.e. the standard setting process may cause further environmental / health risks because of uncertainties in the assessment of substances and as a result of decision structures. So one has to cope with wrong decisions as a possible outcome of the standard setting process. Subject of the presented work is the procedural dimension of the standard setting process using the concept of procedural rationality. European ground water protection policy and valuation methods for anthropogenic ground water pollutants are used as examples. The standard setting process is interpreted as a risk-management-process. The process comprises the delegation of risk characterisation to scientific experts, the assessment of scientifically justified concentrations, and the valuation of assessment uncertainties on the political level. Specific scientific methods (probabilisitic approach, factor approach) are discussed in the context of human health protection and the protection of aquatic ecosystems. The regulatory decision and the relationship between political and scientific agents (delegation) are formalised in a bayesian decision model.

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