Apomorphin und Psychostimulantiensucht

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Delius Apomorphine... 2001 edit.pdf
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Datum
2001
Autor:innen
Keller, Sabine
Acerbo, Martin J.
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Apomorphine and psychostimulant addiction
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Publikationstyp
Zeitschriftenartikel
Publikationsstatus
Published
Erschienen in
SUCHT - Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis. 2001, 47(5), pp. 368-373. ISSN 0939-5911. Available under: doi: 10.1024/suc.2001.47.5.368
Zusammenfassung

Apomorphin wurde Mitte des 19. Jahrhunderts ausgehend von Morphium hergestellt. Gleich nach der Synthese fiel dessen emetische Wirkung auf. Eine analgetische und euphorisierende Wirkung wie Morphium hatte es nicht. Klinisch ist es dann in höheren Dosen bei Vergiftungen und später auch zeitweise bei der Alkoholaversionstherapie verwendet worden. Tierversuche haben aber dann gezeigt, dass es in niedrigeren Dosen auffällige orale Stereotypien auslöst. Bei Kröten und Fischen sind das Schnappanfälle, bei Tauben und Hühnern Putz- und Pickanfälle und bei Ratten und Mäusen Kau- und Nageanfälle. Auch bei Menschen werden u. U. Kaustereotypien beobachtet. In den 50er Jahren wurden bei Ratten und Mäusen Ähnlichkeiten mit der Wirkung von Psychostimulanzien, insbesondere Amphetamin und Kokain, erkannt. Labortechnisch äußert sich das nicht zuletzt dadurch, dass es nach Gaben dieser Drogen und Apomorphin bei den Nagern neben den Stereotypien zu nachhaltigen, leicht messbaren Laufaktivitätssteigerungen in Aktometern kommt. Dadurch, dass Amphetamin und Kokain als Dopaminagonisten erkannt wurden, unter anderem weil sie bei wiederholter Einnahme zu psychoseähnlichen Symptomen führten und Schizophrenie wiederum als eine Hyperdopaminie angesehen wurde, kam es zur Feststellung, dass Apomorphin ebenfalls ein Dopaminagonist sei. Der beste Beweis dafür ist, dass Haloperidol, der klassische Dopaminantagonist, sehr effizient die pharmakologische Wirksamkeit von Apomorphin zu unterbinden vermag. Inzwischen ist es nachgewiesen, dass sich Apomorphin direkt und spezifisch an die Dopaminrezeptoren der D 1 und D2 Familien bindet und dies mit einer Effektivität, die die des Transmitters Dopamin um etwa das Tausendfache übersteigt. Das ist auch ein Grund, warum Apomorphin, allerdings meistens nur vorübergehend, in der Parkinsontherapie verwendet wird. Neuerdings soll es in niedrigen posen als männliches Sexualstimulantium, welches vielleicht Viagra ausstechen kann, vermarktet werden. Kokain und Amphetamin sind im Gegensatz zu Apomorphin indirekte und nicht ganz so spezifische Agonisten des Dopamins, wobei die erste Substanz vornehmlich den Rücktransport des Transmitters aus dem synaptischen Spalt in die präsynaptischen Endigungen blockiert und die zweite Substanz vornehmlich eine vermehrte Ausschüttung von Dopamin aus den präsynaptischen Endigungen fördert. Inwieweit die direkten sehr spezifischen und die indirekten eher unspezifischen Wirkungsweisen der Drogen damit zu tun haben, dass Apomorphin gar nicht, aber Amphetamin und Kokain suchtauslösend wirken, wird noch zu kommentieren sein.

Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
Fachgebiet (DDC)
150 Psychologie
Schlagwörter
Konferenz
Rezension
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Zitieren
ISO 690DELIUS, Juan, Sabine KELLER, Martin J. ACERBO, 2001. Apomorphin und Psychostimulantiensucht. In: SUCHT - Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis. 2001, 47(5), pp. 368-373. ISSN 0939-5911. Available under: doi: 10.1024/suc.2001.47.5.368
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