Skelettszintigraphische Diagnostik bei tumorösen und entzündlichen Knochenerkrankungen im Kindesalter

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-38727
http://hdl.handle.net/10900/45409
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2009
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Bares, Robert (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2000-11-20
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Skelettszintigraphie , Knochentumor , Osteomyelitis , Kind , Osteosarkom
Freie Schlagwörter: Dreiphasenskelettszintigraphie
Three phase bone scintigraphy
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Gedruckte Kopie bestellen: Print-on-Demand
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu prüfen, inwieweit durch eine Drei-Phasen-Skelettszintigraphie anhand der Bewertung der Herdverteilung, -form, -lokalisation und Anreicherungsintensität eine Differenzierung zwischen malignen und benignen Knochentumoren und Osteomyelitiden im Kindes- und Jugendalter mit ggf. weiterer artspezifischer Aussage möglich ist. Hierbei sollte die Sensitivität im Herdnachweis, die Spezifität im Sinne einer Differential- und Artdiagnostik sowie zusätzliche Information der Drei-Phasen-Skelettszintigraphie im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren und der einphasigen Skelettszintigraphie evaluiert werden. Es wurden 112 Patienten im Kindes- und Jugendalter mit der Verdachtsdiagnose eines Knochentumors oder einer Osteomyelitis einbezogen. Zur Diagnosesicherung diente bei Knochentumoren die Histologie, bei Osteomyelitiden Biopsiematerial, Blutkulturen, Bildgebung und klinischer Verlauf. Bei diesen 112 jungen Patienten wurde im Zeitraum von 1996 und 2004 in der nuklearmedizinischen Abteilung der Universitätsklinik Tübingen ein Dreiphasenskelettszintigramm durchgeführt. Die Befundausdehnung, -form, -lokalisation und Anreicherungsintensität wurden nach standardisierten Kriterien begewertet und anschließend mit der definitiven Diagnose und den Ergebnissen anderer bildgebender Verfahren verglichen. Hierbei ergab sich für den Herdnachweis eine Sensitivität von 98 %. Alle malignen Knochentumoren, 77 % der Osteomyelitiden und 63 % der benignen Knochentumoren konnten richtig klassifiziert werden. Die Anfertigung dynamischer Studien erlaubte es, die Spezifität ohne zusätzliche Strahlenbelastung deutlich zu verbessern. Bei 43 % der Patienten konnte erst durch die Analyse der Früh- und Blutpoolphase die richtige Verdachtsdiagnose bzw. eine Ausschlussdiagnostik erreicht werden. Im Falle einer intensiven fokalen Anreicherung in der Frühphase konnte ein benigner Knochentumor, bei einem negativen Szintigramm in der Spätphase eine Osteomyelitis oder ein maligner Knochentumor nahezu ausgeschlossen werden. Bei multiplen Herden muss primär an ein Osteochondrom, die fibröse Dysplasie, das eosinophile Granulom, eine Osteomyelitis, ein Knochenlymphom oder an Skelettmetastasen gedacht werden, während andere Erkrankungen nur selten multifokal auftreten. Beim orientierenden Vergleich mit den Ergebnissen anderer bildgebender Verfahren erwies sich die Drei-Phasen-Skelettszintigraphie hinsichtlich Sensitivität und Spezifität der CT und MRT ebenbürtig. Dabei war bemerkenswert, dass bei allen 13 malignen Knochentumoren skelettszintigraphisch korrekt ein Malignom angenommen wurde. Die Knochenszintigraphie ist somit auch bei Kindern und Jugendlichen ein hoch sensitives Untersuchungsverfahren, welches bei Anwendung der 3-Phasen Technik eine vergleichsweise hohe Spezifität erreicht, die durch Hinzuziehung klinischer Befunde und der Daten morphologischer Untersuchungsverfahren (Röntgen, CT, MRT, idealerweise als fusionierte Datensätze wie z.B. SPECT/CT) noch weiter verbessert werden kann.

Abstract:

Aim of this retrospective study was to analyze whether three-phase bone scintigraphy allows for differentiation between malignant and benign bone tumors, or osteomyelitis in children and adolescents. Scintigraphic diagnoses were based upon distribution, localization, intensity of tracer uptake, and shape of pathological foci. Diagnostic efficiency was assessed in terms of sensitivity, and specificity, and compared with 1-phase bone scintigraphy as well as other morphological imaging modalities such as conventional X-ray studies, CT, and MRI. Scintigraphic studies of 112 children and adolescents with suspected primary bone tumors or osteomyelitis performed between 1996 and 2004 were included. Diagnoses were confirmed by histology (bone tumors) or biopsy, blood culture, imaging, and clinical course (osteomyelitis). With regard to lesion detection the sensitivity of three-phase bone scintigraphy was 98 %. All malignant bone tumors, 77 % of the patients with osteomyeltis, and 63 % of the benign tumors could be correctly classified. Dynamic studies (perfusion and bloodpool scintigraphy) significantly increased the specificity and allowed for the correct diagnosis or disease exclusion in 43 % of the cases. In case of intense tracer uptake in perfusion and bloodpool images a benign bone tumor could be excluded. Osteomyelitis or a malignant bone tumor was highly unlikely, if late images revealed normal uptake at the suspected bone area. Multiple foci were indicative for presence of osteochondroma, fibrous dysplasia, eosinophilic granuloma, osteomyelitis, bone lymphoma, or bone metastases. In comparison to other imaging modalities the sensitivity and specificity of three-phase bone scintigraphy was similar to CT or MRT. All malignant bone tumors could be correctly classified. Thus, even in children and adolescents bone scintigraphy is a highly sensitive diagnostic procedure with adequate specificity, if performed as three-phase study. Results may be further improved by including clinical findings, morphological imaging data (plain X-ray studies, CT, MRT), or fused data sets (SPECT/CT) into analysis.

Das Dokument erscheint in: